1847 / 171 p. 8 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

Ju den nördlichen Provinzen wird der Aufstand gigeneis da ein \panisches Heer, wie das Diario meldet, bereits in Balenca ein-

erüdt is. Jn der Provinz Beira, in welcher Saldanha steht, hat fich das Volk in Masse erhoben.

Griechenland.

Athen, 4. Juni. Der Moniteur Grec enthält nah- stehenden Artifel :

„Griechenland, diese Tochter der öffentlihen Meinung, welches den Sympathieen der Völker seine Freiheit verdankt, hat stets das Vorrecht ge- habt, großmüthige Gesinnungen einzuflößen, Wir haben men Beweis davon int einem neuerlichen Zuge, der ganz geeignet is, über so viele Uebel und Unglücksfälle zu trösten. Ein Mann, dessen Name von der Erinnerung an den Nationalkampf unzertrennlich is, dessen unershöpfliche, Ergebenheit das Land öfter gerettet hat, der Herr Ritter Evnard, hat an die Regierung so eben geschrieben, um ihr anzuzeigen, dap, wenn England auf den in Betreff des leßten Semesters des Darlehens von ihm erhobenen Reclama- tionen beharrt, er die mit so vieler Strenge eingeforderte Summe zur Ver- fügung Griechenlands stellt. Im Jahre 1829, zu einer Zeit, als die Zukunft Griechenlands noch problematish war, rettete der Ritter Eynard die Nation von einer bevorstehenden Gefahr durch eine Handlung, der- jenigen ganz ähnlich, welche ihm seine Großmuth in diesém Augenblicke einflöóßt, Sollen wir glauben, daß die dermalige Gefahr so groß is als jene von damals? Die Meinung von ganz Europa, die von einer großen Macht ihrer Reclamation gegebene drohende Gestalt sind da, darauf zu antworten. Ja, unter den dermaligen Umständen hat Ritter Eynard einen neuen und unbestreitbaren Anspru auf den Titel eines Wohlthäters Griechenlands erworben, der ihm bereits gebührt haite, Wir unterlassen, den Eindruck zu schildern, welhen der Entschluß des berühmten Philhellenen im Lande hervorgebracht hat z es giebt Gefühle, die kein Wort auszudrücken vermögen würde. Ehre dem Lande, welches o seltene Gesinnungen der Ergebenheit einflößt! Ehre den Männern, welche ihre Ehre und ihr Glück ín so edelmüthige Handlungen legen! Wir wissen noch nicht, ob die Re- g nöthig haben wird, von dem Anerbieten des Ritters Eynard Ge- rauh zu machen. Wir wollen einer großen Nation, welche so viele Ansprüche auf den Dank Griechenlands hat, nicht unrecht thun, zu glauben, daß sie an Wohlwollen und an Großmuth von einem einzelnen Manne übertroffen werden könne. Welches aber au der Augen der zwischen Griechenland und den Mächten, seinen Woöhlthätern obschwebenden Ver- handlungen sein möge, so wird Herr Ritter Eynard, mag England auf seinen Forderungen bestehen oder Griechenland das verdiente Vertrauen \chenken, darum die Ehre einer Handlung nicht minder für sih haben, deren Andenken das Herz aller Griechen auf immer erfüllen wird,“

Jn der öffentlihen Sihung der Königlichen Akademie der Künste am 1iten d. M. wurden nah Abstattung des Jahres-Berichts, wel- cer zunächst dem Andenken der seit dem 12. Juni v. J. verstorbenen Mitglieder, Professor Kret\chmar, Kupferstecher Karl Heiuri h Müller, Gottfr. Wilhelm Fink und General-Lieutenant Frei=- herr von Minutoli, gewidmet war, folgenden Schülern der akade- mischen Lehrklassen die vom Senat ihnen zuerkannten Prämien und Anerkenntnisse überreicht.

1. Schüler des Aktsaals. a. Prämien erster Klasse erhielten : Heinrih Andreas Friedrih Weiß aus Maler. Karl Heiurx. Güttling aus Berlin, Maler. Alexander Gilli, ebenfalls aus Berlin, Bildhauer. b, Prämien zweiter Klasse erhielten :

Gustav Heil aus Berlin, Maler.

Otto Wichmann aus Berlin, Maler.

Ferdinand Schiefelmann aus Berlin, Bildhauec,

Louis Drake aus Berlin, desgl. c, Prämien dritter Klasse erhielten : August Oelkers aus Eilenburg, Maler. Oskar Begas aus Berlin, desgl. Ferd. Aug. Theod. Dietrich aus Boganow im Großherzog- thum Posen, Bildhauer. Alexander Beren des aus Berlin, desgl. d. Prämien vierter Klasse erhielten : Julius Sigismund Röder aus Berlin, Maler und Zeichner. E j Albert Ferdinand Kretschmar aus Breslau, esgl.

Quedlinburg,

e. Prämien fünfter Klasse erhielten : Wilhelm Graupenstein aus Preuß. Minden, Malec und Zeichner, und Julius Detmers aus Berlin, desgl. S Schüler der Klasse für Perspektive: Wilhelm Riefstahl aus Neu-Streliß, erhielt Hummel’s Säulen- Ordnungen. E arren stedt aus Berlin, Bötticher?s Ornamente, drei efte. Heinr, Roskopf aus Berlin, Hummel’s Perspektive. 3. Schüler der anatomishen Zeichnen-Klasse: Hermann Walter aus Berlin, erhielt Berger?s Anatomie für Künstler. Theodor Ziegler aus Berlin, dasselbe Werk. 4, Schüler der akademischen Schule für musikalische E Composition. a, Die große akademische Medaille mit eingestohenem Namen : erhielten die Komponisten : Karl Billert aus Stettin, und Wilhelm Neßler aus Guben. h, Klassische Mies „givßer Meister erhielten als l Anerkennung : Wilhelm Burchard aus Berlin, G Emil Pfaffe aus Berlin, +4 R OIN Niemegh uiskon Hauptner au ; Ernst Ebeling aus Grunebero Friedrich Schönchen gus Kirchhain Max Fleischer aus Poln. Lissa, und' Gustav Apfelstedt aus Berlin. Berlin, den 17. Juni 1847. Direktorium und E A gien Afavemie der Künste. Direktor.

Verein für Pferdezucht und Pferdedre}ur.

Berlin, 18. Juni. Bei der heute früh um 8 Uhr geschehenèn Prü- fung von rote aifiè agpriiotó id wurden 19 Pferde vorgezeigt, und erhielten 18 Pferde die ausgeseßten Prämien von zusammen 190 Rthlr. Die ersten Preise erhielten die Herren Pasewaldt, Wienicke, Wegener aus Alt-Trebbin und Zachow aus Berlin.

Die Rennen begannen um 5 Uhr. Se. Königl. Hoheit der Prinz Al- brecht und Prinz Waldemar von Preußen hatten die höchste Gnade, die- Vin mit Jhrer Gegenwart zu gechren, Trotz sehr ungünstiger Witterung âtte sih ein höchst zahlreiches Publikum eingefunden. Die Rennen waren gut: beseyt und durch ausgezeichnete Pferde bestritten.

I, Das Unions -Rennen für 3jährige, auf dem Kontinent geborne

1218

„Hserds 75 Frd’or. Einsaß, 50 Frd'or euge gêwanint des Herrn Grafen

enckel von Donnersmark br. Hengst Whatstone von Cacus und der Salta- rella. Herrn Baron Malgahn's Fuchs-Stute Flora war zweites Pferd. 2 Pferde liefen außerdem, 2 zahlten Reugeld. ang de

11, Das Handikay um das silberne Pferd Sr. Majestät des Königs und die Vereins- Prämie von 1000 Rthlr, Gold, 15 Frd'or, Einsaß, 40 Frd'or. Reugeld 2c., P des Herrn Grafen von Fursten b ensee gn brauner Hengst Bonby Robin von Rambler und Kingston Robin's M,

e. Durchlaucht des Prinzen Biron's braune Stute war zweites, des Kö- niglichen Haupt- Gestüts Gradiß F. H. von Morok drittes Pferd. 5 Pferde Hiéfei außerdem mit, 28 zahlten Reugeld. : :

111, Das Rennen für zweijährige Pferde, Vereins - Preis 250 Rthlr. Gold, 25 Frd’or, Eins, 15 Frd’or. Reugeld 2c., gewann des Hrn. Gr. Hahn brauner Hengst Sheridan von Glaucus und der Nosegay. Des Herrn Baron von Biel Fuchs - Hengst Hyppolitus zweites Pferd. 2 Pferde liefen außerdem, 2 zahlten Reugeld. :

1V, Das Rennen um den Staats - Preis von 500 Rthlrn. ( Zucht- rennen), 3jährige inländische Pferde, 5 Frd'or Einsaß 2c., gewann des Herrn Ober-Amtmann Meyer-Staffelde brauner Hengst Alf von Defensive und der Nimbee , des Herrn Landrath von Waldow brauner Hengst George the Fourth war zweites, des Herrn Grafen York von Wartenburg braune Stute Fleetfoot drittes Pferd. Außerdem liefen noch 3 Pferde, 25 zahlten Reugeld.

V, Das Offizier-Reiten um einen Subscriptionspreis, 5 Frd’r. Ein- saß 2c., gewann der Herr Lieutenant von Rauch (Garde-Dragoner-Regt.), F. H. Roecoco, von Priamus und Rosa, 4 Jahr alt, geritten vom Besizerz des Herrn Grafen Schmettow, br. H. Sir Thomas zweites Pferd, Es lie- fen außerdem 5 Pferde, 1 zahlte Reugeld. L E

Vi, Jn dem Rennen der Landwehr - Kavallerie- Pferde um 6 Preise, von zusammen 100 Rthlr., konkurrirten 17 Pferde, und waren die ersten die Pferde des Herren Wegener aus Ribbeck, Wegner aus Trebbin, Pase- wald, Niy, Niß und Wegener aus Nibbeck.

Wissenschaftliche und Kunst - achrichten.

Königliches Opernhaus.

Faust's Verdammung. Legende in vier Theilen, Musik von Hektor Berlioz.

(Den 19. Juni.)

Nach einem Konzerte (heißt es in einer Biographie über B erlioz), welches dieser Künstler im Konservatoriums - Saale (zu Paris) gab und wo unter Anderem die phantastishe Symphonie: „Episode aus dem Leben eines Künstlers“ nebst dem zweiten Theile: „Rückkehr 1ns Leben“ aufge- führt wurde, kam, nachdem die Zuhörer sih entfernt hatten, Paganini und warf sich, wie vor einem Gott ín der Tonwelt, vor Berlioz nie- der Des anderen Tages erhielt der Künstler ein Billet von Pa- ganini, welches mit folgenden Worten anfing: „Da Beethoven todt ist, konnte ihn Berlioz allein wieder aufleben machen, und ich habe Zhre göttliche Composition gekostet, die cines Genius, wie des Jhrigen, würdig ist, Nebenbei war eine Note von 20,000 Fr, welhe Paganin 1 seinem jüngeren Freunde bescheiden für die innegehabte Loge anbot. Derselben Biographie zufolge, nennt Berlioz selb Beethoven seinen Bater, Glu seinen Gott und Weber seinen Freund. L

Was Paganini's Bewunderung für Berlioz betri, 0 s sie eben so leiht erklärlih, als Berlioz? leidenschaftliche Verehrung für Gluck, Weber und Beethoven. Wir, für unser Theil, theilen zwar die leßtere, die erstere jedoh ni cht und vermögen keinesweges in Berliojz ein Kind Beethoven's (oder aber ein übel gerathenes) zu_ erblicken, Berlioz und Beethoven! Nicht Nord- und Südpol stehen sich \{rof- fer einander gegenüber, als diese beiden Naturenz; Beethoven, der be- geisterte und begeisternde Sänger, B erlioz, der kalte Verstandesmensch, Beethoven, mit seinen der Seele entquollenen, in die Tiefen des Her- zens dringenden, wunderbar ergreifenden Schöpfungen, Berlioz mit seinen dem Verstande abgerungenen, das Gemüth eisig anhauchenden, jedes musi- falischen Reizes entbehrenden, unmusikalishen Produkten. Di S mag es parador klingen Berl io? Musik is die unmusikalisch ste, die existirt. Von natürliher Melodie und Harmonie, von Gesang und Rhythmus findet sich fast keine Spur, nichts in ihr is gefühlt, emvfunden, Alles gesucht, gekünstelt, unnatürlich, das Resultat kalter Reflection, durch- dahter Speculation! Doch was bedarf es noch der Worte, das Nichtvor=- handensein einer Verwandtschaft nachzuweisen, die durh Werke wider- legt wird!

5 Wir gehören wahrlich nicht zu jenen Stabilitäts-Menschen , welche die für musikalische Zwecke verwendbaren Formen und Mittel durch die Klassi- fer, und zunächst durh Beethoven, für erschöpft halten, und erkennen daher das Streben Berlioz, eine fernere Fortbildung der Musik in der Erweiterung der Formen und Mittel zu suchen, gebührend an, ein Streben, das die späteren Schöpfungen Beethoven's gerechtfertigt erscheinen las- sen, auch stellen wir nicht in Abrede, daß es Berlioz gelungen ist, der Jnstrumentirkun| neue Bahnen vorzuzeichnen , indem er eine tie- fere Einsicht in A Charakter der verschiedenartigsten, oft unge- wöhnlichsten, von ihm angewandten Instrumenten und eine wirklich bewunderungswürdige Speculationsgabe bei deren Zusammenstellung zur Hervorbringung ganz eigenthümlicher Effekte entwielt, doch eben }o wentg verkennen wir die Armuth des \chaffenden Geistes, die ihn wahrhafte Kunstwerke zu produziren nicht leicht gestatten dürfte, obwohl es ihm bei seinem Drange nah Neuem , Unerhörtem und, bet seinem spekulativen Combinations - Talente, Frappantes zu erzeugen, stets glücken wird. Haben Berlioz, Compositionen demnach wenig absoluten, künst- lerishen Werth, gewinnen sie dennoch für die allgemeine Entwice- lung der Kunst eine gewisse Bedeutung, gleichsam einen praktischen Nußen, dadurch, daß sie, als Versuche zu Anbahnungen neuer Nichtungen, schöpfe- rischen Talenten dazu dienen können , die angebahnten Wege auf eine für die Kunst ersprießlichere Weise zu verfolgen und solchergestalt zu einem Ziel zu gelangen, das Berlioz bei seinem Mangel an Phantasie und Geschmack vergebens erstrebt. j n :

Aus diesem Gesichtspunkte betrachtet, wird_ auch „Faust's Ver- dammung“’, das neueste Werk“ des Komponisten, eine beachtens- werthe Erscheinung genannt zu werden verdienen, wiewohl es an sich, als Kunstwerk, ebenfalls feinen Anspruch auf Geltung machen ann. So wollen wir gern anerkennen, daß es namentlich in Betreff der Jnstrumenktirung wieder höchst Charakfteristisches und Neues birgt, so wie, daß selbst einzelne musikalische Schönheiten vorhanden sin; boch kommen dergleichen Partieen niemals ohne störenden Beisaß zum Durchbruch. Bi- zarres, Geschraubtes, Unschönes erhält sich im großen Uebergewichte, so daß sich der Total-Eindruck des Werkes, das höchstenê ‘bem Enthusiasmus ewisser blasirter Musikliebhaber Nahrung gewähren bürfte, für den wahren

unstfreund als ein im höchsten Grade unerquilicher herausstellt, ein Ein- druck, der durch die dem Göthe schen (Gedichte zu Theil gewordene arge Verstümmelung noch gesteigert erscheint, i i

Die Aufführung beiressond, so waren die hiesigen Kräfte des Theaters sichtlich bemüht, den Anforderungen des Komponisten gerecht zu werden, was ihnen auch in Betracht der Schwierigkeiten , welche das Werk durch unnatürlihe (Behandlung der Singstimmen und im Emsemble zu Tage fördert , im Ganzen sehr wohl gelang. Sowohl die Vertreter der Solostim- men: Dlle. Brexendorff (Gretchen) und - die Herren Kraus, Böt i- her und Fischer (Faust, Mephistopheles und Brander), als auch die Chöre und das Orchester, leisteten unter der eigenen Leitung des B

sten das Mögliche, .

Eisenbahnen.

Turin, 4. Juni. Die Gazz. Piemont, enthält eine zwischen Sr. Majestät dem Könige von Sardinien einerseits und den Kantonen St, Gallen, Graubündten und Tessin andererseits abgeschlossene Ueber-

einkunft zur Ausführurig eines den Lago Maggiore mit dem Wallen= stadter und dem Bodensee verbindenden Schienenweges.

Die Hauptpunkte dieses Vertrages sind: „Die drei Kantone verpflichten sich, auf der ganzen Strecke der durch ihr Gebiet laufen- den Bahn die nämlihe Spurweite zu behalten, welche auf der Linie von Genua nah dem Lago Maggiore gewählt wird. Dieselben ga- rantiren zuglei den Bau= Concessionairen die Privilegien der Aus- beute der Bahn von Locaruno nah Rorschah und Wallenstadt, welche ihnen auf 75 Jahre bereits ertheilt worden ist, Die drei Kantone verzichten auf jede Personen- und Waaren- Auflage für die Linie von Locarno nach den zwei erstbenannten Seestädtey, mit Ausnahme der Judemnitäten, des Bundes-Einfuhrzolles und des laut srüheren Ver- trages ausbedungenen Durhgangszolles von 6 Kreuz. Rh. für jeden me= trishen Centner in jedwedem Kantone. Die für die schweizer Kan- tone selbs geltenden Expropriations - Geseße sollen auch den Bahn= Concessionairen zu Gute fommen. Die sardinische Regierung garantirt ‘den Bau der Cisenbahn von Genua nah dem Lagó Maggiore mit der Zusage, sie bis zur s{weizer G:änze zu verlängern, sobald erstere den Nußen und die Zweckmäßigkeit dieser Verlängerung eingesehen haben wirdz in diesem Falle soll die shweizer Strecke dieselben Prä= rogativen haben, wie die begünstigtsten Schienenwege Sardiniens. Zur Erleichterung des Baues der Bahn über den Lufmanier erkiärt sich Se. sardinishe Majestät geneigt, den dermaligen Concessionairen oder ihren Cessionarien sowohl durch Einfluß als dur Geldmittel an die Hand zu gehen. Zur Begünstigung des Durchzuges auf dera sardinishen Schienenwege von Lago Maggiore nah dem Freihafen von Genua und umgekehrt verzichtet die sardinishe Regierung auf alle Auflagen für Personen und Waaren; auch bewilligt dieselbe den brei Kantonen niht nur den freien Durchzug, sondern selbst die freie Einfuhr von Getraide, Reis, Wein, Branntwein, so wie von jeder Art Lebensmitteln. Die sardinische Regierung willigt ein, bei dem Wunsche, die Errichtung einer Provinzialstraße am rechten Ufer des Lago Maggiore zu fördern, diese in die Repartirung dec an die Königl. Provinzen von Canobbio bis zur {weizer Gränze alljährlich bewilligten Subsidien aufzunehmen. Andererseits wird die Regierung des Kantons Tessin bis zur sartinishen Gränze die Straße beendigen, welhe von Locarno bis zu der \{weizer Gränze sih an die obener= wähnte Straße änschließen soll,“

andels - und Lörsen-Üachrichten Berlin, den 21. Juni 1847.

Inländische Fonds: Pfandbrief-, Kommunal - Papiere und Geld - Course.

|zf.| Brief. | Geld. |Gew,

Zf.| Brief. | Geld. |Gem.

St. Schuld-Sceb. 35 035 92% Kur- u.Nm.P fdbr. 34 943 945

Seeh. Präm. Seb. 952 | 95% Sehlesische do. 37 _— 97

K.u. Nm. Schuldv. |- 90 do. Lt. B. gar. de. 35

Berl. Stadt-Obl. |35|/ 93 | E |

Westpr. Pfandbr. |35| 934 Friedricbsd’or. = 137%

Grossb.Posen do. |4 101% Augustd’ur. —| 123 do. do. 3!) 93 | 923

Ostpr. Pfandbr. |35| 96% 96%

Pomm. do. 321 95% |

Gold al marce. |— Disconto.

Ausländische Fonds.

= | |

Polin. neue Pfdbr. 4

Russ.ITamb,. Cert. do.beillope 3.4 S. do. Part. 500 F1.4

8 dò, dó; 1 Anl do, déi S0 F do. Stieglitz 2.4 A4 | 937 Hamb. Feuer-Cas.|35| 86

875

S2 O

do.v.Rothseli.Lst. 9 | 1103 do.Staats-Pr.Anul.|—|

do. Poln. SchatzO. |4 | 812 Holländ. 22 lut. 22) do, do, Cort L A: | 943 | 94% Sia t 20 | 325

| §2; | do.do.L.B. 200FI.|—| 16% D Pol. a. Pfdbr. u.C.|4 | 955

Saedin. doe. 36 A —| 9% |—| 20

Neue Bad.do35FI.

+4

Eisenbahn - Actien.

_

Volleing. ze.| Amst. Rott. | Arnoh. Ute. Berl. Anb.A. do. Prior. Berl. Hamb. do. Prior. BerL Stett. Bonn-Cöln, BresÌ. Freib. do. Prior. Cöth, Bernb. Cr. Ob, Sch. Düss. Elberf. |4 do. Prior,

Rhein, Stm, do. Prior. do. v.St. gar. Sächs,. Bayr, 10873 bz. Sag.-Glog. 98 a x bz, u G. do. Prior. 109% bz. St.-Vohw. Thüringer. WIhbb.(C.O.) Zarsk. Selo.

943 6.

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111 bz.

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767 G. Quitt.- i04 B. Bogen. S a4%

Gloggnitz.

T Aas6h.Mastr.|/ 110 B. Berg. Mrk. Gas Berl. Anb. B. a Ee Bexb. Ludw. _— Brieg-Neiss. r Chem. Risa. 875 bz. Cöln- Mind. | 926. do. Thür. V.|- 1015 B. Dresd. Görl. Löb, Zittau. Magd. Witt. |- zan Mecklenb. 99 B Nordb, F. W.|6 95% bz. Rh. St. Pr. Starg. Pos.

Hmb. Bergd. Kiel-Alt. Lpz. Dresd. Magd. Talb. Magd. Leipz. do. Prior. N. Scb]. Mk. |- do. Prior. do. Prior. Nrdb. K, Fd. O.Scbl, Lt, ÁÀ do. Prior, do. Lt. B. Pts. Mgdb. do. Pr. A. B.

do. do.

105 B.

Grad N

1013 bz. (Schluss der Börse 3 Uhr.)

Im Actien-Geschäft sehr still, und nur in Prioritäten zu besseren Ciursen einiger Umsatz.

Getraide-Bericht. Am heutigen Markt waren die Preise wie folgt: VVeizen nach Qualität von 110—120 Rthlr. Roggen 92—95 Kthlr. Ö Lieserung pr. Juni 91 Rthlr. Bf, 905 bz. u. Bf.. 90 G. wi s pr. Juni / Juli 80 Rihlr. Bf., 79 G. E Ä pr. Juli / Augnst 74 Rihlr. Bf, 73 G. Grosse Gerste 70—72 Rithlr., kleine 68 Rihlr. Hafer loco nach Qualität 44—48 Rihlr, Rüböl loco 115—117; Rillr, - Herbst 11%—11% Rthle. Spiritus loco 37—36 Rthlr., p. Juli /Aug. 37 Bf, Kanal-Listen: Den Finow-Kanal passirten am 19, Juni: 100 VVspl. VVeizen, 543 VWspl. Gerste, 207 VWspl, Hafer, 17 Wspl. Erbsen, 1430 Cir. Mehl, 1694 Ctr. Oel.

- vor dem Deputirten, Ober-Landesgerichts-Referendarius

Bei mässîgem Geschäft haben sich die Preise des Roggens wieder niedriger als letzigemeldet gestellt.

Berlin, 19. Juni. Jun der heute abgelaufenen Woche blieb es im Actien-Geschäft sehr- still, und auch die Actien-Course hielten sich ziemlich unverändert. Jm Allgemeinen zeigt sih eine bessere Tendenz, durch wurde solche dur mehrseitige Verkaufs - Ordres für auswärtige Rechnung beein- trächtigt und ließ keinen sonderlichen Aufschwung zu. Der diesmalige Woll- markt übt auf unsere Geld - Verhältnisse keinen so wesentlichen Einfluß ie in früheren Jahren aus, daher auch kein Geldmangel empfunden wird, sondern si nur für diesen Monat die Mittel fürs Börsen - Geschäft etwas beschränkter zeigen. Uebrigens sind die Umsäße seither so gering gewesen und die laufenden Engagements o unbedeutend, daß Geld - Verlegenheiten so leicht nicht vorkommen können. Wir bemerken insbesondere, daß sich für Berlin - Stettiner Actien eine günstige Meinung eingestellt hat und durch mehrseitige Ankäufe deren Cours von 109 bis 109% gestiegen ist. Eben #0 sind auch Potsdam-Magdeb. Eisenbahn-Actien von 93% bis 95% %, indeß Feinesweges wegen Ankäufe von Seiten des Privat - Publikums oder wegen bedeutender Einnahmen, sondern darum gestiegen, weil die Erwerbung der Magdeb. - Leipziger Bahn, wie bereits in unserem leßten Berichte erwähnt (zum Course von 250 %), bevorsteht und der Beschluß nur durch Majorität der Stimmen herbeigeführt worden. „Zur Er- reichung dieses Zweckes werden nun täglich Potsdam - Magdeb. Actien ge- fauft, und da auch die Magdeb,-Leipziger Actien längst erworben sind, jo ist an das Gelingen des Planes nicht zu zweifeln. Wir wollen uns nicht weiter über diese Operation und über die Mittel dazu auslassen, bedauern aber nur, daß wieder neue und der Wahrscheinlichkeit nach bedeutende Posten von Prioritäts-Actien für die anzukaufende Bahn in Circulation geseßt wer- den müssen, welche drückend für unseren Actien-Verkehr einwirken. Die Stimmung der Börse is durchaus gegen jede neue Papier- Emission und hält die Machinationen, welche zu dem Zwecke gemacht werden, für eben o unheilvoll, als zur Zeit den Schwindel in Eisenbahn-Quittungsbogen.

Was die Veränderungen in anderen Eisenbahn - Actien anbetrifst,, so haben wir wenig Bemerkenswerthes zu melden. Verschiedene Geld-Anlagen in Prioritäts-Actien trugen zur Besserung deren Course beiz besonders be- liebt waren 5proz. Actien; man bezahlte für Niederschlesische bis 102% %, für Potsdam-Magdeburger 1014 %z diese werden jedoch auf fire Lieferung billiger verkauft, weil die Emission von 1,690,000 Rthlr. erwartet wird. Da jedoch unter 15 % Agio nicht begeben wird, so machen die Actionaire ein hübsches Geschäft, was ihnen beim Jahresschluß zu Gute kommen wird, 4’proz. Hamburger wurden vorzugsweise gekauft, doch blieben sie ohne Ver- änderung 975 und 98 bez. Auch 5proz. Kosel-Oderberg (Wilhelms-Bahn), wovon indeß nur 250,000 Rthlr. am 1. Juli d, J. emittirt werden, dürf- ten zu Anlagen zu empfehlen sein. Dies kleine Prioritäts Kapital gewährt natürlich eine große Sicherheit, und obschon diese Actien meistens durch die Stamm-Actionaire übernommen sind, so fanden doh an der Börse bereits einige Ankäufe à 101 bis 1015 % statt. Wir bemerken noch, daß diese Prioritäten binnen 3 Jahren nicht gekündigt werden sollen und es den Jn- habern freigestellt bleibt, binnen dieser Zeit Stamm -Actien al pari dafür zu fordern, ein Umstand, der wohl einmal Werth hat, wenn die Eisenbahn den Erwartungen der Rentabilität dergestalt entspricht , daß sie einen höhe- ren Zinsen- Ertrag als 5 % gewährt. Der Cours von Köln-Minden ist ziemlich stationair gebliebenz sie {hließen heute 93% bez. z eben fo blieben Niederschl. - Märk. die ganze Woche hindurch 87% a 5 %. Berlin-Hamb. 1087 bez. und Geld, Berlin - Anhalt Liu. A. 111% a 111 % bez., abge- stempelte Lit. B. 997 bez. und Geld, Halle-Thüringer 93% bez, und Brief, Rhein, 842 bez. und Brief, Düsseldorf- Elberf. 104 % Brief. So wenig in ausländischen Actien gemacht wurde, so erregten doch die Amsterdam- Rotterdamer Eisenbahn-Äctien Aufmerksamkeit, und es wurde Mehreres bei einer Steigerung von circa 2 % darin umgeseßt.

Der Handel in preußischen Fonds und Pfandbriefen war nicht unbe- deutend; Staatsschuldscheine sind von 92% bis 93 % gestiegen, Fremde Fonds ebenfalls beliebt und steigend,

Berlin, 19. Juni. Ungeachtet der Wollmärkte hatten die Landzu- fuhren von Getraide, durchschnittlich genommen, im Laufe dieser Woche sich nicht vermindertz es wurden zugeführt: 46 Wspl. Roggen, 17 Wspl, Gerste, 72 Wspl. Haferz und die heutigen Schlußpreise waren:

00/103 Rthlr, für Roggen, 62/66 Rthlr. für Gerste, 38/48 Rihlr. für Hafer. Wasserwärts waren die Zufuhren reichlih, die Abfuhren aber nur geringz durch den Finow-Kanal gingen: 322 Wspl. Weizen, 2376 Wspl. Roggen, 13 Wspl. Gerste, 900 Wspl. Hafer, -.9200 Ctr. Mehl z; dagegen zur Elbe hinüber nur: 185 Wspl. Weizen, 282 Wi/pl. Roggen, 100 Wspl. Hafer. Die Abrichtungen per Eisenbahn, so weit diese zu übersehen, blieben anhaltend sehr bedeutend, Der Verkehr in Getraide hatte keinen sehr großen Umfang. r

Weizen, im Verhältniß am {chwächsten zugeführt, wurde deshalb und da die auswärtigen Märkte dafür anch fest blieben, von den Jnhabern auf Preise gehalten, die nah dem Jnlande keine Rechnung gaben, wohin sonst, hauptsächlih nach der Saalgegend, Sachsen 2c, ansehnlich bezogen worden

wäre, so gingen nur kleine Posten dorthin, wie zur hiesigen Consumtion ab ; bezahlt wurde; weißbunter poln, 87 pfd, mit 122 Rthlr., bunt, 84 pfd, mit

pa

Allgemeiner

Inserate, deren Aufnahme in den Allgemeinen Anzeiger dieser Zeitung gewünscht wird, unserem Expeditions - Lokale, Behrenstraße Nr. %7, in Empfang genommen.

1219

116 Rihlr. Hiernach notiren wir: weiß. 86/88 pfd. poln, 116,124 Rithlr., bunt, U rf: poln. 112.116 Rithlr.z; gelbe Sorten fehlen, ) Der Abzug für Roggen, hauptsächlih nah Schlesien, war durch- stehend gut und erhielt die Preise für loco Waare auf 98, 97 Rthlr. für 1847 82pfd., während die für Termine, fluctuirend zwar, doch aber in weichender 20 Juni |

Morgens 6 Ubr.

Meteorologische Beobachtungen.

Nachmittags

Abends Z Uke.

Naob einmaliger 10 Ubr. E

Beobachtung.

Tendenz blieben. Seit einigen Tagen mußten jene unter dem Dru der be- deutenden Zufuhren aber auch nachgeben, und wir {lossen heute loco 82/84 pfd. mit 94. 96 Rihlr, zu kaufen; pro Juni 91 Rthlr. Br, 90 Rthlr. Gld., Juni /Juli 81 Rthlr. bez. und Br., zu 80 Rthl, verkauft u. Gld z Juli /August 75 Rthlr. bez. u. Br. 745 Gld, Ueber den Stand des neuen Gewächses will man allgemein nicht lobend sich aussprehen könnenz theils stehe es dünn, theils sei es durch Frost und Stichmade heimgesucht wordenz über den des Weizens verlautet keine Klage, und die Sommerfrüchte sollen, durch überall mehr oder weniger gefallenen Regen, sehr sich erholt haben. Die Vorräthe von Gerste lichteten sich sehr, da spärlich hinzukam, und zu- folge dessen wurde höher auf 72/70 Rthlr, gehalten und auch bewilligt. Hafer, in gleihem Verhältniß, zog ebenfalls an, 48/54pfd, auf 44/48

Luftdruck

Dunstsättigung -

Wind .….....-| Wolkenzug - - - j

334,72" Par:|334 32’ Par.|334,88' Par.|Quellwärme 7,7°R.

Luftwärme . .…. |+ 13,2" R. |+ 15,8° R. |+ 12 R. |Flusswärme 15,8° R.

Thaupunkt .…. . |+- 10,0° R.+ 10 R. : 78 pCt. halbhbeiter.

-+ 7,5° R. [Bodenwärme 16,0° R. 67 pct 66 pCt. |Ansdünstung 0,006’ Rb. bezogen, bezogen. Niederschlag 0.

w. w. W. Würmewechsel-+ 16,2° La W. A *+F 10,7°

Taägesmitte?: 334,64'" Par... + 13,9° R... + 9,4° R... 70 pet. W.

Rthlr., dürfte aber kaum seinen jegigen Werth bei Eintreffen oben in Sicht stehender Zufuhren behaupten können, wenn diese außergewöhnlihen Abzug nicht finden sollten. Bei der seitherigen Unverkäuflichkeit von Erb fen wurde neuerdings davon nicht zugeführt, und Jnhaber erlangten für das nöthigste Bedürfniß etwas bessere Preise; 78/84 Rthlr. nah Qualität. Die Berichte über den Stand der Kleesaatfelder in Schlesien sind un- günstiger Art. Zufolge dessen hielten Inhaber für weißes auf 10 13 Rthlr,, für rothes auf 9 12 Rthlr., wozu indeß nichts gehandelt worden. Die Oelsaaten im Felde stehen nur dünn und haben großen Reichthum an Schooten nicht angeseßt, weshalb dieser an Körnern auch nicht erwartet werden kann. Einstimmig bestätigen dies Berichte von allen Seiten. Ver- einzelt dagegen nur sind die Klagen über Schaden durch Insekten. Für Rapps vorjähriger Aerndte würde 80 Rthlr, willig zu bedingen gewesen sein, und auf Veferung von diesjähriger hätte man vielleicht auch soweit sich verstiegenz Rübsen war weniger beliebt, vorj. vom Lager zu 76 Rthlr. erlassen, Jn Nüböl dagegen war ein ziemlich umfassendes Geschäft zu gesteigerten Preisen; jedoch konnten diese auf ihrem schon erlangten höchsten Stand sich nicht behaupten und schlossen: loco 115 Br., 117 Rthlr. Gld. z Juni /Juli 415 Br. #z Gldz Juli /Angust 115. 5; Rthlr., August/Sept. 113; Br. 115 Gld,, Septbr./Oktb. 115 bez. u. Br, 117 Gld., Oktbr. Dezbr, 12 Rthlr. Br., 113 u. 5 Gld. Leinöl loco Lieferung 14; Br., 11% Rthlr. Gld. Spiritus heute etwas fester, loco 37,375 Rthl. bez; Juni /Juli 37 Rthl. Br., Juli / August 374 Rthlr. bez. u. Br.; August 38 Rthlr. bez. e Br, 37 Rihlr. Gld. Palmöl 14 Rthlr, Mohnöl 23—225 Rthlr,

Dienstag,

halb 7 Uhr.

22. Juni; Vorstellung: Die Hugenotten, Oper in 5 Abth., nah dem Französi= schen des Scribe, überseßt von Castelli. (Dlle. Franziska Rummel, Hof-Opernsängerin aus Wiesbaden : Mar= garethe von Valois, als Gas leßte Gastrolle.) Anfang 6 Uhr.

Zu dieser Vorstellung werden Billets zu folgenden mittleren Opernhaus=-Preisen Garkiist:

Ein Billet in den Logen des Prosceniums 1 Rthlr. 10 Sgr., in den Logen des ersten Tribüne, 1 Rthlr. 10 Sgr. z im Parquet und in den Logen des zwei- ten Ranges 1 Rthlr. ; in den Logen und im Balkon des dritten Ran- ges, so wie im Parterre, 20 Sgr,; im Amphitheater 10 Sgr. ; in den Fremden-Logen 2 Rthlr.

Jm Schauspielhause. 68ste französische Abonnements-Vorstellung :

Riche d’amour.

Königliche Schauspiele. Jm Opernhause. 75e Abonnements=

Musik von Meyerbeer.

trolle. Mad. Köster: Valentine ais vor-

Ranges und ersten Balkons, so wie zur

Anfang

Indiana et Charlemagne. Genevièeve,

Im Königlichen Schloß-Theater zu Charlottenburg: Das Glas

Riga, 31. Mai. (Jnl.) Der herannahende Abwikelungs - Termin | Wasser, oder: Ursachen und Wirkungen, Lustspiel in 5 Aufzügen, nah.

ist in seiner nie gekannten Bedeutung und seltenen Ausdehnung ein wichti- ger, vielleicht der wichtigste Zeitabschnitt für alle beim diesjährigen Handel beschäftigten Klassen. Man erwartet eine völlige Umgestaltung der im Laufe dieses Monats herrschend gewesenen Ansichten und Meinungen und will im voraus bestimmen, welche Tendenz sich geltend machen wird, Wie die Ost- seehäfen durch die vielen ihnen im Laufe der diesjährigen Navigation zu- geführten Schiffe an Bedeutung und Hantels-Juteresse gewonnen haben, #o i der Maßstab für die Beurtheilung der merkantilischen Beziehungen zum Aus- und Julande seit diesem Jahre ein vergrößerter geworden. Die erhöhten Notirungen der Preise und die in Folge des Steigens derselben eingetretenen ungeheuren Differenzen haben die Gränzen zwischen Specula- tion und Schwindelei fast gänzlich verwischtz es läßt sih nach allen den Vorgängen der leßten Wochen fast mit Gewißheit annehmen, daß die große Handelskrisis, welche zunächst von den Hauptpläßen des Auslandes ausge- gangen isst und in ihrem Wellenschlage den baltischen Geschäftskreis rasch berührt hat, noch lange nahwirken und in den Tagen der nächsten Zukunft Erscheinungen hervorrufen wird, an die in ihrem nächsten Zusammenhange und größeren Umfange bisher nicht gedacht ist, °

Scribe.

haben. Vorstellung.

Sachsen.)

Auswärtige Börsen.

Amsterdam , 17. Juni. Niederl. wirkl. Sch. 575. 5% Spau. 18 i6* 3% do. 36%. Pass. —. Ausg. —. Zinsl. 5%. Pola. —. Preuss. Pr. Sch. ——. 4% Russ. Hope 897. q

Antwerpen, 16. Juui. Zins). —. Neue Anl. 185 G.

Frankfurt a. M., 18. Juni. 95% Met, 1075. 5. Bank-Actien p. ult. 1960. 58 Bayr. Bank-Actien 666 G. Hope 88; G. Stiegl. 87% Ge Int. 575. f Polu. 300 Fl. 96% G. do. 500 Fl. 81. 893.

liamburg. 19. Juni. Bank-Actien 1610 Br. Eogl. Russ. 1067. 106,

Paris, 17. Juni. 5% Rente fin cour. 117.80 3% do. fn cour. 77. 90.- Neapl. —. 3% Span. .—. Pass, 4%.

W ien, 19. Juni. % Met. 1063. 4% do. 97. 3% do. 69. Bank- Actien 1622. Aul. de 1834 154. de 1839 119%. Nordb. 1643. . Gloggo. 122k.

rann m É

Anzeiger.

Mittwoch, 23, Juni. ( Zum erstenmale : in 4 Abtheil, von G. Mansen.

Der Preis der Jusertion beträgt für den Raum einer Zeile 2 Sgr.

(Herr Richter: Masham.) Anfang halb 7 Uhr.

Billets zu dieser Vorstellung sind im Billet-Verkauss-Büreau des Schauspielhauses zu Berlin, Abends im Schloß - Theater zu Charlottenburg an der Kasse zu

und am Tage der Vorstellung selbst,

Jm Schauspielhause. 102te Abonnements- Adrienne von Lecouvreux, Lustspiel (Herr Richter: Graf Moriß von

—EHLR C

Verantwortlicher Nedacteur Dr. J. W. Zinkeisen,

Jm Selbstverlage der Expedition.

Gedruckt in der Dedcker schen Geheimen Ober -Hofbuchdruckerei,

werden an den Wochentagen von Morgens 9 Uhr bis Nachmittags 4 Uhr in

Bei der großen Verbreitung unseres

Blattes, namentlih auch im Auslande, glauben wir darauf aufmerksam machen zu müssen, daß außer gerichtlichen und anderen öffentlichen Bekanntmachungen der respektiven Behörden des In-

und Auslandes, alle das Eisenbahnwesen, Literatur und Kunst, Industrie und Handel betreffende Anzeigen, fo wie auch Familien-Nachrichten jeder Art in dem

Anzeiger der Allg. Preuß. Zeitung ftets Aufnahme inden.

gen von literarischen und artistischen Novitáäten,

Auswörtige haben ihre Jnserate unter der Adresse der Expedition in frankirten Briefen einzusenden. j deren Besprehung im Feuilleton der Allg. Preuß. Zeitung gewünscht wird, bitten wir unter der Adresse der Redaction portofrei oder durh Buchhändler-Gelegenheit bewirken zu wollen.

Zusendun-

Bekanntmachungen.

Die von dem Königl. Haupt-Bank - Direktorium zu Berlin unterm 27. März 1823 auf den Namen der Kirche zu Garzin ausgestellte Bank-Obligation Lit. k. No. 6581, über ursprünglich 140 Thlr., nachdem 20 Thlr, darauf gezahlt worden, noch über 120 Thlr. nebst Zinsen vom 9. Dezember 1834 lautend, is im Jahre 1844 aus dem Kirchenkasten von Garzin entwendet wor- den. Ferner is} der von der Königl. Haupt - Bauk- Direction zu Berlin unterm 6. Juli 1846 dem Major und Adjutanten von Gotsch zu Frankfurt à. O, über ein niedergelegtes Packet ausgestellte Depositionsschein Nr. 4789 vom Eigenthümer im August 1846 verloren worden,

Alle diejenigen, welhe an die gedachte Bank-Obliga- tion und an die darin bezeichnete Post nebst Zin}en, oder an den erwähnten Bank-Depositions\chein als Ci- genthümer, Cessionarien, Pfand- oder sonstige Jnhaber Ansprüche zu haben vermeinen, werden aufgefordert, dieselben in dem auf den zweiten August 1847, Vormitt. 11 Uhr,

[1 Pf., soll

eingesehen werden,

Eichhorn, in unserem Justructionszimmer hierselbst an- beraumten Termine anzumelden, widrigenfalls sie mit denselben werden präkludirt und die erwähnte Bank- Obligation, so wie der Bank-Depositionsschein, werden für amortisirt erklärt werden. Frankfurt a, O. den 3. April 1847, 5 Erster Senat des Königl, Preuß, Ober-Landesgerichts,

subhastirt werden.

[462] Nothwendiger Verkauf. [351]

Die Erbpachts - Gerechtigkeit auf das im Gerichtsbe- [352] zirke des unterzeichneten Land- und Stadtgerichts im Stadtdorfe Oberfeldt sub Nr. 5 belegene Grundstü, Rathsweide genannt, von- vier Hufen 17 Morgen 255 (JNuthen kulmisch, abgeschäßt auf 6323 Thlr, 15 Sgr.

am 4, Dezember c., Vorm. 10 u. Nchm. 4 Uhr, vor dem Herrn Ober - Landesgerichts-Assessor Leonhardt an ordentlicher Gerichtsstelle subhastirt werden. Tare und Hypothekenschein können vorher in der Registratur

Marienwerder, den 3. Mai 1847. Königliches Land- und Stadtgericht. [458]

[461] Subhastations-Patent,

Das in der großen Scharrnstraße Nr. 58 gelegene, Vol, 1. No. et Fol. 238, des Hvpothefenbuchs verzeich- nete, dem Eigenthümer Friedrich Pahl, jeßt dessen Er- ben, gehörige Haus, wozu vier Ruthen Wiesewachs, bei dem rothen Vorwerke belegen, gehören, zufolge der nebft dem Hypothekenscheine in der Registratur einzusehenden Taxe auf 11,385 Thlr. 2 Sgr. 1 Pf. abgeschäßt, soll

am 18, Dezember cr., Vorm, 10 Uhr,

Alle unbekannten ten, sich bei Vermeidung der Präklusion spätestens in diesem Termine zu melden,

Frankfurt a. O., den 1. Mai 1847,

Königl. Preuß, Land- und Stadtgericht.

Freiwilliger Verkauf. Stadtgericht zu Berlin, den 14. April 1847.

Das hierselbst in der Jerusalemerstraße Nr. 5, Eke der Zimmerstraße belegene, im stadtgerichtlichen Hyp0o- thekenbuche von der Friedrichsstadt Vol. 1. No. 32, verzeichnete Grundstück der Bäermeister Grünebergschen Erben, im Jahre 1844 gerichtlich taxirt zu 6610 Thlr, 27 Sgr., soll Theilungs halber

am 12. November 1847, Vormitt. 11 Uhr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden, Tare und Hy- pothekenschein sind in der Negistratur einzusehen.

Nothwendiger Verkauf. Stadtgericht zu Berlin, den 8. Mai 1847.

Das dem Holzhändler Carl Ludwig Krüger gehörige, in der Linksstraße Nr. 30 belegene, im stadtgerichtlichen Hypothekenbuche von den Umgebungen Vol. 31. No. 2011, verzeihnete Grundstü, gerichtlich abgeschäßt zu 14,305 Thlr. 8 Sgr., soll ; am 10. Dezember 1847, Vormittags 11 Uhr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden. Taxe und Hy- pothekenschein sind in der Registratur einzusehen,

[506] Subhastations-Patent.

Nothwendiger Verkauf Theilungs halber.

Königliches Preußisches Stadtgericht zu Perleberg, den : 14, Mai 1847.

_ Die nachstehend verzeichneten zum Nachlasse des hier-

selbst verstorbenen Kuyfershmidtmeisters und Rathmanns

Uthemann gehörigen hierselbst belegenen Grundstücke :

Real-Prätendenten werden aufgebo-

1) das Wohnhaus am großen Markt nebst Zube- bôr, aus\ließlich der dazu gehörigen Ländereien Nr, 26. im 11. Bezirk, im stadtgerichtlichen Hypo- thekenbuche Vol. II. pag. 421. verzeichnet und auf 5044 Thlr. 27 Sgr. 4 Pf. gerichtlich abgeschäßt, das Wohnhaus in der Schuhstraße nebst Zube- hör Nr. 50. im 11, Bezirk, gleichfalls mit Aus- {luß der dazu gehörigen Ländereien, Vol. IL pag. 651, des stadtgerichtlichen Hypothekenbuchs verzeichnet und auf 1243 Thlr, 15 Sgr, 11 Pf. abgeschäßt, : sollen zufolge der nebst Hypothekenschein und Bedingun- gen in unserer Registratur einzusehenden Taxe am 25, August 1847, Vormittags 11 Uhr bis Abends 6 Uhr, an der Ge- richtsstelle subhastirt werden.

[600]! Mortifications- Prom 2 Nachdem in Sachen des Hufners Jochíim Hinrich Rath in Liensfeld, Klägers, wider den Proprietair Jo- hann Georg Friedrih Stange, früher in Travemünde, dann in Schwartau, gegenwärtig ín Berlin, Beklagten, betrefend Tilgung eines Protokollats, der Beklagte dem unbedingten Befehle vom 17/26. Mai, die in der Hufenstelle des Klägers zu Liensfeld protokollirte, am 7. April 1830 von Johann Hinrih Tamm in Liens- feld an des Jacob Ludwig Bruhns Witiwe in Lübeck über 6000 Thlr. Courant De am 26. April 1832 von dieser an Hartwig August Stange in Teu- tendorf cedirte und am 17. August 1834 von dem der- zeitigen Stell besißer Knaack agnoscirte Obligation ein- zuliefern, seine Einwilligung in die Tilgung derselben