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entscheidenden Ta auf dem überwacht. Die Opposition sucht diesen E der ihr in der 1 o: einigen Jahren in allen bedeutenderen Städten gegründeten liberalen Associationen entgegen zu seßen. L R S nenen Siege sind besonders durch diese erlang o wiespalt aus-
an der Spige der ihr getreuen Wähler erscheint und sorgsam die Abstimmung en Einflüssen die Macht
enen Journale und der seit
e Wahlylave
großen Mehrzahl erge
E t ahren gewon=- Die in den leßten J: Bekanntlich
ist jet aber im Schooße mehrerer dieser Af ociatio En han, der im Ee Lande seinen Nahklang gesunden und d {e Phare Partei in eine mehr radikale, [agr ei dies S E arttt en Nüance geschieden hat. Das Ministerium hofft bei Me Mnn enen für die Majorität günstigen Ausgang der Wahlen. Die libera e Partei erfennt diese Gefahr, und von beiden Nüancen sind Vorschläge zur Wiedervereinigung oder zu gemeinschaftlichem Handeln bei den Wahlen E Di Liberalen dringen auf Wiedervereinigung, gemacht worden. Die Jung-U : ; i weil sie dann, wie früher, in den Versammlungen durch ihr regel- mäßiges Erscheinen und ihre größere Geschäftigkeit fast stets die Ma- jorität bilden würden. Die Alt-Liberalen haben aber diese Wieder- vereinigung in Lüttich wie hier verworfen und dagegen eine Coaliton in dem Sinne vorgeschlagen, daß jede Nüance die Hälfte der Kandidaten für die Wahlen aufstellen soll. In Lüttich ist diese Coalition ange- nommen, wird aber hier, wie man versichert, von den Jung-Liberalen verworfen werden, und die politische Moralität würde hier auf ihrer Seite sein. Denn sto oft auch schon alle Parteien solche Coalitionen in den Wahlen adoptirt haben, so ist es do immer eine Verleßung des politisch=sittlichen Gewissens, gegen seine Ueberzeugung einem Kandidaten die Stimme zu geben. Uebrigens is es bemerfenswerth, daß dieser sogenannte Jung-Liberalismus nah der Trennung viel vorsichtiger geworden ist und sich wohl hütet, mit radikalen Kandidaten hervorzutreten, sondern über die andere Nüance durch die Wahl von allgemein geachteten Männern zu triumphiren sucht, während diese sih_zu schr dur per- sönlihe Rücksichten bestimmen zu lassen scheint. So wie in den leb= ten Gemeindewahlen die Kandidaten der ersteren Nüance vollkommen gesiegt haben, so dürfte dies auch in den bevorstehenden Wahlen der Fall sein. Bei diesen Verwickelungen, Kämpfen und Zwisten is Je= dermann auf die am 8. Juni vorzunehmenden Wahlen gespannt,
Die Brod-Unruhen, die vor einigen Tagen hier zum erstenmale
stattgefunden haben, waren unbedeutend und sind {hnell gestillt worden. Ueber das Unglück auf der Eisenbahn bei Lüttich haben die Blât- ter das Nähere mitgetheilt. Die Königin, welche den König, der die Bäder in Wiesbaden gebraucht, bis Verviers begleitet hatte, is wie durch ein Wunder der Lebensgefahr entgangen, Die Untersuchung muß die wirkliche Ursache aufdecken.
Wir warnen \{ließlich die deutshen Auswanderer, ohne die in Folge der amerifanishen Maßregeln erhöhten Reisekosten zu besißen, nah Antwerpen zu kommen, Mehrere Hunderte haben sich, statt nach Amerika, nah Algier einschiffen müssen.
Bedeutende Brod-Unruhen sind, laut den heutigen Blättern, in Lille (Frankreich) und in Tournay entstanden. Jn leßterem Orte hatte der Volkshaufe auch das Jesuiten-Kollegium angegrissen. Die Unruhen sind aber wieder gestillt.
At alien.
Rom, 2. Mai. Der Dekan des heiligen Kollegiums, Kardinal Micara, kaum von einer Krankheit hergestellt, ward vorgestern von einem Schlagfluß befallen, der wenig Hossnung zu seiner Wiederge= nesung läßt. Das Gerücht sagte ihn vorgestern bereits todt. i
Der außerordentlihe Delegat in Ancona, Mons. Rusconi, ist von diesem Posten hierher zurückberufen.
Der Königlich belgishe Gesandte, Fürst von Chimay, hat vor= gestern dem heiligen Vater seine Abberufungsschreiben überreicht.
Die Beleuchtung der Hauptstraßen Rom's durch Gas ist einer Compagnie, an deren Spibe Herr J. Mazio, Direktor der päpstlichen Münze und Pächter der nächtlichen Beleuchtung der Stadt steht, zu= getheilt, Die ganze Einrithtung soll in achtzehn Monaten vollendet sein.
Die Regierung des gegenwärtigen Papstes hat eine bedeutende Krisis, die Brod-Theurung, glücklich überstanden, obgleich sie von den Gegnern zu manchem Unfug benußt wurde. Sowohl das Getraide als das Oel gehen im Preise herunter, indem die Spekulanten, durch die Zufuhr ershreckt, ihre früher hermetisch geschlossenen Magazine jeßt mit einemmal öffnen. Auch is die Aussicht auf eine gute Aerndte vorhanden, so daß Viele bereuen, ihre Vorräthe nicht längst losge- schlagen zu haben.
Es gen das Gerücht, daß der Papst Befehl gegeben habe, das Budget (hier „il „Preventivo ‘’ genannt) zu veröffentlichen, und daß die vereinte Klostergeistlichkeit dem Staate mehrere Millionen Skudi zu einem ganz niedrigen Zins als Darlehen angetragen habe.
Florenz, 7. Mai. (A. Z.) Heute wurde hier ein neues freisinniges Censur - Geseß verkündigt und mit öffentlichen Freudens=- Bezeigungen aufgenommen.
Spanien.
¿ Madrid, 9. Mai. Der rätselgane Vorfall vom ten fängt an, sich auf eine solche Weise zu enthüllen, daß ich für ge- rathen halte, Jhnen die näheren Umstände mitzutheilen, welche ein hiesiges Blatt, der Popular, angiebt :
„Am Aten Nachmittags miethete Herr La Riva einen Wagen, und suhr nach der Schieß = Anstalt Arnauld?’s. Dort übte er sich längere Zeit im Schießen mit Pistolen, lud eine ‘doppelläufige mit besonderer Sorgfalt (Augenzeugen versichern, er habe sie dur den Vorsteher der Anstalt selbst laden lassen), stieg wieder in den Wagen und ließ vor dem Hotel der Diligencen (in der Straße Alcalá) halten. Der Kutscher ließ den Tritt nieder, allein La Riva stieg nicht aus, Der Schlag wurde wieder geschlossen, und der Kutscher wartete eine Viertelstunde lang, ohne zu wissen, was er zu thun hätte. Darauf erschien weiter oben in der Straße Alcalá der vom Prado kommende sehs\pännige Wagen der Königin, und das vor dem Zollhause (neben dem Hotel der Diligencen) versammelte Volk wih zurück, um Plaß zu machen. Als dec ofene Wagen der Königin vor dem stillhaltenden Wagen La Riva's vorbeifuhr, fielen zwei Schüsse aus einem Schlage des Lebteren. Eine Kugel pfiff vor dem Hute unserer jungen Königin vorbei und verleßte sogar den Rand desselben; eine andere flog hinter dem Junfanten Don Francisco ganz nahe an dem Kopfe des vom Boe fahrenden Kutschers vorüber. Der Stallmeister und einige Zuschauer sahen brennenden Werg über den Wagen fliegen. Der Knall verursachte eine augenblicklihe Verwirrung unter den Nü shauern. Die (neben der Königin sibende) Jnfantin Doña Josefa, welche das scharfe Pfeifen der Kugel gehört hatte, erblaßte und wäre fast in die Arme der Königin gesunken, Der Stallmeister j per vat seine Blicke rings umher und hielt sein Pferd an. Der vom
e P 4 Kutscher, der für sehr gewandt gilt, richtete sich un- wi Di auf dem Boe f und zog die Zü ed der Deichsel-Pferde us U ZIERS allein blieb während dieser Verwirrung ruhig und rief: „Vorwärts!“ (Einige andere bedeutungsvolle Worte, welche die Königin geäußert Paben soll, gehen hier von Mund n e i: uf fam V Ger niht für die Veröffentlichung).
nigin i i “ sonen stellten sich um den im Palast an. Verschiedene Per
Zwei
790 Ein Polizei - Beamter blickte in das Jnnere desselben und sah Niemand. Alles blieb ruhig. ns darauf steckte, ohne daß a
warett.
Riva den Kopf aus dem
emand in den Wagen gestiegen wäre, è 8 f ä Nach dem Plate del
Schlage hervor - und rief dem Kutscher zu: rogreso !‘‘ AEE Es bestätigt sih, daß ein Engländer, der mit einer Frau neben dem Wagen La Riva's stehen geblieben war, um die Königin vorbei=- fahren zu sehen, bemerkte, daß eine Person sih auf den Tritt dessel= ben stüßte und zwei -Pistolenschüsse auf die Königin abfeuerte, dann in den Wagen stieg, aus der anderen Thüre sih entfernte und in ein Haus flüchtete.
La Riva erschien an demselben Abende ganz ruhig ín dem Kaffee- hause, das er gewöhnlich besuchte, und erst am 6ten ward er ver- haftet. Ju seiner Wohnung fand man ein Paket mit der Auf- \chrift : „Nach meinem Tode zu eröffnen“, vor. Es wies sich jedoch aus, daß dieses Paket nicht von ihm herrührte, sondern von einem Palast-Beamten dort hinterlegt worden war. Es enthielt Papiere voll trauriger Voraussagungen.
La Riva is der Sohn eines in Santiago de Compostela an= sässigen Kaufmannes, erhielt eine sorgfältige Erziehung, studirte in seiner Vaterstadt die Rechte und kam 1844 nah Madrid, wo er Mitarbeiter an dem progressistischen Blatte Clamor publico wurde. Im vergangenen Januar verheirathete er sih hier und zog sich von der Theilnahme an jenem Blatte zurü,
Vorgestern kam der Kriegs-Minister von Aranjuez hierher, um sich von der Lage der eingeleiteten Untersuhung zu unterrichten, Obgleich nun die {chwersten Jndicien gegen La Riva vorliegen, so halten seine Freunde ihn doh der Begehung einer solchen That für durchaus unfähig, und eben so wenig läßt sich auf Geistesverwirrung bei thm schließen. Auffallend bleibt es, daß, falls die Königin und ihre Begleiter wirklich die Kugeln pfeifen hörten und der Hut der Königin verleßt wurde, dennoch die Behörden am Tage nach dem Vorfall die Detonationen nur durch zufällig hingeworfene Petarden erklären wollten. Gewisse Personen suchen nun anzudeuten, daß es den Ministern sehr daran gelegen sein mußte, die Königin einzuschüch- tern und sie von ihrer Vorliebe für die Progressisten zu, bekehren. Vershweigen darf ih niht, daß man im Allgemeinen hier diesem Ereigniß, bei dem das Leben der Königin als gefährdet erschien, sehr geringe Theilnahme widmet. as
Der General Pezuela is seiner Stelle als General-Capitain von Andalusien enthoben und diese aufs neue dur den General Shelly beseßt worden.
Ein Beamter des Staats-Ministeriums is nach Barcelona ab- gegangen, um dort den päpstlihen Bevollmächtigten, Mons. Brunelli, zu bewillfommnen. ] : :
Der spanische Geschäftsträger bei der Republik Ecuador hat sich genöthigt gesehen, am 4. Januar seine Pässe zu verlangen, und sie am 11ten erhalten. j ; t
Jn Catalonien fügen die Karlisten den Truppen der Königin eine Niederlage nach der anderen zu, während die dortigen Fabrikan= | ten aus eitler Furht vor einem Handels = Vertrage mit England | ihre Arbeiter entlassen und dadur eine Volksbewegung in Aussicht
tellen. s Jn Granada führte das Steigen der Kornpreise am Aten einen sehx ernsten Aufstand des Volkes herbei. Die Truppen, von allen | Seiten mit Steinwürfen und Pistolenschüssen begrüßt, gaben endlich | Feuer, und die Ruhe wurde erst, nachdem mehrere Leute das Leben verloren hatten, wiederhergestellt, die Stadt jedoch in Belagerungs- zustand erklärt, Während des Auflaufes legte ein Wahnsinniger
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kommen. wurden sie, nah kurzem Kampfe auf den Straßen, dur das Klein= gewehrfeuer der Truppen wieder überwältigt. zig Personen sollen dabei ums Leben gekommen sein.
Hafen liegenden Dampfschiffe ausgeseßt, mußten das Feld räumen, do wagten die Jusurgenten nicht, sie zu verfolgen. wird auf 800 Mann von jeder Seite angegeben. diesem fr fam erst der Waffenstillstand zu Stande.
Der Verlust Am Tage nah
Jn Lissabon war es am 29. April zu unruhigen Auftritten g-= Etwa 1200 politishe Gefangene hatten \sich befreit, doch
Sechszig bis sieben- Die Jnsel Madeira hat sich in friedlicher Weise für die Junta
von Porto erklärt.
Handels - und Hörsen-Üachrichten.
Berlin, den 19. Mai 1847.
Inländische Fonds: Pfandbrief-, Kommunal- Papiere und Geld - Course.
Feuer an seine Wohnung, stieg auf das Dach und schleuderte die Ziegel auf die Menschenmenge in der Straße. Soldaten erkletterten endlih das Dach und erschossen (nach spanischer Sitte) den Ungliick= lichen, der sich nit fügen wollte.
Auch in Carmona und in Leon rottete das Volk sih zusammen, um sich der Brodvorräthe zu bemächtigen, und nicht ohne Blutver= gießen konnte die Ruhe wiederhergestellt werden.
Unterdessen belustigt die Königin sih in Aranjuez mit Spazier= fahrten und Reiten. Vorgestern führte sie allein die Zügel eines vierspännigen Wagens, während die Junfantin Doña Josefa einen kleineren lenkte un® mit ihr um die Wette fuhr, bis beide Wagen sich so heftig berührten, daß die Lustfahrt eingestellt werden mußte. Der Finanz - Minister Salamanca is nun auf Befehl der Königin nah Aranjuez geeilt, um als Mann von Fach ein Theater, so wie Stiergefechte, dort einzurihten. Der General Serrano befindet sich gleichfalls in Aranjuez. O s
Der König beschäftigt sich hier mittlerweile in der Casa del Campo mit der Kaninchenjagd und erlegte deren vorgestern, wie ein Blatt berichtet, 21 Stück. Sein Ahnherr Karl 1. erlegte oft auf einer Jagd gegen hundert wilde Schweine. Der König erscheint übrigens öffentlich nur in einem verschlossenen Wagen, der von Kü- rassieren begleitet wid.
Die Deputirten der ultramoderirten Partei haben nun einen aus den Herren Mon, Pidal, Martinez de la Rosa, Gonzalez Bravo u. \. w. bestehenden Ausschuß errichtet, der aus allen Kräften an dem Uimsturze des Ministeriums arbeiten soll. Daß das Bestehen eines solchen „öffentlichen Wohlfahrts- Ausschusses“ mit der Achtung vor den Geseben zu vereinigen sei, cheinen die Minister nicht zugeben zu wollen. Gestern hieß es, es solle zur Verhaftung der Herren Mon und Pidal geschritten werden.
Nachrichten aus E al vom 2ten melden, daß die Truppen der Königin in dem Gesehte vom 1sten bei Setubal cinen Aue lihen Verlust erlitten. Der englische Oberst Wglde war mit der von der Kénigin unterzeichneten Uebereinkunft nah Porto abgegangen. Gegenwärtig befinden sich im Tajo acht englische Kriegsschiffe mit 467 Kanonen und 742 Marinesoldaten und im Duero drei mit 15 Kanonen und 38 Soldaten. Jm Tajo liegen zwei spanische und ein französisches Kriegsschiff (der „Cygne““ mit 22 Kanonen).
Portugal.
London, 14. Mai. Den neuesten hier eingegangenen Nach- rihten aus Lissabon vom Iten d. M. zufolge, hatte die Königin am 2Wsten v. M. die von England vorge VRgen: Convention, welhe dem Bürgerkriege ein Ende machen soll, angenommen. Oberst Wylde hatte dieselbe am 30sten nah Sk. Ubes gebracht und zunächst einen Waffenstillstand und bald darauf die Annahme der Convention von Seiten Sa da Bandeira's bewirkt. Die Junta von Porto soll dagegen, Nachrichten aus lebter Stadt vom 10. Mai zufolge, den Beitritt zur Convention aaf verweigert haben.
Bevor übrigens der erwähnte Wa enstillstand in St. Ubes zu Stande gekommen war, hatten die diese Stadt belagernden Truppen der Königin noch einen Sen: gemacht, die Jnsurgenten daraus zu vertreiben. Obschon nämlich Sa da Bandeira, durch ein Schreiben des englischen Gesandten in Madrid und durch Oberst Wylde in Per- son zu dem O aufgefordert, sih dazu bereit erflärt hatte, wenn die Belagerung der Stadt aufgehoben würde, dauerte dieselbe dennoch fort, und Sa da Bandeira shickte am 1. Mai 2500 Mann unter dem Grafen de Mello ab, um eine im Bau be-
Zf.| Brief. | Geld. |Gem. |[ze.| Brief. | Geld. |Gem. St. Schuld-Sch. |3Z| 93 925 Kur- u. Nm.Pfdbr. 3} 95% Er Seeh. Präm. Sch. |— 957 955 Schlesische do. 35 — 96% K.u. Nm, Schuldv. 3; 907 89; do. Lt. B. gar. de. 35| — —_ Berl. Stadt-Obl. |3¿| 93 | — S Westpr. Pfandbr. 35| — 92% Friedricbsd’or. ¡—| 13% 13% Grossh.Posen do. |4 |1025 1024 Augustd’ur. «v: PA E do. do. 35 ves 92; Gold al marce. |—| — —— Ostpr. Pfandbr. 33 96 —_ Disconto. amit» 5 Pomm. do. 37 947; — Ausländische Fonds. Russ. Hamb. Cert. |9 | — —- Poln. neue Pfdbr.|4 | — 95 do.beiHope 3.4.8. |9 | — — do. Part. 500 F1.|/4 | 795 | 79% do. do. 1. Anl./4 | 927 | 91% do. do. 300 FL|—| — | — do. Stieglitz 2.4 A/4 | 927 | — Hamb. Feuer-Cas.|3{| — 852 do.v.Rothsch.Lst.|5 110% | — do.Staats-Pr.Anl.|—| 90 — do.Polu.SchatzO.|4 | 814 | 805 Holländ. 24¿%Int.|25| — — do. do. Cert. L. A.'5 | — — Kurh.Pr.O. 40Th.|—| — — do.do.L.B. 200FI.|—| 16% | — Sardin. ds. 36Fr.\—| 95 9% Pol. a. Pfdbr. n.C.|4 | — 95 Neue Bad.do35FI.|—| 22 A Eisenbahn - Actien. Volleing. |zf. Zf. Amst, Rott. |4 | 925 B. Rhein. Stm. |4 | 86 B. Arch. Lir. 45} — do. Prior.|4 — Berl, Anb.A./4 | 109% B. do. v.&t. gar.|3;| 90 G. do. Prior. |4 — Sächs. Bayr. |4 86ck, bz Berl. Hawb.|/4 | 1075 G. Sag.-Glog. 4' _—— do. Prior.|4z3| 98 B. do. Prior.|45 T7 Berl. Stett. |4 | 108 B. Thüringer. |4 94; B Bonun-Cöln, |5 — wihb.(C.0.)/4 | 88 Bresl]. Freib.!4 — Zarsk. Selo.|— — do. Prior. |4 — x Cöth. Bernb. |4 — Quitt.- c Cr. Ob. Scb.|4 — Bogen. 2 Düss. Elberf.|4 | 107% bz 4% [0% “do. Prior. |4 fe L Glogguitz. 4 — Aash.Mastr.|20 82% B. Umb. Bergd. |4 —_ Berg. Mrk. 50] 827 G. Kiel-Alt. |4 | 107 G. Berl. Anb. B./45| 1005 bz. Lpz. Dresd. 4 e Bexb. Ludw. 70 — Magd. Halb. 4 | 113 6. Brieg-Ne1ss.\DD| E Magd. Leipz. 4 —_— Chem. Risa. 80 597 B. doe. Prior. |4 — Cöln- Mind. |80 915 a & bz. N. Schl. Mk.|4 | 87% bz. do. Thür. V.|/20 — do. Prior.|4 | 92 B. Dresd. Görl. 20 100 bz. ior. [5 L bz. öb, Zittau. [4 Lan A L OTE A uis s Witt, 20 814 a 5 Dn: U. B, O.Scbl. Lt.A|4 | 104 B. Mecklenb. |60 732 B. do. Prior. |4 E Nordb. F. W. En 71% bz. 7 G6 Rh. St. Pr. |7 dis e Lai G ch1 Starg. Pos- 30| 84 a 832 bz, u, G. do Zk B. |4 | 91% G. St.-Vobw. |90 —— E s i 5 1012 bz. A 5 (Schluss der Börse 3 Uhr.)
Eisenbahn- Actien und Fonds heute etwas niedriger als gestern», und der Umsatz ‘beschränkt. Getraide-Bericht. Am heutigen Markt waren die Preise wie folgt: VVeizen nach Qualität von 118—130 Rthlr. Roggen loco 102—105 Rtblr. _ Lieferung pr. Mai / Juni 96 Rihlr. bz. u. Bf. s - pr- Juni / Juli 92{—915 Rihlr. - ch pr. Juli / August 82 Rihlr. bz. u. Bf. Gerste loco 74—76 Rihlr. Hafer loco nach Qualität 46—43 Rihlr. Rüböl loco 105 Rthlr. Herbst 11% Rthlr. Bf, £G. Kanal-Listen: Den Finow- Kanal passirten an 17./18. Mai: 1641 VVspl. VWVeizen, 732 VWspl. Roggen, 1854 VVspl. Haser, 48 Wospl. Gerste, 125 Cir.
Rüböl. : 2 z : y Mit Roggen auf Sommer-Termin sehr flau, und zu neuerdings ge-
wichenen Preisen kein Käuser, Answärtige Börsen.
Amsterdam, 15. Mar. Niaderl. wirkl, Scb. 58. 3% do. 37%. Pass. —. Ang —- Poln. —. 4% Russ. Hope 88%.
Antwerpen, 13. Mai, ZinsI. —.
Frankfurt a. M., 16. Mai. 5% Met. 1077 G. 1914. 1912, Bayr. Bank-Actien —. Hope —- Stiegl. —e
Foln. 300 FI. 955 G. do. 500 Fl. —. :
London, 14. Mai. Cons. 3% 87. S7. Belg. 93. 91. Nene Anl. 225: %- Passive 95e 47. Ausg: Sch. 165-16. 25% Holl. 58. 575. 4% do. 885. 88. Bngl. Russ. 1095. 1085. Bras. 84. 82. Chui —. Mex. 205. 20.
-
5% Span. 19%, Zinsl, —. Preuss. Pr. Sch. —.
Neue Anl. 18. Bank-Actien p. ult, Ist. 585 98.
Port. —.
Peru 39. 37. S H E
Paris, 15. Mai. 5% Rente fin cour. 115. 65 3% do. fin cour. 77, 90. Neapl. —. 3% Span. —. :
es N Sn rob Met. 1063. 4% do. 97%. 3% do. 69K. Bank-
Wien, 17. Mai. i : B Actien 1590. Aul. de 1834 1545. de 1839 119%. Nordb. 167. Gloggn. 1225.
(Teleg. Depesche aus Köln, vom 19. Mai.)
Amsterdam, 16. Mai. Int. 58. London, 15. Mai. Cons. 87. Lz
fu Königliche Schauspiele. Donnerstag, 20. Mai. Jm Gau ide ir 83ste Abonne= ments - Vorstellung: Die Karls\chüler , Schauspiel in 5 Abth., von
D Mriton 21, Mai. Jm Opernhause. 61ste Abonnements-Vor=
, Zum ersteumale: Zayre, große Oper in 4 Abth., mit T dem nassen bearbeitet von M. Tenelli. Jn Musik
\ E. H. z. S. Anfang halb 7 Uhr. y gele h "dieser Böcstellun werden Billets zu folgenden mittleren
aus-Preisen verkauft : : E Billet in den Logen des Prosceniums 1 Rthlr. 10 Sgr. 2c.
Jm Schauspielhause. 59e französische Abonnements-Vorstellung. Verantwortlicher Redacteur Dr. J. W. Zinkeisen. Jm Selbstverlage der Expedition. Gedrudckt in der Decker schen Geheimen Ober -Hofbuchdrudllerei,
riffene, die Stadt bedrohende Redoute zu zerstören. Es entspann ich ein sehr heftiger Kampf, in dem mehrere hohe Offiziere getödtet
ágen, aus dem die Schüsse gefallen
oder verwundet wurden, Die Königlichen Truppen, dem Feuer der im
Dritte Beilage
T 139,
791
Dritte Beilage zur Allgemeinen Preußischen Zeitung.
Donnerstag den Asen Mai.
Anhalt.
Deutsche Bundesstaaten. Freie Stadt Frankfurt. Verhand- lungen des gesezgebenden Körpers.
Belgien. Brüssel. Befinden des General Chazal, — Rückkehr des niederländischen Gesandten, — Einberufung der Wahl-Kollegien. — Aus- söhnung unter den liberalen Vereinen, — Stand der Feldfrüchte, — Un- ruhen. — van Hecke's Luftschifffahrts-Apparat.
Wissenschaftliche und Kunst - Nachrichten. Königl. Schauspiel- haus. („„Valentine“.) — F. L. W, Mever, — Neue literarische Zeit- schrift in Wien. : :
Deutsche Bundesstaaten.
Freie Stadt Frankfurt. Jn der Sihung des gesebßge benden Körpers am 28. April stand nachstehender Bericht der zur Begutachtung des Vorschlags über Abänderung bei dem Zeugen-Ver- hör im Civil-Prozeß erwählten Kommission aus der Tages-Ordnung:
„Hoher Senat hat si in seiner die Oeffentlichkeit der Sihungen des gesezgebenden Körpers betreffenden Rückäußerung vom 416, Febr. d. J. dahin ausgesprochen, wie er scine son früherhin im Jahre 1832 in be- \chränkterem Maße bei der geseßgebenden Versammlung gestellten An- träge auf Oeffentlichkeit des Gerichtsverfahrens in ausgedehnterem Um- fang erneuern werde, Jn dem in Aussicht stehenden Geseh werden nun, wie zu erwarten ist , Bestimmungen enthalten sein, welche das seitherige Verfahren bei der Abhörung der Zeugen im Civilprozeß im Sinne des vorliegenden Gesegentwurfs abändern, Die unterzeichnete Kommission hat daher in Erwägung gezogen, ob es nicht geeigneter sein dürfte, vorlie- genden, nur einen Theil des Prozeßverfahrens betreffenden Gegenstand, welcher jedenfalls in dem das ganze Verfahren umfassenden Geseh seine Erledigung finden wird, vorläufig auf i beruhen zu lassen, Die Mehr- heit der Kommission hat sich um so mehr für diese Ansicht entschieden, da sehr leiht ein jeßt über das Verfahren bei der Abhörung der Zeugen im Civilprozeß erlassenes Gese später durch ein neues, das ganze Gerichtsver- fahren betreffendes Geseß theilweise wieder abgeändert werden kaun, und da es zweckmäßig ist, keine durch ein Geseß über vorliegenden Gegenstand er- forderlich werdenden Aenderungen im Personal und in den Lokalitäten vor- zunehmen, indem solche jedenfalls durch Einführung der Oeffentlichkeit und Mündlichkeit des Gerichtsverfahrens in einer umfassenderen Weise nothe wendig werden, Die Mehrheit der Kommission hat nun geglaubt, dies- Brdenken der geseßgebenden Versammlung vorlegen und bei derselben den Beschluß beantragen zu sollen: „daß dieser Gegenstand in der Erwartung daß solcher in dem in Aussicht stehenden Geseßz über die Oeffentlich- keit des Gerichtsverfahrens seine Erledigung finden werde, einstweilen auf sich zu beruhen habe,“ Sollte die geseßgebende Versammlung diesem An- trage nicht beitreten, so wird sih die Kommission beeilen, ihren Bericht über die Sache selbst zu erstatten, Die Kommission, (Folgen die Unter- schriften. )“ : E
Herr Dr. G, Binding k. beantragte in seinem Separatvotumt „Die gesezgebende Versammlung wolle nach wie vor auf der beantragten Verän- derung des Verfahrens bei Zeugenvernehmungen beharren und demnach die sofortige Erledigung des vorliegenden Senatsentwurfes der Kommission auftragen.“ L Nach Verlesung der betreffenden Vorträge erhob ih Diskussion über die vorliegenden Anträge der Majorität und Minorität der Kommis- sion, Dann ging die Umfrage dahin: „ob der Ansicht der Majorität oder derjenigen der Minorität der Kommission beigetreten werde?“ Die Ver- sammlung entschied sich mit 65 Stimmen gegen 12 für den Antrag der Minorität der Kommission, und es wurde demnach beschlossen: „diesen Gegenstand behufs der baldigen Erledigung des Senatsvortrags vom 23, April 1844 und des demselben beiliegenden Geseßentwurfes zum Bericht über die Sache selbst an die Kommission zurückzuverweisen.““ / j Ueber die Errichtung einer Gewerbschule in Frankfurt kam ín der- selben Sitzung ein Senats-Bortrag vor, in welchem der Senat bei der ge- sèezgebenden Versammlung darauf anträgt: „daß zum Behuf der Unterrichts- Ertheilung in der Chemie, Phosik und Mechanik an hiesige Angehörige, auch, wenn es der Raum zulassen sollte, an Fremde, der Gesellschaft zur Beförderung nüßlicher Künste 2c. auf den Zeitraum von 5 Jahren ein jähr- licher Beitrag von 3000 Fl. aus dem Aerar geleistet und solcher für das Jahr 1847 nachträglich und für die künftigen Jahre auf den Exigenz-Sta- tus der gemischten Kirchen- und Schul-Kommission aufgenommen werde, Der Senat sicht der Beistimmung der geseßgebenden Versammlung entge- gen und wird nach deren Eintreffen das Weitere verfügen, um diese Anstalt in Gang zu bringen. Doch kann der Senat hier die Bemerkung nicht un- terdrücken, daß das Gedeihen derselben hauptsächlich von der Mitwirkung der Aeltern und Meister abhängen wird; denn wenn diese die Kinder und Lehrlinge nicht zu fleißigem Besuche der Schule anhalten, so kann die An- stalt auch bei dem möglichsten Eifer der Behörden und Lehrer nicht frucht- bringend werden.“ Zur Begutachtung dieses Senats-Vortrags ward eine
Kommission von sieben Gliedern erwählt, Deli u
Brúüísel, 15. Mai, Der Zustand des General Chazal, der bei dem Cisenbahn-Unfall zu Ans eine Rippe zerbrach und mehrere Quetschungen erhielt, ist nach den neuesten Nachrichten so befriedigend als man es nur irgend hoffen kounte, Der Bruch is} nah außen hin erfolgt, was die Verlebung viel weniger gefährlih macht, als wenn er nah innen hin stattgefunden hätte. Die Aerzte hoffen daher nicht nur, daß keine ernste Gefahr für den Kranken vorhanden sei, sondern auch, daß der Bruch, wenn er erst geheilt, feine Spur zurücklassen werde. Die Judependanee erklärt die Ursache des Eisenbahn-Unglüks bei Ans, wie folgt : „Die Eisenbahnzüge von Brüssel fahren immer auf dem linken Schienenwege, außer bei der geneigten Ebene von Lüttich, wo sie, um über dieselbe zu seßen, den Schienenweg zur Rechten ein- schlagen. Man kommt also in der Station von Ans, von Lüttich her, auf dem rechten Schienenwege der geneigten E-ene an. Um nun gus der Station zu kommen, mußte der Königliche Zug wieder den gewöhnlihen Weg einschlagen, also die Spur zur Linken, und es war gerade in dem Augenblicke, wo er vermittelst des Excentric auf die- selbe hinüberseßte, als der brüsseler Zug ankam, den Königlichen Zug, der sich noch halb auf der von dem ersten befolgten Bahn befand, gleihsam in die Flanke traf und die Katastrophe verursachte,“
Der niederländische Gesandte, Baron von Bentinck, der einige Las auf Urlaub im Haag zugebracht, is seit Dienstag wieder hier zurü, : : Die Wahl-Kollegien sind zum 8. Juni einberufen worden.
Die beiden liberalen Vereine Lüttichs, welche mit einander in Spaunung gerathen waren, haben sich am 10ten d. M. ausgesöhnt, Die Ausêjöhnung der beiden liberalen Vereine in Brüssel is auch be- reits insoweit erfolgt, daß die „Association“ ihrem Comité die Vollmacht ertheilt hat, sich über die für die Kammer und den Senat A N Kandidaten mit dem Comité der „Alliance“ zu ver- tändigen. i
Aus allen Gegenden des Landes gehen fortwährend sehr günstige Nathrichten über den Stand des Getraides ein; bere Pr tor Weizen sehr {ön. Kälte und Trockenheit, die einige Zeit herrschten, haben zwar das Wachsthum der Feldfrüchte etwas zurückgehalten, und e L Ctiiided Uö A vielleicht zehn bis vierzehn Tage später als
1 n1 i ünsfti | j N leder Andébiati d günstige Witterung jener Aufenthalt On E Nacht vom 42ten zum 13ten bildeten sich in Brüssel wieder an mehreren Orten bedrohliche Volkshaufen. An zwei Stel-
len wurden Plünderungen versucht. Auf dem großen zu Thtlichkäiten zwishen der bewaffneten Me n e Be Gegen 1 Uhr in der Nacht war indeß die Ruhe so ziemli wieder- hergestellt. Ein anhaltender Plabregen hatte zur Zerstreuung der Volksmassen mehr beigetragen, als sämmtliche reitende Gendarmerie die gegen 12 Uhr auf den Plab rückte. Uebrigens blieben die Nacht über zwei Compagnieen shlagfertig in den Kasernen stehen, die Bür- gp erhielt Befehl, si auf das erste Signal zum Ausrücken ereit zu halten, und die Wachen wurden dreifah verstärkt, Vor- gestern sind den ganzen Tag über weitere Verhaftungen vorgenom- men worden. Der Magistrat hat das Zusammentreten von mehr als fünf Personen auf öffentliher Straße mit Hinweisung auf die betreffenden Artifel des Strafgeseßbuchs untersagt. Zu Tournay haben am Dienstag Abends auch ähnliche Unruhen wie in Brüssel stattgefunden, so daß Truppen und Gendarmerie zur Herstellung der Orduung aufgeboten werden mußten, : i
De, van Hecke hat sich nach Paris begeben ,- um den bei der französischen Akademie von ihm niedergelegten neuen Luftschifffahrts- Apparat zurückzuholen und dann einen Ballon anzufertigen , mit dem er vor dem Publikum Proben seiner Erfindung ablegen will.
Wissenschaftlihe und Kunst - Nachrichten. Königliches Schauspielhaus,
Valentine, Schauspiel in 6Akten von Freytag. Dlle. Un- zelmann: Valentine,
(Den 17. Mai.)
Zum erstenmale seit zwei Jahren wird uns das Glü Thei über ein neues dramatisches Produkt mit voller B Una did A öreude berichten zu können, Ohne Familienjammer, ohne Liberalismus Qu Hos ein Schauspiel, das vom Anfang bis zum Schluß alle geistigen S da en Zuhörers wie gefangen nimmt, ihn lebhaft spannt und genü- i Va ihm eine poetische Wirklichkeit vorhält, die vielleicht Niemand ae +44 i gleihwohl im Bereiche der Möglichkeiten liegt; das Leben selbst O gezeichneter und wohl temperirter Charaktere mit dem béebbiare Teufel teifert; das gute Menschen zeigt, die keine Engel, und böse, lt fas t! das, wo es die Verwielung bis zum Seltsamen stei- ge T Gi E glaubwürdig erscheint und die Zuversicht des Dichters, die iel v L seyt, auch dem Zuschauer einflößt; eine Dichtung, val Frie Serte 4 sein, auf der Weltanschauung ruht, welche die guten Geefe nien Ms er Zeiten und Orten theilen, und die in jedem klaren Wort, i A vis Au Herzen sich von neuem aufbaut: — mit einem lent ind edler Gesinnung gelinat wie es nur dem schöpferischen Ta- in duldet, don fle eg orgtitige Frau, welche die Huldigungen eines Für- bie Geschide aua L )t liebt, in der Hoffnung, einst vom Throne aus auf der Reinheit fürstlicher Abscht A die Beka isa e E Sieb e ) nd di nntschaft mit Saal- feld, E lebensfrästigen, wahrhaft ritterlihen Personlichfeit i afer i um. Es erwacht eine gegenseitige Neigung, welche Saalfeld nach Mannes- art leidenschaftlich verfolgt, Valentine aber nah Frauensitte zu unterdrücken N guten Ruf das Opfer seiner Ehre, und sie, über- Tyo s H e ; ich En 2 bin Treue, guf deren Belohnung er sogar verzichtet, giebt Den Jnhalt des Dramga?s verfo gen wir hier nicht weiter: wer es ge- schen hat, weiß ihn, und wer es L geschen E wollen wir vas ONSgOn nicht verderben, den Stoff ckvon der Bühne aus kennen zu _Es isst das Eigenthümliche rein poetischer und von aller didaktische Absichtlichkeit freier Produkte, daß sie, E bie ästhetische A zu erzeugen thr Zweck war, vorüber ist, in dem Geiste des glüdlich Genie- ßenden eine ernste Lehre, wie einen von selbst entstehenden Niederschlag zu- rüdlassen, die um so lieber angenommen wird, je absichtsloser sie ertheilt wurde, wie jener Wein , der von selbs, ohne Kelter, aus überreifen Trau- ben quillt, / __ So auch hier, Wenn die lebensvollen Bilder, in deren Rahmen die kindliche Prinzessin und die stolze Valentine, der Abenteurer Georg, der ehr- liche Spißbube Benjamin mit seinen Spießgesellen und die Herren Kava- liere so ungezwungen sich bewegen, wenn diese Bilder, die Humor, Jrouie und glühende Leidenschaft abwechselnd beleuchten, vorüber sind: so tritt Ein Gedanke in seiner Klarheit heraus, daß die Welt falscher Etikette mit ihren Bewohnern troß ihres Glanzes gegen das Thun und Lassen des echten, wenn auch in der Leidenschaft irrenden Menschen Nichts ist, i ___ Die Rolle der Valentine gab Dlle, Unzelmaun, ín der wir endlich die würdige Nachfolgerin der Charlotte von Hagn begrüßen können, End- lich! denn wir haben lange genug gelittenz jene Jnterimsherrschaft, in der Dlle, Viereck, oder Mad, Grabowski, oder Mad, Hoffmaun 2c, 2c, ab- wechselnd den Scepter erster Rollen führten, hat nun, so Gott will, ein Ende, die Schreckenszeit ist vorüber, Tragödie und feines Lustspiel werden wieder genießbar werden und ihren rechten Plah im Repertoir einnehmen. Denn Dlle, Unzel mann isst eine durchgebil- dete Schauspielerin, deren Jutelligenz in einem Niveau mit den erken steht, in denen ihre Rollen liegen, für Berlin eine gar niht zu erlassende Eigenschaft. Jhre Plastik is wunderschön, ihre Erscheinung so elegant, wie wir seit Charlotte von Hagn keine geschen habenz ihr Geberdenspiel leb- haft, jede Schattirung des Affektes begleitendz ihre Declamation von völ- ligem Verständniß ihrer Rolle zeugend, so daß man schr bald die Schwäche des Organs vergißt, an das man sich hier überhaupt sehr bald ewöhnt haben wird, In Berlin haben tüchtige Talente mit {wachen Sanz immer Ruhm geärndtet, dagegen starke Lungen mit schwachen Köpfen hüch- stens eine Weile imponirt : zuletzt siegt doch der Geist, Wir unseres Theils sind der General - Jutendantur für dies Engagement sehr dankbar, Herr Freytag aber kann sih freuen, daß seine Valentine mit dieser Beseyung in Berlin zur Aufführung gekommen ist. __ Herr Hendrichs (Georg Saalfeld) füllte seine Rolle sehr gut, Herr Doppé desgleichen. Ueberhaupt verseßte das Drama und die Darstellung der Hauptrollen in eine rosige Laune, daß man nicht einmal Frl. A, von Hagn und Hrn, Müller gram werden konnte. 40.
F. L. W. Meyer.
Zur Erinnerung an F. L. W. Meyer, den Biographen Schröder's, 2 Bd. Braunschweig, 1847.
Zweiter Artikel. (Vergl, Allg, Preuß, Zeitung. Nr, 134,)
Die Freunde, welche den brieflichen Nachlaß Meyer's besorgten, ver- fuhren mit so viel Takt als Sorgsamkeit. Wir verdanken ihnen die Mit- theilung so werthvoller Dokumente, daß die Herausgabe dieser Korrespon- denz eine wahre Bereicherung unserer Literatur s,
_ Sie erweckt dem Leser die Erinnerung an eine Epoche, ín der die geistige Bildung der Nation im höchsten Flore stand und die gegenwärtige bei weitem übertraf, Damals hatten noch niht Staat und Zndustrie viele Kapazitäten auf das Gebiet des Zweekmäßigen ingeführt ; es fehlte an Theilnahme für die öffentlichen Dinge, an er Ri em Geschick, an Speculationsgeist: statt dessen huldigten aber zahllose Geister einer höheren Speculation, dem Studium der Alten und alle dem, was den Menschen A E E Can i,
e Schwierigkeit, sih zu besuchen, förderte die Lebhaftigkeit des Brie wehsels unter Befrenndeten und steigerte seinen Ton bis Le “irliGfeit;
je {wäcer das nationale Band war, das sie vereinigte, desto inniger wur- den die persönlichen Verhältnisse gepflegt, wenn sich * ree Seele
Bürger der Gelehrten-Republik, Mitglieder de i
e LOUE R und Le sing Datok n A Kirche fanden,
ie bedeutendsten Männer, mit denen Meyer
ls Les e und Schelling pr nee rih wes Herder,
__ Herder las sehr viel, und daher sind seine Briefe immer rei f gesuchen in der Zeit, als Meyer noh Biblinthelae in Göttingen Oas „auch mit seinen tiefsten Ueberzeugungen hielt er gegen den Freund nicht 2 rück. So schreibt er im Dezember 1787: „Mit Fons Lobe der Recension meines „Gottes“ bin ih weniger einstimmend. Die paar Parenthesen über
Spinoza's System sind äußerst unverständig und ohne Kenntniß der Sache. Berstohlen warnen muß man nicht: „das ist niht der Weg zur Wahrheit.“ Was sind denn das für tröstliche Wahrheiten, die uns diese Jdee von Gott rauben soll? Jch wollte eine derselben wissenz aber die Altweibertröstun- gen sind keine Wahrheiten, so wenig sie einen vernünftigen Menschen zu trösten vermögen werden. Die Leute wollen keinen Gott, als in ihrer Uni- form, ein menschlihes Gabelthier, dem sie höchstens den Reichsapfel in die Hand geben, Und dabei verkleistern sie sich die Vernunft, die einzige hohe Zdee wahrzunehmen, die ihnen überall -entgegenstrahlt, an der Alles hängt, und die Alles, was man hoffen kann, giebt Trost , Heiterkeit , Wahrheit, Gewißheit, ernstes ewiges Dasein, Wer einen Tropfen dieses Wassers ge- kostet hat, den wird nicht dürsten in Ewigkeit.“
Jm Juni des folgenden Jahres, eben als Meyer von Göttingen nach England ging, erfüllte sich Herdern der lang genährte Wunsch, seine auf ihm lastende Stellung in Weimar auf eine Weile zu verlassen und in das gelobte Land Jtalien zu ziehen. „Der Antrag und Ruf zu meiner Reise kam mir so sonderbar , ‘als wenn mír ein Brief aus den Wolken zufiele. Da ich zu viel Gutes in meinem Leben unbesonnenerweise aus der Hand gesPlagen habe, so fand is eine große Sünde, es auch jeßt aus der Hand lagen zu wollen, und nahm es an, Mein Reisegefährte oder vielmehr der Führer meiner Reise is hier gewesen, daß ich ihn auch per- sönlich näher kennen gelernt habe, denn schriftlich und aus dem Hause sei- nes Bruders , des Koadjutors, kannte ih ihn längs. Er ist der liebens- würdigste, Mensch; es zeichnet ihn bei einer ungemeinen Schnelligkeit und Leichtigkeit der Jdeen eine Ruhe des Gemüths aus, die im höchsten Grade nach meinem Sinn und beim Reisen ein wahrer Balsam is. Er verachtet, was ich verachtez er sucht, was ih suche, und kann mir mit tausend geübten Kenntnissen im Kunstfache und in der musikalischen Composition helfen. O, brächte ich nach Rom Hevne's Kenntnisse, Heyne?s Studium mit! Aber das Schicksal hat mir diese Zubereitung versagt, Sie wissen, in welchem beschwerlichen Amt oder vielmehr Farrago von Aemtern und Furfur von Geschäften ich lebe; da ih nun nach Jtalien nie mehr zu kommen hoffte, so rächte ich mich durch Abneigung gegen die Sprache, die mir jegt theuer zu stehen kommt ,,, Meine Frau läßt mich gern ziehen, denn sonst wäre ih doch verkommen und abgestanden, wie ein Fish im Trockenen, hinter dem 4E zen Schieferdache dieser Kirche, ja vielleicht bin ihs schon jeßt. Also hin- aus und lasset uns frische Luft schöpfen, so viel wir noch zu schöpfen ver- mögen, Der Reditus in Orcum findet sich immer wieder. Mein Herzog gönnt mir die Reise und hat sie mir längst gewünscht. Göthe ist seit dem 18. Juni zurück; o wie gern hätte ih mit ihm in Jtalien sein mögen! Es wäre ein siebenfacher — nicht Genuß, auf den reise ih nicht, sondern Gewinn gewesen. Aber die unsterblichen Götter wollen es anders, und die sind klüger, als wir sterblichen Menschen,“
Forster lebte damals (1785 ff.) in Wilna, abgeschnitten von seinen
Freunden, an denen er mit wahrer Leidenschaft hing. Jhn tröstete seine geliebte Therese und die Hoffnung, „daß ihm nah einer solchen Verban- nung sein deutsches Vaterland desto besser schmecken werde.“ Auch er war in Weimar wohlbekannt und schrieb an Meyer; „Göthe is wohl s{hwer- lich so fromm, wie Sie ihn dafür halten, Seine jugendlichen Schriften könnten so etwas an sih haben; aber sein Kopf is zu hell, um lange bei dergleichen zu bekleiben, au schien sich nichts davon in seinem Umgange zu verrathen. Schon das, daß Herder mir sagte, Göthe sei sein einziger Herzenssreund, is mehr für als wider ihn, denn Herder s{wärmt wohl, aber er ist nicht fromm. — Wieland's Eitelkeit macht ihn im Umgang un- leidlicher, als seine Bücher es sind. Den feinen Kopf erkennt man immer an ibm, und seine Liebe zu Griechenland und zum griechischen Begriff von Religion und Götterlehre sollte sie mit ihm aussöhnen. Nach 2ösjáhriger Ehe is er noch der galante, aufmerksame und zärtlihe Ehemann einer eben nicht liebenswürdigen Frau,“
Um diese Zeit bemühte sich der Rittmeister Kirchhoff, der viele Verbin- dungen in Berlin hatte, Mever in den preußischen Staatsdienst zu bringen. Jm Februar 1784 fragt er bei ihm an, ob er wohl als preußischer Resident nach Konstantinopel gehen wolle, und zwei Jahre später taucht die Hoffnung auf, „bei erfolgenter Veränderung der Négierung der Kenntniß vieler Sprachen halber“ ihn bei dem künftigen Könige als Privat - Secretair anzubringen Aber der große König erfreute sich einer ganz erträglichen Gesundheit. „Er sit“, schreibt Kirchhof , „vermuthlich durch den Minister von Herzberg unterrichtet, zwischen zwei Tischen: auf den einen legt er die Depeschen für das General-Direktorium und auf den anderen die für das Geheime Kabi- net, und von Morgens 4 Uhr an arbeitet er mit den Kabinets-Secretairen bis 8 Uhr... Neulich hat er ein Schreiben mit der Unterschrift „ein Christ“ erhalten, des Jnhalts, daß er bekanntlich keine Religion habez er solle doch die wenigen Stunden, so er zu leben habe, zu seiner Bekehrung anwenden denn sonst wäre er ewig verdammt, Der König zeigt dies Schreiben dem Dee Hofrath Ben mit den Worten: „Seht mal, #\o geht man mit mír um“, und legt es hernacher auf den Tisch unter di i das E ‘Direktorium, “ 7 / 14 A A Am 11. August 1786: „Der Herr Minister von Herzberg i immer zu Sanssouci und macht, im Vertrauen tä Ven Lng ms Disposition seiner leßten Willensmeinung.“
i Und am 21. August 1786: „Unter dem 12ten dieses erhielt i
die besten Nachrichten von dem Befinden des Königs Le v4 Ban Me nister von H, Excellenz, und er verlangte von mir Trüffeln für den Königz allein am Sonnabend Morgen 75 Ühr und einige Stunden nachher er- hielten Jhre Königliche Hoheit der Duc de York aus Braunschweig und Berlin die Nachrichten per Estafette, daß der König den 17ten des Mor- gens 3 Uhr ganz sanfte verschieden sei. Der König hat noch Tages zuvor 0 n Fuße lerie den Dane Ms gearbeitet, nahhero aber gesagt: „Mein Gott, wie übel wird mir“, sich zu ss
is so ganz sanfte eingeschlafen,““ E Meyer blieb aber ruhig in England, wohin {hm auch Bürger
noch aus Göttingen kannte, mit Cen ihm ei bitten Hiitridte briebs „Meine Gedichte kommen im ganzen Ernst s auf Ostern heraus, und zwar mit so lieblichen_ Vermehrungen , daß 0 Konvulsionen vor Entzücken be- kommen sollt, Jhr werdet glauben, der selige Petrarka sei von den Todten auferstanden, wenn Jhr mein hohes Lied und meine Sonette nur von fern werdet tônen hören; denn Jhr sollt wissen, daß ih fast Tag für Tag ein Sonett produzire, Eine sonderbare Wuth, die auch Schlegeln angesteckt, der sich seit Eurem Abschiede eine sehr große Strecke dem Sonnentempel näher geschwungen hat. Habt, Jhr den lezten Musen-Almanach gesehen? Unstreitig muß Euch darin das Gedicht an v, X. X, sehr aufgefallen sein. War's nicht so stattlih, als ob ih es gemacht hätte? Sein Versas- ser is aber Schlegel, mein poetisher Sohn, an dem ich Wohl- gefallen habe. — Das Gedicht Elysuum von Mathisson is sehr \hónz gleichtoohl bilde ich mir ein, daß es gegen das Hohe Lied doch nur ein Myrthenbäumchen neben der Ceder Gottes sei, — Um des Him- mels willen verbrennt diesen Brief, damit es nicht dermaleinst offenbar werde, was für drollige Hechte wir sind. — Wie klatrig es mit meiner poe- tischen Heirath abgelaufen is, davon werdet ihr wohl die Vögel auch in der Ferne haben fngen hören. Millionen Männer sind zwar {hon in der Welt durch Weiber angeführt worden, und Millionen werden es noch, aber keiner \händlicher, als ih, und dies troy aller Vorsicht und Rechtschaffen- heit, womit ih von Anfang dieses Romans bis zu Ende zu Werke gegan- gen bin. Gottlob, ih bin seit dem März d. J. von dieser ***, gegen die
alle anderen Susannen sind, e Urtel und Ret geschieden. Hätte ich das Weib nur noch ein Jahr auf dem Halse behalten, 0 wäre ih an Leib , Geist und Vermögen rein zu Grunde gegangen « « + Jh wünsche, nur eínmal einen Abend mit Euh zusammen u fein ; um hiervon
mehr zu erzählen, Adio,“
Zu Mepyer's näheren Bekannten {n Berlin gehörten an der Buch-