1880 / 175 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 28 Jul 1880 18:00:01 GMT) scan diff

guite defselben, verseßt. v. Pannwiß, Pr. Lt. vom Inf. Regt. Nr. 67, unter Belafsung in seinem Kommando als Adjut. bei der 49. Inf. Brig. à la suits. des Regts. gestellt. v. Bockum-Dolffs, Sec. Lt. vom Inf. Regt. Nr. 67, zum Pr. Lt. befördert. Abschiedsbewilligungen. Im aktiven Heere. Mainäu, 17. Juli. v. Brandenstein, Oberst a. D., zuleßt Kommandant von Met, mit der Erlaubniß zum ferneren Tragen der Unif. des Inf. Regts. Nr. 47, zur Disp. geftellt. Im Beurlaubtenstande. Ems, 10. Juli. v. Broni- Xowsky, Hauptm. vom 1. Garde-Landw. Regt., mit seiner bisher. Unif., Coler, Sec. Lt. vom 1. Garde-Gren. Landw. Regt., Eberts, Pr. Lt. vom 4. Garde-Gren. Landw. Regt., als Hauptm., Ziehm, Appenroth, Sec. Lts. von der Landw. Inf. des 1. Bats. Landw. Regts. Nr. 43, Rimarsky, Sec. Lt. von der Res. des Inf. Regts. Nr. 45, v. le Fort, Hauptm. von der Landw. Inf. des 1. Bats. Landw. Regts. Nr. 2, als Major mit der Landw. Armee- Unif., Behm, Pr. Lt. von der Landw. Inf. des Res. Landw. Bats. Nr. 34, mit der Landw. Armee-Unif., Arlt, Sec. Lt. von der Res. des Drag. ee Nr. 20, Triest, Sec. Lt. von der Landw. Inf. des 1. Bats. Landw. Regts. Nr. 21, Mühbling, Sec. Lt. von der Res. des Drag. Regts. Nr. 7, Hahn I, Raht, Pr. Lts. von der Landw. Inf. des 1. Bats, Landw. Regts. Nr. 66, mit der Landw. Armee-Unif., Reichardt, Pr. Lt. von der Landw. Inf. des 1. Vats. Landw. Reg!s. Nr. 67, mit der Landw. Armee-Unif. Hermann, e Lt. von der Landw. Inf. des 2. Bats. Landw. Regts. Nr. 71, mit der andw. Armee-Unif., Frhr. v. Massen ba ch, Pr. Lt. von der Res. des Hus. Regts. Nr. 2, Wundersiß, Sec. Lt. von der Landw. Fnf. des 2. Bats. Landw. Regts. Nr. 18, Jouanne, Pr. Lt. von der Landw. Kav. des 2. Bats. Landw. Regts. Nr. 19, als Rittm. mit seiner bisher. atr Sipp, Sec. Lt. von der Landw. Inf. des 1. Bats. Landw. Regts. Nr. 15, als Pr. Lt, Schet ter, Sec. Lt. von der Landw. Inf. des 2. Bats. Landw. Regts. Nr. 15, Peltzer I., Sec. Lt. von der Res. des Inf. Regts. Nr. 13, Bornemann, Simon, Seconde-Lieutenants von der Landwehr- Infanterie des 1. Bataillons Landwehr-Regiments Nr. 75, Bork, Sec. Lieut. von der Res. des Füs. Regts. Nr. 80, der Abschied bewilligt. Esselborn, Sec. Lt. von der Landw. Inf. des 1. Bats. Landw. Regts. Nr. 115, Treiber, Sec. Lt. von der Landw. Kav. des 2. Vats. Landw. Regts. Nr. 110, Faßhauer, Sec. Lt. von der Landw. Inf. des 2. Bats. Landw. Regts. Nr. 114, Vierling, Delorme, Sec. Lts. von der Landw. Inf. des 2. Bats. Landw. Regts. Nr. 111, Thomann, Pr. Lt. von der Landw. Inf. des 2. Bats, Landw. Regts. Nr. 131, als Hauptm. mit der Landw. Armee-Uniform, Mett ke, Sec. Lt, von der Landw. Kav. des 1. Bats. Landw. Regts. Nr. 12, Spangenberg, Sec. Lt. v. d. Res. dcs Inf. Regts. Nr. 93, als Pr. Lt., Meyer, Sec. Lt. v. d. Res. des Gren. Regts. Nr. 7, Kühnell, Sec. Lt. von der Landw. Inf. des Res. Landw. Regts. Nr. 35, André, Rittm. von der Landw. Kav. desselb. Landw. Regts., mit seiner bish. Unif, Schlug, Sec. Lt. von der Landw. Inf. des 2 Bats. Landw. Regts. Nr. 28, Scheuer, Sec. Lt. von der Landw. Inf. des 2 Bats. Landw. Regts. Nr. ‘770, als Pr. Lt, Sterner, Pr. Lt. von der Res. des Feld-Art. Regts. Nr. 11, mit der Landw. Armee-Unif, Marstaller, Sec. Lt. von der Res. des Feld-Art. Regts. Nr. 11, Geißler, Pr. Lt. von der Landw. Fuß - Art. des Res. Landw. Regts. Nr. 35, Schrader, Sec. Lt. von der Garde - Landwehr Fuß- Art, Schulze, Sec. Lt. von der Landwehr - Fuß - Art. des Res. Landw. Bats. Nr. 36, Keulen, Pr. Lt. von der Landw. Fuß- Art. des 2. Bats. Landw. Regts. Nr. 65, Küster, Sec. Lt. von der Landw. Fuß-Art. des 1, Bats. Landw. Regts. Nr. 116, Doe- renberger, Schmidt IlL, Pr. Lts. von der Landw. des Eisenb. Regts., der Abschied bewilligt.

Königlich Bayerische Armee.

Ernennungen, Beförderungen und Verseyungenu. Im aktiven Heere. 19. Juli. Erhr. v. Pfetten-Füll, Pr. Lt. des 1. {weren Reiter-Regts., zum Rittm. und Escadr. Chef im 3, Chev. Regt, Palmberger, Sec. Lt. im 6. Chev. Regt., zum Pr. Lt., befördert. Horn, Oberst-Lt. und Bats. Com- mandeur des 16. Inf. Regts., zum Commandeur des 1. Jäger-Bats, ernannt. ppel,Sec. Lt. vom 3. Jäger-Bat., zum 8. Inf. Regt.

versetzt. Durch Verfügung des Kriegs-Ministeriums. 19. Jul i. Scholz, S blagger, Sec. Lts. des 12. Inf. Regts., zur Intend. des I. Armee- orps, zunächst auf die Dauer eines Jahres kommandirt.

Abscchiedsbewilli

gungen. Imaktiven Heere. 19, Jul i. v. Berg, Rittm. und

: | i Escadr. Chef des 3, Chev. Regts., der nach- gefuhte Abschied mit Pens. und mit der Erlaubniß zum Tragen der Unif, Schröder, Hauptm. uud Battr. Chef des 4. Feld-Art. Regts., der erbetene Abschied mit Pens. und mit der Erlaubniß zum Tragen der Unif., Frhr. v. Lützelburg, Hauptmann z. D. und Adjut. des Landw. Bez. Landshut, der erbetene Abschied mit Pens. und mit der Erlaubniß zum Tragen der Unif. des ehemal. 8. Jâger- Bats,, bewilligt. Trau, Sec. Lt. a. D., zur Disp. gestellt. Findeisen, Sec. Lt. des 2. Pion. Bats., zu den Res. Offizn. des

Ingen. Corps verseßt. Im Beurlaubtenstande. 19. Juli. Nachgenannten Offi

zieren des Beurlaubtenstandes der nachgesuhte Abschied bewilligt, und zwar: Ernst, Pr. Lt. des 4. Inf. Negts, Krebs, Sohn, Pr. Lts. des 5. Jnf. Regts, Löwenheim, Pr. Lt, des 13. Inf, Regts, Scbiest l, Sec. Lt, des Inf. Leib-Re ts, Heckmann, Sec. Lt. des 1, Inf. Regts, Ruepprecht, Sec. Lt. des 2. Inf. Regts., Schäffer, Sec. Lt. des 3. Inf. Regts. Jotter, Sec. Lt. des 4. Inf. Regts, Gruber, Sec Lt. des 6. Inf. Regts, Stein, Kerth, Sec. Lts. des 9, Inf. Regts, Schneider, Sec. Lt. des 12. Inf. Regts, Heuber, Sec. Lt. des 16. Inf. Regts, Graf v. Arco-Zinneberg, Sec. Lt. des 4. Chev. Regts., Lampert,

Sec. Lt. des 9, Inf. Regts., diesem mit der Erlaubniß zum Tragen der Uniform.

Nichtamtliches. Deutsches Reich.

Preußen. Berlin, 28, Juli. Die Strafbestimmung des 8. 139 des Strafgeseßbuches, wonach die Unter- lassung der Anzeige von dem Vo rhaben eines ge- meingefährlihen Verbrechens zu einer Zeit, in welcher die Verhütung des Verbrechens möglich ist, mit Ge- fängniß zu bestrafen „ist, wenn das Verbrechen begangen worden, findet nah einem Erkenntniß des Reichsgerichts, III. Strafs., vom 15. Mai 1880, auch auf die Ehefrau und die sonstigen nahen Angehörigen des Verbrechers, troßdem sie der Pflicht der Zeugenschaft enthoben sind, Anwendung.

Bayern. München, 25. Juli. (Allg. Ztg.) Aus dem nun vorliegenden Bericht des Finanzausschusses über den Etat der Militärverwaltung pro 1880/81 ergiebt sich, daß von den Gesammtetatssummen mit 42 690 027 4 nah dem Regierungsentwurfe 172993 M, nah den Ausschüssen aber 305849 A als künftig wegfallend

autgeißhrt E (W. T. B.) In der b 27. Juli. « D. D, n der heutigen Sißung der Abgeordnetenkammer wurde die Tae betectend die Gewährung eines Vorschußkredits zum Ankauf des Herzog- gartens für das Kadettenhaus, nohmals an den Finanz-

aus\{chuß zurückverwiesen , nahdem der Kriegs-Minister einen

gestellt hatte. Hierauf wurde der Militäretat pro 1880/81 berathen und nah längerer Debatte mit 136 gegen 1 Stimme angenommen.

Württemberg. Schloß Friedrihshafen, 24. Juli. Se. Königl. Hoheit der Herzog und JZhre Kaiserl, Hoheit die Herzogin Philipp von Württemberg mit Jhren Kindern, dem Herzog Albrecht und der Herzogin Maria sind heute zum Besuche bei den Majestäten hier eingetroffen und in der . Villa Taubenheim abgestiegen.

Oesterreich-Ungarn. Wien, 26. Zuli. (Prg. A.) Der Wiener Gemeinderath tritt morgen zusammen, um das Referat dêr Kommission für die e des fünfzigsten Geburtsfestes Sr. Majestät des Kaisers in Berathung zu ziehen. Es wird beantragt, zur Feier des Tages ein großes Volksfest im Prater und eine Reihe sonstiger Festivitäten zu veranstalten. Auch in anderen Städten des Reiches haben sih bereits be- sondere Festcomités zur Entwerfung von Programmen für Ri Le Begehung des Allerhöchsten Geburtsfestes kon-

ituirt.

Die serbischen Delegirten für die handels- politishen Verhandlungen haben in der heutigen Sißung ihr Memorandum an die österreichisch- ungarischen Vert.eter übergeben. Die in dem genann- ten Schriftstücke niedergelegten Anschauungen der serbischen Regierung sollen, wie das „N. Wr. Tagbl.“ meldet, be- trähtliÞh von jenen Gesichtspunkten differiren, welche in dem von Seite Oesterreih-Ungarns - unterbreiteten Éxposé zum Ausdruck gelangt sind. Serbien scheine Gewicht dar- auf zu legen, daß die auf seine Ausfuhr-Artikel gestellten Tarifsäße bedeutend reduzirt werden, wofür es seinerseits ge- neigt wäre, belangreiche Konzessionen in den Zöllen zu machen, welche gegenwärtig auf österreichisch - ungarische Fabrikate in Serbien erhoben werden, Einem solchen Kompromisse scheine aber Ungarn thatkräftigen Widerstand zu leisten, da das von Serbien angebotene Aequivalent fast ausschließlich der österreichischen JFndustrie zu gute kommen würde. Man habe beiderseits wohl entschiedene Neigung, die heute eröffneten Verhandlungen fortzuführen; wie die Dinge jedoch liegen, dürfte sih dies sehr shwierig gestalten und kaum so bald den gewünschten Erfolg haben. Auch scheine auf beiden Seiten vorläufig blos der Wunsch vorzuwalten, den prinzipiellen Standpunkt der Gegenpartei genau kennen zu lernen und damit die erste, gewissermaßen vorbereitende Periode der Verhandlungen auszufüllen. Erst der zweiten Periode, die allerdings unmittelbar folgen solle, würde es vorbehalten bleiben, die Kontrahenten auf das Gebiet der Detailverhandlungen zu leiten.

Prag, 2. Zuli. Eine Meldung der „Politik“ bestätigt, daß eine Sprachenvorlage an den Reichsrath gelangen wird, Die Gesetesvorlage solle dem Sprachenkrieg ein Ende machen und grundsäßlihe Bestimmungen über den Begriff und die Abgrenzung der Staats sprache enthalten.

Das „Prager Tagblatt“ meldet: „Ein eben zugestellter Erlaß des Acerbau - Ministers vom 19. d. erkennt in Angelegenheit der inundirten Ossegger Gruben, daß denselben ein Vorwurf, sie hätten die Auspumpung mit Läfsigkeit betrieben, zt gemaht werden könnte, daß dagegen die Stadt Teplitz der ihr auferlegten Verpflichtung, die Thermalquellen unabhängig von den Kohlenwerken zu stchern, niht nachgekommen sei, vielmehr entgegen dem Rathe der be- deutendsten Sachverständigen (Sueß, Zsigmondy, Wolf und Laube) weder einen zweiten Schaht geteuft, noch rechtzeitig mit der nöthigen Energie an der Weiterteufung des Quellenshachtes gegangen sei und sona den Schacht nit bis zur nothwendigen Tiefe herabgebraht habe, daß weiter den Kohlenwerken nicht die Verpflichtung obliege, die Wasser- hebung dem FJnteresse der Stadt Tepliß anzupassen, sonach vom bergpolizeilihen Standpunkte die Einstellung der Woasser- hebung nicht verfügt werden könne, vielmehr die Expropria- tion des unbeschränkten Rechts der Werksbesißer, die Wasser R und die Werke betriebsfähig zu machen, plagtgreifen müsse“.

Lemberg, 25. Juli, Das polnische Central-Comité für den Empfang des Kaisers hat heute eine dreistündige Sigßung abgehalten, in der das Empfangsprogramm definitiv festgestellt wurde. Dasselbe bestimmt Folgendes : Der Kaiser wird an der galizishen Grenze vom Landes-Empfangs-Comité in den beiden Landes\prachen (polnisch und ruthenish), dann mit einer gleihlautenden deutshen Ansprache begrüßt. Jn Krakau wird zu Ehren des Kaisers eine «Fllumi- nation der Stadt, eine Festvorstellung im Theater und ein Festball veranstalte. Jn Lemberg finden eine Jllumination der Stadt, ein Fackelzug, cine Serenade, eine Soirée im Rathhaussaale und ein Théâtre paré statt, Der Kaiser soll auch die größeren Institute der gali- zishen Hauptstadt besuchen. Ferner i} der Besuch des Kaisers in Wieliczka, Drohowycze, wo sich das vom Grafen Skarbek gegründete Waisen-JFnstitut befindet, und Kolomea (zur Zeit der daselbst zu veranstaltenden landwirthschastlichen Aus- stellung) in Aussicht genommen. Der Hoftrain, mit dem der Monarch nach Galizien kommt, wird in Bochnia, Tarnow und Przemysl kurze Lei halten. Das ruthe- nishe Central-Comité beschloß, sich an den Statthalter Grafen Potocki mit der Bitte zu wenden, es sollen in das offizielle Empfangsprogramm auch der Besuch des ru- thenischen Nationalbauses in Lemberg und eine Festvor- stellung in demselben aufgenommen werden. Das Comité hat die Auss{mückung der Lokalitäten des Nationalhauses ange- ordnet und an sämmtlihe Provinzfilialen des Kaczkowski- Vereins und der Rada Ruska die Aufforderung zur Entsen- dung von Deputationen nah Lemberg gerichtet. Das Comité hat überdies Dispositionen getroffen, damit aus dem früheren Ruthenenfürstenthum, nämlich aus Stanislau und der Haliczer Gegend, Bauerndeputationen in Nationaltraht in Lemberg eintreffen. Landmarschall Graf Wodzicki begiebt si So in Angelegenheit der galizischen Kaiserreise nah ien.

Pest, 25. e Das Amtsblatt publizirt den Allerhöchst sanktionirten Gesegartikel, betreffend die von den Ländern der ungarishen Krone zu leistenden Nachtrags- zahlungen zu den gemeinsamen Ausgaben,

_— 26. Zuli, Mit Serbien sollen nebst einem Zoll- und Handelsvertrag auch noch andere Verträge abge- {lossen werden, und zwar, wie die „Bud. Corr.“ erfährt,

Beitrag für die Verzinsung des Ankaufskapitals in Aussicht

von Verbrechern und ein Vertrag über die gegenseitige Aus- liefexung von Deserteuren.

Großsbritaunnien und Jrland. London, 26. Zuli, (Allg. Corr.) Ueber die Jnstallirung des neuen Emirs von Afghanistan meldet ein Telegramm des indischen Vizekönigs vom 24. Juli: „Am 23. Juli wurde der Khatba verlesen, und es fanden Gebete für den neuen Emir statt. Eine Adresse wurde von dem Oberkazi verlesen, welche eine Rückschau über den ganzen Verlauf der englischen Beziehungen mit Afghanistan von der Zeit Dost Mahomeds ab enthält und ausführt, daß unser Vorgehen ein Negern gewesen, und daß wir uns nunmehr als Leute von Wort erweisen, indem wir einen mohamedanishen Herrsher wieder ein- geseßt, obwohl wir in vollem Besiße des Landes gewesen. Der Feier wohnten mehrere tausend Personen aller Klassen bei. Der im Namen Abdurrahmans verlesene Khatba wurde enthusiastish aufgenommen. Alle Sektionen der Kizilbashes, sowie Handelsleute, Handwerker und viele Mitglieder der Familie Barakzai waren zugegen. Der neue Emir ist somit günstiger aufgenommen worden, als man erwartet hatte. Die Mutter des ehemaligen Thronerben ve1ließ gestern Kabul ; sie begab sich über Maidan nah Ghuzni. Die Sirdars Musa Jan, Hashim Khan und Mahomed Hassan Khan kamen heute in Maîidan zu einem Besuche Mushk-i-Alams an.“

Eine weitere Depesche des Vize-Königs übermittelt folgenden Bericht aus dem Lager in Kushk-i-Nakhud bei Kan- dahar, datirt 22. Juli: „Spione melden, daß Ayubs Truppen „den Helmund bei Hyderabad überschritten. Eine Abtheilung seiner Kavallerie kam gestern nah dem 14 Meilen von hier entfernten Sanghar, kehrte aber wieder zurück. Eine kleine Schaar Ghazis ist dort versammelt ; es heißt, sie erwartet heute die Ankunst von 4000 Reitern und morgen das Gros. Da in Sanghar wenige Zufuhren disponibel sind, kann Ayub dort nur höchstens einen Tag Halt machen. Einen Nachtangriff der zahlreichen feindlihen Kavallerie besorgend, verlegte General Burrows sein Lager nah einer neuen Stellung, in welcher die Vorräthe, die Kranken und die Lastthiere in einer Um- zäunung untergebracht sind. Ein Gerücht erhöht die Anzahl der Ghazis und Mannschaften, die sich Ayub angeschlossen haben, auf 4000 Mann. Unsere Kavallerie-Rekognoszirung stieß am 22. auf 400 Reiter und nöthigte sie zum Rückzuge. V und um Kandahar herum ist alles ruhig. Unerhebliche ‘okalunruhen werden aus den benachbarten Distrikten und der Nähe von Khelat und Ghilzai gem-ldet. Jn Kabul hat der Wali Mahomed Khan die Regierung niedergelegt ; zu seinem Nachfolger hat der neue Emir ZJussuf Khan ernannt. Die Chefs von Tagar haben den Emir besucht.“

: —- 27. Juli. (W. T. B.) Das Oberhaus hat heute die irische Päqhterentschädigungsbill in erster Lesung angenommen; die zweite Lesung wurde auf nächsten Montag anberaumt. Earl Grey kündigte an, daß er die Ablehnung der Vorlage beantragen werde.

Capstadt, 24. Juli. (Allg. Corr.) Zufolge hier einge- gangener Nachrichten aus dem Basutolande befindet h die Provinz in einem sehr aufgeregten Zustande. Jndeß ent- behren die Berichte von ferneren Angriffen der feindseligen Basutos gegen diejenigen, welche ihre Waffen ablieferten, bis jeßt der Bestätigung. Die Eingeborenen im Pondolande verhalten sich fortgeseßt ruhig.

Frankreih. Paris, 27. Juli. (W. T. B.) Dem „Lemps“ zufolge foll die Entsendung der französischen Offiziere nah Griechenland aufgeschoben sein.

(C. Ztg.) Aus den Generalräthen der 86 De- partements, in denen am 1. August zur Hälfte Neuwahlen stattzufinden haben (das Seine-Departement und Algerien sind ausgenommen), treten im Ganzen 1412 Mitglieder aus,

bon denen 668 Republikaner sind, und 744 der N:hten ange- ören.

Griechenland. Athen, 25. Juli. Dem „Standard“ wird von hier gemeldet: „Das Mobilisirungsdekret wird nächsten Sonntag erlassen und die Kammern werden unverzüglich einberufen werden. Pferde und Vorräthe befinden sih bereits unterwegs, so daß die griehishe Armee ohne große Kosten oder Verzug binnen Monatsfrist im Felde stehen dürfte, falls die See offen gehalten wird. Gegenwärtig ist sie viel zu s{chwach zur Beseßung des Griechenland zugesprohenen Ge- biets, selbst wenn die Türkei nachgeben sollte. Albanesischer Widerstand is sicher zu erwarten. Die Griechen täuschen si nit selber. Sie sind sih ihrer Hülflosigkeit bewußt, falls sie ohne thätigen Beistand gelassen werden, und wollen den Rath der Mächte abwarten... Eine Anleihe von 600 000 Pfd. St, ist in Paris gesichert worden. Eine andere Anleihe von zwei Millionen Pfd. Sterl. wird unterhandelt, aber ver Kontrakt ist noch nicht unterzeichnet.“

Türkei. Konstantinopel, 27. Juli. Das „Reu- tersche Bureau“ läßt sih von hier melden, die Antwort der Pforte auf die Kollektivnote der Mäqhte sei dem Sultan zur Genehmigung vorgelegt worden, der ursprünglich von den Ministern genehmigte Text der Anwort habe nah träglih wieder Abänderungen erfahren.

Der „Agence Havas“ wird aus Konstantinopel, unterm 27. d. Mts., gemeldet, daß die Antwort der Pforte auf die Kollektivnote der Mächte heute überreicht worden sei. Jn derselben werde darauf hingewiesen, daß der Beschluß des Berliner Kongresses mit der Entscheidung der Berliner Konferenz, welche die Frage vom strategishen Ge- sichtspunkte aus und bezüglih der Völkerstämme geprüft habe, unvereinbar sei, und erklärt, daß es der Pforte nicht mögli sei, Janina, Larissa und Mezzowo abzutreten, Sodann wird die Geneigtheit der Pforte, Griechenland Konzessionen zu machen, betont und der Wunsch ausgesprochen, daß die Mächte ihre Botschafter in Konstantinopel autorisiren möchten, sih mit der Pforte ins Einvernehmen zu seßen, um eine defi- nitive Grenzlinie festzustellen.

Skutari (Albanien), 25. Juli. (W. Pr) Der aus 250 Abgeordneten bestehende, in Prisren am 21. d. zu- sammengetretene albanesishe Nationalrath beschloß, in der montenegrinischen, sowie in der griechischen Angelegen- heit ein Memorandum an die Mächte zu richten, in welchem der Schuß der Mächte gegen Verlezungen der natio- nalen Rechte Albaniens angerufen werden soll.

Skutari, 26. Juli. (Pest. L,) Die türkischen Kom- missäre, welche von der Pforte hierher gesendet wurden, um die albanesishe Bevölkerung zu beshwihtigen und über

ein Zollkartell, ein Vertrag über den Grenzverkehr, ein Kon- sularvertrag, ein Vertrag über die gegenseitige Auslieferung '

die Jntentionen der Pforte aufzuklären, Mustafa Pascha und Abdul Latif Efendi, sind hier eingetroffen und von

dem Gouverneur und dem Ligacomité begrüßt worden. Die Bevölkerung betheiligte sich nicht an dem Empfange. |

Serbien. Belgrad, 26. Juli. Der „W. Pr.“ meldet | man: Seit der Ankunst des Fürsten Milan werden fort- während Ministerraths-Sißungen abgehalten. Gegen- stand der Berathungen ist die orientalische Frage.

Montenegro. Ueber das Treffen von Cermacica zwishen Montenegrinern und Albanesen mit den großen beiderseitigen Verlusten, ist bisher, wie die „W. Pr. meldet, eine authentishe Nachriht nicht bekannt. Wohl aber habe man Kunde von einem Angriff, den die Montenegriner ín der Nacht auf den 23. Juli auf die Position der Albanesen bei den Dörfern Gosici und Matagos unternommen haben. Die Zahl der angreifenden Montenegriner sei gering gewesen, der Verlust auf albanesisher Seite betrage 1 Todten und 5 Verwundete. Die bezeihneten Dörfer seien bestraft worden. Auf die Kunde von dem Scharmüßel habe Fürst Nikita die Bestrafung Derjenigen befohlen, die den Angriff fommandirt hatten, sowie den Ersay des angerichteten Schadens.

Amerika. Washington, 24. Juli. (Allg. Corr.) Dex Admiral Wymanu, der unlängst von der Regierung der Vereinigten Staaten beauftragt worden, sich nah Ha- vana zu begeben, um die Umstände zu untersuchen, unter denen die Beschießung zweier amerikanisher Schooner Seitens eines spanischen Kriegsschiffes an der cubanischen Küste statt- fand, berichtet : Die cubanischen Behörden hätten ausreichende Beweise zu- Verfügung gestellt, daß sih die amerikanischen Fahrzeuge innerhalb einer spanishen Meile vom Gestade be- fanden, als auf sie gefeuert wurde. Auch hätten die Behörden in unzweideutiger Weise in Abrede gestellt, daß irgend eine Beleidigung oder Beschimpfung der amerikanischen Flagge, oder die Begehung irgend eines Aktes, der gegen die Ge- bräuche civilisirter Mächte verstße, beabsichtigt gewesen. Dessenungeachtet {ließt der Admiral seinen Bericht mit der Bemerkung, daß der Fall weiterer Untersuchung bedürfe.

Statistische Nachrichten.

Von der bosnischen Landesregierung in Serajewo ist eine Ortschaft3- und Bevölkerungz-Statistik von Bosnien und der Herzegowina he ausgegeben worden, welche die ersten amtlihen Mittheilungen über die Bevöl!kerungverhältnisse in den von Oesterreih-Ungarn okkupirten Provinzen brinat. Dieser Statistik entnehmen wir nacstehende Daten : Der Kreis Serajewo umfaßt 1275 Ortschaften mit 28 397 Häusern, 29309 Wohnungen, 78 200 männlichen, 71 009 weiblichen, zusammen 149 209 Cin- wohnern (darunter 78344 Mahomedaner, 47 288 griechis- orientalische, 21298 römisw-fkatholische, 2216 Israeliten). Der Kreis Ba njaluka hat 853 Ortschaften mit 26 897 Häusern und 35 248 Wohnungen, in welchen 100 874 männliche, 89 169 weibliche, zusammen 190 043 Einwohner leben (darunter 42 042 Mahomedaner, 114 534 griechisch-orientalische, 33 164 rômisch-katholisbe, 302 Israe- liten), Der Kreis Bihacs enthält 589 Ortschaften mit 27 295 Häusern und 29 265 Wohnungen, 94590 männliche, 82126 weib- liche, im Ganzen 176 716 Einwohner (82 305 Mahomedaner, 89 256 griehisch - orientalische, 5078 röômisch - katholishe, 77 Israeliten). Der Kreis Trawuik umfaßt 1148 Ortschaften mit 28452 Häusern und 27698 Wohnungen, 98792 männliche, 85612 weibliche, zusammen 184404 Cinwohner (58 243 Mahomedaner , 66 049 griecisch-orientalische, 59 681 rômisch-katholisbe, 431 Jíraeliten). Kreis Zwornik: 1289 Ortschaften, 45 623 Häuser, 46 654 Woh- nungen, 140 365 männliche, 128155 weibliche, zusammen 268 520 Einwohner (122 411 Mahomedaner, 115 20 griei\ch-orientalisce, 30 312 römische Katholiken, 365 Israeliten). Kreis Mostar: 1232 Ortschaften, 32 998 Häuser, 32573 Wohnungen, 94968 männliche, 94 580 weibliche, zusammen 189 548 Einwohner (65 268 Mahome- daner, 64 377 griechis{-orientalishe, 59 858 rômisch-katholishe, 35 Israeliten). Bosnien und die Herzezowina zusammen umfassen 1272 Gemeinden, 43 Städte, 31 Märkte, 5042 Dörfer, 189 662 Häuser, 200 747 Wohnungen, 1158440 Einwohner (607 789 männliche, 550 651 neiblibe, und zwar 448 613 Mahomedaner, 496 761 grie- chisch-orientalische, 209 391 rômische Katholiken, 3426 Fsraeliten).

Kunft, TWissenschaft und Literatur.

Die soeben erschienene 1. Hälfte T. Bandes des Jahrgangs 1880 der 'Bürticiberrisdes Jahrbücher für Statistik und Landeskunde, herausgegeben von dem Königlich württem- bergishen Statiftish-topographischen Bureau (Stuttgart, W. Kohlhammer) enthält an der Spiße den vollständigen württem- bergishen Hof- und Staatskalender für 1880 und sodann die Statistik des Königreichs nah dem Stande der Aufnahmen und der Literatur zu Anfang des laufenden Jahres. Dieselbe behandelt im 1, Abschnitt das Land (a. allgemeine Topographie, geographische Bestimmung, Flächeninhalt 2c, b. Meteorologie, e. natürliche und _ politishe Eintheilung), Von den 4 Kreisen (mit 64 Ober-Amtsbezirken und 1911 politishen Gemeinden) enthält danach der Neckarkreis 3326,8 gkm mit 39 Städten und 1244 Wohn- pläßen überhaupt; der Schwarzwaldkreis 4733,2 qkm mit 39 Städten, 1674 Wohnpläßen; der Jagstkreis 5138,9 gkm mit 32 Städten, 2629 Wohnpläßen; der Donaukreis 6264,8 gkm mit 32 Städten und 4329 Wohnpläpen überhaupt. Summa 19 593,7 gkm mit 9876 W.hn- pläten, 142 Städten, 1267 Pfarrdörfern, 432 Dörfern, 120 Pfarrweilern, 3079 Weilern, 2639 Höfen und 2197 einzelnen Wohnsißen. Die Zählung am 1. Dezember 1875 ergab für das Königreich 1 881 505 Vrtéanwesende. Der 2. Abschnitt betrifft die Bevölkerung und ihre Bewegung, die Aus- und Einwanderung sowie Erwerb und Verlust der Bundes- und Staatsangehörigkeit. Die folgenden Ka- pitel enthalten statistische Angaben über die erwerbsthätige Bevölke- rung, das Grundeigenthum, Landwirthschaft, Viehzucht, Forstwirth- saft, Jagd, Fischerei, den Bergwerks-, Salinen- und Hüttenbetrieb, Induftrie, Har.del, Verkehr, Preise und Löhne, Verbrau, Ver- sicherungêwesen, Le &Kürsorge, soziale Selbsthülfe und öffentliche Wohlthätigkeit. : i g Gleichzeitig ausgegeben wurdén das 1. und 2. Vierteljahrs- heft für württembergische Landesgeshichte. Aus dem rcihen Inhalt derselben erwähnen wir die folgenden Beiträze: eine Abhandlung über die Urheimath der Zäringer auf der s{wä- bishen Alb, vom Pfarrer J. Caèpart in Kusterdingen bei Tübingen; eine zeitgenössishe Darstellung des Einfalls der Franzosen in Mömpelgard, ihrer dort verübten Greuel und ihres Zug nach Lothringen 1587/1588, nach Urkunden des Archivs zu Dehringen, von G. Bossert; eine Beschreibung der ceremoniellen Wahl des Kur- fürsten Clemens Wenceslaus von Trier zum Koadjutor des Propstes Ignaz Anton Grafen Fugger-Kirhberg-Weißenhorn in Ellwangen am 30. LWpril 1770, mitgetheilt auë dem KönigliÞh württembergischen Staatsarchiv von I. A. Gilfel ; interessante Auszuge aus der Be- schreibung des Landes Wirtemberg von Jakob Frishlin nebst Er- läuterungen von Prof. Anton Birlinger in Bonn, und last not least eine sehr gründlihe und umfangreiche Arbeit vom Prof. Dr. E.

erzog in Tübingen: Die Vermessung des römischen Grenzwalls in einem Lauf durÞ Württemberg in ihren Resultaten dargestellt unter Mitwirkung der Mitglieder des Königlichen statistisd-topographiscben Bureaus, Oberst-Lieutenant Fink und Prof. Dr. Paulus, nebst einer

Kunst und Alterthum in Ulm und ODberschwaben hat einen bemerkenswerthen eiymologisben Aufsaß beigesteuert, in welchem Dr. Buck schwierigere württembergishe Ortsnamen bespriht. Ueber den etymologisch besonders schwierig ersheinenden Namea „Stadion entnehmen wir dem Aufsaß, daß derselbe weder altlateinisd, nod rcmas- nis{, sondern im Lande gewachsen is und zwar vielleicht lange, ehe Rômer und Germanen von diesem Boden Besiß ergriffen. Das erstere erhellt daraus, daß Stadion beim Volke „Stähen“ heißt, gleihwie der Bah, der daran vorbeifließt. Die ältesten Formen lauteten Stadegum (1270), Stadgun (1275), 1423 aber {on Stadyon, und in dieser Form, die als ein Kanzleiprodukt anzusehen ist, hat c fich erhalten. Wimpfen, Vimpina wird mit Hülfe des kymrischen guymp = vimp (formosus) als locus Formosií erflärt. Andere Beiträge des ge- nannten Vereins find der Aufsatz : „Ueber die Herren von Neuffen und ihre Beziehungen zu der Grafschaft Markstetten und der Stadt Ulm“, von C. A. Kornbeck; ein Vortrag von Prof. Dr. Hehle über : „Die Patrizierfamilie der Winkelhofer, zuglei ein Beitrag zu der Geschichte der Stadt Ehingen“; „Jonathan Sautter, Modist und Rechenmeister in Ulm“, von Max Bach; Beiträge zu Ulms Kunst- eshichte, vom Diakonus Klemm, und „Ueber die kommerziellen Ver- Kneznaen der obershwäbishen Reichsstädte mit Italien und Spanien während des Mittelalters, Vortraz vom Ober- Bibliothekar ber - Studienrath De. v. Heyd, Der württembergishe Alterthumöyvertin in Stutt- gart ist zunächst durch „Miscellanea“ vom Diakonus Klemm in Geislingen vertreten. Derselbe theilt u. A. Neues von der Heiligen- kreuzkirhe zu Gmünd mit, {reibt über den goldenen Saal und die Burgkapelle von Urach, über die Kirchen in Dettingen, Oberlemmin- gen und Wangen, die Marienkirche in Owen, die Dttilienkapelle zu Plocingen u. A. Hans Carl Frhr. von Ow ferner lieferte einen Beitrag zur Geschichte des {wäbishen Adels; „Nobiles i. S 1286 v. Hailfingen, Ehingen, Ow, Graf G. v. Tübingen u. A." Vom historishen Verein für das württembergische

ranken werden folgende größeren Ae veröffentlicht: „Kaiser Karls V. Aufenthalt in Hall im Dezember 1546", von H. Che- mann; „Die Probsteikirhe zu Rappach, zwischen Weinsberg und ODehringen“, vom Pfarrer Caspart in Kuafterdingen ; „Neue Berichte über die Kämpfe bei Lauffen“ von Dr. Jakob Wille und „Die Hohenloher in der Schlacht bei Roßbach, ein Beitrag zur Geschichte dec Reihs-Armee,“ von Bossert. Endlih wird ein noch ungedrucktes Schreiben Tilly's an ven No Johann Friedri von Württemberg über die Schlacht bei Wimpfen, 26. April (6. Mai 1622) und die Akten der General-Kirchenvisitation der Grafschaft Hohenlohe vom Jahre 1556 mitgetheilt. Die elegante Ausstat- rung der, wie aus obiger Skizze hervorgeht, an mannigfahem In- halt so reichen Jahrbücher verdient s{ließlich eine ganz besondere Hervorhebung.

Von dem illustrirten Prachtwerk: „Indien in Wort und Bild“ von Emil Schlagintweit,isind soeben die 13. und 14. Lieferung erschienen. (Leipzig, Verlag von Smidt & Günther. Preis der Lieferung 15 4). Immer tiefer in die Geheimnisse dieses wunderbaren Fabellandes, werden wir an der Hand des Ver- fassers geführt. U.iter den Bildern dieser beiden Lieferungen bean- spruchen das höchste Interesse: Tempel des Krishna, Mahmud Be- gada’s Harempalast in Sackedsb, Europäer zu Gast beim Radscha von Machir, Zusammenstoß mit Bhils 2c.

Land- und Forstwirthschaft.

Aus Oldenburg wird uns unter dem 26. d. M. geschrieben : Das Vieh der nordwestdeutshen Marschen, hcran ¡ezüchtet in von der Natur mit prächtigen Weiden ausgestatteten Bezirken, erfreut ch seit langer Zeit einer bedeutenden Ausfuhr nach allen Gegenden Deutschlands. Alle größeren Ausstellungen, besonders von Mittel- und Norddeutschland, führen Prachtexemplare dieser für Milcb- und Fleischnußung geeigneten Schläge dem kundigen Beschauer vor Augen. Daß das auf den oldenburgishen Marschen gezüchtete Vieh die eben gerühmten Eigenschaften in anerkennenswerther Weise in sich ver- einigt, ist wohl allbekannte, und der beste Beweis hierfür ist die leb- hafte Nachfrage, dessen es si erfreut. Es erscheint deshalb empfeh- lenswerth auf eine am 23. August d. I: Vel Gelegenheit der General- versammlung der Oldenburgischen Landwirthschaftz-Gesellschaft in der an der Weser gelegenen Stadt Bra ke (Eisenbahnstation) stattfindende Thierschau der gesammten oldenburgishen Weser- und Moormarschen hinzuweisen. Dort dürfte eine Kollektion von Zuchtmaterial zur Ausstellung gelangen, das jedem Freunde nord- deutshen Niederungsviehs lebhaste Genugthuung zu bereiten im Stande sein wird. Auch die englishen Rassen erhalten bei dieser Gelegenheit eine würdige Vertretung, indem der bekannte Shorthorn-Züchter Hr. Eduard Lübben in Sürwürden, dessen Be- sißung im Aussteliungsbezirke liegt, sich an der Thiershau mit her- vorragenden Thieren seiner Shorthorn-Hohzucht, seiner Cotswold- Schafe, sowie seiner Berkshire und Yorkshire Schweinestämme be- theiligen wird. Auch dem Pferdeliebhaber soll Gelegenheit gebote werden, an den kräftigen eleganten oldenburger Marschpferden, dessen Hengste in vielen Gegenden Deutschlands zur Verbesserung der Pferdeschläge mit Vorliebe Verwendung finden, anregende Studien anzustellen. Daß eine Ausftellung, welhe {ich nur über den Aus- \tellungsbezirk eines S{hlages erstreckt, dem Besucher am besten die MögliWhkeit bietet, selben genau kennen zu lernen, unterliegt keinem Zweifel, und so ist der Wunsch gerechtfertigt, daß jeder, welcher sich für Oldenburgs Viehzucht interessirt, kommen und sehen möge.

Gewerbe und Handel.

Nach Mittheilungen aus Bialvstok is auf einem Gute bei Strable, einer Station der Grajewo-Brester Eisenbahn, im Gouvernement Grodno, die Rinderpest ausgebrochen.

Ueber die Fahrten der Triester Lloyddampfer nach Ostindien im Jahre 1879 entcehmen wir einem Artikel des „Pester Lloyd“ folgende Angaben : Der Lloyd hat im vergangenen Jahre sechs vollständige direkte Reisen nab Kalkutta, sechck8s nach Bombay und drei Reisen nah Colombo auf Ceylon unter Anlaufen der Zwischenhäfen von Port-Saïd, Suez, Dschedda und Aden aus- geführt. Die Strecke, welhe die Lloyddampfer auf diesen Reisen zurückzulegen hatten, beträgt 157080 Seemeilen. Die Sub- vention hierfür betrug 374472 Fl. und außerdem als vertrags- mäßige Vergütung der Suezkanal - Passagegebühren 231000 F[. Nuf diesen fünfzehn Qndienreisen beförderten die Lloyd- dampfer bei einem Registertonnengehalte von 21898 t eine effektive Ladung von 2733 t in der Ausfuhr nach Indien; hiervon waren 2493 t österreihisher Provenienz. Außerdem benußten noch 139 Reisende die Lloyddampfer zur Fahrt nach Indien. Bei Ley- teren ist gegen das Vorjahr (44) eine bedeutende Steigerung, bei der Waarenver\chiffung jedo eine Abnahme zu konstatiren, da 1878 4036 t Waaren, davon 3267 österreichischer Provenienz, befördert wurden, Der Werth der Ausfuhr betrug im Ganzen 1374415 Fl., wovon 1 270 209 Fl. für österreihische Güter entfielen. Was die Einfuhr betrifft, so umfaßt dieselbe 16 Sciffe aus Jndien mit 22 674 Registertonnen und darunter 19390 t effektiver Ladung; ferner wurden 68 Passagiere befördert; der Werth der eingeführten Waaren ist 12 470 686 Fl. gegen 14 440 237 Fl. im Jahre 1878. Im lebteren Jahre wurden 13 Rückfahrten mit 18577 t efffektiver Ladung gemacht, Unter den ausgeführten Artikeln ragen Manufak- tur- und Baumwollwaaren, Kurzwaaren, Mektbl, Petroleurn, Papier, Wein, Cement, Efwaaren 2c. hervor. Die Einfuhr aus Ostindien betrifft in erster Linie Baumwolle 7 008 717 Fl., Kaffce 2734 242 Fl., Häute 760000 Fl, Cocosnußöl 524000 Fl., Ricinussamen 347 000 Fl., Indigo 300 000 Fl., Gummi 218 000 Sl, Perlmutter 204 000 Fl., Jute 168 000 Fl., Lade, Pfeffer und Gewürze, Tama- rinde, Rosenöl und Essenzen u. |. w. Die Einfuhr der Baumwolle

mindert, dagegen hat sih jene des Kaffees um 1 690000 kg oder ca. 2 000 000 FIL. gehoben. ; i Ueber die in den Häfen der spanischen Provinz Pontevedra betriebene Sardellenfischerei theilt das „Journal officiel folgende Angaben mit: Die Sardelle lebt in den zahlreichen tiefen Buchten von Galicien in großen Meagen, und allein in der Provinz Pontevedra zählt man mehc als 100 Etablissements, die ih aus\chließlid mit der Zubereitung der Sardellen beschäftigen. Der Fischzug im Jahre 1876 ist an diesem Theil der Küste u beson- ders ergiebig gewesen, denn er hat im Hafen von Vigo allein 4271074 kg Fische mit einem Werth von 990872 Frs. öder 1119679 kg mehr als 1875 ergeben. Davon erhielten: Die Süd- provinzen der Halbinsel 2975 432 kg für 699 200 “Frs, Ftalien 1204511 kg für 279 349 Frs., Havana 71 164 kg für 16 501 Frs. und verschiedene Länder 19967 kg für 4812 Frs. Die Haupt- fishereien find außer Vigo: Pontevedra und Arosa. Das Einsalzen besorgen gewöhnlich Frauen, das Einlegen in die Fässer Männer. Der Preis eines Fasses im Gewicht von 250 kg vartirte 1876 von 52,63 bis 75,95 Frs. Die Zubereitung erfordert jährli ca. 100900 Ctr. Salz, und an guter Waare gelangen jährlich aus der genannten Provinz ca. 30—40 000 Fäffer in den Handel. i Antwerpen, 27. Juli. (W. T. B.) Wollauktion. An- geboten 2568 Ballen, verkauft 969 B. Unverändert. Glasgow, 27. Juli. (W. T. B.) Die Roheisene- Ver- \{chiffungen der leßten Woche betrugen 11 062 Tons, gegen 3936 Tons in derselben Woche des vorigen Jahres. s Bukarest, 28. Juli. (W. L. B.) Gestern hat die ersteGeneral - versammlung der Aktionäre der rumänischen National- bank stattgefunden; in derselben wurden die Direïtoren und Censoren gewählt. Von dem Minister-Präsidenten Bratiano wurde der neuernannte Gouverneur der Bank, Campineano, vorgestellt. New- Yo rk, 26. Juli. (W.T.B.) Weizenverschiffungen der leßt:zn Woche von den atlantishen Häfen der Vereinigten Staaten nah England 262 000, do. nach dem Kontinent 130 090, do. von Kalifornien und Oregon nah England 7000 Qrtrs. Visible Supply an Weizen 11000009 Bushel, do. do. an Mais 15 375 000 Bushel.

Verkehrs-Anstalten.

Dem Geschäftsberiht der Direktion des Vereins Deut- \{cher Eisenbahnverwaltungen pro 1879/80 entne“men wir nah der „B. Börs. Ztg.“ folgende Daten: Das gesammte Vereins- gebiet umfaßt zur Zeit 56 569 km Bahnen (1324 km mehr als im Vorjahre), wovon 33 731 km auf das Deutsche Reich, 18 692 km auf Desterreih-Ungarn und 4146 km auf Luxemburg, die Niederlande, Belgien, Rumänien und Polen entfallen. Dem Vereine gehören 53 deutsche Verwaltungen mit 201 Stimmen, 38 österreichish-unga- rische mit 130 Stimmen und 11 andere fremdländische mit 34 Stimmen an. Von den deutschen Bahnverwaltungen sind 11 preußishe Staatstahynverwaltungen mit 15 189 km Betriebs- länge (inkl. der unter staatliher Verwaltung stehenden Privatbahnlinien und den Militärbahnen), 7 nichtpreußische Staatsbhahnverwaltungen mit 9623 km Bahnlänge, 34 Pri- vatbahnverwaltungen mit 7604 km; endlich ist die Verwal- tung der Reichseisenbahnen zu erwähnen, wäcwe 1315 km Bahnen unter sich hat. Im Laufe des leßten Vereins- jahres sind neben den Veränderungen, welche ih durch die Verstaat- lichung großer preußischer Bahncomplexe und die anderweite Bildung von Direktionsbezirken vollzogen haben, die zu registriren, daß der Betrieb der Kronprinz-Rudolf-Bahn von den ODesterreihishen und der der Rumänischen Bahnen von der Fürstlih rumänischen Regie- rung übernommen worden ist, daß der Betrieb der Strecken Ant- werpen-Moerdyk und Rosendaal-Breda von der Belgischen Central- bahn auf die Belgische Staatsbahn bezw. auf die Niederländische Staatsbahn übergegangen ist, sowie daß der Betrieb auf der Linie Zevenberg-Moerdyk ganz eingestellt wurde.

Berlin, 28. Juli 1880.

London, 26. Juli, (Allg. Corr.) Die Parlamentsakte, welche denBau eines neuen Tunnels unter der Themse hindur in Aussicht nimmt, hat Geseyeskraft erhalten. Das neue Riesenwerk wird zwischen Greenwich und Millwall gebaut werden. Die Bevöl- kerung dieser zwei Orischaften bei London beläuft sih gegenwärtig auf 259 000 Seelen. Wenn bisher die Fährböte außer Dienst geseßt werden mußten, was bei Nebelwetter oft der Fall ist, so mußten die Geschäftéleute bis zur London Bridge hinaufwandern, um ans an- dere Ufer zu gelangen. Es bedeutet dies einen Umweg von 12 engli- \{ben Meilen. Der neue Tunnel kommt circa 10 km unterhalb der Londonbrücke zu liegen und soll eine Länge von 530 m haben.

Neapel, 25. Juli. Heute Morgen um 3 Uhr 30 Min. wurde Neapel s einen scharfen Erdstoß erschreckt, dem leichtere Schwingungen seit gestern Abend voraufgegangen waren. Der Hauptstoß ging wellenförmig von Oft nah West und dauerte fünf Sekunden. Der Vesuv zeigt Spuren größerer Thätigkeit ; ver- schiedene neue Spalten haben sich gebildet, aus denen ostwärts Lava fließt. '

LiterarisheNeuiglkeiten und periodishe Schriften.

Monats\chrift des Vereins zur Beförderung des Gar- tenbaues in den Königlich preußishen Staaten und der Gesellschaft der Gartenfreunde Berlins. Juliheft 1880. Inhalt: 635. Versammlung des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues. (Ausgestellte Pflanzen des Charlottenburger Gartenbauvereins. Pflanzenetiquettes. Aegyptishe Sämereien. Nachtfrost in Athen am 3 /15. März cr.) Jahresbericht für das Verwaltungsjahr 1879/89. R. Geschwind, Die Hybriden der Thee- rose. W. Laue jr., Einige Notizen über den Frostshaden im Winter 1879/80. R. Müller in Praust, Beitrag zur Hyacinthen- treiberei. Correspondenz aus England. Acer platanoides L. «ar, aureo-variegatum Buntzleri, Mit Iaf. V. IX. Allgemeine Versammlung deutsher Pomologen in Würzburg vom 7. bis 19. Ok- tober 1880, verbunden mit einer Ausstellung. Gubens Obstbau. Vermischtes. Neue Literatur. Eingegangene Preisverzeich- nisse. Personalnachrihten. Spre{saal. Ausflug des Ver- eins nach Werder. Programm der Gartenbau-Ausftellung an der Landesausftellung in Graz, September 1880

orstwissenshaftlihes Centralblatt (früher Monats- bri für Roe und Jagdwesen). Unter Mitwirkung sämmtlicher Professoren der Forstwissenshaft an der Universität „München und zahlreiher anderer Facbleute aus Wissenschaft und %raris heraus- gegeben von Dr. Franz Baur, o. ö. Professor der Forstwissenschaft an der Universstät München. Berlin, Verlag von Wiegandt, Hempel u. Parey. Il. Jahrgang (der ganzen Reihe XXIV, Jahr- gang) Heft 8. Inhalt: Original - Artikel: Kann die deutsche Waldwirth\cha|t bei Aufrehterhaltung des Freihandelssyftèms bestehen oder bedarf sie des Schutzolls? Von Forstmeistèr Urid in Büdin- gen. Mittheilungen: Der Einfluß des Winters 1879/80 auf un- unsere forstlihe Pflanzenwelt. Mitgetheilt voa Direktor Fürst und Professor Dr. Prantl in Aschaffenburg. Aus der badischen Forst- verwaltung (Jahrgang 1878 und 1879), Der Rindenmarkt in Hirschorn und die Erlöse aus Eichenrinden im Hzidelberger Markt- gebiete im Jahre 1880. Mitgetheilt von Oberförster Biehler in Heidelberg. Die Rindenversteigerung zu Erba b i. O. am 11. März 1880. Mitgetheil? von Forstmeister Ihrig in Erbah a. D. Die Rindenversteigerungen in Kreuznach, Bingen und Alzey. Der Eichenlohrindenmarkt zu Kaiserslautern im Jahre 1880. Die all-

großen Karte und mehreren Abbildungen. Der Verein für

hatte sh gegen das Vorjahr um 4 Millionen Kilogramme ver-

gemeine R N zu Heilbronn im Jahre 1880. Lite- rarishe Berichte. Notizen. Anzeigen.