1847 / 157 p. 4 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

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vor, so könne di äufen und

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nicht verlegt, das ium sei angegriffen. as sei so gut bézriffen Hans vou Boissy cinen vas Hexren Minister in dieser

interpellirt habe. Ob der Minister gut gethan, darauf zu shweigen, st eine andere denfalls le rei eine Sache des Ministeriums Cine L “po vor, und der Geschältsfühter des Zqour-

ls kfónute sich in der Stellun eugen befinden, Marquis von V s O u Wenn es s Fes B O b Frage de Zuris- prudenz handelte, würde er gern dem en Magistrat nah- ett, ber eben gesprochen; es handle sch aber um eine Frage der re, und in solcher glaube er sich eben so tüchtig, zu entscheiden, S irgend ein elehrter Habe er übrigens den Antrag recht verstanden, so sei’ és nicht auf Bestrafung des Redacteuts dér Presse abgeschen. Der- felbe solle nur vor die Schranken der Kammer gon werden, um Auf- schlüsse zu geben. Erkenne derselbe an, daß er sh geitrt habe, so stehe der Kammer frei, danach sich zu bemessen, Beharre er aber bei jeiner Angabe, so werde fie sehen, was f zu thun habe. Der Präsident; Er könue nur über den Antrag abstimmen lassen, der gestellt worden sei, Es sei eine Anschuldigung, die auf dem Redacteur der Pres se laste. (Beifall) Nach- dem noch Baron Charles Dupin, Graf Alton Shee, Herr Barthe, Graf M, falemb erf und der Marquis von Boissy gesprochen, ‘wird über den Antrag abgestimmt und derselbe angenommen.

Am vorigen Freitag Abends kam das Staats-Dampfschiff „Phare“ von Algier im Hafen von Marseille an. Es überbrachte blos De- peschen für die Regierung. Am folgenden Tage verbreitete sich zu Marseille das Gerücht, diese Depeschen hätten Bezug auf ein vom Merlhall Bugeaud der Regierung eingereihtes Entlassungsgesuch. Der Marschall soll über die Aufnahme, welhe der Geseß-Entwurf in Betreff der außerordentlißhen und Ergänzungs-Kredite für Algerien in der Kammer gefunden hat, so wie über die Aeußerungen, welche darín über seinen Feldzug nah Kabylien gemacht worden sind, sehr mißvergnügt sein. Es hieß, daß {on an demselben Tage aus Pa- ris anf telegraphischem Wege die Antwort eingegangen sei. That- sache ist, baß das Dampfschiff „Phare“ am folgenden Abend schon die Rückkehr nah Algier angetreten hat.

Großbritanien und Irland.

London, 2. Juni. Der Hof isst vorgestern nah Windsor abgegangen. Gestern besuchte die Königin, in Begleitung des Groß- fürsten Konstantin von Rußland, . des Erbgroßherzogs und der Erb-

roßherzogin von Sachsen -Weimar und mehrerer anderer hoher Feinden, zum erstenmal das Ascott - Rennen.

Das Unterhaus beschäftigte sich gestern in einer ziemlich aus- gedehnten Sißung mit einem Antrage Lord Lincoln s, eine Adresse an die Königin zu rihten, worin dieselbe gebeten werden soll, in Betracht zu ziehen, wie die Colonisation sich mit den anderen Hülfs- maßregeln zur Besserung der gesellschaäftlichen Zustände Jrlands in Verbindung bringen lassen, und wie dadurch, unter gebührender Be- rüdsichtigung der Juteressen der Kolonieen selbst, zugleih der Wohl- E der Auswanderer wesentlich gefördert werden könne. Lord

incoln’s Antrag hatte die Ernennung einer Kommission zum Zweck, welche die Anwendung eines großen Auswanderungs -= und Coloni= sations= Projekts nah drei Seiten hin untersuchen sollte, nämlich erstens, ob die Colonisation überhaupt ein Mittel wäre, um denen zu helfen, welche in Jrland blieben; zweitens, ob dieses Mittel denen zum Heile gereichen würde, welche aus Jrland auswanderten, und drittens, ob es so angewandt werden könnte, daß die Interessen der Kolonieen nicht darunter leiden. Der Redner beleuchtete nochmals die ganze gegenwärtige Lage Irlands und die angewandten Mittel der Regierung, dieselbe zu bessern, und fam zu dem Schlusse, daß eine Auswanderung in großem Maßstabe, und. zwar nah den britischen Besißungen in Nordamerika, die bestehenden Uebel wesentlich und für die Dauer mildern würde. Herr Haw es, der Unter= Secretair im Kolonial - Amte, erklärte sich mit den Grundsäßen des vorgetragenen Planes einverstanden, konnte aber die Zweckmäßigkeit der dougéschlas enen Kommission niht erkennen, und obschon er kein Amendement stellte, so glaubte er do, Lord Lincoln zur Zurücknahme seines An- trages veranlassen zu können. Es folgte hierauf eine längere Dis- fusfion, an welher auch Sir R. Peel und Lord John Russell Theil nahmen, welche Beide sih gegen den materiellen Jnhalt des Antrages erklärten. Doch bemerkte der Lbtere, daß, obschon er sich niht zu Bestellung einer Kommission verstehen könne, er doch die nöthigen Unerflchungen durch die Regierung. veranlassen werde. Namentlich sollten die Gouvernteure der nordamerifanischen Besißungen zu Einreichung von Einwanderungsplänen aufgefordert werden, und die Regierung werde dann in der nächsten Session diese Pläne mit ihren Gutachten darüber dem Hause vorlegen. Nach diesen Bemerkungén wurde der allgemein gestellte Antrag Lord Lin- coln's Vene

Jm Oberhause erhielt die Fabrikbill die dritte Lesung.

Von der Literary Gazette war die Nachricht einer unter Dr, Richardson’s Leitung bevorstehenden Nordpol-Expedition aufgenom- men worden, bestimmt, die unter Sir John Franklin und Capi- tain Crozier unterweges befindlihe aufzusuhen und ihr Prooiant und andere Unterstüßung zuzuführen. Jenes Blatt berichtigt jeßt diese Angabe dahin, baß Dr. Richardson si allerdings zu einer sol? e Expedition erboten, die Admiralität jsedoch nah Berathung mit

ahkundigen zunächst durch die Hudsonsbai- Gesellschaft die Absen- drng von Lebensmitteln auf den Mackenzie- und Coppermine - Rivers angeordnet und die Absendung Dr. Richardson's zum nächsteu rih- jahre beschlossen habe, wenn bis dahin keine Kunde von der Expe- dition einlaufen sollte, Dieselbe war bis zum Herbste 1848 reichlich verproviantirt und würde also, wenn elementarishe Ursachen ihren Gang Cen und sie nöthigten, zu verminderten Rationen zu greifen, bis Ende 1848 auskommen können. Zur Zeit Reifen daher noch feine Besorgnisse über das Schiffal der kühnen Reisenden ge- retfertigt sein.

Dänemark.

__ Kopenhagen, 1. Zuni. Ju Betracht der hohen Lebeus- mittel- und Futterpreise werden, nah einem gestrigen Parole-Befehl Sr, Majestät des Königs, sämmtliche Truppen - Abtheilungen dieses Jahr während der Exerzierzeit nicht zu Maöver zusammengezogen, sondern in ihren Standquartieren exerzieren.

S weiz.

Kanton Zürich. (Eid genöss. Ztg.) Die neuerdings, wie es scheint, ema ch von u Schweiz Lis ins Werk dort Berbreitung revolutionairer, atheistischer und aaa tore Flugshrif- ten nah Deutschland \{h¿éint endlih doch au der radikalen Presse in deren Juteresse es im gegenwärtigen Moment in der That nicht let, n Fand note fue allzu a SeBründele Be seben i I

l g! zu viel geworden ein, Mehrere radikale Blätter können sich bei Gelegenheit der Zenni'schen oschüre dies- mal’ nicht stark - nas gegen das nur uge geduldete und viel- r A A Heiligthümer eines freien Volkes. - Die Ch i hit “riot

h : weiz wird se sich nicht pin ‘eeaseifisden Zusgnite vesdränfen afen

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das Treiben dieser und anderer Préssen , welhe abscheuliches, f und nihilistisches Zeu

atheistisches , E u Lerbreiten. Diese \{mubigen Burchbrudor schaden _ Schweiz, die

verurtheilt, sie \hadeu der guten liberalen Sache im nlande und Auslande viel mehr als fie glaube Mögen Andere ch mit eben dem Abscheu, wie wir, von diesem \{mußigen Gewerbe wegwenden, und die Regierungen, wie es in Zürich, Bern, Basel und Appenzell gesehen is, solches Handwerk unerschrocken legen. Sie verdienen den Dank aller biederen, wohlgesinnten Bürger und Schwei- e: Wir unsererseits werden, wenn die berührten Pressen ihr hamloses Gewerbe nit aufgeben, sie nächstens dem liberalen Pu= blikum vorzeigen, auf daß es ihnen verdienterweise seinen Zuspruch entziehe. Die Schweiz is nicht das Land aller politischen deutschen greibeuter und aller verrückten nihilistishen deutschen Himmelsstür- mer, die dem lieben Gott und dem Eigenthum und- der guten Sitte ihre jämmerlichen Fäuste weisen und allem Heiligen und Ehrwürdigen Dintenkleckse anhängen möchten.“ Und in der Glarner Zeitung: „Es is eine {öne Sache um das Asylrecht, aber unverantwortlich ist es, wenn es mißbrauht wird. Und nichts als argen Mißbrauch nennen wir es, was namentlich ín neuerer Zeit wieder einige Deutsch- michel in der Schweiz treiben.** Eine Brändschrift um die andere wird gege wae in der Schweiz von Deutschen fabrizirt und wandert auf dem Wege der Propaganda nah Deutshlaud. Kaum hat die züricherishe Regierung an Heinzen, der in Zürich geduldet war und von dort aus Fürstenmord und Revolution predigte, ein Exem- pel statuirt, indem sie ihn des Kantons verwies, j folgen nohch grassere Erbärmlichkeiten nah. Die deutshe Presse, und zwar nicht blos die Allg. Zeitu n g, beshwert sich erneuert über Pamphlete, die theils von Walser auf dem Birsfeld, theils aus der welschen Schweiz nah Deutschland eingeshwärzt werden, und gerade diese Woche sah sich die radikale berner Regierung genöthigt, eine gotteslästerliche Schrift Feuerbah's, deren Bestimmung Deutschland war, durch Cou= fiscation zu unterdrücken. (D. h. sie kam zu spät, indem sie zuwar= tete, bis sie dur die Volkszeitung darauf aufmerksam gemacht wurde, so daß nur noch wenige Exemplare sich vorgefunden haben sollen. Anm. der Eidg. Ztg.) Die Schweiz kaun bei solheu Erscheinungen niht gleihgültig sein. Glaube man es nur, literarische Fabrikate dieser Art heben die liberale Sache diesseits und jeuseits des Rheins nicht und sind nur geeignet, bie Freisinnigen, die noch auf ein Bischen Vernunft Anspruch machen, in Verlegenheit zu bringen, indem die absolutistishe Presse sie so gern für solch* rappelköpfiges Zeug haftbar machen möchte. Das Ausland hat ohnehin einen Zahn auf unser Vaterlaudz unsere Justitutionen sind ihm ohnehin ein Dorn im Augez durch solhen hirulosen Mißbrauch derselben wird aber dieser böse Sinn genährt und die Schweiz noh mehr allerlei Plakereien, unter denen am Ende nur der brave Bürger zu leiden hat, aus- geseßt. Und wer sind deun am Ende diese Leute, die unser Vater- land zum Nest ihrer Wühlereien machen möchten? Unzufriedene Köpfe, die, nachdem sie ihr Schlaraffenthum ausgerast haben, dem nämlichen Lande, das ihnen das Asyl gewährt, den Rüden kehren, die servilsten Diener der Monarchen, die thnen vielleiht ein Stück Brod in den Mund geworfen, abgeben, und keine eifrigere Aufgabe haben, als zu Denunzianten der Schweiz zu werden und ihre Freiheit mit Undank und Verleumdung zu lohnen. Beispiele solhen Verraths gehören nicht zu den Seltenheiten. Wir halten es namentklih für die Sache

der liberalen Blätter, \\ch entschieden gegen das Unwesen aguszu- sprehen. Der gesunde Siun des Volkes verwirft \solhe Absurditäten, und die Regierungen thun gut daran, nicht durch die Finger zu schauen, sotidern den Tollkößfen bas Handwerk kräftig zu legen.“ Nachdem so lange und, wie uns dlinkt, so unverantwortlih dur die Finger gesehen worden ist, wollen wir hoffen, daß nunmehr jenen Druckereien ihx unverantwortlihes Handwerk gelegt werde, aber in Wahrheit, nicht blos zum Schein. Wenn die Regierungen wollen, so wird es ihnen in der That nicht {wer fallen, da die Pressen, aus denen sene Machwerke hervorgehen, in Zürich, Bern, Appenzell, Baselland, Waadt und Genf zur Genüge bekannt sind.

Ita lef

Nom, 27. Mai. Heute früh gegen 3 Uhr hat Se. Heiligkeit die Reise nah Subiaco angetreten. Der Plaß auf Monte Cavallo war, ungeachtet der frühen Tageszeit, hon mit Tausenden beseßt, die ihm ihre heißen Segenswünsche nachriefen.

Se. Königl. Hoheit der Kronprinz von Bayern isst vorge-

stern Abends nah 10 Uhr in erwünshtem Wohlsein hier angelangt und hat bereits gestern Sr, Heiligkeit einen Besuch abgestattet. Die Zeit seiner Abreise is noch uit bekannt. Am 24. Mai is der Kardinal Micara, Bischof von Ostia und Velletri, nah einer langen ‘und \{chmerzhaften Krankheit gestorben. Er wurde von Leo XIL, im Jahre 1826 als Kardinal proklamirt und erreichte ein Alter von 72 Jahren,

{weiz Pressen, welhe \sich dazu hergeben , revolutio-

| bereits angedrohten Zwangsmaßregeln zu schreiten.

Türkei.

Konstantinopel, 19. Mai. (A. Z.) Seit drei oder vier

‘Tagen ist hier von Athen die Nachricht eingegangen, daß die griechische : Regierung zur Beilegung der griechis{ - türkischen Differenz die Ver- * mittelung Oesterreihs angerufen hat.

Erst vorge®Lern, den 17ten, is die Pforte davon unterrichtet worden, nicht offiziell und sörmlih, auch

[nit dur eine unmittelbare Mittheilung von Seiten der griechischen ‘Regierung, sondern ein fremder Repräsentant, dem ebea der respektive

Gesandte zu Athen eine Meldung darüber gemacht, seßte die Pforte

¡von dieser neuen Phase, in welche dadurch die Sache tceten sollte, in TKenntniß. Die Pforte fühlt si, oder sie giebt vor, sich durch diese Außerachtlassung höchlich

verlept zu fühlen, Griechenland, behaupten die Türken, habe sich im ganzen Verlauf der Sache ganz besonders angelégen sein lassen, eine Geringshäßung für die Pforte zur Schau u stellen, die \{hlecht zu den wechselseitigen Verhältnissen passe, und je nicht ermangeln könne, die unangenehmen Maßregeln, welche die Pforte so lange vertagt habe, hervorzurufen. Die Anrufung der er- wähnten Vermittelung soll von dem Reis-Efendi als ein neues Mittel angesehen werden, welches die Griechen ergreifen, um Zeit zu ge- winnen und die Sache in die Länge zu ziehen. Dies zeige sich klär- lih däraus, daß Herr Kolettis in einer Angelegenheit, die doch ein größeres Gewicht für die Pforte haben müsse, als sür die hiesigen fremden Reyvräsentanten, jede Communication mit der Pforte ver meide, wahrscheinlich aus dem einfahen Grunde, daß eine solche Communication nicht leiht hätte geschehen können ohne Annahme je- ner Vergleihs- Anträge, welche die zur Vermittelung angerufene Macht vorgeschlagen, die aber anzuerkennen Herr Kolettis so lange als mög- lih verschieben zu wollen heine. Dieses tadelhafte und höchst dop- elsinnige Benehmen gebe der Pforte das Recht, keine andere Grund- age der Aida mehr anzunehwen, als das von ihr gestellte Ultimatum V Der Diwan habe bereits einen den Umständen an- gemessenen Be dluß efaßtz dieser Beschluß soll aber dahin gehen : nur noch die Rüdckunst des tussisden Danrpsboots, das die neuen Ju-

erssani nah Athen überbrachte, abzuwarten,

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uctionen flix Herrn i ae wenn mit diesem Schiff keine annehmbaren. Anträge von Seiten

riehenlands an die Pforte eingehen sollten, zur Vollstreckung der

ire iften nd zu d d nah Deutsch- lait M vorbréilen mie even fo vjel Esel und ‘Vlbson

-Masnegely lautete bekanntlich: Die Sendung der Pässe. an Herrn gyropulos und die natürlich damit verbundene Entziehung des „„Exequatur“’ für alle in den versihiedenen türkischen Hafenpläßen re- sidirenden griehischen Konsuln. Das erste fällt jeßt weg, mit dem zweiten soll unmittelbar eine Bekanntmachung in Verbindung gebracht werden, daß den griechischen O die Küstenfahrt und der Küsten- handel in den türkischen Staaten fortan verboten sein soll, Erst wenn dies ohne die gewünshte Wirkung bleibe, soll man Willens sein, der griehischen Marine die Durchfahrt durh die beiden Meerengen zu versagen und die strenge Geltendmachung der Verordnungen, welche die Griehen von der Ausübung gewisser Gewerbe ausschließen, zu bewirken. /

Acgppten.

Alexandrien, 241. Mai. (A. Z.) Die indische Post is an- gelangt, und das englishe Dampfboot geht noch - diesen Abend ab.

So eben läuft das französische Postdampfschif}f von Marseille ein, es hat die Leiche des in Paris verstorbenen Hussein Bey, Sohns des Vicekönigs, an Bord; dieselbe wird mit großen Ceremonien hier im Familiengrabmal beigeseßt werden. Der Vicekönig is son seit mehreren Tagen nah dem JZnnern abgereist und wird erst nah Be= erdigung seines Sohnes zurückehren.

Vereinigte Staaten von ord -Amerika.

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London, 1. Juni. Die mit dem Dampfschiff „Caledonia ‘“‘ vorgestern eingegangenen Nachrichten aus New=York bis zum 15. Mai enthalten die Einzelnheiten der s{hou erwähnten Schlacht bei Cerro Gordo zwishen deu Amerikanern und Mexikanern, in welcher bekanntli Santana am 17, April mit seinem 15,000 Mann starken Heere gänzlich geschlagen wurde. Es heißt, daß 6000 Mexi= faner, worunter General la Veza, fünf andere Generale und eine große Anzahl Obersten und Subaltern=- Offiziere zu Gefangenen ge=- macht worden sind. Nur der Mangel an Kavallerie von Seiten der Amerikaner soll verhindert haben, daß Santana nicht selbst in Ge= fangenschaft gerathen is. Sein Reisewagen mit allen seinen Papieren und werthvollen Sachen, selbs sein hölzernes Bein, sollen den Ame=- rikanern in die Hände gefallen sein. Von beiden Seiten soll der Ver=+ lust an Todten und Verwundeten bedeutend sein, und derselbe wäre amerikanischerseits wohl noch bedeutender gewesen, wenn Santana nicht, ehe die Schlacht halb verloren war, geflohen wäre. Wie es heißt, war die Armee von Santana der des Generals Scott an Maunzahl bei weitem überlegen. Der New-York Courier aud Enquirer giebt über die Folgen der Schlacht folgenden summari= hen Bericht: „Unser Bericht für dieses Paket-Boot beginnt, so wie der mit dem leßten, mit Hymnen für neue Siege. Die am 17ten und 18ten v. M. bei Cerro Gordo gelieferte Schlächt scheint eben so entscheidend in ihren Folgen gewesen zu sein, als der Plan zu derselben glänzend angelegt war und gut ausgeführt wurde. Santana, auf dcr Flucht mit deu geschlagenen Ueberbleibseln seines Heeres, scheint Jalapa und die Landstraße nah Mexiko vermieden und die niedriger belegene Landstraße zwishen Veracruz und der Hauptstadt eingeschlagen zu haben, und befand sih nach den leßten Berichten am Fuße des süd- lih von Jalapa belegenen Berges Orizaba, mit etwa 1000 oder, nach anderen Berichten, mit 6000 Mann. Dieser ruhmredige An- führer, der, als er Mexiko. verließ, um dem amerikanischen Heere Troy zu bieten, zu {wören sich vermaß , daß er lieber auf dem Schlachtfelde fallen, als ein Zeuge des Triumphes der Feinde sein wolle, gab keine Beweise von Muth oder Conduite bei Cero Gordo, und er scheint jeßt buchstäblich vor dem Angesicht seiner eigenen Lands- leute zu fliehen, um sich ihrer Entrüstung zu entziehen, Die Uebergabe von Jalapa und die Räumung des befestigten Enug= passes von Perote, welhe lebtere selbst ohne auch nur den geringsten Schein von Vertheidigung vor sich ging , scheinen anzudeuten, daß der Weg nah der Hauptstadt dem General Scott geöffnet ist , und allem Anschein nach dürfte er- selbst mit dem ver= hältnißmäßig kleinen Heere von niht mehr als 10,000 Mann, wel- ches er anführt, vorrücken und sie in Besiß nehmen. Mittlerweile shickte General Taylor sih an, auf San Luis di Potosi zu marschi- ren, welhes ihm nicht widerstehen kann, und das Resultat wird wahr= sheinlih sein, daß wir innerhalb eines Jahres, vom Beginn der Feindseligkeiten zwischen Mexiko und den Vereinigten Staaten an ge= rechnet, die Hauptstadt und die übrigen vornehmsten Städte der Mexikaner, \o wie alle ihre Haupthäfen im Golf uud im Stillen Meere , beseßt haben werden. Wir haben einen großen Theil des mexifanishen Staates unterjoht, ohne dem Frieden näher zu sein, als beim Anfang der Feindseligkeiten. Es giebt in Meriko keine Re- gierung, mit welcher ein Friede abgeschlossen werden kann, doch wird gerüchtsweise von Washington gemeldet, daß unsere Regierung neue Unterhandlungs =- Versuhe zu machen im Begriff stehe. Die Nachricht von dem Vorrücken der amerikanishen Armee gegen die Hauptstadt hatte, Nachrichten vom 24. April zufolge, beim Kongreß zu Anträgen Veranlassung gegeben, welche bezweckten, den Regierungssiß nah Queretaro zu verlegen und die vollziehende Ge- walt mit Diktatorial - Vollmacht zur Fortseßung des Krieges zu ver= sehen. Diese Anträge waren angenommen und zugleich alle und jede Friedensunterhaudlungen mit den Amerikanern oder Gebietsabtretung au ees für Verrath an der Nation erklärt worden. Santana's Einfluß hatte bewirkt, daß das Amt des Vice-Präsidenten abgeschafft und auf diese Weise Gomez Farias, der politische Gegner Santana?s, beseitigt worden war. denten in der Person Dom Pedro’'s de Anaya ernaunt, der jeßt mit der vollziehenden Gewalt in Mexiko bekleidet ist, Jn Jalapa war am 28, April das Gerücht verbreitet, der britishe Minister in Me- xifo, Herr Bankhead, habe dem Kongreß seine Vermittelung angebo= ten, die Wahrheit dieses Gerüchts ward indessen bezweifelt, Die Expe= dition zur See gegen Tuspan war vollkommen gelungen, dieser Plat war am 18ten eingenommen, die Befestigungen demolirt und derselbe dann wieder von den Truppen ien worden. Man hatte die Bewachung desselben zwei Kriegsschissen überlassen. Vom Stillen Meere wird gemeldet, daß es dem Obersten Doniphar, der Chihuahua beseßt hatte, gelungen war, mit dem bei Saltillo postixten General Taylor Verbindungen zu unterhalten. Saltino is 480 englische Mei= len von Chihuahua entfernt. Der Oberst hatte den mexikanischen Behörden in Chihuahug vorgeschlagen, daß er diesen Plaß räumen wolle, wenn sie die Sicherheit der dort anwesenden Amerikaner und ihres Eigenthumes- uud die Neutralität des Plaßes während der Dauer des Krieges garantixen wollten, Würde dieser Vorschlag an- genommen, so gedachte Oberst Doniphar sofort zum General Taylor u stoßen. : Y sie ie Handels-Nachrichten aus New-York sind günstig. Das Geld is dort reichlich, und die Staatspapiere, so wie dic Wechsel course, sind im Steigen- begriffen. ;

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Die erste dieser ;

‘der Stimmmittel zu erkennen giebt, ferner ihres gewandten

Dagegen hatte mau einen Substitut-Präsi=

Wissenschaftliche und Kunst - Nachrichten. Königliches Opernhaus, Fidelio. Mad. Luise Köster, geb. Schlegel: Fidelio,

(Den 4. Juni.)

Auch Beethovens „Fidelio“ gehört leider zu jener Zahl klassischer Opern, deren Aufführung auf unserer Hofbühne nicht die Euaee gewid- met wird, welche derartige, der deutshen Kunst zum ewigen Ruhm gerei- chende Meisterwerke beanspruelen, Da jedo die Mängel der jezigen Be- seßung erst vor kurzem in diesen Blättern nachgewiesen wurden, so erscheinen wiederholte Andeutungen um so überflüssiger, als unsere Stimme doch wie- der, gleich der eines Predigers in der Wüste, ungehört verschallen dürfte, obgleich eine Kritik, die lediglich im Juteresse der Kunst auftritt, stets Be- achtung finden sollte, Schreiten wir daher sogleich zur Würdigung, unseres Gastes und seiner heutigen Leistung in der oben angeführten Partie ! ;

Mad. Köster, von T4 früheren hiesigen Anwesenheit her noch in gutem Andenken, gewann sich au diesmal bei ihrem Wiedererscheinen durch die in vielem Betracht sehr anerkennungswerthe Durchführung des „Fidelio“ die volle Gunst des e Die Sängerin is eine sehr liebliche und höchst angenehme Erscheinung und ruft nicht nur durh ihre ansprechende Persönlichkeit, sondern auch durch ihre künstlerischen Gaben einen gewinnen- den Eindruck hervor. Obgleich die Stimme des Gastes nicht großartig von Charakter ist und nicht mehr die frühere Jnutensität besißt, klingt sie dennoch, namentlih in der Höhe und Tiefe, voll und wohllautend. Erscheint dage- gen die mittlere Region im Klange -weniger Eig, so wohnt dafür dem Organe ím Allgemeinen ein Bade, wohlthuender Schmelz inne, der einen eigenthümlichen Reiz ausübt und den Hörer unwillkürlich für sich gewinnt. Gedenken wir zunächst der trefflihen Gesangs - Bildung der Sänge- rin, die sich in reiner Jntonation, in \{chönem Portamente, überhaupt in einem verständigen Beherrshen und in richtiger Anwendung 1 Spiels, so glau- ben wix, thre Vorzüge richtig gewürdigt zu haben. So weit diefe von uns \o eben charakterisirten Stimm- und Gefangsmittel zur Ausprägung eines musikalisch -dramatischen Charakters im Allgemeinen und des „Fidelio“ im Besonderen ausreichen, entsprach die Leistung des Gastes den Kunst- Anfor=- derungen schr wohl. Am wenigsten befriedigte musikalischerseits die Durch- führung der Partie in dem vierstimmigen Canon und in dem folgenden Terzett, insofern die Simme der Sängerin hier, wo „Fidelio“ (freilich ín einer vom Komponisten wohl berechneten Weise) nur eine untergeordnete Rolle spielt und meist in tieferen Lagen zu singen hat, nicht genugsam her- vorzutreten vermochte und oftmals ungehört verklang. Dagegen gelang die für die Stimme günstig gelegene große Scene und Arie trefflih und fam besonders in vielén einzelnen Momenten zur vollen Wirkung. Nicht minder Gutes bot der zweite Akt. Die Sängerin löste hier ihre Aufgabe überall mit künstlerischem Verständniß und glücklihem Erfolge. Auch die Haupt-Klippe der Partie umschiffte sie in dem Ausruf:

i j ,„„ Tödt? erst sein Weib ! ‘“ siegreich, so daß ihrer Leistung die allgemeine Anerkennung des Publikums und am Schluß dex Hervorruf mit Recht zu. Theil ward,

2.

Archáologische Gesellschaft.

Jn der Versammlung der archäologischen Gesellschaft vom 2. Juni d. J. trug Herr Kramer einen aus Neapel eingelaufenen Bericht des Herrn Panofka vor, in welchem derselbe die archäologischen Anschauun- gen seiner dermaligen Reise, namentlih der Sammlungen zu München, Florenz und Rom, näher bezeihnet. Aus anderen römischen Mitthei- lungen erwähnte Herr Gerhard zwei inschriftlihe Entdeckungen, welche man den neuesten großartigen Ausgrabungen des Herrn Campana ver dankt: die römischen Inschriften eines zwisthen Porta Latina und Porta S, Sebastiano ausgebeuteten Grabmals darunter besonders vie Ju- schrift eines Vereins altrömischer Festmusikanten: Colleginm symphoniaco- rum qui sacris publicis praestu (0!) sunt und die etrusfkischen von Cre, der vermuthlichen Mutterstadt Roms, die aus einem einzigen Grab- mal 35 Namen der im übrigen Etrurien bisher fast unbezeugten- Familie der Tarquinier (etruskish Tarchnas) gaben. Auf das steigende Junteresse der dalmatischen Ausgrabungen von Salona ward- gleichzeitig hin- gewiesenz desgleihen ward durch Herrn von Quast der überraschenden K icrive gedacht, welche bei fortgeseßter Aufräumung der Basilikenreste zu Trier für Giebel und Thüren, wie auch in Nischen, mit Mosaikverzierung sich ergeben haben.

Herr Zahn legte aus seinen reihen Sammlungen in farbiger Abbil- dung vor: 1) Architéktonische Rosetten, aus Marmor und Glaspasten zu- sammengeseßt, angeblich aus Herkulanum, jedenfalls aus römischer Zeit. 2) Gladiatoren-Bild, aus dem Amphitheater zu Pompeji, längst verschwun- den, drei Kämpfer darstellend, welche sih rüsten, dazu den vierten, der cine krumme Tuba bläst, und den Ordner des Kampfes; eine vergoldete Sieges- göttin begränzt hermenförmig beide Enden des Bildes. 3) Landschaft mit Gebäuden, in sigurenreicher Staffage die Pflege eines Kindes, angeblich Bacchus, darstellend, 4) Aehnliches. Bild, nebenher Fischfang, Aus ande- ren Gebäuden tritt ein kleiner Tempel hervor, aus dem eine Priesterin her- vortríitt, und zeigt an seinem Eingang angelehnt das derb ländliche hölzerne Bild eines Gränzgottes.

Ueber eine noch unerklärte Vase des Königlichen Museums (Nr 1025 aus den Erwerbungen des Grafen von Jngenheim) äußerte Herr C. von Pauder sih_ dahin, daß die aus Pausanias 111. 19, 11 bekannte Sage des frotóniatishen Leonvmos darin gemeint sein könne, der, vom Helden- schatten des lokrischen Aias tödtlich getroffen, Heilung seiner Todeswunde bei Achill auf der Seligen - Jusel Leuke erhält. Obwohl eine Andeutung dieser Wunde im Bild vermißt wird, so stimmt doch dasselbe im Uebrigen mit jener merkwürdigen Sage wohl zusammen, deren Kunstdarstellung nicht nur wegen ihres geisterhaften Jnhalts, sondern au wegen der Seltenheit unteritalienischer Sagen und Sagenbilder Beachtung verdient,

Von literarischen Neuigkeiten lagen vor uñd wurden besprochen: 1) Des Herzogs von Luynes Supplément à Pessai sur la numismatique des satrapies etc, enthaltend die Kupferplatten dieses an ungekannten Münzdenkmälern und an geschichtlihen Bestimmungen für phönizishe Städte und Herrscher gleich wihtigen Werkes. 2) Ronlez Mélanges de philo- logie, d'histoire et d’antiquités aus dem Bulletin de Bruxelles Tom. XI XIII (besonders abgedruckt) Fascicule V. 3) Verhandlungen der neunten Versammlung deutscher Philologen zu Jena. Hierin ist S. 62 ff. über díe Bildung des Thersites gehandelt worden; zwei spätróömische Köpfe des hiesigen Museums (Nr. 343, 344 und 190, 186), welche Herr Tie ck so benannt hat, stimmen mit Döderlein's Ansicht wohl zusammen, daß Thersites kein Kahlkopf, sondern struppigen Haares iten sei. 4) Zweiter Bericht des historischen Vereins der Pfalz (Spever 1847), mit dankenswerthen Notizen römischer Funde und Erläuterungen von R. Jäger. 5) Pre ller’s aus der Allg, Encyklopädie ausgezogener Artikel „„Phei- dias“, Hofrath Schöll' s Ansicht, als habe Phidias einen Sphinx , wie auf dem Helm seiner Pallas, so auch unter ihrer Lanzenspiße angebracht, wird durch die S. 185 gegebene Restauration dieses antiquarischen Phäno- mens nicht wahrscheinlicher, 6) Haak h: Verschiedenes über römische Alterthümer, aus Pauly's Encyklopädie, 7) Steinmann: Antiquita- tis Graecae loca quaedam e Rossorum moribus illustrata, Petropoli 1847. Der Verf. dieser russish-hellenistishen Untersuhungen hat es sich zur Aufgabe ‘gestellt, pantomimische und Tanzbewegungen griechischer Vasenbil- der theils aus griechishem Sprachschaß, theils aber auch aus ähnlichen Gebräuchen heutigen Slaventhums zu erläutern,

Zoologischer Garten.

Am 41, Juni Nachmittags fand die statutenmäßige G lung der Äodongira im cob enmäßige eneral-Bersamnr- selben dazu eingefunden. z bilien Garten statt. Es hatten sih 27 der-

„Nachdem der vorsigende Königliche Kommi geleitet und geordnet hatte, wurde der Bericht Vér die Ei Pes e | agen rey erwaltungs - Zahres und über die Wirksamkeit des Vorstandes n diesem Zeitraume von dem General-Secretair erstattet, Hierauf trug die in den Statuten angeordnete Kommission die Revisions - Verhandlung über

997

die Rechnung: pro 1846 vor. m die darin [tenen Monita theils von dem Ses Vorstande, theils von Ln Schapmeister des. Vereins beantwortet und erledigt waren, erfolgte die Decharge der Rechnung,

An die Stelle des verstorbenen Herrn Zusti rath Kunowski wurde Herr Kammergerichts - Assessor Böhm zum Mitglied des Vorstandes und

Syndikus des Actien-Vereins ernannt.

Eisenbahnen.

Múnchen, 31. Mai. Die neueste Nummer des Regierungs- blattes enthält nachstehende Königliche Verordnung, die Vereinigung der Póst- und Eisenbahnverwaltung betreffend: 1) Die Ver- altung der Eisenbahnen wird mit jener der Posten vereinigt. 2) Als Verwaltungsstelle wird “eine dem Ministerium des Königl. Hauses und des Aeußern unmittelbar untergeordnete „Generalverwaltung der Königl. Posten und Eisenbahnen““ mit dem Sihe in München gebil- det. 3) Diese vereinigte Central-Verwaltungostelle hat zu bestehen : a) aus einem Vorstand, welcher den Titel: „General-Verwalter der Königl. Posten uud Eisenbahnen“/ führt, b) aus dem bereits vor- handenen statuêsmäßigen Personale der bisherigen General-Admini- stration der Posten und der bisherigen General-Verwaltung der Eisenbahnen, Etwaige Formations-Aenderungen im Personalstatut, welche zufolze der Vereinigung nnd der dadur erzielten Geschästs- Vereinfahung zweckmäßig erscheinen sollten, bleiben der Allerhöchsten Erwägung vorbehalten. 4) Ju Bezug auf den Wirkungskreis und den Geschäftsgang bleiben die bisherigen Formationsbestimmungen sür die Postverwaltungs-Behörden, so wie die Verordnung vom 7. April 1845, die Verwaltung und den Betrieb der Eisenbahnen betreffend, au ferner in Kraft, 5) Eben so sind die in leßtgedahter Verord- nung für die untergeordneten Eisenbahnbetriebs-Behörden ertheilten Normen auf so lange maßgebend, als niht Anderes wird verfügt werden. 6) Wie schon im §. 13 der Verordnung vom 7. April 1845 ausgesprochen ist, hat nun sobald als thunlich die Vereinigung der Lokalpostbehörden mit den äußeren Eisenbahnbetriebs-Behörden überall stattzufinden. 7) Diese Verbrdnung tritt mit dem 1... Juni l. J. Wirkung.

Aus dem Haag, 1. Juni, Gestern is die leßte St-edcke der Holländischen Eisenbahn, deren Vollendung man seit langer Zeit mit Ungeduld entgegensah, eröffnet worden. Um 11 Uhr Vormittags fuhr aus dem Haag der Ehrenzug nah Rotterdam ab, unter tem Zulaufe von Tauseuden , welche sih die ganze Bahn entlang ausstell- ten, um den vorbeieilenden Zug mit lauten Vivat-Rufen zu begrüßen. Die Stationsgebäude in Delft und in Schiedam waren prachtvoll ausgeshmückt; den {önsten Aublick aber bot der Bahnhof in Rotter- dam selbst, wo man Alles aufgeboten hatte, um das Fest zu verherr- lihen. Häuser, Dächer, Mühlen, Fluren waren mit Zuschauern wie besäet. Ein großes Bankett fand in den Doelen statt , dem auch Prinz Heinrich beiwohnte, und als um halb 7 Uhr Abends das Zei= chen zum Aufbruche durch den Prinzen gegeben wurde, kehrten die Gäste des Festes bald darauf in zwei Zügen nah dem Haag zurü.

Die inländischen Blätter enthalten zahlreiche Berichte über das Fallen der Frucht- und Getragidepreise auf den meisten Märkten des Königreichs.

Niederschlesisch - Mürkische Eisenbahn. Die Frequenz aus der Niederschlesisch-Märkischen Eisenbahn betrug

in der VVoche vom 23, bis 29. Mai 1847 18,427 Persunen und 27,883 Rthlr, 3 Sgr. 7 Pf. Gesammt-Einnahme sür Personen-, Güter- und Vieh-Transport etc., vorbehaltlich späterer Festsetzung durch die Kon- trolle. :

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Handels - und Börsen - Üachrichten. Berlin, den 7. Juni 1847.

Inländische Fonds: Pfandbries-, Kommunal- Papiere und Geld - Course.

Zf.| Brief. | Geld. |Gem. |Ze.

Brief. | Geld. |Gem.

St. Sebuld-Sch. |: 5 937 92k Kur- u.Nmn.Pfdbe./32 95 945 Seeh. Präm. Seb. |—| 955 | 95% Seblesische do. 3 | 97 K.u. N. Schuldv. |32| 90 do. Lt. B. gar. de.'35| __ Berl. Stadt-Obl. |3;| 93 cis R Westpr. Pfandbr. |35| §37 | 93 Friedrichsd’or. |— 137, 13%, Grossh.Posen do. |4 1027 E Augustd’ur. E 125 12 do. do. 3; 93% 92x Gold al marce, |—| t Ostpr. Pfandbr. [35] 95% Disconto. —|. 4 5 Pomm. do. 35| 94 Ausländisohe Fonds. Russ. HWamb, Cert. |9 | Poln. ueue Pfdbr.|/4 | 95 917 do.beitlope 3.4.8.9 | | do. Párt. 500 Fl./4 | | 805 do. do. 1. Anl. 4 | | 93% do. do. 380 FIL.|—| | 95: de. Stieglitz 2.4 A|4 | 927 Hamb. Feuer-Cas.|3;| 85; do.v.Rothsch.Lst. 5 | |110fj do.Staats-Pr. Anl.|— 88; s do.Polu.SchatzO.|d4d | 81% | Holländ. 25 %lnt.|25| —- do. do. Cert.L.A.'5 | 915 | 91 Kurb.Pr.O. 40Th.|— | 32% |. 325 do.do.L.B. 200FI.|—| 16% | Sardin, de. 36 Fr.| —| -— 9% Pol. a. Pfdbr. u.C.|4 | 95% | 943 Neue Bad.do35FI.|—| 204 | 205 Eisenbahn - Actien. Volleing. |ze. Zf. Amt. Rott. [4 | 937 6. Rhein, Stm. |4 | 855 B. Aruh. Ute. 4; e do. Prior. |4 gute, Borl. Anh.A./4 | 1095 B. do. v.St. gar. |3 do. Prior. |4 _— Sächs. Bayr.|4 | S65 B Berl. Hamb.|/4 | 108% bz. Sag.-Glog. |4 do. Prior./43| 97% 6. do. Prior.|4% - Berl. Stett. (4 | 1087 G. St.-Vohw. |4 | 81 B. Bonn-Cöln. |5 Thüringer. |4 94% B. Bresl. Freib.\4 | 100 6, Wibb.(C.0.)/4 | 86 6. do. Prior.|4+ —_— Zarsk. Selo.|— egn Cöth. Bernb. |4 Cr. Ob. Seb. |4 T7 B. Quitt.- L Düss.Elberf.|4 | 105 verk, Bogen. S do. Prior.|4 91% G. 49 E obi? 4% |% Gloggnitz. |4 0 Hwb.Bergd. |4 t Aaeh.Mastr.|20 5 bz Kiel-Alt. |4 | 1095 B. Berg. Mrk. |50| 83; 6. Lpz. Dresd, |4 Berl. Anb. B.|45| 101 etw. bsz. Magd. Halb.|4 —_ Bexb. Ludw. |70| 935 B. Magd. Leipz. |4 pa Brieg-Ne1ss.|55 do. Prior./4 Chem, Risa.\80| N. Scbl. Mk.|4 | 88 a STF bs. Cöln- Miud. |90| 93 a } ba. do. Prior.4 | 91 bz. do. Thür. V.|20| 84% B. do. Prior.|5 | 1013 a ÿ be. Dresd. Görl.|90| Nrdb. K. Fd.|4 Löb. Zittau. |70| O.Selil Lt.A/4 | 101 G. Magd, Witt. 86 B. do. Péior.|4 Meokleub. 74 a. do. Lt. B.4 | 99 B Nordb. F.W. 72% «# # be. Pis. Mgdb. |4 | 92% B. Rb. Si. Pr: |70| 894 B: 76 do. Pr. A.B./4 | 91% bs. Starg.: Pos. |4 B do. do. |5 | 101% B. 5 G. (Schluß der Börse 3: Ukr.)

Course niedriger ales Sonnabend; Stimmung flau und Geshäft unbelebt. Geitiraide-Bericht.

Am heutigen Markt waren die Preise wie folgt: Weizen nach Qualität von 104—112 Rthlr. Roggen 96 Rthlr. zu kaufen, 22 G. - Lieferung pr. Juni 87 Rthle. Bf. - - pr. Juni / Juli 77 Rthlr. Bf. Ä ba pr. Juli / August 74 Rthlr. Bf., 73 G. Gerste loco 60 Rthlr. Hafer loco nach Qualität 40 Rthlr. Rüböl loco 105 Rthlr. - Herbst 113 Rthlr. Kanal-Listen:

Den Finow- Kanal passirten am 4. (5. Juni: 204 VVspl. VVeizen, 218 VVspI. Roggen, 30 Wspl. Erbsen, 116 Ctr. Rüböl. Im Getraide - Geschäst sebr still; Roggen - Preise etwas billiger ; VVeizeh etwas fester.

Answärtige Börsen. Amsterdam, 3. Juni. Niederl. wirkl. Sch. 58. 5% Spen. 185.

3% do. 36%. Pass. —. Ausg. —. Zinsl. —. Polu. —. Preuss. Pr. Sch. —. 4% Russ. Hope 89. i Antwerpen, 2. Juni. Zinsl. —. Neue Anl. 187.

Frankfurt a. M., 4. Juni. 5% Met. 107%. 107. Bank-Actien p. ult. 1947. 1945 Bayr. Bank-Actien 659 G. Hope 88 G. Stiegl. 877 G. lut. 58 . 571 Polu. 300 Fl. 96. 96. do. 500 Fl. S807, 3. lfamburg, 5. Juni, Bank-Actien 1590 Br. Eugl. Russ. 1067. 106. Paris, 3. Juni. 0% Rente fin cour. 117.10 3% do. ún cour. 78, 95. Neapl. —. 3% Span. 35. s W ien, 5. Juni. 5% Met. 107. 4% do. 975. 3% do. 69. Bank- Actien 1628. Aul. de 1834 1544. de 1839 120. Nordb. 1655. Gloggn. 1235.

(Teleg. Depesche aus Köln, vom 6. Juni.) Amst‘'erdam, 4. Juni. Int. 575.

Amsterdam, 4. Juni. Kornmarkt etwas höher, Weizen 128pfün- mges bunter polnischer 540 und Roggen 118pfündiger preußischer 355 YHUIiden,

Berlin, 5. Juni. Die Landzufuhren von Getraide îm Laufe dieser Woche vermehrten \sich, indem eingingen; 21 Wspl, Weizen, 92 Wspk. Roggen, 45 Wspl. Gerste, 86 Wspl. Hafer, und waren heutige Preise da- für: 107——112 Rthlr. für Weizen,-94—103 Rthlr. für Roggen, 58—76 Rthlr. für Gerste, 44—48 Rthlr. für Hafer: Den Friedrich - Wilhelms- Kanal passirten keine Getraideladungenz den Friedrichs - Kanal 606 Wspl. Weizen, 1281 Wspl. Noggen, 257 Wspl. Gerste, 629 Wspl. Hafer, 160 Wspl. Erbsen, ca. 2300 Ctr, Mehl, Die Abfuhr wasserwärts belief sh auf 567 Wspl. Weizen, meist nah Hamburg, 900 Wspl. Roggen , 140 Wspl. Gerste, 99 Wspl. Hafer, leßtere Sorte nah Magdeburg u. #. w. Die Stimmung für Getraide aller Art war bis über Mitte der Woche für einzelne Sorten auch noch sehr flau, und die Preise dafür gingen wesentlich zu- rück. Die Veranlassung. hierfür lag wohl in den Berichten von auswärts, die gleiche Tendenzen enthielten, und die inden guten Aussichten für die nächste Aerndte Unterstüßung fanden. Seit einigen Tagen aber machte aller Orten eine ent- chieden bessere Meinung für Roggen fd eltend, aus dem Bedenken, daß bei den in Rußland sich erhaltenden hohen Preisen für Getraide die Abkunft von daher hinter den Erwartungen zurücbleiben, die bevorstehende Aerndte, bevor ge- macht, doch vielen Gefahren ausgeseßt, die Hoffnungen no&h vielfach täuschen fönnte! Hierdurch gewann auch Weizen mehx Beachtung, der bis dahin zu täglich erniedrigten Forderungen vergeblich ausgeboten und in bunt. 84/85 pfd. poln. zu 106 à 104 Rihlr. begeben wurde, neuerdings bezahlte man für weiß. bunt. 87/87% pfd. poln. im Verbande 1104 Rthlr., und wir notiren demnach weiß. 86/88 pfd. poln. 110/114 Rthlr., bunt. 84/85 pfd. poln. 104 a 106 Rthlr., gelb. 84/86pfd. märk. 106 4 110 Rihlr.

Die Frage nach Roggen am Plaße war nur {wah , indeß wurde auch nicht dringend offerirt, weil ansehnlich pro Mái zur Weiterverladun per Eisenbahn empfangen worden und nicht viel disponibel bliebz deshal folgten auch die Preise hierfür niht verhältnißmäßig denen für Termine. Der niedrigste Stand der Preise war am Mittwoch, Tod 92 a 90 Rthlr:, Juni 81 a 80 Rthlr., Juni /Juli 73 a 72 Rthlr., Juli/August 70 a 68 Rthlr., seitbem stiegen dieselben mit nwomentanen Unterbrehungen und s{los- sen heute: 82/84 pfd. loco 96 a 98 Rthlr,, shwimmd, im Kanal 92 a 90 Rthlr., Juni 88 Rthlr. Br., Juni/ Juli 77 Rthlr, mit Käufern und Ver- käufernz Juli bis August 74 bez, 75 Rthlx. Br.

Gerste 66/65 Rthlr, nominell. Der Absaß- davon stockte gänzlich, und wurden mehrere Ladungen auf Stettin wieder zueda dirigirt, Hafer war zu herabgeseßten Preisen {wer und fast kur bei einzeln verkäuflichz cinige shwimmd. Ladungen 48/51 pfd, gingen zu 38 und 40 Rthlr, um, wonach 48/54 pfd. 40 u. 44 Rihlr. zu notiren.

Von Erbsen hatten wir mit Hinsicht auf den s{hwachen Verbrauch in jeßiger Jahreszeit sehr beträchtliche Anfuhren , wofür wegen Mangel an Kauf= lust kein Gebot zu erlangen war, und dürften deshalb Lagerungen unvermeidlich sein. Kleesaaten ohne Geschäft; Preise nominell 8 und 10 Rthlr. für roth und weiß. Oelsaaten blieben in Frage; für Na pps loco odér auf Lieferung vor - oder diesjährige Aerndte wäre 80 Rthlr, zu bedingen gewesen, allein Offerten fehlten.

Rübsen wurde zu 80 Rthlr. vergeblich erlassen, dafür mangelte wie- der Kauflust. Jn Schlesien, Sachsen und Thüringen, wie an der Saale und am Rhein, spriht man von Z a % Ertrag einer gewöhnlich guten Aerndte, weil das Gewächs schlecht angeseßt und die Schooten, theils auch das Mark und der Stempel durch Maden zerstört werden; aus Polen, Preußen, Pommern, Mecklenburg und den Markeu hört man davon nichts, hofft vielmehr auf eine gute Aerndte, Diese Ungewißheiten schreckten Ver- käufer für Rüböl zurü; heute loco und Juni / Juli 14 Rthlr. Br., 105 Rthlr. Gld. ; Juli /August 117 Rthlx, Br., 11% Rihlr. zu bedingen, 11 Nthlr, Gld. ; Aug. /Sept. 115 Rthlr. Br., 115 Rthlr. Gld. ep- temb. /Oktob. auf 115 Rthlr. g, über 1174 Rihlr. niht Gebot z eben so Oktob. /Novemb. und Novemb. /Dezemb,

Leinöl loco 114 Rthlr., Lief, pr. Juni/Juli 11 Rihlr.

Der Umfang des Geschäfts in Spiritus war sehr beschränkt, unge- achtet Preise um c. § Rthlr. gewichen, für den nöthigsten Bedarf 37 Riblr, G e zurüdck, dant Juni /Juli 37 Rihlr. erlassen, 36; Rthlr. Gld.z

uli 7 August 39 Rthlr. Br.,, 38 Rihlr. Gld.

Triest, 29. Mai. (A.- Z.) Die Getraideverkäufe während: der ver- slossenen Woche beschränkten sich auf 19,600 Staja und. erfolgten größtet- theils zu niedrigeren Preisen. Bei der günstigen Ausstcht, welche die Saaten allenthalben darbieten, und in dem Verhältnisse, als wir uns der Aerndte nähern, werden die Preise noch mehr weichen, wenn au ein bedeutender Rückgang vielleicht so schnell nicht zu erwarten steht. Wie be uns, ist au auf anderen Märkten ein Preisrücsgang erfolgt, der besonders merklich in Livorno war. Jn unserer Nähe stehen die Saaten vortrefflich ; die Obstbäume sind mit Früchten, die Weinstöcke mit Trauben überladen z hier genießen wir bereits seit einigen Tagen reifes und schönes Frühobst.

Meteorologische Beobachtungen.

orgens Nachmittags Abends Nach einmaliger 6. Juni. "6 Uhr. | 2 De. | 10 Ubr, | Beobachtung.

w pur (335,13 Pur 335,40" Par. Quellwärme 7,6°R Luftdruck. .--« + m4 139° 8. Lün f it a idr A L form. -+ 6;2° 8. -+6,6° R. ! 14,69° m. Dare. t E 73 pCt« |Ausdlinatung0,099//Rk. Waiter «entf S | rw. | Ew. |Wimneeaeäl IGot “tive 6 —_ WNW. ¿ gi + 7,9° Ms Tagesmittel : 334 98" Par... + 111° R... 4+ 76 B. G6pCc1 Ew. : 27 E Lde