1847 / 179 p. 3 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

sammlung zu richten, dem Abtheilungs - Gutachten beizutreten und sih zu vergegenwärtigen , daß. nur dann eine Petition in der fragli- hen Angelegenheit zu Stande fommen fann, wenn den Beschlüssen der Herren-Kurie, welche von der Abtheilung befürwortet sind, voll- ständig beigetreten wird.

(Bravo.)

Abgeordn. Küpfer: Aus den vielfachen Erfahrungen, die in der neueren Zeit über die Einwirkung centralständischer Versammlun- en auf die Verwaltung der Staaten stattfanden, hat sich vor Allem als Resultat herausgestellt , daß diese Einwirkung, um thre ganzen heilsamen Folgen zu gewähren, an einer doppelten Bedingung gebun- den is. Die centralständische Versammlung muß einmal in zwet Kammern getheilt sein, von denen eine jede o stark konstituirt 1\t, daß selbige einen selbstständigen moralischen Einfluß auf das Land ausübt. Sie muß demnächst aber auch regelmäßig und m furzen Zeiträumen zusammentreten rge :

Vereinigt sich eine centralständische Versammlung nur unregel- mäßig, oder, wn es auch periodisch geschieht , nur in entfernten Zeiträumen, o liegt es in der Natur der Dinge, daß selbige, _nach ihrem Zusaumentritte, zuvörderst thren eigenen Einfluß zu befestigen sucht und demnächst alle in dem Zwischenraum ihrer Sißzung3-Per10- den ohne ihre Mitwirkung stattgehabten Regierungs-Afte ihrer Kritik unterwirst. So entspinnen sich von vornherein mit der Regierung Reibungen, die unter Umständen um so gefährlicher werden fönnen, als die Erfahrung sattsam erwiesen hat, welche erschütternde Gewalt General-Ständen beiwohnt. Versammeln sich dieselben dagegen rege!- mäßig und in kurzen Zeitfristen, o versizen sie sich gewissermaßen mit der Staatsverwaltung, die nun in allen ihren Maßregeln die Ansichten der General-Stände berücsichtigen fann und dann in ihnen, statt eines aufregenden Censors, eine der wirksamsten moralischen Stüßen findet.

Aus diesen Gründen sind fast alle große, auf eine Vextretung der Unterthanen begründete Verfassungen habende europäische Staa ten auf die alliährlihe Versammlung ihrer Central-Stände hingeführt worden. Der praktische Engländer, nach Jahrhundert langem Expe= rimentiren in Betreff der Wiederkehrs - Perioden seines Parlaments sowohl, als der besonnene Holländer haben jene Regel angenommen. Und hingegen dürfte das Beispiel einiger mittlerer und fleinerer deutschen Bundes-Staaten darum nichts beweisen, einmal, weil selbige eigentlich nur noch im Stadium ihrer ständischen Versuche si befin- den, und daun, weil überhaupt in dieser Beziehung sich wohl keine zutreffende Vergleichung zwischen selbstständigen Reichen und Staaten zweiten und dritten Ranges aus Gründen anstellen läßt, die vor Au= gen liegen, und welche ¡h darum der Versammlung hier nicht zu entwideln brauche.

So entschieden indeß die Theorie, hier aufs engste mit der Er- fahrung vereint, für die alljährliche Vereinigung von General-Stän- den sprechen, wie denn ja auch der altgermanische Reichstag ein all- jährlicher geworden war, so räume ich doch geru ein, daß die heu- tige Organisation der Central - Verwaltung in Preußen, verbunden mit dem Bestande der Provinzial - Stände, für jeßt nur eine zwei= jährige Wiederkehr des Vereinigten Landtages befürworten. Jch lin aber eben so fest überzeugt, daß ein längerer Termin in dieser Be- ziehung alsbald nur füblbare Uebelstände hervorrufen und später doch auf einen zweijährigen, ja \chließlich sogar auf den alljährlichen Ver= einigten Landtag zurüctführen würde.

Wir befinden uns bereits, meiue Herren, in der Mitte eines un- vermeidlich gewordenen Uebergangs. Von weiser Hand befördert, wird er sich ruhig vollenden , während in seinen Weg geworsene Hindernisse seinen Gang vielleicht zeitweise verzögern könnten , aber nothwendig in dem gleichen Maße auch unruhiger machen würden. Die Krone kann es nicht verkennen, daß der zweijährige Vereinigte Landtag ein allgemeiner Landeswunsh geworden ist, Jch habe Ver- trauen auf die TüLeisheit der Krone, und ih stimme daher für den An- trag unserer Abtheilung in Betreff der Abänderung der Herren-Kurie hinsichtlich der Periodizität des Landtages. /

Abgeordn. von Auerswald: Meine Herren! Bei der hohen Wichtigkeit, welche die festere Begründung und die fernere Entwie- lung unserer ständischen Verhältnisse für uns hat, bei dem hohen Werthe, den wir mit Recht darauf legen, den uns gewordenen Be- ruf der Mitwirkung zu dieser festeren Begründung, zu dieser segend- reicheren Entwickelung besonnen und mit Erfolg auszuüben, können wir uns nicht verhehlen, daß ein sehr ernster Moment für diese un- sere Wirksamkeit herangekommen ist. Es handelt sich zu dieser Stunde um diejenige Frage, welche, als faum die Verordnungen vom 3. Februar d. J. erschienen waren, an den fernsteu Gränzen des Landes, wie im Herzen desselben und von der Memel bis zur Mosel, wie von der Ostsee bis zum Riesengebirge, als die Lebensfrage un-= serer ständischen Verfassung bezeichnet , als der feste Grund erkannt wurde , auf welchem sie Anker werfen könne, wie_ auch der Tropffall der Jahre und das Gewoge der Geschlechter die Fluth der Zeit ver- ändern möge. Diese wichtige Frage, die Frage über die regelmäßige Wiederkehr des Vereinigten Landtages, haben wir bereits in früheren Sizungen in ernste Berathung genommen und uns dahin beantwor- tet, daß die regelmäßige Iiederkehr des Vereinigten Landtages die Lebensbedingung unserer ständischen Verhältnisse und unserer ständi- hen Entwielung sei, und sind zugleich darin übereingekommen, daß eine zweijährige Frist für die Wiederkehr die angemessenste sei. Die Gründe dafür finden sih in unseren Verhandlungen und bedürfen nicht der Wiederholung. Um aber unsere, auf dieser Ueberzeugung gegründete Erklärung in der vorschristsmäßigen Form einer Petition Sr. Majestät dem Könige überreichen zu fônnen, war der Beitritt und die Zustimmung der anderen geseßlichen Stimme erforderlich, welche durch unsere Verfassung bedingt ist. Der Ausf\pruch dieser Stimme liegt uns jeyt vor, und es fommt darauf an, ob wir den Ton der unsrigen darin wiederfinden, und ob wir uns demselben an- {ließen können. Ich will meine persönliche Ansicht darüber, ob ih es nicht sehr lebhaft gewünscht hätte, daß der Beschluß der Her- ren-Kurie ein anderer und namentlich in seiner Begründung mit dem unsrigen mehr übereinstimmender gewesen wäre, nicht aussprechen,

chon um nicht Veranlassung zu erneuter Diskussion der verschiedenen vielfach beleuchteten Richtungen zu geben. Jch fordere vielmehr die- jenigen von Jhnen, meine Herren, die es #o lebhaft und dringend gewünscht hätten, ; i und in den Gründen einfah beigetreten wäre, auf, gerecht zu sein und dankbar; gerecht gegen diejenigen, welche, wie wir, nicht glaubten anders \prechen zu können, als nah ihrer Ueberzeugung, dankbar aber egen den Lenker der Geschicke Preußens, dankbar sür den erneut bewährten Einklang der Gesinnung in unserem Vaterlande, weil, wie verschieden auch die Auffassung im Einzelnen, in dem, was ih nicht zu den Lebensbedingungeu des Antrags rechnen möchte, gewesen sein mag, dennoch die Auffassung der auptsache die Erkcnntniß der Nothwendigkeit des Hauptantrages selbst, in den Räumen, wo die sich befinden, welche der Krone am nächsten stehen, dieselbe gewesen ist, als in dea Reihen derjenigen Vertreter des Landes, welche dem Volke am nächsien stehen. Diese gemeinschaftliche Auffassung der Hauptsache, diese Cinigung beider Kurien über dieselbe is eine That- sache, die wir anerkennen wollen und anerkennen müssen und durch den- Mangel an Uebereinstimmung in Einzelnheiten uns nicht verküm-

mern lassen dürfen, Vergessen wir nicht, daß, wie groß au d

daß die Herren-Kurie uns im Tenor des Antrags |

E E E E E Ä E P

1330

Gewicht sein mag, das von Vielen unter uns und, ih bekenne es, au von mir auf jene näherer Bestimmungen gelegt wurde, doch dieselben auh hier \hon unter uns große Verschiedenheit der Mei-

(anges hervorriefen, sowohl in Betreff der Zweckmäßigkeit , als auch in Betreff} ihrer geseßlichen Rechtmäßigkeit gerade bei denjenigen,

nah deren Ansichten der Antrag auf die regelmäßige Wieder ehr |\

selbs naturwüchsig aus dem Boden des Rechts hervorgeht. Beachten wir ferner, daß die Herren - Kurie, obgleich sie unseren Gründen nicht beigetreten is, sich enthalten hat, fie zurückzuweisen , oder sie zu widerlegen, und daß sie sich darauf beschränkt hat, ihren Antrag mit einer Modification des unsrigen zu bilden, und daß sie ihrem Be- \hlusse die Worte hinzugefügt hat:

„Die Herren - Kurie übergiebt allerunterthänigst die Erledigung

dieser wichtigen Angelegenheit mit unbedingtem Vertrauen Sr. Majestät dem Könige.“

Wenn das vor Seiten der Herren - Kurie ausgesprochen ist, so is es unsere Pflicht uns dem anzuschließen, und darauf zu vertrauen, daß Se. Majestät der König selbst nicht gewillt is, das von ihm be- gonnene Werk unvollendet zu lassen.

Wenn ferner in dem Beschluß der Herren - Kurie gesagt ist: „Des Königs Majestät werden in Allerhöchstihrer Weisheit am besten erkennen, ob und welche der von der Kurie der drei Stände vorge= tragenen Gründe von dem Gewichte sind, um Allerhöchstdieselben zur Gewährung der Wohlthaten periodischer Wiederkehr zu bestimmen“, so lassen Sie uns darauf vertrauen, daß Se. Majestät der König, dem diese unsere Gründe zu vollständiger Kenntniß kommen, in Ér= wägung derselben ihnen seine Anerkennung nicht versagen, und daß es seinem Scharfblick nicht entgehen wird, wie ein Stab, leicht genug, um nah Umständen benußt oder bei Seite gestellt werden zu fönnen, keineêweges die feste Stütze gewährt als ein Baum, der Wurzel ge= schlagen hat und in ordnungsmäßiger Zeit seine Blüthen und Früchte bringt, daß er nicht den Anhalt gewährt wie eine Säule, fest aufge- richtet in der Mitte cines Landes, hell und klar genug, um das Bild desselben treu wiederzuscheinen und in einem reinen Spiegel dem Auge des Monarchen vorzuführen, nicht starren Stoffes, sondern voll orga- nischen Lebens, um, gleich der Memnonssäule, Ton und Klang zu gE- winnen, sobald und so oft ihr Morgen herauffommt. Jch glaube, wir dürfen darauf vertrauen, daß des Königs Majestät sich den Gründen, die von seinen getreuen Unterthanen, von seinen getreuen Ständen ihm vorgetragen sind, nicht entziehen wird, nicht entziehen fann. Jch {ließe damit, daß ih aus den von mix entwickelten Ansichten kein Bedenken trage, mich der Herren-Kurie in Betreff ihres Beschlusses auf die periodische Wiederkehr des Vereinigten Landtags anzuschließen, daß ih aber, dies muß ih noch hinzufügen, großes Be- denken tragen würde, es nicht zu thun und damit diesen Antrag, der nicht blos von uns, sondern ich darf es mit der größten Bestimmt-= heit behaupten, von allen unseren Kommittenten, ja, von dem ganzen Lande für den wichtigsten gehalten wird, für dieêmai gänzlich abzu= schneiden, die weitere Entwickelung auf diesem Felde unsererseits nicht zu fördern, Sr. Majestät einen bestimmten Anlaß dazu nicht zu ge= ben. Jch füge nur noch den Wunsch hinzu, daß, wenn die hohe Versammlung dieser Ansicht beitritt, dies mit einer Einhelligkeit ge schehen möge, die der Sache die rechte Kraft giebt, die Kraft der Eintracht, die eine Macht ist, der Eintracht in einer guten Sache, der Eintracht unter uns, der Eintracht unter den ständischen Körper- schaften unseres Landes!

i (Vielstimmiger Boifall. Ruf nach Abstimmung.)

Marschall: Es is für die Annahme des Antrags mit fo {chü=- nen, kräftigen Worten gesprochen worden, daß ih nicht weiß, ob da- für noch viel unv Besseres zu sagen sein möchte, indessen es könnten Mitglieder dagegen sprechen wollen, und die Gerechtigkeit fordert, daß diese gehört werden. Ich bitte also, daß, wenn Jemand dagegen sprechen will, es anzuzeigen und diesen Plat einzunehmen.

(Nach einer Pause.) Mit Zustimmung der hohen Versammlung werde Abgeordneten Stedmann das Wort geben. (Stürmisches Verlangen nach Abstimmung.)

Abgeordn. Stedmann : Meine Herren! Es fällt mir sehr \hwer, in diesem Augenblick das Wort zu ergreifen gegen den bered- ten, mit schönen Bildern uns vorgetragenen Antrag eines sonst hoch- verehrten Kollegen , mit dem ih mich sonst freue, übereinstimmen zu fönnenz aber mein Gewissen, meine Herren geht mir über Alles, ih muß dagegen sprechen. Es ift unendlich \{chwer, es ist eine über- aus große Verantwortung, deren Gewicht mich in diesem Augenblike fast daniederdrüct , auch nux mit einem Finger einzugreifen in das Getricbe cines großen Staates , dem ih von ganzem Herzen die schönste Entwickelung , die herrlichste Blüthe wünshez aber, meine Herren, die Stimme des inneren Gewissens kann ich guf keine Weise unterdrücken, und keine Macht der Erde wird mich dazu bringen. Ich habe von meinen Kommittenten nicht die Vollmacht empfangen, irgend ein Recht des Landes aufzugeben. Wir haben ein Recht auf ständi- sche Verfassung, und die nähere Bestimmung dieses Rechtes ist nur in einer einzigen Zeile eines Gesetzes ausdriicklich hervorgehoben, im §. 13 des Ge- sezes vom 17. Januar 1820, Kein Argument von dem Ministertisch hat mich überzeugt, daß es nicht, wenn wir ehrlih sein wollen, ge- meint sei, eine allgemeine große Landes - Repräsentation alle Jahre zu berufen. Dieses Recht kann ich nicht aufgeoen. Will die Krone sich mit den Ständen vertragen, Niemand wird mit mehr Vertrauen, mit mehr Liebe ihr entgegenkommen, als ih, aber es freiwillig guf- geben nimmermehr !

(Mehrfaches Bravo.)

Marschall: Wenn ih recht gesehen, nete Mevissen auch dagegen sprechen wollen.

(Großer Lärm.)

Abgeordn. Meoissen: Meine Herren! Jch hoffe, Sie wer- den au mir gestatten, meine Ueberzeugung in wenigen Worten hier auszusprechen. Auch ih gehe mit schwerem Herzen daran, einer Ueberzeugung Worte zu geben, die mich zu einem von dem meiner politischen Freunde dissentirenden Votum veranlaßt. Jch glaube, nach gewissenhafter Prüfung der Sachlage dem Antrage der Herren-Kurie nicht beistimmen zu können, Tagen unseres Hierseins die Adresse debattirten, da drängte sich Jedem von uns die Frage auf, was geschehen müsse, um eine solche Abâän- derung des Patents vom 3. Februar c. von der Krone zu erbitten, daß daraus ein für lange Zukunft dauernder Rechtszustand für unjer Volk hervorgehe. Wir haben bei der Debatte über die Adrcsse und später bei der Debatte über die politischen Fragen jeden einzelnen Punkt gründlich erwogen, wir sind- in großer Majorität zu der festen Ücberzeugung gekommen, daß, wenn eine Verfassung für längere Zeit gegründet werden soll, dazu eine regelmäßige periodische Wiederkehr des Landtags gehöre, welche ein Theil der Verjammlung als jährlich bezeichnete, der Theil nämlich, zu welchem ih mich bekenne, ein an- derer Theil der Versaminlung alle 2 Jahre erbat, aus Nüsglichkeits- Gründen, Wir sind bei unserer Berathung zu der weiteren Ueber- zeugung gekommen, daß für die reichsständischen Functionen die Ein- heit nöthig, daß es unmöglich sei, fernerhin drei Körperschaften zur Be- rathung allgemeiner Geseße zu haben, daß alle Darlehen ohne irgend eine Ausnahme durch die Verfassung an die Zustimmung des Verei- nigteu Landtags gebunden werden müßten. Bei der Berathung und

Beschlußnahme der Herren-Kurie ist von jener Einheit, die wir für

ih dem Herrn

hat der Herr Abgeord-

Meine Herren! Als wir in den ersten-

nöthig erachteten, abgesehen worden. Jenes Verfassungs-Gebäude, welches wir als ein organisches Ganzes, das auf E Zeit den Angriffen der verschiedenen Meinungen fest hätte Troy bieten fönnen, bezeichneten, is durh den Beschluß der Herren-Kurie wieder zersplit- tert worden und nur theilweise zur Geltung gekommen. Meine Her- ren! Dieser Theilung und Zersplitterung der Grundlage einer wohlgeglie=- derten Verfassung vermag ich nicht beizutreten. Jch kann nah Prüfung aller einschlägigen Verhältnisse nur fest bei der Ueberzeugung beharren, daß alle die Rechte, die wir in unseren früheren Berathungen festgestellt ha- ben, uns zu Theil werden müssen, wenn das Verfassungswerk bei uns für längere Zeit begründet werden soll, Jch habe ferner die Ueber- zeugung, daß, wenn wir bei der Lage, in welche diese hochwichtige Frage jebt gerathen ist, mit keiner Bitte uns der Krone nähern, wenn wir der Krone die Entscheidung gänzlich überlassen, wenn wir ihr anheimgeben, zur rechten Zeit diese Entscheidung zu fällen, ih habe die feste Ueberzeugung, daß die Krone dann in ihrer hohen Weis=- heit die Verhandlungen in unserer Mitte ihrem ganzen Gehalte nah würdigen, daß sie gewiß das, was das Volk als sein unveräußer= liches Recht durch das Organ seiner Vertreter reklamirt hat, zu der Zeit gewähren wird, wenn es ihr angemessen erscheint. Weil 1h die Krone nicht drängen kann, theilweise Lösung unserer Verfassungs-Frage herbeiführen will, darum stimme ich gegen den Antrag der Herren= Kurie. (Den Redner begleitet ein vielfahes „Bravo! “/ an seinen Sih zurü.) F Marschall: Die hohe Versammlung hat jeßt Redner für und gegen den Antrag gehört, Jch frage, ob ihre Absicht ist, daß die Disfussion geschlossen werden soll. 4 | (Die Versammlung entscheidet si für den Schluß.) Es fragt sich demnach, ob die Frist der periodischen Einberufung des Vereinigten Landtags Sr. Majestät unterthänmgj|t anheimgestellt wer=- den soll 7 n Stimme (vom Plaß): Herr Marschall! Jch erlaube mir, auf namentliche Abstimmung anzutragen. Marschall: Es ist auf namentliche Abstimmung angetragen wordenz wer diesem Antrage beistimmen will, beliebe aufzustehen. (30 Stimmen unterstützen diesen Antrag), Jch werde nochmals die Frage stellen, und zwar, damit sie deut= lich sei, dahin: : -

Ob dem Beschluß der Herren-Kurte beigetreten werden soll. 5 Diejenigen Herren, welche beitreten wollen, belieben mit „Ja!“ zu antworten, zugleich aber, wenn ich daran erinnern darf , bei Abgabe ihres Votums au zustehen. E ;

(Es erfolgt R durch den Secretair Frhrn. von Waldbott

“der namentliche Aufruf. Als die Reihe an den Abgeordneten

Rheinhard kam, bemerkte derselbe:) E Abgeordn. Rheinhard: Mit voller Liebe für Fürst und Va-=- terland sage ih : Nein! Namen. Nein. Abegg, K- nmerzienrath Aldenhoven, Gutsbesiber . .---- Allnoch, Erbscholtiseibesißer Anwandter, APotheler (se oeet nee dae taa tine t Appelbaum, Kaufmann Arndt, Raths Maurermeister von Arnim, Landschastsrath von Arnim, Oberst - Lieutenant und Kreis von Arnim, Rittergutsbesiver . i Asch, Rittmeister a. D. und Kreis - Deputirter Graf von der Affeburg, Kammerherr ..---- C igte

von Auerswald, General - Landschastsrath

Baensch, Kaufmann. Bannasch, Rittergutsbesißer von Bardeleben, C Barre, Kaufmann Bauch, Bürgermeister Bauk, Rittergutsbesißer Baum, Kommerzien Rath Kammer Beer, Ortsrichter von Beerath, Banquier Beemelmanns, Bürgermeister Behling, Schulze „ly E URES patt von Bennigsen-Förder, Bürgermeister Berein, Erbzins-Gutsbesiber Bergenthal, Landwirth Berger, Gutsbesißer von Beringe, Rittergutsbesißer Berndt, Erb=- und Gerichts\chulz Bertram, Geheimer Regierungs-Rath und germeister Beuster, Braueigen und Biesing, Outsbesiber : Graf von Bismark - Bohlen, Oberst a. D. und Land=- tags-Marschall der Provinz Pommern von Bismark-Schönhausen von Bismark, Deichhauptmann von Bismark, Landrath. «eet Bleyer, Erbscholtisei-Besier. Blindow, Landrath G Graf Adolph Buiúéki, Provinzial - Landschaftsrath. Boch, Sohn, Gutsbesißer j Graf von Bochho:3, Rittergutsbesißer von Bockum-Dol\fs, Landrath... ..-++- j L, Freiherr von Bodelschwingh, Regierungs-Vice-Präsident von Bodenhausen, Kammerherr oon Bodungen, Rittmeister... eee ette tete! Bölting, Goldarbeiter ® Böning, Lehnschulze du Bois, Rittergutsbesißer von Bonin, Ober-Präsident Graf von Boos-Waldeck, Landrath Born, Amtmann Bornemann, Medizinal- von Borries, Landrath Bracht, Landwirth, vorm. Braemer, Landschafts ‘andt, Kammerherr - - -* ues Geh. Bergrath und Magistrats-Mitglied . dz von Bredow, Ritterschasts-Rath und Kreis-Deputirter Bredow, Kreis=Justizrath j o Îes von Brodowski, General-Landschafts-Direktor Brown, Bürgermeister .….....-- Hs S Baron von Brucken, gen. von Fock, Ober Rath. Brüning

fehlt. fehlt,

ooo. eo oa)

1 fehlt. Erste Beilage

Erste Beilage

1331

zur Allgemeinen Preußischen Zeitung.

O R

Namen. Ja, Nein.

von Brünneck Excellenz, Ober-Burggraf und Provin=- zial-Landtags-Marschall

Brust, Kaufmann eee eee eee erer te neter os

Budde, Bürgermeister

Büning, Landwirth

oon Burkersrode, Kammerherr

oon Byla, Landrath i ;

Camphausen, Präsident der Handels-Kammer... --- -- von Carlsburg, Regierungs=- und Landrath Freiherr von Carnap, Rittergutsbesißer Cleemann, Kaufmann

Cochlovius, Erbscholtisei-Besiber

von Coels, Landrath

Conze, Kaufmann

Coqui, Kaufmann

Freiherr von Czettriß,

Dahlström, Rathmann

Dahmen, Gutsbesißer

Dansmann, Erbschulzen-Gutsbesiber, Kreis\chulze Deimel, Oekonom und Hammerbesißer Delius, Kaufmann

Dembowroski, Rathmann

Denck, Bürgermeister

Denzin, Kaufmann und Mühlen - Besiber Derenthal, Gemeinde-Vorsteher

von Diebitsch, Landesältester

Diergardt, Geheimer Kommerzienrath Diethold, Bürgermeister

ittrich, Bürgermeister

oering, Kaufmann

Graf zu Dohna, Landschafts-Direktor Dol, Krug-Gutsbesißer

Donalitius, Rittergutsbesißer

von Donimiersfi, Landschafts-Deputirter Dorenberg, Atergutsbesißer

Douglas, Bürgermeister

Dräger ll, Acerwirth

Dulck, Professor

Baron von Durant, Landrath

von Dye, Regierungs-Rath a. D

D L D

U

5 —, y

Freiherr von Elz-Rübenach, Rittergutsbesißer Engau, Bürgermeister

Ga R S : Essewich, Rathsherr

Gie G Graf zu Eulenburg, Kamme ‘berr und Landrath von Eynern, Kausmann

vo1t Fabeck, Major und Landrath Gabricius, zweiter Bürgermeister Jacilides, Bürgermeister

Jarthüser, Bürgermeister

Faßbinder, Gutsbesißer

Fellinann, Nittergutsbesiber

Jiebig, Bürgermeister

Graf von Finfenstein, Ober-Marschall von Flemn ing, Rittergutsbesißer Flemming, Kgufmann

Forstreuter..

Graf von Frankenberg, Landrath Tranzius, Stadtrath

Freitag, Erb=- und Gerichts\chulz Trentel-Bevme, Kommerzien-Rath reiberr von Friesen, Landrath

Tribe, Apotheker... oco ooo reer Graf von Fürstenberg, Rittergutsbesißer Funk, Gutsbesißer.

Gadegast, Bürgermeister a von Gadow, Oroßherzogl. mecklenburg - {chwerin\cher Ga

Baron vou Gaffron, Kredit-Justitut Diteltor Graf von Gahlen, Erb-Kämmerer

de Galhan, Gutsbesißer

Garfke, Kreisverordneter

Geride, Oekonom und Stadtverordneter

von Gerlach, Landrath a. D

Germershaufen, Kaufmann

Gier, Bürgermeister

Giese, Kaufmann

Gießler, Schultheiß

Graf von Gneisenau, Major a.

Goellner, Erbscholtisei-Bestber

von Gordon, Landschafts-Deputirter

Gormanns, Notar

von Gottberg, Rittergutsbesißer

Graach, Gutsbesißer

Grabow, Kriminalrath und Ober-Bürgermeister

von Graeveniß, Erbtruchseß

Graeß, Kaufmann

von Gralath, Landschafts-Direktor

Greger

(Gries, Kaufmann

Gruhn jun, Gutsbesißer

Grunau, Kommerzien-Rath zu Elbing

Grunau, Kommerzien - Rath zu Stolp

Grunwald i

Freiherr von Gudenau, Landrath von Gustedt, Landrath F E U

fehlt,

Haasenwinkel

Haeger, Gutsbesißer

Graf von Haeseler, Ritterschaftsrath von Hagen, Landschaftsrath

von Hagenow, Rittergutsbesiber Hammer, Kaufmann und Stadtrath Haniel, Kommerzien-Rath

Hanisch, Ortsrichter.….

Hansemann, Kaufmann .…... U von Hanstein, Landrath

Harder

Hartmann, Ortsschulze

Namen. von Haugwiß, Kreis Deputirter Hausleutner, Apotheker von Haxthausen .…......-++-* Hayn, Kaufmann Hein, Erbscholtisei-Besiber Hein Heinrich, Kaufmann Graf von Helldorf, Kammerherr... von Helldorf, Kammerherr und Landrath Hensche, Rittergutsbesißer Herber, Rittergutsbesißer und Kaufmann Heuer, Kreisschulze .…. von Heyden, Rittergutsbesißer von der Heydt, Handelsgerichts Präsident Freiherr von Hilgers, Landrath von Hiller, Rittergutsbesißer Freiherr Hiller von Gärtringen, Kammerherr und Pro- vinzial-Landtags-Marschall Hirsch, Bürgermeister und Justitiar Graf von Hoensbroech, Rittergutsbesißer von Holzbrink, Landrath Holzflgu, Lederfabrikant und Rathsherr Graf von Hompesch-Rurig, Rittergutsbesißer Hoof, Rittergutsbesißer Graf von Hoverden, Kammerherr Hübler, Rathsherr Hüffer, Kommerzien-Rath Hustedt, Ackersmann von Hymmen, Geheimer Regierungs- und Landrath

Jachmann, Kommerzien-Rath

Jahnke, Kaufmann und Rathsherr

von Jaraczewski, Rittergutsbesißer

Jebens, Kaufmann

von Jena, Kammerherr

Jlligens, Kaufmann ; Abxrissen, Sleuer-Einnehme, epa ea opeeorerrone et Jordahn, Landschasts-Rath

Jordan, Freigutsbesißer

Jungbluth, beigeordneter Bürgermeister

Junker, Bürgermeister und Hauptmann a.

Kaesewurm, Rittergutsbesißer

von Kalkstein, Rittergutsbesißer

Gon Kall, Rittmeiter 6, Doe ao otto t ito Kamy, Landwirth und Gemeinde-Vorsteher .….. von Kannewurf, Rittergutsbesißer

Karker, Kaufmann

Kaspers, Kaufmann

von Katte, Ritterschafts-Rath Kayser, Kommerzien-Rath

Keferstein, Kaufmanu und Fabrikant

Kerl, Oekonom und Brauherr

von Kerssenbrocck, Landrath

Kersten, Bürgermeister

von Kessel, Landes-Aeltester

Kirberg, Handelskammer Präsident... eee oo

von Kleist, Landrath auf Nemib

von Kleist, Landrath guf Reinfeld

Kluge, Seifensieder

von Knoblauch, Landrath a. D.

Knoblauch, Geheimer Finanzrath, Kaufmann... .---

König, Gutsbesiber

Konis, Sre eet ate a et anat aa

Graf von Korff, genannt von Schmising, Ritterguts- besißer 1

von Kossowsfi, Rittergutsbesißer

Krämer, Landwirth .. eee eere l

von Kraszewski, Rittergutsbesißer und Dr:

Krause, Bürgermeister

Krause, Ackerwirth

Krause, Gerichts\chulz

Krauthausen, Apotheker... eee eere eeres

Krohn, Gutsbesiber

Krüger, Kaufmann .

Krüger, Bürgermeister

Küllmann, Kaufmann

Küpfer, Legationsrath a. D

Kugler, Apotheker

Rude O ees

von Kunheim, General-Landschaftsrath

Kunkel, Landschastsrath

von Kurczewsfi, General=-Landschaftsrath

Kuschke, Bürgermeister... U

Kuschke, Stadt-Syudikus

Kuß, Particulier und unbesoldeter Rathsherr .…....--

Stadtältester und

fehlt, fehlt,

fehlt,

Freiherr von Landsberg=Steinfurt, Rittergutsbesißer Lang, Schultheiß E - Larenz, Ackerbürger und Rathsherr

von Lattdorff, Kammerherr «eee erer von Lavergne-Peguilhen, Landrath aus Grabowo. von Lavergne-Peguilhen, Landrath aus Kunzkeim Lehmann, Apotheker

von Leipziger, Geheimer Regierungs

Lemke, Schulze

Lensing, Kanonikus und Gutsbesißer

von LVEstocq, Oberst-Lieutenant

Freiherr von Lilien, Landrath etro Freiherr von Lilien-Borg, Rittergutsbesißer .…...----- Linau, Kaufmann und Stadtrath

Lindner, Magistrats-Assessor und Apotheker Linnenbrink, Landwirth

Graf von Loë, Rittergutsbesizer

van der Loë, Gutsbesiver

Graf von Loeben, Landesältester

von LWschebrand, Landrath .........,--.-- E Lohse, Apotheker und Stadtverordneter

Lorenz, Gutsbesißer

Dr, Lucanus, Stadtrath

Mandel, Landesältester Ce C PLLEA CCGUGAES Freiherr von Manteuffel , Wirkl. Geh, Ober-Regie=-

rungsrath und Direktor im Ministerium des Junern

Mittwoch den 30#® Juni.

Namen. Freiherr von Manteuffel, Landrath I von der Marwiß, Landrath nnd Landschafts-Direktor Marx, Bürgermeister h von Massow Excellenz, Wirklicher Geheimer Rath Matthis, Kreis-Deputirter von Maubege , von Meding, Ober-Präsident .. «+2, Mehls, Polizei-Direktor a, D, und Holzhändler Meißner, Erbpächter ere von Merkel, Regierungs-Rath «eee tgt nl 1 Merkens, Präsident der Dampfschifffahrts - Gesellschaft 1 Mertens, Kaufmann «eet eeetat t f Graf von Merveldt, Kammerherr und Erbmarschall .… 41 Graf von Merveldt, Landrath, r tee 1 Mevissen, Kaufmann Meves, Orte, cet er pem Meyer, Erbschulz Meyer, Ackermann und Ortsvorsteher Meyer, Colon, Ackerwirth Mevhöfer, Rittergutsbesißer Meyhöfer, Bürgermeister ..„........+- Me9böfer, aus Schakummen Michaelis, Medizinal-Rath Michaelis, Gutsbesißer Milde, Kaufmann C Minderjahn, Gutsbesißer... eeres Freiherr von Minnigerode, Majoratsbesißer von Mirbach, Ritterguts-Besizer. .…....--+-+--+ von Miszewski, Rittergutsbesißer Moewes, Stadt-Syndikus und Kammergerichts-Assessor Mohr, Stadtrath C Mongrovius, Bürgermeister ........ eere nat 1 Freiherr von Monteton, Haupt Ritterschafts-Direktor 1 Morgen, Hofrath Moschuer, Kaufmann Müller, Kaufmann aus Wegeleben Müller, Kaufmann aus Wesel ......... eee Müller, Gerichts\chulze und Bauerugutsbesiber Müller - ut r von Münchhausen, Landrath aus Cölleda von Münchhausen, Landrath aus Strausfurth

von Mutius, Rittmeister und Landes - Aeltester von Molius, Landesgerichts-Assessor Graf von Mycielski, Rittergutsbesißer

Naumann, Geheimer Regierungs-Rath und Ober-Bür- germeister :

von Nathusius, Rittergutsbesißer

Neitsh, Stadt-Syndikus. erer eere ar eertto

Graf von Nesselrode-Ehreshoven, Rittergutsbesißer.

Netbe, She E E

Neumann, Rittergutsbesißer... e

Reumanu, Bürgermeister

A

von Niegolewski, Oberst a. D

Freiherr von Nordeck, Rittergutsbesißer

Freiherr von Nyvenheim, Rittergutsbesißer

Oel, Bürgermeister... eere eeoe eer eerers Offermann, Fabrikbesiber

von Ohnesorge, Landrath und Landschafts = Direktor... 41 von Olfers, Banquier und Stadtrath 4 Oom, Bürgermeister... eere eee eter eo

von Oppen, Rittergutsbesiber 1 Oppermann, Gastwirth

von der Osten, Landrath.

Obdorf, Lehnschulze

fehlt.

Paternowski , Bürgermeister

Freiherr von Patow, Geheimer Regierungs-Rath und Land - Syndikus x :

Petzold, Gutsbesißer

Pendzynski, Schänker eere erernrte

Petschow, Kaufmann und Rathmann . e

Plagemann, Stadtverordneten-Vorsteher .…... Ylange, Justiz-Kommissarius und Notar

| von Platen, Landrath...

Poelmahn, Amtmann... E

von Pogrell, Kaufmanu und NAthsVert .

von Poúcet, Landrath :

von Ponióski, Rittergutsbesiber

von Potworowski, Rittergutsbesißer . eee

von Prittwiß, CAUdra O cour es

vou Prondzinski, General - Major

Protze, Erblehurichter

Prüfer, Rathsherr . .

Przogodzki, Freigutsbesiber

von Psarsfki, Provinzial-Landschasts-Rath. .…......+--

Graf Pückler von Grödib, General - Landschafts - Re= präsentant h

Pultcke, Kaufmann

fehlt.

| von Puttkammer, Rittergutsbesißer o eeett ne

von Puttkammer, Landrath

Raffauf, Gutsbesißer

Ramsthal, Fabrikant und Stadtrath

Rasch, BürgermeisteL . ..6+.ües ade eret

von Rath, Rittergutsbesißer

von Raven, Rittergutsbesißer .

Rech, Steuer-Einnehmer

Reichardt, Fabrikant

von Reiche, Rittergutsbesißer

Reimer, Landschafts-Rath

Graf von Renard, Excellenz, Wirkl, Geh, Rath

Fürst Heinrich der 74ste von Reuß - Kösteriß, Ritter- gutsbesißer

Rheinhard, Sohn, Gutsbesißer Ci

Richter, Particulier …… E ¿s

Richter, Kaufmann und Kämmerer .

Riebold

Ritter, Apotheker und Medizinal-Assessor

Roechling, Großhändler. W

Röhricht, Gerichts\chulz. 11

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