1847 / 162 p. 8 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

dieser Beziehung kein: Beschluß gefaßt werden, der die zwei Kurien “i, zivei e Genabeara zwingt ihre Zusumtmuns zu geben. És wäre eine Uebermacht, welche der Kurie der drei Stände über die Herrn-Kurie ertheilt würde, die an Zahl o außerordentlich viel Heringer ist. Jch glaube, ich kann um o freier und um so rüd-

j ; id ni igt bin, in haltsloser meine Meinung aus\prethen, als ih nicht berechtigt bin, dieser Versammlung meine Stimme abzugeben; abêr meine Lte. be

ebe Jhnen doch zu bedenken, ob das nik eine zu große beden Ausüduna von Macht wäre, wenn die hier versammelten 500 Herren der Drei-Stände-Kurie gegen die 40 oder 50 der Herren-Kurie De Meinung als einzelne Mitglieder und nicht als Kurte geltend mache wollten.

Secretair Dittrich: Es e wenn die Kurien vereinig gesondert sind, Darum glaube ih, was der

sich ja tur s Ver-

Es handelt sich ja iur um da r nb, nicht aber um das, wenr jle eehrte Redner vorx mir

fer aar keine Anwendung finden. E i rfdall: Abgeordnete von Vinckde hat sich noch ge meldet.

on Vincke: Jh wollte nur zwei Worte auf das N me ‘vér verehrte Secretair der Herren-Kurie uns eben vorgetragen hat. Jch glaube, jede Kurie hat ihren Geschäftsgang, insofern sie abgesondert berathet, festzustellen; sobald aber beide Ku- rien zu einem Kollegium vereinigt sind, so hat au dieses wieder seinen Geschäftêgang zu ordnen, Ich muß ferner bemerken, daß bei der Fassung des Beschlusses in der Kurie der drei Stände keineè- weges Stimmeneinhelligkeit obgewaltet hat, daß es also möglich wäre, daß, wenn die Mitglieder der Herren-Kurie entgegen sind, jeßt ein anderer Beschluß gefaßt würde, daß also keinesweges die 590 den 50 gegenüberständen ; übrigens hat die Kurie der drei Stände, wie ibr das Recht vorbehalten is, einen Theil der Debatte nicht drucken zu lassen, dur den allgemeinen Beschluß, das Resultat der uament- lichen Abstimmungen zu veröffentlichen, noch keinesweges auf das Recht verzichtet , für einen einzelneu Fall diese Abstimmung nicht mit abdrucken zu lassen. Der Beschluß hatte vielmehr nur den Zwei, daß den Bestimmungen des Reglements Folge gegeben werde.

Marschall: J glaube, daß nun fein Hinderniß mehr be steht, zu einer Abstimmung über den Gegenstand zu {reiten , und

zwar durch das Zeichen des Aufstehens oder Sibenbleibens. Die Frage heißt: Beschließt die Versammlung, die Veröffentlichung ihrer namentlichen Abstimmungen eintreten zu lassen? und diejenigen Mit- glieder, weiche diese Frage bejahen, werden das durch Aufstehen zu erkennen geben. j

(Fast sämmtliche Mitglieder erheben fich.)

Sie is} beinahe einstimmig bejaht.

Der Herr Referent hat über den Gang in Beziehung auf die noch vorliegenden Petitionen, über die von der Abtheilung das Gutachten erstattet ist, noch eine Bemerkung zu machen, i:

Referent Frhr. von Manteuffel 11,: Der hohen Versamm- lung liegt nunmehr noch folgendes Material vor : Diejenigen Peti tionen, welche in dem allgemeinen Gutachten über die Allerhöchste Proposition auf Seite 10 und folgende aufgeführt sind, außerdem diejenigen Petitionen, über welche in besonderen Gutachten die Ansicht der Abtheilung bereits entwidelt ist. Auch diefe sind gedruckt und befinden sich in den Händen der hohen Versammlung. Es wird nun-

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Berichtigungen R Jn dem stenographischen Bericht über die Sibung der Kurie der drei Stände vom 5. Juni c., in der Allg. Preuß. Zeitung

vom 10, Juni, 3te Beilage, Seite 1026, heißt es:

aber ih glaube, daß auch für den Vereinigten Landtag analog dasselbe Ret in Anspruch genommen wèrden kann; es soll aber heißen : i : daß au für den Vereinigten Landtäg e1n gleihes Recht beantragt werden kann. f

Die Vorträge in dieser Sißung (S. 1025), welche anfan- gen: „Aus Rücksichten für den Ausspruch der Abtheilung . . . und: „Meine Meinung giug . . .““, hat uicht der ritterschaftliche Abgeordnete von Flemming auf Basenthin, sondern der städtische Ab- geordnete Flemming aus Geilenkirchen gehalten,

Jn dem Zeitungs - Berichte über die Eisenbahn- Angelegenheit, 2te Beilage zu Nr. 161 der Allg. Preuß. Ztg. is in dem Passus, die Benußung der See betreffend, ein Jrrthum hinsichtlich ver Zahlen vorgekommen.

Es heißt: S : i „daß wegen der klimat:shen Verhältnisse die Verbindung mit der See auf 6 bis 8 Monate beschränkt ijt“,

soll aber heißen : „auf 5 bis 6 Monate.“

Berlin, den 12, Juni 1847.

Das Sekretariat des Vereinigten Landtages.

lUichtamtlicher Theil.

Anh

Wirksamkeit des Instituts der Schiedsmänner. -—- Provinz Preußen. Feuersbrunst in Mehlsack. Briefe aus A UO 0, derg a. d, W. (Wollmarkt.( Mem H, (Eisenbahn zwischen “r genburg und Liebauz Handel.) und Aa chen, (Fabriken und Hande Î- verkehr; fortdauernde Wirksamkeit der Armen - Verwaltung zur Linderung

es Nothstandes. A i

Ditshbe Bunbetttn, Großherzogthum Hej jen und bei Rhein. Verordnung über Anwendung des Schwefel-Aethers. A

Oesterreichische Monarchie. Wien. Verbot erplodirender Etofse:

Frankreich, Paris. Verhandlungen der Kammern. 77 On d E ral-Gouvernement von Algerien. gommissions-T ericht übe die E tirten algierischen Acterbau-Lager, Herzog von Broglie. E R forschungen nach spanischen Karlisten, Bermischtes, E e A Paris. (Deputirten - Debatte über Algier; Pairs - Debatte Bir s Medizinal -Geseßz; Bu Masa in der Deputirten Kammer; Bugeau und die Kabvlenz Rechts-Verhältnisse der beiden Kammern.)

Großbritanien und Jrland. London, Hofnachricht. liche Bestrebungen Sir R. Peel's. Vermischtes. T S

Niederlande. Aus dem Haag. Anschließung der holländischen Ci senbahn an die preußische. Erleichterter Besuch. der Universitäten,

Atalien. Rom. Aufenthalt des Papstes 1n Subiaco und Rückehr vou

Juland. Berlin.

—- Angeb-

mehr zunäch| zu prüfen sein , inwiefern in dieser vereinigten Ver- sammlung überhaupt eine Berathung dieser Gegenstände stattzufinden

dort. Der Kronprinz von Vavern. Ankunft der Königin Marie Christine von Spanien. Vermischtes. Ne gavel, Neise des Kd- nigs. Enthüllung von Conradins Standbild.

Entgegnung.

Haudels: uud Börsen-Nachrichten. Berlin. Börsen- und Markt-

babe oder nicht.

Meine Herren! Der Juhalt dieser sämmtlichen Petitionen, die ich erwähnte, bezieht sih wesentlich auf zwei verschiedene Punkte. Ein Theil der Petitionen hat gewünscht, daß, bezüglich der in Aussicht gestellten Ausführung der östlichen Cisenbahn eiue besondere Richtungs- weise und Ausführungs-Modalität augenommen werde. Dieser Theil der Petitionen ist also von der Voraussebung ausgegangen, daß die Allerhöchste Proposition der Zustimmuug der hohen Versammluug sich erfreuen werde. Ein zweiter Theil der Petitionen bezieht sich darauf, daß auch anderen Eisenbahnen Geldmittel zugewendet werden sollen. Sie sind in der Abtheilung unter dem Gesichtspunkte mit der Aller- 6hsten Botshaft verbunden worden, daß man sagte, die Petenten önnen oder wollen nur alsdann ihre Einwilligung zu dem Antrage in der Allerhöchsten Proposition geben, wenn gleichzeitig zugefichert wird, daß auch ein Theil der bereiten Geldmittel aus dem CEisenbahn- Fonds für ihre Wünsche verwendet wird. Beide Arten von Petitio nen, sowohl diejenigen, welche eine besondere Ausführung der östlichen Eisenbahn verlangen, als auch die, welche neben der bvjstlihen Eiseu- bahn eine Berücksichtigung anderweiter Eisenbahnen beantragen, gehen sämmtlich von der Vorausseßung aus, daß die Allerhöchste Botschaft die Zustimmung der hohen Verjammlung erlangen, daß mithin eiue Beschleunigung der östlichen Eijenbahn eintreten würde.

Anders is gestern besclosscn worden, und meine Ansicht geht dahin, wie es niht zweifelhaft sein könne, daß diese Petitionen jet jedes Bindungsmittels mit der Allerhöchsten Königlichen Botschaft entbehren und sie auf den Gang gewiesen werden müssen, der für Petitionen ofen steht. Es würde also jede dieser Petitiouen, je nach- dem sie von einem Mitgliede der hohen Herren-Kurie oder vou ei- nem Mitgliede der bohen Drei-Stände-Kurie eingebracht worden ift, an die eine oder andere dieser Kurien zur nächsten Berathung und dann zur weiteren Bearbeitung in dem reglementsmäßigen Wege zu verweisen sein. J wiederhole, daß mir jedes Verbindungsmittel zwischen der Allerhöchsten Botschaft und den Petitionen nah dem

die

diese Versammlung lebensfähig sind.

Marschall: Der Herr Referent hat ganz das ausgesprochen, s | und es fragt sich, ob von irgend einer 2 Seite her eine entgegeustehende Bemerkung zu machen ist, welche wir 9 ail ist das udnzy örmliche Abstimmuug* wird nicht erforderlih sein, und wir haben also den Wegen fin Ñ Es bleibt mir nichts Anderes übrig, als anzu-*

was auch meine Ansict is, dann entgegenzunehmen hätten, Da das nicht geschieht, allgemeine Einverständniß vorauszusezen, Eine Ñ

beendigt anzusehen. C bt kündigen, daß die nächste Sizung der Vereinigten Kurien morgen Vormittag 10 Uhr stattfinden, und daß die Allerhöchste Proposition, die Aufhebung der Mahl - und Swlachtsteuer betreffend, Gegenstaud der Berathung sein wird. | Die Sigzung is geschlosseu. (Schluß der Sibßung nah {2 Uhr.)

Heute, Sonnabeud, den 12. Juni, Morgens 10 Uhr, ist uns

das Manuskript zu der Sißung der Vereinigten Kurien vom“ T io Um die Sizung nicht zu *

40. Juni, 4192 Folioblätter, zugegangen. zeribeilen, werden wir sie in dem morgen erscheinenden Blatte zugleich mit den iglichen Propositionen in Betreff ter Aufhebung der

Mabl- und er u. \. w. und, wo möglich, der dazu gehöri- gen Denbsihrist geben, Die Red. der Allg. Preuß. Ztg.

gestrigen Beschlusse fehlt, und ih glaube, daß die hohe Versammlung t e Geneigtheit haben muß, sih zunächst hierüber auszusprechen, da- F mit uicht noch über 8 Petitionen debattirt wird, die nicht mehr für #

5)

bericzt. Galgcez, Getraide-Handel. I n lau d. WVerlín, 11, Juni. Das Amtsblatt der Könígl. Regierung

zu Potsdam und der Stadt Berlin enthält die summarische Nach- weisung 1) der Civilprozesse (d. h. der gewöhnlichen nah der Pro-

X Aacheti, 6. Juni. Der Betrieb der hiesigen Tuchfabriken ist in Folge größerer Bestellungen ungefähr seit einem Monat ein befriedigender, namentlih erfreuen sich die größeren Fabriken eines ununterbrochenen lebhaften Absabes ; auh die Nadel- und Maschinen= Fabriken gehen auhaltend gut. Doch hat si der Verkehr im Großeu und Ganzen, troß der vorrückenden Jahreszeit, ter günstigen Witte- rung und des leiten Verdienstes bei öffentlichen und zahlreichen Pri= vatbauten von dem nachtheiligen" Einfluß der Theurung noch nicht ganz erholt. Die A A, fährt deshalb auch jeyt noch fort, das 8pfündige Roggenbrod 27 Sgr. gegen die Brodtaxe wohl- feiler abzugeben. Eben so läßt die Stadt - Verwaltung den Bäern einen Theil des Roggenbedarfs zu geringeren, als den Marktpreisen aus den erst neuerlich bedeutend vermehrten städtishen Vorräthen verabfolgen.

Deutsche Bundesstaaten.

Großherzogthum Hessen und bei Nhein. Das Re- gierungs=Blatt enthält folgende Bekanntmachung : /

„Die Anwendung von Schw efeläther- Juhalationeu bei chirurgischen Operationen, so wie überhaupt bei K'ankheitszuständen, ist von nun an nux den in der gesammten Heilkunde geprüften und approbirten Aerzten allge- mein erlaubt, dem übrigen Heilpersonale dagegen namentlich den Wund- ärzten, Zahnärzten und Hebeammen im Allgemeinen, bei Vermeidung disziplinärer Bestrafung, untersagt und nur dann gestattet, wenn dabei cin in der gesammten Heilkunde geprüfter und approbirter Arzt zugezogen wird, “e

Oesterreichische Monarchie.

Wien, 10. Juni. Durch Cirkular der Regierung von Dester= reich unter der Enns wird sowohl die Erzeugung als der Verkauf und Gebranch erplodirender Stoffe auf das strengste untersagt.

Frankrei 4M. Paris, 8. Juni. Die Pairs- und die Deputirten - Kammer vertagten gestern beide die weitere Fortseßung ihrer beiderjeitigen De- batten, die erstere die über das Medizinal - Geseß, nachdem der Mis nister des öffentlichen Unterrichts dasselbe vertheidigt hatte, die leßtere die Diskussion der außerordentlichen Kredite sür Algerien , nachdem die Herren Ferdinaud Barret und Garnier Pages ihre Ansichten uber das dort befolgte Kolonisirungs - und Verwaltungs -Syjtem ausge sprochen und mamigfache Verbesserungen anempfohlen hatten Man sagt, General Bedeau werde provisorisch mit den Functio

neu des General - Gouverneurs von Algerien beauftragt werden. „Marschall Bugeaud ““, - hetßt es im Constitution nel, “¿hat bei seiner Abreise von Bugia in Gegenwart von hundert Vssizieren, die ¡hu au Bord begleiteten, die feierliche Erklärung abgegeben, daß er nicht wieder zurückehren werde. Diese Nachricht hat in Algier und anderwärts bei der Bevölkerung fast in demselben Grad wie bei der Armee einen peinliheu Eindruck gemacht, und selbst diejenigen, welche für Feinde des General-Gouverneurs gelten, hat die Kinde unange- nehm berührt. Ungeachtet der fertigen Phrasen, wie z. D. : „Mie=- mand i} unentbehrlich ; Frankreich- is reich an Generalen ‘, glauben wir, der Marschall Bugeaud werde schwer zu ersepen jein, Der Constitutiounel sucht diese seine Meinung dann dadurch zu be gründen, daß er nachweist, welchen moralischen Einfluß Marschall Bugeaud durch seine Persönlichkeit auf die arabischen Stämme ge- übt habe. „„Die Araber“, jagt das Organ des Herrn Thiers, „welche die Person höher anschlagen als die Dinge, schrei- ben ihre Niederlage nicht sowohl den unermeßlichen Hülfsmitteln Frankreichs, als vielmehr der mächtigen Persönlichkeit des dermaligen Gouverneurs zu. Sie erproben geru ihre Chess, Jeder Wechsel der Behörde üffnet den Agitatoren Thür und Thor, Abd el Kader wird nicht verfehlen, die neue Gelegenheit zu benußen, und der reiche Aerndtesegen wird ihm dabei trefflih zu statten kommen.“ Man hält es auch für niht unwaghrscheinlih, daß der Rücktritt des Gous verneurs den der Generale Bedeau und Lamoricière zur Folge haben

zeß-Ordnung, der summarischen, der Jnjurien- und Bagatell-Prozesje), welche in den Jahren 1845 und 1846 bei denjemgen Kömgl. und anderen Untergerichten im Departement des Königl, Kaumergerichts, an deren Sißen Schiedsmänner angestellt, anhängig! gewesen sind, jv wie 2) die Zahl der von diesen S chiedemännern im Jahre 18460 zu Stande gebrachten Vergleiche, | : S

Nach dieser Nachweisung waren überhaupt im Zahre 1846 72,127 Prozesse anhängig. Jm Jahre 1845 betrug die O ors selben 64,242, so daß sie sich also im Jahre 1846 um 8850 Zeven das Jahr 1845 vermehrt hatten. _ Vermittelt wurven im Zahre 1846 2457 Vergleiche. Auf das Stadtgericht zu D Tones biervon im Jahre 1845 39,065 und im Zahre 1846 46,241 Pro- zesse, von denen im Jahre 1846 488 oermittelt wurden.

Provinz Preußeua. Ju der Stadt Methlsack M ai (4 Juni um 2 Uhr Feuer aus, wodurch in wenigen Stunden - Wohn- häuser, 2 Stallgebäude und 55 Scheunen n Asche KEeAr wurden, 63 Familien sind obdachlos und von Allem entblößt. Ein ac ddie leben is ein Opfer der Flammen geworden, und mehrere Personen sind durch Brandwunden beschädigt worden.

% Landsberg a. d. W., 10. Juni. Unser Wollmarkt, welher mit dem beutigen Tage erst beginnen sollte, hat, wie dies alljährlih der Fall zu sein pflegt, \9t \chon sein Ende erreicht. Be- xeits am 8. d. Mts. begannen die Zufuhren und dauerten bis ge- Ftern gegen Abend ununterbrochen fort ; heute trafen nur noch sehr

geringe Quantitäten ein. „Käufer hatten sich {on am 7. d, M. ein-

gef 1, und machte sich das Geschäft namentli am *®, sehr leb- : e a wurde eine bedeutende Masse Wolle zu erhöhten Preisen verkauft. Am 9. stellten sih die Preise, wahrscheinlich in Folge der größeren Zufuhr, etwas geringer, befriedigten indessen die Prodi- zenten dennoch, da sie durchchuittlih 5—7 Rthlr. pro Ctr, höher gingen, als im vorigen Jahre. Für gute Mittel - Wollen bewilligte man gern 70 bis 77% Rihlr. pro Centner, während die geringeren Wollen zu dem Preise vou 38 bis 60 Rihlr, je nah Qualität, reichlich Ab- nehmer fanden. Von dem ganzen hier zu Markte gekommenen Quan- tum, das man unbedenklich auf 15,000 Centner veranschlagen darf, sind ungefähr 1200 Centner unverkauft geblieben, die zum Theil nach den später einfallenden Märkten in Stettin und Berlin verladen wor- den sind. Die Wäsche war durchschnittlich recht gut und theilweise selbst vorzüglich.

e Memel, 6. Juui.. Briefen aus Libau zufolge, hat die daselbst cingegangene Nachricht, daß der Bau einer Eisenbahn vou Georgenburg nah Libau von dem großen Eisenbahn - Comité unter _Vorsi des Großfürsten - Thronfölgers genehmigt sei, lebhafte Freude |. hervorgerufen. Der Bau joll A dieKaiserliche Bestätigung in der 4 Art Frbaisen haben, daß die Krone eine Zinsengarantie für das auf * 6 Millionen Silber - Rubel veranschlagke Kapital übernähme. Die ‘Bahn würde hauptsächlich ‘zum Transport von Holz, Getraide, Lein- È saat, Flachs 2c. benußt werden. ; U i p Der Holzhandel if jebt- hier besonders lebhaft, so daß es an FSiffen fehlt, um die vom Auslande eingehenden Au p ti fe

Äführen. Auch ist die Fracht seit Wiedereröffnung der Schifffahrt sehr edeutend gestiegen, und n L den fortwährend Kapitalien im Bau pyeuer Schiffe angelegt. :

dürfte. Ju diesem Falle wären die drei höchsten Stellen in Algerien zu gleicher Zeit erledigt, und man glaubt, daß die Regierung, um aus dieser Verlegenbeit herauszukommen , dem Marschall Bugeaud einige Monate Urlaub lassen und ihu mittlerweile durch Einflüsse und Zugeständnisse zu bestimmen suchen werde, wieder gu seinen hohen Po- sten nach Algier zurückzukehren. Der Constitutionnel will aber an eine solche Combination uicht glauben. Die Motive, welche den Marschall zu seinem Rücktritt bewogen haben, seßt das Journal als bekannt voraus, Sie beständen vor allem Anderen darin, daß er mit dem Kabinet in Betreff der Colonisations-Frage sich durchaus nicht verständigen könne. Der Marschall wolle eine Militair-Kolonie, die Regierung eine Civíl- Verwaltung. „Wie dem übrigens auch sein und was das Kabinet vorhaben mag““, schließt der Constitutionnel, „Marschall Bugeaud kehrt nah Frankreich zurü; seine Abreise ist auf den 5. Junt fest- geseßt. Er tritt nicht einmal in die Kammer ein, sondern zieht sich nach Excideuil zurück, um dort von seiner Arbeit auszuruhen, Das Jutercsse seines Ruhmes hielt ihn nicht mehr in Algerien zurü, das er unterworfen hat; er glaubte, daß ihn die Würde seines Charak= ters nöthige, zurückzutreten, um nicht eine andere Verautwortlichkeit, als die für seine Thaten, übernehmen zu müssen.“

Der National enthält ein Schreiben aus Algier vom 27, Mai, worin über die Expedition nach Kabylien, so wie über arge Plünderuugen und Niedermebelungen, berichtet wird, welche die Truppen der Kolonne Bugeguds nah dem Treffen in den er= oberten Kabylen - Dörfern verübt haben sollen, wo sie angeblich unermeßlihe Beute machten. Nur die dringende Bitte eines Kabylen- Häuptlings, der sich zu dem Marschall begab, soll diesen endlich ver- mocht haben, dem Blutbade Einhalt zu thun, nachdem die franz6=- sischen. Truppen schon einen Theil der Ortschaften niedergebrannt hatten.

Der zweite Bericht des Herrn von Tocqueville über die Kredite für Algerien betri die Errichtung der Ackerbau - Lager, für welche der Kriegs-Minister 3 Millionen Fr. begehrt hatte, Die Kommission ist einstimmig für die Verwerfung dieses Kredits, weil sie die Ueber= zeugung nährt, daß die Errichtung dieser Lager dem Staate eine weit \chwerere Last, als die bereits angelegten Dörfer, aufbürden und Ausgaben herbeiführen werde ,- deren Gränze sich gar nicht absehen lasse. Der Bericht giebt die allmälige Zunahme der Truppenzahl in Algerien an, welche sich im Jahre 1831 nur auf 18,000, im Jahre 1834 auf 30,000, 1838 auf 48,000, 1841 auf 70,000, 1843 auf 76,000, 1845 auf 83,000 und 1846 auf 101,000 Mann belief. Jhr jeziger Bestand wird nicht angegeben,

Dem Courrier français zufolge, hätte der Herzog von Broglie nun doch entschieden die Botschafterstelle in London abgelehnt. Jun einer leßten Konferenz am Aten d. mit Herrn Guizot ll der Herzog erklärt haben, die beschlossene Intervention in Portugal habe die Lage der Dinge so geändert, daß er sih veranlaßt sehe, sein früheres Versprehen zurücßzuziehen. i

Seit einigen Tagen hatte sih hier das Gerücht verbreitet, Graf von Montemolin, Cabrera und noch einige fkarlistishe Generale seien in verschiedeuen Verkleidungen von Loudon in Paris angekommen, und hielten sich hier bei ihren legitimistishen Anhängern verborgen, um den günstigen Augenblick zum Eintritt in Spauten abzuwarten,

Drétzalb haben im Faubourg St, Germain gleichzeitig in zehn be=

deutenden Privat-Hotels die erwähnten Nachsuchungen, von ‘den Kellern an bis auf die Böden, “stattgefunden, ohne jedoh zu einem Resultate zu führen. : 7

! Der B. erzählt, daß man dieser Tage einen von den hü- heren Beamten des Justiz - und Kultus - Ministeriums gefragt habe, ob die Sanctionirung des Geseß-Entwurfs über das Kapitel von St. Denis nicht viel Verlegenheiten und Unannehmlichkeiten für die Regierung herbeiführen werde. „Wissen Sie“, verseßte er angebli, „wie viel Gesuche um Stellen beim Kapitel bereits eingegangen jind* Nicht weniger als 8000.“ :

A Der Moniteu r de l’Armée veröffentlicht ein Schreiben, wel- ches der “.riegs-Ministcr, General Trezel, bei seiner Ernennung an die Generale, welhe die Militair-Divisionen befehligen, erlassen hat.

Ritter Raffo, Minister des Deys von Tunis, ist mit seiner Fa- milie in Marseille eingetroffen. ; S

"Die “ande ‘a Poursuivaute ‘, welche si REE s Otaheiti begiebt, wird der L E reihe Geschenke vor Sei n x Franzosen überbringen. j S O Ries ‘ce Patis versammelte sich dieser Tage, um die zur Vertheilung von Brodkarten während der zweiten Hälste des Zuni nöthige Summe zu bewilligen , vertagte jedoch seine Entschei-= dung bis zum 12. in der Hoffnung, daß inzwischen Herr Arago, als Berichterstatter der Kommission zur Prüfung des Geseßentwurses, welcher die Stadt Paris zu einer Anleihe von 25 Millionen (Fr. er- mächtigen soll, seinen Bericht der Kommission vorgelegt und ihre Genehmigung desselben erlangt haben werde, Sollte dieje Hossnung sih niht verwirklichen, so will der Stadtrath, wie man hört, die Vertheilung von Brodkarten am 15. aufhören assen.

ck= Paris, 8. Juni, Die Deputirten-Kammer seßte heute die Verhandlung des Geseß- Entwurfs über die außerordentlichen Kredite für Algerien fort. Zuerst richtete der Präsident an die Mit- glieder die Bitte, ret zeitig in der Sibung erscheinen zu wollen. In Zukunft werde dieselbe auf 1 Uhr angesagt werden. h:

Nun nahm Herr de Bobl ave das Wort. Er spricht insbefondere über den Hafen von Algier, dessen Lage und die Vertheidigung der Küsten. Die Arbeiten seien noch unzuxeichend, das sei nicht zu leugnen, Einige Batterieen scien angebracht worden, andere könnten noch errichtet werden im Augenblicke der Gefahr, Aber dieser Gesichtspunkt verdiene die volle Aufmerksamkeit der Negierung. Er wolle nicht sagen, daß der ganze Kü- stenstrich vertheidigungslos sei, aber er seße si in den Fall eines Seckrie- ges, und für diesen bleibe noch schr viel zu thun übrig, Der Redner kömmt uun auf den Feldzug in Kabvlien zu sprechen und heißt das Ge- \chehene gut. Kabylien sei eine Enklave in Mitte der Besißungen Frank- reichs gewesen. „Bestand auch“, sagte derselbe, „feine ofene Feindseligkeit zwischen uns und den Kabylen, so war die Abneigung dieser Bevölkerung gegen die Eroberer des algierischen Bodens eben so offenbar als natürlich. Früher oder später hätte man einen Feldzug unternehmenmüssen. Der Marschall Bugeaud hat die günstigste Gelegenheit dazu ergriffen. Die Enklave von Kabvlien störte unsere Verbindungen zwischen Bugia und Setif, verlängerte den Weg von 60 auf 70 Lieues, Ein solcher Stand der Dinge konnte unmöglich fortdauern. Der Feldzug von Kabylieu zeigt uns ein fruchtbares, industriö- ses Land, das uns die größten Vortheile gewähren kann.“ Bei Prüfung des Kommissions - Berichts wundert sih der Nedner, darin eíue fkritisirende Anspielung darauf zu finden, daß die Civilregierung in Algier für die Sit- ten und Gebräuche der Eingeborenen Achtung gezeigt habe, Er sei über- zeugt, daß diese Achtung die wirksamste Ursache der Zuneigung der Einge- borenen für Frankreich sein werde, Besonders ihre Religionen und ihre Interessen müsse man schonen, Die Achtung ihrer Religionen werde die Grundlage der französischen Herrschaft über Algier werden, Der Minister der öffentlichen Arbeiten legt einen Geseßentwurf vor über die Cisen- bahn vou Montereau nach Troves, einen anderen über die Eisenbahn von Dieppe nah Focamp, wodurch die Frist der Ausführung dieser Bahnen ver- lingert und die Legung nur eines Geleises für die Zweigbahn erlaubt wird; endlich ein Geseh - Entwurf in Betreff der Cisenbahn von Versailles nach Chartres und das der Versgiller Bahn (linkes Ufer) zu gewährende Anle- hen. Ein vierter Gese - Entwurf betrifft Arbeiten am Museum der Na- turgeschichte, der polytechnischen Schule und der Deputirten-Kammer. Herr Desjobert spricht nun gegen den Gesetz - Entwurf in Betreff der Kredite für Algerien, Er bringt alle seine Ausstellungen gegen die Besißnahme von Algier überhaupt wieder vor, sieht in den jebtigen Vorgängen Alles bestätigt, was er vorausgesehen. Er hält die Kolouisixung für unmöglich und erinnert an das Wort des Generals Bernard, daß man nah Algerien Alles transportiren müsse, außer Luft und Wasser, Er theilt die Meinung derer, die glauben, daß man sich in Algerien nur festseßen könne mittelst Verdrängung der“ afrikanischen Nace durch die europäische, Das sei aber die Ausrottung der argbischen Race, Die Kammer solle zusehen, ob sie auf diese Ertremität kommen wolle. (Murren,) Würde sie dies, würde es sogar gelingen, so sei damit die Frage noch immer keinesweges gelöst; denn die Akklimatisirung der Europäer ei noch immer ein ungelöstes Problem, und viele gute Köpfe seien überzeugt, daß diese Aflimatisirung unmöglich sei, (Die Sizung dauert noch fort.)

Jn der Pairs-Kammer wurden mehrere Berichte von Kom- missionen vorgelegt, Es dauert lange Zeit, bis die Pairs allmälig sich einfinden. Um drei Viertel auf 3 Uhr waren ihrer noch immer nicht in hinreichender Zahl versammelt, um gültige Beschlüsse fasseu zu fkfönnen. Der Marquis von Lapläce erstattet daher einstweilen einige Berichte über Petitionen. ê

Endlich erhält, als die hinreichende Anzahl von Pairs beisammen ist, der Marquis von Barthelemy das Wort über den (GHesez-Entwurf, den Unterricht und die Ausübung der Medizin betreffend. Es handle sich um eine Frage der Freiheit und nicht des Monopols. Die Stellung des Herrn Ministers sei eine schlimme. Hätte er, wie er vorgebe, die Charte gegen Alle zur Anwendung bringen wollen, so wäre diese Stellung noch viel schwieriger, aber doch wäre sie auch unumwundener, Der Herr Minister habe sich beklagt über die Ungunst, mit welcher sein Geseß-Entwurf aufge- nommen tworden sei. Der Fehler liege aber an ihm selbst, denn er habe dem Unterrichte auch nicht einen Schatten von Freiheit gelassen. Unglück- licherweise ersticke in Frankreich das Universitäts-Svstem jede freie Konkur- renz. Jn Deutschland sei das ganz anders, Alle Lehr - Course seien vollkommen frei, und dadurch werde ein heilsamer Wetteiser zwi- schen den verschiedenen Fakultäten erzeugt, Der ehrenwerthe Pair behauptet, daß die Prätension, die höheren Unterrichts - Course durch die Fakultäten unter der Kontrolle der Universität überwacheu zu lassen, allen Fortschritt wie jede Freiheit zerstöre. Der Unterricht der Medizin ins- besondere müsse geregelt werden, Die Wissenschaft müsse in den Bereich Aller gestellt werden. Die Erfahrung spreche auch dafür, Die Universität Leyden beweise dies, daß die Privat-Course mehr ausgezeihnete Zöglinge lieferten, als die Course der Fakultäten, die von den Zöglingen fast gar nicht besucht würden, (Der Nedner spricht noch im Augenblick des Post \hlus}ses.) h y „Bu Masa, begleitet von Capitain Richard, wohnte heute der Es f Deputirten-Kammer bei, Er fam sehr frühzeitig an und Dolmetscher Let Anfang der Sivung ab. Ein neben ihm sißender

er übersebte ihm die lebhaftesten Stellen der Verhandlung.

Großbritanien und Irland.

Loudon, 7. Juni Il N kis Qlntate Bi tern i 2 U, hre Majestät die Königin hielt vorge=- A Sue P Köhl bei A Gelegenheit Prinz Os-= Der. Sis ] „An vorgestellt wurde. Tageu auf den "Straf {ließt aus dem Umstande, daß vor einigen L ‘, apen Unter das Volk gedruckte Blätter vertheilt M N L E Sir R Peel, „den wahren Refor , wieder ans Ruder zu brin E O 7 I I dana, an die Spiße der Angelegenh der Ex-Premier-Minister strebe

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Standard hiermit in Verbindung 0 a uch sept der ' a j

Unterbrehung von mehreren Monaten a Mel): vet tes

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Diners wieder eröffnet habe, wie fie gewöhnlich von dem wirklichen Premier-Minister oder dem Kandidaten dieser Stelle gegeben würden, Das hochtoryistische Blatt glaubt, die Protectionisten-Partei mahnen zu müssen, auf ihrer Hut zu sein, ;

Der 76\te Geburtstag des Königs von. Hannover wurde gestern in Windsor durch Glokengeläute, welches den ganzen Tag währte, gefeiert. E Der Expreß meldet, daß der Bien|t zwishen New-York und Bremen durch Dampfböte versehen werden jolle, welche die britischen Post-Dampfschiffe an Größe und Schnelligkeit weit“ übertreffen wür- denz ihre Hohdruck-Maschinen würden nämlich 1000 Pferdekraft ha- ben, und ihre Fahrt solle in 9 Tagen zurückgelegt werden.

Sämmtliche Bäcker der Hauptstadt haben vorgestern ihre Brod- preise abermals ermäßigt. hs

Die am hiesigen Hafen erbaute Kirche für Seeleute, welche 800 Sibe faßt, die von Jedermann unentgeltlich benußt werden können ist beinahe fertig und wird noch im Laufe des Monats im Beisein des Prinzen Albrecht durch den Bischof von London eingeweiht werden.

Das Schif „Frolic““ ist aus dem Stillen Meere mit 2,048,000 Dollars in Silber hier angelangt.

Niederlande.

Aus dem Haag, 7. Juni. Die Regierung hat der zwei- ten Kammer der Generalstaaten auf den Bericht, welchen die Kom- mission dieser Versammlung über den Entwurf des Budgets sür 1848 und 1849 bei ihr eingereiht hat, ihre Antwort mitgetheilt. Es heißt darin unter Auderem: „Was den Anschluß unserer rheinischen Ei- seubahn an die preußische betrifft, so i} keinesweges in dieser Ange- legenheit ein Stillstand eingetreteu; man hat sih vielmehr {on auf dem Plate selbst von beiden Seiten über den Punkt der Anschließung verständigt, und es ist dartliber bereits eine vorläufige Uebereinkunft getrosfeu worden.“ Jun Bezug auf den öffentlichen Unterricht heißt es ferner in dieser Autwort, daß die Regierung mit der Verbesserung der lateinischen Schulen umgehe, und daß es künftighin im Znteresse einer allgemeinen Verbreitung der Wissenschaften Jedem freistehen werde, auch ohne vorläufiges Staats-Eramen die Universitäten zu be- suchen, daß aber zur Erlangung akademischer Grade uur solche zuge- lassen werden sollen, welche das Staats-Cramen bestanden haben.

Dit alten.

L Nou, 29. Mai. (A. Z.) Der heilige Vater weilt noch in Subiaco, wo er mit unbeschreiblihem Jubel empfangen wurde. Die nah und fern gelegencn Ortschasten sollen wie ausgestorben sein, in- dem die Bewohner nah Subiaco geströmt sind. Selbst aus dem Königreich Neapel sind mehrere Tausende über die Gränze gekommen und lagern Nachts unter freiem Himmel um die Stadt, weil diese die Menge nicht fassen kann.

| Se. Königliche Hoheit der Kronprinz von Bayern hat gestern in Begleitung des bayerishen Gesandten, Grafen Spaur, einen Aus- flug ins Alb:nergebirge unternommen und heute mehrere Ateliers von Künstlern besucht.

Herr Castillo y Ayeusa war nah Neapel abgereist, um die Ks- nigin Christine dort zu begrüßen; vorgestern, gleih nah seiner Zu- rücckunft, begab er sich von hier nah Subiaco, ;

Die Autwort Lord Jobn Russell's auf die Anfrage des Herrn Horseman.in den Verhandlungen des Unterhauses vom 13ten d. wegen der Anknüpsung direkter Verbindung mit Rom hat hier einen sehr guten Eindruck gemacht und is in mehreren hiesigen Blättern abge- druckt worden.

Der bekannte Vieusseur wird bei den jeßigen Preßgeseßen in Toscana sein Blatt Antologia nah 14sjähriger Unterbrechung, unter dem Namen Fen ice, wieder erscheinen lassen. Ferner sind in Florenz zum 1. Juni drei neue Blätter: La Patria, l’'Etrusco und l\Arno, angekündigt, Auch Vvorno wird eine neue Zeitung erhalten,

Nom, 1. Juni. (N. K.) Se. Heiligkeit der Papst is gestern von seiner Reise nah Subiaco hierher zurückgekehrt, Wie bei allen Gelegenheiten, wo er sich öffentlich zeigt, wmde ihm au diesmal von dem Volke, welhes ihm mehrere Miglien weit entgegen gezogen war, der festlihste Empfang zu Theil, - A

__ Die Königin Christine von Spanien is heute früh von Neapel hier eingetroffen,

_ Neapel, 23, Mai, (A. Z.) Se. Majestät der König sebt in Begleitung seiner Brüder, der Grafen von Aquila und Trapani, srine Reise bis zum österreihischen Küstenlande fort, von wo er bald zurückerwartet wird,

Am Freitag, den 21sten d., wurde in der Kirbe San Maria del Carmine das Standbild Konradin's, von Thorwaldsen in Rom modellirt und vou dem bayerischen Bildhauer P. Shöpf in Marmor ausgeführt, in Gegenwart des Kronprinzen von Bayern, des Errich- ters desselben, sfeierlich enthüllt. Se. Königliche Hoheit wurde beim Eintritt in den Tempel von der Geistlichkeit empfangen, zu dem Mo- nument geführt, worauf die Verbüllung fiel und die zahlreiche Ver- sammlung beim Anblicke des in jeder Hinsicht gelungenen Werkes in unwillfürlichen Beifall ausbrach, Die Baosreliefs an dem Piedestal sind von Herrn Shöpf komponirt und stellen auf der einen Seite den Abschi-d des leßten Hohen?ausen von seiner Mutter, auf der an- deren Seite den Abschied von seinem Todesgefährten, dem Prinzen Friedri, vor, Der Kronprinz hatte ein feierlides Todtenamt zu dieser Gelegenheit angeordnet, nah welher eine Kanzelrede folgte und die Einweihung des Mouuments, Nicht blos der hohe Stister die,es Denkmals, sondern alle Kenner sind mit dem Monument äußerst zufrieden, welches einfach, s{hön und edel bei der günstigen ‘Beleuch- tung eine wahre Zierde der Kirche uud Neapels bildet, das ohne die Mun'ficenz des Kronprinzen von Bayern keine Arbeit Thorwaldsen's aufzuweisen hätte. i

Entgegnung *). An den Königl, Laudrath, Ritter des-Rothen Adler-Ordens, Herrn von Benkendorff-Hindenburg, Hochwohlgeboren i E zu Neumark in Westpr.

Auf Ew. Hochwohlgeboren in Gemeinschast mit mehreren Stän- den des löbauer Kreises au uns unter dem 28. Mai d, J. gerichte- tes Schreiben glauben wir Nachstehendes ergebenst erwiedern zu müssen.

Daß Ew. Hochwohlgeboren und mehrere Stände des von Jhnen verwalteten löbauer Kreises, welcher einen Therl unseres Wahlbezirks

*) Wir halten uns verpflichtet, auch dieser Entgegnung auf das in Nr. 158 gegebene Send schreiben in unserem Blatte die geeignete Stelle

als Jnserat zu geben. A Ra s Die Red.

bilde, mihi immer einverstanden sein würden mit der Art und Weise, in welcher wir unser Mandat auf dem Vereinigten L i eugungsgetreu zu erfüllen bemü Landtage über- zeugungsg zu erfüllen bemüht sind, mußten wix leider vora seßen. Der Umstand, daß die lebtvollzogene Wahb1 auf d ie f unterzeichneten vou Kossowski und nicht auf Ew, ivie mit- fiel, und die von Jhnen selbst erwähnte Versagung der Me zur ferneren Wahl ließ uns dies voraussehen; daß Sie jedoch id veranlaßt fühlen würden, sih gegen unser Verhalten zu verwahren founteu wir allerdings nit erwarten, da dasselbe {on geseplih le- diglih uns, nicht unseren Kommittenten, moralish aber wenigstens gez wiß nicht der von Jhnen vertretenen Minorität der Wähler oder den= jenigen Unterzeihnern des Schreibens vom 28sten v. M. zur Last fallen kann, welche gar niht zu den rittershaftlihen Wählern ge= hören.

Wenn wir demnach zu der Form, in welher Sie Jhre von der unsrigen abweichenden Ansicht zur öffentlihen Kenntniß bringen, keine bestimmte Veranlassung zu erkennen vermögen, so is dies noch weni- ger der Fall in Betreff der von Jhnen empfundenen wahrhaften Be- friedigung über die Art und Weise, mit welcher die große Mehrheit des Landtags einer Erörterung und Registrirung unjerer Erklärung entgegengetreten sein sol. Nach den veröffentlihten Verhandlungen hat sich der Landtag nie in der Lage befunden, über die von dem Herrn Marschall aus formellen Gründen niht angenommene Erklä rung sich direkt auszusprechen.

Fnwieweit und in welcher Art dies bei den späteren Verhand=

lungen über die einzelnen, von uns aufgestellten Ansichten indirekt ge= schehen, ergiebt sich aber zu deutlih aus den darüber veröffentlihteu Verhandlungen, als daß wir darauf näher eingehen dürften. Wir ließen mit der Versicherung, daß, so wichtig es für uns jederzeit sein wird, die Ansichten jedes unserer geehrten Kommittèu- ten zu erfahren, wir von denselben nah wie vor doch nur den Nußen werden ziehen können, den eigene Ueberzeugung und gewissenhafte Prüfung uns gestatten.

Berlin, den 10. Juni 1847.

Die Abgeordneten des ritterschaftlihen Wahlbezirks, löbauer und strasburger Kreises. von Beringe. von Kossowsfki.

Yandels- und Börsen =- Nachrichten. Berlin, den 12. Juni 1847.

Wechsel - Course.

| Brief | Geld. AIMSCOFORN C050) 002010 00 RUAEe 25 FI. Kurz 1414 _—_ P 250 F1. 2 Me. 1405 | 1393 S En e s0 0 oa (dp 0 MGRSU E Le 300) Mk. Kurz “as 1513 R l i eo ria REZ A roc QUO E 2 Mt. | 150 E I] Lst. 3 Mi. 6 2246 215 R R (ed He 4A C E 300 Fe. 2 Mit. | 7954| 79% Wp I A Kre. iere eor ses e LOO. Fl 2 Mt. 1025 | URE U eve so o 0900500 ode dees 150 F1. 2 Mt. | 1014 108% Beda aa tai ede icd - L100 Thule, | 20K. Doe Sf z s é 8 Tage —— Leipzig in Courant im 14 Thl. Fuss, 100 Thlr. 2 Mit. 995 99% Frankfurt a. M. süd4d. W........... 100 F. 2 Mi. 56 10| F'OL0La De po) 0p 0 e 4 SUB T U S 100 SRULI. 3 Wochen 109% | 109;

Inländische Fonds :

Pfandlbrief-, Kommunal - Papiere und

Geld - Course.

Zf.| Brief, | Geld. |Gem. [Zt.| Brief. | Geld. [Gew St. Schuld-Seh. |34| 93 | 924 | Kur- u.Nm.Pfdbr.'34| 94% | 94; Seeh. Präm. Seb. | —!| 955 | 95% Schlesische do. |35| 97 K.u. Nin, Schuldv. |37| 90 S do, Lt. B. gar. de.'35| ab Berl. Stadt-Obl. [34 93 | —— | Westpr. Pfandbr. 35} 92% Friedricbsd’or. ¡—| 13! 13%, Grossh. Posen do. |4 101% Augustd’ur. Le 125 12 do. do. |3z5| 927 Gold al marce, [2 ——— —— Ostpr, Pfandbr, 3% “- 967 Disconto. —| 4 5 Pomm, do. l 3: | 9 E A BET 4 0259) E S | Ausländisohe Fonds. Russ. Hamb. Cert. |5 | | | Poln. neue Pfdbr. |4 G4 n | | 7 do.beillope 3.4.8.9 | | | do. Part. 500 Fl./4 | dias do. do. L. Aul.|4 | —_ 93 | do. do. 300 FLi—| 96 do.Stiegliiz 2.1414 | 92% | 927 Hawb. Feuer-Cas./35| 85z do.v.Rotbhscb.Lst. 5 | [I do.Staats-Pr.Aul.|—| 87 do. Poln. SchutzO. |4 | | 1{ Holländ. 2¿%lnt. 27) wid do: do, Cert. L A. 8 Kurb.Pr.O. 40Th.|— | 325 | do.do.L.B. 200Fl.|—| 165 | Sardin. do. 36Fr.|—| 9% | 94 Pol. a. Pfdbr. u,C./4 | | 95 : Neue Bad.do35FI.|— 21 Eisenbahn - Actien. Volleing. |zt. Zf. Awst, Rott. |4 | 94 bz. Rhein. Stm. (4 | 845 G Arob. Utr. [45 do. Prior. /4 Berl. Anb.A./4 | 110 etw. bz. do, v.St. gar. 37 _— do. Prior. |4 Sücks. Bayr.\4 | 86; G Berl. lamb./4 | 1085 B. Sag.-Glog. |4 do. Prior.|4;] 97% bz. de. Prior.|45 -- Berl. Stett. |4 | 1087 bz. St.-Vobw. |4 | 795 B Bouu-Cöln. |5 T Thüringer. |4 932 B Bresl. Freib.|4 | 1003 6, Wikbb.(C.0.)/4 | 865 B, do. Prior. 4 a Zarsk. Selo.|— _- Cöth. Berub, [4 —_— L E a N S Cr. Ob. Scb.|4 | 76% B, 76 G. Quitt.- L Düss.Elberf.|4 | 105 B, Bogen. |5 do. Prior. |4 4 0, Glogguitz. 4 —— 2 % % Hab.Bergd. |4 aid Aaeh.Mastr.|20| 83 B. Kiel-Ali. 4 | 1085 G Berg. Mrk. |50| 8317 bez. Lpz. Dresd. 4 Berl. Anb. B./45| 1007 bz. Magd. Halb.|4 E apm Bexb. Ludw. |70 E Magd. Leipz.|4 “2 Brieg-Neiss.|/55/ 634 bz. do. Prior. |4 = Chem. Risa./S0 E N. Schl. Mk./4 | 875 be. Cöln- Mind. /90| 924 a 5 bz. u. B. do. Prior.|4 | 9:5 6, do. Thür. R 847 E. do. Prior.|5 | 102 bz. Dresd. Görl.]9 a Nrdb. K. Fd.|1 Löb, Zittau. 70 sas : G Is K O. Schl. Lt. A4 | 104% B Magd. Witt./30| 84% bz. u. B. do. Pri 4 Mecklenb. 60 74% B. N E 3 db. F. W./60| 727 B do. Lt. B.14 | 985 B Nordb. F. W./0 4 B. 1 91 g Rb. St. Pr. |70| 895 G Pis. Mgdb. 14 | 93% B. 925 &- N f G. do, Pr. A. B. |4 912 B Starg. Pos. 40 837 B. do. do. [5 | 101

Die englischen niedrigeren Course wirkten anfangs nachtheilig auf Actien, doch blieb es später wieder fester damit.

Getraide-Becricht. Am heutigen Markt waren die Preise wie solgt:

Weizeo nach Qualität von 114—124 Rihlr.