1847 / 159 p. 8 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

ves u den Gliedern der jepigein Regierung Herrit Ochsenbein für deit pa bfen C cie ale wenn dés der £ April 1845 aus der Geschichte weggewischt werden fönnte. Allein jener Tag hat das Geschick dieses Mannes und mittelbar vielleicht das Schifsal des Vaterlandes un- widerruflih besiegelt. Besser für den Ruhm ves Herrn Ochsenbcin, tausend- mal besser wär’ es gewesen, er wäre im ungerechten , aber gu Kampfe gefallen, anstatt nach s Jahren in die Stellung verjeyt zu sehen, wo er, nach seinem eigenen Ausdruck, „die Scharte ausweyen zu können

hoffen darf. Diese Scharte kann nicht durch Bürgerblut ausgeweßt werden, sie wird an seinem Namen haften, so lange es eine Eidgenossenschaft und einen M iber derselben geben wird, Wenn wir auch persönlich überzeugt nd, dFHerr Ochseubein lieber das Aeußerste niht wagen würde, -so erinnern wir uns, daß er mit Leib und Seele dem System ver- kauft und verschrieben is, welches der Schweiz den u ae geshworen hat. Von diesen Banden kann er sich nicht losringen, so sehr er sich win- den und drehen magz Rachsucht, Ehrgeiz und Furcht treiben ihn unaufhalt- sam auf die blutige Bahn, von der ihm kein Entrinnen bleibt. Jn dieser Lage würde es eines großen Entschlusses bedürfen, um seinen Namen in der Geschichte unsterblich zu machenz er müßte sich dem Vaterlande zum Opfer hergeben, wie ein neuer Curtius in den gähnenden Schlund hinuuter-

ringen, und durch die Anbahnung einer_ dauernden und auf gerechten Britbiagen bécubenben Pariseation der Schweiz die durch seine frühere Unbesonnenheit entstandene oder erweiterte Kluft ausfüllen. Eine solche Rolle würde ihn für die Gegenwart moralisch und vielleicht auch physish vernichten: allein sie würde ihm unter den großen Männern des Vaterlandes eine unvertvelkliche Krone zusichern. Wird Herr Ochsenbein seine Stellung verstehen, wird er dem Lohne der Nachwelt vor der Stimme der Gegen- wart den Vorzug geben? Wir zweifeln daran, denn das Zeitalter der roßen Männer scheint uns für die Eidgenossenschaft verschwunden. Also Bürgerkrieg, Anarchie uud öffentlihe Schmach das sind die Aussichten bei dex Wahl des Herrn Ochsenbein zum Bundes-Präsidenten.“

Kanton Freiburg. Der Vioße Rath hat die Herren Schultheiß Fournier und Ober-Amtmann Amman zu Tagsaßzungs- Gesandten erwählt. Die am 28. Mai von dem Großen Rathe au- genommene Tagsaßungs - Justruction lautet auf Aufrechthaltung des Sonderbundes und des Jesuiten- Ordens und Wiedereinseßung der aargauer Klöster und beauftragt die Gesandtschaft, im Falle eiu Tagsaßungs - Beschluß gegen den Sonderbund zu Stande fomme, dagegen fräftigst und feierlich zu protestiren und die Protestation in das Tagsaßungs- Protokoll niederzulegen.

S panien.

Madrid, 20. Mai. Der päpstlihe Nuntius, Msgr. Brunelli, Erzbischof von Thessalonih, ist gestern hier eingetroffen. Jn der Nuntiatur war Alles vorbereitet, ihn würdig zu empfangen;z in allen Kirchen wurden die Glocken geläutet, die italienishe Kirche war illu- minirt. Der Nuntius hatte den Patriarhen von Judien und fünf Bischöfe zur Tafel empfangen. Alle Journale feiern übereinstimmend seine Ankunft als ein für Spanien glückverheißendes Ereigniß.

g Nachdem de la Riva, als des Attentató auf die Königin ver= dâlhtig, einen Monat lang in strenger und einsamer Hast gehalten worden, darf er, dem Español zufolge, wieder mit seinen Freunden verkehren und Besuche von ihnen annehmen, Ueber das Resultat der Untersuchung verlautet noch nichts.

Portugal.

_ VLoudon, 4. Juni. Die gestern \chon kurz erwähnten Nach- richten aus Porto vom Z0sten und aus Lissabon vom 29sten v. M. werden heute von den Blättern ausführlicher mitgetheilt. Zu Lissabon war die Nachricht von dem Protokoll der vier Mächte am 28. Mai eingegangen, nebst einer Depesche Lord Palmerston?s an den britischen Gesandten, wonach gleih zum Werke geschritten werden sollte. Der britishe Admiral hatte Justructionen, die Dampfschiffe der Jnsurgen- ten zu nehmen, wo er sie fände, die Blokade von Porto zu decken und endlih effektio zu machen. Anlangend die Jutervention der Spanier, so dürfte es niht unwahrscheinlih sein, daß es dazu fom- men werde, da die Junta sehr hartnäckig zu sein scheint.

Am 21sten v. M. traf schon das Dampfschiff ¡„Polyphemus““ mit einer Aufforderung der Gesandten von England, Frankrei und Spanien an die Junta wegen Eingehung eines Waffenstillstandes bis zum 10, Juni in Porto ein. Tages darauf wurde in einer Ver- sammlung britischer Unterthanen angezeigt, daß es Jedem, der Porto verlassen wolle, freistehe, sich au Bord britischer Kriegsschiffe zu be- geben. Am 23sten dess. M. früh Morgens erschien die zur Blokade bestimmte Fregatte nebst einer Brigg vor der Barre, worauf die Dampfschiffe der Junta ausgeschickt wurden, um sie anzugreifen, Aller Vorstellungen und Drohungen des britischen Konsuls und des Capitains Robb vom Dampfschiffe „Gladiator“ ungeachtet, gingen die Dampfschiffe über die Barre, und es kam zu einem Treffen, wel- hes zwei Stunden währte, ohne daß irgend bedeutender Schaden angerichtet wurde. Am Ende steuerten die Schiffe der Königin süd= wärts. Es fam zu einer unerfreulihen Korrespondenz zwischen den britishen Beamten und der Junta, und unter den Engländern herrschte solh ein Schrecken , daß viele von ihnen an Bord des Dampfschiffes „„Polyphemus“ nah Vigo gebracht zu werden verlangten. Dazu is} in- dessen die Erlaubniß noch nicht ertheilt worden, und einstweilen wer= den Anstalten getroffen, die Flüchtlinge an Bord der Kriegsschiffe aufzunehmen. Man scheint zu besorgen, daß die Patulea , wie die freiwillige Bewaffnung genannt wird, über die Engländer herfallen dürfte, Am 26. Mai \hickte Graf das Antas 2000 Mann Jnfan- terie mit 200 Pferden und etlichen Kanonen nah S. Joao de Joz, um dieses Fort vor einem Handstreich zu hüten, oder auch, um die N von Truppen zu decken , da eine neue Expedition nach dem üden unter seiner Leitung beabsichtigt wird. Casal stand zu Lamego, Saldanha in seinem alten Hauptquartier, Am 28sten dess. M. pa en Os den Waffenstillstand ab und erklärte, Kommissarien nah Lissabon senden zu wollen, um direkt mit der Königin zu unter-

D t diesem Behufe ¡soll der Marquis von Loulé beauf

Wissenschaftlihe und Kunst - Nachrichten.

Zur Literatur der Pádagogik.

Johann Julius Hecker, der Gründer N G dzI Realschule zu Berlin. Einladungeschrift des Died Ranke. Berlin, 1847, gesrist des Direktor

Geschichte des ehemaligen furmärfishen Swhulleh- rer - Seminars, von der Gründung desse!ben R Ai Königl. Ober - Konsistorialrath Johann Julius He der E deiner Decegung "s Lea, (es I. O. Hienb\ch

irektor des Königl, Schullehrer - Seminars in Potödam.) Potsdam, 1847. G y 2s AEON

Als Friedrich der Große zu seinen Vätern versammelt war, da suchte

fs die patriotische Bewunderung zunächst in den neiatelammdlngen von riedrich Nicolai Und von vielen Anderen Nahrung. Späterhin widmeten _die Geschichte und die graue dem ürbigos egenstand ihren Eifer z ja, den. Preußen kamen die Fremden zu- Hülfe, zum Theil so erfolgreich, daß Guibert's Eloge du Roi de Prusse, vom Jahre 1788, ín ihrer det noch gans Tages nicht übertroffen is, Endlich ino mit - Liebe die einzelnen afultäten an den unsterblichen Mann hinangegangen, und wir haben ihn

dankbar z. B. als Gesebgeber, als Jugenieur mit Bewunderung betrachtet Gin) was’ zwei bérühmte- P )

eleistet, ist bekannt. Viellêiht werden n feiner unmittelbaren oder mittelbaren geistigen allgemeinen e iy d ist dieser historischen Domäne nach zwei Nichtungen, der pädagogi- schen und der kirchlichen , nahe gekomméên, und, was einmal atigeregt is, dürfte. in späteren Programmen vielleicht tiefer ergriffen werden.

Die Geschichte der Waisenhäuser, der Elementarfchulen, der Stadt- schulen, der Gymnasien, der Garnison- und Kasernenschulen, der Kadetten- Anstalten, der Juukerschulen, der Jnspectionsshulen, der Militair-Akademie, der Universitäten, ja, der Akademie der Künste und der der Wissenschaften, bietet ein reiches Material, und an die Geschichte der Schule dürste sich segensreih die Geschichte der Kirche in Friedrichs Zeit anreihen.

_ Die Geschichte der Realschule und des daraus hervorgegangenen kur- märkischen Schullehrer-Seminars hat in den obengenannten Gelegenheits- Schriften von Rauke und Hiengsh schägbare Jubelarbeiten bekommen, Auch einer Hauptarbeit von Hecker, des General-Land-Schul-Re- glements vom 12. August 1762, ist gelegeutlich gedacht worden, aber nur obenhinz wir möchten, daß das nächste Programm der Realschule näher darauf einginge und zweierlei dabei ins Auge faßte: Erstens näm- lich müßte das General -Land - Schul - Reglement, welches wenige Schul- männer der Gegenwart je gesehen, oder gar gelesen haben dürften, aus (Mylius) Novum Corpus Constitutionum (Berlin, 1766, Bd, 3, Seite 265—281) vollständig abgedruckt, und dann müßte aus den Akten das ganze Entstehen dieses wichtigen kultur-historishen Dokumentes, welches wir auch als Geschichtsquelle für den Geist der Zeit hohshägen, näher nachgewiesen werden, wobei Friedrih der Große und Johann Julius Heer immer neben einander zu betrachten sein würden. Denn, wenn es auch nicht anderweitig schon, selbst aus verschiedenen seiner Druckschriften und aus seinen eigenhändigen pädagogischen Instructionen, allbekannt wäre, wie viel der große König auf eine immer zu verbessernde Jugenderziehung ver- traut, so würde ein Bli in das General-Land-Schul-Reglement des Mo- narchen unmittelbaren Antheil daran nicht verkennen können. Sein eigen ist der Gedanke, mit welchem dieses Neglement also eingeleitet wird: „So ist Unser Wille, daß das Schulwesen auf dem Lande auf einen besseren Fuß gesegt werde. Denn so angelegentlich Wir nah wiederhergestellter Ruhe und allgemeinem Frieden das wahre Wohlsein Unserer Länder in allen Ständen Uns zum Augenmerk machen, so nöthig und heilsam erach- ten Wir es auch zu sein, den guten Grund dazu durch eine vernünftige sowohl als christlihe Unterweisung der Jugend zur wahren Gottesfurcht und anderen nüßlichen Dingen in den Schulen legen zu lassen.“ -— Auch von Friedrich nur, der drei Monate zuvor, den 23. Mai 1763, den pom- merschen Landständen die Aufhebung der Leibeigenschaft befahl, fonnte der Paragraph ausgehen, daß die Herrschaften, welchen die Kinder der Unterthanen auf gewisse Jahre dienen müssen, diese Kinder nicht der Schule entzichen sollen, bis Prediger und Schulmeister das Zeugniß gebeu, daß sie im Lesen, Schreiben und Christenthum einen guten Grund gelegt. Eine ganz besondere Merkwürdigkeit aber hat der §. 26: „Jusonderheit soll si kein Prediger unterstehen, Kinder, die von den Grundwahrheiten der evangelischen Religion keinen richtigen und hinlänglichen Begriff erlanget haben, zur Confirmation und noch weniger zur Kommunion zu nehmen;z“ denn, abgeschen von dem_würdigen Jnhalte dieser Worte an sich, welche jedenfalls von Hecker geschrieben sind, is die Thäsache wichtig, daß ‘der König in seinen großen historischen Werken, da, wo er (in den Mémoires de 1763 jusqu'à 1775) mit Wärme von dem Segen der Erziehung spricht, den Gedanken dieses Paragraphen geradezu als sein Eigenthum hinstellt, indem er sagt: „En méême temps, lon publia une ordonnance, qui enjoignait aux ecclésiastiques de ne point admetter les Jeunes gens à la communion, à moins que, dans les écoles, ils n’enssent été Instruits dans leur religion.“ Heer, als Konzipient des General-Land-Schul-Re- glements, erscheint auch in dieser Urkunde als ein durchaus frommer Mann, ja, man darf sagen, daß das ganze Reglement von der Religion getragen werde. Dabei ist wieder zweierlei erfreulich + Erstens, Hecker, der ein lutheri- scher Geistlicher war, läßt, \o viel wir finden, nie die spezielle Kirchenform, der er nach seiner Bocation angehörte, hervortreten: „Christliche Unterwei- sung zur wahren Gottesfurht“ „die Grundwahrheiten der evangelischen Religion“ „Christenthum““ das sind die Ausdrücke, deren er \ich weislich bedient, und bei welchen sein reformirter Amtsbruder und die re- formirten Aeltern der Realschüler sich wohl beruhigen fonnten. Auch , daß der große König von diesem durch und durch religiösen und an religiösen Ausdrücken uicht armen Reglement in seinen für die Nachwelt bestimmten historischen Werken wohlgefällig spricht, hat sein Bedeutsames. Es is sonst wohl absitlich hervorgehoben worden, daß Friedrich vie Geistlichen ge ringshäßig behandelt. Geschah es wohl, so erfuhr der Geistliche nicht als Geistlicher die Kränkung: Beaufobre, Quandt, Burg, Stusche und viele Andere, Evangelische und Katholische, waren von dem Monarchen, um ihrer geistlichen Verdienste willen, hochgeachtet. Auch Hecker muß, nah Nanke's und Hienßsh's Programmen und nach dem General-Land-Schul-Reglement, in cinem sehr ehrenvollen Verhältnisse zu dem Könige gestanden haben. Und das erklärt sich leicht: einmal nah den obigen Andeutungen von der milden kirchlichen Gesinnung, von welcher seine wabre Frömmigkeit getragen war, dann aber auch konnte ein Mann von einer so seltenen Energie des Willens, von einem so reinen Bestreben der heiligsten Humanität, von wel- chen jeder Fußtritt Heer's Zeugniß giebt, gerade dem großen Könige gegen- über, der fein geringer Menschenkenner war, auf die solideste Anerkennung rechnen.

Es war Pflicht der Geschichte, vom historischen Staudtpunkte aus, auf die obigen schäßbaren Jubelschriften aufmerksam zu machen; es is aber auch eine historische Pflicht, um die weitere Beachtung des General-Land- Schul-Reglements und um die Geschichte desselben, besonders in Bezug auf Friedrih den Großen und auf den unvergeßlichen Johann Julius Hecker, zu bitten. P.

andere spezielle Seiten hätigkeit , zum Segen der

Zur Kriminal- Statistik von Eugland uud Wales aS16.

England and Wales. Tables showing the number of . . L) . ) E crimival offenders in lhe year 1846.

Wenngleich eine große Vorsicht nöthig is, um aus statistischen Angaben über die Unzahl der in einem Lande begangenen Verbrechen Schlüsse zu ziehen, da der Standpunkt der Geseßgebung, die Thätigkeit der Gerichte und andere Verhältnisse neben der Frage über den Grad der Moralität der

Bevölkerung hierbei zur Erwägung kommen, so kanu damit doh nicht die tig i 5 shauung ber Anzahl der Verbrechen in

roße Wichtigkeit statistischer Anj ; A Sdet tene u a Vasen oder jenem Lande in Abrede 0D wer- den. Es kommt nur darauf an, A enke auf große Verhält- nisse zu richten, die in diesen Zahlen hervortreten. Lot p Tit Englatid ist Stege nf naa Zeit auf die Verbrecher - Statistik be- sonders aufmerksam, und so is denn auch vor kurzem der oben erwähnte amtliche Bericht über die Verbrechen in England und Wales für das Jahr 1846 erschienen. Er enthält in einer großen Anzahl eng gedrucckter Tabel- len eine genaue Uebersicht der in jedem Theile des Reichs vorgekommenen Verbrechen, getrennt nah den Grafschaften und nach der Kategorie der ver- schiedenen Verbrechen, Einleitend sind auf Lingen Seiten die Hauptresul- )

tate mit allgemeinen Betrachtungen übersichtlich ervorgehoben. Wir müssen in Bezug auf ein spezielleres Studium des hier gegebenen

reichhaltigen Materials auf die nähere Durchsicht dieser Tabellen selbst ver-

weisenz glauben aber, hier einige der bedeutendsten Angaben zusammen- stellen zu dürfen.

Wenn man die beiden Triennien vergleicht: 1840, 1841, 1842 und 1843, 1844, 1845, in welchen legteren die freiere Peelshe Geseßgebung in Bezug auf Erniedrigung der Zölle, auf freiere Bewegung in Handel und Erwerb, auch in Betreff der Kriminalgeseßgebung selbs, mildere Grundsäße in das Leben treten, so zeigt sich in denr zweiten Triennium eine namhaste Abnahme der Verbrechen. Es sind Verbrechen verübt :

1840 27,187. 1843 29,591. 26,542.

27,760, 24,303,

404 E s 31,209, 86,256. 80,436.

hilologen, od August Wolf uud Böcsh, '

näher erwogen werdet. Die Fübelfeier der Real-

Erwägt tatt, daß bie- Bevölkeruüttg in England und Walés von 1841 15,984,322 nah dem Vergleich gegen 1831 von 13,894,574 jährlich um e p E, E Do (der genauere Durchschnitt aus

ren gie eigt, so ist ei erringe

auf Z oder 4 T sehr edenen fie-18- 10. eina Verringerung zan. üb

as Zahr 1846 war, wie für Europa, so für England, kein günstiges. Der shlechte Ausfall der Aerndte wirkte aid schon im Mies T, Die Zahl der Verbrechen hat sh auch 1846 gegen 1845 in England etwas vermehrt, doch is die Steigerung unbedeutend, sie stieg von 24,303 im Jahr 1845 auf 25,107 im Jahr 1846, und es is hervorgehoben, daß der Grund dieser Steigerung ein allgemeiner sein müsse, nicht ein lokaler, da die Stei- gerung fast in allen Grafschaften ziemli gleichmäßig eingetreten is. Der

rund möchte wohl hauptsächlih in der allgemeinen Noth zu suchen sein.

„Zn den uns vorliegenden Tabellen werden die Verbrechen nach der englischen Kriminal-Justiz in folgende sechs Klassen eingetheilt:

I. Offences ayainst the Person. Schwere Verbrechen gegen Personen, gegen Leib und Leben, als Mord, Mordversuch, gewaltsamer Angriff Kin= dermord und Abtreiben der Frucht, Sodomie, Raub mit Angriff der Per= son, Brand mit Verlegung von Personen.

I. Osfences ayainst Property with Violence. Gewaltsame Verbre=- A gegen das Eigenthum, Kirchenraub, gewaltsamer Einbruch, Raub,

rand. :

lil. Osfences ayainst Property withant Violence. Verbrechen gegen das Eigenthum ohne Gewalt. Diebstahl aller Art ohne Gele b És IV. Malicious Offences ayainst Properlty. Böswilliger Angriff gegen Eigenthum. Versuchte Brandstiftung, Tumult und Auflauf mit Zerstörung von Eigenthum, Tödtung und Verstümmelung von Vieh. ;

V, Forgery and Offences aan the Currency. Falschmünzerei und Geld- und Münzverbrechen aller Art. Z

VI. Other offences. Andere Verbrechen. S

Wenn man nah diesen Klassen die Verbrechen eintheilt, die seit sieben Jahren in England und Wales vorgekommen sind, so erhält man:

I. I. I. V V, VvI, Summa. 1840, 1881. 1934. 21,484. 145. 541, 1202. 27,187. 1841. 2140. 1873. 22,017. 94 437, 1199. 27,760, 1842, 2127. 12178, 23,995, 201, 634, =— 2174, 31,309, 1843, 2431. 2530, 22,298, 279, 668, 1385, 29,591. 1844, 2306, 1759. 20,425. 347, 548, 1157. 26,542, 1845. 1966. 1471. 19,506. 149, 438. 773, 24,303. 1846. 2249, 1507. 20,035. 209, 406. 701. 25,107,

Die Diebstähle sind auch in England und Wales die bei weitem über- wiegende Anzahl der Verbrechen, meist beinahe * aller verübten. Stark er- scheint auch die Anzahl der ersten Klassez doch mag daran gedacht werden, daß manche Verbrechen, wie Sodomie, Nothzucht, Abort, in England in diese Klassen geworfen werden, die mit Mord und Todschlag doch nicht in gleiche Reihe zu stellen sind.

S. 65 der vorliegenden Tabellen findet sich eine Zusammenstellung der Verbrechen nach den verschiedenen Grafschaften. Wir geben diese Tabellen mit Hinzufügung der Bevölkerungen und des Prozentsaßes der Verbrecher gegen die Volkszahl,

Uebersicht

der Anzahl der in den einzelnen Grafschaften von Eng-

land und Wales in den beiden fünfjährigen Perioden

18/1; und 1847 zum Verhör oder auf Bürgschaft Verhaf-

teten, verglichen die leßtere Periode mit der Volkszahl von 1841 nah Prozenten.

Verhältniß der Verhafteten pro 1847 zu der Volfs- zahl pro 1841,

Anzahl Volkszahl

Gra Vat Ls der Verhafteten pro

L844,

A. England. T, 084%

4 Med e T4 939 S 937 | 1458 3 | Bucks 274 1439 Cambridge . 1310 164,459 9 | Chester 4336 395,660 Gall N 468 1404 341,279 Cumberland ( 627 178,038 rbr, 25 S E, 25e 1386 272,217 Devon Zie 3612 933,460 Doe e ae 36: 1139 175,043 Dan f 04a 9: 1394 324,284 E E 3220 344,979 Gloucester (mit Bristol) 5322 431,383 G O ; 1111 113,878 D i 55 1361 157,207 Huntingdon.... 36 384 58,549 Kent 4689 548,337 Lancaster 38 16991 1,667,054 Leicester. L S EO á 2168 215,867 1,005 Lincoln 2420 362,602 0,667 Middlesex (mit London) 21462 1,576,636 1,361 Mou 0/57 / 1216 134,355 0,905 Norfolk 33: 3740 412,664 0,906 Nat, 4 1482 199/228 0,744 Northumberland 90€ 1187 250,278 0,474 Nottingham 55 1628 249,910 0,651 Orford 1495 161,643 0,925 MUHOND s 164 21,302] 90,770 Salop ( 1988 239,048 0,832 Ie e 4728 435,982 1,084 Southampton S 3122 395,004 0,879 I n 05% 580 5113 510,504 1,002 C 24 2620 315,073 0,832 Surrey 477: 4725 582,678 0,811 Sussex 2539 | 2329 299,753 0,780 id i, SELIO | 4510 401,715 1,123 Westmoreland C 227 96,454 0,402 2259 258,733 0,873 2989 233,336 | 1,238 9570 1,591,480 0,601

133284 | 14,995,138

107,936 161,147

A O A 155,983

0,875 0,905 0,923 0,797 1,096 0,410 0,352 0,509 0,677 0,651 0,430 0,933 1,466 0,976 0,866 0,656 0,855 1,019

2489 8083 |

123356

AVONCeft A 4. V6, 114 Mt 5 s - ads

Summe A

u. Wales, Anglesea 70 81 Brecon 199 237 Cardigan 86 143 Carmarthen 245 467 Carnarvon . -.......-- 213 172 Denbrigh. 322 369 Flint 162 277 Glamorgan ...-.----- 696 897 Merioneth 34 68 Montgomervy 399 378

embroke 246 343 tadnor 412 136 Summe W 2740 3568 Hierzu Summe A 123356 | 133284 126096 | 136852

0,990

50,891 995,603 68,766 106,326 81,093 88,866 66,919 171,188 39,332 69,219 88,044 25,356 911,603 14,995,138

15,906,741 ohne Mili- tair 2c,

0,1659 0,426 0,208 0,439 0,212 0,415 0,414 0,522 0,170 0,546 0,390 0,536 0,391 0,890

0,860

_—DOIAANDULI r

umi, juni, dus

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Q

Am stärksten treten hervor Gloucester, worin die Städte Gloucester,

Bristol, Cheltenham.

Middlesex, worin London. o -

Worcester , worin die Stadt Worcester und dur die Eisenstein - und Kohlen - Lager dieses Bezirks eine zahlreiche Fabrication von Metallwaaren, au Teppich- und Leder-Fabriken. j E

Warwick, worin Birmingham und eine höchst ausgebreitete Fabrication in Metallwaaren, Band- und Posamentir-Waaren. i

Lancashire, worin Manchester und Liverpool, überhaupt der allerwich- tigste Bezirk für die Baumwollen-Manufaktur.

Chester, daran stoßend, mit gleichfalls sehr ausgedehnter Baumwollen- waaren-Fabrication. 2] ]

Leicester, der wichtigste Manufaktur-Bezirk für die Strumpfwirkerei.

Stafford, einer der betriebsamsten Bezirke, worin die Töpfecreien, Cisen- und Metall - Fabrication. 2 arat s

Am niedrigsten in dem Prozentsay zeigen sih Cumberland, Cornwall, Northumberland, auh Yorkz es sind mehr Agrikultur - Bezirke; wie denn die Tafel für Wales, woselb| nur die Grafschaften Bricon, Derbigh, Flint, Glarweyen, Montgomerv als Fabrik - Bezirke ‘zu bezeichnen sind, während alle übrigen, in denen sehr geringe Prozentsäße erscheinen , der Agrikultur vorzugsweise angehören, wohl ziemlich deutlich den Beweis liefert, daß ver- gleichungsweise in den lebhaften Fabrik = Gegenden die meisten Verbrechen

en. :

Pat och ist eine interessante Vergleichung in Prozenten S. 12 der ein- leitenden Betrachtungen mitgetheilt, als Maßstab des Bildungsgrades der

Verbrecher : E, / weiblich,

männlich,

Lesens und Schreibens unkundig és 29,32. 35,73,

Lesens kundig, unvollkommen fähig zu schreiben . 59,61. 59,14.

Lesens und Schreibens wohl kundig 8,79. 2,65.

Höherer Bildungsgrad 0,42. 0,03.

Die Unterrichts - Verhältnisse nicht ermittelt .….… 1,86. 1,45,

100,00. 100,00.

Die Mehrzahl der Verbrecher ist allerdings in den niedrigeren Schich-

ten der Gesellschaftz die stärkste Anzahl findet sich bei Perjonen, die le- sen fönnen, aber des Schreibens wenig kundig sind, D.

Die neuen Glasgemálde im Dom zu Magdeburg. Vom Professor Wiggert,

In diesen Wochen hat Magdeburg an heiliger Stätte ein-_kunstreiches Denkmal der glanzvollen Tage erhalten, an denen im Jahre £838 unseres hochseligen Königs Majestät, Se. Majestät der Kaiser Nikolaus von Ruß- land und Se, Majestät der König Ernst August von Hannover, der Erste umgeben von Allerhöchstdero Königlichen Söhnen und anderen Gliedern unseres Königshauses, in den Mauern unserer Stadt weilten.

Als am 14. September jenes Jahres die Monarchen in unserem Dom sich der Großartigkeit seines Baues und des erhebenden Eindruckes , den er nach seiner seit dem Jahre 1834 vollendeten Herstellung macht, erfreueten, brachte bei der Erwähnung, daß in Vergleich mit anderen mittelalterlichen Domen dem unsrigen der eigenthümliche Reiz der die kalten Steinwände durch Farbenpracht und Wiederschein belebenden Glasmalereien fehle, Se. Königl. Hoheit, der Prinz Karl von Preußen, schon damals an Magdeburg enger angeschlo}sen, in Anregung, daß zur Vollendung des Ganzen auch dieser Shmuck uo der Kirche zu wünschen wäre, Der Gedanke fand Anklang. Die drei hohen Regenten erklärten sch alsbald geneigt zur Stif- tung Jeder cines Fensters mit Glasgemälden über dem Hochaltar. Unseres jeßt regierenden Königs Majestät haben die durch einige Vindernisse früher etwas verzögerte Ausführung der verheißenen Geschenke in den lezten Jahren huldreichs gefördert, und so haben bereits die drei östlichsten Fenster des fünfseitigen Chorschlusses ihre Zierde erhalten: in etwa Jahresfrist dürften auch die von der Gnade Seiner Majestät selbst und Jhrer Königl. Hoheiten des Prinzen von Preußen, des Prinzen Karl und des Prinzen Albrecht den beiden übrigen Fenstern zugedachten Gemälde vollendet sein.

Viele Einwohner unserer Stadt und gar manche Fremden haben sich {hon des herrlichen Anblicks erfreut, viele Andere werden es nohz und darum will ich, einer Aufforderung zufolge, es gern versuchen, einfach und allgemein verständlich für solche Leser dieses Blattes, die mit dem Folgen- den nicht hon anderweit bekannt sind, über den Gang der Ausführung und die dargestellten Gegenstände bier zu berichten. E / j

Se. Majestät hatten den Major Herrn von Falckenstein in Berlin mit der Anordnung und Leitung der Glasmalerei beauftragt. Dieser zog, nach- dem er von den Einzelheiten des Oertlichen durch eigene Anschauung Kennt- niß gewonnen hatte und die für die Bilder zu wählenden Gegenstände, die S, Trachten 2c. der Figuren festgestellt waren, mehrere berliner Künstler zur Ausführung heran. Die Vorzeichnungen zu den Bildern Otto des Großen, der Editha, des h. Mauritius und der h. Katharina entwarf Herr Prof. Däge, die für die Erzbischöfe Adelbert und Norbert Herr Tesch- ner. Jn dem dazu eingerichteten Arbeits\gal erhielt der akademische Künst- ler Herr Zebger die Leitung des Technischenz von ihm sind die Farben be- reitet, is das Einbrennen besorgt. Die Aufsicht über die Glasmaler, von denen die Herren Martin und Ülrich die Figuren, Herr Jängespek d. J. die Baldachine, Wappen 2c., Herr Glinsky die Mosgiken übernahm, führte Herr Prof. Otto, Großes Geschick im Schneiden des Glases vor dem Malen und im Zusammenfügen der Stücke, zwischen denen man aus der Enktfer- nung die haltenden Bleistreifen nicht merkt, bewies Herr Jansen.

Was die Darstellungen betrifft, so steht im mittleren Fenster rechts Kaiser Otto der Große als Begründer des hiesigen Klosters zu St. Mau- ritius, dessen Kirche er nachher in einen erzbischöflihen Dom umschufz links seine erste Gemahlin Editha, auf deren Wunsch er das genannte Kloster i. J. 937 stiftete. Otto trägt nach der Weise wie im Mittelalter Künst- ler die Stifter von Kirchen und Klöstern darzustellen pflegten im linken Arm unseren Domz freilich unseren jeßigen erst da begründeten, als der von Otto gebauete durch Brand im Jahre 1207 zerstört warz aber wie dieser ursprüngliche Dom aussah, kann Niemand mehr mit Sicherheit an- geben. Unter Otto und Editha steht Name und Wappen dessen, dem der Dom diesen Schmuck verdankt, Königs Friedrich Wilhelm 111. ; seinem Wap- pen zur Seite das Stammwappen der Verklärten, an deren Gesichtszüge und Haltung die vom Künstler natürlih nur aus der Einbildung geschaf- fene*) Editha erinnert, das Wappen der Königin Luise, als geborenen Fürstentochter von Medcklenburg.

Im Fenster ñeben Otto, also nördlich, stehen zwei magdeburgische Erz- bischöfe: der noch von Otto selbst ernannte erste Erzbischof Adelbert **), der 981 starb, und Norbert, der 1134 starb, 1215 selig gesprochen und 1582 unter die Heiligen verseßt wurde, worauf man 1626 seine Gebeine aus der hiesigen Marienkirche nach Prag holte, wo sie noch Gegenstand der Ver- ehrung sind. Er is auf dem Bilde als Stifter des (weiß gekleideten) Prä- monstratenser - Ordens, dem auch eben das hiesige Kloster Unserer Lieben Frauen angehörte , dargestellt , nämlih mit weißem Gewande unter dem Bischofsmautel: als Heiliger hat erx cinen Schein ums Haupt, in der lin- ken Hand trägt er einen Kelch, weil berichtet wird, er habe, als er einst bei der Messe bemerkt, daß in den geweihten Wein ein giftiges Jnsekt gefallen sei, der Gefahr ungeachtet den Kelch unverzagt getrunken, ohne versehrt zu werdenz unter ihm liegt durch eine Kette gefesselt der Teufel in Ge- stalt eines Ungethüms, ein Sinnbild des vom Heiligen überwundenen Bö- sen. Wenn man vielleicht meinen wollte, daß die erzbischöfliche Tracht im 40ten und 12ten Jahrhundert einfacher und zum Theil von anderem Schnitte gewesen sei, als sie unseren beiden Erzbischöfen in diesen Bildern gegeben ift, #0 liegt der Grund des (durch Künstlersitte an sich {hon nicht auffallenden) Abgehens von der geschichtlichen Treue wohl darin, daß sämmt-

*) Es versteht sich von selbst, daß wir von keiner der] bis jeyt darge- stellten sehs Personen E Abbildungen durch Zeitgenossen haben, selbst von Kaiser Otto nichtz alle Denkmäler von ihm sind aus späterer Zeit, daher auf ihnen seine Gesichtsbildung jedesmal wieder eine ganz andere is: anders wird es mit einigen künftig noch zu erwartenden Figuren sein.

_**) Er is auf dem Bilde selbst Albrecht 1, genannt z in allen gleich- gen R E aa \chriftlihen Denkmälern führt er nur den er elbert oder Adalbert z er âte i i - dert odér -Mbvedhe e faiites st später zog man diesen Namen in Al

1029 liche Bilder nah Vollendung der noch fehlenden doch als Erzeugnisse einer eit erscheinen sollten, unter diesem aber noch Fd hade ltirisihe Erzbi- höfe (geborne Markgrafen von Brandenburg) zu erwarten sind, dée erst im 16ten Jahrhundert gelebt haben. Unterhalb. dieser Bilder sieht man außer dem Namen des erhabenen Schenkers, Nikolaus 1,, die Wappen des Kaiserlichen Paares, die von Rußland uud Preußen,

Im Fenster neben der Editha, also südlich, stehen die Schupheiligen des Domes: Mauritius, als maurischer Krieger (Mohr) mit Schwert, Lanze und Schild dargestellt, der seinen Glauben an die Wahrheit des Christenthums mit dem Märtyrertode ums Jahr 300 besiegelt haben soll, und Katharina, kenntlich an dem, der kirchlichen Ueberlieferung nach, bei ihrer versuchten Hinrichtung gesprengten Rade und dem Schwerte, durch das sie dann für ihr heldenmüthiges Bekenntniß des Christenthums ihren Tod fand. Dem Ersten war schon der Ottonische Dom geweiht, die Andere wurde im westlichen Europa erst ums Jahr 1200 bekannt und wurde vom Erzbischof Albert, der ihr auch die bei der damaligen Erweiterung der Stadt von ihm gestiftete hiesige Katharinen - Kirche weihte, bei der Gründung des jeßigen Domes ums Jahr 1210 zur Mitpatronin des neuen Baues be- stimmt. Unter diesen Bildern steht der Name des Königlichen Schenkers, Ernst August, und sein und seiner verewigten Gemahlin Wappen, das braunschweigische Noß und der mecklenburgishe Büffelkopf.

Oben im Schlusse des mittleren Fensters strahlt, unstreitig einer der schönsten Theile des ganzen Kunstwerks, ein Christuskopfz den Schluß der beiden anderen Fenster füllt je ein Engelskopf, der eine aufwärts, der andere abwärts blickend.

Den künstlerischen Werth der Gemälde, der Färbung u. \. w, zu be- sprechen, is nicht Zweck dieser Zeilen: mag Jeder selbst sehen und urtheilen! Das aber darf in diesem Berichte gesagt werden, daß die Ausführung eben so gelungen is rücsichtlich des Eindrucks, den die Bilder, aus der Entfer- nung geschen, machen sollen, als rücksihtlich der Genauigkeit und Sauber- keit, mit der sie ausgeführt ersheinen bei Betrachtung in möglich größter Nähe oder durch das Fernrohr. Die \{chön verzierten Nischen, in denen die Figuren stehen, und die geschmackvollen Mosaiken zwischen den Figuren und den Fensterschlüssen ziehen an, ziehen aber die Aufmerksamkeit von den Haupttheilen des Ganzen, den Figuren, nicht g b.

Das Ganze is unleugbar ein neuer Schmuck der herrlichen Kirche, ohne vem reichen Lichte, durh das unser Dom vor mancher anderen dunkler gehaltenen Kirche aus dem Mittelalter sich auszeichnet, Eintrag zu thun*).

Gerade 900 Jahre ‘nah ihrem Tode (sie- starb am 26. Januar 947 oder uach einer anderen, vielleicht rihtigeren Annahme schon 946) erhebt sich nun über ihren Gebeinen, die am östlichen Ende des Doms ruhen, das Vild der im Geiste ihrer Zeit wahrhaft frommen Königin Editha (Königin denn als sie starb, war ihr Gemahl noch nicht Kaiser; in Magdeburg heißt sie gewöhnlich Kaiserin Edith —). Möge es nach abermals 900 Jahren uit allen seinen Nebenbildern noch als ein Denkmal der Frömmigkeit und des Kunstsinnes unserer Zeit und zugleich als Denkmal beglückender Für- sten-Cinigkeit, die Magdeburg 1838 sah, unversehrt prangen!

(Magdeb, Ztg.)

Yaudels- und Börsen - achrichten. Berlin, den 9. Juni 1817.

P fandbrief-, Kommmal- Papiere und Geld - Course.

TInlündische Fonds:

Z St. Schuld-Sch. |3 Seeh. Präm. Sch. K.u. Nm. Sehuldv. | Berl. Stadt-Obl. Westpr. Pfandbr. Grossb.Posen do. do. do. Ostpr. Pfaudbr. Pomm. do.

[Zf.| Brief. | Geld. |Gew, Kur- u.Nw.Þ fdbr. 3% 95

955 95% Sehlesische do. 135 G

80 un do. Lt. B. gar. de. 35|

0 9h 2

3% | Frigdgicbsd’or. ¡— 137 102% 11017; Augustd'’ur. —| 125

93 922 Gold al marce. |—|

S 95% Disconto. —| 4

| 94

Ausländisohe Fonds.

*| Briel, | Geld. |Gem.

93! | 92%

g C S L R Wh WW L N adt Arad E r

wm o Do

| | |

Russ. Hamb. Cert. 5 | Poln. neue Pfdbr. |4 wia 947 do.beillope 3.4.8.5 | do. Part. 500 FI.|4 805 | do: do. 1. Anl.14 | H.) do. do. 300 “Aa s 955 do.Stieglitz 2.4 A 4 | YZE Hamb. Feuer-Cas, 31 - 85; | do.v.Rothsch.Lst.|5 | do.Staats-Pr.Anl.|—/ 88

do. Poln. SchatzO. |4 | 817 Holländ. 25%lunt. 25)

do. do. Cert. L. A. 5 | Kurb.Pr.O. 40Th.|—

do.do.L.B. 200FI.|—! 165 Sardin. doe. 36 Fer. |

Poi, a. Pfdbr. u.C.|4 | Neue Bad.do35FI.|—

Eisenbahn - Actien.

Volleing. ae. Zf. Amzst. Rott. 4 93 6. Rhein. Stm. |4 Arub. Ute. 143 do. Prior. |4 Berl. Anh.A./4 | 1097 bz. do, v.St, gar. 37} do. Prior. |4 Sächbs, Bayr. |4 Berl. Hamb.|4 | 108% R. Sag.-Glog. [4 do. Prior. |4Z 075: B. do. Prior.|4* Berl. Stett. (4 | 1087 bz. St.-Vohw. Bonn-Cöln, |5 Thüringer, Bresl. Freib.|4 | 1007 6, WIhbb.(C.O.) do. Prior. —— Zarsk. Selo. Cöth. Bernb. E E Cer. Ob. Sch. Düss. Elberf. do. Prior.

767 B. 105 B.

Quitt.- Bogen. 24% lo Aach. Mastr.|20| 837 B. 109 B. Berg. Mrk. 50 83; G. Berl. Anh. B./45| 101 B, Bexb. Ludw. |70 -— as Brieg-Neiss.|55 —— T Chem. Risa.|50 —— S bz. Cöln- Mind. |90} 92! be. 917 be. do. Thür. V./20| 85 6. 101 * G. Dresd. Görl./90| 100 G. f Löb. Zittau. |70 105 6. Magd. Witt.|30| 8G B. Meckleub. |60| 74 B. 987 G6 Nordb. F. W.|60 724 bz. 925 6. Rb, St. Pr. |70} 91; B. Starg. Pos. |40| 817 B. 83 G. 1015 B. (Schluss der Börse 3 Uhr.)

Glogguitz. Hmb, Bergd. Kiel-Alt. Lpz. Dresd. Magd, Halb. Magd. Leipz. do. Prior. N, Schl. Mk. do. Prior. do. Prior. Nedb. K. Fd, O. Schl. Lt. A do. Prior. do. Lt. B. Pts. Mgdb. do. Pr, A. B. do. do.

l D E E

I

Das Geschäst in Actien war heute sehr schwach, und die Conrse blieben im Allgemeinen matter als gestern.

*) Ob unser Dom früher mehr und besonders, ob er je so großartige Glasmalerei gehabt habe, wie manche andere Kirche, is sehr ungewiß, Nur ein Fenster, das große über der Paradies-Thür, bewahrt noch Spuren von Malereiz diese Glasmalereien gehören aber gerade zu den älteren überhaupt irgendwo vorhandenen umfangreicheren Kunstarbeiten dieser Art und haben sich im Ganzen sehr {ön erhalten, Es sind 9 Wappen (2 sind offenbar verloren gegangen) von Domherren , meistens aus längst E emen Familien, die ums Jahr 1360, also in der Zeit, wo der jeßige Dom ge- weiht wurde (1363), hier zusammen lebten: namentlich kommen vor die Wappen eines Grafen von Henneberg , eines Herrn von Querfurt, eines von Neindorf, von Wederden, von der Schulenburg, die als damalige Dom- herren schon anderweit aus Urkunden bekannt sind.

7 Ch. Wages.

Getraide-RB eric

Am heutigen Markt waren die Preise t folet:

aa nach Feen von 106—118 Rihlr. gs oggen loco 97—98 RthIr. in Ladungen bz, G - Lieferung pr. Juni- 9—92 Rihlr. bz. 100. Ruhl: io loco be. pr. Juni {Juli 80—82 Rihlr. bz, E | y pr. Juli / August 77 Rihlr. b Gerste loco 60—62 RthIr. Hafer loco nach Qualität 42—44 Rihlr. Rüböl loco 11! Rihlr. - Herbst 113 Rthle. be.

Roggen- und VVeizen-Preise fest und etwas höher bezahh. Andere

Getraide-Arten unverändert. :

Answärtige Börsen. Amsterdam, 95. Juni. Niederl. wirkl. Scb. 57%, 3% do. —. Pass. —. Ausg. —. Zinsl. —, Poln. —., 4% Russ. Hope 88Z. Antwerpen, 4. Juni.

5% Spen. 184.

Preuss. Pr. Sch. —,

Zins). —. Neue Anl. 187.

Fraukfurt a. M., 6. Jusi. 5% Met. 1077 G. Bavk-Actien p. ult, 1957. 1955. Bayr. Bank-Actien —. Hope —. Stiegl. —. Int. 58.7. 57, Poln. 300 Fl. 965 G. do. 500 Fl. 81. 803.

Hambu rg, 7. Juni. Bank-Actien 1590 Br. Eoxgl. Russ. 1065. 106.

London, 4. Juni. Cons. 3% 887. 3. Belg. 94. 931. Neue Anl. 221.22. Passive 9. 4%, Ausg. Sch. 16 15. 22% Holl. 583. E 4% do. 90. 893. Port. E Engl. Russ. 1107. 1097. Bras. 835. 823. Chili —. Mex. 203. Z tert 38, 36. a

Paris, 5. Juni. 0% Reute fin cour. 117.25. 3% do. fin cour. 79. 15. 3% Span. —.

% Met. 1062. Aul. de 1834 1547. de 1839 120.

Neapl. —. W ien, 7. Juni.

Actien 1638.

4% do. 975, 3% do. 69. Bank- Nordb. 1653. Gloggn. 123z.

(Teleg. Depesche aus Köln, vom 9: Juni.)

Amsterdam, 7. Jani. Int. 5713 London, 5. Juni. Cous. S8 baar. 88H Recbn,

Amsterdam, 7. Juni. Am Kornmarkt viel Handel. Weizen 128pfd. bunter polnischer 530 und Roggen 118pfd. preußischer 355 Gulden.

Die Börse fest.

Marktpreise vom Getraide.

Berlin, den 7. Juni 1847.

Zu Lande: Noggen 4 Rthlr. 1 Sgr, 10 Pf., auch 3 Rthlr. 28 Sgr. 10 Pf. ; Hafer 1 Rthlr, 25 Sgr. 2 Pf., auch 1 Rthlr. 24 Sgr. 7 Pf. Eingegangen sind 18 Wispel 12 Scheffel.

Zu Wasser: Weizen (weißer) 4 Rthlr. 18 Sgr., auch 4 Rthlr. 12 Sgr. und 4 Rthlr. 4 Sgr. 10 Pf.; Roggen 4 Rthlr. auch 3 Rthlr, 24 Sgr. ; große Gerste 2 Rthlr. 21 Sgr. 7 Pf. ; Hafer 1 Rihlr. 23 Sgr. 1 Pf., auch 1 Nthlr. 19 Sgr. 7 Pf.; Erbsen 3 Rthlr 10 Sgr 10 Pf Einge- gangen sind 646 Wispel 5 Scheffel.

Sonnabend, den 5. Juni. Das Schock Stroh 8 Rthlr., auch 6 Rthlr. 15 Sgr, Der Centner Heu 1 Rthlr. 10 Sgr., auch 1 Rthlr.

2, Amsterdam, 5. Juni. Am hiesigen ;Fondsmarkte fiel diese Woche wiederum wenig Bemerkenswerthes vor, und die Course der holländischen Staatspapiere erfuhren nur unbedeutende Abwechselungen. Alte russische Obligationen bei Hope u. Comp. waren sehr in Frage und stiegen dadurch bis 10645 pCt., Wiener 5pCt. Metalliques blieben Fest auf 403 pCt. stehen. Dagegen sind spanische Ardoin - Obligationen , zufolge des Ganges an den auswärtigen Börsen, von 195 pCt. allmählig bis 185 pCt. heruntergegan- gen z portugiesische do. fielen von 35% pCt. bis 34 pCt. Brasilianische Obligationen wurden zu 865 pCt. abgenommen. Der Geldzins-Cours steht fortwährend auf 4 pCt.

Am gestrigen Getraidemarkt war es mit Weizen etwas fester; einige Sorten Roggen wurden aber etwas billiger abgelassen; der Umsay in beiden Sorten Korn war indessen ziemlich lebhaft, Man bezahlte für unverzollten 131 pfd. rostockder Weizen 476 Fl.z 125 , 126 pfd, rothen königsberger 450 Fl, 130 pfd, Norder do. 455 Fl. Konsumenten kauften 128 pfd. polnischen Weizen zu 540.550 Fl.z für unverzollten 120 pfd. schwedischen Roggen 350 Fl.; 118 pfo. Wittine do. 355 Fl.; 117,118 pfd. preußischen do. 351,355 Fl.; 120 pfd. türkischen do. 350 Fl. Verzollter 118 pfd. getrock- neter Roggen holte 368 Fl.; 118 pfd. Odessa do. 371 Fl.; 121 pfd. preußischer 282 Fl.; 116 pfd. schwedischer do, 325,330 Fl, Jn Gerste und Hafer fiel fein Geschäft vor.

Meteorologische Beobachtungen.

Naob einwmahger Beobachtung.

| Nachmittags Ubr.

1847. 8. Juni.

Morgens 6 Ubr.

Abeuds 10 Ubr.

3395,89" Par. 334,81" Par, 334 61"" Par. | Quellwärme 7,79R

+ 8,0’ R. +4 136° R. | + 9,2° R. |Flusswärme 13,6° R,

-+ 6,6° R. -+ 6,9° R. | -+8,1° R. |Bodenwäörme 14,1° R. Dunstsättigung. 65 pCt. 54 pCt 73 pCt. Ausdünstung 0,005”Rb. Wetter balbheiter, halbheiter, trüb, Niederscblag 0,082 Rh, Wind w. WSW. WSW. Würmewechse!-+ 14, 39 Wolkenzug « - —- WSW. -+ 8,9 Tägesmittel: 335 20" Par... + 10,3° R... + 7,2° R... 64 pi. WswW.

Luftdruck Lustwärme «. «.«

Thaupunkt...

Königliche Schauspiele.

Donnerstag, 10. Juni. Jm Schauspielhause. 96ste Abonne=- ments-Vorstellung: Der zerbrochene Krug. Hierauf: Die feindlichen Brüder.

Freitag, 11. Juni, Jm Opernhause. 70se Abonnements-Vor= stellung: Der Seeräuber. (Jm 2ten Akt wird Dlle. Guérinot in einem Pas de deux mit Herrn Hoguet- Vestris auftreten.) Vorher: Ein Arzt, Lustspiel in 1 Akt, frei nah dem Französischen vön Anfang halb 7 Uhr.

Zu dieser Vorstellung werden Billets zu folgenden mittleren Opernhaus-Preisen verkauft :

Ein Billet in den Logen des Prosceuiums 1 Rthlr, 10 Sgr., in den Logen des ersten Ranges und ersten Balkons, so wie zur Tribüne, 1 Rthlr. 10 Sgr., im Parquet und in den Logen des zwei= ten Ranges 1 Rthlr., in den Logen und im Balkon des dritten Ran- ges, so’ wie im Parterre, 20 Sgr., im Amphitheater 10 Sgr., in den Fremden-Logen 2 Rthlr.

Im Schauspielhause. 65e französische Abounements-Vorstellung. Une femme qui se jette par la fenêtre, vaudeville nouveau par Scribe. La carotte d’or, Le deux filles à marier.

Berantwortlicher Nedacteur Dr. J. W, Ziukeisen.

9m Selbstverlage der Expedition.

Gedrudt in der Deer schen Geheimen Ober - Hofbuchdrudckerei,