1847 / 179 p. 6 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

zu Stande gekommen

„vie Mechanik des i 4 uis tadelt die Sub-

atien Marx evue des deux Mondes nste Reouen, und nes Journal. evue jener der Dek

che Werk Laplace” hne die Hülfe des scription auf die ebe nur wenige er

ubscription auf je warum man diese R

endante vorgezogen habe O steriums des Junern über,

oucette über die Lage der

einer Weise die Herr Glais-Bizoin sieht nit ein, onomisten oder der Rev

. Kapitel 24 wird- angenommen. F ; einer furzen

Kommunalgüter, auf Girardin das oruckt würden,

des Herrn Lad welche der Minister antwortet, auf wessen

des Innern die Departements st wenn die Ant

inister des J i s auch auf eigen

en die Reden ge

hier zwei Briefe, Ministers nicht befrie- Wenn er ein P e Kosten druckenz sei f Kosten seines Bud- auf Angriffe von stellten. (Bei- ch um Vertheilung einer

man dann in die er zu lesen ermächti digend ausfalle, Interesse habe, ein óffentliches

so lasse er seine Interesse im Spiel, Das sei der Fall, lättern zu antwor

s sih darum handle, hatsachen ver Es handle si Deputirten zu diffamiren, rankreichs vertheilt worden, en entstellt, man geb! cht gegeben worden sei, Der Minister einfallend: Herr E. von Girardin: an mit allen seinen Folgen, Jch nehme Jhr Dementi c !) Der Präsident: müßte der Präsi

stümmelt dar [ Girardin;

ck habe, einen llen Gemeinden seien die Thatsa n der Kammer ni

Rede, die den Zwe Diese Nede sei in a

be ihm darin ein das man ihm

Sie haben mir es gege- (Murren.) Hier t allen seinen Wenn der Redner dent ihm das Wort die Freiheit unserer 3 behaupten, ein echte, und dieses

n, ih nehme es denzien vorhanden,

n Tone for erausforderung i ein Ein Jn dieser Kammer kön Abrede stellen die Drohung Herrn Emil von ch richten möge, i

in diesem drohende

Berathungen. Minister in Recht dürfe ni „Jch kündige forderung er

de seien in ihrem R erstickt werden.

zirardin an, daß, welche Heraus- ch nicht darauf antworten werde. sih verfehlen, und Heraus forderungen ausarten

in Drohungen l om 417, Juni

von Girardin in der Sißung 9 von ihm ohne Beweis gegen log ein Dèementi gegeben, ster des Auswärtigen, in selbe, meine Dementis sind die daß nichts zu Starkes in die- en handelt, die uns von Herrn werden.“ (Postshluß.)

airshofes heute b

Berathungen

er lediglich auf die Ich habe dem Dia werthen Kollegen, Unsere Lage is die ird begreifen,

ementi gegeben, ab ebracten Thatsachen. den man einem ehren den Mund gelegt hat. nämlichen, und die Kammer w Ausdrüdcken is, wenn es sich [ von Girardin beigemessen Da die Verhandlung des P wird, \o läßt sich daraus i Postschluß noch sogenannten Saa man heute Nachm die Hauptmitglieder der enund die anwesenden Mitglieder Abstimmung über den Untersuchung hatte eine neue Vers Centrums bei Herrn V daß kein förmlicher sondern daß es solle, seinen Antrag zu stellen,

ei verschlossenen noch nichts mittheilen. Sie nicht zu Ende. le des Pas -perdus der Dep ittag eine außergewöh Opposition mit Hast hin position herbeiholen, auf trag auf Einleitung einer par- das Ministerium ammlung der Mitglieder der Lin- dilon Barrot stattgefunden. Antrag auf eine Un- Herrn Emil Girardin der dann unterstüßt

Thüren geführt ist jedenfalls be

Kammer bemerkte

daß Alle an der lamentarischen Heute Morgen fen und des linken ti Es wurde darin beschlossen, tersuhung gestellt überlassen bleiben werden soll.

Jn dem Augenb dera Prozesse gegen x diesem Genexal auch der Männern auf derx rr Teste eine. Denkschrift scheinen lassen, die ge Magistratur und das zahlreihen Exemplaren in rüher im Ministerinm vom 12. Mai

theilnehmen.

airshof die Verhandlungen in de Cubieres beginnt und Herr Teste, nebst ank der Angeschuldigten erscheinen zu seiner Vertheidigung vor stern an die Mitglieder des Barreau vertheilt wurde, ganz Paris ver-

lie, wo der P den General Despans chere Minister, zwei anderen

dem Publikum er fes, an die außecdem aber i rx Teste war f Großsiegelbewahrer, Minister der ö seiner amtlicher faten von P: f Pairs von Frankreih b Es knüpft sich daher an obshwebenden Prozeß e sich daher die allgemeine s\chrift gelesen

„Die Justruction ven und stummen Rol' gegeben hat, theidigung wie ihm heute vorlege, selben die Bestimmung, \{chlimme Jusi genswerthen

beiten gewesen und hat na einander in Stellen eines Stabträgers der Advo- iten des Cassationshofes und eines die beiden leßteren bekleidet er noch. die Einmischung seiner Person in dem jeßt anz besonderes Juteresse, und es erklärt nit welcher seine Vertheidi-

1 Laufbahn die aris, eines Prâsider

Aufmerksamkeit, 1 Er sagt im Eingange :

3-Kommission des Pairshofes hat mich e eines Zeugen herausverseßt. laubt mir, indem sie mir das fkostb t, an den Pairshof die Bemerkungen erechtigkeit aufzutlärcn.

einung aufzuklären, as wirklich mich in dieser bekla- Die Durch-

aus der passi- Die neue Lage, die are Recht der Ver- zu richten, die ich Aber ich gebe den-

um seine G welche durch

die öffentliche M ber mich, und w irregeleitet werden konnte. elte Bedürfniß nur noch fühlbarex Ansicht durchzuführen, daß gar Bestechung vorliegen konnte, armentier auf die ßen im Geseye be- gethan hatten, esellschaft Parmentier hat am 1. Teste noch gar nicht Minister war, n-Ausdehnung, nämlich

Am 24. April 1841 ch den ersten Mittheilungen, gen auf die 13 Kilome- 828 die Konzession der

nuationen ü

Berichts hat mir dieses d Herr Teste sucht nun weil das Recht der Gesellschaft P Minen von Gouhenans ein ge gründetes Recht war und um ihr Konkurrenz zu Juli 1840, also zu einer das Marimum der durch 90 Kilometer im Geviert, zur erneuerte sie dieses Gesuch, die darüber ausgetauscht ter 75 Hektaren herab, für welche Steinkohlen erlangt hatte, welche das der nun in die Hände der Jnstructions die Hoffnung ausgedrü einflußreiche Personen z Indessen war,

ihre Rivalen

Zeit, wo Herr das Gese erlaubten Fläche Ausbeutung verl ging aber schon na mit ihrem Verlan sie im Jahre 1 Steinsalzlager beveckt, - Kommission ittelst gewisse

fallenen Brief pfer, die man an le Maximum erlangen g, troydem die Verwer-

ckt, daß man verm u bringen hätte, selbst das leg jen nah Herrn Teste's Versicheruns Maximums für Niemanden in Zwoei mit dem Perimeter (für das Steinsalz), also auch die nämlichen Gränzen h Lager gerade

Anders aber verhielt es der die nämliche Aus- der Konzession für die Steinsalzlagers sih befindet. werkrathes hat die Regierung efindliche Lager zweier mineralis schiedene Unternehmer zur Aus ste sehr gut, fügt aber bei, sehr {hwierig erkannt und bei sten Conzessionair, der dem, d. i, agers haite,

atte, wie jene Steinkohlen, deren unterhalb des Nach der Jurisprudenz niß , zwei gerade ü stanzen auch an ver rinzip kannte Herr Te s Prinzips stets al ungen immer dem er ür die Ausbeutung des einen unteren L eben haite. Der Minister hätte daher schon esellschaft Parmentier nah den Grundsä fentlichen Jnteresse ent Begünstigung diejer Ge der Sathe beauftragte Bergwerkês-Z Falle allerdings die Möglichkeit zu g gen, des Gewinns von Steinkohlen dur ndere, vorhanden war, und {lug dah ait des verlangten Perimeters von etwa sih der Präfekt der Haut neral-Conseil der Bergwerke, das Prinzip der Trennung bei

ber einander

e Anwendung die- sonst gleichen Bedin- die Konzession schon auch die des oberen dem Verlangen der rx Gerechtigkeit und im öf- Vorwurf einer besonderen Allein der mít der Junstruetion überzeugte sich, daß im vorliegenden der beiden Unternehmun- von Steinsalz durch die er in seinem Gutachten zuerst vor, 14 Kilometern nur 7 zu bewilli- e-Saone an, und o

en fönnen, ohne

aft auf sich z

etrenntem Betrieb ch die eine,

am die Sache an das im Allgemeinen für sein, um darin im vorliegenden

Konzessionen gewesen zu ‘zu erlangen, gestanden, bis er über

1336

die technische Frage besser aufgeklärt wäre, und das sei der Beweggrund ees ea - bei besen Anlasse im Bergwerk-Rathe selbst den Vor- zu führen sich veranlaßt gefühlt. Und do sei dieser Uen Umstand der T ustructions-Kommission auffallend erschienen, obgleich die gister bewie- sen, daß er so oft als möglich den Berathungen des Bergwerk-Rathes , wie denen des Brücken- und Straßenbau-Rathes, beigewohnt. Deun darin liege das einzige Mittel für einen aus dem Barreau hervorgegangenen Mini ex der öffentlichen Arbeiten, die für Leitung dieser nöthigen Kenntnisse zu erwer- ben. Außerdem sei im vorliegenden Falle für thu die Nothwendigkeit vor- gelegen, die Jdeen seiner Verwaltung gegen die der Finanz-Verwaltung zu vertheidigen. Am 22. Juni war der Bericht des General - Inspektors der Bergwerke ihm vorgelegt worden, am 923sten ließ er die Sache an den Berg- werks-Rath gelangen, am 23, Juli erschien ex 1n dessen Versammlung und führte den Vorsip. Daraus wolle maa nun den Vorwand gegen ihn ab- leiten, als sei er von der Gesellschaft Parmentier bestochen gewesen, um durch seinen vorwiegenden Einfluß die Konzession von 14 Kilometern für sie durchzuseßen. Die weggenommene Korrespondenz unterstelle nun, er se1bsst habe den Berichterstatter gewähltz allein es sei gar „eine Wahl zu treffen gewesen, da der Bericht nah dem herrjdenden Brauche dem Jnspektor zufiel, in dessen Abtheilung sh die zu vergebende Mine befindet, Dieser nun, Herr Guenyveau, beantragte nur die Konzession von 7 Kilometern, glaubte aber, es sei fein Grund vorhanden, zu gleicher Zeit über das Verlangen der Gesellschast Parmentier und die der drei anderen Konkurrenten emen, Beschluß zu fassen. Der Bergwerksrath war aber der Meinung, daß ein inniger Zusammenhang zwischen den vier Gesuchen bestehe, und beauftragte, mit Zustimmung des Herrn Teste, Herrn Guenvveau mit Abfassung eines neuen Berichtes über alle vier Gesuche zugleich, während die. Frage. der Abgrän- zung vorbehalten wurde, Am 5. August wird in einer abermaligen Ver- sammlung dem Bergwerkrath dieser Bericht vorgelegt, und diejer zeigt, daß feiner der drei Konkurrenten die durch die Königliche Verordnung erheisch- ten Präliminarien erfüllt hatte, trägt ferner abermals auf die Konze|)ion von nur 7 Kilometern zu Gunsten der Gesellschaft Parmentier an. „1e Debatte über die Ausdehnung des Perimeters entspinnt sh, die Kräfte halten sich so ziemlih das Gleichgewicht“, sagt hier Herr Teste, „ih wohne bei, führe den Vorsiß, nehme aber weder an der Debatte, noch an der Abstimmung Theil! Vier sprechen sich für die 14 Kilometer, fun] für die Reduction aus, und der bestochene Minister, dem das Recht, seine Stimme abzugeben, zustand, und der vielleicht das Gleichgewicht im um- gekehrten Sinne brechen konnte, beobadtet Stillschweigen, er respektirt eine so schwache Mehrheit, beschränkt sich auf Vernehmung des Gehörten und was zur Hebung seiner eigenen Zweifel dienen soll. Was die ihm fremde Korrespondenz, die man mit Gerechtigkeit nicht ihm zur Last legen fönne, sage, übergehe er, weise nur auf seine Akte hin, die lauter sprächen, als alle mehr oder minder vertraulichen Erzählungen, die das Gewebe der Briefe bilden, aus denen man, wenn nit wirkliche Schuld, wenigstens Inductionen gegen ihn chöpfen wolle. Herr Teste hatte nun seinen Be- richt an den König unnd seinen Antrag behufs Erlassung der Konzessions - Verordnung zu stellen, Er wirft der Justructions- Kommission bei diesem Anlasse vor, sie habe aus seinem Bs rihte nur eine Stelle ausgezogen, aus der man schließen könnte, er babe der Gesellschaft Parmentier die Möglichkeit vorbehalten wollen, doch noch die ihr jeyt entzogenen 7 Kilometer zu erlangen, Herr Lese führt daher die Stelle seines Berichts an, worin er mit Angabe der Motive die Neduction auf 7 Kilometer förmlich beantragt, und fragt, wie man nach solcher bestimmten Sprache seinerseits ihm den Rückgedanken beimessen tonne, nachher do noch die Ertheilung der vollen Konzession der 14 Kilometer zu verlangen und durchzusezen. Die weggenomn:!€ Apo n ihm allerdings diesen Gedanken bei und beschul!dige ihn, P N A0 gegeben zu haben. Aber dergleichen briefliche Behauptungen eien 09u€ E lang den laren Akten gegenüber, Wie ware es nach den 111 Je s richte an den König entwickelten Gründen Ux die Reduction ihm A ewesen, der Gesellschaft Parmentier der Rath zu ertheilen (ie die 9 a, pondenz ihn beschuldigt), sie solle einstweilen sich mit den / bewilligten ® i- lometern begnügen, später aber etn neues Gesuch um die 0 gestrichenen 7 anderen einreichen. Jn den Ausdrücken der p Entrüstung und mit energischer Verwahrung spricht sih nun Her Teste über den Versuch aus, iþ# [Ux vie Werke Anderer einstehen lassen zu wollen. Er erzählt, man habe ihm von Sciten der Jnustructions- Kommission eine Note ohne Datum ( nach der Annahme geschrieben zw1- schen dem 26, Februar und dem 1.April 1842) vorgelegt, eingestandenermaßen vom General Cubieres geschrieben, deren Zweck war, den wahrscheinlichen Ertrag der Minen von Gouhenans zu berechnen. _ Unten finden sich zivei Spalten Ziffern, und bei einigen sind die Anfangs-Buchstaben Þ,C.T beigefügt. Die Jn- structions - Kommission habe ihn gefragt , welche Aufschlüsse ex darüber zu geben vermöge. Diese zu geben, sei ihm sicherlich unmöglich gewesen, und der Verfasser der Note selbst habe zulegt erklärt, die Note habe sich auf den \chlimmen Gedanken beziehen sollen, dem er eventuell Raum gegeben , auf den er nachher aber aus freiem Antriebe wieder verzichtet habe, Herr Teste sagt darauf: Das möge sein , Aber er Dae für die Note so wenig, als für diese Auffärung, einzustehen. Er fragt, wie der Umstand, daß eine fremde Hand den Anfangsbuchstaben seines Na- mens unter cine Art von Prospektus geseßt habe, ein anklagendes Jndicium gegen ihn sein könne? Solcber Art aber seien die einzigen Elemente, die ein- zigen Stüßen der Anschuldigung gegen ibn. Durchaus nichts, was von seiner Hand selbst ausgegangen wäre, könne ihm entgegengehalten werden, Allerdings sei es möglich, daß er an den General Cubieres, oder an Herrn Pellapra, oder auch an die Deputirten der Haute-Saone geschrieben habe, um sie von „vem (Gang der Sache, den eingetretenen Zwischenfällen und dem Resúltate der auf einander folgenden Berathungen zu unterrichten, Aber er erinnere sich dessen in feiner Weise. Jn der ganzen Samm- lung von Aktenstücken befinde sich nur die durch den Chef jeines Ka- binets geschehene Anzeige an den General Cubieres, daß ihm eine Audienz für den 10. Mai 1841 gewährt sei. Am Schlusse seiner Denkf- schrift sagt Herr Teste: „Wenn irgendwer in seinem öffentlichen oder Pri- vatleben Beweise von Uneigennüßigkeit und Entsagung gegeben hat, 10 bin ih es. Zweimal hat die F egierungsgewalt mich aufgesucht, und die Zeug- nisse würden mir nicht fehlen für das lange Zaudern, mit welchem ich sie angenommen habe, Um meinem Lande zu dienen, babe ich die Bahn ver- lassen, auf der das Glück und der Ruhm stets mir hold gewesen waren, Das war von meiner Seite ein großes Opfer z ih sah nicht voraus, daß demselben solche Bitterkeit folgen sollte L ;

Die vorstehende Analyse der Schrift des Herrn Teste wird dem Leser zugleich eine deutlichere Einsicht in den Gegenstand geben, _wel- her den Prozeß veranlaßt hat, der jeßt den Pairshof und die öffent= liche Aufmerksamkeit auf eine so bedauerliche Weise beschäftigt.

Großbritanien und Irland.

London, 24. Juni, Die Regierung hat beschlossen, daß sämmtliche zur Beschäftigung der ärmeren Klassen in Jrland unter=- nommenen öffentlichen Arbeiten am 15. August eingestellt werden sollen. Zu gleicher Zeit soll auch das irländishe Kommissariat, dessen Aufgabe war, für Herbeischaffung von Lebensmitteln und für deren zweckmäßige Vertheilung unter die verschiedenen Landestheile zu sorgen, seine Functionen einstellen.

Der Schluß der gestrigen bereits erwähnten Unterhaus - Ver= handlung bot fein erhebliches Juteresse. Herr Bankes beantragte die zweite Lesung seiner Bill zur Wegschaffung der Armen aus Kirch= spielen, denen sie nicht angehören, erfuhr aber solchen Widerstand sowohl von Seiten der Regierung wie vieler anderen Mitglieder des Hauses, daß die Bill zum Schluß mit 105 gegen 102 Stimmen verworfen wurde.

Die Times beleuchtet heute die Ereignisse in China und reht- fertigt das Einschreiten der Engländer gegen Canton, „„Diejenigen““, schreibt die Times, „welche niht genau mit den Bedingungen des britischen Verkehrs in China seit dem Pottinger - Vertrag bekannt sind, werden durch die feindselige Demonstration des Sir J. Davis über- rasht worden sein und dieselbe niht für gerechtfertigt halten; die- jenigen dagegen, welche eine solche Kenntniß haben, welche die cinesishe Jnsolenz und die britische Langmuth fennen, werden mehr

über die langsame Gerechtigkeit sich wundern, mit welcher die erstere endlich gezüchtigt is, als über das Begehen von Handlungen, welche die Gränzen der leßteren überschritten. Die problematischste von allen Katastrophen, ein kleiner Krieg, ist eingetreten, und zwar unter Um- ständen, die nicht gerade eine schleunige und gewisse Lösung in Aus= sicht stellen. Sie is eingetreten ín einer Entfernung von mehreren tausend Meilen mit geringen Hülfsmitteln und kleinen Zurüstungen gegen ein Volk, dessen unmittelbare und zur Stelle vorhandene Wi= derstandsfähigkeit wohl eine vollkommenere Ausrüstung und einen über= legteren Angriff nothwendig hätte machen nissen. Wenige Com= pagnieen des 18ten Königl. irländischen und des 42sten Madras= Infanterie-Regiments, drei Dampfböte und eine Brigg haben aus= geführt, was vor einigen Jahren noch eine weit größere Streitmacht nicht zu thun versucht haben würde. Während wir Sir J, Davis und den englischen Kaufleuten zu den unerwarteten Beweisen von Festigkeit und Entschlossenheit Glück wünschen, können wir doch nicht den Streit als so vollständig beendet ansehen und vergessen, daß eine zeitigere Thatkraft eine Kollision vermieden hätte, deren Folgen bis jeßt noch sehr zweifelhaft sind. Der Vorwurf gilt Sir J. Davis nicht aliein. Wir haben bei anderen Gelegenheiten gezeigt, daß der Vertrag, wel= her uns Honkong gab und die Oeffnung des Handels in das Jnnere China’s versprach, mit so viel Verwahrungen ausgestattet war, daß alle scheinbaren Vortheile für uns verloren gingen und die Chinesen allein Gewinn daraus zogen. Mib Ausnahme der fleinen Insel, auf welcher die britishe Flagge weht und ein britisher Gouverneur re- sidirt, erwuchs uns kein wesentliher Gewinn aus dem Vertrage, dessen erflärter Zweck doch die Ausdehnung und Vermehrung unserer Ver- bindungen und unseres Handels mit China war, Es is jeßt in den dem Unterhause vorliegenden Papieren nachgewiesen, daß unser Ver=- fehr mit den Kaufleuten Cantous sich verringert hat, und daß der Anzug hinesischer Kaufleute nach Hongkong durch eine Reihe Ver= ordnungen gehemmt ist, welche gänzliche Unkenntniß chinesischer Vor= urtheile und gänzliches V-rgessen der englischen Ehre 2 dikftirt haben. Doch, was auth geshehen sein mag, es ist fein Zweifel darüber, daß die kürzeste und vollständigste Strafe auf summarischem Wege ausgeführt worden is. Die BVocca =- Forts wurden genommen, und entwaffnet, 879 Kanonen vernagelt und Can= ton selbst dem Schrecken eines Sturmes ausgesebt, dies Alles ino6 Stunden, nachdem eine winzige Streitmacht von Hongkong abgesegelt war. Ju zehn Tagen war das fleine Geschwader nah Hause zu= rüdgekehrt, nachdem alle Forderungen gewährt waren.“ Mit den Be- dingungen indeß, welche Sir J. Davis in seiner Uebereinkunft mit dem cinesischen Kommissar auëgemacht ‘hat, ist die Times wenig zu= frieden. Dieselben bestehen in sicben Punkten, von denen die haupt= \ächlichsten bereits erwähnt sind. Den Engländern soll nämlich nach Verlauf von zwei Jahren der Eintritt in die Stadt Canton frei stehen z sie sollen fortan si in der benachbarten Gegend einen Tag ohne Belästi- gung aufhalten fönnenz anzweihin-sischen Seeleuten, welche sih gegen die Personen englischer Untertzanen vergangen haben, soll eine öffent= liche Strafe zur Warnung vollzogen werden, und endlich follen den Engländern hinreichende Cänd.reien zur Errichtung von Waarenhäu- sern und einer Kirche abgetreten, so wie auch der Theil des Flusses, an welchem die bestehenden Faktoreien liegen, von chinesischen Böten frei gehalten werden. Die beiden ersten Bestimmungen tadelt die Times. Der Eintritt in Canton hätte sogleich ausgewirkt werden mü|= sen, und die Beschränkung der Reisen englischer Unterthanen in die Umgegend auf einen Tag sei eine Erniedrigung Englands. „China““, sagt die Times, „is uns heute niht mehr bekannt, als es Rußland vor 100 Jahren war, und doh fonnte hon damals ein englischer Minister sich rühmen, daß das Leben eins englischen Unterthanen eben #o gui unter dem Schuße seiner Regierung in St, Petersburg stehen als in London.“

Das Paketshif „Clai ist gestern, nah einer fungewöhnlich furzen Ueberfahrt von 15 Tagen, von New = York nach Liverpool gekommen und hat Nachrichten bis zum 8. Juni aus ersterem Orte überbracht. Man hatte vom Kriegsschauplaße in Mexiko keine wei= tere erheblihe Kunde erhaiten. General Worth war noch ruhig im Besiße von Puebla, und ès hieß, daß Santana an der Spitze einer ansehulichen Streitmacht zwischen ihm und der Hauptstadt stehe. Eine abermalige Schlacht wurde erwartet. Die Niederlage des Obersten Doniphan hatte sich noch nicht bestätigt. Bei Veracruz hatten die Mexikaner einen Zug von 120 Gepäd - Maulthieren erbeutet. Aus Canada erfährt man, daß das PVarlameut am 2. Juni durch den neuen Gouverneur eröffnet wurde. Die mit dem Dampfschiff „Hibernia“ am 3. Juni zu New = York angelangten Nachrichten aus England hatten ein rashes Steigen des Korns und der Brodstoffe jeder Art bewirkt, welches si auch auf den anderen Märkten der Union sofort bemerklih machte. Es fand bedeutender Umsaß statt, und die Verschiffungen werden in der nächsten Zeit sehr beträchtlich sein; die Zufuhren ans dem JFnnern waren jedoch o bedeutend, daß die hohen Préise sich nicht lange behaupten föünnen, zumal da man einer ungewöhnlich reichen Korn - Aerndte entgegensah und erwartete, daß neuer Weizen schon binnen 6 Wochen am Markte sein werde. Was die Baumwolle angeht, so glaubte man, daß ihr Preis nicht heruntergehen werde, so lauge die Brodstoffe theuer bleiben, :

Aae

om, 17, Zuni, Q. Z) Die Feier, mit welcher heute der Jahrestag von Pius? 1X, Besteigung des päpstlichen Stuhls began- gen wurde, war in jeder Beziehung interessant, man darf sagen im= posant. Es mußte in der That hwierig scheinen, nach so viel neu- ersonnenen Festlichkeiten eine Weise ausfindig zu machen, welche die früheren Demonstrationen zu überbieten im Stande sei. Auch dies i dem Volke möglich geworden, und die trefflihe Haltung, welche es in allen seinen Bewegungen zeigte, verdient um so größere Aner=- fennung, als die öffentliche Stimmung in den leßten Tagen theils durch unangenehme Vorfälle, theils durch getäuschte Erwartungen ei= nen sichtlichen Druck erlitten hatte. Die Feier selbst bestand in einer Fahnenweihe. Pius IX. hatte die von den Bolognesen dargeboteite reich gestickte Standarte dem Prinzen Orsini, Roms Senator und Kommandanten der Bürgergarde, überwiesen. Heute also wurde: sie von diesem durch die 14 Regionen der Stadt, dere jede auch um eine reih geshmüdckte, von einem Adler gekrönte Fahne versammelt war, feierli auf dem Kapitol eingeholt und nah Monte Cavallo hinüber= geführt, wo der heilige Vater der zahllos versammelten Menge sammt den Fahnen die Benediction ertheilte. Vor dem päpstlichen Palaste angelangt, stellten sich die einzelnen Fähnlein in Reih und Glied auf, und es ertönte ein Chorgesang, der für diese Festlichkeit eigens ge= dichtet und komponirt worden war, Auf dem Söller standen viele Kardinäle versammelt, in deren Mitte der gefeierte Kirchenfürst ein- trat und die jubelnde Menge mit segnender Begrüßung empfing. Nachdem er si entfernt, wurde ein zweiter Chorgesang angestimmt, und der Zug trat nah einer anderen Seite ab, nahm seinen Weg über die Quattro Fontane, Piazza di Spagna und kehrte über den Korso nach dem Kapitol zurück. Vorher waren sie von den einzelnen Kirchen der verschiedenen Stadttheile ausgezogen und hatten sich nahe R Forum unter den Bogen des Friedenstempels versammelt gehabt.

Ueber den in mehreren Blättern erwähnten Vorfall bei der

Rükkehr des Papstes von Subiaco enthält die Allg. Ztg. nach= stehende authentische Berichtigu __ aEine Anzahl Personen, wel richtiger eine reichen wollte, ersah fi renzo entfernte Stelle aus. eine große Menschenmenge in festlichem Ju konnte er eine Gruppe unterscheiden, die sich Gehör Bittender nach seinem Wagen drängte. auf Befehl Sr. Heilig Vater die vorbereitete Supp ik entgegennahm. bis an den quirinalischen Palast unter bestän und ertheilte von der Loggia aus den erflehten apo erhellt, wie falsch die Behauptung derer is, we altsamen Handlung zuschreiben , gewagt habe, den Wagenpferden in die Zügel

ater eine Bittschrift oder Polizei - Maßregeln über-

vom Thore San Lo- gewahrte er

be dem heil. V orstellung gegen einige neuerliche dazu cine wenige Mi Als der Papst dahin gelangte, bel versammelt, und darunter mit der Geberde flehentlih um Da nun geschah es, daß alt machte und der heil.

Hierauf segte er seinen Weg digem Zurufe des Volkes fort stolishen Segen. Daraus lhe das Haltmachen Sr. so daß das Volk sogar

keit die Bedeckung H

Heiligkeit einer gew

Spanien.

6 Madrid, 20. Juni. gal eingegangenen Nachrichten zufolge, sh noch am A4ten, die Waffen ihrer Trup age erhielt der Marschall seligkeiten nicht wieder eröffnet fehl, sofort gegen Porto aufzub fenstillstand, noch bedingte Unterwe nische und der en

Den aus dem nördlihen Portu- weigerte die Junta von Porto pen auszuliefern. An dem- der bis dahin die Feind- seiner Regierung den Be- rehen und sih weder auf etnen Waf- n einzulassen, denen nicht die un-

Saldanha, hatte, von

auf Unterhandlunge rfung der Junta als Grundlage diente. glishe Konsul in Porto ließen darauf gemeinschast- lih mit dem Marschall Saldanha die Befehlshaber der ; in Eilmärschen auf Porto vorzurücken, und die Chefs des englishen Geschwaders fündigten der i zu Feindseligkeiten {reiten würden, falls sie nicht die ferte und dem Marschall Saldanha die Thore öffnete. Povoas hatte sih nach Porto

Der Genera

Truppen auffordern, Junta an, daß sie Waffen auslie-

zurüdckgezogen.

[ Mendez Vigo sollte am 17ten mit 2000 Spaniern und der portugiesishen Besaßung von Valenza und auf Braga marschiren. war am 16ten Abends mit der Haupt-Armee in Braganza eingerückt, und am 17ten trafen die leßten spanischen Truppen vou Zamor ein. Eine hier eingegangene telegraphische Depesche meldet, daß Concha am 18ten von Braganza aus auf Amarante vorrückte.

Hier in Madrid erneuern sich die Gerüchte von cinem hcvorste- henden Ministerwesel. Die ultramoderirte Partei steht in geheimem Verkehr mit dem Könige und hat den \ i des Heraldo, Herrn Saragossa, einen vertrauten Freund des Ge- nerals Narvaez, nach Paris geschickt, um Verabredungen mit diesem ehrgeizigen Manne zu treffen, der bereit sein soll, sich hierher zu begeben, um, an die Spiye der Armee gestellt, in Verbindung mit dem Finanz=- minister Salamanca eine Art von Diktatur auszuüben und der Königin Christine den Weg zur Rückkehr zu bahnen. | erhielt vorgestern einen Courier aus Paris und begab sich gestern nach dem Pardo, um dem Könige ein eigenhändiges Schreiben des Königs Ludwig Philipp zu überreichen, : j

Diese Umtriebe einer der Nation verhaßten- allgemeine Aufregung, und die Progressisten treffe Ausbruches einer Katastrophe ihre Gegenmaßregeln. n Besatzung soll bereits von ihuen bearbeitet Clamor publico behauptete gestern,

die Königin zur Niederlegung der erathen, ihre Schwester, die Herzo= , sich mit ihrem Gemahl hierher zu Das Blatt des Ministeriums, el Correo, erwiedert dar= 3 habe feine Kenntniß von einem solchen Vorhaben.

n Catalonien suchen die Ultramoderirten Unru e das Gerücht aussprengen, die Regierung beabsichtige aumwollenwaaren freizugeben, heil ihre Arbeiter entlassen, so daß Leute brodlos wurden. Haltung durch die Stra- Ruhe nicht ernstlih unterbrochen, da der en ließ, daß die Regierung keine Abäude- n würde, ohne die Cortes rsuchung der

) i den Paß von Ponte de Lima beseßen Der General Concha

amora dort

Deputirten und Eigenthümer

Der französische Gesandte

Partei verursachen n für den Fall des 1d Ein Theil der Unteroffiziere der hie worden sein. sinnte Personen hätten versucht, Krone zu überreden, und ihr ang Montpensier, einzuladen

auf kurz, hen hervor- zurufen, indem si die Einfuhr fremder B ren in jener Provinz haben zum T allein in Barcelona mehr als 7000 zogen die entlassenen ßen. Jndessen wurde die politico bekannt mach bestehenden Zolltarif vornehme sfion, die sich nach C der dortigen Jndustrie begeben sol Ein heute erschienenes Dekret des Ausfuhr baaren Geldes. Die Angabe, daß mit Tode abgegangen, Das ministerielle zano, bevollmächtigter bei Sr. Majestät dem K Reise nah seinem Posten am 14ten durch Bayonne. 3proc. 304, ôproc. 17%.

Die Fabrikher= Arbeiter in drohender

rung in dem und eine Kommi atalonien zur Unte lte, zu Rathe zu ziehen.

Finanz-Ministers verbietet die

die verwittwete Marquisin von Santa Cruz beruhte auf einem Mißverständniß. Blatt el Correo sagt heute: „Herr Campu- Minister Jhrer kathol. Majestät önige von Sachsen, kam auf der

TANELlEet

Konstantinopel, 16. Juni. richt erhalten, daß M. vou den beiderseitigen n haben Enweri Efendi und Ersterer um nah Konstantinopel, Lebte-

Die Pforte hat in diesen Tagen der Friedens- Traktat mit Persien Bevollmächtigten unterzeichnet Mirza Takhi

die wichtige am 7ten d. bi worden is. Jn Folge desse die Stadt Crzerum verlassen, xer um nach Teheran zurückzukehren Am gestrigen Tage sind die Kaahba bekannten Theils der heiligen Y Hauptstadt gebracht und im ger in der Kaiserlichen

Schlüssel des unter dem Namen in Mekka von Adriano- Beisein des Hofes und Schatzkammer des alten Diese Schlüssel, welche seit der Ein= Anfange des 17ten Jahrhunderts der der Dagh-Deviren-Oghlu in Adriano= sind jeßt durch das eben erfolgte Ab- ben auf Befehl des Sultans nach Kon-

pel nach dieser aller Staatswürdenträ Serai niedergelegt worden. hme der Stadt Bagdad im « hut der angesehenen Familie varen anvertraut worden, leben des leßten Gliedes dersel stantinopel abgeliefert worden,

Vermischtes aus den Pro vinzen.

Nachmittags in der Ober - Bürger ädchen, welche unter einem Baum auf n suchten, vom Bliß erschlagen zu Hehn, Kreises Gladbach, ¡lern in der Klasse versammelt war, r für die Ofenröhre im Kamin ge- Klasse durchfuhr, wobei er, Gegenstände zu Boden warf ster wieder einen Ausweg

Während am 11. Mai c. meisterei Düsseldorf 3 junge dem Felde Shuß gegen den Rege wurden, \chlug der Bliß in die Schule während der Lehrer mit den Schi Obgleich der Bliß aus de lassenen Oeffnung hervorbrach, die ganze wahrscheinlich durch den Luftzug, mehrere und erst durch das gegenüberstehende Fen nahm, wurde Niemand von den Anwesenden beschädigt se die meisten unter ihnen mehrere Tage über Hei-

Das Gebäude hat auch keinen Schaden genommen, ls ein Beweis von Menschenfreundlichkeit verdient bekannt zu andwirth Wilhelm Müller zu Schlüsselberg, im seinen ganzen, zum Verkauf bestimmten, aus un- bestehenden Kartoffel -Vorrath, im Werthe von

fwürdigerwe , nur klagten merfwürdigerwei

werden, daß der L Kreise Wipperfürth, gefähr 30,000 Pfd,

1337

mehr als 600 Rthlr., unentgeltlich an die Armen seiner Gemeinde

abgegeben hat.

Auch im magdeburger Regierungs - Bezirk hat die von des Kö= nigs Majestät genehmigte Maßregel, daß die Wiederverkäufer und Zwischenhändler der Lebensmittel auf den Wochen - Markttagen vor 11 Uhr Vormittags keine Einkäufe machen dürfen, in den Städten, wo Wochenmärkte abgehalten werden, sowohl hinsichtlih der Preise, als der Gelegenheit zum Einkauf, die günstigsten Resultate ergeben. Eben so hat auch das Verbot des Branntweinbrennens aus Kartoffeln und ähnlichen Substanzen ein Sinken der Preise der Kartoffeln und eine reichlihe Kartoffel-Aussaat zur Folge gehabt, ohne daß Klagen über erheblihe Störungen im ÆŒWirthschafts-Betriebe der größeren Brenuerei-Besißer laut geworden siud. Nicht minder hat die Herah- seßung der Steuer von Reis, so wie der Erlaß der Mahlsteuer und Klassensteuer in der untersten Steuerklasse, wesentlih zur Verminderung der Noth beigetragen. :

Wissenschaftlihe und Kunst- Nachrichten. Zur Literatur der neuesten Geschichte Spaniens.

Die Pyrenäen, von Eugen Baron von Vaerst. 2 Bände. Breslau 1847.

Das vorliegende Werk, von dem Verfasser Sr. Königl. Hoheit dem Prinzen Karl von Preußen gewidmet, gehört eher der geschichtlichen, als der Reise-Literatur an, Baron Vaers giebt darin über seinen mehrmaligen Aufenthalt in Spanien Rechenschaft, am weitläufigsten und belehrendsten über denjenigen , welcher ihn in die unmittelbare Näbe Don Carlos? führte und ihn mit manchem Geheimniß, das über der jüngsten Geschichte Spa- niens s{webt, bekannt machte.

„Wir überschritten imAnfange des Jahres 1338“, erzählt er, „den reißen- den Urola und kamen in das Thal von Azcouta und Azpeitia, welches das spanische Georgien genannt wird. Es is in der ganzen Halbinsel wegen der Schönheit seiner Frauen berühmt. Es war Sonntagz ich stand auf dem fokett mit bunten Tüchern geshmückten Balkon der Venta , als die ge- pußten Leute aus der Kirche kamen, kein häßliches Gesicht, alle Frauen unter der s{hwarzen Mantilla halb versteckt, aber ganz anmuthig. Bald unter wildem Jubelgeschrei des Volkes \chleppten zwei kolossale Hunde einen zum Schlachten bestimmten Ochsen an den halb abgerissenen Ohren herbei. Jung und Alt prügelte und stach das gequälte Thier , das ein langes um die Hörner gewundenes Scil festhielt, woran sih cin Dußend Meygerknechte gehangen hatten, Das Essen war hier im Verhältniß gut: der Krieg, die Couriere, die vielen fremden Offiziere und der große Gewinn haben die Wirthe industriös gemacht, Es is hier so theuer wie in England. Wir hatten zuerst einen wohlshmeckenden Brei, der die Suppe vorstellt, dann den berühmten Puchero, d. h. Rindfleish, Wurzeln, Kohl, Zwiebeln, Sped, Gemüse und oben auf eine harte geräucherte Knoblauchwurst. Dieser Puchero ist der Fond der ganzen spanischen Küche, dem Königssohn wie dem Bettler unentbehrlich beim Mittagessen. Wenn der Spanier noch so gut, aber ohne Puchero ißt, so steht ex unbefriedigt auf. Nach diesem Fa- voritessen wird auch wohl vino generosa (süßer Wein) herumgereicht. Darauf kommt Schweine- und Hammelfleish, am Spieße gebraten, See- fische, Nieren und Schweinefüße; dann Datteln, Nüsse, Feigen und eine ungeheure Schüssel Kastanienz zum Beschluß Kaffee, Liqueure und Cigarren. Schöóneres Brod kann man nirgend sehen.“ e

In Durango traf Baron Vaer s den Prinzen Li ch nowsfky und den Hauptmann von Keltsch, seinen Adjutanten , beides Landsleute von ihm, mít denen er einen Tag lang herzlich erfreut zusammenblieb. Ju der Nähe von Llodio, dem Hauptquartier des Prätendenten, begannen die Ver- schanzungen , die Straße ward lebhaft von Bagagewagen, Reitern, belade- nen Maulthierkolonnen und Trupyenabtheilungen. Der Oberst Graf Keyserling fam ihm entgegen, um ihn zu bewillfommnen. Er hatte ihm bereits Quartier gemacht, und obgleich der Alles vermögende Minister Arias Teveiro ihn am liebsten noch des Abends gesprochen bâtte, so war er doch dafür zu ermüdet. In der Nacht störte ihn vielfach das spiclende Gefolge des Prätendenten, und er bezog deshalb Tages darauf eine stillere Wohnung. Nach einer langen Konferenz mit dem Minister blieb er zu Hause, obgleich am St. Sebastianstage alle Welt zum Handkuß beim Jn- fanten war, weil er es unschicklich fand, sich ihm zu präsentiren, bevor er seine Empfehlungsbriefe abgegeben. :

Am 21. Januar hatte er die gewünschte Audienz. Don Carlos fragte nach seiner Familie, der Baron Va erst in Salzburg einen Besuch abge- stattet, nah den Höchsten Herrschaften in Berlin und sprach mit vielem Geschick und großer Zurückhaltung von den kölner Angelegenheiten. Schließ- lich sagte er laut, so daß man es im Vorzimmer hören mußte: er hoffe, daß seine Befehle exckutirt wären und Baron Vaer s hier, wie von der Gränze an, mit der seiner Stellung und seinem Charakter geziemenden Auf- merksamkeit behandelt worden sei, was derselbe dankbar anerkannte, Diese Phrase gab um so mehr zu denken, als der Minister Teveiro sie wieder- holte,

___ Baron Vaer st lehnte diese Bedeutung, die seinem Herkommen fälsch- lih gegeben wurde, gar nit abz er meint, es wäre eine Lächerlichkeit, ein unnüßzer Luxus gewesen z der Minister der auswärtigen Angelegenhetten mußte am besten wissen, wie es damit stehe. Es lag aber in seinem Jn- teresse und in dem seiner Sache, eine Anerkennung der Rechte seines Herrn seitens der nordischen Mächte zu wünschen, zu erwarten , vorauszusehen und sogar als nächstens bevorstehend zu verkündenz eine halb offizielle Mission war die beste Einleitung dazu. Baron Vaerst's vielfache Em- pfehlungen , sein komfortables und unabhängiges Auftreten qualifizirten thn vorzugsweise für diese Rolle, welche die Zeitverhältnisse überaus begünstig- ten. Er war kurz nach der verunglückten Expedition in die Provinzen ge- fommenz es mußte etwas geschehen, den gesunkenen Muth der Truppen und Provinzen zu beleben; der moralische Eindruck einer nahen Anerken- nung König Karl's V. von Seiten der nordischen Mächte schien dazu das geeignetste Mittel. j |

__ Nun widersprach zwar Baron Vaer s bei jeder schicklichen Veranlas- sung seiner gesandtschaftlichen Würde, trat jedoch im Aeußern so auf, als ob er wohl einige Ansprüche auf sie machen könne. Ex legte seine diplo- matische Sendung vor seinem Getvissen sehr diplomatisch, nämlich so zurecht, daß er dies Betragen unter den gegebenen Umständen als das verständigste erkannte, das der Sache nüßte und mit Ausnahme der nordischen Mächte Niemanden fomvromittirte, Auf diese Art halfen natürlich alle seine Pro- testationen gegen ihm nicht zukommende Ehrenbezeugungen nichts, da er im nächsten Augenbli gleich wieder so auftrat, als ob er wohl einige An- sprüche darauf machen könne. Er citirt zu dem Ende eine Stelle aus Dahlmann: „Wenn man das Beste thut, was unter gegebenen äußersten Umständen möglich ist, handelt man nicht blos zweckmäßig, sondern auch rechtmäßig.“ Die Folge davon war, daß französische Blätter ihn als Ge- sandten aufführten und die deutschen es ihnen nachschrieben,

Nachdem er sich im Hauptquartier hinlänglich orientirt hatte, wünschte er die Armee und den Zustand der Provinzen kennen zu lernen. Die Armee zählte damals etwa 33,000 Mann, mit 79 ‘Kanonen. Die Offiziere, der Jnfant nicht ausgenommen, trugen die Zamarre, eine shwarze Pelzjacke, rothe Beiakleider mit blauen Streifen , dragonerblaue Ueberröcke mit silbernen Knöpfen und die sehr zweckmäßige basfishe Müße. Die Ge- meinen waren zum Theil nothdürftig mit grauen Máänteln verschen, andere hatten Sammtjacken oder cristinische Uniformen, einige waren barfuß, der Hals nach Landessitte bloß, die Cartousche um den Leib geschnallt. Sie waren mit spärlicher, aber vortrefflicher Munition versehen, die Gewehre, meist englische, im besten Zustande. Der Sold wurde spärlich und unregel- mäßig gezahltz gleichwohl waren die Truppen nicht blos zufrieden , sondern

vom besten Geiste beseelt, Auf ihrer Fahne is das Bild der unbefleckten

Jungfrau, unter deren besonderem Schuh sie zu fechten glauben. Jm Jndependenzkriege war sie der Generalissimus von Valencia und der Ge- neral-Capitain der Provinz erkannte sie öffentlich als solche an, Jn allen Urkunden und Proclama'ionen wurde ihr dieser Titel beigelegt : „generalissima por mar y por tierra“z in der Kirche wurde sie im Kleide eines General- Capitains mit der goldenen Generals-Schärpe feierli ausgestattet,

Na einem Ausfluge bis zur äußersten Vorpostenlinie Baro ; | n Vaerst Ee nah Llodio zurück, Er erkannte bald, daß ine Rumesite, von der allein eine Versöhnung der- Parteien zu erhoffen war, unter dem Ministerium Teveiro niemols zu Stande kommen werde. Bei dieser Lage der Sache stand die Angelegenheit des Jnfanten verzweifelt, troy der starken und tüchtigen A anhänglihfei der Provinzen, der reißenden / and erkannte d } Moreno. Jn einem Empfehlungsbrief für s Bitan Na ers L; „Unsere Hoffnungen vergleiche ih einer jungen und reizenden Schönen welche drei Vormünder hat: der eine is blind, der andere taub, der dritte Unsere junge Dame ist aus ansehnlichem Geschlechte S Sid sie vereinigt Alles in sich, um ein glänzendes Glück zu machen, aber lten Vormünder werden sie, wenn man ihnen nicht mit Finger klopft und ihnen ihr Handwerk legt, mit sich in wo fie alle Vier zu Grunde gehen werden.“ Vor r Marschall, daß die Prinzessin Beira und der Salzburg herbeigeholt würden. Ersteren verde bald den Fall des Ministeriums în feit erfennen und herbeisähren. Baron Vaerst täglich, nah Salzburg die Prinzessin nah Spanien zu bringen, trag des Infanten. Nun ver- Reise zwar wünsche, aber zu- eine Braut fürchte, daß er sie angen und ihn mit Dank ch aber unter solchen Um- und versprach, nur nach Salz- gehen und die Sache mit dem Später hat diese von ihm abgé-

Fortschritte Cabrera’s,

ihre verstümme nächstem auf die das Hospital schleppen, allen Dingen wünschte de Prinz von Afurien aus der {charfe Verstand der jeiner Nothwendig

Der Marschall bestürmte den zu gehen, um den Prinzen und Jener aber verlazgte dazu den speziellen Auf sicherte der Marschall , daß der Jnfant diese gleich die Gefahren für seinen Sohn und | mit Sehnsucht erwarte, mit offenen überschütten würde.

Er behauptete,

Armen empf O Baron Vaerst konnte |st ständen zu der Maßrege! nicht entschließen burg, wohin er ohnedies reisen mußte, zu Beichtvater der Prinzessin zu besprechen. lehnte Rolle der Marquis Custine übernommen. Baron Vaers hatte in Spanien Alles ge fannte die Verhältnisse so klar, L glaubte an anderen Orten der Carlos nüblicher sein zu können, als in dessen Hauptquartiere, sih mit der Hoffnung, in angemessener Stellung bald wiederkommen zu fónnen. Jn der Mitte März war er in Berlin. Mittheilungen über die inneren Verhältnisse Spaniens verdankt der Verfasser seiner Bekanntschaft mit hochgestellten Personen und vermag damít Licht auf manche wichtige O die von Meydizabal beabsichtigte Sequestration der Er fannte nämlich das Vermögen der p ohne die Absicht und die Mittel

sehen, was er zu sehen als er sie überhaupt auf- Sache des Don und \chmeichelte

gewünscht hatte, zufassen im Stande war,

Sehr interessante

peration zu werfen, so z. B. auf ) meisten Kirchengüter und aller Klöster. anischen Geist- lichkeit nicht und überschäßte es unendlich, zu haben, die Existenz so vieler Tausende aus den Klöstern v Mönche und Nonnen aus Staatsmitteln zu sichern.

Es i ein allgemeiner, Geistlichkeit zahlreicher und reicher sei a Im Jahre 1788 bestand die Geistlichkeit Spaniens 72,000 Mönchen und Nonnen

daß die spanische ls in anderen fatholishen Ländern. nach Delaborde mit aus 147,000 Köpfen z 100,000 Menschen gehörte demnach der 69stte ¿hrend in Frankreich auf 25,000, Nonnen und ‘460,000 Geistliche kamen, also Correo litte- n aus 154,814 derselben be- daß auf den

aber irrthümliher Glaube ,

Inbegriff} von etwa bei einer Bevölkerung von 11,( dem geistlichen Stande 158,000 Mönche und Nation dem geistlichen Stande angehörte. Nach dem rarío bestand im Jahre 1833 die Geistlichkeit im Ganze Menschen, die aber bei der vermehrten Einwohnerzahl nur 5 Die Revenüen der Geistlichkeit waren so gesunken, 1834 aber 8 Thaler kamen, Orden begreiflich it.

000 Seelen

Kopf monatlich nur 4 Thaler der großen Zahl der Bettel- rechnete sich total, wenn er dem die die Geistlichkeit natürlih auch niemals erhielt. Sequestration noch überdies, wéil das sp hin {hon mit 70 80 pCt. b Anstrengungen zuflossen und die Erh Wohlthätigkeits-

Mendizabal aber ver- Staate eine ungeheure Pension aufbürdete,

Unklug war die Maß- anische Kirchengut ohne- Staate ohne weitere altung der Hospitäler, der Unterrichts- ensionszahlungen für Wittwen

esteuert ist, die dem

Anstalten, wie auch die P Waisen in Civil und Militair mögli Im Uebrigen enthält das Bu und recht lebhaft geschriebene Reisestizzen , enthümlicze Aufssassung po t verdrießen lassen wird.

itulationen ver spanischen

deren Lektüre man

litischer Verhältnisse, O

1ch kurze Recap

sich durch die mitunter sehr eig die in dem Buche herrscht, n

Dichtung und Kunst.

eines Küsters, verfaßt von Cathariana Scheuren in Düsseldorf, v. Blomberg, fler, Pietrowsky, Kalch- Geschenk für die deutsche Pesta= Zum Druck befördert von

Ofstermorgen illustrirt von C. Griebel, Hellwig, Sagert, brenner, Scheuren.

lozzi- Stiftung. Diesterweg und eben Genannten, 99 und Anhalt-Straße Nr. 10, und in E. H. und Kunsthandlung in Berlin, unter den Lin

Zu haben à 15 Rthlr. bei den burger - Straße Nr. Schroeder?s Buch - den Nr. 23.

unter diesem Titel vor kurzem erschienene Werkchen glauben wir 1 Aufmerksamkeit und Theilnahme empfehlen zu Zwecke gewidmet is, der seine beste Für- ‘rzeugniß geistigen Strebens an sich Jn ihm haben Dichtung und Kunst sich ver=- denn in ihm sehen wir dem Fluge nd reich an Gemüth und Geist einen Zeichenstift nachfolgen und zur Form Bilde in der Seele anregt und weckt, langes schließen dem Künstler helfend

um so mehr der allgemeiner dürfen, da es einem wohlthätigen sprache bleiben wird. verdient es volle Beachtung. {lungen in gar anmuthiger Form; einer Dichterin von frommen Sinn u unserer begabtesten Künstler mit dem gestalten, was jene singt oder zum und Genossen mit Namen guten K sich an, das liebliche kleine Werk zu Durch die Vereinigung dieser ns wohl wird: denn ihr Mor äut und Chorgesang und ihr Gebet stimmen so Beschauers mit der Stille und

Aber auch als

Kräfte werden wir in eine Jdvlle ver- seßt, in der u genroth, ihre Blumen, ihr Gras, ihr Glockengel \ men, sie erfüllen die Seele des Lesers und dem Frieden des Sonntags, Möge der vielen Liebe eines Küsters“’ gespendet sind fahrten zu dieser Sonntagsfeier, Viele durc tragen zur Förderung und Vollendung des Herzen kommende Hülfe sein soll,

ie in diesem „Ostermorgen daß recht Viele wall » diese Form ihr Scherflein bei- Baues, dem es eine kleine, von

und Aufopferung, d , d@Œurch gelohnt werden,

Yaudels- und Börsen - Nachrichten

Berlin, den 29. Juni 1847.

Wechsel - Course.

S L oa edes eg do adésss

oa e abdesbaue a Cas

mania jl Uy! Gl ck s S

-]

Wien in 3) Xr.. ooo eo oa.

Leipzig in Courant im 14 Thl. Fuss, 100 Thlr.

Frankfurt a. M,