1847 / 172 p. 8 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

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seiner prächtigen Villa bei Chiswick mit einem Besuche beehren. Tie Herzogin von Sutherland gab gestern in ihrem Hotel Stafford- House einen großen Staats=Ball, welchem die Königin und Prinz Albrecht, so wie die übrigen Mitglieder der föniglihen Familie, der Großfürst Konstantin von Rußland, der Erb-Großherzog von Sach= sen-Weimar und eine große Anzahl Notabilitäten beiwohnten.

Die gestern vertagte Parade der Truppen hat heute in Hyde- Park stattgefunden. Die Königin, Prinz Albrecht, der Großfürst Konstantin und der Herzog von Wellington waren dabei zugegen.

Im Laufe der gestrigeu bereits erwähnten kurzen Mittags=Sibung des Unter hauses erklärte Lord John Russell, als über die Ver= werfüng des Humeschen Autrags in Betress der portugiesischen Ju-= tervention dur Auszählung des Hauses einige Bemerkungen gemacht wurden, daß die Regierung Depeschen aus Portugal erhalten habe, nach welchen die Königin VDouna Maria geneigt sei, die den übrigen Jnfurgenten vLersprochene Amnestie auh auf den Grafen Das Antas und seine mitgefangenen 2500 Mann auszudehnen. Zum Schlusse der Sißung wurde die zweite Lesung der Bill wegen Regu lirung der Verhältnisse zwischen Gutsherren und Pächtern in Jrlaud mit 112 gegen 25 Stimmen verworfen,

Regierung war erregt. Von dem Augenblicke an widmete sie unab- lässig der Frage die höchste Aufmerksamkeit, ohne viel Lärm und Ge- \hrei. Das war ihre Pflicht. Allzu auffallende Vorsichtsmaßregeln hätten nur einen panishen Schrecken erregt, das Uebel verschlimmert. Jeßt wendet man ihre Vorsicht gegen sie. Sie hat ihre Besorgnisse nicht in die Welt ausgeschrieen, alf sagt man, sie habe nichts ge=- than. Das nennt man Gerechtigkeit. Jm September untersuchte der Minister des Ackerbaues die Vorräthe des Krieges und der Ma-=- rine und veranlaßte seine Kollegen, sich mit Vorräthen so viel als möglich im Auslande zu versehen, um den nationalen Markt dem ciuheimi- hen Verbrauche allein offen zu lassen. Jm Oktober erließ er Ordonnan- zen für Herabseßung der Eingangszölle auf Getraide. Jm Januar ließ er durch die Kammern diese Ordonnanzen bestätigen und in Geseße umwan- deln, Also is} es unwahr, zu sagen, der Minister habe nichts gethan und habe den November abgewartet, bis er cinschritt, Was wirklich zwec= mäßig war, is geschehen. Das Ministeruum macht niht Parade mit seinen Gesinnungen, es handelt. ( Beifall.) _Wáährend man in Eng-= land, Jrland, Belgien, in einem Theil von Deutschland wahre Hun= gersnoth hatte, war das Brod in Frankreich allerdings auch theuer ; aber niemals hat es auf irgend einem Punkt gefehlt.“ Herr Beaumont (von der Somme) macht einige Bemerkungen, nah welchen die allgemeine Diskussion geschlo}}en und zu den Artikeln des Geseß-Entwurfs über- gegangen wird. Der Geseß-Entwurf besteht uur aus einem einzigen, welcher vorgelesen wird. Herr Manuel: Er werde für das Geseß stimmen,

S Mweilz.

Kanton Luzern. Am 14. Juni versammelte sih der Große Rath, Der Tages zuvor von Wien heimgekchrte abtretende Präsident, Herr Beruard Meier, eröffnete denselben mit einer Rede, worin er deu Wunsch aussprach, cs möchte der Große Rath ruhig, würdig und leidenschastslos seine Bahu wandeln, und was er als Necht an- erfenne, auch behaupten, hiuwiedezum aber auch keia Recht verwei= gern. Hierauf wurden zum Präsidenten des Großeu Raths für ein Fahr Herr Joseph Mohr, zum Bice - Präsidenten Herr Beruhard Meier gewähit,

Aber um künftig den widersprehenden Aufschlüssen vor zu beugen, von denen der Herr Minister gesprochen, bitte er die Her= ren Minister des Handels und des Junern, sich zu verständigen für Organisation von Comités, die zu bestehen hätten aus den Maire's und Mitgliedern der General-Conseils, um der Regierung genaue Aufschlüsse zu liefern über das Ergebniß der jährlichen Aernd= ten. Die Herren Leon Faucher und Blanqlui beantragen ein Amendement, wonach die Geseße vom 28. Januar und 24, Februar 1847 bis 31, Juli 1848 prorogirt und der Zoll auf fremdes Schlachtvieh auf 25 Centimes pro Stück, so wie auf 25 Centimes für je 100 Kilogrammen frishen oder eingesalzenen Fleisches, herab geseßt werden soll. Herr Leon Fa uch er motivirt scin Amendement, indem er sich auf die neuerlich in England bewerkstelligten Reformen und auf die Maßregeln im Sinne des freien Handels beruft, welche fürzlih in Holland genommen worden seien. Seit längerer Zeit {on beklage man, daß der französische Arbeiter so wenig auimalische Nahrung zu sih nehme. Daraus erwüchsen große Mißstände. Das Amendement wäre eine Ergänzung des Getraidegeseßes, Der Red= ner is im Augenblicke des Postschlusscs noch auf der Tribüne.

Der Pairs-Kammer wurde heute der gestrige Beschluß der Deputirten - Kammer in Betref} des Herrn Emil von Girardin, wonach die in Betreff desselben verlangte Ermächtigung bewilligt ist, mitgetheilt. Herr Emil von Girardin erschien nicht in der heu-= tigen Sihung der Deputirten - Kammer. Selbst \folhe Red= ner, die in der Deputirten-Kammer gegen den Antrag der Pairs - Kammer gesprochen haben, wie Odilon Barrot und Herr von Laroche - Jacquelin, konuten, indem sie Herrn von Girardin vor die gewöhnlichen Gerichte, das is vor die Assisen, gestellt wissen wollten, so daß aus der ganzen Sache ein einfacher Preßprozeß ge- worden wäre, nicht umhin, einzugestehen, daß die Art, wie Herr von | ten Girardin seine Vertheidigung geführt, nichts weniger als geeignet sei, die von ihm in dem bekannten Artikel der Presse erhobenen Ankla Macht \chuldig zu sein erachte. Bs gegen ¿has Minlsterkim: gu begründen. Und in der That aus noch auf eine Schwierigkeit, die in den Vermittelungs - Bor- Se S E eas vie aus ge\prochen und gelesen, aus | schlägen nicht berührt zu jem scheint, die Aufmerksamkeit geleitet er wirflid) berechtigt Jeder: CoUGÉ A SD e, Daß haben. Es betrisst dieje Schwierigkeit, dem Vernehmen nah, die Art nisterium zu \{leudern lassen sich zwar rine M E cs E O i E E i evo BIEs pfen, sicherlih aber sind darin feine Beweise füt felt S aipungen N R A e M E N gegeben worden. - Die ganze Haltung des Herrn von Sleiidlt Ini Lt S Un M L E s Lo E gezwungen und voll Verlegenheit, während ) der Sprache P Oi Hes A un TS din A 0 E die er bisher in sei B{2 A Ee E E nah der Sprache, | ley und Al: Efendi eine Konferenz gehabt haben, worin man zu einem seiner selbst E A Pee E, vollfommene Sicherheit Resultat gelangte, desseu Niittheilung nach Wien wahrscheinlich durch ! 1j: ae us den Schlag, den ihm Her! Guizot | den heutigen Courier geschehen wird. Ueberhaupt hat Lord Cowley E O E Vorlesung eines im Jahre 1838 ge- (früher Wellesley) in dieser ganzen Angelegenheit von Anbeginu bis L aber int, e S P Sa wodurch dieser | zu diesem Augenblick eine Unparteilichkeit und Leidenschaftslosigkeit, A 608 Ie Sei A E Daher: D C JONE aufden, | jo wig elne (0ER Me er Uns griechischen Zunteressen, nant Grafen Alexander E p e ges dem G eneral =Lieute- an den Tag gelegt, die Uber alles Lob erhaben scheint, zumal wenn Herr von Girarbi fta ) E in, die Pairswürde verliehe, fonnte | man damit die Stimmung vergleicht, welche die ganze Zeit über iu Derr 90 Sirardin nichts mehr erwiedern, und leihenblaß war er | London geherrscht hat. Die Herren von Bourqueney und Utlinoff sol- M Lg CIBe L di angenagelt, Wenn er feine anderen Do= | len ebenfalls über das Ergebuiß der erwähnten Konferenz ihren Bei Billault, sein Fürsprecher gestern aufgestellt hat n I Us Herr | heute den 2. Zuni die Erklärung abgegeben, daß sie den Bor: bares Ministerium oder ein der Ra O DOY Le er eiu jtraf schlägen des österreichishen Kabinets vom 19, Mai beitrete und nik

| d A g \huldiger Deputirter vor= handen sei, kehrt sich vollkommen gegen ihn.

Nur Wenige glauben N e M A H int freilich E A i O A, SSFIISE j, bis zum 2, Juli, eutschieden jein werde. Lies ]Y6 ili i Vern je Ms d s zu O En werde, die er | niht möglich, da die Sache den weiten Weg über Wien nach Athea Ea Mid. ie E n der er O am Ende selbst gefangen j machen muß; aber hoffen darf man, dap sie wengjteus nicht viel A Der Lärm, die Aufregung, die Verwirrung hatten gestern in F später zur Erledigung fomme. A S Pa ean G ou erreicht. Nur ein einziges Franz Lißt, welcher am 8. Juni Seer Ge Ee A, ar E Larm noch ârger, nämlich als Herr Kvenige Stunden darauf zum Sultan berufen und ictor Grandin vor einiger Zeit nah Bezeichnung zweier Mitglieder, mehrere ausgewählte Tonstücke vorzutragen. welche Verwalter von Eisenbahnen sind, sich weigerte, die Uebrigen y ; s S zu nennen. Die gestrige Sißung muß Herrn von Girardin belehrt haben, daß er nicht in dem Grade die Dinge zu beherrschen vermag, | F —— als er anfangs zu können glaubte. Aufangs verweigerte er selbst ein- | Ÿ fache Andeutungen der Beweise, die man von ihm erwartete. Aber rp die nachdrücklichen Aufforderungen der Versammlung in die a, L U versprach er endlich vollständigere Auffklärun- a s in 7 S ate nas Art. 33 der Geschäftsorduung unmittel- s id As Comité umwandeln wolle. Dieses Berlau- Linstigen N zte Viele stußen und gab zu nicht sehr für ihn 206 Adr An Aulaß, und der schlimme Eindruct kehrte sich darauf bestand S der Minister des Jnnern, Graf Duchatel, éffentlicher Sibdha Vas Beweise, welche er angeblich vorlegen könne, in nichts weniger h: Erg! würden, Jn dieser gab nun derselbe die mit großer Malo Erklärungen, und am Ende erfolgte ck der Beschluß, das Kommissions=

ie el d. i. ihn vor die Pairskammer zu ellen. Jmmerhin bleibt die Sache ein trauriger Beitrag zu den vielen Skandalen, die wir in der jüngsten Zeit hier erlebt haben

__ Nachdem eine Anzahl Kriegs\chiße zur Verstärkung der ats sischen Schisffsstation an den Küsten von Portugal E eudot Pi eti den ist, wird dieselbe nun aus den folgenden Krie ¿sd Fen bestel N aus einem oder zwei Linienschiffen, welhe von 4 f E di

Sur net Konftantinopel, 2. Juni. (A. Z.) Vvebten Freitag sind die erwarteten Vermittelungs=-Vorschläge des österreichischen Kabinets in der griechisch - türkischen Differenz hier eingegangen. Die Pforte hat darüber mehrere Berathungen im Divan gepflogen, in Folge deren der Reis - Efeudi vorgestern zwar nur mündlich, aber in einer Art sich erklärt haben soll, die keinen Zweifel zuläßt, daß die Sache sich auf dem besten Wege zur Ausgleichung befinde. Namentlich hat der Minister, wie es heißt, sich darüber Glück gewünscht, daß durch das Gewicht des Staatsmaunes, der das Geschäft der Vermittelung über nommen, die Pforte sich beruhigt fühlen und die Mäßigung und Bersöhn lichkeit, durch welche sie sich bisher leiten ließ, nun ohne Bedenken walten lassenkönne, Das größte Bedenken, welches im Schoße des Divans erhoben worden, sei dahin gegangen, daß eine zu weit getriebene Nachgiebig teit, weit entfernt, einer großmüthigen Schonnng der materiellen Jn teressen zugeschrieben zu werden, leicht als eine Wirkung der Furcht hätte ausgelegt werden können, wogegen sich zu verwahren dem Di van die Pflicht der Selbstachtung geboten habe. Dieses Bedenken falle nun durch die Dazwischeukunft einer dem Sultan so befreunde- j weg, so wie durch die weisen Rathschlägen dieser Darauf soll der Minister

Ma Vie 0s Oesterreih sei, Rücksicht, welche die Pforte den

hier angekommen ist, wurde hatte die Chre,

Wissenschaftliche und Kunst - Nachrichten. Verein zur Beförderung des Gartenbaues.

Am 2sten d. beging der Verein zu! Beförderung des Gartenbaues 1n Preußen sein 25sttes Jahresfest. Die Räume der Königl. Akademie der Künste und Wissenschaft prangten auch diesmal in festlichem Blüthenschmuck, und wenngleich der unglückliche Hagelschlag vom 2östen v. M. einen un- günstigen Einfluß auf dies heitere Fest befürchten ließ, so zeigte der Erfolg doch das Gegentheil, indem die Ausstellung schöner Blumen und Gewächse

sogar alle der vorhergehenden Zahre hinter sich zurückzulassen schien, Sé, Majestät der König geruhten dies beim Besuch der Näume am Sonnabend Abend huldvoll auszusprechen, wie auch Jhre Königl. Hoheit die Frau Prinzessin von Preußen am Sonntag Morgen Höchstihre gnädige Anerken- nung an den Tag legte. Nach der Wahl des Vorstandes, welche die frü- heren Mitglieder desselben fast einstimmig bestätigte, hielt der würdige Di- reftor des Vereins die Festrede, in welcher er der dahingeschiedenen und überlebenden Stifter des Vereins gedachte, die Haupt-Momente der Wirk- samkeit desselben heroorhob und seine gegenwärtigen Verhältnisse berührte, Ein B Vet e 44 Le j ; heiteres Mahl im großen Saale des Englischen Hauses beschloß die Feier, efehle des Prinzen von Joinville 1m Mittelländischen Meere ftreu-= während die Ausstellungsräume dem Publikum noch bis zum Montag Mit- zenden Flotte dahin abgeschickt werden, den Fregatten „Armide““ und | #99 gegen vertheilte Einlaßkarten unentgeltlich ossen standen. „Jphigenie“, der Korvette „Bayonnaise““, der Brigg. La C 7 E der Dampf-Korvette „Solon“ und dem Dampfschiffe pi Spe ot P Es heißt, die ganze Seemacht der drei intervenirenden Mächte werde unter dem Oberbefehle des englishen Admirals Napier steheu, des- selben, welher 1840 an den Küsten von Syrien eine Schiffsdivisiou unter Admiral Stopford befehligte.

Zur Neise- Literatur.

Briefe aus Indien, von Dr. W. Hoffmeister. Braunschweig 1847,

Wer diesen Reisebericht gelesen hat, wird beklagen, daß Augen, die so scharf sahen, und ein Mund, der so vortrefflich erzählt, sich allzu früh ließen mußten. Das Faktum is bekannt: Dr. W. Hoffmeister war Arzt im Gefolge Sr, Königl, Hoheit des Prinzen Waldemar von Preußen und fiel

Großbritanien und Irland.

London, 17. Juni. Jhre Majestät die Köuigi La 2 7, Juni, Jhre Majestät die Köuigin wird im Laufe des gegenwärtigen Monats deu Herzog von Devouidies auf

in der Schlacht bei Ferozeschah an der Seite des Prinzen , den er in der äußersten Gefahr nicht verlassen wollte, am 21. Dezember 1845.

Durch den Herausgeber, Dr. A. Hoffmeister, erfahren wir, daß der Verfasser am 14, März 1819 in Braunschweig geboren war und seine Nei- gung zu den Natur - Wissenschaften schon früh zeigte. Als Knabe hielt er sich eine kleine Menagerie, bestehend aus Sperlingen, Eulen, Fledermäusen und was sonst aufzutreiben war. An einer Eule, der durch die Rohheit des Thurmwärters die Beine zerbrochen waren, machte er seine ersten chirur- gischen Versuche, bei welchen die Leiden des Thieres scine {hon damals gefaßte Neigung für den ärztlichen Stand fast erschüttert hätten, Im Frühjahr 1839 bezog er die Universität Berlin, hauptsächlich um den Nath und dic wissenschaftliche Unterstüßung des Professor Lichtenstein nußzen zu fönnen, dem er vor Allen die Richtung seiner Studien verdankte, Dann ging er nah Boun, wo sein lebensfrohes Wesen unter Freunden sich in voller Frische entwickelte, Er durchreiste Holland, Südsrankreih und die Schweiz und lehrte 1811 na Berlin zurück; da wurde sein heiterer Sinn schwer darniedergedrückt durch den Tod einer jüngeren Schwester, die er schr liebte: er zog sich von aller Zerstreuung zurück und seßte sast nur aus Pflicht das begonnene Studium fort, Biel Zeit widmete er ciner Arbeit über die Regenwürmer behufs seiner Dolktor-Disputation, die er später in einer eigenen im Druck erschienenen Schrift weiter ausführte, Nach er- langter Doktorwürde ging er im Herbste 1843 nach London, wo er drei Menate theils zur Förderung sciner Ausbildung benußzte, theils eine Gele genheit suchte, als Schiffsarzt nach Judien zu gehenz er fand aber feinen Plat, der seinen Wünschen entsprach; auch der Plan, von Paris aus als Aufseher und Arzt einer Kolonie nach Malakka zu gehen, der fast zur Neife gediehen war, scheiterte, Da zeigte sih ihm das Glück unerwartet gung: er ward Sr. Königl. Hoheit dem Prinzen Waldemar, der nach dem Orient gehen wollte, durch A, von Humboldt, Schönlein und Lichteustein als ârzt- licher Begleiter empfohlen und angenommen. Scine vielseitige Vorbildung, die jugendliche Frische des Gemüths und der krästige Körper schienen die günstigsten Erfolge zu verbürgen. : . j

Auf der Neise erweist er sih höchst thätig im Sammeln, ‘bei allen Strapazen immer guten Humors. Wir haben, schreibt er aus Simlah, viel Mühseligkeiten überstanden, haben Wochen lang unker den nassen Zelten geschlafen und sind ganze Tage hindurch im halbgeschmolzenen Schnee fort gewandert, haben bis an die Kuie im ciskalten Wasser stehend mit |teisge frorenen Händen Brücken über die reißenden Bergströme gebaut und Abhänge erflettert, an denen cine Ziege Schwindel befommen hätte, und dabei von «ähem Bocksfleisch und hariem Schiffszwieback oder zähem Schipatti (Kuchen aus Gerstenmehl) gelebt, wozu, da der größie Theil des Weinvorraths ver loren gegangen war, ein Schluck Branntwein vorzüglich gesunden wurde. Dabei ging die gute Laune nie aus, denn es war nie ein ernstlicher Grun vorhanden, sich Sorgen zu machen, auch fehlte die Zeit dazu. Kaum ist der leßte Berg mit Mühe erstiegen und der Zeltplaß ausgewählt, so ist das erste Geschäft, das Zelt zu errichten, Alle legen Hand an, und in wenigen Minuten steht das Zelt; die Mäntel werden aufgerollt, die Decken ausge- breitet, und das Nachtlager ist fertig, Allein draußen steht auf ihren Lohn wartend, die Schaar der Kuliesz die armen Teufel dürfen nicht zu lange auf das sauer verdiente Stück Geld harren. Dazu müssen mehrere Stricke aufgebunden und wieder in künstliche Knoten verschlungen werden, welche die Stelle der Schlösser vertreten, Plößlich fallen mir die gesammelten \hönen Pflanzen einz wie schade, wenn sie verwelkten! Auch das feucht gewordene Papier muß in der Sonne ausgebreitet und getrocknet werden. Die i1t verschledenen Flaschen wimmelnden und zappelnden Geschöpfe von ihren Leiden zu erlösen und auf die Nadeln zu reihen, is ebenfalls ein un aufschiebbares Geschäft. Während ich diesem obliege, drängen sich ver- schiedene Leute mit flehender Geberde zu mir heran, Der Eine zeigt jant- mernd auf seinen Magen, der Andere bringt ein frantes Kind und legt es mir ohne Weiteres vor die Füße, Andere kragen einen Unglücklichen mit zerschmetterten Beinen herbei, Da gilt es nicht zu zaudern, Man muß wenigstens feine Bereitwilligkeit zeigen, wo man nicht helfen kann, und w1e selten kann man leider in dieser Cile wirklich helfen, Es ist hart, wenn man die armen Leute, welche Meilen weit hergekomnmien sind und zuversichtlich von dem „Bara Doktor Schahib ihre Heilung erwarten, mit leidigem Rathe entlassen muß. Ist nun endlich die Wunder wirkende Arzuel aus dem tief verpaciten Kasten genommen, ist der Verband, nicht ohne’ großen Lücken in dem Rest der leinenen Hemden zu machen, angelegt, so denkt man endlich der Ruhe zu pflegen. Da gießt plöulich ein Regen herab und droht den trockneuden Pflanzen den Untergang- Man eilt hinaus und flüchtet die Zchaßze. 20 geht der Nest des Tages hin unerwartet rach tritt die Dunkelheit ein, und die einzelne Mahlzeit wird mit Heißhungex verzehrt. Kaum sind die Schüsseln fortgeräumt, #0 erstirbt die Unterhaltung, und die Augen drohen zuzufallenz doch nen, Sperrhölzei her! denn das Tagebuch muß noch geschrieben werden, ehe sich die Ciudrücke des am Tage Erlebten verwischen. Ein düsteres Licht, durch eine künstliche Papierglockte gegen den Zugwind geschüßt, damit es nicht zu ost auslösche, leuchtet zu der Arbeit. Wie geistreich und intere)ant, 11 welcher poetischen Stimmung spricht man sich da über (Sesehenes und Erlebtes aus, Endlich is es er lgubt, auf das harte Lager von krazendem Wolistoffe zu sinken, und man wurde herrlich darauf schlafen, wenn die beständigen Aderlässe, von Muücken und Stecbfliegen und anderen stechenden und saugenden Thierchen veranlaßt, den traumoollen Halkschlaf zum festen Schlummer werden ließen. Nach kurzer Nuhe graut der Morgen wieder, und ein lärmender Sklave erscheint, der durch unbarmherziges Fortreißen der Bettstücke zwingt, in die vom gestrigen Negen noch feuchten Kleidungsstücke zu fahren, Das Zelt ver \chwindet eben so rasch, und man steht schauernd 1m kalten Morgenwinde.

Von Mutki aus beschreibt er am 20, Dezember die mörderische Schlacht zwischen den Engländern und den Sikhs, vou denen nur Ein Mann ge fangen genommen wurde, „Cinige Regimente blieben auf dem Schlacht felde, um die Fortschaffung der Verwundeten zu decken, unter welchen viele Offiziere waren. Zu meiner größten Freude erschienen der Prinz und dic (Grafen wieder ohne alle Verwundung, obgleich sie im stärksten Feuer ge wesen waren. Man hatte mich durch die Nachricht erschreckt, einer von ihnen sei gefallen, Drei von meinen guten Freunden sind heute begraben worden , einer derselben gehörte zu den talentvollsten Aerzten dexr Armee. Einem anderen Chirurgen sind beide Beine abgeschossen. Heute Morgen

brachte man uns einen Leichnam in das Zelt nebst cinem offenen Briefe, in welchem das Bedauern darüber ausgesprochen war, daß dex Graf von O. seinen Tod auf dem Schlachtfelde gefunden habe. Der Todte war jedoch ein katholischer Priester, der die Regimenter begleitet hatte. Jch hatte ihn auf dem Schlachtfelde liegen gesehen und erkannte ihn an seinem langen \{chwarzen Bart, der zu der Verwechselung Veranlassung gegeben hatte. Ex war durch Säbelhiebe ganz in Stücke gehauen. Morgen rückt die Armee nach Ferozepur vor, und ich bin überzeugt, daß wir gut durchkommen, da noch neue Verstärkungen an Truppen angelangt sind, Auf baldiges Wiedersehen !

Dies waren seine leßten Zeilen, Denn am 21. Dezember kam es bei Ferozeschah zu der bekannten blutigen Schlacht, Die englischen Truppen, in geschlo\enen Gliedern vorrückend, wurden durch das mörderische Gewehr und Kartätschenfeuer der Sikhs zum Stehen gebracht. Da ritt der (Heneral Gouverneur, Lord Hardinge, selbst vor die Fronte, der Prinz begleitete ihn, umgeben von seinen NReisegefährten. An der Seite des Prinzen reitend, den er in dieser äußersten Gefahr nicht verlassen wollte, wurde Hoffmeiste1 von ciner Kartätschenkugel getroffen, die in die Schläfe eindrangz er sank vornüber zu Boden, Der Prinz s\vrang augenblicklich vom Pferde und richtete ihn auf; aber das Leben war hon entflohen, Jn demselben Augeu- blicke nöthigte das Vordringen der Feinde zum Rückzuge. Die Leichen mußten auf dem Schlachtfelde zurückgelassen und konnten erst zwei Tage später beerdigt werden. Ein Grab det ihn mit vielen seiner an diesem Tage gefallenen Freunde, und ein Stein aus dem Kirchhofe zu Ferozepur, vom Prinzen dem treuen Arzte und lieben Begleiter errichtet, bewahrt das Andenken an das Ziel und Ende seiner Reise,

Der Herausgeber hat die Briefe, die der Verstorbene an seine Freunde schrieb, unverändert abdrucken lassen und nur hier und da aus den Tage- büchern ergänzt. Dadurch haben sie jene Frische behalten, die ihre Lek=- türe außerordentlich anzichend macht, Karl Ritter macht in cinem Borwort ausdrücklich darauf aufmerksam, daß ihr Verfasser die grandiose orientalische Scenerie durch eine seltene Staffage belebt hat, welche nur im Gefolge eines Prinzen hervortreten konnte. Die rein wissenschaftlichen Be- obachtungen über die Vegetation und die Vögel des Himalayah sind als Anhang beigefügt. i:

Ein Theil dieser Briefe ist in öffentlichen Blättern und wissenschaftlichen Vereinen bereits mitgetheilt, und so müssen wix uns versagen, einzelne

anziehende Stellen herauszuheben.

verdienen.

Verein der Kunstfreunde im preußischen Staate.

j Im Lokal des Vereins der Kunstsreunde, Unter den Linden Nr. 21, sind folgende Oelgemälde aufgestellt und täglich, auch Sonntags, von 11 Uhr den Mitgliedern des Vereins, gegen Vorzeigung ihrer Karten,

bis 2

zugänglich. Rechlin, die Schlacht bei Kulm.

De

Biefve, Raphael und Fornarina.

A. Elsasser, Taormina.

D

Derselbe,

2

L

erselbe,

Ier,

. Lech ner, Partie aus dem Kloster Walkeuried,

F. Meinert, Taubon und Rosen.

D E, Ser O. Völ der, Olevano 1 I. N. de Baur jun,

Eichmann,

Ch.

ieselbe, Falken nach der Natur. S cch ul, Fruchtstük.

Kaybach.

Carl, italienische Landschaft.

Kemniß, italienische Küste, Mondbeleuchtung. Derselbe, märkische Landschaft, Sonnenuntergang.

Moores, der Bügeltanz im (Ermeland.

P a

pe, Klosterhof von San Domenica in Palermo, Auch ist dic neue Vereinsgabe für 1846— 47 „Die Blüthe Griechenlands, nach Schinkel, von Witthöft“,

Zaale ausgehängt.

O L

Berlin, 19. Juni.

Die P r

Höchstihrer Gegenwart zu beehren, auf dem Plaß und der Tribüne versammelt,

durcl

P

1cdes Hahn des K

Malyahn F. St. Cara drittes Pferd,

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E Das Großfürst Thronfolger Alerander-Rennen ; Prämie 200 Dufk., Cinsaÿ 59 Frd'or., halb Reug. 2c. gewann des Herrn von Waldow br. H, George the Fourth vom Cadet und der Peth worth Lass; des Herrn Ba-

ron Maltzahn br. H. Brillant war zweites Pferd.

er Vorstand des Vereins der Kunstfreunde im preußischen Staat.

von Viebahn.

Verein für Pferdezucht und Pferdedressur.

schönes Wetter begünstigt.

eugeld,

dem, 8 zahlten Reugeld.

111, Den Staaktspreis von 500 Rthlx. Junländische Pferde, * Meile 2c. l n des Herrn Gr. Henckel von Donnersmarck F. H, Cromwell, vom Cacus und der Adalgisaz des Herrn Bar. von Hertefeld br. H, Akka Troll und liefen außerdem 8 Pferde mit. Biron’'s Preis von 80 Frd'or. 5 Frd’or Einsay. 2 engl. Meilen, doppelter Sieg über fünf hohe Hürden gewann des Herrn Baron von Wilamowih- ndorf-Mensendorf br. H. Anvil, vom Ganges und der Almira, gerit Friedrich Wilhelms-Gestüts F. H. Recorder, Herrn Lieutenant von Nauch, wai 6 Pferde liefen außerdem mit, Da in diesem Rennen so mußte dasselbe viermal gelau- da der Preis jedesmal auf das schärsste bestritten wurde, eine überaus anstrengende Prüfung zu bestchen hatten.

v. Das Rennen der Landwehr - Kavallerie - Pferde auf der Bahn mit Hr, Pafewald den zweiten, Hr. Zachow den

gewan

war zweites Pferd,

Herrenreiten.

Z bis Moölle

ten vom Besißer; des Königl. vom (Hanges und der Nosa, geritten vom zweites Pferd. dreimal ein anderes Pferd zuerst einkam,

fen w

Hindernissen gewann Hr. Nißz

V, Das Hürdtn - Rennen um Prinz

4 Fuß

e

erden, \o daß die Pferde,

dritten Preis.

V1. Zu der Prüfung der Zugkraft an einem Flaschenzug wurden 15

Pferde gestellt. Die ersten Pramien erhielten:

wiese,

Freiburg, 14. Juni. hier bis Schliengen (“

ciner theilg

tung,

präsentanten der Uni

viele fame

nahm

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3) » 4) » O)» 6) »

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Hr. Grunadck und Hr. Kreideweiß,

Eifrndvayntn.

großen Volksmenge mit Jubel begrüßt, hat an der Feieriichkeit befanden sich auf dem mit Fahuen und Laubwerk reich verzierten Festzuge die obersten Beamten der Berwal der Regierung des Ober - Rheinkreises, die Lokalbehörden, Re- versität, der Garnison, der Gerichte 2c, und fonjt Das herrlichste Wetter begünstigte das bedeut-

enommen. Außerdem

Cingeladene. est.

Niederschlesisch-Märkische Eisenbahn.

Ze1 dei en im Monat Mai 1847: 203 Personen, wolür eingenommen urde : ir Passagier- Gepäck Uchergewicht ging ein 89 Equipagen N 1393 C1, 02 Pfa, 83,871 Crt. 63 Psd. Frachitgut Vich-Transport i Extraordinaria

Summa

——__—

Nur dies Eine bemerken wir, daß sie eine eben so belehrende, als fesselnde Lektüre sind und die wärmste Empfeÿws 24.

das Junere der Peters-Kirche in Rom. Kapelle St. Peter im Palar|o Reale in Palermo. Antigone, den Leichnam des Polynias betrachtend.

m Sabiner-Gebirge. in Veteran am Jahrestage der Schlacht an der

in Mittag im Spätsommer.

Hoguet, Landschaft aus der Umgegend von Paris. E. Hildebrandt, Holzsammler, Winterlaudschaft.

F. Wagner, ein Knabe mit einer Ziege.

Jhre Königl. Hoheiten der Prinz von Preußen, e Prinzen Albrecht u, Waldemar von Preußen, sowie Se. Königl. Hoheit der Großherzog von Medcklenburg-Schwerin hatten die Gnade, die Rennen mit Ein überaus zahlreiches Publikum war

Das Rennen um die Vereinsprämie von 250 Rthlr. Gold, Pferde Alters und Landes. 5 Frd'or. Eins. 4 Meile 2c. gewann des Hrn, Gr. br. H. Sheridan v. Glaukus u. der Nosegay 2 J. a. mit Federgewicht z önigl. Friedrih Wilhelms - Gestüts Britania war zweites, des Bar. | Es liefen außerdem 9 Pferde, 2 zahl-

Heute wurde die Esenbahnstrecke von 4 Stunden von Basel) eröfssuet. Hoheit der Großherzog, gestern Abend schon hier cingetrossen und vou

Niederschlesisch-Müärkischen Eisenbahn betrugen die Ein-

L, Sach \ [48

und wurden die Nennen auch

2 Pferde liefen außer=

v

Hr. Wegener aus Herren-

Se. Königl,

65,796 Rihlr. 8 9g

2,523

1,303

1,876 35,108 9 92A

2,234

100 5

108,993 Kthlr.

Gie P e)

Handels- und Hörsen-Nachrichten Berlin, den 22. Juni 1847.

W echsel - Course.

| Brief. | Geld. ¿A F, Kurz | 1417 | 1417 250 F1. 2 mi. | 1405 | 1405

Amsterdam

do. Kurz

Mt. 156% | 159 Mt. |6 22: Mt. | | 5 Mt. |

Mt. | 1013 | 101% Mt, | 995 | 99 % Tage | f 99% Mt. | 99% 9975 Mi. 56 10/56 6 3 Wochen 109% | BAE

T Hamburg 1515 i

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300 Mk. T Lat.

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London

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Wien in 20 Xc

Augsburg - --«+-- 150 FI.

100 Thlr. Fus3, 100 Thlr.

Breslau. «- - - -

Leipzig iu Courant im 14 Thl.

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Frankfurt a: BL eldd W, e Sai 100 FI. 100) SRbI.

Petersburg

P fandbrief-, Kommunat - Papiere und

Geld - Course.

Inländische Fonds:

Zf.| Brief. | Geld. |Gew. Kur- u. Nm.Pfdher. 321 945 94% Schlesische do, 35

do. Lt. B. gar. de. 3

Zf.| Brief. | Geld. Gem, St. Schuld-Scb. 32 93% 925 Seeh. Präm. Scb. —| 955 is K.u. Nw. Schuldv. |35| 90 ani | Berl. Stadt-Obl. |35| 93 | Westpr. Pfandbr

Grossb.Posen do.

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37 93k 9:34 Friedrichsd'or. M O6

Z: 92: Gold al marce, 3 |

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Osdtpe. Pfandbr. :| G67 962 Disconto

Pomm. do.

j 4 | 95:

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Ausländische Fonds.

Russ.Hamb. Cert. |7 | Poln. neue Pfdbr. | do.beiHope 3.4 S5 | - do. Part. 500 Fl W do Aa | 9; | do, do. 300 Fl. do Stieglitz 2.4 A 4 Hamb. Feuer-Cas. do.v.Rothsch.Lst.|D l 10% do.Staats-Pr. Anl.

S Be S0 1 S817 Holländ. 2;,Int.127 do. do. Cert. L. A.'5 | ÿ 15 E Kurb.Pr.O0.,40Th.| do.do.L.B. 200F1.| Eo L | Sardin. do. 36 Fr. lP’ol. a. Pfdbr. v.C.| i 120 955 Neue Bad.do35FI.|

PBisenbahn - Actien.

| |

Volleing. as! [Zze. Amst. Rott, |4 | 945 G Rhein, Stm, 4 Arub. Utr. |4 5 do. Prior. |4 Berl, Anb.A.| { do. v.St. gar. 3!

do, Prior. d Sächs. Bay r.|4 | Berl. Hamb. |4 Sag.-Glog. 1

do. Prior. 47 5 EA ; j, do. Prior. |4: Berl. Stett. 4 St.-Vobw. |4 Boun-Cölun, Thüringer, |4 Wibb.(C.0.)|4 Zarsk. Selo.|—

Bresl, Freib,

I 1 do. Prior. |4 Cöth. Bernb. |4 Cr. Ob. Scb.|4 Quitt.- Düss. Elberf. 4 Bogen.

4

1

1

1

do. Prior.

40° o/ Gloggnitz. di L /0

Nash. Mastr.\20\ 83 B. Berz. Mrk. 50) 83% B. Berl.A nb. B.|45 100 bz. u. G. Bexb. Ludw, |70 Brieg-Ne1ss.|99|

Chem. Risa. 80) 59'; bz

Cöln- Mind. 90) 93% bz.

Jo. Thür. V./20| 85 B.

Dresd. Görl.|90| 1007 B.

Löb, Zittau, 70

Magd. Witt. 30)

Mecklenb. [60 Nordb. F.W.|60 Rb. St. Pr. |70 Starg. Pos. M

Umb. Bergd. |‘ -——— Kiel-Alt. 10975 6. Lpz. Dresd. 4 Magd. Halb. 4 Magd. Leipz, 1 -

do. Prior. (4 N. Schl. Mk. |4

do. Prior.

STK bz 927 bz. 102% B. 102 bz

1 do. Prior.|3 Nrdb. K. F4d,[4 O. Schl. Led 104% B. do. Prior. |4 an do. Lt, B./4 982 B 1 96 bz. 3,14 92 bz. 5 | 101% 6. | (Schluss der Börse 3 Uhr.)

In Actien wenig Geschäft, doch bielten sich deren Course lest

Pts. Mdb. do, Pr. A. B.

do. do.

| |

Getraide-Bericht. Am heutigen Markt waren die Preise wie folgt: Weizen nach Qualität von 114120 Kthlr. Roggen loco 92—-93 Kthlr. - Lielcrung pr. Juni 90—89 Rihlr. G. - - pr. Juin (Juli 78 Utuili, bz s pr. Inli S August 2 Bin, Dez, Gerste loco 68—72 Rihlr. afer loco nach Qualität 43 -46 Llithils, Rüböl loco 115—5 Rihlr. - Herbsi 1% Me 02: Spiritus 36—35 Rihlr. Kanal-Listen Den Finow- Kanal passirten am 20./21 NNCI YAY 1 2275 VVspl, Roggen, 139 VV spl, Haser, 16 \Vspl Erbsen, 7056 Lir. Mell. Der Getraide

sind etwas gewichen,

Juni 25 F pl

Mairkt war auch heute wiede: flau und die Preis

Marltyreise vom Gotb ets

Berlin, den 21. Juni 18347.

5 s

Zu Lande: Roggen 4 Rthlr. 7 Sgr. 2 Ps, auch 4 Rthlr, 5 Sgr. 5 Pf.z große Gerste 2 Rthlr. 26 Sgr. 5 P}, auch 2 Rthlr. 21 Sgr. 7 Ps.3 Hafer 1 Rthlr. 27 Sgr. 7 Pf., auh 1 Rthlr. 24 Sgr. Eingegangen sind 18 Wispel, 12 Scheffel.

Zu Wa ser: Weizen (weißer) 4 Nihlr. 26 Sgr. 5 Pf, auch 4 Rhlr.

|

24 Sgr. und 4 Rthlr. 20 Sgr. 5 Ps. Roggen 4 Nthlr, auch 3 Rthlr. 22 Sgr. 10 Pf.z große Gerste 2 Rthlr, 21 Sgr. 7 Pf.z Hafer 1 Rthlr. 2: Sgr. 1 Pf., auch 1 Rthlr. 21 Sgr. 11 Pf.z Erbsen (schlechte Sorte) Rthlr. 3 Sgr. 7 Pf. Eingegangen sind 1174 Wispel 8 Scheffel.

3 3 Sonnabend, den 19, Juni.

Das Schock Stroh 8 Rthlr., auh 7 Rthlr. Rthlr. 10 Sgr., auh 1 Rthlr,

Der Centner Heu (1

Woll - Bericht.

Berlin, 21. Juni, Der hiesige Wollmarkt unterscheidet sich von allen vorhergegangenen dadur, daß in ihm eine entschiedene Tendenz zum Rückgange der Preise voorherrshend war. O ]

f : b nun dies dem sehr großen zu Markte gestellten Quantum, das fast 80,000 Ctr. erreichte, oder dem Umstande zuzuschreiben ist, daß so ungemein viel Wolle in zweiter und drit- ter Hand anzutressen war, und mitunter im Besi Solcher, die à tout prix verkaufen mußten, wollen wir hier nicht enischeiden, So viel steht fest, daß bei alle dem der geringe Aufschlag H doch größer herausstellt, wenn man erwägt, daß der berliner Markt im vorigen Jahre der höchste war

Der Gang des Marktes, welcher am 18ten seinen eigentlichen Anfang nahm, war der Art, daß man an diejem und dem folgenden Tage die feinen und untadelhaften Wollen mit cinem Ausschlage von 3- 5 Thaler pro Centner, mitunter auch etwas höher, bezahlte, Gestern und heuie jedo, und theilweise au {hon am 19ten, machten die Preise eine rücgängige Bewe- gungz man bewilligte nur bei Ausgezeichnetem 2—s3 Thaler mehr, kaufte auch zu vorjährigen Preisen, in einzelnen Fällen sogar darunter.

Bei allem dem, scheint uns das Geschäft sehr gesund zu sein, und dürfen wir, wenn, wie man glaubt, eine gute Aerndte eintreffen wird, uns den besten Hoffnungen hingeben. : e

Das Preis-Verhältniß der verschiedenen Gattungen war folgendes : für hochfeine Wollen 95 115 Rthlr. pro Ctr.

feine » 2 8D O S mittelfeine » U 70 geringere » ; ; Res 60 -— 68 ordinaire » G O as A e D Lammwolle » é as 10 O Sterblingswolle in Bunden, schlesishe .….… 60 72 do. do, von anderen Gegenden... 50 62 Pell- und Schweißwolle 6 60 , Locken, feine As 50 96 » do, gege E. L 15 48. » Die Behandlung der Wollen stand der vorjährigen nah, was mit ein Grund zu dem matten Geschäfte gewesen sein mag.

Hauptkäufer waren Engländer und Franzosen , so wie ganz besonders die Kammgarnspinnerz unsere inländischen Fabrikanten, welche, wie wir zu unserer Freude vernommen, bedeutende Bestellungen fürs Ausland, na mentlich für Amerika, haben, fehlten theilweise im Markte, da sie es vorge- zogen hatten, sih mit den feineren c{hlesischen Wollen zu versorgen z demge- mäß sind auch die meisten von Breslau hierher gebrachten schlesischen Stämme sehx schnell vergriffen worden.

Bie viel nah dem nun als beendigt anzusehenden Markte in erster und zweiter Haud Bestand geblieben, läßt sich nicht genau angeben; so viel steht fest, daß noch ein großes Quantum übrig 1st.

Dr. C. S.

m (D

Günsburg.

Auswärtige Börsen.

Niederl. wick. Sch, 575. D, Spa. 187. Zins. —, Preuss. Pr. Sch. —-«

18. Juni.

Ä usz-

Amsterdam, Do do A Pass. ——« 1%, Rus. Hope 89.

Anlwerpels, 17. Juni, Zinusl. —. Neue Aul. 18! G

Feankfurt a. M., 19, Juni. 5% Mei. 1075. %- 1960.58 Bayr. Bank-Aclien 666 G. Houge Bt G. Stiegl. T N Ge lF’olu 300 Fl. 96 G. wo. 500 Fl. 81. 80%.

London, 17. Juni. 3% 909, Belg. —, Pauiite di di Aug S D 2 O Ds 58. Port. 33, 325. Engl. Russ. —. Bras. §4. 62. Chili —. Peru 38. 36.

g aris, 18. Juni. Neapl. —. 3% Span. —-

W 1E, 20, Juni.

oln,

Bank-Actieu þ. ult, u 5

lut. 97%. %-

Neue Anl. 23. 22%. 4% do. 90. 89 5 Mex. 205. 20.

Cons.

5% Rente fin cour. 118.5 3% do. fiu cour. 1D: Pass. 4%.

Nordb. 164%.

¿ ga! Gloggu. 123 (.

(Teleg. Depesche aus K ölla, vom 21. Juni.)

Amsterdam, 19. Juni. lut, 077.

(‘Teleg. Depesche aus Köln, vom 22. Juui.) London. 18. Juni. Cous. S5. Die Börse fest. Paris, 19. Juni. 5% Rente 118. 10. 3% do 77. 60. Nordb. 82

Meteorologische Seovacitungeu.

1847. | Morgens 21. Jui. (ÿ Ubr. à Ubr

Abends ¿V Uber.

| Nachmittags | Nach einmaliger |

Beobacbtuug-

[333 29" Paare 335,24" Par. 335 28’ Par. Quellwärme 15 1ÎR.

l —-- 119° B, a1 10.7 : R. | j H |Flusswärme 19,5 ° De

+— 92 R. | +7 “R. |Bodeuwärme 101 R. 56 pt Ausdünstung 6,006 Rb.

regnige |Niederschlag 0,074 Rh, W. |[Wärmew echse!-+ 16,0 9

-+ 10,48

Lufideuck. » «« Luftwärme - « - 1 baupunkt j ‘| t 82" R. IPunstsättigung. | 79 pt, Wetter | Ï | trüb, Wind |

W olkeuzusg -

M l

Tagesmittel: 130° R... + 92° R... (0 pOL Wie

Königliche Schauspiele.

Mittwoch, 23, Juni. Im Schauspielhause. 102te AÄbonnements=- Rorstellung: Ein Arzt, Lustspiel in 1 Aft, frei nah dem Französi schen, von J. Ch, Wages. (Herr Richter : Arthur Derwood.) Hier= quf: Die Benestz Vorstellung.

egen fortdauernder Unpäßlichkeit der Dlle, Viereck kann das Lustspiel : Adrienne Lecouvyreur, heute uicht gegeben werden.

Treitag, 25. Junt. Jm Opernhause. 76e Abonnements=Vor stellung. Als vorleßte Oper: Robert der Teufel. (Dlle. Ruminel: Jsabelle ; Mad. Köster : Alice, als lebte Gastrollen.) Anfang 6 Uhr.

Zu dieser Vorstellung werden Billets zu fo‘genden mittleren Opernhaus-Preisen verkauft :

Ein Billet in den Logen des Prosceniums 1 Rthlr. 10 Sgr., in den Logen des ersten Ranges und ersten - Balkons, so wie zur Tribüne, 1 Rthlr. 10 Sgr. ; im Parquet und in den Logen des zwei- ten Ranges 1 Rthlr.; in den Logen und im Balkon des dritten Ran= ges, so wie im Parterre, 20 Sagr.; im Amphitheater 10 Sgr. ; in den Fremden-Logen 2 Rthlr,

Jm Schauspielhause. 69e französische Abonnements-Vorstellung : Les Demoiselles de Saint-Lyr, comédie en 5 actes el en prose, par Alex. Dumas. Anfang halb 7 Uhr.

idi Zinkeisen.

G uin ch D,

Berantworilicher Redacteur Pr.

Jm Selbstverlage der Expedition.

Gedrudt in der Deer schen Geheimen Ober - Hofbuchdrucierei.