1880 / 156 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 06 Jul 1880 18:00:01 GMT) scan diff

in St. Franzisko 10,7, in Cincinnati 23,1, in Calcutta 19,9, in Bombay 30,3, in Madras 35,8. In den ersten Tagen der Berichtswoche waren an den west- und süddeutschen Beobachtungsstationen westliche und südwestliche, in den mittel- und ostdeutschen östlide und nordösilide Windrichtungen vochberrshend, die am 22. in Mittel-Deutsbland gleichfalls in leßtere umgingen, währerd der Wind an den Oststationen nach Südost ging und bis gegen Ende der Woche auch aus dieser Richtung webend blieb. Am 26, sprang der Wind an den meisten Stationen - nah Nordost, in Süddeutshland nah Nordost um. Die Luftwärme entsprach dem Monatsmittel. Niederschläge, besonders nach zahl- reichen, zum Theil {weren Gewittern waren recht häufig und namentli in West- und Süddeutschland in rect ergiebigem Maße. Der Lusftdruck blieb mit geringen Schwankungen während der Woche ein niedriger. i Die Sterblichkeitsverhältnisse der meisten größeren, besonders der deutschen Städte gestalteten sich in der Berichtswohe wieder ungünstiger. Die allgemeine Sterblichkeitsverhältnißzahl stieg auf 29,3 von 28,2 der vorhergegangenen Woche (auf 1009 Bewohner und aufs Jahr berechnet). Namentlich wurde der Antheil des Sôuglingga!ters an der Sterktlichkeit ein höherer, so daß von 10,000 Lebenden (aufs Jahr berechnet) 135 Kinder unter 1 Jahr ftarben gegen 122 der Vorwo(be (in Berlin 328 gegen 262). Unter den Todesurfachen treten Darmkatarrhe und Brecbdurch- fälle der Kinder, namentlich in deutshen Städten, nochß mehr als in der Vorwoche, in den Vordergrund. Die Gesammtzahl der aus deutshen Städten daran gemeldeten gestorbenen Kinder stieg auf 795, in der entsprehenden Wocbe des Vorjahres war die Zahl derselben eine fast gleih hohe, 789. Besonders zahlreich waren die dadurch in Berlin hervorgerufenen Todecéfälle (461), aber au in Müncen, Breélau, Königéberg, Dresden, Görli, Hamkurg, Straß- burg, Wien, Paris, St. Petersburg ist die Zahl der Opfer an diesen Krankheiten eine größere. Von den Infektionskrankheiten zeigten Masern in Berlin und Danzig eine Ab-, Chemniy und Spandau eine Zunahme; auch das Scharlachfieber verlief in Berlin, Hamburg, Stoctholm milder, in Barmen und Bonn stieg die Zahl der Todet- fälle. Die Diphtherie gewann in Berlin, Danzig wieder an Aus- dehnung, in München, Wien, Paris nahm die Zahl der Sterbe- fälle ab. Typhôse Fieber zeigten gegen die Vorwoche wenig Ver- änderung, nur in Paris ftieg die Zahl der Opfer wieder etwas. Rükfalléfieber wurden in Berlin etwas häufiger, in St. Petersburg seltener. Todesfälle an Flecktyphus kamen aus Dortmund 3, aus Elbing 2, aus Berlin, Königsberg, Danzig, Thorn, Krakau je 1, aus St. Petersburg 27 zur Meldung. Pokea zeigten meist Nachläfse; in Wien, Triest, Krakau, Bukarest, St. Petersburg, Warschau, Venedig ist die Zahl der Sterbefälle eine kleine. Nur in Prag, London und Paris stieg die Zahl derselben. Aus Posen, Manc(ester, Odessa, Barcelona, Cadix werden nur vereinzelte Po. ntodesfälle gemeldet. Summarische Uebersicht über die Zahl der Studi- renden an der Königlichen vereinigten Friedrichs- Universität Halle-Wittenberg im Sommer-Semester 1880, Im Winter-Semester 1879/80 sind immatrikulirt gewesen 1098. Nach Anfstellung der betreffenden Nachweise wurden noch immatrikulirt 16, zusammen 1114. Davon sind abgegangen 300. Es sind demnach ge- blieben 814. Dazu sind in diesem Semester gekommen 315. Die Gesammtzahl der immatrikulirten Studirenden beträgt daher 1129. Die evangelish-theologishe Fakultät zählt Preußen 276, Nichtpreußen 28, zusammen 304. Die juristishe Fakultät zählt Preußen 81, Nichtpreußen 2, zusammen 83. Die medizinische HSafkultät zählt Preußen 136, Nichtpreußen 23, zusammen 159, Die philofophische Fakultät zählt: a. Preußen mit dem Zeugniß der Reife 347, b, Preußen ohne Zeugniß der Reife auf Grund des 8. 3 der Vor- schriften vom 1. Oktober 1879 114, zusammen Preußen 461, ec. Nicht- preußen 122, zusammen 583, im Ganzen 1129, Außer diesen imma- trikulirten Studirenden besuchen die Universität als Hospitanten 21. Es nehmen mithin an den Vorlesungen überhaupt Theil 1150.

Kunst, Wissenschaft und Literatur.

Im Silberzimmer des hiesigen Kunstgewerbe-Mu- seums ist seit einiger Zeit eine besonders bemerkenswerthe neue Erwer- bung, eine nach Art eines Kameo bearbeiteteStrombusmuschel, als erlesenes Beispiel einer bisher in der Sammlung nicht vertretenen Technik zur Aus- stellung gelangt. Jn der einem ähnlichen Stück aus dem bayerischen Nationalmuseum zu München galvanoplastisch nage! ildeten Fassung fch als cine zierliche Flasche präsentirend, deren oberer, mit Festons und Masken ges{chmückter Rand durch zwei graziöóse Karyatiden in Hermengestalt mit dem in reiherem Blattwerk ornamentirten Fuße verbunden wird, zeigt fie auf ihrer hobgewölbten Fläche die mit geshickter Benußung der vershiedenfarbigen Schichten der Muschel meifterhaft in zartem, wenig erhobenem Relief geschnittenen Portrait- büsten eines vornehmen Paares in einer dem Auge der Zeit als antik eA Kostümirung, die des Mannes mit einem das Haupt edéckdenden, über die Nüstung niederfallenden Löwenfell, die der g mit prâchligem, an den Schläfen herabhängendem KopfpuBß.

ie im Profil einander zugekehrten Büsten werden von einer arcît- tektonischen Umrahmung umi\lossen, unterhalb deren sich ein Pal- mettenfries hinzieht; an der die beiden Bögen stützenden mittleren Säule aber ist das Wappen ter Dargestellten aufgehängt, das noc der zweifellofen Bestimmung harrt. Neben dieser seltenen und vor- züglichen, dem sechezehnten Jahrhundert angehörigen Arbeit franzó- fischen Ursprungs sind als gleichfalls neuere Ankäufe sodann noch zwei kleine spätgothische, silbervergoldete Mefkännchen norddeutscher Herkunst, deren cylindrisher Körper gleih Fuß und Decktel gedreht und am Rande mit durchbrocenem Ornament beseßt ist, sowie vor allem ein aus Siebenbürgen stammender prächtiger Gürtel zu erwähnen, der sih als ein ebenfo eigenartiges wie meisterhaftes Stück älterer natio- naler Silberarbeit darstellt, Aus einer breiten silbernen Borte mit untergelegtem rothem Sammet bestehend, die mit einer Reihe großer silbervergoldeter, mit Perlen und Türkisen beseßter Bukel geschmüdckt ist, wird er durch zwei ftarke wulstförmige Bügel ges{lofsen, die in zierlihster durchbrochencr Arbeit ein dihtgefügtes Nankenornament mit eingestreuten Vasen und Thiergestalten winzigsten Maßstabes aufweisen und ihrerseits wieder durch zwei als Schliefihaken dienende Drachenköpfe miteinander vertunden werden.

= Wligemeines- Landrecht für vie preußischen Staaten nebst den ergänzenden und abändernden Be- ftimmungen der Reichs-und Landesgeseßgebung. Mit Er- läuterungen von H. R ehbein, Kammergerichts-Rath, und O. Rein dcke, Direktor am Landgericht I. zu Berlin. (Verlag von H. W. Müller in Berlin.)— Das Aligemeine Landrecht hat durch die preußische Landeëgeseßz- gebung und nicht minder durch die Reichsgeseßgebung, namentlich dur die Justizgeseßze mannigfache und tiefeingreifende Veränderungen erfahren. Für den Richter im Prozeß, wie ihn die neue Civilprozeßordnung gebildet, ist mehr als je die Möglichkeit ciner \schnellen, leihten und sicheren Orientirung Bedürfniß. Diesem Bedürfniß soll die vorliegende Aus- ade zunächst genügen, Sie bringt zum ersten Male den Einfluß der ustizgeseße zur Anschauung. Die Ausgake soll zugleich dem jungen Juristen das Studium des Rechtsstoffes erleichtern, indem fie ihn in den kurzen und präcisen Anmerkungen in das Verständniß des Gesetzes einführt, ohne jedoch das nöthige Eindringen in den Gesetzestext selbst zu ersparen. Das Werk wird nur das Allgemeine Deutsche Handelsgeseßbub, die Allgemeine Deutshe Wechselordnung und das Strafgeseßbuch für das Deutsche Reich nicht enthalten, weil für diese Materien das Bedürfniß dur andere gleichartige Ausgaben ge- delt ist. Ausdrüclih aufgehobene Bestimmungen sind weggelafsen, obsolete Vorschriften mit kleinerer Schrift gedruckt. Das Werk er- scheint in Lieferungen, deren erfte (I. Tit. 1—10., Preis 4,50 4) vor- liegt. Der Preis des ganzen Werkes, welches im Laufe dieses Jahres noch vollendet sein soll, wird sich auf ca. 24 M stellen.

Land- und Forstwirthschaft.

e 2, Juli. (P. Lloyd.) Ein Erntewetter, als ob es ein freundlicher Genius eigens für uns erwirkt hâtte, herrscht im gan-

daß die Arkeiten unter den günstigsten Auspizien begonnen haben, oder demnächst beginnen werden. Seit Peter und Paul, dem nomi- nellen Eröffnungstage der Schnittarbeiten, haben wir allenthalben von Regen und allen sonstigen clementaren Störungen freies Wetter, normale Sommerwärme und uicht übermäßig kühle, erfrishende, thaureihe Nächte.

Gewerbe und Sandel.

Die Salinen Heinrichshall bei Köstriß, Luisenhall bei Erfurt und Ernsthall bei Gotha sind unter dem Namen Ver - einigte Thüringische Salinen in eine Aktiengefells%aft mit 2 500 000 Æ Kapital umgcwandelt worden. Der Siß der Gesell- schaft bleibt Heinricbe hall b.i Köstriß.

Die Cöln-Mindener Eisenbahn-Gesellschaft hatte im Jahre 1879 Einnahmen von im Ganzen 52 475 127 und Aus- gaben im Betrage von 38 293 436 Æ, so daß der Bcutto-Ueber\{chuß 14 181 691 6 betrug. Von der eigentlichen Betriebs8einnahme kommen auf die Hauptbahn, Oberhausen-Arnheimer Zweigbahn, Emscherthal-, Sceldethal- und Wesel-Bocholter Bahn 26 680 018 M oder 51,12 %6 (1 071 938 M mehr als im Vorjahre); auf die Cöln-Gießener Bahn nebst den Rheinbrücken 8430029 oder 16,15 9%, (76 646 M mehr als im Vorjahre); auf die Veulo - Hamburger Bahn 17 080 795 d oder 32,73 9/9 (586 597 A mehr als im Vorjahre). Die Summe, welche pro 1879 in den Ecneuerungsfonds einzulegen ist, berebnet sich auf 3534126 4 Mit dieser Einlage stellt sich der Fonds ultimo 1879 auf 16064 850 M (2836 263 M mehr als im Vorjahre). Die Zinsen des Anrlagekapitals der Cöln-Gießener Bahn eins{ließlich der Rheinbrücke betragen 4036 979 4 Hiervon gehen ab 4%, Zinsen der Bestände des Baufonds der Cöln-Gießener Bahn und Rheinbrücke mit 99 885 4, es bleiben mithin 3 937 094 46, welcher Betrag der jährlihen Verzinsung cines Kapitals von 98 427 346 M. ertspriht. Bei einem Ueberschusse von 4 354375 hat sich dieses Gesammtkapital demnach mit 4,42 9%/4 verzinst, und beträgt der nach Abzug der Kosten der Verzinsung verbleibende Netto- übershuß 417 281 M. oder 0,42 9/9 des berechneten Anlagekapitals. Der erzielte Reinertrag ist statutenmäßig bis zur Höhe eines halben Prozents des Anlagekapitals der Côln-Gießener Bahn und deren Zweigbahn Beß- dorf-Siegen zur Amortisation dieses Anlagekapitals zu verwenden. Die Zinsen des Anlagekapitals der Venlo-Hamburger Bahn haben pro 1879 betragen: 6488 814 Hiervon gehen ab die Zinsen von den Beständen des Baufonds der Venlo-Hamburger Bahn mit 9036 4 Die Zinsen betragen sonach 6 479 778 4 Der Ueber- {uß der Einnahmen über die Betriebëausgaben beträgt 8 029 800 M Zieht man den Ueberschuß von 1 550 022 ron den Beträgen ab, welche zur Zahlung der auf di: früheren Stammaktien Litt. B. im No- minalbeirage von 39000000 M fallende Dividende à 6°/% mit 2340 000 „Æ und zur Amortisation der ausgeloosten 44% igen Prio- ritäté-Obligationen VI. Emission Litt, A. mit 675000 4, in Summa mit 3015020 M. verwendet worden sind, so verbleibt ein Ausfall von 1 464978 M, welcher aus den Betriebsübershüssen der Haupt- bahn hat gedeckt werden müssen. Die obigen Zinsen ad 6 479779 M. repräsentiren ein auf die Dauer des Jahr:s (mit 449/69) zu verzinsen- des Anlagekapital ron 143 995079 Æ. Hierzu in Stamm- aktien (die früheren Stammaktien Litt. B) 39000000 M. Das Gesammtanlagekapital beträgt also 182995079 X, welches sich bei einem UÜeberichusse von 8 029 800 M mit 4,38 9/6 verzinst hat. Die Verwendung der Gesammteinnahme stellt sich

wie folgt: Die Gesammteinnahme betrug wie oben 52 475 127 4; davon wurden v.:rwendet für die laufenden Betricbsausgaben 20 931 632 Æ, zur Melioration und Erweiterung der Bahnanlagen 326 331 A, zur Dotation des Reserve- resp. Erneuerungsfonds 3 857 495 M, zur Tilgung der Prioritäts-Obligationen 2 420 541 M, zur Verziusung derselben 14189898 #, zu sonstigen Ausgaben 1266 232 Hiernach verbleibt zur Zahlung an den Staat die Summe von 9482998 #4 Die 6%, Rente, welche den Aktionären der Bahn hieraus zu zahlen war, nimmt 7 020050 4 in Anspruch. Die sogenannte Konvertirungsprämie (6 A. per Aktie) erforderte 1 170000 Æ, in Summa 8 190000 M.

Der Einlösungécours für die in Silber zahlbaren Coupons ODesterreichischer Eisenbahnwerthe ist unver- ändert 173 M per 100 Gulden geblieben.

Verkehrs-Anstalten.

Kursbuch der Deutschen Reihs-Postverwaltung. R. v. Deckers Kommissionsverlag, Marquardt u. Schenck in Berlin Preis 2 Die soeben erschienene Jul i-Ausgabe ent- hâlt in 5 nach den Landestheilen geordneten und dur ver- schiedenfarbiges Papier kenntlih gemachten Abtheilungen (deren jede einzeln herausgenommen werden kann) die Sommerfahrpläne der Cisenbahnen Europas, die Post- und Dampschiffsverbindungen, den Ge- bührentarif für Telegramme, Briefportotarif u. f. w. Die beigefügte Eisenbahn-Uebersichtskarte in Schwarz- und Blaudruck enthält auf der Nückseite neben den Bahnhofss\kizzen der größeren Städte ein Verzeichniß derjenigen deutschen Eisenbahnstationen, in welchen si mehr als ein Personenkahnhof befindet, mit Ungabe der Entfernungen diefer Bahnhèfe von einander. Beispielsweise ist daraus zu ersehen, daß in Essen 3 Bahnhöfe vorhanden sind, daß der Bergish-Mär- kishe vom Rheinischen 2080 m, vom Cöln-Mindener 1820 m, der Rheinische vom Cöln-Mindener Bahnhof 700 m entfernt, daß Verbin- dungs8geleise für die Personenzüge nit vorhanden sind u. \. w. Für Berlin enthält das Kurébuh noch eine für Komptoire 2c. sehr brauchbare Uebersiht der Brief- und s{hnellsten Reiseverbindungen nach und ron den wictigsten Orten Europas, in welcher die Stun- den der Abfahrt und Ankunft, Beförderungsweg und Beförderungs- zeit übersihtlih und fofort auffindbar angegeben werden. Auch ist dieses Kursbuch das einzige, welches die fahrplanmäßigen Nummern jedes einzelnen Eisenbahnzu:es angiebt. _ Triest, 5, Juli. (W. T. B.) Der Lloyddamvfe1 „Vesta“ ist heute Morgen 22 Uhr mit der ostindisch-chinesis{hcen Ueberland- post aus Alexandrien hier eingetroffen. Peymourh, 9, Zuli, (W, D. B.) Dex Hamburger Postdampfer „Wieland“ ift hier eingetroffen. New-York, s, Juli. (W. T. B.) Der Dampfer des norddeutschen Lloyd „Donau“ ist hier eingetroffen.

Verlin, 6. Juli 1880,

| Beri gu ga gn der in Nr. 149 des Deutschen Reis- und König- lih Preußischen Staats-Anzeigers veröffentlichten Liste der auf der Ausstellung in Sydney prämiirten deutschen Firmen sind die Angaben hinsichtlih der Union in Dort- mund und Hamm nicht genau dargestellt. Nach der amt- lichen Liste hat erhalten: die Union, Aktien-Gesellschaft für Bergbau, Stahl-Fndustrie in Dortmund:

für Räder und Achsen den 1. Preis, : für Eisen und Stahl den 1. Preis, die Westfälische Union, Aktien-Gesellschaft für Bergbau, Eisen- und Draht-Jndustrie in Hamm:

für Eisen und Stahl den 1. Preis,

für Nägel und Schrauben den 2. Preis.

Eisen- und

___ Vaterländischer Frauen - Verein. Die öffentlihen Blätter haben die Kunde 14, v. M. durch Wolkenbrüche im Laubaner und Görligzer Kreise stattgefundenen großartigen Verheerungen bereits in weitere Kreise getragen. Die erschüttcrnden Folgen dieser Elementar-Ereig- nisse, anfangs unübersehbar, haben sich inzwischen als so umfang-

zen Lande, Berichte, die uns aus allen Gegenden zukommen, besagen,

reih herausgestellt, daß die wenn auch mit größter Opferfreudigkeit

von den am | Berlin:

voa der näheren Umgebung den heimgesuchten Ortschaften, nament- lich auch von unseren Zweigvereinen in Görliß, Lauban, Marklissa und Seidenberg gespendete Hülfe bei Weitem nicht ausreiht, um dem eingetretenen Nothstande auch nur annähernd Abhülfe zu ver- schaffen. Zahlreide Menschenleben sind verloren gegangen, Gebäude zerstört, Vieh und Hausrath von den Fluthen verschlungen, Saaten vernichtet, Felder und Wiesen vers{lemmt und verwüstet. Der bis- her angemeldete Schaden an Privateigenthum übersteigt {hon ein Bedeutendes den Betrag civer Millior. Mark und trifft zum größten Thcil die ärmste Klasse der Bevölkerung.

An unsere sämmtlihen Zweigvereine ergeht deshalb die dringende Aufforderung, in ihrem Vereinsgebiete zum Bes.en der so {wer beschädigten Ortschaften Sammlungen zu veranstalten und den Ertra; derselben an unsern Shaßmeister, Herrn Banguier von Krause hierselbst, Leipzigerstr. 45, abzuführen.

Auch Geldfsendungen von Privatpersonen wird Herr von Kca.se in Empfang zu nehmen die Güte baben. Berlin, den 3. Juli 1880. Der Vorstand des Vaterländishen Frauen- Vereins. Charlotte Gräfin von Jgenpligt.

Am 23. v. M. hielt der Verein für deutsches Kun st- gewerbe seine leßte Sizung vor den Ferien und beschloß damit die Saison 1879/8), Obgleich ia dieser zwanglosen Zuszmmenkunft keine längeren Vorträge gehalten wurden, so bot dieselbe do wieder den Mitgliedern viel Interessantes dur eine R-ihe werthvoller Vort- lagen, die von den betreffenden Au. stellern kurz erläutert wurden. Nath einer Mittheilung des Vorsißenden Prof. Bogel über die gün- stigen Resultate d:s phototypisben Verfahrens, mittels dessen Hr. Gaillard hierselb auf mechanishem Wege Hochdrudtplatten und Clichés zur Vervielfältigung von Strichzeihnungen herstellt, zeigt: Hr. I. Eisen eine Reihe theils fertig ausgeführter trefflih gearbeiteter: Leinen ickereien, theils Entwürfe und Mutter zu solchen; die Zeich- nungen dazu größtentheils recht graziös und geschmackvoll waren von Frau Eisen erfunden. Eine lange Tafel füllten zahlreide durch Hrn. Vorwald (von dem bekannten Hause: Rex u. Co.) ausgestellte, erst kürzlih hier eingetroffene japanische Bronzen und Porzellane, welche lebhaftes Interesse erregten. Es waren darunter Gegenstände von hohem Alter und bedeutendem Werth, ¿. B. bronzene Geräthe zu gottesdienstlihem Gebrauch, Räuchergefäße von ungeheuerliher Form, alte Becher aus dem Besitz eines orien- talishen Fürsten. Unter den neuen Sachen zeichneten sich besonders zwei in Kupferemaille ornamentirte Schalen aus Porzellan durch unübertreffli schône Arbeit aus; auch klcine und verhältnißmäzig recht billige Schmucksachen, als Brocben, Armbänder, Mancetten- knôpfe u. drgl., die jeßt in Japan für den Export nah Europa an- gefertigt werden, fanden beifällige Anerkennung, niht minder cine Anzahl sowohl alter als neuer japanischer und chinesisher Vasen. Hieran {loß sih die Besichtigung einer Kollektion moderner Ma- joliken, ausgestellt und besprochen durch Hrn. O. Schulz. Es waren prächtige Cremplare darunter besonders französische Fayencen, mit Malereien von hervorragenden Künstlern verschen. Auch unga- rische nnd deutsche Arbeiten waren beactenswerth. Gletcbzeitiz machte Hr. Schulz Mittheilungen über die keramishe Abtheilung der Düsseldorfer Ausstellung; es ging daraus hervor, daß ein erfreulicher Fortschritt auf diesem Gebiet in den Rheinlanden za konstatiren ift. Nachdem noch die von Hrn. Pingel vorgelegten Zeichnungen und Photographien seiner stilvollen Möbel besihtigt worden und der Frage- kasten seine Erledigung gefunden hatte. {loß der Vorsitzende die Bersammlung mit einem kurzen Rückblick auf die höchst befriedigenden Ergebnisse des leßten Vereinsjahres, in welchem die Zahl der Mit- glieder fih bis über ein halbes Tausend vermehrt hat, und mit dem M frohen Wiederschens im September zu erneuter frischer

altgteit. / 2

, Der Verein „Pfeil“ veranstaltete das erste die:jährige Preis- fliegen am Sonntag von Hannover aus, zu welwem 65 Tauben in Koakurrenz getreten waren. Nachdem der Hintranêport ohne jede Störung verlaufen war, wurden die Tauben um 5 Uhr 15 Min. in Hannover aufgclassen. Ungünstige Witterungéverhältnisse auf der Luftlinie von Hannover hierher, namentli gewitter- haltige \{wüle Luft, besonders aber ein starker Südwestwind,. müssen die Reise fo ershwert baben, daß die erste Taube, welhe unter normalen Verhältnissen bereits um 8 Uhr hier hâtte cintreffen müssen, erst um 11 Uhr 26 Min. 35 Sek. hier anlangte. Dieselbe brachte ihrem Besißer Hrn. Jul. Drechsler die silberne Staat medaille und einen massiv silbernen Pokal ein. Es fclgten_ sodann : 2. Preis Hr. Kammfabrikant W. Heinri mit bronzener Staatsmedaille und massivsilbernem Pokal; Ankunft 11 Uhr 33 Min. 45 Sek. 3. Preis Hr. Klempnermeister Pahl in Char- lottenburg mit filberner Vereinsmedaille; Ankunft 11 Uhr 39 Min. 9 Sek. 4. Preis Hr. Kranzler mit einer silbernen Preismedaille ; Ankunft 11 Uhr 57 Min. 5 Sek. 5. Preis Hr. Jul, Drechsler mit S Ankunft 12 Uhr 13 Min. 35 Sek. », Preis Pr. Collet mit bronzener Staat{medaille:; An 21 Min. 30 Sek. i P

Wie das „Cöth. Wochenblatt“ dem semestralcn Geschäftsbericht der Ch emiker-Zeitung“ entnimmt, zählt diese Zeitung außer dem ständigen Nedafktionspersonal in Cöthen an auêwärtigen ständi- gen Mitarbeitern 41 Chemiker und Techniker verschiedenster Berufs- arten (Professoren an Hochschulen, sonstige Dozenten, Fabrik» Dirigenten, Ingenieure, Vorsteher von Versuchsstationen und Handels- laboratorien 2c., 1 Bergmann, 1 Photograph, 2 Apotheker); ferner 1 Philologe, 1 Politiker, 1 Jurist, 2 Patent-Anwälte und 8 Groß- faufleute als eigene Handelskorrespondenten in Hamburg, Bremen, Stettin, Triest, Wien, Amsterdam, Boryslaw und London. Hierzu kommen noch 1 ständiger juriftisher Konsulent in Cöthen urd je L „Rechtsanwalt an jedem größeren“ Orte Deutschlands. Nicht minder groß is die Zahl der periodishen Mitarbeiter. Der Auskunftsrath der «Chemiker - Zeitung“ zählt gegenwärtig 62 (sämmtlich auéwärtige) Mitglieder und Spezialionsule ten für alle die Chemie und chcemishe Industrie berührende Fragen. Vom 1. Januar bis 21. Juni 1880 beliefen si die Postsendungen der „Chemiker-Zeitung“ auf 4225 Briefe und Postkarten, 75 Nacb- nahmesendungen, 159 Einschreibsendungen, Postaufträge, Werthstücke und Einzahlungen, 91 Pakete und Kisten, 25 Eil- und rahtgüter, Summa 4575 Sendungen. Die große Anzahl der Streifband- sendungen isl in dieser Summe nicht einbegriffen. Die „Chemiker- Zeitung“ besitzt auch ein wobl ausgestattetes Laboratorium, 1 chemisch- technische, 1 geognostishe, 1 mineralogische und 1 botanishe Samm- lung, sowie 1 Autographensammlung bedeutender Chemiker. Die Bi- bliothek zählt an 2000 Bände und Brochüren.

_In Krolls Theater beginnt die Hofopernsängerin Frl. Bianca Bianchi aus Wien am Saa des 0 Suli M der Oper „Die Nactwandlerin“ ein Gastspiel.

Im Belle-Alliance-CTheater hat Fr. Betty Thomas- Dambhofer in der Posse „Im Strudel“ ein sehr erfolgreiches Gast- spiel begonnen, Das Haus war am Sonntag gänzli ausverkausft. Während der Pausen und nach der Vorstellung finden in dem prächtigen Sommergarten Konzert und Gesangsvorträge statt.

Redacteur: Riedel.

Verlag der Expedition (Kessel). Druck: W. Elsner, Fünf Beilagen

(einschließlich Börsen-Beilage).

Steck&briefe und Untersuchungs 5 Sachen.

‘deuts.

„12 156.

Erste Beilage zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlich Preußischen Staats-Anzeiger.

Berlin, Dienstag, den 6. Juli

p ———— ———— einne Drm.

A) 8 Inserate für den Deutshen Reihs- und Königl. Preuß. Staats-Anzeiger und das Central-Handels- register nimmt an: die Königliche Expedition

des Deutshen Reichs-Anzeigers und Königlich Preußischen Staats-Anzeigers : Berlin SW., Wilhelm - Straße Nr. 32. P21)

1, Steckbriefe und Untersuchnngs-Sachen.

2. Subhastationen, Aufgebote, Vorladungen u. derg].

3. Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen etc

4. Verloosung , Amortisation, Zinszahlung

Uu. s. w. von öffentlichen Papieren.

Deffentlicher Anzeiger. ?

Inserate nehmen «1: die Annoncen-Expeditionen des „ZFuvalidendauk“, & Baogler, Büttner & Winter, sowie alle übrigen größeren

es;

5. Industrielle Etablissements, Fabriken und Grosshandel,

6. Verschiedene Bekanntmachungen.

7. Literarische Anzeigen.

8, Theater-Anzeigen. | In der Börsen-

2

Nudolf Mosse, Haasenstein

G. L. Taube & Co., E, Séhlotte,

Annoucen - Bureaus, 5

9, Familien-Nachrichten. beilage.

S E Et E

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Steckbrief. Gegen den unten beschriebenen Ban- unternehmer Bernhard Gustav Ferdinand Robert, geboren am 23. August 1841, welcher fich verborgen hält, soll eine durch vollstreckbares Urtheil der Strafkammer IV. bei dem Königlichen Landgerichte I. zu Berlin vom 21. Februar 1880 (J. I1I.- 1177. 79) erftannte Gefängnißstraße von vier Monaten vollstreckt werden. Es wird ersucht, denselben zu verhasten und in das Amtsgericht gefängniß des Ergreifungsortes abzuliefern. Berlin, den 30. Juni 1880. Königliche Staatsanwaltschaft beim Landgericht T. Beschreibung: Alter: 39 Jahre, Größe: 1,65 m, Statur: untersett, Haare: blond, Stirn: \{mal, Bart: rasirt, Augenbrauen: blond, ¡Augen: blau, Nase: etwas gebogen, Mund: gewöhnlich, Zähne: vollständig, Kinn: spiy, Gesicht: oval und hager, Gesichtsfarbe: gesund, Sprache:

Steckbrief. Gegen die Wittwe Wilielmine Nieyaus aus Gadderbaum bei Bielefeld, welche fich verborgen hält, ift die Untersuhungshaft wegen Diebstah!s verhängt. Es wird ersucht, dieselbe zu verhaften und in das Landgerichts-Gefängniß zu Cassel abzuliefern. Aktenzeichen I. 802/79. Cassel, den 30. Juni 1880. Königliche Staatsanwaltschaft.

Subhaftationen, Aufgebote, Vor- ladungen u. dergl.

[172386] Subhastations-Pateut und Ediktalladung.

Auf den Antrag des Hüttendirektors Roth in Neustadt als Vertreters dir Sparkasse für die Grafschaft Hohnstein daselbst sollen die Jm- mobilien der Wittwe des weiland Handarbeiters Friedri Hesse, Ernestine, geb. Schneegans, und ter Érben ihres verstorbenen Ehemanns, bestehend in dem Hintersassenhause Haus Nr. 51 in Nieder- sahs3werfen nebst Hofraum und Stallung, Artikel 50 der Grundsteuermutterrolle, Kartenblatt 8, Par- zelle 67, mit einem Flächeninhalt von 2,30 Ar, und in dem Aderlande von etwa 20 Qu.-NRuthen „auf dem Weizenboden“ zwischen Liesegang und Huth in der Gemeinde Niedersahöwerfen, am

Moutag, den 13. September 1880, Nachmittags 3 Uhr, : im Pichtshen Gasthause zu Niedersach8werfen im Wege der Zwangs8voüstreckung öffentlich verkauft werden.

Alle, welche an dem Kaufgegenstante Cigenthums-, Näher-, lehnrechtliche, fideikommissarishe, Pfand- und andere dingliche Rechte, inébesondere auch Servituten und Realberechtigungen zu haben ver- meinen, werden zu deren Anmeldung unter der An- drohung in jenen Termin geladen, daß für die fich nicht Meldenden im Verhältniß zum neuen Er- werber das Recht verloren geht.

Den bekannten Berechtigten geht sta1t besonderer Ladung eine Abschrift dieser Verfügung zu.

ZUeld, ven 26 Unt 180.

Königliches Amtsgericht.

[17297] Oeffentliche Zustellung.

Der Nentner Moses Maas, in Vèiainz wohn- haft, und, insoweit nöthig, die Henrictte, ge- borene Dexheimer, Wittwe vou Jehaunn Hessel, im Leben Bauunternehmer, in Mainz wohnhaft, eigenen Namens und als Vormünderin ihrer minderjährigen Kinder, Apollonie Barbara Katharina, Johanna Wilhclmine, und Gustav Jo- hann Hessel, vertreten durch Rechtsanwalt August Levi zu Mainz, klagen gegen den Karl Adolph Ludwig Bischoff, Friseur, in Mainz wohnhaft, dermalen ohne bekannten Wohn- und Äufenthalts- ort, wegen eines Miethsverhältnisses, nah welchem die genannte Wittwe Hessel dem Beklagten einen Laden mit Wohnung in ihrem Hause, Ludwigs- straße Nr. 21/10 zu Mainz, um den an den genannten Moses Maas cedirten, jährlichen, vieteljährig vor- aus8zahlbaren Miethspreis von 1834 4 28 „H ver- miethete und aus welchem die auf Ostern und Jo- hanni 1880 fällig gewesene Miethe mit zusammen 917 M 14 S geshulden werden, für welchwen An- spruch auf Antrag der Kläger am 7. Juni 1880 dinglicher Arrest angeordnet und auf 19. Juni dar- auf eine Reihe von Mobiliargegenftänden und Waaren gepfändet wurden, mit dem Antrage auf Auflösung des vorerwähnten mündlichen Mieth- vertrages mangels (&rfüllung der Zahlung8verbind- Ilihkeit und gehöriger Garnirung der Miethslokale, Verurtheilung des Beklagten zur sofortigen Räu- mung der Miethslokalitäten, Zahlung der rückstän- digen Miethsbeträge, mit zusammen 917 4 14 S nebst 5%/9 Zinsen vom Klagetage an und aller Kosten, einschließlih der durch Ergreifung der Sicherheitsmaßregeln entstandenen Kosten, Ver- fügung deren privilegirter Entnehmung aus dem Steigerlös der gepfändeten Gegenstände und Er- mächtigung der Kläger, die durch Akten des Ge- richtsvollziehers Piyer vom 4. und 19. Juni 1889 L Mobiliargegenstände und Waaren ver- teigern zu lassen und sih aus dem Erlöse für ihre Miethsforderung, soweit mögli, bezahlt zu machen, alle Rechte wegen der auf Michaeli 1880 fällig werdenden Miethe, falls die Lokalitäten bis zu diefem Termine niht weiter vermiethet werden

Großberzoglihe Amttgeriht zu Mainz, Zimmer Nr. 34, im Sustizpalait, auf Freitag, den 13. August 1880, Vormittags 9 Uhr. Í ; Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht. Hirler, Hülfsgerichtsschreiber des Großherzoglichen Amtsgericht.

[17303]

Oeffentliche Zustellung mit Ladung.

Nachstehender Auszug: : E Zum Königl. Landgerichte Zweibrücken, Civil- kammer, Armensache,

Klageschrift .

für Luise Bohrer, zur Zeit in Saargemünd wohn-

haft, Ehefrau des ohne bekannten Wohn- und Auf-

enthaltsort in Amerika abwesenden Büäckers

Friedrich Knecht von Wallhalben, Klägerin,

E durch Mechtsanwalt Gebhart in Zwei-

rüden,

gegen ihren genannten Ehemann Friedrich Knecht, ohne bekannten Wohn- und Aufenthaltsort, Beklagten, wegen Ehescheidung, ; der Beklagte wird andurch vor das K. Landgericht Zweibrücken, Civilkammer, vorgeladen und aufge- fordert, einen zur anwaltschaftlichen Vertretung da- selbst zugelassenen Rechtsanwalt zu bestellen, welcher für ihn in dem unten bezeichneten zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreites anberaumten Ter- mine zu erscheinen hat, um antragen zu hören: Es gefalle dem Königl. Landgerichte, Civil- fammer, die Scheidung der zwischen den beiden Parteien bestehenden Ehe wegen grober Be- leidigung auszusprechen, den Beklagten zu ver- urtheilen, an Kiägerin eine jährlihe Alimen- tation, deren Höhe in das Ermessen des Gerichtes gestellt wird, zu bezahlen, und zwar stets auf ein Jahr voraus; außerdem demselben die Prozeßkosten zur Last zu legen, : wird mit dem Beifügen, daß nach der Entscheidung des Vorsitzenden der Civilkammer vom ersten Juli 1880 der Sühneversub nicht erforderlich ist, und daß zur. mündlichen Verhandlung Termin guf den neunzehnten November 1880, Vormittags neun Uhr, anberaumt ist, dem obgenannten Friedrich Knecht, dessen Aufenthaltsort unbekannt ist, hier- mit öffentlich zugestellt. : Zweibrücken, den 1. Juli 1880,

K. Landgerichtsschreiberet. Merkel, K, Ober-Gerichts\chreiber.

(17309) Oeffentliche Ladung.

Die verehelihte Brauer Lanßky, Jda, geb. Nichter, zu Forst hat gegen ihren Ehemanu, den Brauer Franz Lanfky, zulegt in Forst dessen Aufenthalt unbekannt is wegen böelicher Ver- lassung mit dem Antrage Klage erhoben:

1) die unter den Parteien bestehende Ehe: zu

trennen, : ; : :

2) den Verklagten für den allein {huldigen Theil

zu erklären, : 5 3) ihn in die geseßlichen Chescheidungsstrafen zu verurtheilen, 4) ihm die Kosten des Verfahrens aufzuerlegen.

Zur Beantwortung der Klage, zur weiteren mündlichen Verhandlung, sowie zur Abnahme des der Klägerin auferlegten Diligenzeides ist Termin auf deu 18. Oktober 1880, Vormittags 9 Uhr, vor der I. Civilkammer des unterzeichneten Land- gerits im Sißung3zimmer Nr. 9 anberaumt, wozu der Verklagte unter der Verwarnung hierdurch vor- geladen wird, daß Falls er in diesem Termine weder persönli noch durch einen Bevollmäctigten er- scheinen follte, die bôsliche Verlassung für erwiesen angenommen und demgemäß nach Atleistung des Diligenzeides seitens seiner Ehefrau, erkannt werden wird. :

Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird diese Ladung bekannt gemacht.

Guben, den 21. Iuni 1880.

Königliches Landgericht. Kochler, Erster Gerichtsschreiber.

La) Ladung.

Auf Anstehen von Gottfried Dreesen, ohne Ge- werbe zu Erkelenz, vertreten durch den unterzeich- neten Rechtsanwalt, wird Theodor Hzmanns, Landwirth, früher zu Ameln, jeyt ohne bekann- ten Wohn- und Aufenthaltsort, hierdurch geladen, auf dem Sekretariate des K. Landgerichts zu Aachen in der Frist von einem Monat a dato dieses Aktes von dem provisorishen Status Einsicht zu nehmen, welchen der Richterkommissar, Herr Land- gerihtsrath Longard, in der s{chwebenden Kolloka- tions\sahe über die Vertheilung ver Kaufpreise der am 26, Oktober 1877 und 22. November 1878 vor dem K. §ricdensgerichte zu Jülich subhastirten Im- mobilien angefertigt hat.

Aachen, den 28. Juni 1880,

Der Recht8anwalt.

(1918) Aufgebot.

Der Kaufmann L. Epping zu Bielefeld hat das Aufgebot eines 3} prozentigen Cöln - Mindener Prämien-Anleihescheines Serie 516 Nr. 25 794 über 300 beantragt. Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf den 16. Angust 1880, Vormittags 10 Uhr, am hiesigen Amtsgerichte vor dem Herrn Amts- gerichts-Rath Hillenkamp anberaumten Aufgebots- termine seine Rehte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunde erfolgen wird. Bielefeld, den 3. Mai 1880.

Königliches Amt3gericht.

[17272]

Berkaus8-Anzeige Aufgebot.

In Konkurssachen des Vollerben Frauz Hein- rij Stoffermeyer in Büschozheide, sollen auf Antrag des Konkursverwalters Dr. G. Meyer in Essen nachfolgende unter Artikel Nr. 2 der Grund- steuermutterrolle von Büscherheide eingetragene Grundparzellen der Stoffermeyers Vollerbenstätte Nr. 2 in Büscherheide, als L a, Garten, Hofraum, Haus8garten, mehrere Stücke Acker- und Wiesenlandes „Osterfeld“, Karten- blatt I. Parzellen 42, 43 bis 45, 48, 49, 52, 56, 59, 60 mit eiacm Flächeninhalte von 6 ha 80 a 63 qm, . 70 a 61 qm Wiese „Westerfeld“, KartenblattT. Parzelle 61, . 28 a 43 qm und 29 a 22 qm Ader „Kurze Kamp*, Kartenblatt I. Parzellen 91, 97, . 1 ha 85 a 19 qm Weide „auf den Dörnen“, Kartenblatt 1, Parzelle 113, . 50 a 95 qm Ader „Luhskamp“, Kartenblatt T.

Parzelle 124, : 69 Aa 56 qm Holz s Cantortheil“,

Kartenblatt L. Parzelle e

g. 88 a 58 qm Ader „Heidbrirkfeld“, blatt I. Parzelle 134, S „Heidbrinffeld“,

h. 18 a 08 qm Holz blatt I. Pärzelle 135, :

i, 47 a 51 qm Aker „untern Buchen“, Karten- blatt I. Parzelle 144, :

. mehrere Stüke Acker- und Wiesenlandes „Westerfeld“, Kartenblatt I. Parzellen 156, 157, 159, 162, 163, 165, 168, 169, 172, 173, 176, 178, 181, 186, zum Flächeninhalte von 7 ha 01 a 22 qm,

. 4 a 28 qm, 7 a óó qm und 91 a 67 qm Holz „Westerfeld“, Kartenblatt I. Parzellen 177, 184, 1895, 190,

. 13 ar 62 qm und 2 ha 81 a 95 qm Weide und Holz „Heidbrink“, Kartenblatt I. Par- zellen 209, 211,

in dem auf Dieustag, den 14. September 1880, Bormittags 11 Uhr, i anberaumten Termine an hiesiger Gerichtsftelle unter den alsdann bekannt zu machenden Bedin- gur g:n öffentlih meistbietend verkauft werden.

Kaufliebhaber werden zu diesem Termine einge-

laden.

Zugleich werden Alle, welche an den vorbezeich-

neten Grundstücken Eigenthums-, Näher-, lehnrecht- liche, fideikommissarishe, Pfand- und andere ding- lihe Rechte, insbesondere auch Servituten und Realberecbtigungen zu haben veemeinen, aufgefordert, solche in jenem Termine so gewiß anzumelden, als sonst für den sich nicht Meldenden im Verhältnisse zu dem neuen Erwerber die Rechte verloren gehen. Der demnächstige Aus\chlußbescheid wird nur durch Anschlag an der hiesigen Gerichtstafel ver- öffentliht werden.

Wittlage, den 30, Juni 1880.

Königliches Amtsgericht. 11. Colpe.

Kauten-

Karten-

Spezialkoukurs

und Verkaufsanzeige.

Auf Antrag des in erster Stelle protokollirten Pfandgläubigers des der Ehefrau Martha Fechter, geb. Thulin, gehörigen, im Il. Quart. der Stadt Kiel, sub Nr. 75A. in der Rehdenstraße Nr. 2 be- legenen Grundstücks wird, nachdem durch vollstreck- bares Urtheil des Königlihen Amts8gerichts, Abtheè- lung IV., die Herausgabe des Grundstücks zum Zweck des Pfandverkaufs verfügt ift und da die Cigenthümerin eine anderweitige Befriedigung des andringenden Gläubigers nicht herbeigeführt hat, der Spezialkonkurs über das genannte Fechtersche Grund|stück erkannt. s

Daher werden Alle, welche Ansprüche dinglicher Art gegen die gedahte Ehefrau Fechtex, geb. Thulin, als Besiterin dieses Grundstücks oder Einspruch gegen das Spezialkonkursverfahren glauben erheben zu Föônnen, insbesondere die Hebungsbeamten und

[17263]

gaben, allein die protokollirten Gläubiger wegen. ihrer eingetragenen Forderungen auêtgenommey, bierdurch befehligt, solche Ansprüche binp'en

Veling. Für die Richtigkeit des Auszugzes:

Tönnen, vorbehalten, und laden den Beklagten zur wündlihen Verhandlung des Rechtsstreits vor das

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Bewer, i Gerichtsschreiber des K. Landgerichts,

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! 6 Wochen a dato, spätestens jedoch in dem auf | S L September 1880, Bag 12 V.hr,

j anberaumten Aufgebotstermine hiese bst, immer Nr. 11, anzumelden, Auswärtige unter Bestellung

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Grundstücks mit 34 200 M Termin auf

leßteren Termin in unserm sowie Krämer, einzusehen.

[17346]

Einnehmer wegen rückständiger Steuern und Abe |

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von dieser Masffe und des Verlustes des dinglichen Anrehts an dem Grundftück.

Zuglei wird zum Verkauf des bezeichneten

einem Brandkafsenwerth von

den 16. September 1880, Mitiags 12 Uhr,

im Königlichen Gerichtsgebäude hiesetbff, Zimmer n anberaumt, und werden Kaufliebhaber hiezu geladen.

Die Kaufbedingungen find 14 Tage vor dem Botenzimmer Nr. 7, beim Spezialkonkursverwalter, Archivar Kiel, den 1. Juli 1880. Königliches Amtsgericht. Abth. Il. (gez.) Goldbeck-Löwe. Veröffentlicht: Snfkístorf, Gerichtsschreiber.

Feriensache. Aufgebot.

Der Oekonom Reinhold Wilkens zu Valge hat dem Gericht angezeigt, daß er wegen eines ihm aus der Landes-Kreditanstalt in Hannover zu be- willigenden Darlehns Hypothek mit seinem Hofe Nr. 172 nebst Zubehör zu Valge, Gemeinde Dorum, zu bestellen beabsichtige. :

Derselbe besteht aus den Gebäuden: Haus Nr. 172, Scheune Nr. 172a, Bathaus Nr. 172b und aus den Grundstücken, welche in der Grundsteuer- mutterrolle des Gemeindebezirks Dorum unter E Nr. 156 zu 39 ha 20 a 42 m beschrieben ind.

Nachdem der Provokant als verfügungsfähiger Eigenthümer des zu verpfändenden &rundbesites sih allhier vorläufig ausgewiesen hat, so werden unter Bezugnahme auf die §8. 25 und 26 der Vers ordnung vom 18. Juni 1842 und dem §8. 18 des Geseßes vom 12. August 1846 alle Diejenigen, welche an die bezeichneten Pfandgegenstände An- sprüche irgend einer Art crheben zu können glauben, mögen diese in Eigenthums- oder Ober-Eigenthums- rechten, in bypothekarishen und sonst bevorzugten Forderungen, in Reallasten, Abfindungs-, Dotals- oder Leibzucht8ansprüchen oder anderen Verhaftun- gen und Belastungen bestehen, hierdurch vorgeladen, folbe Ansprüche in dem dazu auf

Mittwoch, den 25, August 1880,

10 Uhr Vormittags, : angeseßten Termine anzumelden. Durch die Nichtanmeldung geht der Anspruchß nicht über- haupt, fondern nur im Verhältnisse zu der der Landes-Kreditanstalt zu bestellenden Hypothek ver- loren.

Einer Anmeldung bedarf es daher nur dann, wenn die Rechtébeständigkeit und das Vorzugsrecht der der Landes-Kreditanstalt zu bestellenden Hypo- thek nicht eingeräumt werden joll. a Von der Anmeldungspfliht sind nur Diejenigen befreit, denen über ihre Ansprüche von der Direktion der Hannoverschen Landes- Kreditanstalt Certifikate ausgejtelt worden. Dorum, den 39. Juni 1880.

Königliches Amisgericht.

Barin 1.

17306] l Nr. 11276. Georg Karque in ShrieLheim, vertreten durd Rechtéanwalt Pr. Scblesinger in Mannheim, klagt gegen seine Ehefrau Catharina, geborene Ortlieb, z. Zt. an unbekannten Orten abwesend, unter der Behauptung, dieselbe babe am 3. Mai d. I. die chelihe Wohnung verlassen und sich nach Amerika begeben, mit dem Antrag, Uriheil dahin zu erlassen, die Beklagte habe in die chelihe Wohnung zurückzukehren. Sr ladet dieselbe vor Großherzogl. Landgericht Mannheim Civil- fammer I. zu dem zur Verhandlung über die Klage bestimmten Termin auf Mittwoch, den 17. Novemb:r 1880, Vormittags 9 Uhr, mit der Aufforderung, fich durch einen beim genannten Gerichte zugelassenen Rechtsanwalt vertreten zu lassen. Zum Zwedcke der öffentlihen Zustellung wird Gegenwärtiges bekannt gemacht.

Manuheim, den 28. Juni 1880. i

Die Gerichtsschreiberei des Großherzogl. Landgerichtes. Jung, Szkretär.

17398 f Dee Gdieciviin Gerh. Suhr zu Holle, ver» tretea durch den Rechnungssteller Claufen zu Oldenburg, klagt gegeu den Haussohu Rolf Wichmann aus Holle, dessen zeitiger Aufenthalt unbekannt, wegen Gutshädiguung an Kurkoften, Verfäumniß und Verpflegung bezüglich einer dem Kläger vom Beklagten zugefügten Körperverlezung und Zablung von Schmerzensgeldern, mit dena Ane trage nuf Verurtheilung des Beklagten zur Zg")- lung - von 281 4 15 -Z nebst 5/9 Verzugsz)".sew eit ‘Zustellung der Klage, und ladet den BeP agten zur mündlihen Verhandlung des Rechtsftres vor das Großherzogliche Amtsgericht VDidenbv'cg, Abs theilung IIL, auf | den 20. September 1880, Vormäiite.gs 9 Uhr.

Zum Zwecke der öffentlichen Zustelv* 1g wird dieser Klageauszug bekannt gemacht.

Oldenburg, 1880, Juni 28,

_ Mumme, Gerichte schreibe". gehülfe beim Großherzoglichen Nmtsgerichte daselbst.

L el

eines hiesigen Vertreters, bei Skrgfe der Abweisung