1847 / 179 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

E E P

Roggen-Preise haben sich heute, besonders p. loco und auf kurze

Termine, gehoben.

Volleing. |zé.

Amzst. Rott. |4 Arub. Utr. [45 Berl. Anhb.A.|4 do. Prior. |4 Berl. Hamb. |4 do. Prior.|43 Berl. Stett. |4 Bonn-Cöln. |5 L Bresl. Freib.|4 E do. Prior.|4 ia Cöth. Bernb. |4 Sis Cr. Ob. Scb.|14 | 77 G

Eisenbahn - Actien.

Düss.Elberf.\4 | 104 B.

do. Prior.|4 | 92 bz Gloggnitz. |4 fe Hmb. Bergd. Kiel-Alt. Lpz. Dresd. Magd. Halb. Magd. Leipz,

do. Prior. N. Schl. Mk,

do. Prior.

do. Prior. Nrdb. K. Fd. O. Schl]. Lt. A

do. Prior.

do. Lt, B. Pts. Mgdb. do, Pr. A. B. do. do.

98; G

I fins pi pin Dns pi pf C rfi pi fin i P P Ma Sn

110 6.

88% bz. 925 bsz. u. G. 1015 bz.

105 B. 96; G.

922 B. 101 5 bz.

Rhein. Stm. do. Prior. do. v.St. gar. Sächs. Bayr. |4 Sag.-Glog. do. Prior. St.-Vobw. 793 G. 80 B. Thüringer. | 94 G. wWI1hb.(C.O.) Zarsk. Selo. _—_

Quitt.- Bogen. a4%

Aach Mastr.|20 837 bz. Berg. Mrk. |50| 847 bz.

Berl. Anb. B.|45| 1023 bz. u. G. Bexb. Ludw. |70 _— Brieg-Ne1ss.|55| 647 G Chem. Risa. 80 —-

Cöln- Mind. |90 917 bz.

do. Thür. V.|20| 85 B. Dresd. Görl. 90 ——

Löb. Zittau. |70

Magd. Witt./30 85 B. u. bz. Mecklenb. |60| 74 G. Nordb. F. W.|60| 72% 5 bz. Rh. St. Pr. |70| 90 bz. Starg. Pos- 40| 84 B. u. 6.

(Schluss der Börse 3 Uhr.)

Im Actien-Geschäst wenig Leben, doch sind cinige Effekten. und besonders Berlin-Anhalter, gestiegen.

Answärtige Börsen.

Amsterdam, 24. Juni.

3% do. —. Pass. —- 4% Russ. Hope 905.

¿V nkfurt a. M., 25. Juni. 1958. 56. Bayr. Bank-Actien 667 G. Ilope 89 G. Suegl. 88: G.

Poln 300 FI. 965 G. Hamburg, 26. Paris, 24. Juni.

Ausg.

Niederl. wirkl. Sch. 58. 5% Span, 8. —, Zins). —. Poln. —. Preuss. Pr. Sch. —. 5% Met. 107%. i Bank-Actien p ult. Int. 58, 574.

L A do. 500 Fl. 805. 5-

Juni.

5% Rente fin cour. 118.

Bank-Actien 1610 Br. Engl. Russ. 106% Br.

1326 Wien, 26. Juni. 5% Met. 106%. 4% do. 97. 3% do. 69. Bank- Actien 1612. Aul. de 1834 153%. de 1839 1194. Nordb. 1645. Gloggn. 1225.

Berlin , 26. Juni. Wir hatten im Laufe dieser Woche vermehrte Landzufuhren von Getraide: 10 Wspl. Weizen, 38 Wspl. Roggen, 33 Wspl, Gersie, 95 Wspl. Hafer, und wurde bezahlt: 110/115 Rihlr. für Weizen, 96/100 Rihlr, für Roggen, 70/72 Rthlr. für Gerste, 44/48 Rihlr. für Hafer. Zunehmend davon passirte durch die Kanäle; durch den Finow- Kanal: 611 Wspl. Weizen, 3627 Wspl. Roggen, 843 Wspl. Hafer, 69 Wspl. Erbsen, c. 18,090 Ctr. Mehlz dur den Friedrich Wilhelms - Kanal: 88 Wspl. Weizen, 40 Wspl. Hafer, c. 1750 Cir. Mehl. Dagegen ging wasserwärts wenig ab: 133 Wspl, Weizen nah Hamburg, 480 Wspl. Roggen uach Magdeburg und Bernburg. Um \o ausgedehnter aber war der Versandt per Cisenbahn, welche den Andrang zu prompten Verladungen entfernt nicht befriedigen konnten. Der Verkehr in Getraide beschränkte sich meist auf kleinere Partieen, war aber ziemlich lebhaft. Weizen, wofür die Speculation ganz ruhte, gab im Werthe etwas nach , obschon die leßteren Berichte von England etwas fester dafür sih aussprachen. Bei Ladungen ging nichts um, Wir notiren: weißer 85/87 pfd. poln, 114/118 Rithlr,z bunter 84/85 pfd. poln. 140/114 Rthlr,; gelbe märksh. Sorten fehlen. Auf das Geschäft in Roggen hatten die ausländischen Berichte kaum einen Einfluß, dieser hing mehr ab von den russischen Abkünften in Stettin, deren sehr bedeutende dort eintrafen, welche größtentheils auf hier debou- chirten. Zufolge dessen nahmen unsere Preise eine weichende Tendenz an, die bis über Mitte der Woche anhielt, von da ab aber einer entgegenge- seßten Plaß machte. Demnach schlossen wir heute: loco 93/94 Rihlr. bez., pro Juni bis 94 Rthlr. bez. 95 Br., pro Juni /Juli bis 82 Rthlr bez, pro Zuli /Aug. bis 75 Rthlr. bez. 76 Rthlr. Br. Gerste ist fast gänz- lih geräumt, unter 72/73 Rthlr. nach Güte nicht käuflich. Von Hafer kam Mehreres heran, und reise gaben cher nachz loco 46/54 pfd. 42/46 NRthlr., \{chw. 48 pfd. 44 Rthlr, Br, Erbsen wurden weniger dringend ausgeboten, wodurch deren Werth auf 78/86 Rthlr. sich befestigte. __Kleefaaten blieben außer Handel, weil feine Waare fehlte und ge- ringe unbeachtet war; geforderte Preise waren für weißes 10/13 Rthlr., für rothes 9/12 Rthlr. nah Qualität. Jn Oelsaaten vorjähriger wie diesjähriger Aerndte auf Lieferung wurde wegen Mangel an Offerten nichts gehandelt; für alten Rapps war 80 Rthlr. zu bedingen, für neuen pro Aug. /Sept. 76 [78 Rthlr. Rübsen war nicht beachtet. Die Frage für Rüböl auf Lieferung, besonders pro Herbsttermine, war im Zunehmen, wogegen Verkäufer mehr und mehr hinter hohen Forderungen sich zurüdck- zogen, die ihnen auch gewährt werden mußten. Wir schlossen heute : loco und Juni /Juli 41% Br., 115 Gld.z Juli / Aug. 11% a 5z Aug. /Sept. 12 Br., 11% Gld.; Sept. /Oftbr. 12 Rihlr. bez. u. Br., 11% Gld.; Oktbr. /Dezbr. 12 Rihlr. bez. u. Br., 415 Gld. Für Leinöl fehlte Kauflust, 11 Rthlr. loco Lieferung nominell. Mohnöl 225 Rthlr. Hanf- öl 16/15 Nthlr, Palmöl 145 14 Rihlr, Süd seethran 9% Rthlr. Ie Berichte über den Stand der Oelsaaten im Felde nähern sich cinander immer mehr dahin: daß weder qualitativ noch quantitativ ein großer Ertrag zu erwarten stehe, weil dieselben überhaupt nur, dünn stehend, wenig Schoten angeseßt haben und der Jnhalt dieser durch Ungeziefer schr beein- trächtigt worden. Auch Roggen erachtet man durchscnittlich nur dünn stehend und dessen Achren wie Körnercinsaß bei weitem nicht vollkommen.

Meinung für Spiritus war derselbe gatiz vernachlässigt und bei Partieert fast unverkäuflich, weshalb dessen Werth wesentlich gewichen z an bei Kleinigkeiten 314 —31 Rthlr., Juli /August zu 30 Rthlr. verkauft u. Br. ; pro August 31 Rihlr. bezahlt. Die zu Felde stehenden Kartoffeln sollen zu den besten Erwartungen berehtigen. Die Witterung war fruchtbar z warmer Sonnenschein und Regen wechselten mit einander, Der Wind war umlaufend, heut S, W,

Meteorologische Bcobachtungen.

i847. Morgens 27. Juni.

Abends #0 Ubr.

Nach einmaliger

Nachmittags Beobachtung-

6 Ubr. Z Ukr.

Luftdruck 337,42" Par.|337 31’’' Par 337,29'"’ Par.| Quellwärme 7,8°R.

Luftwärme ....|+ 11,2" R. [4- 16,4° R. | 4+ IL1° R |Flusswärme 16,2° R,

Thaupunkt... -+ Ds R.'+ 10,0° R | + 9,0" R. |Bodenwürme 16 R.

Dunstsättigung - | Ausdünstung 0,006"'Rh.

halbheiter |Niederschlag 0.

NW. Würmewechse!-+ 17,1° +9,0°

72 pCt. NW.

Wetter trüb. | halbhbeiter

Wind ......«.- NW. NW.

Wolkenzug - « « | NW. | -—_— "Tagesmittel: 337 34’ Par... + 12,9" R... -+ 94° R..

81 pee. | 56 pCt | 80 pCt. |

Königliche Schauspiele.

Dienstag, 29. Juni. Jm Schauspielhause. 71ste französische Abonnements - Vorstellung, Pour la Clôture de la Saison du Théâtre-Français, la seconde représentation de: Ce que femme veut comédie nouvelle en 2 actes», mêlée de chant, par MM, Duvert et Lauzanne. Une femme qui se jetle par la fenêtre, vaudeville nouveau en 1 acte, du Théâtre du (3ymnase, par Scribe. Anfang halb Tube

Die resp. Abonnenten werden ersucht, in Folge des §. 1 ihres Abonnements-Kontraktes zu dieser Vorstellung die Billets im Billet Verkgufs-Büreau bis Dienstag, den 29, Juni, Mittags 2 Uhr, ab= holen zu lassen.

Im Königlichen Schloß - Theater zu Charlottenburg : Der arme Poet, Schauspiel in 1 Akt, von Kohebue. Hierauf: Des Goldschmidts Töchterlein, altdeutsches Sittengemälde in 2 Abtheil, von C. Blum. Anfang halb 7 Uhr.

Billets zu dieser Vorstellung sind im Billet-Verkaufs-Büreau des Schauspielhauses zu Berlin, und am Tage der Vorstellung selbst, Abends im Schloß - Theater zu Charlottenburg an der Kasse zu aben.

) Mittwoch, 30. Juni. Jm Schauspielhause. 105te Abonnements= Vorstellung: Emilia Galotti. (Herr Schneider : Den Prinzen.)

Berantwortlicher Redacteur Dr. J. W, Zinkcisen.

3% do. fin cour. 77 60.

Neapl. —, 3% Span. 34%. Pas. —.

Bekanntmachungen.

[379] Avertissement

Allgemeiner

fünftiger Zufertigun

Bevollmächtigte zu

Z Ueber ven Nachlaß des am 5. Januar 1847 zu Frank- (L. S.) furt a. O. verstorbenen Kaufmanns und Lieutenants

d D. Carl Knell ist auf den Antrag seiner Erben der [579] erbschaftliche Liquidations-Proz min zur Anmeldung und Nachweisung der Ansprüche

der Gläubiger auf

den sechs8undzwanzig

seßt worden.

Es werden daher alle unbekannten Gläubiger hier-

sten August c., Vormit- A tags 11 Uhr, vor dem Referendarius Rehfeld als Deputirten ange-

richtigt, daß die

durch vorgeladen, ihre Forderungen spätestens in dem obi- en Termine auf dem Königl.

macht und Jnformation

bringen.

Bei unterlassener Anmeldung ihrer Ansprüche im Termine aber haben sie zu gewärtigen, daß sic aller ihrer Vorrechte verlustig erklärt derungen nur an dasjenige, was nach Befriedigung der sich meldenden Gläubiger von der Masse noch übrig bleiben möchte, verwiesen werden, -

Frankfurt a. O., den 3. April 1847.

Erster Senat des Königl, preuß. Ober - Landesgerichts.

[77] Nothwendiger Verkauf. Königl. Ober-Landesgericht zu Coeslin.

Das Allodial-Nittergut Zülkenhagen im Neustettiner Kreise, landschaftlich abgeschäßt auf 22,152 Thlr. 19 Sgr. 8 Pf., zufolge der nebst Hypotbekenschein in un- screm dritten Büreau einzusehenden Taxe, soll

am 11. August d. J., Vor an ordentlicher Gerichtsstelle subhastirt werden.

Ober-Landesgericht hier- selbst, entweder in Person oder durch einen mit Voll- „und versehenen hiesigen Justiz- Kommissarius, anzuzeigen und die Beweismittel beizu-

[685 b]

und mit ihren For-

finden.

mittags 11 Uhr,

[433] Ediktal-Ladung.

Nachdem in Folge eingetretener Junsolvenz-Erklärung zu dem Vermögen des Häuslers und Handelsmanns August Gotthelf Böhme zu Nieder - Cunnersdorf der

Konkurs - Prozeß zu èröffnen

un

1

früher Gerichtszeit an Domstifts - Kanzleistelle dissin persönlich oder durch gehöri a Bevoll mächtigte bei Strafe des Ausschlusses und bei Verlust ihrer Ansprüche, so wie der Rechtswohlthat der Wiedver- einsezung in den vorigen Stand, zu erscheinen , ihre Forderungen und Ansprüche gehörig anzumelden und zu bescheinigen, mit dem bestellten Rechtsvertreter hierüber, so wie wegen des etwanigen Vorzugsrehts unter sich, ochen ‘zu verfahren und zu beschließen, hier-

vember 1847 j Präklusivbescheides in Betreff [634]

binnen 6 nächst am

Fünften No der Bekanntmachung eines der Nichterschienenen sich zu versehen, sodann den sten Dezember 1847 der Jnrotulation der Akten und deren Versendung nach

Zwanzig

rechtlichem Erkenntniß und am

Vierundzwanzig

wärtigen.

Uebrigens haben auswärtige Gläubiger zur Annahme Dr, Wilhelm Freund.

ewesen z als werden alle bekannten und unbekannten Gläubiger nurgedachten Böh- me's, so wie Alle, welche an denselben und nunmehr an dessen Konkursmasse aus irgend cinem Rechtsgrunde Ansprüche zu haben vermeinen , hiermit öffeutlich und peremtorish vorgeladen, auf den s M ebnten Oktober 1847

als dem festgeseßten Liquidations - Termine, zu rechter

L RA sten Februar 1848 der Publication eines Locations - Erkenntnisses zu ge-

731 b]

e und Erlasse gehörig legitimirte ti bestellen. kostet 17 Thlr. Dom stiftsgericht Budissin, am 6. Mai 1847. | U. 2. ai 25 E

Beau at t

Dem allgemeinen Wunsche der Herren Produzenten und Käufer zufo!ge, wird am 9. Juli . c. Vormittags 11 Uhr, eine Börse behufs des Verkaufes von Oelgewächsen im Lokale des Herrn Deak in Prenzlau statt-

Der Vorstand der Produkten-

Börse in Prenzlau.

Seebad zu Wyk

Unter Bezugnahme vom Anfange Mai d. J. wird hiermit nachträglich zur öffentlichen Kunde gebracht, daß die näheren Bestim- mungen über die zwischen Husum und Wyk nunmehro eingerichtete Dampfschifffahrt aus den in allen Gast- häusern in Hamburg und Rendsburg ausgelegten Ta- bellen ersehen werden können.

Wv, den 29. Juni 1847.

Die

Die anderen Früchte sollen mehr oder weniger gut stehen, je nachdem Negen gefallen oder gefehlt hat. Bei sehr geringem Bedarf und fehlender

Im Selbstverlage der Expedition. Gedrucft in der Decker schen Geheimen Ober - Hofbuchdrucerei,

Hartung, Synd. V; 4 Tbe:

gen mit wissenschaftlicher

Wolff.

übertrifft.

zu erhalten.

[712 b]

Anzeige. (A. Bath), Brüderstr, Nr, 4!

Zweites Heft,

auf Föhr.

auf die Annonce der Direction

einigten Landtages.

- pes

Direction.

Literarische Anzeigen.

Duxch alle Buchhandlungen ist gleich voll- ständig oder auch Bänden und Abtheilungen allmälig zu be- ziehen, in Berlin (Stechbahn No. 3), Posen und Bromberg durch E. S, Mittler:

Wörterbuch der lateinmi- schen Sprache.

Nach historisch-genetischen Prinzipien, mit steter Berücksichtigung der Gram matik, Sy- non Ln ik und Alterthumskunde bearbeitet, Nebst mehreren Beilagen linguistischen und archäologischen Tuhalts.

a

fentlichen Jnteressen überhaupt, Potsdam, den 24. Juni 1847.

beliebig in sechs einzelnen

[729b] Abendblatt,

Proclamata

fehrslisten“/ vom 1. k. M. ab dahin aus

I 2 25 Thlr.

Nach dem einstimimigen Urtheile der berühmte- B oen sten und kompetentesten Philologen ist das Freund eröffnet und ein Ter- Das handeltreibende Publikum wird hierdurch benach- sche Wörterbuch das erste

t D Meßhandelswoche der Laurentius- Messe dieses Jahres mit dem 8. August ihren Anfang nimmt und daher das Auspacken der kurzen Waaren ationale Entwickelung der VVort-Bedeutun- am 2. August, aller übrigen Waaren aber am 4. dessel- ben Monats von Mittags 12 Uhr an gestattet ist,

Braunschweig, den 12. Juni 1817.

Herzogliches Haupt - Zollamt.

lexikalische jetzt ganz vollendete Werk von grolerem Umfange, im welchem die geschichtliche und Z

Schärfe nnd Klarheit dargelegt ist, und welches auch durch Ale Reichhalutigkelt Seines Materials, na- mentlich hinsichtlich der älteren lateinischen Sprach- rerioden, alle bisherigen lateinischen VWörterbücher

Die Anschaffung kann auch allmälig

Oelsaat-Börse in Prenzlau. fra e Ten da jede Abtheilunz cinzeln verküus-

Zur etwa gewünschten vorherigen näheren Ein- sicht sind Probeblätter, wie auch der crste Band dieses VWörterbuches, durch alle Buchhandlungen

Halin sche Verlags-Buchhandiung in Leipzig.

Jn unserem Verlage is erschienen und vorräthig in der

Mysliusschen Sort. -Buchhdlg.

Der preußische Skaatsbürger. Eine Monats\chrift für Volfkf und Staat. Herausgegeben von D) r. Aug. Th. Woeniger,

Jnhaltz Neues Vorwort wegen Veränderung der Redaction. Die Stadt Wittenberg. Ueber Speditions- und Transportwesen und dessen Ga- ranticen. Das Toleranz - Edikt. Die Nachtheile der polizeilichen Aufsicht, Zur Literatur des Ver-

Der preuß. Staatsbürger erscheint in von 3 Bogen zum Jahrespreise von zwei E Bis zum Ende dieses Jahres werden wir jedenfalls j 1 ( ) L 2 12 Hefte abliefern, und so das Versäumte wegen der | schiedensten Pläve, reiche stati st i ce NUebersichten, Unterbrehung und Veränderung der Redaction einge- bracht haben. Bestellungen hierauf nehmen alle 1in- und ausländischen Buchhandlungen und P

Der Name und die Bedeutung des h A A, c , teurs Herrn Dr. Woeniger als Publizist bürgt für die | heiten der hülfsbedürftigen Volksklassen ist

ostanstalten an. neuen Nedac-

Stuhr sche Buchhandlung in Potsdam,

Berliner Zeitungs - Halle.

Herausgeber: Gustav Julius. Erscheint täglich außer Sonntag. Preis: Berlin 1 Thlr. Auswärts (innerhalb Preußens) 1 Thlr. 225 Sgr p. Quartal. Bezug durch alle Postanstalten und Buchhandlungen des Jn- und Auslandes, ÎIn-

ertionspreis 14 Sgr. die Petitzeile.

sämmtlicher Gerichtsbeh örden Deutschlands.

Um die Berliner Zeitungs-Halle noch gemeinnüßiger Van zu machen, wird die bereits bestehende Rubrik „Ver- ' gedehnt werden,

daß (vorläufig zweimal in der Woche) eine übersicht-

Sp

Anzeiger.

Das Ganze jetzt vollständig in 4 Bdn. gr. Lex.-Oktav

(1. 884 Thir. Il.

lihe Zusammenstellung der von sämmtlichen Ge- richt3behörden Deutschlands in den verschiede- nen Landes - Zeitungen und Provinzial - Blättern erlas- senen öffentlihen Aufgebote 1) unbekannter Erben, Legatarien , Real-Präten- denten, Gläubiger in Konkurs- und Liquidations- Sachen, Schiffs-, Kassen-, Handlungs-, Bau- und Socictäts-Gläubiger, verschollener Personen , ver- lorener und gestohlener Dokumente, Gesammthänder

L: E Thlr:

und Agnaten, Fidei-Commiß- und Lehnstamms=- Interessenten, so wie - der Bekanntmachungen in Subhastations -, Auseinandersezungs - Moratorien- , Prodigalitäts=-, Confiscations- und Ehe- Sachen, ingleichen der offenen Arreste in Konkurs - und Provocations- Sachen, ertraftweise und rechtzeitig vor den Terminen, ge- geben werden soll.

Die Nüglichkeit einer derartigen Einrichtung dürfte gewiß Anerkennung finden, besonders aber den Beifall der Sachkundigen erhalten, welche den bisherigen Modus der Veröffentlichung gerichtlicher Citationen kennen und aus der täglichen Erfahrung wissen, wie viele Erbschaftsanfälle den in anderen Län- dern und Provinzen wohnenden Berechtigten entzogen bleiben und wie viele Gläubiger alljährlich präkludirt werden, weil die entsprechenden, immer nur auf die einzelnen Provinzialblätter beschränkten Bekannt:nachun- gen nicht zu ihrer Kenntmß gelangen.

Verkehrslisten.

Actienkalender, Avise für Staats- und Anleihe

i Qisron ther äufe Verkäufe, Gesuche 9 papiere, Listen über Käufe, Verkäufe, Gesuche und An- gebote von Stellen u. #. w., eine Zusammenstellung aus sämmtlichen deutschen Blättern.

Auswärtige Agenturen oder Privatper- sonen, welche in diesen Verkehrslisten irgend eine Berücksichtigung besonders wünschen, sind gebeten, sich portofrei an das Büreau der Berliner Zeitungs-Halle zu wenden,

Der politische Theil liefert alle wichtigen oder interessanten Nachrichten in größter Schnellig- feitz außerdem geordnete Uebersihten der Ercig- nisse in fortlaufenden Folgen und eine Umschau über die deutschen Zeitungen, Die Handels- und Verkehrs-Zeitung enthält die reichhaltigsten und promptesten Coursberichte, Nachrichten über alle Geld- máärkte der Welt, Markt- und Waagrenberichte der ver-

(Schluß.)

Monatsheften

eine vollständige Eisenbahn-Zeitung, Nachrichten und Erörterungen über Alles, was für Handel, In- dustrie, Schifffahrt, Technik und den gesammten mate- riellen Verkehr von Jnteresse is. Den Angelege n-

,

Tendenz der Zeitschrift als freisinniges Organ ber öf | eine besondere Rubrik gewidmet. Sprechsaal, der

Jedermann, allen Richtungen und Juteressen, ofen steht. Die Gerichts-Zeitung enthält Kriminalfälle aus Berlin, so wie ans vielen anderen Orten Deutsch- lands und des Auslandes. Alte Sonnabend erscheint Ein Bogen Feuilleton (unterhaltende Aufsätze, Kunst, Literatur).

[730 b] j Kunst-Auction zu Dresden.

Auf die in diesem Blatte zum 12, Juli a. c. u. R angezeigte Versteigerung der Kunstsammlung des ver=- storbenen Freiherrn, Herrn Heinrich von Friesen, bestehend in Kupferstichen, Radirungen, Holzschnitten, Lithographieen, Handzeichnungen und Oelgemälden 2c., wird hiermit nohmals aufmerksam gemacht , zugleich werden auf portofreie Briefe auch Kataloge gratis ge- sandt. Carl Ernst Sieber,

Königl., auch Stadt- und Raths-Auctionator.

Das Abonnement beträgt: 2 Rthlr. sür 4 Iahr. 4 Rthlr. - # Iahr. 8 Rthlr. - 1 Iahr. in allen Theilen der Monarchie Í ohne Preis - Erhöhung. Bei einzelnen ummern wird der Bogen mit 24 Sgr. verechnet.

Allgemeine

Berlin; Mittwoch den 30 Juni

Da wir uns im laufenden Vierteljahr, wegen zu spät eingegangener

Alle Post - Anstalten des In- und Auslandes nehmen Bestellung auf dieses Blatt an, sür Berlin die Expedition der Allg. Preuß. Zeitung: Behren-Straße Ür. 57- Insertions-Gebühr sür den Raum einer Zeile des Allg. Anzeigers 2 Sgr.

1847.

An die Leser.

unvollständige Exemplare der Allgemeinen Preußischen Zeitung zu liefern, so bitten wir die Bestellungen für das

len, daß wir die Stärke der Auflage gleih zu Anfange desselben danach bemessen können.

nen Nummern nicht immer mit Bestimmtheit rechucn dürfen.

Der vierteljährliche Pránumerations : Preis beträgt 2 Rthlr. Preuß. Cour. für das Juland.

C

Meldungen , leider in die Nothwendigkeit versest sahen, einer großen Anzahl unserer respektiven Abonnenten nur

nächste Quartal gefälligst rechtzeitig so bewirken zu wol-

Denn später cintretende Abonnenten würden auf vollständige Nachlieferung der dann bercits erschiene-

Bestellungen für Berlin werden in der Expedition

(Behrenstraße Nr. 57) gemacht; jeder innerhalb der Ringmauer der Stadt wohnende Abonnent erhält das Blatt dur die Stadtpost, {hon den Abend vor dem angegebenen Datum, frei ins Haus gesandt. Auswártige, des In- oder Auslandes, bewirken ihre Bestellungen bei den resp. Post - Aemtern. Bei

berechnet.

Iuhailt.

Amtlicher Theil,

Landtags- Angelegenheiten. Schluß der Siyung der Herren- Kurie vom 22. Juni: Bericht über den Antrag der anderen Kurie auf Ertheilung der ständischen Rechte an Alle, die sich zur christlichen Religion bekennen; Verhandlungen und namentliche Abstimmung darü- ber. Sihung der Kurie der drei Stände vom 23. Jun1: Eingegangene Mittheilungen der Herren - Kuriez Gutachten über das Votum der Herren- Kurie, betrefend die Bitte um Abänderung der Ver- ordnungen vom 3. Februar Verhandlungen darüber: namentliche Ab- stimmung in Betreff der Periodizität z die ständischen Ausschüssez Staats- Anleihen und Kriegsschulden,

Beilagen,

Amtlicher Theil.

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht :

Dem beim Kriegs - Ministerium angestellten Geheimen expedi= renden Secretair, Kriegsrath Dürre, den Rothen Adler-Orden dritter Klasse mit der Schleife; dem Land =- und Stadtgerichts - Rath Dreger in Wittenberg, dem Eigenthümer und Rentier Ja ch tmann und dem Kaufmann Kißzing in Berlin den Rothen Adler - Orden vierter Klasse; so wie dem Schullehrer und Organisten J gnabß Laushner zu Lichtenberg, Regierungs - Bezirk Oppeln, das All- gemeine Ehrenzeichen zu verleihen; und

‘den bisherigen Wasserbau - Juspektor Asmus zu Webtlar zum Regierungs- und Baurath zu ernennen.

Se. Königl, Hoheit der Prinz Albrecht ist nah St. Peters= burg, und Se. Königl. L oheit der Prinz Waldemar nah London ab= gerei\t, Bekanntmachung. Die schon in früheren Jahren bestandene Courierpost von Tau- roggen nah St. Petersburg, welche zur Beförderung von zwei Per-

sonen eingerichtet is, wird auch im Laufe dieses Sommers wieder coursiren. Dieselbe geht aus Tauroggen Sonutag, Dienstag und Freitag 8 Uhr früh ab und trifft in St. Petersburg am Mittwoch, Freitag und Montag gegen 4 Uhr früh ein. Reisende, welche sich dieser Post bedienen wollen, erhalten die snellste Beförderung, wenn sie die am Donnerstage, Sonnabend und Dienstage 7 Uhr Abends von hier abgehende und am Sountage, Dienstage und Freitage früh in Tauroggen eintreffende Courierpost benußen. Berlin, den 25. Juni 1847. General-Post-Amt.

Abgereist: Se. Durchlaucht der Herzog von Ratibor, nah Rauden. i :

Se. Durchlaucht der Prinz Karl Biron von Kurland, nach polnisch Wartenberg.

E O sf 2 i

Der Fürst von Lich nowsky, nah Krzyzanowiß.

Der General-Major und Commandeur der 1stten Jnfanterie- Brigade, von Prondzinski, nah Königsberg i. Pr.

Landtags - Angelegenheiten.

Sitzung der Herren-Kurie am 22. Jir (Schluß.)

Se. Königl. Hoheit der rinz von Preußen: Es kommt mir eigenthümlich vor, daß ein König von Preußen gebeten werden soll, daß Christen in Seinen ständischen Versammlungen Aufnahme finden mögen. So heißt der Antrag der Drei - Stände - Kurie. So hingestellt , könnte man glauben, es sei fraglih geworden , ob Christen überhaupt aufnehmbar seien, woran man aber natürlich nie- mals gedacht hat. Es handelt sich nur aber davon, daß es Christen giebt, die sich in Verhältnissen bewegen, aus denen hervorgeht , daß die sih nicht zu einer anerkannten Kirche halten. Dies is allein der Grund des Antrages. Wir haben anerkan nte Religions-Ge- sellschaften, dies sind die evangelische und die katholische Kirche; und wix haben geduldete Religions - Gesellschaften, Herrnhuther , Alt- Lutheraner u. \. w. Wenn also Jemand sagt: ih bin Christ; so fragt man: zu welcher Kirche hältst du dih? Er antwortet : ih gehöre zu feiner Kirche, sondern zu einer Religions - Gesellschaft, Mennoniten, Herrnhuther u. \. w., oder zu den neuen, denen noch feine Namen beigelegt sind. Nun ist die erste Frage, ob man Jn- dividuen, welche sih zu g Religions - Gesellschaften zählen, als Stände aufnehmen soll oder niht? Jch glaube, daß sie unbe- dingt aufgenommen werden fönnen. Es handelt sich aber auch von denen, die sich von einer der anerkannten Kirchen offiziell losgesagt haben und zu einer n o nicht geduldeten Religions - Gesellschaft

übergetreten sind, und da fragt cs sich zweitens, ob auch diesen, #o zu sagen, kirchlich umherschwimmenden Personen die Rechte der Standschaft ertheilt werden sollen. Den Angestellten sind ihre Rechte und Aemter durch die Kabinets-Ordre, die dem Geseße vom | 30. März gefolgt ist, ausdrücklich vorbehalten, so daß Alle, die si in jener firhlihen Uebergangsperiode befinden, in ¡ihren Stellungen nicht gefährdet sindz sie bleiben unbeschadet in ihren Aemtern. Es | fann sih aber wohl fragen, ob Einer, der in der quaest. Zwischen- periode sich befindet, während dieser Zeit zu“ciner ständischen Function | gewählt werden darf, oder ob die Wahlfähigkeit ruhen soll, bis die ; Duldung der neuen Religions - Gesellschast ausgesprochen ist ? Wenn der Minister des Kultus gesagt hat, daß diese Zwischenperiode #0 be- zeichnet werden fönne , als ignorire man den Austritt aus der aner- fannten Kirchen - Gesellschaft , so is die zweifelhafte Frage, die uns vorliegt, so gut wie entschieden und fein weiterer Antrag zu for= miren, am allerwenigsten aber eimn Antrag so nakt wie der vor= liegende. : E j Graf von Arnim: Jch glaube, daß die Fassungen, wie sie von dem Grafen Dohna und von dem Grafen Jßenpliß proponirt sind, auf einem gewissen Punkte über vas hinausgehen, was in bem zweiten Theile der Petition der Drei - Stände - Kurie enthalten ist, und daher unverträglich sind mit dem zweiten Theile, wonach die Regierung eine Proposition über diesen Gegenstand vorlege. Es ist

in den ständischen Geseben die positive Vorschrift enthalten in dem g. 5, welcher sagt: ,, Zur Wählbarkeit if nothwendig die Gemein- \chaft mit einer der christlichen Kixchen. Seit dem Erlaß dieses Ge=- setzes hat sich die Erscheinung ergeben, daß Dissidenten aus der Ge- meinschaft einer christlihen Kirche ausgetreten sind und sich keiner neuen kirchlichen Gemeinschaft angeschlossen haben, gleichwohl aber behaupten und erklären, daß sie sih zur christlichen Religion bekennen.

Dies i} also ein neuer Zustand, em Verhältniß, das geregelt werden muß. Dieses Bedürfniß ist anerkannt, seine Lösung halte ih eben- falls für nothwendig, um nicht in jedem einzelnen Falle die allerbe- trübendsten und unerfreulichsten Diskussionen und Streitigkeiten hervor- zurufen, Dieser Zweifel kann auf zweifahe Weise gelöst werden. Aus dem ständischen Standpunkte entweder #o, daß die Stände sich darüber vereinigen, was sie von Sr. Majestät als Abänderung erbit- ten wollen, also sih etwa dahin vereinigen, den König zu bitten, Cr möge jenen Personen die ständischen Rechte geben. Dann bedarf es feiner Proposition mehr. Oder es fann erbeten werden, Se. Majestät möge diesen Gegenstand, der ein nicht zu beseitigendes Faktum in dem Entwickelungsgange der religiösen und staatlichen Verhältnisse gewor= den is, einer Erwägung unterwerfen und in einer Proposition ein Mittel zur Lösung bieten. Dann darf vorher keine Zusicherung sol- her Rechte erfolgen. Es kann dan nicht, wie vorgeschlagen worden ist, Se. Majestät gebeten werden, diese Rechte im voraus zuzusichern. Jch sage, einer von beiden Wegen muß betreten werden; beide zu- sammen, das geht niht. Jch frage, ob die erste Ansicht: die Stände bitten darum, diese Gewährung der Rechte eintreten zu lassen, \o flar, so unzweifelhaft ist, daß wir sie zu unserer Bitte erheben kön- nen? Dies muß ih bezweifeln. Es hat,die Drei-Stände-Kurie nux für nothwendig erachtet , daß sie dem Landtage, eventuell dem Pro- vinzial - Landtage, vorgelegt werden möchte. Es kann nichts weiter erbeten werden als eine Proposition zur Lösung des Zwiespalts zwi- chen dem thatsächlichen Zustande und dem rechtlichen. Ohne mich mit einem Worte für oder wider die Frage zu entscheiden, die ih von so großer Wichtigkeit und Tiefe halte, bemerke ich, daß ich sie für eine Proposition reif wünschte, daß sie aber, nah meiner Mei- nung, noch nicht so klar ist, daß man mit einem bestimmten Antrage hervortreten fönnte. Diese Ansicht halte ih nicht im Widerspruch mit der Ordre, die vorgelesen worden ist. s is nämlich in keinem Gejebe positiv gesagt, daß zur Staatsdienerschaft die Gemein- haft mit einer der christlihen Kirchen nothwendig sei; nur e contrario sind Bestimmungen vorhanden, die gewisse Re- ligionsgenossen, die sth niht zur christlichen Kirche bekennen, von gewissen Aemtern im Staatsdienste ausschließen. Wir haben aber feine positive Bestimmung, welche sagte: „Zur Staatsdiener- schaft is nothwendig 1s\tens, 2tens, 3tens Gemeinschaft mit der rist- lichen Kirche‘. Man würde also, indem man die Dissidenten vom Staatsdienste ausschlösse, etwas Neues thun, was nicht im Gejeb steht. Wenn aber in dem ständischen Gesebe die positive Bestimmung da is, daß zur Ausübung der ständischen Rechte Gemeinschaft mit einer der christlichen Kirchen nothwendig is, so thut man, indem man fragt: Hat derjenige ständische Rechte, der erflärt, daß er si nicht in Gemeinschagst einer der christlihen Kirchen befindet? nichts, was nicht {hon ich Geseße begründet wäre. Das i} etwas, wodurch wir nichts Neues ge eßlih eintreten lassen, wie es der Fall sein würde, wenn man die Dissidenten deshalb vom Staatsdienste ausschließen wollte, weil sie nicht einer christlichen Kirche angehören. Derjenige, der seine bisherige Kirche verläßt und sich nicht einer an- deren Kirche anschließt, aber dennoch erklärt, er bekenne sich zur christlichen Religion, dieser steht in Bezug auf die ständischen Gesebe in einem abnormen Verhältnisse. Hiernach, glaube ih, wird sich in der That das, was man gegenwärtig eigentlich fonsequent und ge- seßlih richtig erbitten fann, sih immer nur darauf beschränken, zu sagen: „Daß Se. Majestät allerunterthänigst gebeten werden möge, in Bezug auf die Ausübung der ständischen Rechte seitens derjenigen Personen, welche, ohne der Gemeinschaft einer der christlichen Kirchen anzugehören, gleihwohl erklären, daß sie sich zur christlihen Religion befennen, eine Proposition mit Rücksicht auf den §. 5 sub 2 der

, 7

Geseße über Anordnung der Provinzial - Stände vom 1. Juli 1823

einzelnen Nummern des Blattes wird der Bogen mit 25 Sgr.

E

und 27. März 1824 dem nächsten Vereizuigten Landtage zur Begut= achtung vorlegen zu lassen. R A ( Auf mehrseitigen Wunsch trägt Graf von Arnim diese Fassung i nochmals vor.) A

Graf von Arnim: Es fragt sich, ob diejer Antrag Unter= stüßung findet. j ; e

(Die Mitglieder erheben sih zahlreich, er ist daher hinreichend

unterstüßt.) "us

Graf Dyhrn: Mir scheint doch in dem Amendement die Bitte, daß ihnen die Ausübung gewährt werde, nicht sharf genug ausge- sprochen. E

Graf vou Arnim: Js denn das geehrte Mitglied der An- sicht, daß die Bitte vereinbar ist mit einer nochmals vorzulegenden Proposition ? e

Graf Dyhrn: Nein. Es ist mix nicht harf genug auêge- sprochen , daß die Proposition die Ausübung gewähren moge hier steht blos in Bezug auf die Ausübung, und da kann die Proposition die Ausübung ganz nehmen. Wir wollen aber bitten, daß die Pro-= position ihnen die Ausübung gewähren möge. i

Fürst B. Radziwill: Jch kann mich bei dem in Rede stehen- den Gegenstande nur zu einer Bitte an Se. Majestät entschließen, und das isst die, welche ih auf das Büreau des verehrten Herrn Mar-= \challs niedergelegt habe. : ; i

Marsch all: Der Vorschlag if noch nicht vorgetragen. Jch habe cs überlassen, sih um das Work zu melden. :

Fürst B. Radziwill: Die Bitte, die ih vorgeschlagen habe, scheint mir das unzweideutig auszusprechen, was ih wünsche; ich bitte, sie vorzulesen. :

Referent von Jhenpyliht d

„Se. Majestät den König zu bitten, Allergnädi st aussprechen zu

wollen, daß auf Zulassung zux ständischen Wähll arfeit nur diejem-=

gen christlichen Körpers\chasten Anusyruch machen köunen, deren Geist=- liche auch bürgerlich gültige Amtshandlungen vornehmen können."

Jch muß mir nur so viel zu bemerken erlauben, daß hier in die- sem Vorschlage weder die Majorität, noch die Minoritäf der Abthei- lung zu finden ist, noch das, was der Graf Arnim, noch das, was der Graf Dohna-Lauck vorgeschlagen hat, sondern es ist etwas drit= tes oder viertes respektiv.

Fürst Wilhelm Radziwill: Mit dem Amendement, was der geehrte Redner aus der Mark formulirt hat, kann ich mich nicht ganz einverstanden erklären, weil ih in demselben die Ansicht der Minorität uicht ausgedrückt finde. Meiner Ansicht nach kann überhaupt es Sr. Majestät lediglich anheimgestellt werden, ob Allerhöchstdieselben Sich in Jhrer Weisheit bewogen sinden möchten, über diesen Punkt dem nächsten Vereinigten Landtage eine Proposition vouzulegen oder niht. Ich kann es indeß nicht für gleichgültig halten, daß Se. Ma- jestät auf Grund der beiliegenden, jeßt ausgesprochenen Petition die Ansicht der Versammlung erfahre, und in dieser Beziehung halte ih es für wichtig, daß über die Petition, so wie |îe vorliegt, abgestimmt werde, und ih würde mir den Autrag erlauben, beide Ansichten, die in dem Abtheilungs - Gutachten enthalten sind, zur Abstimmung zu bringen. Die Abstimmung selbst wird dann das Material für die fünftige Proposition sein, deren Erlassung ih, wie gesagt, lediglich anheimstellen möchte. H S :

Marschall: Jh will nur beiläufig in Bezug auf die Abstim=- mung bemerken, daß es dem Referenten unbenommen is, wenn andere Mitglieder der Abtheilung ihm beitreten und noh andere nicht widersprecben, den Antrag, den die Abtheilung gestellt hat, zu ändern.

Referent Graf von J tenplih: Ueber den Verbessernngs= Vorschlag, wie ihn Graf Arnim jeßt formulirt und vorgetragen hat, hatte ich mich noch nicht geäußert; ih äußere mich aber jeßt als Mitglied der Majorität der Abtheilung dahin, daß ih dem Antrage beitrete und der Majorität der Abtheilung vorschlage , dasselbe zu thun. Es wird dies die Abstimmung abkürzen und erleichtern.

Graf von Zieten: Jch habe die Bitte aussprechen wollen, daß die Ansicht der Majorität der Abtheilung zuer st zur Abstimmung fommen möchte. Von den durch den Referenten gehörten Worten bin ih aber eines Anderen belehrt worden; ih erlaube mir nun die Frage, ob, im Fall das Amendement zur Abstimmung fommen sollte, und falls es feine Bejahung finden möchte, ob dann unbedingt die Ansicht der Minorität zur Abstimmung kommen dürfe oder nicht, und ih bitte Ew. Durchlaucht, mich hierüber daher geneigtest belehren zu wollen. l i a

Marschall: Es fann darüber keine feste Regel aufgestellt werden, denn es is klar, daß überhaupt die Abtheilung nur einen Antrag bringt z sie bringt den Antrag der Majorität, und dieser fommt zuerst zur Abstimmung. Die weiteren Anträge der Abthei=

lung, d. h. die der Minorität, können in dem einen wie un anderen

Falle nur behandelt werden als neue Vorschläge, welche, wenn sie unterstüßt werden, eventuell zur Abstimmung zu bringen sind. Aber darum handelt es si zunächst noh nicht, weil wir noch nicht bei der Abstimmung sind. N G i L

Graf Zieten: Jn diesem Falle würde ih mir dann, wenn feine Acclamation dafür stattfinden sollte, die Bitte erlauben, den Antrag der Minorität gleich nah dem Antrage der Majorität zur Abstimmung zU bringen, und ih bitte Ew. Durchlaucht, diesen Antrag zur Unterstüßung zu bringen. ;

Marschall: Es ijt dem nichts entgegen. _

(Der Antrag wird hinreichend unterstüßzk.) Fürst Lichnowsky: Es is dies die Frage, die ih an Ew.