1847 / 168 p. 7 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

besestigt sei, um einen Zinsfuß festzuseßen, der bei Verlängerung der Krisis unzulänglih sein könnte, von der Kammer verworfen. Die Abstimmung über das ganze Gesey mußte auf morgen verschoben E weil die Kammer nicht mehr in zareihender Anzahl versam-= melt war.

Das Journal des Débats veröffentliht heute die gestern der Deputirtenkammer vorgelegten diplomatischen Aftenstücke über die Intervention in Portugal. Sie beginnen mit einer Depesche des Herrn Guizot an den französischen Geshäststräger in Lissabon, Herrn Forth-Rouen , * vom 26. Oktober 1846, und schließen mit einer De- pesche desselben Ministers an den dortigen franzöfischen Gesandten, Baron von Varennes , vom 26. Mai d. J. Jun dieser leßten werden die Punkte der Jntervention auseinandergeseßt und als deren Zweck angegeben: „Das Aufhören des Bürgerkrieges in Portugal unter Be» dingungen herbeizusühren, die auf die der Würde und den constitu= tionellen Rehten der Krone gebührende Achtung gegründet und zugle. dazu geeignet wären, die Freiheiten der Nation zu sichern.“ Ueber die Mitwirkung Frankreichs werden dem, Gesandten folgende Jnstruc- tionen ertheilt: „Jh brauche Zhnen hier nur von der Bestimmung und Verwendung der Seestreitkräfte zu sprechen (weil nämlich Frank- reich und England nur zur See interveniren und blos Spanien auch eine Landmadt zu Hülfe zu senden hatte); sie sollen die Sicherheit der Königin und des Königs, ihres Gemahls, zu Lissabon sichern und garantirenz die Königliche Autorität dort in Achtung erhalten und die öfentlihe Ruhe bewahren ; die portugiesischen Fahrzeuge wieder- nehmen, deren sich die Jusurgenten bemächtigt; endlih Porto und die anderen wichtigen Küstenpunkte, die von der Jnsurrection einge- nommen, eng blokiren, Unsere Seestreitkräste haben nur kraft der von Jhnen denselben zu ertheilenden und zwischen Jhnen und den Gesandten Englands und Spaniens gemeinsam zu verabredenden Weisungen zu handeln. Jh empfehle Jhneu also sehr ausdrüdck.ich diese Uebereinstimmung, und ih zweifle nicht, daß Sie dasür Sorge tragen werden, dieselbe nicht nur auf die beste Weise zu begründen und aufrecht zu erhalten, sondern auch Alles zu thun, was in Jhren Kräften stehen wird, um sie sür das Ziel, nah welhem wir in Ge- meinschaft mit unseren Verbündeten hinstreben, ersprießlih zu machen. Uebrigens versteht es sih, daß unsere Schiffe, wenn sie auch nach An- ordnungen handeln, die zwishen Jhnen und Jhren Kollegeu festge=- sezt worden, doch den englishen und spanischen Schiffen gegenüber ihre vollkommene Unabhängigkeit behalten und kein anderes Kommando als das ihrer eigenen Offiziere anzuerkennen haben. Auch habe ih Jhnen zu sagen, daß Lissabon der einzige Punkt is, wo unsere Schiffsmannschaft gelandet werden fann, und zwar einzig und allein in dem Falle, wenn die Sicherheit der Königin und die Ruhe der Hauptstadt es erheischen sollten, Es würde dies auch cin Gegen- stand vorheriger Uebereinkunft sein zwischen Jhnen und den Ge- sandten Englands und Spaniens. ““

Der französischen Oppositionspresse zufolge, hat Lord Palmer= ston durh die portugiesische Jutervention das Völkerrecht verleßt, aber ihm stehe doch wenigstens seinem Lande gegenüber die Rechtfer= tigung zur Seite, daß dessen Interessen wahrgenommen seien, weil son Portugal von einer Jntervention ohne Englands Mitwirkung, nämli blos von Seiten Frankreichs und Spaniens, bedroht gewesen wäre; wogegen Herr Guizot nichts zur Vertheidigung feines Ein- \hreitens anführen könne, denn hätte Frankreich nicht Miene gemacht, zu interveniren, so würde auch England dies nicht gethan haben, da Lord Palmerston starke Zweifel darüber gehabt, ob ein casus loede- ris vorliege und ob nicht der Quadruyel- Traktat {eine Kraft ver- loren.

Die Kommission des Pairshofes in dem Prozeß gegen General Cubières bat wieder eine Sißung gehalten und abermals Herrn Teste vernommen. Renouard, der Berichterstatter der Kommissson, hat seine Arbeit vollendet, und dieselbe ist bereits in die Königliche Druckerei gegeben, um dort so rasch als möglich befördert zu werden, Das Werk wird ztioei starke Bände bilden, deren erster die verschie- denen Dokumente enthält, welhe der Prüfungs-Kommission im Laufe der Jnstructionen zu Händen gekommen sind; den größeren Theil des zweiten Bandes füllen dann die Verhöre, welhe die angeklagten Parteien zu bestehen hatten, und die Aussagen von einer großen An- zahl von Personen, die als Zeugen aufgerufen worden sind. Der eigentlihe Bericht soll niht mehr als etwa 20 Seiten füllen und das furzgefaßte Resultat der erwähnten voluminösen Dokumente sein. Nächsten Montag wird dieser Bericht in der Pairs-Kammer verlesen und an die Mitglieder vertheilt werden.

Der Bei von Tunis soll die Vermittelung Oesterreihs zur Bei- legung seiner Differenzen mit der Pforte angerufen baben.

Auch in verschiedenen Provinzialstädten sind Hausfuchungen an- gestellt worden, weil man dem Grafen von Montemolin guf die Spur zu fommen dachte, aber ebenfalls ohne Erfolg.

Es sollen neue Unterhandlungen zwischen Frankreih und Griechen- land über den Abschluß eines Handels- nnd Schifffahrtsvertrags vor= bereitet sein; {hon früher hatten Konferenzen zu diesem Zweck in Paris stattgefunden, die aber durch den Abgang des Herrn Kolettis nah Griechenland unterbrochen wurden.

Marschall Bugeaud is am 8. d. am Bord des „„Kamäleon““ in p eingetroffen und am folgenden Tage von da nah Toulouse gereift.

___ck= Paris, 14. Juni, Ju der heutigen Sißnug der De pu- tirten-Kammer war die Verhandlung über die Jnterpellation des Herrn Cremieux in Betreff der Theilnahme Frankreichs an der Intervention in Portugal an der Tagesordnung. Hierauf wurde noch die Abstimmung über den Geseß- Entwurf, betreffend eine Er- mächtigung für die Stadt Angoulème zu einer Anleihe wieder auf- genommen und, nachdem die Annahme des Geseß-Entwurfs mit 243 gegen 4 Stimmen erfolgt war, noch eine Anzahl anderer Gesebß-Cnt- würfe, wodur noch verschiedene Städte zu Aufnahme von Anleihen ot e Pots (ai, nun wieder hergestellte Minister des

inern, u , er\ien wieder auf seinem P = pn sich S Herrn Guizot. f seinem Plate und be

err Cremieuyx besteigt die Tribüne. Er begann mi Frflä

daß er sih gedrungen fühle, R zwei Stellen L ber Rede V TAaA Parlaments-Mitgliedes, Herrn Hume, Verwahrung einzulegen. Zuerst pro- testirt er gegen die Ausdrücke, welche si derselbe gegen den König der Fran- zosen bedient. Den König der Franzosen angreifen, heiße die Juli - Revo- lution von 1830 selbs angreifen, die denselben auf ven Thron eseit Dann protestirt der Redner gegen die Aeußerung des Herrn Hume Cidwi i Philipp sei König der Franzosen geworden durch den Willen des Herzo ; von Wellington. (Allgemeines Gelächter.) Ludwig Philipp sei König a den Willen Frankreichs und keinesweges und in keiner Weise dur den Willen der Herren Engländer. Was die Einmischung der französischen Re- cus in die Angelegenheiten Portugals anlangt, so kann er dieselbe nur höch beklagen. Frankreich müsse die Schmach dieses leßteren Schrittes innehmen (Murren im Centrum), ohne etwas von den Vortheilen j ènießen, die sich daran fnüpfen, Die Einmishung Englands ei begreiflih.. England habe da ein Interesse, Aber für Trank reih war, nah der Utberzeugung des Redners, durchaus fein Be- weggrund zum Cinschreiten vorhanden. Um sich von der Lage Frankreichs eine tlare Denen ge ns zu verschaffen, genüge es, einen Bli auf die Er- cignisse ín Portugal seit 20 Jahren zu werfen. Der Redner geht nun in eine lange und ausführlihe Schilderung derselbeu ein. Er Dit Mak da das Affsociationsreht {on seit langer Zeit in Portugal bestehe und s

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die Chañte von 41837 vollends besiegelt würde. Cösta/ Cabral, der naher die Geißel seines Vaterlandes: geworden sei, habe diesem Associationsrechte seine Erhebung zu verdanken gehabt. Befremdlicher Umstand!. Nicht diese Constitution von 4837, welche mit dem Blute der ortugiesen besiegelt worden, wolle das französi¡he Ministerium heute anrufen, sondern die vor- antgegangene Constitution Doin Pedrv's, als ob die darauf folgende Con- stitution jene abgeschafft hätte. Das französische Minísterium sei sogar noch weitêr gegangen, Um sein unv seine Einntischung zu stützen, berufe es sih auf den Antrag der Quadruyel - Allianz, thue gewisser- maßen Lord Palmerston Gewalt án im Namen dieses Vertrages. „Meine Herren“, fährt der Nedner fort, „Donna Maria galt in dem Au enblick, wo sie ihren Thron bestieg, für eine vortreffliche Frau Der Mini- ster der auswärtigen Angelegenheiten: „Die Kammer wird be- merken, daß der Redner bei Beginn seiner Rede mit Ret gegen Ausdrücke protestirt hat, welche gegen einen erhabenen Namen gerichtet waren. Sie muß daher darüber erstaunt sein, daß der Redner, nachdem er das consti- tutionelle Prinzip \o gut festgestellt hat, selbst in den nämlichen Fehler ver- fällt, den er dem englischen Redner zum Vorwurf gemacht hat.“ (Beifälli- ges Murmeln in dem Centrum.) Herr Cremiecux, seine Rede wieder auf- nehmend: „Jch nehme die Bemerkung des Herrn Ministers an, muß aber auch zu bemerken geben, daß der Ausdru, dessen ih mich bedient habe, von den Journalen von Lissabon selbs angewendet worden ist,“ Der Red ner fährt nun in scharfer und strenger Kritik des Verhaltens der Minister der Königin Donna Maria fort, sucht nachzuweisen, wie dieselben allein die darauf folgenden Unruhen im Lande hervorgerufen hätten, und äußert sich besonders bitter gegen das Ministerium des Grafen von Thomar (Costa Cabral) und die durch dasselbe begangenen Gewaltsamkeiten und Willkür - Akte. (Der Redner ist im Augenblicke des Postschluises noch auf der Tribüne.) e

Vor der öffentlihen Sitzung hatte die Kammer sich in ihren Büreaus versammelt, um die Präsidenten und Secretaire _derselben für den laufenden Monat zu ernennen. Jn acht Büreaus fielen diese Wahlen durchaus auf konservative, nur in einem einzigen gelang es der Opposition, ihre Kandidaten durchzuseßen.

Jn der Pairs-Kammer führte die Tagesordnung zur Ver= handlung des Geseß- Entwurfs, kraft dessen die im Umlauf besind= lihen Königlichen Bons im Jahre 1847 sich auf die Summe von 975 Millionen belaufen können. Niemand verlangte das Wort sür die allgemeine Diskussion, und es wurde daher sofort zur Abstimmung über die Artikel des Entwurfs geschritten, die sämmtlich augenommen wurden, worauf der Kriegs-Minister den von der Deputirten= Kammer \{hon angenommenen Geseß - Entwurf in Betreff des Vorrückens der Lieutenants, die in den Corps zu besonderen Functionen berufen sind, der Kammer vorlegte. Baron Dupin er- stattete Bericht über die Petition Jerome Bonaparte?s um Erlaubuiß zur Rückkehr nah Frankreich, Der Berichterstatter erklärt, die Kom- mission habe nicht für angemessen erachtet, die Verweisung der Peti- tion an die Regierung vorzuschlagen, weil sie nicht die Juitiative für die Kammer ergreifen zu können glaube in einer Sache, wo die Jni- tigtive der Krone allein zustehe. Deshalb beantragt er, zur Lages= ordnung überzugehen. General Pelet unterstüßt die Petition. Ze- rome Bonaparte würde nur als einfaher Bürger nach Frankreich zu= rückehren. Er beshwört die Kammer, dem Verbannten den Trost nicht zu versagen, an den Heerd des Vaterlandes zurückkehren zu dür- fen. Der Fürst von der Moskwa unterstützt die Petition gleich= falls lebhaft. Herr Victor Hugo meint, der Petitionawr sollte sein Gesuch an den König der Franzosen richten. Er begründet seine Meinung in längerer Rede und spricht noch beim Postschluß.

Großbritanien und Irland. London, 12. Juni. Die feierliche Installation des Prinzen

Albrecht als Kanzler der Universität Cambridge wird am D, Juli stattfinden und auch die Königin derselben beiwohnen.

Die Morning Chronicle meldet, daß in einer vorgestern bei Lord Stanley abgehaltenen Versammlung ein dem Ministerium in Bezug auf die portugiesische JInterventious-Angelegenheit günstiger Beschluß gefaßt worden sei.

Nach dem Morning Advertiser soll die Auflösung des Par= laments schon am 8, Juli erfolgen, Dasselbe würde dann ziemlich volle ses Jahre beisammen gewesen sein, da es im August 1841 bekanntlich berufen wurde. Die Times bemerkt, daß es das längste dieses Jahrhunderts is. Uebrigens werden, wie dasseibe Blatt mit- theilt, die Wahlen nicht sehr aufgeregter Natur sein, da gegenwärtig noch tiefe Stille in allen Theilen des Landes herrsht. „Jn einigen Wochen““, schreibt die Times, „wird eine allgemeine Wahl stattsin- den. Eigentlich sollte sie natürlih ein Sturm hein, und derselbe müßte jeßt am Horizonte heraufziehen, Aber es ist unmöglich, etwas aus nichts zu machen: es is niht das mindeste Anzeichen eines Stur= mes vorhanden. Es herrscht nicht einmal, was man die Windstille vor dem Sturme nennt. Da if nichts vorhanden von jener wilden Ent-= shlossenheit oder starren Festigkeit oder von jenem bitteren Hasse, von dem man bisher, durch eine barmherzige Fiction, die politische Welt beseelt glaubte. Kein Mensch kümmert sich um das Resultat. Demonstrationen sind selten. Die Drohungen sind sehr mild. Je- dermann sieht aus, als hätte ihm Jemand das Brod aus dem Munde genommen. Nichts kann im Allgemeinen gesagt werden und in besonderen Fällen so wenig als möglih. Die Ausnahme in Bath befestigt nur die Regel, daß nämlich im ganzen Königreiche kein Streit, keine Parteien, keine Bosheit, kein Haß, Neid, Bitterkeit, noh böser Wille da sei. Alle Welt hat die Zunge gebunden, selbst wenn Jemand etwas zu sagen hätte. Die am Ruder stehende Par= tei is eine Minorität und beuimmt sich daher sehr ruhig. Sir R. Peel und seine Freunde sind auch wenig an Zahl und warten ab, daß ihre Zeit komme. Die Protectionisten sind gerade jeßt weder im Stande, noch gelaunt, :m Angesichte von Hungersnoth - Preilen ihr altes Geschrei hören zu lassen, Bis also ein neuer Zankapfel zwischen die drei Göttinnen fällt, dürfte es {wer sein, einen guten Kampf hervorzurufen,“

Belgien.

Brüssel, 15. Juni. Das Befinden des Königs, der seit län= gerer Zeit leidend war und daher eine Reise nach Wiesbaden gemacht hatte, wo ihm aber die Kur nicht bekommen, hat sich in den lebten Tagen wesentlich gebessert, und man versichert, Se. Majestät werde nächsten Sonntag der Einweihung der St. Hubertus = Gallerieen zu Brüssel beiwohnen, dann aber einen furzen Ausflug nah London machen und später nah dem französischen Badeort Vichy sih be-=

eben.

Î Es soll jeßt ganz entschieden sein, daß das Ministerium des Herrn de Theux sich zurückziehen wolle; nur über die Zeit seines Ab= tretens und über die Männer, die es erseben würden, verlautet noch nihts. So meldet die Judependance, und wenn das ministerielle Journal de Bruxelles noch glauben lassen will, das Kabinet Fönnte am Ruder bleiben, da es mit Hülfe des linken Centrums die Majorität haben würde, so wird es vom Politique, der unter dem Kabinet des Herrn Nothomb das ministerielle Organ war, mit Spott abgefertigt. „Herr de Theux“, sagt dieses Blatt, „sebt also voraus, die Herren von Hoffschmidt, Nothomb und Maertens würden mit ihm stimmen! Warum zählt er nicht lieber auch auf die Stimmen der Herren Verhaegen, Delfosse und Rogier ? Dann hätte er nicht blos die Majorítät, sondern die Einstimmigkeit der Kammer für sich. Das wäre allerdings herrlich,“ :

Spanien.

¿ Madrid, 9. Juni. Die spanishen Truppen haben den Ss in Portugal eröffnet, wie wir aus der Gaceta von heute ersehen.

Der General- Capitain von Galicien befahl in Folge der ihm zugegangenen Vorschristen am 3ten, 4 Compagnieen unter den Be= fehlen des Brigadiers Fuente Pita die Besaßung der portugiesischen Gränzfestung Valenza am Minho zu verstärken. Sobald diese Trup= pen dort anlangten, zogen die Jusurgenten, welhe den Plaß blokir= ten, sh zurück, Der General =- Capitain vou Galicien verfügte sich darauf selbst nach Valenza und ließ, im Einverständniß mit den dortigen Behörden, dur die vier spani}hen Compagnieen und eine portugiesishe die Umgegend rekognosziren, während der spanische Brigadier Lersuudi mit 5 anderen (Lompagnicen seines Regiments eine andere Richtung einschlug, um den Jusurgenten in die Flanke zu fallen, Diese eröffneten ein hestiges Feuer auf die Kolonne des Brigadiers Fuente Pita und zogen sich dann auf Villanova und Aras zurück, Der General-Capitain fam in Person mit 4 Compagnieen des Regiments „Amerika“ herbei und bemächtigte sich des Dorfes Aras, in welches auch Fuente Pita eindrang. Hier wurde das Ge= feht abgebrohen. Der Brigadier Lersundi langte wit seiner Maun- haft zu spät an, um an dem Gefechte Theil nehmen zu fönnen. Die Spanier machten 5 Offiziere und 31 Soidaten zu Gefangenen und hatten einen Verlust von 3 Todten (worunter 2 Portugiesen) und 9 Verwundeten. Die Jusurgenten ließen 13 Todte und 1 Ver= wundeten zurück, sammelten sich während der Nacht des oten in Villanova und wandten sich von dort nah Caminha an der Mündung des Minho. i, A

Ein anderes spanishes Truppen-Corps soll von Verin (Galicien) aus in Tras os Montes eianrücken und die dortigen Jnsurgenten un=

terwerfen. ; .

Es läßt sih indessen wohl annehmen, daß die bewaffnete Jnter= vention Spaniens bald überflüssig werden wird, seitdem die 3000 Mann, welche am 31. Mai unter das Antas' Befehlen von Porto aus unter Segel gingen, in die Gewalt des englischen Geschwaders fielen. Diese Mannschaft war nur guf eimen Tag mit Lebensmitteln versehen, und das Antas überliejerte sch den Engländern guf die erste Aufforderung. Vermuthlich hatte er in dieser Absicht, weil er jeden

längeren Widerstand sür unrathsam hielt, Porto mit seinen Truppen verlassen. Griechenland.

Der Sud de Marseille vom 8. Juni meldet: „Der „Osiris“ bringt die Nachricht, daß die Differenz zwischen der Türkei ünd Griechenland ihre Erledigung gefunden habe. Diese Ausgleichung cheint durh die Bemühungen des österreichischen Kabinets herbeige führt worden zu sein, Die Grundlagen derselben sind bis jeßt noch unbefannt.““

Wissenschaftliche und Kunst - Nachrichten. Zur Literatur der Staatswirthschaft.

Nachlaß kleiner Schriften staatswirthschaftlihen Ju- halts von J. G. Hoffmann, Wirkl, Geh. Ober-Re- gierungsrath a. D, Berlin 1847. Verlag von O. Reimer.

Im hohen Alter, wie die Vorrede ergiebt, im 82sten Lebensjahre, bie tet der würdige Verfasser, gleih anerkannt als Staatsmann und als Ge- lehrter hier allen denen, welche, wie er sagt, in seinen staatswissenschaftlichen Schriften etwas Ernsteres als Unterhaltung suchen, eine reichhaltige Samm- lung höchst wichtiger Aufsäße, Es sind ihrer 29 des verschiedensten Jn- halts, alle mit dem großen Scharfsinn, welcher den, Verfasser auszeichnet, alle mit genauester Sachkenutniß und bis schr ins Einzelne gehender Dar- stellung in statistischer und gewerblicher Hinsicht, alle mit der sittlichen Würde und dem Geiste geschrieben, der über den Gräbern schwebt, das Edle, Wahre, die höhere Humanität gerettet und gefordert wissen will, auch in dem gewöhnlichen Treiben, der täglichen Beschäftigung der Menschen! Es ift erhebend, wie Hoffmann bei Darstellung der gewöhnlichsten Beschäf- tigungen des armen Mannes, bei dem Spinnen und Weben, bei dem Auf- say über den sogenannten Pauperismus, über die A Verbrecher und ähnliche Tagesfragen immer die sittlihe Seite hervorhebt und mit Thatsachen und D ahlen belegt, wie sehr die Staatsverwaltung nur solche Maßregeln für das Wohl der Einwohner zu ergreifen habe, welche der Sitt- lichkeit nicht Gefahr bringen! Die meisten der hier zusammen abgedruck- ten Aufsäße sind in der früheren Preußischen Staatszeitun g, in der Me- dizinischen Zeitung, in den Abhandlungen der Königlichen Akademie dex Wissenschaften einzeln zerstreut veröffentlicht, Es ist für das Studium der Staats- wissenschaften höchst wichtig, sie hier bei einander zu finden, Ganz neu ist dex stärkste Aufsaß in dem Buch, der zweite: Versuch einer allgemeinen Ueber- sicht der staatswirthschaftlichen und sittlichen Wirkungen der Spinnmaschinen im Bereiche des deutschen Zollvereins und zunächst im preußischen Staate,

Um einen Begriff von der Reichhaltigkeit der Sammlung zu geben, wollen wix versuchen, nach Kategorieen eine Uebersicht zusammenzustellen,

Es sind zunächst drei Nekrologe in dem Werke, über Kunth, Maassen, Friese, Außer dem Interesse, welches die edlen Persönlichkciten dieser großen Staatsmänner erwecken, sind diese Aufsäße (Nr, 27. 28, 29,) höchst wichtig, weil sie den Geist der Geseßgebung, an welcher jene Verstor- benen thätigen Theil nahmen, uns vor Augen legen. A

Mehr rein statistischen Juhalts sind: über Maßstäbe für Land- farten (24); über die Durchschnittspreise der 4 Hauptgetraidearten in den Provinzen des preußischen Staates von 1816—1841 (25)z über die Be- völkerungsverhältnise im Fürstenthum Neuenburg (15); Zahl der Einwohner des preußishen Staates, deren Muttersprache nicht die deutsche is (12); über die Unsicherheit der Angaben, wie stark die Provinzen des preußischen Staates früher bevölkert waren (10); über die mittlere Dauer des menschlihen Lebens im preußischen Staate nah Verschiedenheit der durch geographische und gewerbliche Verhältnisse besonders begränzten Theile desselben (9)z über die Gränzen des Wachsthums der Bevölkerung in den christlihen Staaten Europa?s (8)z Betrachtungen über Versiche- rungs - Anstalten gegen Feuersgefahr mit besonderer Rücksicht auf die Ver- sicherung der Gebäude in der Provinz Brandenburg (26).

Staatswirth schaftliche Fragen und Gegenstände der inneren

Politik behandeln folgende Aufsäße:

Erläuterung der Frage: was is Geld? (20) Beitrag zur Begründung von Urtheilen über die neuesten Veränderungen im preußischen Münzwesen (21)z verdient die Zehntheilung des Groschens wirklich den Vorzug vor der Zwölftheilung? (22). Ueber Maße und Gewichte, veranlaßt durch díe Schrift des Herrn Adelfeld über die Maße und Gewichte der deutschen Zoll- vereins-Stagten (23), über die Städte-Ordnung, veranlaßt durch die Be=- rathungen über die verbesserte Städte-Ordnung von 183! (14). Uebersicht der al'gemeinsten staatswirthschaftlichen Verhältnisse, welche die Verschieden- heit der Bildung und des Besigstandes unter den Staats - Angehörigen er-

eugt (3), zeugt (9) Finanzieller Natur sind:

Ueber den Begriff von direkten und indirekten Steuern (16)z über staatswirthschaftliche Versuche, den ganzen Bedarf sür den öffentlichen Auf- wand durch eine einzige einfache Steuer aufzubringen (17), Bemerkungen über L Einfluß der Salzsteuer auf den Zustand der Arbeiter - Fami- lien (18). i

Spezieller behandeln et hische Verhältnisse folgende Aufsäpe:

Bemerkungen über die Ursachen der entsittlihenden Dürftigkeit oder des sogenannten Pauperismus (4), Ueber die Unzulässigkeit eines chlusses auf Sittenverfall aus der Vermehrung der gerichtlichen Untersuchungen gegen jugendliche Verbrecher (5). Uebersicht der in den 6 Jahren 1837 bis mit

1842 im preußischen Stagt zur gerichtlichen Untersuchung gekommenen, im

findlichen und jugendlichen Alter verübten Verbrechen (6). Versuch, das sittliche Wesen der Ehe aus der Ansicht darzustellen, welche sich gus den allgemeinsten geistigen und körperlichen Verhältnissen der Menschen ergiebt (7). Uebersicht der im preußischen Staat während der Jahre 1840, 1841, 1842 neu geschlossenen gemischten Ehen. Nebst einem Anhange sür die Jahre 41843 und 1844 (11). Be der im preußischen Staate seit Veröffent- lihung des Cred über Schenkungen und leßtwillige Zuwendungen an Anstalten und Gesellschaften vom 13, Mai 1833 vorgekommenen Vermächt- nisse zu frommen, milden und gemeinnüßigen Zwecken (19),

Gewerbliche und Fabrications-Verhältnisse behandeln:

Veber das Verhältniß der Anzahl der Meister gegen die Anzahl der Gesellen in den meisten Handwerken (13), Versuch einer allgemeinen Ueber- sicht der staatswirthschastlichen und sittlihen Wirkungen der Spinnmaschinen im Bereiche des deutschen Zoll - Vereins und zunächst im preußischen Staate (2). Betrachtungen über das Andringen auf erhöhten Schuß der Gewerbsamkeit im deutshen Zoll-Verein gegen fremde Mitbewerbung (1).

Wir wiederholen, daß wir die hier aufgestellten Kategorieen nur ge- wählt haben, um eine übersichtlihe Anschauung der Reichhaltigkeit der in dem Werke besprochenen Gegenstände zu gewähren. In dem Jnhalte der Aufsäge sind die Ansichten überall in einander übergehend und aus den- selben Prinzipien sih ableitend, Es ist immer derselbe Mann, der mit flarem Verstande, aus vieljähriger Erfahrung, mit genauer Kenntniß, in milder Humanität, welche für das Wohl der ganzen S ie At und insbesondere der arbeitenden, ärmeren Klassen denkt und fühlt, in sehr ge- wählter Form sich ausspriht. Die Aufgaben sind immer schr prakti}

elóst, weil die Betrachtungen durch bestimmte, bis in das Kleinste gehende

Zahlen und durch feststehende Thatsachen bewiesen sind, und es is eine reine und edle Theorie, welche sich durch sie hindurchzieht, eine Theorie, die im Wohlwollen und der sittlihen Natur des Menschen ihre Begründung hat. Auf diesem Wege allein, aber auf diesem Wege auch sicher, finden wahre Praxis und wahre Theorie ihre Vereinigung.

Die beiden zuleßt genannten Aufsäße haben inneren Zusammenhang, die Gedanken in denselben erseßen einander, beide Aufsäße bilden ein Gan- zes. Der ziveite; bisher noch ungedructe, ist in der That meisterhaft und giebt cinen bewunderungswürdigen Beweis des Scharfsinns und der geisti gen Spannkraft des würdigen Verfassers in hohen Lebensjahren. Hoffmann führt die Geschichte des Spinnens bis in die frühesten Zeiten zurück; er giebt einen Ueberblick der Erfindungen von den einfachsten Jnstrumenten an bis zu den neueren kunstreichen Spinnmaschinen, Er vergleicht die Natur und Feinheit der Gespinnste aus Wolle, Flachs, Baumwolle, Seide, bei welchen Ausführungen die allergenauesten Rechnungen vorkommen; er zeigt, wie das Ueberflügeln der Baumwolle einen wesentlichen Grund hat in der Möglichkeit einer außerordentlichen Vermehrung des Rohprodukts, der rohen Baumwolle, wie ungemein deren Preise seit 50 bis 80 Jahren gefallen, und wie der steigende Verbrauch der baumwollenen Waaren seinen Grund habe in der Verbindung geringer Dauer mit großer Wohlfe ilheit. Er deduzirt, wie Leinwand und Tuch für nördlichere Klimate manche Vor züge haben und macht daxauf aufmerksam, welch) ein großer Theil der Be- völkerung in Deutschland das Han dgespinnst als eine nüßlihe Füllarbeit benußze. Das Spinnen als Nebenbeschäftigung hat auch die sittliche Seite, daß es den Sinn für häuslichen Fleiß im Familienleben bei der ländlichen Be- völkerung wirksam nährt, Darum liegt in der Anwendung von Spinn Maschinen doch auch eine Veranlassung zu ernsten Besorguissen für die Staats - Ver'valtung. Wie es an sih unmöglich is und überall, wo des Menschen Geist eintritt gegen die mehr körperliche Thätigkeit, wie bei der Spinnmaschine gegen das Handgespinnst, kann davon nicht die Rede sein, die Verbreitung der Spinnmaschinen zu verhindern oder aufzuhalten, Jm Gegentheil, sie sind ein Triumph der menschlichen Erfindung, sie führen zu Wohlstand durch außerordentliche Vermehrung der Waare, die sie liefern; aber die Zustände der Bevölkerung in Deutschland lassen wenigstens wün- schen, daß keine Uebereilung durch positive Maßregeln des Staats eintrete z daß die Verbreitung der Spinnmaschinen eintrete, wie Kapital und Arbeits- kraft naturgemäß dahin sich ziehenz wie denn Zahlen beweisen, daß im Zollverein die Anzahl derselben ohne fünstlihe Maßregeln andauernd sich mehrt.

¿ Hiermit steht der erste Aufsay, welcher das Werk eröffnet, in Verbin- dung, in welchem Hoffmann sih gegen hohe Schußzölle auf Garne und Gespinnste erklärt, die dem Weber das Halbfabrikat vertheuern, überall der verbrauchenden Bevölkerung eine Abgabe zu Gunsten der Spinnmaschinen auflegen. Er knüpft die Ausführung an den Ausspruch und das Geständ- níß des ersten Ministers der britischen Krone, Sir Robert Peel's, daß auch er sich der Ueberzeugung von der Nichtigkeit, selbst Schädlichkeit aller Ver- suche, des Staates Wohlfahrt durch Schutzölle zu fördern, nicht mehr ent- ziehen könne. g R s 5 „¡DIE Geschichte der Erziehung des Menschengeschlechts“/, sagt H, wört lich, „bekundet fast auf jedem ihrer Blätter, daß eben die Wahrheiten, de- reu Anerkennung Wendepunkte in der Richtung der Geister bezeichnet, lange {on aufgefunden , gelehrt und in den Kreisen der Männer von flechter Bildung hochgeachtet wurden , bevor es endlich gelang, sie selbst auch ins Leben einzuführen.“ E l | 6 /

So ging es in England, so in Preußen bis zum Geseß vom 26. Mai 1818, welches an die Stelle der Prohibitivmaßregeln und hoher Schußzölle das Prinzip einer vernünftigen, gemäßigten Freiheit des Handels stellte,

ir wünschen dem hier angezeigten, vortrefflichen Werke recht viele Leser, damit die besonnene Prüfung der Lehren eines erfahrenen, gedie- genen Staatsmannes das Urtheil über vielbesprochene Tagesfragen aufkläre und beruhige, -

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A Düsseldorf, im Juni. Nach dem von der Direction der Düsseldorf - Elberfelder Eisenbahn in der General - Versammlung am 29, Mai erstatteten Bericht über das Jahr 1846 stellt sih der Fi nanz-Etat der Gesellschaft folgender Art: der B aufonds hatte im Ganzen eine Einnahme von 2,602,138 Rthlr. 18 Sgr. 7 Pf. und eine Ausgabe von 2,591,332 Rthlr, 9 Sgr. 2 Pf., so daß er mit einem Bestand von 10,806 Rthlr. 9 Sgr. 6 Pf. abschließt, welches zu Anlagen am Rheinwerft, um die Bahn mit dem hiesigen Freihafen in Verbindung zu bringen, verwendet werden soll, Der Reservefonds hatte eine Einnahme von 38,979 Rthlr, 9 Sgr. 2 Pf. Es wurde darguf angewiesen eine Summe von 28,013 Rthlr, 5 Sale; 0 daß ein Bestand von 410,966 Rthlr, 4 Sgr. 2 Pf, verblieb. Der Betriebsfonds hatte anu Beständen 35,985 Rthlr, und an laufenden Einnahmen 190,091 Rthlr, 6 Pf., überhaupt alfo 226,076 Rthlr. Zu der laufenden Einnahme hat der Personenver- fehr infl. der Gepäck-Ueberfracht 122,112 Rthlr. 5 Sgr. oder 64,3 pCt,, der Güterverkehr, einshließlich Equipagen, Vieh- und Gemüse- Transport 62,739 Rthlr. 16 Sgr. 6 Pf. oder 33 pCt. kontribuirt, und an außerordentlichen Einnahmen (Rekruten-, Militair- Transporte u. \. w.) sind 5239 Rthlr. 9 Sgr. oder 2,7 pCt. aufgekommen, Dagegen betrug die Ausgabe 166,200 Rthlr, 26 Sgr. 2 Pf. Unter diesen sind jedoch beguiffen die den Jnhabern der Prioritäts =- Actien geaen Zinsen, nah deren Abzug dieselbe sich beschränkt auf 93,969 Rthlr. 26 Sgr. 2 Pf. Hiervon kommen auf die Bahnver- waltung 33,815 Rthlr, 41 Sgr. 8 Pf. oder 36 pCt., auf die Trans- port-Verwaltung 52,338 Rthlr. 26 Sgr. 8 Pf. oder 99,7 pCt,. und auf die allgemeine Verwaltung 7815 Rthlr. 17 Sgr, 10 Pf. oder 8,3 pCt. Die Ausgabe übersteigt die des Jahres 1845 um ein Bedeutendes. Es liegt aber in der Natur der Sache, daß mit der Vermehrung des Verkehrs die Ausgabe steigen muß, namentlich bei einer Bahn, welche bei ihrer Anlage nur sehr nothdürftig agonesinttet worden i}. Dazu kommt aber auh noch, daß das Jahr 1846 nicht unbedeutende außerordent- liche Ausgaben hat tragen müssen. Dahin sind zu renen: die vor-

enommene Einziehung der 6ten Schwelle und das damit verbundene Ausfappen der âlten noch brauchbaren Schwellen bis auf den Stern, das Auswechseln schadhafter Schwellen u, #. w. mit 4885 Rthlr.

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20 Sar. 8 Pf.z die Anlegung neuer Ausweichun u, \. w. mit 859 thlr, 22 Sgr: 3 Pf. und die Kosten ca Vin : Betr mit ‘4; à 5428 Rthlr. 17 Sgr. 1 Pf., zusammen 11,174 Rthlr. Danach ergiebt die Vergleihung der Einnahme mit der Ausgabe einen Bestand von 58,239 Rthlr. 4 Sgr. 4 Pf., oder nach- Abzug von 2118 Rthlr, an noch_ rüständigen Zinsen von Prioritäts= Actien 56,121 Rthlr. 4 Sgr. 4 Pf. Diese Summe stellt zu dem Stamm - Actien - Kapital einen Reingewinn von 5,46 oder wenn man dey Betrag der obigen außerordentlichen Ausgaben mit 14,174 Rthlrx. dem baaren Ueberschuß hinzuzieht s0=- D S Z G S N /

gar von 6,54 pCt. Der Rechnungs-Abschluß ergiebt dagegen einen Bestand von 59,875 Rthlr. 4 Sgr. 4 Pf., wovon indessen noch ein Drittel der Kosten der neuen Lokomotive mit 5428 Rthlr. 17 Sgr 41 Pf. (das lebte Drittel is 1847 zu zahlen) und einige andere Aus= gaben, im Ganzen eine Summe von 9920 Rthlr, 2 Sgr 1 Pf. zu zahlen sind, nach welchem Abzuge eine Summe von 49 955 Rtblr 2 Sgr. 3 Pf. zur Verstärkung des Reservefonds und ‘Vertheilung einer Dividende übrig bleibt. S . Der Werth der Materialien-Bestände betrug am 31. Dezember 1846 14,376 Rthlr. 22 Sgr. 7 Pf. oder 3518 Rtblr. 20 Sar. 2 Pf mehr als am Schlusse des Jahres 1845. atl Er E

Die Krankenkasse der Gesellschaft hatte einen Bestand von 292 Rthlr. 21 Sgr. 1 Pf. und eine Einnahme von 306 Rthblr D] Sar. 5 Pf., im Ganzen von 599 Rthlr. 12 Sgr. 3 Pf., wogegen die Ausgabe 327 Rthlr. 10 Sgr. 8 Pf. betrug, mithin ein Bestand von 272 Rthlr. 1 Sgr. 7 Pf. jich herausstellt. : E

L Die Unterstüßungs = Kasse, die eine Einnahme von 398 Rthlr

3 Sgr. 2 Pf. und eine Ausgabe von 258 Rthlr. 23 Sgr. 1 Pf. hatte, ergab einen Bestand von 139 Rthlr. 10 Sgr. 1 Pf. “itivitiino jedoh sich 114 Rthlr. Cautionsgelder befinden. j

Aus dem Verkauf der Personen-Villets ergiebt sich im vergan- genen Jahre eine Zahl von 354,391 Fahrgästen, welche 116,235 Rthlr. 7 Sgr. eingebraht haben. Der Durchschnitt der Jahre 1842 bis 46 beträgt 321,997 Personen, resp. 97,069 Rthlr. 12 Sar. 1 Pf. Einnahme, #o daß also das Jahr 1846 den Durchschnitt um 32,394 Pers. oder 19,165 Rthlr. 24 Sgr. 11 Pf. übersteigt. Jm Vergleich nit dem Jahre 1845 hat die Frequenz des Jahres 1846 um 32,586 Pers. oder 23,445 Rthlr. 5 Sgr. zugenommen. Auf die Vermehrung des Personenverkehrs hat besonders der Anschluß der Köln=Mindener Bahn günstig eingewirkt, Die Hauptvermehrung des Personenverkehrs liegt in den Endstationen, indem \sih in Vergleich mit dem Jahre 1845 ein Zuwachs ergiebt : auf der Station Düssel dorf von 12,927 abgegangenen und 16,792 angekommenen Personen, und auf der Station Elberfeld von 18,316 abgegangenen und 11,268 angekommenen Personen, L

Die Einnahme aus dem Transport der Hunde für 2344 Stü beträgt 121 Rihlr. 9 Sgr. und das Uebergewicht des Gepädes der Reisenden belief sich auf 18,702 Ctr. = 5456 Rthlr. 3 Sgr. 8 Pf. Von Militair-Kommandos wurden befördert 1876 Mann für 288 Rthlr. 27 Sgr. 6 Pf. Es wird bezahlt pro Kopf 3 Sgr. 9 Pf., wenn das Kommando 500 Mann stark is, und 5 Sgr. bei kleineren Kommandos oder einzelnen Kommandirten, An Handelsgütern sind befördert worden 1,106,595 Ctr., von welchen die Brutto- Einnahme ohne Abzug der Kosten für das An- und Abfahren zu und von den Bahnhöfen resp. des Auf= und Abladens si auf 89,151 Rthlr. 12 Sgr. 6 Pf. beläuft. Jm Vergleih mit dem Jahre 1845 hat hiernach die Centnerzahl um 56,3115 Centner und die Einnghme um 8609 Rthlr. 5 Sgx. 6 Pf. zugenommen. Die Zunahme betri die Handelsgüter und den Gemüse - Transport, von welchen die ersteren sich um 104,4255 Centner und der leßtere um 4424’; Centner vermehrt haben. Dagegen is eine Abnahme einge treten in den Rohprodukten, als: Sand, Ziegelsteine, Kalksteine, um 49,4168; Centner. Hiervon fallen allein 22,2665 Centner auf den Transport nah der Station Vohwinkel, wohin im Jahre 1545 die Prinz-Wilhelms-Eisenbahn ihr Baumaterial bezog. So wie bei dem Personen- Verkehr, so trifft auch bei dem Güter-Verkehr die Vermeh rung hauptsächlih die End - Stationen,

Fréquenz und Einnabmen der Berlin-Potsdam Magdebur er Eisenbahn

5 Es wurden befördert: 1 m A pril S4 ; Einnahme: 1) Personen 29,074 Rtlilr. 14 Sgr 2) Güter (Vieh u. Equipagen etc.) 58,710 Ctr. 13,001 » 7 42,075 Rthir. 22 Sgr. 1m Mai 1847, 81,900 43,688 Rthlr, Sgr, 4Pf. 98,218 Ctr. 12,400 » 10 , 56,088 Rthlr. 10 Sgr. 5 Pf.

1) Personen

2) Güter etc...

andels - und Börsen-UNacÿirichten. Berlin, den IS. Juni 1847.

Inländische Fonds: Pfandbrief-, Kommunal - Papiere und Geld - Course. Zt.| Brief. | Geld. Gem. | St. Schuld-Sch. 33 92% | 94% | Seeb, Präm. Seb. ; Sechlesische do. 3¿| | 97 | K.u. Nm. Schuldv. 3; | do. Lt. B. gar. de, 3: Berl. Stadt-Obl. [3 9: j - f | | Westpr. Pfandbr. I 3e Grossb.Posen do. |4 5 x A ugustd'ur. |— 122 J do. do. | 2 j Ostper. Pfaudber. B 967 « Disconto. |—| 3:| 953 | 94? p

Ausländische Fonds. Poln. neue Pfdbr. |4 | du.beilope 3.4 S. - - | do. Part. 500 F1./4 | do. do. 1. Anl. : 2% | do. do. 300 Fl.\—| do. Stieglitz 2.4 A | E Hamb, Feuer-Cas. 35 do.v.Rothsch.Lst.|D | do, Staats-Pr.Aul.|— do. Polo. SchatzO. |4 Holländ. 2 : % lnt. 22 do. do. Cert. L. A.'59 | Kurb.Pr.O. 40Tb.| Li do.do.L.B. 200FI.|— 163 | Sardin. do. 36 Fr.| aal

Pol. a. Pfdbr. u.C.|4 —- | 95 ä Neue Bad.do35F!I.|- —|

Zt.| Brief. | Geld. |Gew.

Kur- u.Nw.Pfdbr. 35| 943

35| 935 | 935 | Friedrichsd'or. (—| 13%! 13 îÎ 12!

Gold al marce. |—| i f

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Pomm. do.

Russ.Hamb. Cert.

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1

_— O Fs Ehiakes

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Getraide-Bericht. Am heutigen Markt waren die Preise wie folgt :

Weizen nach Qualität von 115—125 Rihlr. Rnss. Roggen loco 94 Kthlr, inländ. 96—98 Rihlr. Roggen, Lieferung pr. Juni 92—93 Riblr. pr. Juni /Juli 82 Rihlr. G. u. Bf.

- - pr. Juli / August 765 Rthlr. G., 77 Bf, Gerste loco 70—72 Rthlr. bz. Hafer loco nach Qualität 44—46 Rihlr.

- auf Lieferung 42—44 Rthlr. Rüböl loco 1175 Rthlr. G., 5 Bf,

- Herbst 115—% Rihlr. Spiritus 355—365 Rthlr., p. Juli (Aug. 375 Rihlr. Bf, 37 G.

Kanal-Listen :

Den Finow- Kanal passirten am 417. Jun;- fen 266 VWspl. Roggen, 5015 VWVspl. Hafer, 13 N G VE

Die Roggen-Preise haben sich heute etw cbes. é e der mebr Kauflust zeigte. s oor6- di: ech wre-

Eisenbahn - Actien.

Volleing. |z& Amst. Rott. /4 | 945 6G. Arub. Ltr. |43 do. Prior. Berl. Anb.4./4 | 111% bz. do. v.St. gar. do. Prior.| t Sächs. Bayr. Berl. Hamb. |4 1083 B. Sag.-Glog. do. Prior./4z| 97 ds, Prior. Berl. Stett. 4 1092 bz. St.-Yobw. Boun-Cölu. [9 _— Thüringer. [4

Rhein. Stm,

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wo

RNL

Bres]. Freib, WIhb.(C.0.) do. Prior.|4 Zarsk. Selo. Cöth. Herab.|4

[7 4 I

61 B. 60 G. Cr. Ob. Sch.|4 | 765 etw. bz. Düss. Elberf. | 104 B. do. Prior. 4 wies Glogguitz. [4 Hmb. Bergd. [4 E Kiel-Ali. [4 | 110 B. Lpz. Dresd. [4 Magd. Halb, 4 Magd. Leipz. |4 do. Prior. 4 N. Schl. Mk.|4 | STZ bz. do. Prior./4 | 915 6. do. Prior.|5 |_ 1025 B. Nrdb. K. Fd.|4 O.Secbl. Lt.4/4 | 1045 6. do. Prior.!'4 E do. Lt. B.4 | 939 B Pts. Mgdb. 4 | 942 B. Rb. St. Pr. |70| S925 do. Pr. A.B.|4 | 917 Lz. Starg. Pos. 40 8: Z do: ‘do. [5 FI1OIX bz. E (Schluss der Börse 3 Uhr.)

Quitt.- Bogen.

14%

Aaeh. Mastr. [20 Berg. Mrk. 50 Berl Anb. B. 45 Bexb. Ludw. 70 Brieg-Ne1ss. 99D! Chem. Risa./S0! Cöln- Mind. [90 do. Thür. v.20} S: Dresd. Görl.|90} Löb. Zittau. 70 Magd. Witt. 30/ S Mecklenb. [G60 Nordb. F.W./60} 72

D Eiogeex.

1012 6.

Getraide. Juni 1847,

Zu Lande: Roggen 4 Rihlr. 8 Sgr. 5 Pf., auch 4 Rthlr. 3 Sgr. 7 Pf.; große Gerste 2 Rihlr, 21 Sgr. 7 Pf. ; Hafer 2 Rihlr. au 1 Rihlr, 24 Sgr. Eingegangen sind 25 Wispel,

Marktpreise vom Berlin, den 17,

Zu Wasser; Weizen 4 Rthlr. 24 Sgr., Roggen 4 Nihlr. , auch 3 Rihlr. 25 Sgr. 21 Sgr. 7 Ps\.; Hafer 1 Rthlr. 23 Sgr. 1 Pf,; Erb

6e Gerste 2 Rthkr. 3 Rihlr. 12 Sgr.,

auch 3 Rihlr, 6 Sgr, Eingegangen sind 1075 Wispel 12 Scheffel.

Mitiwoch, den 12 roh 8 Rtblr., auch r., auch 1 Rthlr.

Das Scho Der Centner

o Heu 1 Rtbhlr. 10

St Sg

Kartoffel=-Preise. Scheffel 1 Rihlr. 10 Sgr., meßenweis à

Branntwein-Preise. Preise vom Kartoffel - Spiritus waren am

14. Juni 1847 40 Rihlr,

S R L Da

L 6 » A M pr. 200 Quart à 5 15. » (ohne Geschäft.) eter 10,800 % 1 16. ) » 377 E f

E D , (ohne Geschäft.)

Korn - Spiritus: ohne Geschäft. Berlin, den 17. Juni 1847.

Die Aeltesten der Kaufma

(frei ins Vaus gelie!

ft - A sz nnicast von Der

Answärtige Börsen. Niederl. wirkl. Sch. 575 Zins. —. Poln. —.

p S*% Sgaa. S. Preauss. Pr. Seh. —.

Amsterdam, 14. Juni. 3% do 363. Pass« 4% Russ. liope 89, Autwerpen, 13. Juni. Zins. —. Neue Aal. 18. Frankfurt a. M.. 15. Jani. 5% Neu 10S. 1073. 1962, 60 Bayr, Bank-Actien 666 6. Hope 55; G. Poln, 300 Fl. 96! G. do. 560 Fl. SI{. 805. itamburg, 16. Jooi. Bank-Actes 1610 Be. Eagi. Rass- 106. 106. London. 12. Juni. Cons. 3% STL. Belg. —. Neue Ani. 225. 22 Passive D. 45, Ausg: Seh. 15. 14 25% Hol. 583. 7 4% s. 90. 897. Port. 325. 315. Bras. S5. S3. Chuli Mex. 205. 20. Peru 38S. 36,

Paris, 14. Juni, Neapi. —. 3% Span, O.

W ien, 16. Juni. % Met. 1063 Actien 1625. Anl. de 1834 154. de 1839 119%

Ausg. —.

Bank-Àetzen p. ult.

Stezl. 5ST, 6 lut. 575. 3.

Eugl. Russ. 5% Reate fn cour. 117.80. 3% o. fa cour. TT. 80.

4% do- 97. 3% de. 69. Bank- Nordb. 164. Gioggn. 1225.

(Teleg. Depesche aus Köln, vom 17. Juni.)

Amsterdam, IS5. Juni. Int. 975

Paris, 14. Juri. 59% Rente 117. §0. 3% do. 77. 80. Nordb. 603K.

Meteorologische Beobachtungen.

ÁÄbenuds 10 Uke.

Nach einmahger Beolachtang-

1847. 17. Juni.

Nachmittags Z Ube.

Morgens 6 Ukr.

Luftdruck

 Q ¿t Luftwärwe . ««« 2’ R

9’ Par, 334 13" Par. 334 71°’ Par. Quellwärme 7T,7°m. . [4 18,4° R. 4+ 13,6 R. Ftusswärme 15,9? R. —+ S R. Bodenwärme 16,2° B. il pcu T0 pCi. Ausdünstung Ö,006" Rh. halbbeiter, halbbeiter, Niedersechlag Ö. idi. css 0, SS W. SW. Würmewechsel+ 21,2® Wolkeuzug - « - SSW. -— -+ 11,0? Tagesmittel: 334,18" ……. + 7,5° R... yCt. SSW.

ThaapuBkt C m D:/d 70 pCi.

beiter.

Dunstsättigung - Wetter

Königliche Schauspiele. Sonnabend , 19. Juni. Jm Opernhause. Abonnement: Großes Vokal= und Justrument tung des Herrn Hektor Berlioz aus Paris: Legende in 4 Theilen, Musik von H. Berlioz. Zu dieser Vorstellung werden Billets zu Oyperuhaus=-Preisen verkauft : 16 Ein Billet in den Logen des Prosceniums 1 Rédlr. 10 Die freien Entreen sind ohne Ausnahme nit gung. Im Schauspielhause. 67e französische Abonnements-Dorstellung.

M};

Une chaine. Anfang balb 7 Ubr. L L j Sonntag, 20. Juni. Jm Opernhauje. 74ste Abonnements-Vor- S ®* W -

s »Frauf: Esmeralda. Anfan j stellung: Eben recht! Hierauf? Cane "N R E Une.

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Zu diejer Vorstellung werden llets 3 g mittleren

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Verantwortlicher Redacteur Dr. J. W. Zink eisen.

Jm Selbstverlage der Erpedition.

Gedrudt in der Decker schen Geheimen Ober - Hofbuchdruerei,