erkrankt ; er leidet an einer heftigen Entzündung am Bein, die, wie man besorgt, eine Amputation, nothwendig dals wird, so daß er wohl nicht vor zwei Monaten in Paris eintreffen. könnte. : Die Unruhen in Lille sind nun ganz unterdrüdt; die National- arde und die Truppen wachen über Aufrechthaltung der öffentlichen rdnung.
Paris, 18. Mai. (Tel. Dep.) Jhre Durchlaucht die Fürstin Vegnib i} hier eingetroffen.
ck= Paris, 17. Mai. In der heutigen, Sigung der Depu- tirten-Kammér wurde der Gese6-Entwurf über Bewilligung eines Kredits von 500,000 Fr. zur Unterstüßung der niederen Zollbeamten mit 234 gegen 4 Stimmen angeuommen un? dann die Diskujsion der definitiven Regelung des Budgets von 1844 e E A Herr Rondeau berichtet über den Kommissions - eshluß in Betreff der neulichen Reclamation des Herrn Lacave Laplagne, Weglassung einer Stelle aus dem Berichte des Herrn Lacoudrais betreffend. (Tiefe Stille.) Herr Roideau erklärt , die Kommission habe nah Erhaltung neuer Auf- \chlü}e von Herrn Lacave Laplagne einmüthig die Aenderung der betreffen- den Stelle beschlossen. Es soll also nur ausgesprochen werden, daß der Minister der Finanzen mit Wachsamkeit und Festigkeit die Verfügungen des Rundschreibens vom 17. August 1844 aufrecht halten soll, damit man keine Fallissements von Rechnungs beamten des Staates mehr vorkommen sehe. Herr Lacave Laplagne: Gegen diese Fassung habe er nichts mehr zu bemerken. Aber er müsse der Kammer e daß dies nicht die einzige Stelle sei, gegen welche er Einspruch erheben werde. Herr Lacoudrais: Er habe in der ersten Abfassung durchaus den ausgezeichneten Eigenschaf- ten des ehrenwerthen Herrn Lacave- Laplagne nicht zu nahe treten wollen, Es fönne nur ein Mißverständniß obwalten, Herr Lherbette: Er sei, wie ohne Zweifel die ganze Kammer, sehr gerührt von den Akten der Zer- fnirshung, welche eben vernommen worden, Aber ein Mißverständniß könne hier niht obwalten. Die Ausdrücke des Berichts seien klar und formell, so daß die Kommission, da si denselben keine andere Deutung geben- ließ, dieselben ändern mußte. Herr Benoit sucht die Finanz - Juspection vor den Tadel des Berichterstatters und den kritisirenden Anspielungen des Herrn Lherbette zu rechtfertigen. Herr Antoine Pass9, im Namen des abwe- senden Mínisters des Innern, reklamirt gegen eine Stelle des Berichts, die sich auf das Ministerium des Jnnern beziehen könnte, Herr Lacoudrais erklärt, diese Stelle habe diese Beziehung nicht. E ; Jn der Pairs=Kammer war nah mehreren unwichtigen Arbei- ten die Verhandlung des Geseß-Entwurss in Betreff des Königlichen Kapitels von St, Denis an der Tages-Ordnung. j Marquis von Boissy hat das Wort, Er wolle nicht von Theologie sprechen, sondern auf die politische Seite der Frage sich beschränken. Sie sei séyr inhaltshwer, besonders am Vorabend der großen Ereignisse, welche sich vorbereiteten, und die Frankreich zwingen, Partei zu ergreifen, entweder für die religiósen Juieressen, oder für die Königlichen. Er sprehe von den wichtigen Ereignissen, die sh ankündigten Angesichts eines Ministeriums, das keine Konzession machen wolle, die Corruption begünstige. Er halte es für seine Pflicht, hier sein religióses Glaubensbekenntniß abzulegen. Er sei mit Leib und Seele der Religion Bossut?s ergeben, aber auch dem Lande, Er habe dem König Treue geschworen und werde seinen Eid halten, so lange der synallagmatische Kontrakt, der Frankreich binde, beobachtet werde, Ex werde die Königsmacht vertheidigen , so lange sie in ihren Schran- fen bleibe; trete sie aber aus dieser heraus, so werde sie keinen ent- \{lo}seneren Widersacher finden, als ihn. Seine Politik lasse sih alfo in wei Worte zusammensassén; Ergebenheit und Treue. Dank den uner- Kättlichen Umgebungen des Thrones, drohten die Königlichen Jnteressen die der Religion zu absorbiren. Deshalb verwerse er den Geseh - Entwurf. Perblendete Freunde leiteten die Krone auf Jrrwege. Er warne sie daher, Die Restauration habe auch so unkluge Freunde gehabt, und ein Windvstoß habe sie umgestürzt. Die Tendenzen des Geseßz-Entwurfs seien den reli- giösen Interessen entgegen, auch denen des Landes, Derselbe gebe Alles der Königlichen Macht anheim, das seien die Folgen des retrograden Systems, Nach einem heftigen Ausfall gegen den Hof, und nachdem er mehrere an- ehlíche Unrichtigkeiten in den Aktenstücken, die zum Geseß-Entwurf gehören, fezeicdnét hat €, stimmte bre Ncvucr gogon don (Fntwurf. Herr von Me- nard besteigt die Tribüne, um dem Redner zu antworten und ihn zu widerlegen.
Großbritanien und Irland.
London, 15. Mai, Der Kanzler der Schaßkammer machte in seiner gestrigen schon angedeuteten Rede im Unterhause, bei Be- rathung der Anleihe -Diskonto=Bill, wiederum einige interessante Mittheilungen über den gegenwärtigen Zustand des Geldmarktes, Er erklärte, daß die Regierung nicht die Mittel besibe, denselben zu erleichtern, da er in Verhältnissen seinen Grund habe, welche außer aller menschlicher Voraussicht lägen. Der hohe Preis der Baumwolle in Folge der \{hlechten Aerndte, die Absorbirung großer Kapitalien von den Eisenbahn-Ünternehmungen und der hohe Preis aller Lebens- mittel, bei großem Mangel derselben, diese drei Dinge bezeichnete der Schaßkanzler als die einzigen und wahren Ursachen der jeßigen Noth, Das Bank-Geseß von 1844 sei dabei unshuldig, und die Regierung werde deshalb niht die Aufhebung desselben veranlassen; das ange- rathene Mittel aber der Ausgabe von 5 Pfund= oder 1 Pfund-Noten sei unfähig, den Kapitalien - Mangel aufzuheben, da diese Noten nur Circulations - Mittel, aber keine Kapitalien selbst wären, Die Hauptursahe des Drudes, in dem Mangel an Lebens- mitteln erkennend, «äußerte s{ch Herr Wood folgendermaßen: „Der Ausfall im Ertrage der Kartoffel-Aerndte in Jrland hat man auf 16 Millionen Pfd. in Geld angeschlagen, der Anschlag muß aber . noch sehr bedeutend erhöht werden, da die shlehte Aerndte von Ha- . fer und Gerste mit einzurehnen ist, Veberdies hat niht Jrland allein, sondern auch Schottland in mehreren Theilen sehr gelitten, Auch hat man in Betracht zu ziehen, daß Frankreih, Deutschland, Holland, Belgien und andere Länder ebenfalls bedeutender Getraide-Einfuhren bedurft haben, uud daß dadurch die Getraidepreise auch hier bei uns wesentlih gesteigert worden sind, Diese ungeheure Einfuhr zu hohen Preisen muß nun bezahlt werden, und es fragt sich, in welher Weise? Eine Zeit lang geschah die Zahlung in Gold. Aber der Natur der Sache nach, da jedes Land definitiv seine Eiu- fuhren mit seinen Erzeugnissen bezahlt, wird England schließlich mit seinen Manufakten zu bezahlen haben, und je eher es in den Stand geseßt wird, mit. diesen L zu beginnen, desto besser, denn desto früher hört der Druck auf, der auf seinen Ressourcen lastet. Die Aussichten scheinen sich in dieser Beziehung bereits aufzuklä- ren, der Wechsel - Cours stellt sih nah den leßten Berichten aus den Vereinigten Staaten bereits günstiger, und wenn, wie ih erfahren abe, bereits bedeutende Aufträge aus Amerika eingegangen sind, {s werden die Dinge bald: eine bessere Wendung bekommen. Wenn indeß auch Anzeichen des Besserwerdens vorhanden sind, so würde i doch sehr unrecht thun, wenn ih behauptete, ih glaube nicht, daß wir noch {were Zeiten durchzumachen haben, (Hört!) Jh würde mich eben so wenig berechtigt halten, sanguinishe Hoff nungen hervorzurufen, als düstere Ahnungen zu erregen. Das Land kann unmöglich eine so starke Heimsuchung erleiden, ohne daß Alle den Mangel fühlen ; aber gerade dadur, daß. derselbe alle Klassen berührt, wird. dgs Uebel in gewissem Maße ausgeglichen. Jch hege nicht ein so geringes Vertrquen in die Kraft und die Ausdauer des engli= hen Wesens, daß ih fürchten sollte, es könnte sih niederdrücken und
herwältigen ien ih hege feinen Grund zur Verzweiflung. Der edle Lord (Grauby) hat es als seine Meinung ausgesprochen, nit nur daß England si von der Einfuhr aus dem Ausl idre u abhán ig erhalten p ; Ga nahyangig ery 1, sondern auch die Ausfuhr semes eigenen Boden-Erzeugnisses untersagen müsse. Ein Jrrthum, verderblicher g]s das Verbot der etraibe-Ausfuhr, fönnte niht begangen werden, (H&t!) So lange diejenigen,
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welche ihr Getraide ins Land bringen, es auch nach anderen Ländern wieder ausführen dürfen, wird England a VE e E für das ganze europäische Festland dienen und die Ausfuhr aus England sich nach den Marktpreisen der verschiedenen Länder richten. England selbst aber wird die Vorräthe vor der Thür und jeder Zeit zu den bestehenden Marxktpreisen zu seiner Disposition haben, Wixd die Getraide - Ausfuhr verboten, \o. wendet sch das Getraide ug anderen Orten, es bleibt dann hier nicht mehr die Vorraths= Kammer, die jeßt vorhanden is, und wir haben das Getraide nicht mehr zu unserer Verfügung, wenn wir dessen bedürfen, Fügen wir andererseits durch Aenderung in Betreff des Papiergeldes unseren Handelsbeziehungen ein Element der Unsicherheit hinzu, so vermehren wir nur die jeßt schon bestehende Noth und Verlegenheit in einem Maße, welches Niemand zu berechnen vermag, und es dürften am Ende weder unsere Geduld, noch unsere Mittel hinreichen, diese selbst- geschaffenen Schwierigkeiten zu besiegen,“ ®
ÜViederlande.
Aus dem Haag, 15. Mai. Die Regierung hat beschlossen, \sechs Dampfschiffe zur Verfügung des Handels zu stellen, um die Reise der auf der Fahrt befindlichen, mit Getraide beladenen Schiffe zu beschleunigen, und zwar zwei von denselben nah dem Baltischen Meere, zwei nah dem Kanale und zwei nah der Meerenge von Gi- braltar behufs des Schleppdienstes abzuschicken. L
Nach Annahme einiger Geseß - Entwürfe von lokalem Juteresse und nah Bewilligung einer außerordentlichen Unterstüßung an die Wohlthätigkeits-Gesellschaft vertagte sih die zweite Kammer der Ge- neral-Stagaten gestern auf unbestimmte Zeit.
M Wet}
Kanton Bern. (Eidg. Ztg.) Die Zoll = Konferenz der vier Kantone is zu Ende. Die drei ersten Begehren von Baselland, Befreiung der dortigen Weine vom Ohmgeld im ganzen Umfange des Vereins= Gebiets, unbedingte Garantie seiner bisherigen Zoll- Einnahmen zu 48,000 Fr. ohne weiteren Nachweis und Erhöhung der Zoll - Ansäße für fremde Kutschenpferde, wurden von den drei übrigen Kantonen einmüthig abgelehnt, dagegen rüsihtlih zwei wei- te er Begehren zur Erleichterung der Gränzbewohner eine weitere Juterpretation und Modification der früheren Bestimmungen beschlos= sen. Darauf hin wurden daun die Abgeordneten von Baselland ein- geladen, ihren Mitkoutrahenten spätestens bis Mitte Juli mitzutheilen, ob Baselland nach diesen neuen Verhandlungen das Konkordat ge- nehmigt oder verworfen habe. Zugleich verständigten sich die drei übrigen Kantone eventuell über die Grundlagen eines Dreier = Kon=- fordats. Die Schluß-Konferenz is vorläufig auf die zweite Hälfte Juli angesett,
It Elten.
Nom, 6. Mai. (D. A. Z) Glänzend waren die Fest- Vorbereltungen, unter denen der gestrige Tag uns anbrach, Der 5. Mai ist nämlich der Namenstag Pius" IX., und die Römer wollten ihn, als den ersten, mit außerordentlichen Feierlichkeiten ehren, Der hohe Adel und mehrere begüterte katholische Engländer hatten in den vergangenen Wochen beträchtlihe Geldsummen zusammengeschossen, für welche allen Armen der ewigen Stadt und ihrer nächsten Um- gegend das weißeste Brod gekauft und, auf Einhändigung eines Sittenzeugnisses von Seiten des Pfarrers, gratis an dieselben ver- theilt wurde. Die aufrichtigen Sympathieen für Pius IX. in allen gebildeten Kreisen, und die durch sie veranlaßte Munificenz der Wohl- habenden erregten bei Hohen und Niederen die freudigste Stimmung. Mehrere Hundert Sänger und Musikèr erschienen nah dem Hochamte in der weitläufigen Kirthe Santa Maria degli Angeli (fie ward aus der Bibliothek der Bäder Kaiser Diocletian?s ein christliches Gotteshaus) auf einem eigens für diese Gelegenheit erbauten Balkon und sangen die von unseren ersten Dichtern und Komponisten arrangirten Hymnen, und der anerkannt berühmteste geistlihe Redner Jtaliens, Loriut, der für diesen Tag aus Palernio herübergekommen war, hielt vor einem Publikum von vielleicht 30,000 Menschen eine begeisterte Festrede. Das Volk wollte auf dem Quirinal in der gewöhnlichen Weise sei= nem Enthusiasmus in stürmischen Eoviven beim Aubruche der Nacht Luft machen. Doch unterblieb es diesmal, weil der Papst es si verbeten hatte. Er soll das mit des Terentius Worten: Ne quid nimis, gethan haben. Doch aber war die ganze Stadt brillant er- leuchtet, und der Corso schien ein Feuermeer geworden zu sein, wie am Moccoli-Abende des Karnevals, Wie es heißt, bereitet man dem Papste für den 13, Mai, seinen 55sten Geburtstag, neue Hochfeste, deren Motive der allerdings verdiente Dank der ganzen Bevölkerung des Kirchenstaats für die ‘von Pius IX. aus freiem Antriebe be schlossene und bereits erlassene Einberufung von Landständen sein soll,
Rom, 7. Mai. (A. Z.) Durch Billette des Kardinal-Staats- Secretairs vom Lten d. sind auf Befehl des heiligen Vaters folgende Ernennungen bekannt gemaht: Kardinal Ostini, bisheriger Präfekt der Congregation der Bischöfe und Ordensgeistlihen, zum Präfekten der Congregation des Konzils- an die Stelle des verstorbenen Kardi- nals Polidori. Der Kardinal Orioli zum Präfekten der Congrega- tion der Bischöfe und Ordensgeistlichen und der Kardinal Asquini zum Präfekten der Congregation der Jndulgenzen und Reliquien, wel- hes Amt bisher vom Kardinal Ferretti (gegenwärtig Legat von Ur- bino und Pesaro) bekleidet wurde, ¿
Die Accademia Poutificia de’Nobili Ecclesiastici is am 6. Mai bis auf weitere Bestimmung aufgelöst worden. Jn einem Schreiben des Kardinal-Staats-Secretairs an den Präsidenten dieses Justituts, Mons. Rosani, läßt der Papst ihm seinen Dank für die Leitung des- selben ausdrücken und ihm anzeigen, daß bis Mitte Juli, als dem Schlusse des Studien-Jahres, die gegenwärtigen Schüler zu entlassen und die Leitung der S ba dem Vice-Präsidenten Mons. Cardoni zu übergeben sei. Es soll bereits ein. neuer Plan für die Accademia entworfen sein. Dem großen Hospital S. Spirito mit allen seinen Wohlthätigkeits - Anstalten steht auch eine Reform bevor, indem die Administration, bisher vom Domkapitel besorgt, künftig von Säkulag- ren, nah dem Plan von Leo XIL., geführt werden soll.
Der Jnfant Don Enrique, Herzog von Sevilla, is gestern mit Doña Elena die Castellà y Skelli Fernandez de Cordova durch den Vicegerenten, Patriarch von Konstantinopel, Mons. Canali, der die Stelle des heiligen Vaters vertrat, eingesegnet worden, nachdem zu seiner Vermählung die Erlaubniß aus Madrid eingetroffen war.
Eine für die ärmere Volksklasse drückende Auflage, die Salzsteuer, soll bedeutend heruntergesegt werden.
Spanien.
& Madrid, 11, Mai. Vorgestern Abend um 8 Uhr hörte
man auf der Puerta del Sol vor dem Posthause, in welchem die auptwache sich, befindet, zwei starke Detonationen. Ein Theil der ache trat ins Gewehr, und die versammelten Volkshaufen zerstreu- ten ih. Man fand indessen \sogleich die noch brennenden Ueberreste weier blehernen Behälter, die mit Pulver und gehacktem Blei ge- [lt gewesen waren. Man glaubt, die Anstifter dieser Explosion hât- ten im Interesse des verhafteten La Riva’s gehandelt und darzuthun gewünscht, daß auch die Detonationen, welche am Aten erfolgten, nit
von Pistolenshüssen herrührten. Ueber die leßtere Angelegenheit hat nichts weiter verlautet; nur hält fast Jedermann hier den angeblichen Thäter für unschuldig.
Gestern früh um fünf Uhr stellten Polizei - Beamte sih in der Wohnung des Herrn Guëll, ‘dem die Infantin Doña Josefa ihre Hand zu schenken im Begriffe stand, ein, untersuchten seine Papiere und nid verschiedene von der Jnfantin herrührende Briese zärt- lihen Jnhalts unter Siegel, um sie der Königin zuzustellen. Dar= auf legten sie den Herrn Guëll in eixe Postchaise und führten ihn nah Cadix, wo er, wie es heißt, nah der Havana, seiner Heimat, eingeschift werden soll. Es fehlt hier niht an Personen, welche diefe Maßregel für geseßwidrig und hart finden. Es is den beiden ältesten Töchtern des Jnfanten Don Francisco de Paula gestattet worden, unstandesmäßige Ehen einzugehen. Auf dieses Beispiel ge= stüßt, glaubte die Jnfantin Josefa ebenfalls den Trieben ihres Her- zens folgen zu dürfen und rechnete darauf, daß ihre Vermählung, sobald sie einmal vollzogen wäre , die nachfolgende Bestätigung der Königin, die längst von dem zärtlichen Verhältnisse unterrichtet war, erhalten würde. Das liebende Paar kam demnach überein, daß die Vermählung in der Nacht vom Asten d., und zwar, um alles Aufsehen zu vermeiden, unter freiem Himmel, im Garten des Buen Retiro, vor sih gehen sollte. Ein Geistliher wurde, um die Trauung zu verrichten, dorthin beschieden und von den Generalen Prim und M0- reno als Zeugen begleitet. Die Jufantin selbs verließ den Palast ihres Vaters in Mannskleidern, um nuiht von der Dienerschast er- fannt zu werden, Als aber sämmtliche fünf Personen sih kaum ver=- einigt hatten, trat der Gefe politico mit mehreren Polizeidienern auf und schritt zu ihrer Verhaftung. Sobald die Infantin sich als solche zu erkennen gab, ward sie in thr väterliches Haus zurückgeführt und auch der Bräutigam entlassen. Die beiden Generale behaupteten, ohne Kenntniß von dem eigentlihen Vorhaben zu sein und nur die Einladung erhalten zu haben , einem beabsichtigten Zweikampf als Zeugen beizuwohnen. A 4 Die Königin macht jeßt in Aranjuez häufig Spazierritte in Ge= sellschaft der Infantin Josefa, und vorgestern belustigte sie sih mit der Hasenjagd. Auch sollen Wasserfahrten auf dem Tajo stattfinden, zu deren Anordnung der Marine - Minister dorthin berufen wurde. Einem der erfahrensten Admirale wird vermuthlich die Führung des Steuerruders der Königlichen Schaluppe übertragen werden.
Die Nachrichten aus Catalonien lauten mit jedem Tage beunru- higender. Die Truppen der Königin erleiden sehr empsindlihe Ber= uste und dürften sich bald auf die Behauptung der festen Pläße zu beschränken haben. Der General- Capitain erklärt, daß, falls die Bevölkerung selbst nicht gegen die Karlisten aufstände, die Truppen vor ihnen das Feld räumen müßten. Die Behörden der Königin haben einen Theil der Gefangenen erschießen lassen. Bisher sind die Karlisten diesem Beispiele nicht gefolgt; sie haben vielmehr die Verwundeten, welche in ihre Hände fielen, ihren Gegnern ausge- liefert. E i Jn Folge der unsinnigen Maßregeln der Behörden is es nun au in Sevilla zu einem ernstlihen Aufstande gekommen, Diese große Stadt wird meistens dur die Bäcker des benachbarten Alcalá de Guadaira mit Brod versorgt. Da diese ihre Preise gesteigert hatten, \o befahl ihnen der Gefe politico von Sevilla am 6., ihr Brod zu einer von ihm festgeseßten Taxe zu verkaufen, widrigenfalls sie die Stadt nicht betreten dürften. Natürlich blieben sämmtliche Bäer am 7. aus. Das Volk suchte vergebens nah Brod, rottete sih zusammen und beging. die gröbsten Exzesse. Der Gefe politico, der auf der Straße erschien, wurde durch einen Steinwurf schwer verwundet. Die Truppen waren zu s{wach, um den Volksmassen Achtung einzuflößen, und beim Abgange der Post war man auf die \{limmsten Ereignisse gefaßt. S : :
“ Unterdessen beschäftigen die Minister sih aufs neue mit dem portugiesischen Feldzuge. Vas Truppen-Corps, welches an der Gränze bei Badajoz zusammengezogen wird, besteht aus 17 Batail= lonen, 3 Regimentern Kavallerie, 0 Batterieen Artillerie und 2 Sappeurs - Compagnieen. Die Jnfanterie ist in zwei Divisionen, jede zu zwei Brigaden, eingetheilt. Der General en Chef, D. Ma-= nuel de la Concha, wird morgen mit seinem Stabe nah Badajoz abgehen. —
Aus den Berichten, die uns aus Lissabon vom 3ten zukommen, sehen wir, daß Sa da Bandeira die Truppen des Vinhaes am 1sten früh Morgens angreifen ließ, weil sie während der Nacht eine seine Stellung bedrohende Redoute aufgeworfen hatten. Nachmittags zogen die Truppen Sa da Bandeira?s sih auf Setubal zurück, und beide Theile lossen durch Vermittelung des englischen Obersten Wylde einen Waffenstillstand.
Nachschrift, Herr Mon wurde in der That verhaftet, weil sih ein Brief von ihm unter La Riva's Papieren vorfand, aus dessen Inhalt man auf ein zwischen Beiden bestehendes vertrautes Verhält- niß \chließen will. Herr Mon berief sih auf seine Vorrechte als Deputirter und hat jeßt nur Hausarrest, — So eben verbreitet si das Gerücht, es wäre gestern in Aranjuez auf den General Serrano geschossen worden,
= Paris, 16. Mai. Nach den uns heute von der catalonischen Gränze zukommenden Nachrichten vom i2ten scheint es eine ausgemachte Thatsache, daß der General-Capitain Pavia nach seinem Abgang aus Barcelona die Richtung nah Calaf eingeschlagen at. Dort ist es auh, wo die Waffen der Königin in der jüngsten Zeit Schlappen erlitten haben und die Karlisten entschlossen \heinen, sich zu halten. Calaf, Solsona und Cardona bilden ein weites Dreieck, in welchem man nur in dem Thale, das sich von Calaf nah Solsona erstreckt, Dörfer trifft; der ganze übrige Theil des Landes i} äußerst gebirgig und mit dichten Waldungen bedeckt. Werden die Karlisten genöthigt, diese Stellung zu verlassen, so können sie sich wieder nach den großen Hochebenen von Hoch - Catalonien wenden und dort den Krieg aufs neue beginnen. '
Eine Truppen - Abtheilung, welche mit einem Artillerie -Trans- porte; dem sie als Bedeckung diente, von Olot nah Vich auf dem Marsche war, langte zwar glücklih an ihrem Bestimmungsorte anz aber auf ihrem Rückwege wurde sie in der Nähe von Hostal von ei= ner etwa sechzig Mann zählenden Karlistenbande angegrissen, an deren Spibe ein gewisser Estartus stand. Es kam zu einem ziemlich hibi= gen Kampfe, in welchem beide Theile, die Karlisten kvorzüglich auf ihre stärkere Zahl sich stüßend, mit Erbitterung sich s{lugen. Den Truppen wurden mehrere Leute, darunter auch der sie führende Of- fizier, verwundet; doch gelang es ihnen endlich, sich durchzuschlagen und sogar fünf verwundete Karlisten gefangen zu nehmen, Jn der Nacht vom Sten drang eine aus 14 Mann bestehende Bante unter Vilella in ein Landhaus bei Llacuna ein und bemächtigte sih alles Geldes, Silberzeuges, der Wäsche und Kleidungsstücke des Eigen= thümers. Jn derselben Nacht raubte eine andere Bande von 30 Mann in einem anderen vereinzelt gelegenen Hause bei Mediona alles Geld und alle Sachen von Werth, deren sie habhaft werden fonnte. Noch zahlreiche andere Fälle ähnlicher Art werden von ver= schiedenen Seiten her berichtet und zeigen, wie bei dem herrschenden Zustande der Anarchie überall die größte Unsicherheit herrscht. Auf= fallend is dabei, daß man nichts von der Thätigkeit der Gendarmerie
vernimmt, welche doch mit so bedeutenden Kosten in Spanien seit dem
Jahre 1844 errichtet worden ift.
Von den Ufern des Ebro- lauten: die Nachrichten sehr günstig Man: verspricht sich überall eine Jener südlichste Theil von Catalonien is in diesem Augenblicke ziemlich ruhig. Dagegen uimmt das Elend in dem Distrikte von Manresa auf wahrhaft erschreckende Weise überhand z es fehlt dort einerseits an den Bevölkerung, andererseits an Gele- genheit zur Arbeit und Erwerb; und doch gehört dieser Distrikt zu denjenigen in Catalonien, welche die Natur am meisten begünstigt hat. Allein die Verwaltung giebt nirgends ein Lebenszeihen und thut d Ä durchaus nichts, um der Bevölkerung zu Hülfe zu kommen. l : liegt eines der mächtigsten Beförderungsmittel für die Sache der Em- pörung, Von Wohlthätigkeits-Anstalten, Beschäftigungshäusern, wie sie in anderen Ländern und selbst in anderen Provinzen von Spanien bestehen, weiß man dort nichts, eben so wenig als von Gesellschaften und Vereinen, die es sich zur Aufgabe stellten, das Elend durch Rath
über den Stand der Vegetation. reiche Aerndte an Getraide, Wein und Früchten.
nöthigen Lebensmitteln. für die
und That und tröstlihen Zuspruch zu lindern.
Vor einiger Zeit hatten die Karlisten dur Ueberfall sih eines Herrn Mirimon von Torreja bemächtigt und ihn nah einer Höhle in den Bergen von Farena geschleppt, wo sie ihn gefangen hielten, bis er ein starkes Lösegeld bezahlt haben würde. Dieser kecke Handstreich hatte in der ganzen Gegend großen Schrecken verbreitet, : aber dem Unglücklichen gelungen, aus seiner Haft zu entkommen, und
er is glücklich wieder bei den Seinigen angelangt.
Aus Bayonne vernehmen wir, daß General Marquis von Rodil, ehemaliger Minister-Präsident unter der Regentschaft Espartero's, der seit mehreren Jahren in der Verbannung zu Bordegux gelebt hatte, auf der Rückkehr nach Madrid daselbst eingetroffen war, nachdem die Gnade der Königin ihm die Pforten seines Vaterlandes wieder geöff-
net hatte.
Wissenschaftliche und Kunst - achrichten. i
Veri agung
Jn der vorgestrigen Nummer dieser Blätter, dritte Beilage, Seite 7941, (DUr. Erinnerung au. F. L, W, Meyer, den Biographen Schrödèr’s“/, folgender Saß mitgetheilt : „Am 11. August 1786; „„Der Herr Minister von Herßberg ist noch immer zu Sanssouci und macht, im Vertrauen gesagt, für den König
Spalte drei, is aus dem Buche:
eine Disposition seiner leßten Willensmeinung.“““
Diese Worte enthalten zwei Unrichtigkeiten, eine allgemeine und eine daß der große König sich jemals in seinem seiner Gefühle und seines eigenen, l ( \chriftlich habe entwerfen Er war bekanntlich der Feder (um nicht mehr zu sagen) wenigstens S Was aber die vermeintlihe „Disposition sei ner leßten Willensmeinung“ betrifft, so war unser Friedrich ein viel zu weiser Monarch, ein viel zu treuer Landesvater, ¿
besondere. Jch wüßte nicht, Leben den Ausdruck seiner Gedanken, rein menschlichen Willens von einem Anderen lassen. so mächtig, wie Einer.
wissenhafter Mensch, lezten Kampfe hätte zögern sollen.
so oft die äußeren Verhältnisse es nöthig machten.
der Mitte, groschen- Stempelbogen geschriebene und besiegelte,
giebt es nicht, i Berlin, den 20. Mai 1847.
Prof. Dr. Preuß, Königlicher Historiograph,
Die Affsemblee, zu welcher der Kriegs-Minister von Boyen für den Sonnabend, als den 22. Mai, eingeladen hat, muß eingetretener dienstliher Hindernisse wegen auf den folgenden Sonnabend, als den
29, Mai, verlegt werden.
als daß er damit bis zu dem allezeit bedenklichen ( ampse | ge Im Gegentheil, wahrhaft philosophisch finden wir ihn in der Fülle der Kraft, auf dem Gipfel irdisher Glüselig- keit sein Haus bestellen und — seine leßtwilligen Anordnungen wiederholen, Also liegen zwischen dem 11, Januar 1752 und dem 8, Januar 1769 alle seine zahlreichen (wie menschlichen und landesväterlichen) testamentarischen Verfügungen in | 4, 4
und eine spätere Verfügung als diese leztere, auf einen Acht- f - den 18, August 1786, auf dem berliner Schlosse, in Gegenwart des neuen Monarchen und dessen beider Oheime und im Beisein des Kabinets-Ministers Grafen von Finken=- stein eröffnete und von dem Kabinets - Minister von Herbberg vorgelesene,
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Handels -. und Börsen-Üachrichten. Bertin, den 21. Mai 1847. EInländische Fonds: Pfandbrief-, Kommumal- Papiere und. Geld - Course.
und 4
.| Brief. | Geld. |Gem. 93 | 825 957 907 93
1022 92%; 96 947
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St. Schuld-Sch. Seeh. Präm. Sch. K.u. Nm. Schuldv. Berl. Stadt-Obl, Westpr. Pfandbr. Grossb.Posen do.
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Darin Ostpr. Pfandbr.
Pomm. do.
G R R 141 1281 1-1
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Kur- u.Nw.Pfdbr. 33 95 Sehlesiscbe do. |35| — do. Lt. B. gar. de. 35| —
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Russ, Hamb. Cert. |5 do.beiHope 3.4.8.5 | — do. do. 1. Anl.|4 927 do.Stieglitz 2.4 A/4 | 927 5 4
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Poln. ueue Pfdbr, 43 19. do. Part. 500 Fl. 5 20. do. do. Hamb. Feuer-Cas.|: do.Staats-Pr. Anl. Holländ. 23%Int. N Kurb.Pr.O. 40Th, Sardin. de. 36 Fr, Neue Bad.do35FI.
Eisenbahn - Acuen.
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Volleing. Amst. Rott. Arnob. Ute. S Berl. Anh, A. do. Prior. — Berl. Hamb. 108 bz. e do. Prior. |47 97% G. Berl. Stett. 108 bz. Bonn-Cöln. — Bresl, Freib. —- do. Prior. — Cöth,. Bernb, — Cr. Ob. Sch. 76 6. Düss. Elberf. 108 bz. “do. Prior. |4 ——
92 G. 1095 6.
Glogguitz. Mmb.Bergd. Kiel-Alt. Lpz. Dresd. |ch Magd. Halb. Magd. Leipz.
do. Prior. | — N. Schl, ML,/4 | 887 bz.
do. Prior. 92 B.
do. Prior. |: 10135 bx, u Q. Nrdb. K. Fd. — O.Scbl. Lt. A 1045 B,
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do. Lé. B. 97% G. Pts. Mgdb. 915 B do. Pr. A. B, 91% B.
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do. v.St. gar. |3; Sächs, Bayr. |4 Sag.-Glog, [4 do. Prior.|45 Thüringer. 4 WI1hbb.(C.O.) Zarsk. Selo.|—
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Aas6h.Mastr [20 83 bz. u G. Berg. Mrk. |50|. 825 G. Berl. Anh. B./45 Bexb. Ludw. |70 —— Brieg-Nei1ss. 55 — Chem. Risa.|80 Cöln- Mind. [80 do. Thür. V.|20 —
Dresd. Görl./90| 100 bz. u. G. Löb. Zittau. |70 —
Magd. Witt. 20| 86 a 865 bz, Mecklenb. |60 Nordb. F. W.|/60
Starg. Pos. |30 St.-Yobw.
1015 G.
Roggen loco 105—106 RthlIr.
Gerste loco 73 Rthlr. Bf.
Rüböl loco 105 Rthlr. - Herbst 11£—*2 RthIr.
Kanal-Listen:
Belt Qa
Die diesjährige Haupt-Versammlung des Stiftungs-Vereins der Civil- Waisen- Anstalt zu Potsdam wird am Sonnabend, den 12. Juni d. J., Nachmittags 3 Uhr, im Anstaltshause, Königsstraße Nr. 38 hier- selbst, stattfinden, und werden hierzu die Mitglieder des Vereins mit dem Bemerken eingeladen, daß in dieser Versammlung außer der Etats - und Rechnungs-Prüfung auch die für die Anstalt so wichtige Wahl eines Vor- sißenden des Civil - Waisen - Amtes, so wie die Wahl einiger anderen Mit- Zu
glieder, vorgenommen werden wird, Potsdam, den 11. Mai 1847, : Das Civil-Waisen-Amt.,
lassen.
Lande:
Eingegangen sind 50 Wispel,
Bekanntmachungen. [352]
Die von dem Königl. Haupt - Bank - Direktorium zu
Berlin unterm 27. März 1823 auf den Namen der Kirche zu Garzin ausgestellte Bank-Obligation Lit. k. No. 6581. über ursprünglih 140 Thlr,, nachdem 20 Thlr. darauf gezahlt worden, noch über 120 Thlr. nebst Zinsen vom 9, Dezember 1834 lautend, is im Jahre 1844 aus dem Kirchenkasten von Garzin entwendet wor- den. — Ferner ist der von der Königl. Haupt - Bank- Direction zu Berlin unterm 6. Juli 1846 dem Major und Adjutanten von Gotsh zu Frankfurt a. O. über ein niedergelegtes Packet ausgestellte Depositionsschein Nr. 4789 vom Eigenthümer 1m August 1846 verloren worden, Alle diejenigen, welche an die gedachte Bank-Obliga- tion und an die darin bezeichnete Post nebst Zinsen, oder gn den erwähnten Bank-Depositionsschein als Ei- A ders Cessionarien, Pfand- oder sonstige Jnhaber lnsprüche zu haben vermeinen, werden aufgefordert, dieselben in dem auf
den zweiten August 1847, Vormitt, 11 Uhr, nee dem Deputirten, Ober-Landesgerichts-Referendarius Eichhorn, in unserem Justructionszimmer hierselbst an- beraumten Termine anzumelden, widrigenfalls sie mit denselben werden präkludirt und. die erwähnte Bank-
Obligation, so wie der Bank-Depvositi ( für amortisirt erklärt werden, PARAMO Lei, werben
Frankfurt a, O., den 3. April 1847,
— Erstex Senat des Königl, Preuß, Ober-Landesgerichts,
A ll
[462] Nothwendiger Verkauf,
Die Erbpachts-Gerechtigkeit auf das im Gerichtsbe- zirke des unterzeichneten Land- und Stadtgerichts im Stadtdorfe Oberfeldt sub Nr, 5 belegene Grundstü S O, E vier Hufen 17 Morgen 255
uthen kulmisch, abgeschät f 6323 ‘ 5S [1 Pf, soll H E E am 1, Dezember c., Vorm, 10 u, Nchm. 4 : vor dem Herrn Ober - Larideda en toieih Uet an ordentlicher Gerichtsstelle subhastirt werden, Taxe und Hypothekenschein können vorher in der Registratur eingeschen werden, : Marienwerder, den 3, Mai 1847, Königliches Land- und Stadtgericht,
[461] Subhastations-Patent.
Das in der großen Scharrustraße Nr, 58 gelegene, Vol, I. No. et Pol. 238, des Hypothekenbuchs verzeih- nete, dem Cigenthümer Friedrih Pahl, jeßt dessen Er- ben, gehörige Haus, wozu vier Ruthen Wiesewachs, bei dem rothen Vorwerke belegen, gehören, zufolge der nebst dem Hypothekenscheine in der Registratur einzusehenden Taxe auf 11,385 Thlr. 2 Sgr, 1 Pf. abgeschäßt, soll
am 18, Dezember cr., Vorm, 10 Uhr, subhastirt werden,
Alle unbekannten Real-Prätendenten werden aufgebo- ten, sih bei Vermeidung der Präklusion spätestens in diesem Termine zu melden,
Frankfurt a. O.,, den 1. Mai 1847,
Königl, Preuß. Land- und Stadtgericht,
[351] Freiwilliger Verkauf. Stadtgericht, zu Berlin, den 14, April 1847, Das hierselbst in dex Jerusalemerstraße Nr, 5, Eee der Zimmerstraße belegene, im stadtgerichtlichen Hypo-
(Schluss der Börse 3 Uhr.)
__ Die Stimmung für Actien erbielt sich auch heute günstig, und die Course sind abermals gestiegen. Getraide-B ericht. Am heutigen Markt waren die Preise wie folgt : VVeizen nach Qualität von 115-126: Rthlr,
“ Lieferung pr. Mai /Juni 97—96 Rihlr. pr. Juni {Juli 94 Rihlr. pr. Juli / August 85{—84 Kthlr.
Hafer loco nach Qualität 45—43 Rthlr,
Den Finow- Kanal passirten am 19./20. Mai: 188 VWspl. Weizen 1005 VWVspl. Roggen, 289 VVspl. Haser, 20 VVspl. s 07 Wsp1. Erbsen, 885 Ctr. Mehl, 1200 Ctr, Rüböl.
Koggen in loco besser bezahlt, auf Lieserung aber billiger er-
Marktpreise vom Getraide.
H A e 20, Mai 1847,
E eizen 4 Rthlr. 24 Sgr., auch 4 Rthlr. 2 Pf: 3 Roggen 4 Rthlr. 7 Sgr. 2 Pf., bir s rot De 21 Sgr, 7 Pf.z Hafer 2 Rthlr, 2 Sgr. 5 Pf., auch 1 Réhlr, 21 Sgr.
| | | | | |
1005 bz.
60 B. 917 Aa 92t bz.
erkennen.
735 G.
60 715 bz. u. G. b. St. Pr. |70 Dics 832 6, 90 —
_Sonntag, Vorstellung.
nelli.
und Olga,
19 Sgr. auch 4 Rthlr,z große Gerste 2 Rthlr.
Amsterdam, 17. Ma. 3% do. 375, Pass. —- 4% Russ. Hope 88ck. Antwerpen, 16. Mai. Frankfurt a. M., 18. Mai. 5% Met. 1077 107. Bank-Actien p- ult. 4 1911. 1909 Bayr. Bank-Actien 660 Br. Hope §75 G. Stiegl. 87% G. Int. 585. 58, 300 Fl. 964. 9553. Ifamburg, 19, Mai. Paria, V, Mai, Wien, 19. Mai. Actien 1591. Anl. de 1834 1547. de 1839 1193. ¡ (Teleg. Depesche aus Köln, vom 20.“Mai.) Amsterdam, 18. Mai. ,
Berichte zu geben. ßen Zahl vereideter und unvereideter Wollmakler (Leßtere als Commissio- naire fungirend) sich Leute finden, die künftig gläch mir bisher detailklirte gewissenhaste Marktberichte veröffentlichen werden, und bleibt es wünschens- werth, daß, so wie es in Breslau und anderen Orten geschieht, auch von hier zum Oesteren im Jahre Mittheilungen über ein Produkt werden mögen, für dessen Verkehr Berlin ein Hauptplaß geworden ist, der also füglich nicht gegen andere
Produzenten, Händler und
Sonnabend, 22, Mai. ments-Vorstellung. spiel in 5 Abth., von M. Beer.
Zu. Wa sers Weizen. (weißer) 5 Rihlr lr, 24 Satz Roggen B v: Gerste 2. Rthlr. 27 Sgr. F Haser 1 1 Rthlx. 23 Sgr. 1 Pf.; E
sind 1852 Wispel 12 hefel,
sen 4 Rihlr, ittwoch, den 19,
. 3 S . F S gu Me Rt lr. 25 A 9 Sgr. 7 D Mai.
Das Schock Stroh 9_ Rthlr., auch 7 Rihlr, 7 Sgr, 6 %Yf, Centner Heu 1 Rthlr, 10 Sgr., auch 1 Rthlr.
Kartoffel - Preise. S | Der Scheffel 1 Rthlr. 10 Sgr., meyenweis à 2 Sgx, 6 Pf., guch
Branntwein=P
51 — 50 ohne Geschäft. 505 — 50 » » 50 us 49 » » 48
» »
» L
» »
Korn - Spiritus: ohne Geschäft. Berlin, den 20, Mai 1847. j Die Aeltesten der Kaufmannschaft von Berlin,
Answärtige Börsen. Niederl. wirkl. Sch. 57/2. 5% Span. 19,
Ausz- —. Zinsk. —.
Zinsl. —.
do. 500 Fl. 807. #-
5% Met. 107.
Int. 58 77.
Bank-Actien. L590. Br. 5% Rente fin cour. 115. 60 3% do. fin cour. T7. 90 4% do. 97%, 3% do. 697. Bank.
retse.
Die Preise vom Kartoffel - Spiritus waren am 14. Mai 1847 52 —51 Rthlr, F» (frei ins Haus geliefert) à 54 %
pr, 200 Quart è » odex 10,800 % nah » Tralles.
»
Poln. —. Preuss, Pr. Sch. —.
Neue Aul. 183.
Engl. Russ, 1063, E.
Nordb. 1677. Gloggn. 1223.
Bei Annäherung des hiestgen Wollmarktes sehe ih mich zu der An- zeige veranlaßt, daß die seit Anno 1822, also 25 Jahr, regelmäßig und ohne allen Eigennuß von mir ertheilten Wollmarkts - Berichte mit diesem Jahre aufhören, zu erscheinen, weil" ih fühle, daß ich nicht mehr jene rüstige Thätigkeit verwenden kann, die dazu erforderlich is, genaue, cinbârteiisda
Es steht wohl nicht zu bezweifeln, daß unter der gro-
läße zurüdbl
emacht
eiben sollte.
Ç Sabeltonten würden dies gewiß dankbar an-
Der (seit Anno 4811) vereidete Kolonial! -Pro dukten -. und Manu- fafturwaaren-Maller Berlin, den 20, Mai 1847.
I. A. Kúnig.
Königliche Schauspiele.
) Im Schauspielhause. Auf Höchstes Begehren:
Jm Opernhause. Zum ersteumale wiederholt: - 4 Abth., mit Tanz, nah dem Französischen bearbeitet von M. Te- Jn. Musik geseßt von E. H. z. S. Zu dieser Vorstellung werden Billets zu folgenden mittleren Opernhaus=Preisen verkauft : Ein Billet in den Logen des Prosceniums 1 Rthlr. 10 Sgr. ;
in den Logen des ersten Manges und ersten Balkons, Tribüne, 1 Rthlr, 10 Sgr. z im Parquet und in den Logen des zwei- ten Ranges 1 Rthlr.; in den Logen-und im Balkon des dritten Ran- ges, so wie im Parterre, 20 Sgr,; im Amphitheater 10 Sgr.z in den Fremden-Logen 2 Rthlr. Im Schauspielhause.
84ste Abonne- Struensee, Trauer-
p i oth. Die Ouvertüre, die Musik zu den sämmtlihen Zwischenakten und die zur Handlung gehörige Musik ist von G. Meyerbeer.
23, Maï.
62ste Abonnements- Zayre, große Oper in
Anfang halb 7 Uhr.
so wie zur
85sstte Abonnements - Vorstellung: Jsidor (Dlle, Unzelmann: Gräfin Olga.)
Verantwortlicher Redacteur Dr. J. W. Zinkeisen.
“Im Sälbsbzerlage ber Epedition.— Gedruckt in der Decker schen Geheimen Ober-Hofbuchdruckerei,
gemeiner Anzeiger.
thekenbuche von der Friedrichsstadt Vol. 1. No. 32, verzeichnete Grundstück der Bäckermeister Grünebergschen Erben, im Jahre 1844 gerichtlich taxirt zu 6610 Thlr, 27 Sgr., soll Theilungs halber
am 12, November 1847, Vormitt. 11 Uhr,
an der Gerichtsstelle subhastirt werden, Tare und Hy- pothekenschein sind in der Registratur einzusehen.
d Nothwendiger Verkauf.
_ Stadtgericht zu Berlin, den 8. Mai 1847,
Das dem Holzhändler Carl Ludwig Krüger gehörige, in der Linksstraße Nr. 30 belegene, im stadtgerichtlichen Hypothekenbuche von den Umgebungen Vol. 31. No. 2011. verzeichnete Grundstück, gerichtlih abgeschäßt zu 14,305 Thlr, 8 Sgr, sol : am 10, Dezember 1847, Vormittags 11 Uhr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden, Taxe und Hy- pothekenschein sind in der Registratux einzusehen,
[458]
[437]
Die hiesige Kaufmannschaft, beseelt von dem Wun- sche, den jegigen Nothstand möglichst zu lindern, - hat durch reichlihe Spenden einem aus ihrer Mitte gebil- deten Comité die erforderlichen Geldmittel gewährt, um den bedürftigen hiesigen Einwohnern den Mangel und die Theurung der ersten Lebensbedürfnisse minder fühl- bar zu machen,
In Betracht, daß die wohlthätige Wirksamkeit der Suppenvertheilungs - Anstalten mit Ablauf dieses Mo- nats aufhört, daß, Dank der Frie e unserer Staats- und Kommunal - Behörden, rtofeln war reichlicher vorhanden und wohlfeiler als. zeither zu Vaben, Hülsen- früchte aber kaum noch zu ba afen ind, gedenkt das unterzeichnete Comité seine Wirksamkeit dadurch zu be- ginnen, daß es vorerst einen Verkauf von Reis. veran»
lassen wird, der zu diesem Zweck unter günstigen Be- dingungen ihm wohlwollend überlassen ist.
Das Comité, unterstüßt Mitgliedern, wird vom
t von geehrten Corporations- nächsten Mittwoch den
19teu d. M. an, in den Nachmittagsstunden von 4
bis 7 Uhr,
an hiesiger Börse
guten Reis, zu 2 Sgr. 1 Pfd, und 25 Pfd., also
per Pfund, in Padeten. von für resp. 2 Sgx, und 5 Sgr,
verkaufen und damit einstweilen täglich, Sonn- und Festtage ausgenommen, fortfahren,
Ob und tnwiefern noch
andere Verkaufsstellen in ver-
schiedenen Stadttheilen eingerichtet werden sollen, bleibt der Beschlußnahme und späteren Bekanntmachung vor-
behalten. Möge die wohlmeinend sich erfüllen; möge aber a
e Absicht der Kaufmannschaft u eine Hülfsleistung, welche
lediglih nur den wahrhaft Bedürftigen unter den hie- sigen Einwohnern zugedacht ist, auch nux von diesen in
Anspruch genommen,
und somit unser Vertrauen auf
den hier waltenden ehrenhaften rechtlichen Sinn gerecht-
fertigt werden. G
Berlin, 14. Mai 1847. Das Comité der Kaufma theiligung an der Abhülfe
nnschaft zum Zweck der Be-. des herrschenden Nöothstandes.
Berlin-Potsdam-Magdeburger
[532 b]
Eisenbahn.
Es finden w ährend dex Pfingst-
woche tä
ch Uhr von statt,
lich Extra e Morgens achmittags 3 Uhr von Ber- Potsdam und Abends 85 Potsdam nach Berlin