sammlung zu richten, dem Abtheilungs - Gutachten beizutreten und sih zu vergegenwärtigen , daß. nur dann eine Petition in der fragli- hen Angelegenheit zu Stande fommen fann, wenn den Beschlüssen der Herren-Kurie, welche von der Abtheilung befürwortet sind, voll- ständig beigetreten wird.
(Bravo.)
Abgeordn. Küpfer: Aus den vielfachen Erfahrungen, die in der neueren Zeit über die Einwirkung centralständischer Versammlun- en auf die Verwaltung der Staaten stattfanden, hat sich vor Allem als Resultat herausgestellt , daß diese Einwirkung, um thre ganzen heilsamen Folgen zu gewähren, an einer doppelten Bedingung gebun- den is. Die centralständische Versammlung muß einmal in zwet Kammern getheilt sein, von denen eine jede o stark konstituirt 1\t, daß selbige einen selbstständigen moralischen Einfluß auf das Land ausübt. Sie muß demnächst aber auch regelmäßig und m furzen Zeiträumen zusammentreten rge :
Vereinigt sich eine centralständische Versammlung nur unregel- mäßig, oder, wn es auch periodisch geschieht , nur in entfernten Zeiträumen, o liegt es in der Natur der Dinge, daß selbige, _nach ihrem Zusaumentritte, zuvörderst thren eigenen Einfluß zu befestigen sucht und demnächst alle in dem Zwischenraum ihrer Sißzung3-Per10- den ohne ihre Mitwirkung stattgehabten Regierungs-Afte ihrer Kritik unterwirst. So entspinnen sich von vornherein mit der Regierung Reibungen, die unter Umständen um so gefährlicher werden fönnen, als die Erfahrung sattsam erwiesen hat, welche erschütternde Gewalt General-Ständen beiwohnt. Versammeln sich dieselben dagegen rege!- mäßig und in kurzen Zeitfristen, o versizen sie sich gewissermaßen mit der Staatsverwaltung, die nun in allen ihren Maßregeln die Ansichten der General-Stände berücsichtigen fann und dann in ihnen, statt eines aufregenden Censors, eine der wirksamsten moralischen Stüßen findet.
Aus diesen Gründen sind fast alle große, auf eine Vextretung der Unterthanen begründete Verfassungen habende europäische Staa ten auf die alliährlihe Versammlung ihrer Central-Stände hingeführt worden. Der praktische Engländer, nach Jahrhundert langem Expe= rimentiren in Betreff der Wiederkehrs - Perioden seines Parlaments sowohl, als der besonnene Holländer haben jene Regel angenommen. Und hingegen dürfte das Beispiel einiger mittlerer und fleinerer deutschen Bundes-Staaten darum nichts beweisen, einmal, weil selbige eigentlich nur noch im Stadium ihrer ständischen Versuche si befin- den, und daun, weil überhaupt in dieser Beziehung sich wohl keine zutreffende Vergleichung zwischen selbstständigen Reichen und Staaten zweiten und dritten Ranges aus Gründen anstellen läßt, die vor Au= gen liegen, und welche ¡h darum der Versammlung hier nicht zu entwideln brauche.
So entschieden indeß die Theorie, hier aufs engste mit der Er- fahrung vereint, für die alljährliche Vereinigung von General-Stän- den sprechen, wie denn ja auch der altgermanische Reichstag ein all- jährlicher geworden war, so räume ich doch geru ein, daß die heu- tige Organisation der Central - Verwaltung in Preußen, verbunden mit dem Bestande der Provinzial - Stände, für jeßt nur eine zwei= jährige Wiederkehr des Vereinigten Landtages befürworten. Jch lin aber eben so fest überzeugt, daß ein längerer Termin in dieser Be- ziehung alsbald nur füblbare Uebelstände hervorrufen und später doch auf einen zweijährigen, ja \chließlich sogar auf den alljährlichen Ver= einigten Landtag zurüctführen würde.
Wir befinden uns bereits, meiue Herren, in der Mitte eines un- vermeidlich gewordenen Uebergangs. Von weiser Hand befördert, wird er sich ruhig vollenden , während in seinen Weg geworsene Hindernisse seinen Gang vielleicht zeitweise verzögern könnten , aber nothwendig in dem gleichen Maße auch unruhiger machen würden. Die Krone kann es nicht verkennen, daß der zweijährige Vereinigte Landtag ein allgemeiner Landeswunsh geworden ist, Jch habe Ver- trauen auf die TüLeisheit der Krone, und ih stimme daher für den An- trag unserer Abtheilung in Betreff der Abänderung der Herren-Kurie hinsichtlich der Periodizität des Landtages. /
Abgeordn. von Auerswald: Meine Herren! Bei der hohen Wichtigkeit, welche die festere Begründung und die fernere Entwie- lung unserer ständischen Verhältnisse für uns hat, bei dem hohen Werthe, den wir mit Recht darauf legen, den uns gewordenen Be- ruf der Mitwirkung zu dieser festeren Begründung, zu dieser segend- reicheren Entwickelung besonnen und mit Erfolg auszuüben, können wir uns nicht verhehlen, daß ein sehr ernster Moment für diese un- sere Wirksamkeit herangekommen ist. — Es handelt sich zu dieser Stunde um diejenige Frage, welche, als faum die Verordnungen vom 3. Februar d. J. erschienen waren, an den fernsteu Gränzen des Landes, wie im Herzen desselben und von der Memel bis zur Mosel, wie von der Ostsee bis zum Riesengebirge, als die Lebensfrage un-= serer ständischen Verfassung bezeichnet , als der feste Grund erkannt wurde , auf welchem sie Anker werfen könne, wie_ auch der Tropffall der Jahre und das Gewoge der Geschlechter die Fluth der Zeit ver- ändern möge. Diese wichtige Frage, die Frage über die regelmäßige Wiederkehr des Vereinigten Landtages, haben wir bereits in früheren Sizungen in ernste Berathung genommen und uns dahin beantwor- tet, daß die regelmäßige Iiederkehr des Vereinigten Landtages die Lebensbedingung unserer ständischen Verhältnisse und unserer ständi- hen Entwielung sei, und sind zugleich darin übereingekommen, daß eine zweijährige Frist für die Wiederkehr die angemessenste sei. Die Gründe dafür finden sih in unseren Verhandlungen und bedürfen nicht der Wiederholung. Um aber unsere, auf dieser Ueberzeugung gegründete Erklärung in der vorschristsmäßigen Form einer Petition Sr. Majestät dem Könige überreichen zu fônnen, war der Beitritt und die Zustimmung der anderen geseßlichen Stimme erforderlich, welche durch unsere Verfassung bedingt ist. Der Ausf\pruch dieser Stimme liegt uns jeyt vor, und es fommt darauf an, ob wir den Ton der unsrigen darin wiederfinden, und ob wir uns demselben an- {ließen können. — Ich will meine persönliche Ansicht darüber, ob ih es nicht sehr lebhaft gewünscht hätte, daß der Beschluß der Her- ren-Kurie ein anderer und namentlich in seiner Begründung mit dem unsrigen mehr übereinstimmender gewesen wäre, nicht aussprechen,
chon um nicht Veranlassung zu erneuter Diskussion der verschiedenen vielfach beleuchteten Richtungen zu geben. Jch fordere vielmehr die- jenigen von Jhnen, meine Herren, die es #o lebhaft und dringend gewünscht hätten, ; i und in den Gründen einfah beigetreten wäre, auf, gerecht zu sein und dankbar; gerecht gegen diejenigen, welche, wie wir, nicht glaubten anders \prechen zu können, als nah ihrer Ueberzeugung, dankbar aber egen den Lenker der Geschicke Preußens, dankbar sür den erneut bewährten Einklang der Gesinnung in unserem Vaterlande, weil, wie verschieden auch die Auffassung im Einzelnen, in dem, was ih nicht zu den Lebensbedingungeu des Antrags rechnen möchte, gewesen sein mag, dennoch die Auffassung der auptsache die Erkcnntniß der Nothwendigkeit des Hauptantrages selbst, in den Räumen, wo die sich befinden, welche der Krone am nächsten stehen, dieselbe gewesen ist, als in dea Reihen derjenigen Vertreter des Landes, welche dem Volke am nächsien stehen. Diese gemeinschaftliche Auffassung der Hauptsache, diese Cinigung beider Kurien über dieselbe is eine That- sache, die wir anerkennen wollen und anerkennen müssen und durch den- Mangel an Uebereinstimmung in Einzelnheiten uns nicht verküm-
mern lassen dürfen, Vergessen wir nicht, daß, wie groß au d
daß die Herren-Kurie uns im Tenor des Antrags |
E E E E E Ä E P
1330
Gewicht sein mag, das von Vielen unter uns und, ih bekenne es, au von mir auf jene näherer Bestimmungen gelegt wurde, doch dieselben auh hier \hon unter uns große Verschiedenheit der Mei-
(anges hervorriefen, sowohl in Betreff der Zweckmäßigkeit , als auch in Betreff} ihrer geseßlichen Rechtmäßigkeit gerade bei denjenigen,
nah deren Ansichten der Antrag auf die regelmäßige Wieder ehr |\
selbs naturwüchsig aus dem Boden des Rechts hervorgeht. Beachten wir ferner, daß die Herren - Kurie, obgleich sie unseren Gründen nicht beigetreten is, sich enthalten hat, fie zurückzuweisen , oder sie zu widerlegen, und daß sie sich darauf beschränkt hat, ihren Antrag mit einer Modification des unsrigen zu bilden, und daß sie ihrem Be- \hlusse die Worte hinzugefügt hat:
„Die Herren - Kurie übergiebt allerunterthänigst die Erledigung
dieser wichtigen Angelegenheit mit unbedingtem Vertrauen Sr. Majestät dem Könige.“
Wenn das vor Seiten der Herren - Kurie ausgesprochen ist, so is es unsere Pflicht uns dem anzuschließen, und darauf zu vertrauen, daß Se. Majestät der König selbst nicht gewillt is, das von ihm be- gonnene Werk unvollendet zu lassen.
Wenn ferner in dem Beschluß der Herren - Kurie gesagt ist: „Des Königs Majestät werden in Allerhöchstihrer Weisheit am besten erkennen, ob und welche der von der Kurie der drei Stände vorge= tragenen Gründe von dem Gewichte sind, um Allerhöchstdieselben zur Gewährung der Wohlthaten periodischer Wiederkehr zu bestimmen“, so lassen Sie uns darauf vertrauen, daß Se. Majestät der König, dem diese unsere Gründe zu vollständiger Kenntniß kommen, in Ér= wägung derselben ihnen seine Anerkennung nicht versagen, und daß es seinem Scharfblick nicht entgehen wird, wie ein Stab, leicht genug, um nah Umständen benußt oder bei Seite gestellt werden zu fönnen, keineêweges die feste Stütze gewährt als ein Baum, der Wurzel ge= schlagen hat und in ordnungsmäßiger Zeit seine Blüthen und Früchte bringt, daß er nicht den Anhalt gewährt wie eine Säule, fest aufge- richtet in der Mitte cines Landes, hell und klar genug, um das Bild desselben treu wiederzuscheinen und in einem reinen Spiegel dem Auge des Monarchen vorzuführen, nicht starren Stoffes, sondern voll orga- nischen Lebens, um, gleich der Memnonssäule, Ton und Klang zu gE- winnen, sobald und so oft ihr Morgen herauffommt. — Jch glaube, wir dürfen darauf vertrauen, daß des Königs Majestät sich den Gründen, die von seinen getreuen Unterthanen, von seinen getreuen Ständen ihm vorgetragen sind, nicht entziehen wird, nicht entziehen fann. — Jch {ließe damit, daß ih aus den von mix entwickelten Ansichten kein Bedenken trage, mich der Herren-Kurie in Betreff ihres Beschlusses auf die periodische Wiederkehr des Vereinigten Landtags anzuschließen, daß ih aber, dies muß ih noch hinzufügen, großes Be- denken tragen würde, es nicht zu thun und damit diesen Antrag, der nicht blos von uns, sondern ich darf es mit der größten Bestimmt-= heit behaupten, von allen unseren Kommittenten, ja, von dem ganzen Lande für den wichtigsten gehalten wird, für dieêmai gänzlich abzu= schneiden, die weitere Entwickelung auf diesem Felde unsererseits nicht zu fördern, Sr. Majestät einen bestimmten Anlaß dazu nicht zu ge= ben. Jch füge nur noch den Wunsch hinzu, daß, wenn die hohe Versammlung dieser Ansicht beitritt, dies mit einer Einhelligkeit ge schehen möge, die der Sache die rechte Kraft giebt, die Kraft der Eintracht, die eine Macht ist, der Eintracht in einer guten Sache, der Eintracht unter uns, der Eintracht unter den ständischen Körper- schaften unseres Landes!
i (Vielstimmiger Boifall. Ruf nach Abstimmung.)
Marschall: Es is für die Annahme des Antrags mit fo {chü=- nen, kräftigen Worten gesprochen worden, daß ih nicht weiß, ob da- für noch viel unv Besseres zu sagen sein möchte, indessen es könnten Mitglieder dagegen sprechen wollen, und die Gerechtigkeit fordert, daß diese gehört werden. Ich bitte also, daß, wenn Jemand dagegen sprechen will, es anzuzeigen und diesen Plat einzunehmen.
(Nach einer Pause.) Mit Zustimmung der hohen Versammlung werde Abgeordneten Stedmann das Wort geben. (Stürmisches Verlangen nach Abstimmung.)
Abgeordn. Stedmann : Meine Herren! Es fällt mir sehr \hwer, in diesem Augenblick das Wort zu ergreifen gegen den bered- ten, mit schönen Bildern uns vorgetragenen Antrag eines sonst hoch- verehrten Kollegen , mit dem ih mich sonst freue, übereinstimmen zu fönnenz aber mein Gewissen, meine Herren geht mir über Alles, ih muß dagegen sprechen. Es ift unendlich \{chwer, es ist eine über- aus große Verantwortung, deren Gewicht mich in diesem Augenblike fast daniederdrüct , auch nux mit einem Finger einzugreifen in das Getricbe cines großen Staates , dem ih von ganzem Herzen die schönste Entwickelung , die herrlichste Blüthe wünshez aber, meine Herren, die Stimme des inneren Gewissens kann ich guf keine Weise unterdrücken, und keine Macht der Erde wird mich dazu bringen. Ich habe von meinen Kommittenten nicht die Vollmacht empfangen, irgend ein Recht des Landes aufzugeben. Wir haben ein Recht auf ständi- sche Verfassung, und die nähere Bestimmung dieses Rechtes ist nur in einer einzigen Zeile eines Gesetzes ausdriicklich hervorgehoben, im §. 13 des Ge- sezes vom 17. Januar 1820, Kein Argument von dem Ministertisch hat mich überzeugt, daß es nicht, wenn wir ehrlih sein wollen, ge- meint sei, eine allgemeine große Landes - Repräsentation alle Jahre zu berufen. Dieses Recht kann ich nicht aufgeoen. Will die Krone sich mit den Ständen vertragen, Niemand wird mit mehr Vertrauen, mit mehr Liebe ihr entgegenkommen, als ih, aber es freiwillig guf- geben — nimmermehr !
(Mehrfaches Bravo.)
Marschall: Wenn ih recht gesehen, nete Mevissen auch dagegen sprechen wollen.
(Großer Lärm.)
Abgeordn. Meoissen: Meine Herren! Jch hoffe, Sie wer- den au mir gestatten, meine Ueberzeugung in wenigen Worten hier auszusprechen. Auch ih gehe mit schwerem Herzen daran, einer Ueberzeugung Worte zu geben, die mich zu einem von dem meiner politischen Freunde dissentirenden Votum veranlaßt. Jch glaube, nach gewissenhafter Prüfung der Sachlage dem Antrage der Herren-Kurie nicht beistimmen zu können, Tagen unseres Hierseins die Adresse debattirten, da drängte sich Jedem von uns die Frage auf, was geschehen müsse, um eine solche Abâän- derung des Patents vom 3. Februar c. von der Krone zu erbitten, daß daraus ein für lange Zukunft dauernder Rechtszustand für unjer Volk hervorgehe. Wir haben bei der Debatte über die Adrcsse und später bei der Debatte über die politischen Fragen jeden einzelnen Punkt gründlich erwogen, wir sind- in großer Majorität zu der festen Ücberzeugung gekommen, daß, wenn eine Verfassung für längere Zeit gegründet werden soll, dazu eine regelmäßige periodische Wiederkehr des Landtags gehöre, welche ein Theil der Verjammlung als jährlich bezeichnete, der Theil nämlich, zu welchem ih mich bekenne, ein an- derer Theil der Versaminlung alle 2 Jahre erbat, aus Nüsglichkeits- Gründen, Wir sind bei unserer Berathung zu der weiteren Ueber- zeugung gekommen, daß für die reichsständischen Functionen die Ein- heit nöthig, daß es unmöglich sei, fernerhin drei Körperschaften zur Be- rathung allgemeiner Geseße zu haben, daß alle Darlehen ohne irgend eine Ausnahme durch die Verfassung an die Zustimmung des Verei- nigteu Landtags gebunden werden müßten. Bei der Berathung und
Beschlußnahme der Herren-Kurie ist von jener Einheit, die wir für
ih dem Herrn
hat der Herr Abgeord-
Meine Herren! Als wir in den ersten-
nöthig erachteten, abgesehen worden. Jenes Verfassungs-Gebäude, welches wir als ein organisches Ganzes, das auf E Zeit den Angriffen der verschiedenen Meinungen fest hätte Troy bieten fönnen, bezeichneten, is durh den Beschluß der Herren-Kurie wieder zersplit- tert worden und nur theilweise zur Geltung gekommen. Meine Her- ren! Dieser Theilung und Zersplitterung der Grundlage einer wohlgeglie=- derten Verfassung vermag ich nicht beizutreten. Jch kann nah Prüfung aller einschlägigen Verhältnisse nur fest bei der Ueberzeugung beharren, daß alle die Rechte, die wir in unseren früheren Berathungen festgestellt ha- ben, uns zu Theil werden müssen, wenn das Verfassungswerk bei uns für längere Zeit begründet werden soll, Jch habe ferner die Ueber- zeugung, daß, wenn wir bei der Lage, in welche diese hochwichtige Frage jebt gerathen ist, mit keiner Bitte uns der Krone nähern, wenn wir der Krone die Entscheidung gänzlich überlassen, wenn wir ihr anheimgeben, zur rechten Zeit diese Entscheidung zu fällen, ih habe die feste Ueberzeugung, daß die Krone dann in ihrer hohen Weis=- heit die Verhandlungen in unserer Mitte ihrem ganzen Gehalte nah würdigen, daß sie gewiß das, was das Volk als sein unveräußer= liches Recht durch das Organ seiner Vertreter reklamirt hat, zu der Zeit gewähren wird, wenn es ihr angemessen erscheint. Weil 1h die Krone nicht drängen kann, theilweise Lösung unserer Verfassungs-Frage herbeiführen will, darum stimme ich gegen den Antrag der Herren= Kurie. (Den Redner begleitet ein vielfahes „Bravo! “/ an seinen Sih zurü.) F Marschall: Die hohe Versammlung hat jeßt Redner für und gegen den Antrag gehört, Jch frage, ob ihre Absicht ist, daß die Disfussion geschlossen werden soll. 4 | (Die Versammlung entscheidet si für den Schluß.) Es fragt sich demnach, ob die Frist der periodischen Einberufung des Vereinigten Landtags Sr. Majestät unterthänmgj|t anheimgestellt wer=- den soll 7 n Stimme (vom Plaß): Herr Marschall! Jch erlaube mir, auf namentliche Abstimmung anzutragen. Marschall: Es ist auf namentliche Abstimmung angetragen wordenz wer diesem Antrage beistimmen will, beliebe aufzustehen. (30 Stimmen unterstützen diesen Antrag), Jch werde nochmals die Frage stellen, und zwar, damit sie deut= lich sei, dahin: : -
Ob dem Beschluß der Herren-Kurte beigetreten werden soll. 5 Diejenigen Herren, welche beitreten wollen, belieben mit „Ja!“ zu antworten, zugleich aber, wenn ich daran erinnern darf , bei Abgabe ihres Votums au zustehen. E ;
(Es erfolgt R durch den Secretair Frhrn. von Waldbott
“der namentliche Aufruf. Als die Reihe an den Abgeordneten
Rheinhard kam, bemerkte derselbe:) E Abgeordn. Rheinhard: Mit voller Liebe für Fürst und Va-=- terland sage ih : Nein! Namen. Nein. Abegg, K- nmerzienrath Aldenhoven, Gutsbesiber . .---- Allnoch, Erbscholtiseibesißer Anwandter, APotheler (se oeet nee dae taa tine t Appelbaum, Kaufmann Arndt, Raths Maurermeister von Arnim, Landschastsrath von Arnim, Oberst - Lieutenant und Kreis von Arnim, Rittergutsbesiver . i Asch, Rittmeister a. D. und Kreis - Deputirter Graf von der Affeburg, Kammerherr ..---- C igte
von Auerswald, General - Landschastsrath
Baensch, Kaufmann. Bannasch, Rittergutsbesißer von Bardeleben, C Barre, Kaufmann Bauch, Bürgermeister Bauk, Rittergutsbesißer Baum, Kommerzien Rath Kammer Beer, Ortsrichter von Beerath, Banquier Beemelmanns, Bürgermeister Behling, Schulze „ly E URES patt von Bennigsen-Förder, Bürgermeister Berein, Erbzins-Gutsbesiber Bergenthal, Landwirth Berger, Gutsbesißer von Beringe, Rittergutsbesißer Berndt, Erb=- und Gerichts\chulz Bertram, Geheimer Regierungs-Rath und germeister Beuster, Braueigen und Biesing, Outsbesiber : Graf von Bismark - Bohlen, Oberst a. D. und Land=- tags-Marschall der Provinz Pommern von Bismark-Schönhausen von Bismark, Deichhauptmann von Bismark, Landrath. «eet Bleyer, Erbscholtisei-Besier. Blindow, Landrath G Graf Adolph Buiúéki, Provinzial - Landschaftsrath. — Boch, Sohn, Gutsbesißer j Graf von Bochho:3, Rittergutsbesißer von Bockum-Dol\fs, Landrath... ..-++- j L, Freiherr von Bodelschwingh, Regierungs-Vice-Präsident von Bodenhausen, Kammerherr oon Bodungen, Rittmeister... eee ette tete! Bölting, Goldarbeiter ® Böning, Lehnschulze du Bois, Rittergutsbesißer von Bonin, Ober-Präsident Graf von Boos-Waldeck, Landrath Born, Amtmann Bornemann, Medizinal- von Borries, Landrath Bracht, Landwirth, vorm. Braemer, Landschafts ‘andt, Kammerherr - - -* ues Geh. Bergrath und Magistrats-Mitglied . dz von Bredow, Ritterschasts-Rath und Kreis-Deputirter Bredow, Kreis=Justizrath j o Îes von Brodowski, General-Landschafts-Direktor Brown, Bürgermeister .….....-- Hs S Baron von Brucken, gen. von Fock, Ober Rath. Brüning
fehlt. fehlt,
ooo. eo oa)
1 fehlt. Erste Beilage
Erste Beilage
1331
zur Allgemeinen Preußischen Zeitung.
O R
Namen. Ja, Nein.
von Brünneck Excellenz, Ober-Burggraf und Provin=- zial-Landtags-Marschall
Brust, Kaufmann eee eee eee erer te neter os
Budde, Bürgermeister
Büning, Landwirth
oon Burkersrode, Kammerherr
oon Byla, Landrath i ;
Camphausen, Präsident der Handels-Kammer... --- -- von Carlsburg, Regierungs=- und Landrath Freiherr von Carnap, Rittergutsbesißer Cleemann, Kaufmann
Cochlovius, Erbscholtisei-Besiber
von Coels, Landrath
Conze, Kaufmann
Coqui, Kaufmann
Freiherr von Czettriß,
Dahlström, Rathmann
Dahmen, Gutsbesißer
Dansmann, Erbschulzen-Gutsbesiber, Kreis\chulze Deimel, Oekonom und Hammerbesißer Delius, Kaufmann
Dembowroski, Rathmann
Denck, Bürgermeister
Denzin, Kaufmann und Mühlen - Besiber Derenthal, Gemeinde-Vorsteher
von Diebitsch, Landesältester
Diergardt, Geheimer Kommerzienrath Diethold, Bürgermeister
ittrich, Bürgermeister
oering, Kaufmann
Graf zu Dohna, Landschafts-Direktor Dol, Krug-Gutsbesißer
Donalitius, Rittergutsbesißer
von Donimiersfi, Landschafts-Deputirter Dorenberg, Atergutsbesißer
Douglas, Bürgermeister
Dräger ll, Acerwirth
Dulck, Professor
Baron von Durant, Landrath
von Dye, Regierungs-Rath a. D
D L D
U
5 —, y
Freiherr von Elz-Rübenach, Rittergutsbesißer Engau, Bürgermeister
Ga R S : Essewich, Rathsherr
Gie G Graf zu Eulenburg, Kamme ‘berr und Landrath von Eynern, Kausmann
vo1t Fabeck, Major und Landrath Gabricius, zweiter Bürgermeister Jacilides, Bürgermeister
Jarthüser, Bürgermeister
Faßbinder, Gutsbesißer
Fellinann, Nittergutsbesiber
Jiebig, Bürgermeister
Graf von Finfenstein, Ober-Marschall von Flemn ing, Rittergutsbesißer Flemming, Kgufmann
Forstreuter..
Graf von Frankenberg, Landrath Tranzius, Stadtrath
Freitag, Erb=- und Gerichts\chulz Trentel-Bevme, Kommerzien-Rath reiberr von Friesen, Landrath
Tribe, Apotheker... oco ooo reer Graf von Fürstenberg, Rittergutsbesißer Funk, Gutsbesißer.
Gadegast, Bürgermeister a von Gadow, Oroßherzogl. mecklenburg - {chwerin\cher Ga
Baron vou Gaffron, Kredit-Justitut Diteltor Graf von Gahlen, Erb-Kämmerer
de Galhan, Gutsbesißer
Garfke, Kreisverordneter
Geride, Oekonom und Stadtverordneter
von Gerlach, Landrath a. D
Germershaufen, Kaufmann
Gier, Bürgermeister
Giese, Kaufmann
Gießler, Schultheiß
Graf von Gneisenau, Major a.
Goellner, Erbscholtisei-Bestber
von Gordon, Landschafts-Deputirter
Gormanns, Notar
von Gottberg, Rittergutsbesißer
Graach, Gutsbesißer
Grabow, Kriminalrath und Ober-Bürgermeister
von Graeveniß, Erbtruchseß
Graeß, Kaufmann
von Gralath, Landschafts-Direktor
Greger
(Gries, Kaufmann
Gruhn jun, Gutsbesißer
Grunau, Kommerzien-Rath zu Elbing
Grunau, Kommerzien - Rath zu Stolp
Grunwald i
Freiherr von Gudenau, Landrath von Gustedt, Landrath F E U
fehlt,
Haasenwinkel
Haeger, Gutsbesißer
Graf von Haeseler, Ritterschaftsrath von Hagen, Landschaftsrath
von Hagenow, Rittergutsbesiber Hammer, Kaufmann und Stadtrath Haniel, Kommerzien-Rath
Hanisch, Ortsrichter.….
Hansemann, Kaufmann .…... U von Hanstein, Landrath
Harder
Hartmann, Ortsschulze
Namen. von Haugwiß, Kreis Deputirter Hausleutner, Apotheker von Haxthausen .…......-++-* Hayn, Kaufmann Hein, Erbscholtisei-Besiber Hein Heinrich, Kaufmann Graf von Helldorf, Kammerherr... von Helldorf, Kammerherr und Landrath Hensche, Rittergutsbesißer Herber, Rittergutsbesißer und Kaufmann Heuer, Kreisschulze .…. von Heyden, Rittergutsbesißer von der Heydt, Handelsgerichts Präsident Freiherr von Hilgers, Landrath von Hiller, Rittergutsbesißer Freiherr Hiller von Gärtringen, Kammerherr und Pro- vinzial-Landtags-Marschall Hirsch, Bürgermeister und Justitiar Graf von Hoensbroech, Rittergutsbesißer von Holzbrink, Landrath Holzflgu, Lederfabrikant und Rathsherr Graf von Hompesch-Rurig, Rittergutsbesißer Hoof, Rittergutsbesißer Graf von Hoverden, Kammerherr Hübler, Rathsherr Hüffer, Kommerzien-Rath Hustedt, Ackersmann von Hymmen, Geheimer Regierungs- und Landrath
Jachmann, Kommerzien-Rath
Jahnke, Kaufmann und Rathsherr
von Jaraczewski, Rittergutsbesißer
Jebens, Kaufmann
von Jena, Kammerherr
Jlligens, Kaufmann ; Abxrissen, Sleuer-Einnehme, epa ea opeeorerrone et Jordahn, Landschasts-Rath
Jordan, Freigutsbesißer
Jungbluth, beigeordneter Bürgermeister
Junker, Bürgermeister und Hauptmann a.
Kaesewurm, Rittergutsbesißer
von Kalkstein, Rittergutsbesißer
Gon Kall, Rittmeiter 6, Doe ao otto t ito Kamy, Landwirth und Gemeinde-Vorsteher .….. von Kannewurf, Rittergutsbesißer
Karker, Kaufmann
Kaspers, Kaufmann
von Katte, Ritterschafts-Rath Kayser, Kommerzien-Rath
Keferstein, Kaufmanu und Fabrikant
Kerl, Oekonom und Brauherr
von Kerssenbrocck, Landrath
Kersten, Bürgermeister
von Kessel, Landes-Aeltester
Kirberg, Handelskammer Präsident... eee oo
von Kleist, Landrath auf Nemib
von Kleist, Landrath guf Reinfeld
Kluge, Seifensieder
von Knoblauch, Landrath a. D.
Knoblauch, Geheimer Finanzrath, Kaufmann... .---
König, Gutsbesiber
Konis, Sre eet ate a et anat aa
Graf von Korff, genannt von Schmising, Ritterguts- besißer 1
von Kossowsfi, Rittergutsbesißer
Krämer, Landwirth .. eee eere l
von Kraszewski, Rittergutsbesißer und Dr:
Krause, Bürgermeister
Krause, Ackerwirth
Krause, Gerichts\chulz
Krauthausen, Apotheker... eee eere eeres
Krohn, Gutsbesiber
Krüger, Kaufmann .
Krüger, Bürgermeister
Küllmann, Kaufmann
Küpfer, Legationsrath a. D
Kugler, Apotheker
Rude O ees
von Kunheim, General-Landschaftsrath
Kunkel, Landschastsrath
von Kurczewsfi, General=-Landschaftsrath
Kuschke, Bürgermeister... U
Kuschke, Stadt-Syudikus
Kuß, Particulier und unbesoldeter Rathsherr .…....--
Stadtältester und
fehlt, fehlt,
fehlt,
Freiherr von Landsberg=Steinfurt, Rittergutsbesißer Lang, Schultheiß E - Larenz, Ackerbürger und Rathsherr
von Lattdorff, Kammerherr «eee erer von Lavergne-Peguilhen, Landrath aus Grabowo. von Lavergne-Peguilhen, Landrath aus Kunzkeim Lehmann, Apotheker
von Leipziger, Geheimer Regierungs
Lemke, Schulze
Lensing, Kanonikus und Gutsbesißer
von LVEstocq, Oberst-Lieutenant
Freiherr von Lilien, Landrath etro Freiherr von Lilien-Borg, Rittergutsbesißer .…...----- Linau, Kaufmann und Stadtrath
Lindner, Magistrats-Assessor und Apotheker Linnenbrink, Landwirth
Graf von Loë, Rittergutsbesizer
van der Loë, Gutsbesiver
Graf von Loeben, Landesältester
von LWschebrand, Landrath .........,--.-- E Lohse, Apotheker und Stadtverordneter
Lorenz, Gutsbesißer
Dr, Lucanus, Stadtrath
Mandel, Landesältester Ce C PLLEA CCGUGAES Freiherr von Manteuffel , Wirkl. Geh, Ober-Regie=-
rungsrath und Direktor im Ministerium des Junern
Mittwoch den 30#® Juni.
Namen. Freiherr von Manteuffel, Landrath I von der Marwiß, Landrath nnd Landschafts-Direktor Marx, Bürgermeister h von Massow Excellenz, Wirklicher Geheimer Rath Matthis, Kreis-Deputirter von Maubege , von Meding, Ober-Präsident .. «+2, Mehls, Polizei-Direktor a, D, und Holzhändler Meißner, Erbpächter ere von Merkel, Regierungs-Rath «eee tgt nl 1 Merkens, Präsident der Dampfschifffahrts - Gesellschaft 1 Mertens, Kaufmann «eet eeetat t f Graf von Merveldt, Kammerherr und Erbmarschall .… 41 Graf von Merveldt, Landrath, r tee 1 Mevissen, Kaufmann Meves, Orte, cet er pem Meyer, Erbschulz Meyer, Ackermann und Ortsvorsteher Meyer, Colon, Ackerwirth Mevhöfer, Rittergutsbesißer Meyhöfer, Bürgermeister ..„........+- Me9böfer, aus Schakummen Michaelis, Medizinal-Rath Michaelis, Gutsbesißer Milde, Kaufmann C Minderjahn, Gutsbesißer... eeres Freiherr von Minnigerode, Majoratsbesißer von Mirbach, Ritterguts-Besizer. .…....--+-+--+ von Miszewski, Rittergutsbesißer Moewes, Stadt-Syndikus und Kammergerichts-Assessor Mohr, Stadtrath C Mongrovius, Bürgermeister ........ eere nat 1 Freiherr von Monteton, Haupt Ritterschafts-Direktor 1 Morgen, Hofrath Moschuer, Kaufmann Müller, Kaufmann aus Wegeleben Müller, Kaufmann aus Wesel ......... eee Müller, Gerichts\chulze und Bauerugutsbesiber Müller - ut r von Münchhausen, Landrath aus Cölleda von Münchhausen, Landrath aus Strausfurth
von Mutius, Rittmeister und Landes - Aeltester von Molius, Landesgerichts-Assessor Graf von Mycielski, Rittergutsbesißer
Naumann, Geheimer Regierungs-Rath und Ober-Bür- germeister :
von Nathusius, Rittergutsbesißer
Neitsh, Stadt-Syndikus. erer eere ar eertto
Graf von Nesselrode-Ehreshoven, Rittergutsbesißer.
Netbe, She E E
Neumann, Rittergutsbesißer... e
Reumanu, Bürgermeister
A
von Niegolewski, Oberst a. D
Freiherr von Nordeck, Rittergutsbesißer
Freiherr von Nyvenheim, Rittergutsbesißer
Oel, Bürgermeister... eere eeoe eer eerers Offermann, Fabrikbesiber
von Ohnesorge, Landrath und Landschafts = Direktor... 41 von Olfers, Banquier und Stadtrath 4 Oom, Bürgermeister... eere eee eter eo
von Oppen, Rittergutsbesiber 1 Oppermann, Gastwirth
von der Osten, Landrath.
Obdorf, Lehnschulze
fehlt.
Paternowski , Bürgermeister
Freiherr von Patow, Geheimer Regierungs-Rath und Land - Syndikus x :
Petzold, Gutsbesißer
Pendzynski, Schänker eere erernrte
Petschow, Kaufmann und Rathmann . e
Plagemann, Stadtverordneten-Vorsteher .…... Ylange, Justiz-Kommissarius und Notar
| von Platen, Landrath...
Poelmahn, Amtmann... E
von Pogrell, Kaufmanu und NAthsVert .
von Poúcet, Landrath :
von Ponióski, Rittergutsbesiber
von Potworowski, Rittergutsbesißer . eee
von Prittwiß, CAUdra O cour es
vou Prondzinski, General - Major
Protze, Erblehurichter
Prüfer, Rathsherr . .
Przogodzki, Freigutsbesiber
von Psarsfki, Provinzial-Landschasts-Rath. .…......+--
Graf Pückler von Grödib, General - Landschafts - Re= präsentant h
Pultcke, Kaufmann
fehlt.
| von Puttkammer, Rittergutsbesißer o eeett ne
von Puttkammer, Landrath
Raffauf, Gutsbesißer
Ramsthal, Fabrikant und Stadtrath
Rasch, BürgermeisteL . ..6+.ües ade eret
von Rath, Rittergutsbesißer
von Raven, Rittergutsbesißer .
Rech, Steuer-Einnehmer
Reichardt, Fabrikant
von Reiche, Rittergutsbesißer
Reimer, Landschafts-Rath
Graf von Renard, Excellenz, Wirkl, Geh, Rath
Fürst Heinrich der 74ste von Reuß - Kösteriß, Ritter- gutsbesißer
Rheinhard, Sohn, Gutsbesißer Ci
Richter, Particulier …… E ¿s
Richter, Kaufmann und Kämmerer .
Riebold
Ritter, Apotheker und Medizinal-Assessor
Roechling, Großhändler. W
Röhricht, Gerichts\chulz. 11
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