1880 / 152 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 01 Jul 1880 18:00:01 GMT) scan diff

Da es bekannt ist, daß ein großer Theil des Wartepersonals zUgleih der Ausübung eines Ordensgelübdes obliegt, so wird eine Unterscheidung in religiöse und weltliche Krankenwärter weiteren Mit- theilungen zu Grunde zu legen sein. Jn der That geht auch aus folgender Zusammenstellung hervor, daß namentlich die Pflegerinnen si haupt\äch- li, zu 70 pCt., aus religiösen Genossenschaften rekrutiren. Vom männ- lichev Wartepersonal gehört ein Drittheil dazu, während der übrige Theil den Krankendienst nur als Erwerbsquelle gewählt hat. In den all- gemeinen Heilanstalten waren 1878 thätig:

in öffentlichen in privaten

Männer Frauen Männer Frauen

Krankenwärter ükerhaupßt . . 931 2196 192 1229

davon: zur Diakonie gehörig . 32 680 8 139 zu fkatholishen Orden

E 2080 663 32 9509

ausgebildete selbständige 251 252 52 70 unbestimmt und zu keiner der genannten Kate-

gorten Gebora. . . 982 601 100 70

In den Jrrenanstalten liegen diese Verhältnisse anders. Von deren 2171 Personen starkem Wartepersonal befanden si etwas mehr Männer in 44 êffentlihen Jrrenanstalten (750 m., 758 w.), während in 69 Privat-Irrenanstalten die Frauen überwiegen (286 m., 347 w.). Auch ift die Betheiligung der religiösen Genossenschaften an der Irrenpflege weit geringer als an der allgemeinen Krankenpflege; denn es waren Krankenwärter in Jrrenanstalten :

öffentlichen

m. Iw. m. w.

N De oa = 17 29 18

40 Tat Wen rben ahona .— 37 64 67

GUSICDUDeTeE elan E 1 164 39 34 unbestimmt bezw. zu keiner der genannten

Mate gorien aeb A 550809. 540 158 922

Aus dem beträchtlih stärkeren Kontingent der weltlichen Pfleger wi: d man {ließen können, daß die Wärterfrage für die Jrrenärzte insofern eine ganz besondere Bedeutung hat, als notorisch die Qualität des Personals unter den weltlichen Wärtern nicht so gleich- a gut ift, wie unter den Krankenpflegern aus religiösen Genossen-

aften.

Die Sorge für Herbeishaffung eines guten Wartepzrsonals ist bis jeßt nicht Angelegenheit des Staates. Seit 1832 besteht ¿war eine Krankenwärterinnen-Schule in der königlihen Charité, und seit 1866 haben die unter dem Protektorat Ihrer Majestät der Kaiserin stehenden Frauenvereine die Ausbildung von Krankenpflegern in den Kreis ihrer Aufgaben gezogen; auch die Städte Berlin, Elberfeld, Krefeld u. a. haben ihre Kranken- häuser demselben Zweck eröffnet. Aber dafür, daß die Krankenwärter ihrem Berufe erhalten bleiben, fehlt cs leider an geeigneten Ein- richtungen. Die pensionsfähigen Stellen in Krantenhäusern sind selten; die materiellen Mittel, die während der Dienstleistung gewährt werden, sind auch nit gerade verlockend. Die Aussicht auf die Zu- kunft, sobald Invalidität eintritt, ist daher für die meisten Kranken- pfleger eine trübe. Eine Versorgungskasse mit kleinen Beiträgen der Krankenpfleger und mit öffentlihen Zuschüssen würde gewiß segensreich einwirken zunächst auf die Qualität des Wartepersonals und damit weiter auf eine stärkere Benußung der Heilanstalten seitens des Publikums.

In den allgemeinen öffentli chen Heilanstalten kommt 1 Wärter auf 10 Betten und 64 Kranke, und zwar 1 männliher Wärter auf 141 männliche Kranke, 1 weibliher Wärter auf 30 weibliche Kranke. In den privaten Anstalten sind die betreffenden Durchschnitte 8 Betten und 37 Kranke überhaupt bezw. 196 männliche und 11 weillide Kranke; in fämmtlichen allgemeinen Arstalten zusammen 9 Betten und 56 Kranke überhaupt bezw. 150 männliche und 23 weib- liche Kranke. /

Auffallend ist die s{einbare Ungleichheit der Versorgung der männlichen und weiblichen Kranken. Als Erklärung is aber der Um- stand zu berücksi{chtigen, daß das weiblihe Wartepersonal nicht allein wei“ liche Kranke, sondern auch männliche zu versorgen hat. In den Irrenanstalten ist dagegen die Trennung der Geschlechter bei Kranken und Wärtern vollständig durchgeführt. Es kommt

in Irrenanstalten

öffentl, privat. überhaupt

1 Wärter überhaupt auf Betten. . . 86 6,3 7,9

1 mänrliher W. auf Betten für Männer 7,5 6, C2 1 weibliher W. auf Betten für Frauen 7,8 4,6 6,8 1 Wärter überhaupt auf Verpflegte. , 11,2 6,8 9,9 1 märnliher W. auf männl. Verpflegte 11,6 8,3 10,7

1 weibliher W. auf weibl. Verpflegte 10,7 5,6 9,1

Vergleicht man diese Angaben mit denjenigen für die allgemeinen Heilanstalten, so treten zwei Unterschiede hervor, nämlich: die Ins jafsen der Irrenanstalten bleiben bedeutend länger in der Austalts- pflege, als die Kranken in den allgemeinen Heilanstalten, und das Warteperscnal für dic Geisteskranken ift reihliher vorhanden als für körperlih Kianke.

—Summarisc- Uebersicht über die Zahl der Studi- renden auf der Königlichen Albertus-Universität zu Königsberg i. Pr. im Sommer-Semester 1880. Im Winter-Semester 1879/80 sind immatrikulirt gewesen 753, Davon sind abgegangen 136, Es sind demna geblieben 617, dazu sind in diesem Semester gekommen 151. Die Gesammtzahl der immatriku- lirten Studirenden beträgt daher 768. Die theologische Fakultät zählt: Preußen 78, Nichtpreußen —, zusammen 78. Die juristische Fakultät zählt: Preußen 155, Nichtpreußen 4, zusammen 159. Die medizinische Fakultät zählt: Preußen 125, Nichtpreußen 17, zusammen 142, Die philosophische Fakultät zählt: a. Preußen mit dem Zeugniß der Reife 352, b. Preußen ohne Zeugniß der Reife gemäß S. 3 der Vorschriften für Studirende der Landes-Universitäten 2c. vcm 1, Oktober 1879 26, zusammen Preußen 378, c. Nichtpreußen 11, insgesammt 389. Gesamm!summe der immatrikulirten Studi- renden 768. Außer diesen immatrikulirten Studirenden besuchen die hiesige Universität als nur zum Hören von Vorlesungen berechtigt, mit spezicller Genehmigung des zeitigen Prorektors 10, Es nehmen mithin an den Vorlesungen überhaupt Theil 778.

Kunst, Wissenschaft und Literatur.

Als Sw{luß des Cyclus der von dem Superintendenten D. Pank in der hiesigen Dreifaltigkeit: kirche geholtenen Predigten „Das zeitilihe Leben im Lichte des ewigen Wortes“ (Friedr. Schulze's Verla, Lerlin) ist „Noch eine Konfirma- inet erschienen, so daß der Cyclus nunmehr 30 Predigten 30 M) umfaßt.

_— Die „Ergänzung zum Generalstabswerk 1866 und 13(0/71* (Berlin, „Militaria“, Verlagshandlung für Militär- literatur, G. von Glasenapp, 1880) ist mit den soeben erschienenen Lieferungen 13 und 14 abgeschlossen worden. Dieselben ent- halten die Lebensbilder folgender Heerführer: Freiherr von und zu der Tann-Rathsamhausen, 1870 71 kommandirender General des I. Baherishen Armee - Corps. von Stephan, 1870—71 Commandeur der 1. Bayerischen Infanterte - Division. Walther von Walderstötten, 1870—71 Commandeur der 3. Bayer. Infanterie-Division. Graf von Bothmer, 1870—71 Commandeur der 4. Bayerischen Infanterie-Division. Schumacher, 1870— ¡1 Com- mandeur der 2. Bayerischen Jnfanterie-Division. Freiherr von Prankh, 1870—71 Bayerischer Kriegs-Minisler. von Maillinger, 1870 Com- mandeur der 2, Bayerischen Infanterie - Division. Prinz Georg, Herzog zu Sachsen, 1870—71 Commandeur der 23. Infanterie-

ivifion und Führer des XII. Armee-Corps. von Fabrice, 1870—71 Sächsischer Krieçs - Minister, General-Gouverneur im Bereich des X1I. Armee - Corps und von Versailles (später Nord - Frankrei). Graf zur Lippe, 1870—71 Commandeur der Sächsishen Kavallerie- Division. Nehrhoff von Holderberg, 1870 —71 Commandeur der 2A, Infanterie - Division. von Montké, 1870—71 Führer der 8, Infanterie - Division. von Suckow, 1870—71 Kriegs - Minister und General-Gouverneur des Königreichs Württemberg. von Raven,

privaten

1864 Commandeur der 10. Infanterie-Brigade. Gestorben zu Nübel an den bei dem Sturm auf die Düppeler Schanzen erhaltenen Wunden. von Doering, 1870 Commandeur der 9. Infanterie - Bri- ade. Gefallen bei Mars-la-Tour. von Diepenbroik - Grüter, 1870

ommandeur der 14. Kavallerie - Brigade. Gestorben an den bei Mears-la-Tour erhaltenen Wunden. von François, 1870 Commandeur der 27. Infanterie - Brigade. Gefallen bei Saarbrücken. von der Decken, 1870—71 Commandeur der 6. Infanterie - Brigade. Ge- storben an den vor Meß erhaltenen Wunden. von Kontki, 1870 Commandeur der 13. Infanterie - Brigade. Gefallen bei Orléans. von Craushaar, 1870 Commandeur der 45. Infanterie - Brigade. Gefallen bei St. Privat. Die Verlagshandlung hat Einbanddeten, Lederrücken und Lederecken von feinstem Kalbleder, anfertigen lassen. Eine Einbanddecke umfaßt das ganze Werk (14 Lieferungen). Preis 9 Mark (worin Frankozusendung einges{lossen ist).

Von den „Meisterwerken der Holzscbneidekunfst“ (Leipzia, J. J. Weber) sind Lieferung 18 und 19 (je 1 4) erscienen. Die erste enthält : Hagar und Ismael. Marmorgruppe von August Wittig. Nach dem Original gezeichnet von A. Zick. Peter Arbues verurtheilt eine Keterfamilie zum Feuertode. Nach dem Carton von Wilhelm v. Kaulbah. Die Hyänenhunde im Zoologishen Garten zu Köln. Nach der Natur gezeichnet von Ludwig Beckmann. Wasser- fall in den Pyrenäen. Nach dem Gemälde von Albert Rieger. Feine Sorte. Nah dem Gemö!de von Fr. Hiddemann. Die ver- unglückte Medizin. Nah dem eigenen Gemälde gezeichnet von A. Lüben. Marie Antoinette auf ihrem Gange zur Ricblstätte. Statue von Lord Ronald Gower. Lieferung 19 enthält: Porträt der Gräfin L. R., von Ch. Chaplin. Der Kirdatanz, von K. Dieliß. Von der Pontebabahn: Unterfahrung eines Torrento im oberen Fellathal, von Lobenwein. Aus der Felsenwildniß der Gra- nißa, von Professor C. Haase. Tonprobe, von W. Schirlaw. „So lag ih“, aus dem Falftaffcyklus von Eduard Grütner. Die Blumengöttin, Statue von F. Barzaghi.

Goslar, 26. Juni. (Mgdb. Ztg.) Die Aus\{chmückung des Kaisersaales unserer ehrwürdigen Kaiserpfalz mit Wand- gemälden, welche seit dem Spätherbjst v. J. ruht, ist wieder auf- genommen worden. Rechts, am Eingange, prangt seit jener Zeit Dornröschens lieblihe Darstellung. Vorläufig ist Hr. Maler Weinack erschienen; ihm folgt in wenigen Tagen Hr. Professor Wislicenus, der gegenwärtig sich noch mit der Herstellung der Cartons zum Mittel- bilde (Kaiserproklamirung zu Versailles) beschäftigt.

Land- und Forstwirthschaft.

St. Petersburg, 29. Juni. (St. Pet. Ztg.) Vom Minister des Innern is aus Astrachan, vom 15, Juni, eine Depesche folgenden Inhalts eingegangen: „Heute las ich die in dea Zeitungen der Residenz aus dem „Ssaratowschen Blatt“ reproduzirte Nachricht, daß die Heuschrecken aus der Sslobode Nikolajewskaja in das Gou- vernement Ssamara gezogen seien und sich in der Gegend bis zur Kolonie Kownoje niedergelassen hätten. J bin im Kreise Nowousen durch die Steppe in die Bukcjewsche Horde, von Kownoje dur alle am Wege liegenden Kolonien gereist, bin aber nirgends auf Heu- shrecken gestoßen, und troß meiner Fragen hat mir Niemand davon etwas mitgetheilt. Jm Gouvernement Astrachan dagegen ist die Heuschrecke {on im Kreise Astrahan entdeckt worden. Man ver- nihtet sie überall, doch ershwert der Mangel an Händen die Sache sehr. Im Kreise Zarew ist Aussiht auf {nelle und vollständige Ausrottung der Heuschrecken vorhanden. Außer der Heuschrecke ist hier in vielen Gegenden in großen Mengen die Grille aufgetaut, die einigen Feldern auch {on Schaden zugefügt bat. In der Kir- gisensteppe ist der Graswuchs vorzüglich, der Verlust an Vieh aber bedeutend. Ueberhaupt werden tèie Folgen des letzten Winters noch lange bemerkbar sein.

Unter dem Titel „Die VereinigtenStaaten als Weizen- land“ giebt das „American Paper“ folgende Notizen über den Auf- \{chwung, den daselbst die Weizenkultur genommen hat. Vor etwa 30 Jahren wurde in die Vereinigten Staaten Korn vom Schwarzen Meere eingeführt ; dagegen weist die Ernte, in die das Land soeben eintritt, einen Beftand von 160 000 000 Bushel zur Ausfuhr nach Europa na; wenigstens ist dieser Betrag zum erwähnten Zweck im Lande vorhanden, und es handelt sich nur um seinen Absaß. Die Nachfrage von Europa betrug im leßten Jahre 159 000 000 Busbel außer einer auf 420 000 000 Bushel verans{lagten Ernte. In diesem Jahr ist die Produktion noch größer. Die mit Weizen bestandene Ackerfläcbe wird auf 31 000000 Acres angenommen, eine E von einem Fünftel in zwei Jahren. Der dur{schnittlite Ertrag ist auf 12 Bushel per Acre berehnet. Andere von mehr sanguinischer Auf- fassung erhöhen ihn ihm Durchschnitt auf 13 bis 14 Bushel. Die niedrigste Schäßung der Ernte kommt auf 360 000 000 Bushel, die größte auf 440000000 Bushel zu stehen, sodaß auf eine Durchschnittsernte von 420 000 000 Bushel gerechnet werden kann. Es ist dies in der jährlihen Weizenproduktion des Landes ein Zuwachs von 133 000000 und ein nahezu gleicher Zuwachs der gesammten Weizenernte, wie sie vor 20 Jahren war. Mit Bezug auf die diesjährige Ernte und wenn man die Bevölkerung der Ver- einigten Staaten auf 48 500 000 Köpfe rechnet, werden 194 000 000 Bujshel zum Verbrauch und 50 000 000 zur Saat erforderlich fein, also zusammen 244 070 000 Bushel, sodaß na der höchsten S4äßung 196 000 000 Bushel zur Ausfuhr bleiben, wozu noch 20 000 000 Bushel als Uebersuß der vorjährigen Ernte treten. Ob die europäische Nachfrage dem Betrage des Üüberschießenden Weizens in den Ver- einigten Staaten glei sein wird, ist fraglih,. Der Werth der ausgeführten Brodstoffe während des künftigen Jahres wird wahr- sheinlich die Summe von 150 000 000 Dollars erreichen und mag fih möglicherweise auf eine höhere Ziffer steigern.

Gewerbe und Handet.

Zufolge Nachrichten aus Triest “is: in einigen Weinpflanzungen des Ortes Cortina in der Ortsgemeinde Pirano (Istrien), das Vorhandensein der Reblaus festgestellt worden.

In Folge dessen wurde für die genannte Gemeinde ein Verbot der Ausfuhr von Reben, sowie später von Pflanzen, Pflanzen- theilen und folhen Gegenständen, die al3 Träger des Insektes be- kannt sind, erlassen. 2

Nachdem eine Weiterverbreitung der Phylloxera in Jstrien kon- statirt worden, ist das Ausfuhrverbot neuerdings auch auf die Gemeinde Jsola ausgedehnt worden.

Nach einem Königlich spanischen Dekret vom 26. April 1880 bedürfen die vom Auslande in den spanischen Freibäfen Ceuta, Melilla, Chafarinas und Peñon ankommenden Schiffe keines a sparishen Konjul des Ursprungsortes ausgestellten Manifest-

1jas.

Aus Leranlassung der in einem der statutmäßigen Blätter verspätet ershienenen Bekanntmachung über die diesjährige ordentliche Generalvérsammlung ist die auf den 6. Juli c. nah Halle a. S. ein- berufene ordentlihe Generalversammlung der Aktionäre der Halle- Sorau- Gubener Eisenbahn-Gesellschaft ausgehoben worden. Die Bekanntmachung des Tages, an welchem da i Generalversammlung demnächst stattfinden wird, bleibt vorbe- alten.

Die „New-Yorker Hdls.-Zt g.“ äußert sih in ihrem vom 18, Juni datirten Wochenbericht über die allgemeine Ge- \chäftslage folgendermaßen: Auf die Gefahr, uns dem Verdacht optimistischer Ana auszusehen, und trotz der augenblicklih in den meisten Geschäftsbranchen herrschendenStille, können wir die gegenwärtige Gesammtsituation des Landes nicht anders als höchst günstig beur- theilen. Die Schilderung, welhe wir davon, wie von den nächsten Auspicien vor vier Wochen an dieser Stelle entworfen, hat seitdem, wie {on in unserem jüngsten Referate erähnt, keine ihrer Lichtseiten eingebüßt, vielmehr ist manches Gute, was damals im Bereich der Hoff-

nung lag, inzwischen zur Thatsache geworden. Z. B. unterliegt es heute keinem Zweifel mehr, daß der diesjährige Ertrag der Weizen- ernte noh viel größer sein wird als der vorjährige, ferner, daß | Baumwolle, deren Pflanzenstand im vorigen Monat noch kein |

sicheres Urtheil zuließ, sofern die Elemente nicht bis zur Lese un- günstig einwirken, sowohl quantitativ als qualitativ ebenfalls einen noch besseren Ertrag verspriht als den letzten, der bekanntlich die noch Anfangs d. I. festgehaltene Schäßung um mehr als drei Hun- derttausend Ballen übersteigt. Der Produktenexport hat die dur wilde Spekulation erlittene Scharte längst ausgeweßt. Die Verschif-

fungen während des leßten Monats \ch{lossen u. A. ein: Brodstoff -

F

im Werthe von 19 744 458 Doll. gegen 17 158 464 Doll. im Mai v. J. und für die am 31. Mai cr. beendeten 11 Monate 247 595 101 Doll. gegen 183 974 661 Doll. in der Parallelperiode v. J. Die BVer- \cchiffungen von Provisionen im Mai cr. repräsentirten einen Werth von 11 818 208 gegen 8 000 711 Doll. im Mai v. J. und für die am 31. Mai cr. beendeten 11 Monate 106 894 663 Doll. gegen 101 851 477 Doll. in der Parallelperiode v. J.; in ähnlibem Maße hat si die Aus}uhr von Baumwolle, Petroleum 2c. seit dem Er- [löschen der Spekulation gehoben, und eine Unterbrehung is fürs Erste niht zu besürchten. Am Waaren- und Produkten- markt war es in dieser Woche fast auf allen Gebieten ill, Der Frachtenmarkt war animirt, und wurden für volle Getreideladungen 62 Fahrzeuge gechartert. Am Brodstoff- wie am Baumwollenmarkt nahm das Geschäft einen \{chleppenden Verlauf. Für Rio-Caffee hat sih die Stimmung wesentlich ge- bessert, und west- und ostindische Sorten fanden guten Absatz für den Konsum Schmalz und Scweinefleisch begegneten speku- lativer Nachfrage, fanden aber, ebenso wie Speck, nur wenig Be- achtung Seitens des Exporthandels. Terpentinöl war für den Playkonsum gefragt, während der Markt für Harz, bei ges{wächtem

Erxrportbegehr, eine feste Haltung bewahrte. Raff. Petroleum * hat die steigende Tendenz der leßten zwei Wochen beibehalten. Jn |

Hopfen war das Geschäft befriedigend. Der Import von frem- den Webstoffen während der heute beendeten Woche beträgt 1 439291 Doll. gegen 1003 788 Dol. in der Parallelwohe des Borjahres.

Berlín, 1. Juli 1880.

Dem dritten Jahresberichte des Vereins zur Waisenpflege im Kreise Beuthen vom 1. April 1879 bis ult. März 1880 ent- nehmen wir Folgendes: Die Bestrebungen des Vereins zur Waisen- pflege im Kreise Beuthen haben, wie in den beiden ersten Jahren, so auch im dritten, die Zeit vom 1. April 1879 bis 31. März 1880 um- fassenden Jahre, in erfreulihem Maße Theilnahme und Förderung gefunden, fo daß die am 24. Juni 1879 abgehaltene Generalversamm- lunz den Beschluß fassen konnte, Korporationsrechte zu erbitten, ein Grundstückd zu erwerben und ein neues Vereinsstatut anzunehmen; die Verhandlungen zur Ausführung dieses Be- {chlusses sind aber bis zum Ablauf des dritten Verwal- tungsjahres noch nicht zum Abs{luß gediehen. Die zur Auf- nahme von 50 Kindern eingerichtete Waisenanstalt des Vereins ist auch im abgelaufenen Verwaltungjahre in dem auf der Gymnasial- straße zu Beuthen belegenen, von der Synagogengemeinde gemietheten Hause unterhaiten worden. Vom 1. April 1879 bis ult. März 1880 sind 58 Kinder im Waisenhause verpflegt worden; von diesen wurde ein Knabe der JIdiotenanstalt in Leichniß zugeführt, zwei zur Zwangserziehung übernommene Knaben entfernteren Anstalten über- wiesen, zwei Kinder (1 Knabe und 1 Mädchen) nach vosllen- detem 14. Lebentjahre entlassen; endli starben ein Knabe und ein Mädchen an der Schwindsucht. Der Bestand der Waisenhaus- pfleglinge belief sih hiecnaÞh am 31. März 1880 auf 51 Kinder und zwar 35 Knaben und 16 Mädchen. Die Gesundheitsverhältnisse konnten im Allgemeinen günstige genannt werden, troß der circa 100 Erkrankungen, welche das Krankenbuchß nachweist. Es waren vornehmlich nur leichtere binnen wenigen Tagen vorübergehende, zu- meist katarrhalishe Störungen der Verdauungs- und Athmungs- organe, welche unter diätetischer Pflege zur Beseitigung gelangten. Die Einnahme betrug: Uebertrag aus den Vorjahren 10076 #4 18 s, Bermögenszinsen 403 4 33 H, Beihülfe von Behörden und Kom- munen 2655 MÆ, Pensionen 7507 4. 78 5, Beiträge von Vereins- mitglieder 1342 M. 50 -&§, aus Sammiungen und milden Bei- trägen 2069 A 42 H, sonstige Einnahmen 709 4 25 H in Summa 24763 4 46 F. Die Ausgaben betrugen: Besol- dungen 1000 4, Geschäftsbedürfnisse und Unterhaltung der Gebäude 220 M 19 S, zur Unterhaltung des todten Inventars 185 M 15 s, Pachten, Miethen, Lasten und Abgaben, sowie Schulunterricht 2389 M. 44 9, zur Beköstigung 6911 A 20 4, Medizin, Kranken- pflegung 71 4 95 S, zur Bekleidung, Scuhwerk und Wäsche 2085 Æ 40 S, zur Heizung und zur Beleuttung 231 4 87 s, sonstige Ausgaben 447 4 39 & § in Summa 13542 M 59 s; mithin blieb ult. März 1880 Bestend 11 220,87 #4, von denen 11 000 Æ bei der Kreis-Sparkasse zinsbar belegt sind.

Der Verein zur Beförderung des Gartenbaues in den Preußischen Staaten hielt am Mittwoh unter Vorsiy des Wirklichen Geheimen Raths Dr. Sulzer im Palmenhause des Botanischen Gartens seine 58, Jahresversammlung ab. Dem vom Professor Wittmack erstatteten Jahresberiht zufolge zählt der Verein zur Zeit 437 wirklide Mitglieder, gegen 420 im Vorjahre. Die Zahl der Ehrenmitglieder ist von 15 auf 19, die der korrespondirenden von 17 auf 22 gestiegen. Die çärtneriscchen Versuche auf dem von der Gärtner - Lehranstalt überwiesenen Ver- suchéfelde haben vorwiegend die Frage der Einwirkung der Dünge- mittel auf Gemüse und Blumen theoretisch und praktisch zu klären gesuht und werden in diesem Jahre noch fortgeseßt wer- den. 15009 Proben Sämereien von Neuheiten u. dgl. sind unter die Mitglieder zur Prüfung und Beurtheilung ver- theilt. Eine Ausstellung ist für 1880 nicht. geplant, da- gegen gedenkt der Verein am 16. Januar 1881 eiae große „Winter- ausftellung“ zu veranstalten, um der die deutshe Gärtnerei stark ge- fährdenden Einfuhr von frishen Bouquetblumen aus dem Auslande durch den Nachweis entgegenzutreten daß Deutsch land der fremden Einfuhr auf diesem Gebiete nicht bedarf. Die Fürsorge für die Ausbildung junger Gärtner is durch die Eröffnung einer Fachschule bethätigt worden, die von 154 Per- sonen besucht worden ist. Zur Feststellung der Frostshäden dieses Winters und Frühlings hat der Verein Ermittlungen angestellt, deren Resultate demnächst veröffentliht werden sollen, Die geplante Einführung von Wandergärtnern is in diesem Jahre zu- nächst in der Provinz Brandenburg perfekt geworden. Die Einnahmen des Vereins beliefen sih auf 14364 #, die Aus- gaben auf 13425 4; das Vermögen hat die Höhe von 5679 M. erreicht. Die Wilhelm- und Augusta-Jubelstiftung verfügt zur Zeit über 2123 f Nach Wiederwahl des Vorstandes trat die Versamm- lung in die tehnishe Tagesordnung ein und beschäftigte si u. A. mit der Frage der Meteorologie im Dienste des Land- und Gartenbaues.

Teplitz, 29. Juni. (Pr.) Unter persönlicher Intervention dcs Ministers Grafen Taaffe wurde zwischen den Tepliyer Delegirten und den opponirenden Bergwerksöbesißern ein Vergleich geschloffen, wonach Leßtere vorbehaltlih ihrer Entschädigungsansprüche während der Saisondauer das Quellenniveau erhalten.

Redacteur: Riedel.

Verlag der Expedition (Kessel). Druck: W. Elsner.

Fünf Beilagen (einschließlich Börsen-Beilage).

Berlin:

Erste Beilage

zum Deulschen Reichs-Anzeiger und Königlich Preußischen Staats-Anzeiger.

M152.

e ——————————=

E für den Deutschen Reichs- und Königl. Preuß. Staats-Anzeiger und das Central-Handel3- register nimmt an: die Königliche Expedition

des Deutschen Reichs-Anzeigers und Königlich

Preußischen Staats-Anzeigers : Berlin SW., Wilhelm - Straße Nr. 32. K

Steckbriefe und Untersuchungs - Sachen.

Oeffentliche Ladung, Die nacbbenannten Mi- litärpflihtigen, als: 1) Otto Reinhard Franz aus Gallensow, geboren am 19. März 1856 zu Gal- lensow, 2) Knecht Albert Friedrih Wilhelm Prib- benow, zuleßt in Bernsdorf, geboren am 3. März 1855 in Polchow, 3) Carl Ferdinand Reinhold Wolf aus Horst, geboren am 1. Dezember 1858, 4) Christian Albert Julius Kurash aus Rotten, geboren am 3. September 1858, 5) Martin Her- mann Albert Albrecht aus Scharfenstein, geboren am 11. November 1858, 6) Wilhe!m Adam Etvald Martolock aus Stohentin, geboren am 8. Oftober 1858, 7) Albert Heinrich Gustav Breyer aut Vessin, geboren am 1. November 1858, 8) Eduard Wilhelm Gottlieb Garbe aus Bewersdorf, geboren am 26. April 1858, 9) Hermann Heinrih Genz aus Neu - Jugelow, gebcren am 18. Februar 1858, 10) Werner Friedri Ernst Kc8bhab aus Hebron- Damnißtz, geboren am 13. März 1858, 11) Reinhold Ernst Heinrich Lüdecke aus Glowiß, geboren am 3, November 1858, 12) August Friedrich Reifke aus Klein Gluschen, geboren am 16, April 1858, 13) Carl Heinrich Wilke aus Grapit, geboren am 22. Juli 1858, 14) August Wilhelm Teßmann aus Grumbkow, geboren am °. Juli 1858, 15) Otto Lebrecht Ruch aus Freiit, geboren am 26. Oktober 1858, 16) Hermann Albert Cziscbke aus Lupow, ge- boren am 23. April 1858, 17) Albert Carl Neu- bieser aus NRambow, geboren am 25. November 1858, 18) Heinrich Ewald Kuhr aus Numbéke, ge- boren am 18. September 1858, 19) Albert Hermann Pascbh aus Bansekow, geboren am 30. April 1858, 20) Albert Johann Reeß aus Numbske, geboren am 22, Februar 1858, 21) Wilhelm Heinrich Friedrich Radtke aus Rushüß, geboren am 21. November 1858, 22) Ludwig August Tomaschke aus Nuschüg, eboren am 12. Februar 1858, 23) Ferdinand Hein- rich Kirk ans Selesen, geboren am 20. Januar 1858, 24) Carl Friedrich Stricker a8 Poganit, geboren am 29. Juli 1858, 25) Carl Albert Groll aus Zemmin, geboren am 16. September 1858, 26) Hein- rich Rudolf Pasch aus Zipkow, geboren am 25. Juznt 1858, werden beschuldigt, als Wehrpflichtige in der Absicht, sih dem Eintritte in den Dienst des stehenden Heeres oder der Flotte zu entziehen, ohne Erlaubniß das Bundesgebiet verlassen oder na erreihtem militärpflihtigen Alter si außerhalb des Bundesgebicts aufgehalten zu haben, Ver- gehen gegen §. 140 Abs. 1 Nr. 1 Strafgeseßbuchs. Dieselben werden auf den 15. Sevtembex 1880, Vormittags 9 Uhr, vor die Strafkammer des Königlicyen Landgerichts zu Stolp zur Hauptver- handlung geladen. Bei unentschuldigtem Ausbleiben werden diesclben auf Grund der nach §8. 472 der Strafprozeßordnung von der Königlichen Regierung zu Coeslin üter die der Anklage zu Grunde liegen- den Thatsachen ausgestellten Erklärungen verurtheilt werden. Stolp, den 23. April 1880. Königliche Staatsanwaltschaft.

Subhastationen, Aufgebote, Vor- ladungen u. dergl.

09 : [15826] Oeffentliche Ladung.

Die verehelichte Julie Gedek, geb. Kraska, zu Neu-Lissewo ist durch Erkenntniß des Kreisge- rich18 zu Wreschen vom 12. Juli 1878 mit der gegen ihren angeblich in Amerika lebenden Ehemann &ranz Govek wegen böslicher Verlassung angestell- ten Ehescheidunzstlage kostenpflichtig abgewiesen worden und hat hiergegen rechtzeitig und formgerecht appellirt mit dem Antrage, anf Scheidung der Ehe zu erkennen, ihren Chemann Franz Geodek für den allein {huldigen Theil zu erklären und ihn zu ver- urtheilen, an Klägerin den vierten Theil seines Ver- mögens als Chescheidungsstrafe herauszugeben, ihm auch die Kosten des Prozesses aufzulegen.

Nach erhobenem Beweise haben wir zur münd- lichen Verhandlung der Sache in zweiler Instanz einen Termin auf den 20, September 1880, Vormittags 9 Uhr, in unserem Sitzungssaale anberaumt,

Der Beklagte Franz Gedek wird aufgefordert, in diesem Termine persönlich oder durch einen çesetzlih zulässigen, dur eine vorschriftêémäßige Vollmacht legitimirten Bevollmächtigten zu erscheinen, widri- genfalls nach Vorschrift des §. 46 der Verordnung vom 28, Juni 1844 gegen ihn in contumaciam ver- fahren werden wird.

Posen, den 10. Juni 1880. /

Königliches Ober-Landesgericht. 111. Civilsenat.

[16%] MWerkaufsanzeige und Aufgebot. In Sahen

des Ackermanuns Heinrich) Christoph Bernhardt

zu Escherode, als Kirchenrechnungsführer daselbst,

Gläubigers, wider den Tagelöhner Ludwig

Wenzel daher, z. Z. im Zuchthause zu Celle,

Schuldner, wegen Forderung, y wird, nachdem der desfallsige Untrag des Gläubigers auf Zwangsversteigerung für zulässig erachtet ist, zum öffentliÞ meisthietenden Verkaufe folgender in der Feldmark von Escherode belegener, dem

Schuldner gehöriger Grundstücke, als:

1) 77 Qu.-M. Hofraum im Rode, Kartenblatt 4 Parzelle 293 mit dem darauf stehenden An- bauerhause Nr. 56 der Gebäudesteuerrolle, Nr. 57 der Häuserliste für Escherode,

E EE T En

1. Steckhriefe und Untersuchungs-Sachen. 2. Subhastationen, Auígebote, Vorladungen u. dergl. 3, Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen etc 4, Verloosung, Amortisation, Zinszahlung 6 U. s. w. von öffentlichen Papieren.

E ck

i Parzelle 241, 3) 3 Ar 47 Qu.-M. Aer im Speckhofe, Karten- blatt 5 Parzelle 110, 4) 49 Qu.-M. Aer daselbst, Kartenblatt 5 Par- zelle 127, 9) 7 Ar 94 Qu.-M. Acker auf dem Rötter, Karten- blatt 5 Parzelle 185, beantragtermaßen Termin auf Montag, den 16. Auguït 1880, Nachmittags 4 Uhr, j im Lamsbac’schen Gasthause zu Escherode angeseßt. Zugleich werden alle Diejenigen, welche an den BVerkaufsgegenfständen Eigenthums-, Näher-, lehn- rechtlibe, fideiTommissarishe, Pfand- und andere dingliche Rechte, insbesondere auch Servituten und Realberechtigungen zu haben vermeinen, aufgefordert, ihre Ansprüche so gewiß im obigen Termine anzu- melden, als widrigenfalls für den sfich nicht Mel- denden im Verhältnisse zum neuen Erwerber das Rectt verloren geht. Münven, den 26, Juni 1880. Königliches Amtzvgericht. Leonhardt. Beglaubigt: Günther, Gerichtsschreiber.

A Auf«ebot.

Der Knecit Johann Hermaun Ofterholt, aus Kleine Neeken gebürtig, Soha des Webers Her- mann Osterholt und dessen Ehesrau Bernhardina, geb. Gervert, ift am 6. April 1880 zu Ellewick mit Hinterlassung von einigem Vermögen verstorben und hat, foweit ermittelt ist, keine näheren Erben nach- gelassen, als seine 7 Geschwister. Zu diesen gehören :

a, Heinrih Joseph Osterholi, geb. den 26. Ok: tober 1808,

b. S Elisabeth Osterholt, geb. den 10. Mai 1808,

C. Franz Anton Ofsterholt, geb. den 15. Juli 1809,

d, Gerhard Hermann Martin Osterholt, geb. den 24. Febr. 1811,

e. Gertrud Äloysia Osterholt, geb. den 2. Mai 1810,

Der Aufenthaltsort dieser vorgenannten Geschwister Osterholt ift unbekannt, und ergeht an dieselben, sowie an ihre etwaigen Erben hierdurch auf Antrag des zur Erhaltung des Nachlasses und zur Aus- mittelung der Erben bestellten Pflegers die Ladung, sich zur Erhebung ihrer Ansprüche auf den Nawblaß des Joh. Herm. Osterholt s{chriftlid oder persönlich bei dem unterzeichneten Amtsgericht zu melden, \pä- testens aber in dem auf d:n

8. April 1881, Vormittags 11 Uhr, an hiesiger Gerichtéstele anberaumten Termine {si einzufinden, widrigenfalls der Nachlaß den sich mel- denden Erbea verabfolgt werden wird und die übri- gen Erben für scchuldig erklärt werden sollen, alle Verfügungen der Erbschaftsbesizer anzuerkennen, auch weder RNec{nung8legung noch Ersaß der Nugzun- gen, sondern nur Herausgabe des noch vork andenen Erbtheiled fordern zu dürfen. Vreden, den 11, Juni 1880. Königliches Amtsgericht.

[11448] Aufgebot.

Auf dem Grundbuchtlatte des Nittergutes Wen- disch-Musta steht unter Nr. 21 der II1, Abtheilung folgende Hypothekenpost eingetragen :

Uuf Wendish-Musta Nr. 18 haftet:

2) Dreißig Thaler ne!:| fünf Prozent Zinsen unnd etwaigen Beitreibungskosten für Ernestine Amalie Apelt zu Wendish-Musta eingetragen auf Grund des Schvld- und Hypotheken- instruments vom 8, Oktober 184d vigoro decreti vom nämlichen: Tage.

Hierfür bleibt das von dort hier zugeschrie- bene Land verhaftet. Eingetragen laut Ver- fügung vom 6, September 1867.

Diese Forderung ist bei der nothwendigen Sub- hastation des Mittergutes Wendisb-Musta voll- komnien zur Hebung gekommen, und mit 94 M. 13 S zu einer Spezialmasse genommen worden, weil die eingetragene Gläubigerin befriedigt ist und das über diese Forderung ausgefertigte Hypothekeninstrument nicht beibringen kann. i

Es ergcht nun die Aufforderung, daß alle Die- jenigen, welche an die Spezialmasfse Ansprüche gel- tend machen wollen, dieselben bei dem unterzeichneten Gericht spätestens in dem auf

den 30. November 1880 V. M. 10 Uhr,

anberaumten Termine bei Vermeidung der Präklu- fion anzumelden haben. i Der unbekannte Inhaber des über die Forderung ausgefertigten Hypothekeninstrumentes wird aufge- fordert, späteftens in diesem seine Recte bei dem unterzeihneten Gerichte anzumelden und die Ur- kunde vorzulegen, weil ihn font der Nehtsnachtheil trifft, daß dieselbe für kraftlos erklärt werden wird. Pricbus, den 22. April 1889. Königliches Amtsgericht.

[18974] Aufgebot.

Finzel, Friedrich (Frit) Kaufmann aus Königs- berg in Franken, ersteheliter Sohn des verstorbe- nen Stadtschreibers Johann Paul Finzel und ein- gekindschaftet in dessen nafolgende Che mit Mag-

Berlin, Donnerstag, den 1. Juü

ger. |

Beffentlicher Anzei

. Industrielle Etsblissements, Fabriken und Grosshandel.

5 6, Verschiedene Bekanntmachungen. (

. Literarische Anzeigen. . Theater-Anzeigen.

. Familien-Nachrichten. 2) 39 Qu.-M. Acker der Hirtenhof, Kartenblatt 4 | 1850 nach Amerika gegangen und Male im Jahre 1867 von Buffalo im Staate New-York, dann nit wieder, Kunde von fih ge-

geben.

Nachlaß.

Nr. 9,

werden wird.

theile

unzulässig.

[1068]

mann Wege

zur Annahme

Eine Wiedercins

Aufgebot.

Die Firma J. Jacobsohn zu Barenburg hat das Aufgebot der Schuld- und Pfandverschreibung vom 6, Mai 1843 über 250 Lhlr., eingetragen am 1. August 1843 auf der Stelle Nr. 52 zu Bahren- borstel (Fol, 103) auf Antrag des Heinrich Renzel- zu Gunsten der Erben oder Thielmeyer zu Ströhen, und welche durh Cession auf die Firma J. Jacobsohn über- tragen, und verloren gegangen sein soll, beantragt. Der JIahaber spätestens in dem auf

den 22. September 1880,

wird

In der Börsen- beilage,

hat

Nach dem Tode seiner Stiefmutter, der zu Würz- burg verstorbenen Magdalene Finzel, ist derselbe erbvertrags8mäßig zu deren Erbschaft im Betrage von ca. 2400 M berufen. Schuhmatersehefrau Babette Albrecht, geb. Schmidt, in Würzburg, eine Nichte der Mazdalene Finzel, auf Grund ihrer Erbeinseßzung in einem den Fried- rich Finzel durt;aus übergehenden Lestamente vom 27. September 1876 Anspruch an den Finzelschen

Gs erhebt jedo die

Auf Antrag der Babette Albrecht in Würzburg und in Anwendung der §8. 823 bis 836 der Reichs- C.-P.-D., sowie -der Art. 1 Nr. 4 suh C, Art. 7 u. ff. des Cob. Geseßes Nr. 370, wird der unbckannt wo? abwesende Friedrich (Friß) Finzel resp. dessen Erben hiermit aufgefordert, die etwaigen Ansprüche und Rechte auf den Magdalene Finzelschen Nachlaß binnen Jahresfrist und späte- stens in dem auf den Mittwoch, den 29. Dezember 1880, Vormittags 10 Uhx, : vor dem Herzogl. S. Amtsgericht Köpigsberg in Franken anberaumten Aufgebotstermin anzumelden, widrigenfalls Friedrih Fiazel für todt erklärt und die im zugefallene Erbschaft an die si legitimi- renden Erbberechtigten ohne Kaution Außerhalb des Gerichisfißes wohnhafte Bethei- ligte haben bei Vermeidung derselben Rechtsnach- künftiger gerihtliher Aus- fertigungen einen Bevollmächtigten am Siß des Gerichts zu bestellen.

Gegen das auf Antrag der Albre%t zu erlassende Auetsc{lußurtheil findet nah §8. 834 der Reichs- C.-P.-OD. ein Rechtsmittel nit statt. : eßung in den vorigen Stand ist

„NSSOs

Königsberg in Franken, den 11. Dezember 1879. Herzogl. Sächs. Amtsgericht. A. Braun.

des weiland Anton

aufgefordert,

Bormittags 10 Uhr,

gebotstermine seine Rechte anzumelden und die Ur- funde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunde erfolgen wird. Uchte, den 9. Januar 1880. Königliches Amtsgericht. von Holleuffer.

[10864]

Auf dem im Srundbuche von Teucbern, Band V. Biatt 195 (pag. 435) eingetragenen Wohnhause des Fuhrwerksbesißers Friedrich Wilbelm Köhler zu Teuchern steht in Abtheilung II11. Nr. 1 fär die verwittwete Bäckermeister Henriette Seyferth, geb. Henschel, früher zu Teuchern, jeßt zu Hohenmölsen, ein Kapital von 200 Thlr., verzinslich zu 4%, aus dem Kaufvertrage vom 7. Juli 1857 und der Ces- fion vom 15, April 1861 eingetragen, worüber Jene auch quittirt hat.

Das hierüber lautende Hypotheken-Dokument

Cession uno Hypothekenschein vom 6. Juni 1858 resp. 15. April 1861 ist angeblich verloren g-- gangen und dessen Aufgebot seitens des Friedrich Wilhelm Köhler beantragt.

Der unbekannte Inhaber des Hyvotheken-Doku- ments wird hierdurch aufgefordert, spätestens in dem vor dem unterzeichneten Amtsgerichte am 29. No- vember 1880, Vormittags 9 Uhr, anberaumten Termine seine Rechte anzumelden und das Doku- ment vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung desselben erfolgen wird.

Teuchern, den 17. April 1880.

Königliches Amtsgericht.

N Aufgebot.

Der Kaufmann Adolf Wrzeszinski zu La- bishin hat das Aufgebot von zwei, nah Angabe des Antragstellers durch die Julius und Fricdricke, ae- borene Dan Mendelsohn’scben Eheleute an die Ordre des Antragstellers am 25. Juni 1872 ausge- stellten We (seln, welche

A, 8 g über 600 Mark, zahlbar am 25. Juni

1873,

b, E atz über 1575 Mark, zahlbar am 25, Juni

1877, [lau eicn und verloren gegangen sind, beantragt. j Der Inhaber der Urkunden wird aufgefordert, \päte« 1

dalene Finzel zu Königsberg in Fr., ist im Jahre

stens in dem guf

vor dem unterzeichneten Gerichte anberaumten Auf- | erklärt werden. lihes Amtsgericht I.

2. Aukfertigung des genannten Kaufvertrags nebst | Todeserklärung ihrer gedachten Eltern | S f land den gesetzlichen Anforderungen, namentlich dur

Ableiftung des im 8. 7 des Gcsetßes vom 23. Mai

24

Inserate nehmen an: die Annoncen-Expedttionen des „Jnvalidendank“, Rudolf Messe, Haasenstein & Bogler, Büttuer & Winater, sowie alle übrigen größereæ

G. L. Daube & Co., E. Sÿlotte,

Aunnonucen- Bureaus, ina SiE

S

zum leyten | den 80. Oktober 1880, Vormittags 10 Uhr,

vor dem unterzeichneten Gerichte ænberaumten Auf-- gebotstermine ¡eine Rechte anzumelden und" die Urkunden vorzuïegen, widrigenfalls die Krce#tlos- erklärung der Urkunden erfolgen wirv. Labischin, den 9. April 188; Königliches Amtsgerit. Beglaubigt: Senft, Sekretär.

[12893] Aufgebot. Das auf den Namen der Marix Jahn au& Herzogswa!dau ausgestellte Sparkassenbuck Nr. 10515 der Städtischen Sparkasse zu Bunzlau: über 228 M. 48 S ift verloren gegangen und wird auf Antrag des Töpfergesell Franz Seeliger zu Herzog2waldau des Vormunds der Maria Jalm hierdurch- aufgeboten. Der Inhaber dieses Sparkassenbuchs wird aufgefordert, seine Recbte bei dem: unterzeich- neten Gericht, und zwar sp itestens in dem auf den 17. Dezember 1880, Vormittags 19 Uhr, an hiesiger Gerichtsftelle Terminszimmer Nr. F anberaumten Termin anzumelden und-das Spare- kassenbuh vorzulegen, widrigenfalls die Kraftlos- erklärung diefes Sparkaffenbus erfolgen wird. Bunzlau, dea 14. Mai 1880.

Königliches Amtsgericht. II[.

Aufgebot. Es ift das Aufgebot folgender Sparkassenbücer der Sparkasse der Stadt Berlin beantragt und zwar: 1) des auf den Namen des Franz Zinnow, Sohnes des Silberarbeiters Zinnow, unter Nr. 18304 ausgestellten Buches über 27 Æ 45 „»Z von dem Silberarbeiter Franz Zinnow hier, 2) des auf den Namen der un- verehelihten Pauline Unfug unter Nr. 86200 aus- gestellten Buches über 78 M 12 9 von der un- verehelihten Pauline Unfug hier, 3) des auf: den Namen der unvcrehelihten Emma Fröhlich: unter Nr. 118955 ausgestellten Buches über 275 # 8 S von der Emma Fröhlich, demnächst verehelichten Knopfmacer Zingler hier, 4) des auf den Namen der unverehelichten Hermine Scroedter unter Nr. 69426 ausgestellten Buches über 86 4 82 „§ von der verehelihten Arbeiter Wilhelmine Seidel, geb. Gaedidke hier, 5) des auf den Namen des Bäter- gesellen Herrmann Wohlfromm unter Nr. 113248 auszestellten Bucves über 102 #4 72 von dem Hausdiener Herrmann Wohlfromm hier, 6) des auf den Namen des Arbeiters August Stoik unter Nr. 41862 ausgestellten Buches über 158 4 77 H von dem Arbeiter August Stoik hier. Die Inhaber der vorbezeihneten Sparkafsenbücher werden aufgefor- dert, spätestens in dem auf den 9. März 1881, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte, Jüdenstraße 58, 1 Treppe, Zimmer Nr. 21, anberaumten Aufgebotstermine ihre Rechte an- zumelden und die bezeihneten Sparkassenbücher vor- zulegen, widrigenfalls dieselben werden für kraftlos Berlin, den 4. Juni 1880. Königs

[9373]

Ediktalladung behuf Todeserklärung. Die Eheleute Schiffskapitän Johann Julius

und Bertha Susanna, geborene Hundertmark, aus Bensersiel, ersterer geboren daselbst am 31. C Juli 1829, lettere geboren zu Danzig am 21. Dee Aufgebot. zember 1837, sind b: \ceinigtermaßen im November 1863 mit dem Schiffe Danzig nah Westha: tlepool in See gegangen, am

„Frauke Catharina“ von

leßteren Orte aber nicht angekommen. Es ist an-

zunehmen, daß dieselben mit dem Schiffe in dem bald nach der Abfahrt desselben ausgebrochenen Sturm untergegangen sind, da weder von thnen selbst noch von dem Schiffe irgend welhe Kunde wieder eingetroffen ift.

Nachdem nun von der Tochter dev 2c. Eheleute

Julius, der Chefrau des Kaufmanns Harm Ger- hard Lütjens, Etta, geb. Julius, zu Wittmund: die

beantragt

1848 vorgeschriebenen Eides genügt hat, ergeht da-

mit Aufforderung :

1) an die verschollenen Eheleute Julius: sich inm dem am 11. Dezember 1880, Vormittags 11 Uhex, : in dem Geschäftszimmer des untzrzeichnetem Gerichts anftehenden Termin zu melden bet Meidung des Rechtsnachtheils, daß sie im Nichtanmeldungsfale für todt erklärt, und ihr Vermögen den nächsten bekcanten Erben oder Nachfolgern überwiesen werden \oll, an alle Personen, welche über das Feetlebeæz der Verschollenen Kunde geben könuen, zu. deren Mittheilung, / i für dea Fall der demnächstigen Todeserkiäs rung an etwaige Grben und Nachfolgeberech- tigte zur Anmeldung ihrer Ansprüche unter der Verwarguag, daß andernfalls bei der Ueberwcisuog des Vermögens der Verschol- lenen auf fie keine Rückficht genommen wera den soll. Esens, dea 11. Oktober 1879, Königliches Amts3gericht. Hauscildt. Zur Béglaubigung : v. Oastzrlos.

A