1880 / 192 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 17 Aug 1880 18:00:01 GMT) scan diff

: : S Personen Schweiz. Bern, 16. August. (W. T. B.) Der Bun- , Ostrumelien meldete der englische Botschafter zu St. Peters- 16 000. Hiernah besteht die Armee vorläufig zu drei Viexr- den ihrigen fich an einzelnen regenfreien Nacmittagen ge- Verkedrs-Anftalten. er „Bez. Könizsb.rg, Kr. Fischhausen) desrath hat von den 566507 für eine Revision des | burg, Lord Dufferin, ‘unter ‘dem 27. v. -M.: a habe an-den | teln aus na H B des Jahres 1878 betru Mepei belermaßen vom Felde gestohlen, doch dürfte die Beschaffenheit Plymouth, 16, August. D e Hamburger Mpunler Q preußen, art) s : g E E E Banknotenartikels der Bundesverfassung cinge- | Staatssekretär Giërs di» Frage gerichtet, ob der Ausbruch der | der noch auf dem Kriegsfuße stehenden Truppen 35 000 Mann desselben grade nier immer dle ese lein; E aus arbhere Land- Postdampfer ,„ Sn a N b T B) Der Dampfer des |: Neukuhren (Seebad in Ostpreußen , Reg.-Bez., Königsbere, gangenen Unterschriften 52 588 für gültig, ‘3695 für un- | Feindseligkeiten in Albanien das Signal zu einer bulgärischén | Näh völliger Durchführung der Wehrordnung vom : irthe haben în den guten Lagen diese onats den meisten New-York, 16. August. . T.BV.

: ; 256 i; wirt i; « ift bier einget ; Kr. Fishhausen) bis zum 1. August (Kurgäste). . - - gültig und 224 für zweifelhaft erklärt und die Bundesver- | Revolution in Ostrumelien sein werde. Giers habe erwidert: | 1879 (allgemeine Dienstpflicht für die Bulzaren : vier e Roggen eingenra br H rae Apr v ved Pow läht fi ein Les RoxddeutiCen Lloyd «Las M rone Neustadt (Seebad in Holstein) bis Ende Juli (Badegäste) . 46

abu den 13. September zur Vornahme einer | er glaube nit, daß eine solche Konjequenz eintreten werde; | in der aktiven Armee, tha!sählih indessen nur zwei Jahre, soll Jeye Urtheil darüber jeßt noch nicht angeben. Der Sommerroggen Niendorf (Holstein, Kr. Pinneberg, bis zum 7, August (Bade-

Volksa imm

berufen.

Velgien. Brüssel, 16. August. (W. T. B.) Heute fand, von dem herrlichsten Wetter begünstigt, das patrio- tische Fest in der National-Ausstellung statt. Eine

dihtgedrängte Menschenmenge bewegte si in allen nah dem Ausstellungspalaste führenden Straßen. Die Mitgliéder der Repräsentantenkammer und des Senats, sämmtliche Minister, Deputationen von der Armee, von Privatgesellshaften und der Presse, ferner die Bürgermeister und Deputationen sämmt- licher Kommunal-Räthe E kamen im Zuge Mittags in der Ausstellung an. Se. tajestät der König und die Mit- glieder der Königlichen Familie trafen um 11/, Uhr daselbst ein, überall von enthusiastishen Zurufen begrüßt. Die Stadt ist reih beflaggt. i 16. August, Nachmittags. Bei dem heutigen Na- tionalfest hielt Se. Majestät der König in Erwiderung auf die an ihn gerihteten Ansprachen folgende Rede: „Ich bin tief gerührt von den Worten, die ih soeben vernom- men habe; ich danke den so patriotish gesonrenen Vertretern der Nation, ebenso wie allen Mitgliedern der Staatsregierung, der \tädti- {Gen Verwaltung undder Provinzial- und Kommunalvertretungen für die {önen und herzlichen Worte, welche sie soeben an mi ge- richtet haben. Mit - tiefgerührtem Herzen bringe ih heute meine wärtinsten Glücckwünshe den ehematigen Mitgliedern der provi- forischen Regierung ünd des Kongresses dar, die hier um mi ver- sammelt sind. Dies Fest, was wir heute feiern, ift im währen Sinne des Wortes das Ihrige. Alle mitsammen ' zollen' wir den Tribut der Verehrung der Generation ‘von 1830, dur diè wir das gèwörden, was" wir heute: sind. Von aufrichtiger Dankbarkeit für die auserlefenen Männer erfüllt, denen das Land seine bewunderns- wérthe Verfassung verdankt, hat dasselbe die Namen jener Helden mit unverlöshlihen Zügen auf das erste Blatt seiner Annalen verzeichnet. Möge ihx starker Geist und ihr warm patriotisches Empfinden stets unsere und unserer Kinder Herzen höher \{lagen lassen, möge unser gesegnetes uvd ‘reiches Vaterland, wenn es nach 50 Jahren die 100 jährige Jubelfeier begeht, von uns dasselbe fagen, das wir heute von jenen sagen: sie waren der Mission, die der Himmel ihnen übertragen, würdig. Die Mitglieder der provisorischen D erun, und des Kovgresses haben in die Weisheit des belgishen Volkes ein gerechtes Vertrauen ge- seßt, indem sie die belgishe Nation “mit den freisinnigsten Institutionen der Welt ausstatteten. Dieses Vertrauen ist nit ge- täuscht worden. Dank der Entwickelung des öffentlihen Geistes hat reiber Erfolg ihre Bemühungen gekrönt. Das Schauspiel, dem Sie in diesem Augenblick beiwohnen, ist Ihr gerechter Lohn. Ich kann mir die hohe‘ Genugthuung vorstellen, die Sie bei dem Anblick des ein halbes ‘Jahrhündert des Wohlstandes feiernden Vaterlandes, sowie bei dem Blick auf diese herrlichen Ausstellungen der Kunst und der Industrie empfinden, welche eine so hohe Vorstellung von den Hülfsniitteln und von der Lebenskraft des - Landes geben. Welh* mächtige Anregung liegt niht für die aufwachserde Generation in dem Studium - dieser ersten Periode unserer Nationalgeschihte Und der in ihr gemachten Fort- \{ritte! Wie viel ist in diesem Zeitraum geleistet worden und welchen Aufschwung haben die verschiedenen Zweige mens{licher Thätigkeit Unker uns gewonnen! “Der Wohlstand des Landes ist imtetigen Fortschreiten begriffen und wird fich noch mehr entwickeln, “sobald für ‘die Erzeugnisse Unseres - Gewerbefleißes : ermehrte Absaß- wege geschaffen sein werden. Hier liegt das.-- Feld der Thä- tiùkeit, auf welches unsere strebsame und arbeitslustige Jugend ihre Anstrengungen zu richten haben wird. In dem Augénkblicke, wo wir einen so hervorragenden gé\{ichtliben Gedenk- tag feiern, dürfen wir auch nit unterlassen, den Tribut! der Dank- barkeit den 5 Großmächten darzubringen, die üns in die europäische Staatenfamiliè eingeführt, und die, indem sie als Garanten für die Neutralität eintraten, uns einen ó0 jährigen Frieden erhalten haben. Den Pflichten, welche ‘uns durch die Großmächte auferlegt wurden, treu nahkommend, is es“uns ein Bedürfniß denselb-n in Erwiede- rung einer so- großen Wohlthat heute die Versicherung zu geben, daß wir an den übernommenen Verpflichtungen unverändert festhalten. Wenn Belgien sich zu den freundlihen Beziehungen, wel{he es zu den Garantiemächten unterhält, besonders Glück wünscht, so ist es nicht minder erfreut darüber, auch mit den anderen Staaten auf freund- lidem Fuß zu stehen und von denselben unausgesezt Beweise der Sreundschaft zu erhalten. Lassen Sie uns daher, meine Herren, dem innigen Wunsch Ausdruck geben, daß die neue, nunmehr vor uns liègende Periode in würdiger Weise auf ‘diejenige folge, die ihr vorangegangen. Gott \{üßé Belgien! möge unfer geliebtes und herrliches Vaterland unter dem Schuße der Verfassung und umgeben von den Sympathien der ganzen Welt auf dem Wege der Weisheit und der Chre, dem es bisher géfolgt, unbeirct weiter fort\chreiten und der Erfüllung der Mission, die es erhalten, nahstrében. Fch werde meine Lemühungen mit den ' Jhrigen zur! Lösung der uns gemeinsam gestellten Aufgabé vereinigen. Der einzige Ehrgeiz, ‘den i ‘besiße, ist ‘der, meinem Vaterlande, das ich mit ‘ganzem Herzen liebe, und'an dem ich-mit ganzer Seele hänge, zu 'dienen,“

Diesen Worten folgte laute Akklamation ; sodann defilir- ten sämmtliché Bürgermeister des Landes vor dem Könige. Seiee Festkantate, von 900 Sängern ausgeführt, beschloß die

eier.

17, August. „(W.T. B) Der „Moniteur Belge“ veröffentlicht das Ges eß, nah welchem den Deserteuren und anderen, die sih der Militärpflicht entzogen haben, Amnestie bewilligt wird. Außerdem werden noch verschiedene andere Gnadenerlasse des Königs publizirt.

Großbritannien und Jrland. London, 16, August. (W. T. B) Jn ‘der heutigen Unterhaussizung erwiderte der Unter - Staatssekretär für Jndien, Har- tington, auf eine ‘Anfragé Cowens: Was auch immer für ein“Einverständniß! früher zwishen Abdurrhaman und ‘Ayub Khan bestanden haben möge, er sei der nsiht, daß jevt ein solches niht “mehr bestehe, da die Interessen

erselben ‘einander widersprehende seien. Bei | der Spezialdebatte über das Ausgabebudge1l erklärte der Unter - Staatssekretär Dilke in Beantwortung einer Anfrage Wolffs: Zwischen Rußland und Oesterreich * beständen * der Donau-Kommission wegen keine Schwierigkeiten, wohl abér-hätten sih/ folhe Schwiérig- keiten zwischen Oesterreich und Bulgarien und Oesterreich und Rumänien wegen der Ernennung von Delegirten zur Dottau-Koinmission ‘ergeben. / Jndeß sei zu hoffen, daß diese Schwierigkeiten bald: beseitigt sein würden.

Nach einem Telegramm aus Quetta ist das englische Lager bei ‘Kächamadan - héeute von einer starken O ‘Páthans angegriffen worden. ' ‘Der: Angriff wurde jedoch ‘a gesVlagen und * der Feind 2.Meilen weit verfolgt. Die eng-

ishen Truppen! hatten 80 Todte.

177 August. (W. T. B.) Nach dem dem Parla- mente vorgelégten diplomatishenSchriftwechsel über

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stehe, um der bulgari auf welche sie in Ostrumelien einen Einfluß haben könnte, ein- dringlih vorzustellen, wie höchst unklug es ihrerseits sein würde, wenn sie einer der wiht'gsten Bestimmungen des Ber- liner Vertrages in einem Augenblicke zuwiderhandeln wollte, wo die Mäch‘e so große Anstrengungen machen, um - die DurWhführung der anderen Bestimmungen dessélben zu sichern.

Frankreich, Paris, 14. August. (Fr. Corr.) Der Präs ident der Republik hat im Verfolg seiner Cher- bourger Reise an den Marine-Minister Admiral Jaurégui- berry ein Schreiben gerichtet, in welcheui es heißt : „JO kann Jhnen zu dem vortrefflihen Zustande, in dem ich die beiden im Hafen von Cherbourg vereinigten Geschwader vor- efunden habe, nicht genug Glück wünschen. Jch habe das berrliche Aussehen der Schiffe und die s{höne Haltung der ann}chasten bewundert. Jch bitte Sie, den Ausdruck meiner hohen Befriedigung zu empfangen und den Offizieren und Seeleuten zu übermitteln.“ (Journ. a Der Präsident Grévy hat am 13. d. den an Stelle des Fürsten Ypsilanti zum Gesandten Grie- chenlands ernannten Hrn. Braïlas-Armeni in Antritts- Audienz ‘empfangen. 16. August. (W. T. B.) Von den zu den Sigzungen zusammengetretenen Generalräthen haben bis jeßt sieben thre bisher aus Konservativen bestehenden Bureaus mit republikanischen Mitgliedern beseßt. Die bei n der Sizungen gehaltenen Reden betonten meist die Be riedigung darüber, daß sih in den jüngst stattgehabten Wahlen die An- hänglichkeit des Landes an die Republik kundgegeben habe. ‘— ‘17, August. (W. T. B.) Bei den Bureaux- wahlen der Generalräthe haben die Republikaner bisher in 14 Generalräthen den Sieg davon getragen. Bei Eröff- nung der Sigungen hielten die Minister, von denen sieben zugleih Mitglieder und Vorsißende in den Generalräthen sind, Reden, in denen sie die Entwickelung des Wohlstandes Frank- reichs konstatirten und hervorhoben, daß der Frieden nah innen wie nah außen gesichert sei. Die leßten Wahlen hätten jener' Politik, welche entshlossen sei, von Allen gleihmäßig die eth 8 unker dié Geseße zu verlangen, die Weihe ertheilt.

i Griechenland. Athen, 5. August. Der W. „Pr.“ wird über die Streitkräfte Griechenlands geschrieben:

„Die allgemeine Wehrpfliht war für Griechenland {hon dur das Geseß vom 15. Januar 1867 ‘vorgeschrieben. Aber aus dem Wortlaute des letzten, vom 27, November 1878 datirten Webrgeseßzes ergiebt sih mit Bestimmtheit, daß wenigstens bisher von einer all- gemeinen Wehrpflicht nicht geredet werden konnte. Selbst dieses jüngste Mes spriht zwar in seinen ersten Sätzen die perjön- lihe und unübertragbare Ausübung der Dienstpflicht besonders aus, läßt aber doch noch Mittel, wie sich der Eine oder der Andere die Dienstpflit nicht unerheblich erleihtern kann. Das neue Wehr- geseß follte mit Beginn dieses Jahres ins Leben treten, und es wird selbstyerständlih noch lange dauern, bis die Ergebnisse des neuen Wehrgeseßes vollends zutäge getreten sein werden. Die gegenwärtige

Stärke der griechishen Armee ist folgende: Infanterie: 18 Infanterie-, 8 Jäger-Bataillone à 4 Com- pagnien. Die Compagnie zählt 4 Offiziere im Frièden wie im Kriege, dann an- Mannschaft im Frieden 14 Unteroffiziere, 2 Hor- nisten, 100 Mann ; im Kriege 26 Unteroffiziere, 4 Hornisten, 216 Mann.- Die Krie-s\tärke eines Bataillons ist 19 Offiziere, 1 Arzt, 2 Beamte und 1000 Mann, die gesammte Infanterie- und Jäger- trupp?: beträgt fomit “im Kriege rund 26000 Mann. Die Infan- terie ist mit dem Gras8gewehr, ‘also sehr gut benaffnet. Gewehre dürften auch ausreihe\d vorhanden sein. Das Reglement ist dem früheren franzöfischen nad; gebildet. Kavallerie: 1 Regiment mit 5 Escadronen. Die Escadron hat im Frieden 4 Offiziere, 24 Unteroffiziere, 4 Trompeter, 89 Mann, 113 Pferde, im Kriege 4 Offiziere, 30 Urteroffiziere, 4 Trompeter, 131 Mann, 161 Pferde. Die Kriegsstärke des Regiments, d. i. der gesammten griehishen Kavallerie, is 25 Offiziere, 3 Aerzte (und Thierärzte), 2 Beamte, ‘843 ‘Mann, 835 Pferde. Die Kavallerie führt einen- Karabiner des Syftèms Gras. Die Pferde sind klein, aber ausdavernd. Artillerie: 1 Regiment mit 12 Batterien à 6 Geschüße. Die Batterie hat 4 Offiziere, 18 Unteroffiziere, 3 Trompeter, 5 Handwerker, 42 Bedienungssoldaten im Frieden und 4 Offiziere, 25 Unteroffiziere, 66 Bedienungssoldaten im Kriege. Die Stärke des Regiments" ist im Kriege 55- Offiziere, 4 Aerzte (und Thier- ärzte), 2 Beamte, 2503 Mann (inklusive der Fahrsoldaten der Feld- und der Maulthieztreiber der Gebirgöbatterien). Die Artillerie führt ein Kruppgesbüß mit 7,5 Centimeterkaliber. Feld- und Ge- birgsfkaliber ist derselbe. Die Geschosse haben Kupferführung und Perkussionszündung. Pioniere: 1 Bataillon mit zusammen am Kriegsstande: 17 Offiziere, 1 Arzt, 2 Beamte 723 Mann, 10 Pferde. Sanitätstruppe: 2 Krankenwärter-Compagnien mit zusam- men 4 Offizicren, 232, im Kriege 322 Mann. (Es existiren an Sanitätë-Anstalten 6 Hospitäler, 24 Ambulanzen, dann das pharma- zeutishe Central-Insftitut). Der Train ist jedem Truppenkörper beigegeben, \o jedem Jn- aerie-Botaillon 50 Maulthiere, dem Kavallerie-Regimente 86 Maul- ere 2c. Die voranstehenden Ziffern bezichen sich aber nur auf die defi- nitiven Organisationen. Außerdem wurden wiederholt bei den fort- währenden Konflikten mit “der Türkei in Folge ‘von Spezialgeseten besondere Einberufungen ‘veranstaltet und damit eine „außer- ordentliche Reserve“ gegründet, für die fteilid die Cadres {wer aufzubringen sein “dürften. Mit Berücksichtigung dieser „außerordentlichen Reserve“ dürften dem- griechischen Kriegs: Ministe- rium! 40- bis 45 000 Mann zur Verfügung stehen, von denen aber hôchstens 30 000 als organisirt betraht.t werden können.“

Türkei. Skutari, 14, August. Dem „Pest. L.“ meldet man von hier: Die Nachricht, daß das griehishe Konsulats- gebäude in Prizrend durch eine Pulvermine in die Luft gesprengt wurde, erweist sich ‘als falsh. Dagegen ist es zweifellos, daß die Unabhängigkeitserklärung der Albanesen nur noch eine Frage der Zeit ist, Sowohl von Prizrend als von Skutari wurde nah Konstantinopel telegraphirt, daß die I sofort alle Maßregeln, die Albanesen mit Gewalt zur Abtretung eines Gebietes an Montenegro zu bewegen, wider- rufen möge, da si die Liga sonst aller Verpflichtungen gegen den Sultan für entbunden erahten werde. An die christ-

lihen. Albanefen wurden gestern die neuen Martinigewehre vertheilt.

Bulgarien. Sofia, 8. August. Ueber die Streit- macht“Bulgariens meldet die W. „Pr.“, daß die

die unionistishe Bewegung in Bulgarien und

chen Regierung und allen den Personen,

immung über die Revision der Verfassung ein- | die russische r BunA habe Alles gethan, was in ihrer Macht | jährliches Rekrutenkontingent daher etwa 8000, sechs Jahre in

der Reserve, zehn Fahre in der Landwehr) werde die Gesammt: kriegsstärke der Linie und Reserve 80 000 Mann, etwas weniger die der Landwehr (Opoltschenje) betragen. Schon jeßt seien genug Mannschaften vorhanden, um das stehende

eer zu ergänzen und Neuformationen von etlihen-Jnfanterie-

ataillonen aufzustellen. Die noch sehr schwache Artillerie ist mit Kruppschen Hinterladern bewaffnet, welche im Türken- kriege erworben wurden. Die Kavaller'e zähle nur etwa 500 Mann. Fast die Hälfte des diesjährigen Staatshaushalts: Etats entfiel auf das Kriegsbudget, nämlih 11 250 000 Fr. ck14. Ag. Wie man der A. „Allg. Z§“ von hier berichtet, glaube man hier, entgegen anderweiti- gen Meldungen, daß sih die rumänisch-bulgarischen Beziehungen wieder gebessert haben, und erblicke den Beweis hierfür in der Ankündigung, daß der rumänische Agent Hr. Stourdza demnächst wieder hier auf seinem Posten A werde. j Un Oul, 8. August. Fürst Alexander wird in 8 bis 10 Tagen hier erwartet, von wo er sih nach Varna zum Gebrauch der Seebäder auf einen Monat begeben wird. Anfangs September kommt er nah Rustschuk und verbleibt dann einen Monat in unserer Stadt. Die Ernte ist in diesem Jahre in Bulgarien quantitativ und qualitativ in allen Gattungen sehr günstig ausgefallen. Oh be An On gestattet wird, weiß man noch nicht estimmt.

Nußland und Polen. St. Petersburg, 16. August, (W. T. B.) Die von ‘dem „Bereg“ gerüchtweise gebrachte Nachricht, daß die dritte Abtheilung der Kanzlei des Kaisers dem Ministerium des Jnnern einverleibt

werden solle, dessen Leitung Graf Loris-Melik off über- nehmen würde, während der bisherige Minister des «Innern, Makoff, zum Minister für Post und Telegraphen ernannt werden solle, wird von gut unterrichteter Seite mit dem Be-

merken bestätigt, daß diese Personalveränderungen demnächst bevorständen.

Statistische Nachrichten.

Gemäß den Veröffentlihungen des Kaiserlichen Gesund-

heits-Amtes sind in der 32, Jahrezwoche von je 1000 Be- wohnern, auf den Jahresdurhschnitt berechnet, als gestorben ges meldet: in Berlin 342, in Breslau 38,4, in Köaigsberg 26,3; in Cöln 32,3, in Frankfurt a. M. 20,4, in Hannover 33,0, in Cafsel 22,3, in Magdeburg 40,6, ia Stettin 38,0, in Altona 299 in Straßburg 37,7, in Mey 20,2, in München 34,2, in Nürnberg 20,7, in Augsburg 26,0, in Dresden 29,5, in Leipzig 186, in Stuttgart 22,9, in Braunschweig 23,8, in Karlsruhe 25,7, in Hamburg 18,0, in Wien 21,5, in Budapest 41,9, in Prag 27,7, in Krakau 429 in Basel 24,5, in Brüssel 25,2, in Paris 27,7, in Amsterdam 23 P in Kopenhagen 19,7, in Stockholm 33,2, in Christiania 28,1, in St. Petersburg 43,3, in Odessa 53,3, in Bukarest 28 3, in Rom 26,6, in Turin 24,7, in Warschau —, in Madrid —, in London 242 in Glasgow 21,3, in Liverpool 26 2, in Dublin 35,3, in Edinburgh 16,5, in Alexandrien (Egypten) 48,3. Ferner aus früheren Wocben : in New-York 43,1, in Philadelphia 28,4, in St. Louis 17 8 in Chicago —, in Cincinvati 22,3, in San Francisko 11,9, in Calcutta 16,7, in Bombay 28,0, in Madras 31,3. Beim Beginn der Berichtswoche herrschten an den deutschen Beobachtungsstationen westlihe und \üdwestliche Windrichtungen, die aber nur in Süddeutschland überwiegend blicben, in Mèittel-, West- und Ostdeutsbland gingen fie bald in nordwestlicbe über und sprangen erst gegen Ende der Woche wieder nah Südwest um. Die Temperatur der Luft war eine kühle und erreichte das Monatsmittel niht. MRegengüsse waren häufig, Gewiiter selten. Der schon beim Wochenbeginn niedrige Luftdruck stieg am 3. Auzust, sank aber am 4., in Beriin und Breslau am 5., wieder räsch und zeigte auch am Schlusse der Woche keine steigende Tendenz.

Die Sterblichkeitaverhältnisse gestalteten sich während der Be- richts8wohe in den meisten größeren europäischen Städten besser, obgleih' sie, vamentlich in vielen deutshen Städten noch immer keine günstigen zu uennen sind. Die aligemeine Stetrblichkeitsverhält- nißzahl für die deutshen Städte sank auf 29,8 von 33,2 der Bor- woche (auf 1000 Bewohner und aufs Jahr berechnet). Fnébesondere wurde der Antheil des Säuglingsalters an der Sterblichkeit kleiner, so daß von 10000 Lebenden (aufs Jahr berechnet) 150 Kinder unter einem Jahre starben gegen 176 der vorhergegangenen Woche (in Berlin 163 gegen 231).

Unter den Todesursachen ragen voch immer Darmkatarrhe und Brechdurcfälle der Kinder dur ihre große Zahl hervor, wenn die- selbe aud, in den meisten Orten kleiner geworden if als in der vorhergegangenen Woche. Die Gesammtzahl der daran als gestorben gemeldeten Kinder erreihte noch immer die Höhe von 1064 (gegen 1310 der Vorwoche). In den meisten größeren Städten des Jn- und Auslandes nahm die Zahl der Todesfälle an diesen Krank- heiten ab, in Dresden, Magdeburg, Hannover, Cöln ift sie ein wenig höher als in der Vorwoche. Auch Todesfälle an Ruhr wurden im Allgemeinen seltener, nur in Berlin häufiger beobachtet. Das Vorkommen der meisten anderen Infektionskrankheiten war im Allgemeinen ein beschränkteres. Masern forderten in Danzig, Hamburg, Lüneburg, Stockholm, London, Scarlachfieber in Berlin, Hamburg, Cöln mehr Opfer. Diphtherie herrshte in Viersen und Bohum in größerer Ausdehnung. Typhöse Fieber wurden in Berlin, Breslau, München, Hamburg, Paris häufiger, in Wien und St. Petersburg seltener Todesveranlassung. Todesfälle an Flecktyphus und an falls- fieber wurden aus deutschen Städten gar nicht gemeldet. Fn St. Petersburg sank die Zahl an ersteren auf 13, in London kamen 2 zur Beobachtung. Auch die Poden zeigen si in den meisten Orten in sehr beshränkter Zahl. Aus -Wien werden 12, aus Paris 38, aus Pest und Alexandria je 6, aus St, Petersburg 4, aus Prag und Bukarest je 3, aus London und Odessa je 2, aus Krakau und Christiania je 1 Todesfall gemeldet. Jn mehreren spaniscen Städten treten Pocken häufiger auf. Aus teutschen Städten kam kein Polkentodesfall zur Meldung.

Kunst, Wissenschaft und Literatux.

Von dem Prachtwerk „Spanien“ (Berlin, Verlag von Gebrüder Paetel) liegen die Lieferungen 9—12 vor. In denselben \ch{ließt sih an die Beschreibung der Kunstshäße Madrids ein kurzer Ueberblick über die spanische Literatur. Sodann wird der Leser näch Aranjuéz und weiter nach dem uralten Toledo geführt. Die Text- uftrationen zu der anziehenden Schilderung dec 9, Lieferung fowie ein derfelben beigefügtes Tondtuckbild geben meist Velasquezsche Bilder ‘aus der Madrider Gallerie wieder die /der 10. Partien a. s Aranjuez, während die 11. und 12. prächtige Bauwerke von Toledo und charakteristishe Typen aus seinem Straßenleben veranschaulicht.

Land- und Forstwirthschaft. E Einem in dem „Hamb. Corr.“ enthaltenen Ernteber icht

Friedensstärke der: Fnfanterie auf etwa 12 000 Mann sich be- laufen dürfte, die des gesammten: stehenden Heeres auf etwa

aus dem mittleren;:Mecklenburg entnehmen wir Folgendes: Der Winterrogen ist meistens \chon eingefahren ; kleinere Besißer

st ; / ielfach besser, als der Winterroggen, der vom Froft gelitten E a4 da ersterer später reif wurde, er mithin auch nit so lange E Regen ausgeseßt war, so wird sein Ertrag gewiß recht befrie- di en. Der Weizen stand, wie wir bisher immer berihten konnten, E gut und v rsprach eine ausgezeichnete Ernte; jeßt aber hat se sh in Folge des {weren Regens und des Hagels \o sehr gelegt, s an cin Aufrichten nicht mehr zu denken ist. Das einzige Gute f noch dabei, daß er auch größtentheils reif ift, so daß der Schaden bo wohl nit groß sein wird. Zu empfehlen ist aber, daß man ihn auf Schwaden erst ordentlich trocknen läßt. Das Sommer- ‘vi hat durchweg einen sehr guten Stand. Die Gerste stand ut, sie ist theilweise hon gemäht und eingebraht; der Hafer steht fehr gut, nur hat er theilweise dur Hagel gelitten, wodurch manches Korn ausgescblagen und auch Lagerkorn gekommen ist, was um fo \{chlimmer ift, als dadurch das Stroh nicht so gut zum Häterling- s{hneiden taugt. Die Erbsen werden eine sehr gute Ernte geben, enn es nur gelingt, sie trocken einzubringen. _ Die frühen Erbsen find bereits gemäht, und leidet das werthvolle Stroh, das fast Heu- werth hat, unter dieser steten Nässe; aber auch bei den späteren Erbsen werden {on die unteren Blätter von allem Regen faulig; der Schotenansaß is} sonst ein sehr guter, und das Ungeziefer hat nit geshadet. Lupinen, Wicken und Bohnen wachsen noch und stehen ganz ausgezeichnet; s{werlich. wird aber der Landmann leßtere trockden in die Scheune bringen können. Die Kartoffeln leiden in Folge der Nässe sehr an der bekannten Pilzkrankheit; man fiudet grüne Kartoffelfelder seit Wotben gar nit mehr, dafür aber {on reichlich kranke Knollen, und da der Knollenansaß stellenweise ein recht eringer scin soll von anderen Orten hörten wir das Gegentheil

o dürste diese Frucht abermals keinen aroßen Ertrag geben.

Memel, 14. August. Das „M. D.“ berichtet: Die Memeler Fisch-Brutanstalt wurde im verflossenen Winter eingerichtet und mit falifornischen Trôgen und Wilmotschen Trichtern aus: stattet. Es wurden gebrütet 300 000 Lachseier, 10000 Forelleneier. Bis Mitte April war die Sterblichkeit recht gering, plöglih trat am 17. April mit einem heftigen Gewitter eine fo erheblihe Tempe- raturerhöhung ein, daß das Brutwasser in einigen Stunden von +2 auf 4-120 R. und mehr stieg und troß sehr energischer Anwen- dung von Eis nicht unter 8—9 9 gebracht werden fonnte, bis „nah einigen Tagen kühlere Witterung eintrat. Die gerade im Ausschlüpfen begriffenen Lachse starben in Folze dessen bis auf 30(00 Stück sfämmtlih ab, während von den Forelleneiern 5000 angebrütete nah Maticken abgegeben wurden und von dem Rest 4000 auskamen. Die 30 0C0 Lachse wurden an einer passenden Stelle in die Dange geseßt,

die Forellen an verschiedenen Drten in geeignete Bäche vertheilt.

Ueber den internationalen Saatenmarkt in Wien äußert fich die „Presse“ folgendermaßen: „Die Institution des Wiener Saatenmarktes hat si unter den ungünstigsten Produktions- verhältnissen als werthvoll erwiesen, wie dies das vergangene äußerst \{chlechte Erntejahr deutlih genug gezeigt hat. Viel wurde dadur stets für die allgemeine Drientirung, für die Preisentwickelung, für die Anbahnung neuer und die Befestigung alter Handelsverbindungen gewonnen. Und dieser Gesichtspunkt ist für die Beurtheilung eigent- lih entscheidend, nicht die chwankende Höhe der Umsäße, welce auf dem einzelnen Saatenmarkte erzielt werden ; obwohl ein günstiges Resul- tat in leßterer Beziehung einen niht zu untershäßenden wirthscaft- lien Vortheil bildet. Der ges{äftlihe Umsaß dürfte auf dem über- morgen beginnenden Saatenmarkte leider troß des reihen Ernte- segens, welchen die Monarchie theils bereits eingebracht hat, the Ils noch einzubringen im Begriffe steht, nicht die Dimensionen erreichen, welche man noch ‘vor’ Kurzem erhoffen durfte, Durch die Ungunst der Witterung, welche die Druscharbeiten hindert, können wir den Wiener Saatenmarkt nicht reichlich genug mit Waare beschicken, um sofort einen lebhaften Verkehr da!elbst zu inauguriren. Allerdings fann der Nachtheil theilweise ausgeglichen werden, den wir dadur erleiden, daß wir den regelmäßigen Vorsprung unserer Ernte auf dem europäishen Markte zum Theil eingebüßt haben. Dieser nur nach Wochen zählende Vorsprung wird um fo wichtiger und muß um so rashec und intensiver aus8genußt werden, je stärker uns die amerifanische Konkurrenz in. der Versorgung des europäischen Kon- sums an den Leib Es dies geschieht von Jahr zu Jahr in

edrohliherem Umfang.“ :

V ien 14 August. (W. T. B.) Der achte internatio- nale Getréide- und Saatenmarkt ist heute eröffnet worden. um Präsidenten wurde Naschauer (Wien), zum Vize-Präsidenten

ting (Stuttgart) gewählt. Nah Begrüßung der Versammlung durch den Vertreter der Regierung und durch den Bürgermeister wurde der vom General-Sekretär der Frubt- und Saatenbörse, Lein- kauf, verfaßte Bericht über die Ernte in Desterreih-Ungarn vorgetragen. In diesem Berit wird, wenn man die Zahl 100 för eine Mittelernte annimmt, das Ergebniß bei Weizen auf 98, bei Roggen auf 97, bei Gerste auf 109, bei Hafer auf 107 %/9 angeschlagen und die Exportfähigkeit bei Weizen auf 5, bei Gerste auf 6, bei Hafer auf 4 Millionen Zollcentaer geshäßt. Für Roggen ift bei normalen Konsumverhältnissen eine Exportfähigkeit nit vorhanden. Nach dem von dem Vizze-Präsidenten Sting über die Ernte in an- deren europäischen Ländern erstatteten Bericht hat Weizen meist eine mittelgute ünd gute Ernte, Roggen eine {wae Mittelernte oder \chleckte Ernte, Gerste und Hafer aber gute, theilweise sehr gute Ernten ergeben. Nab einem Telegramme des österreichischen General-Konsuls in New-York vom 14. c. ist der Ausfall der Ernte in Nordamerika quantitativ ebenso groß wie im vorigen Jahre, nach einem Berichte der New-Yo:ker Produktenbörse von Ende v. Mts. stellt fch dieselbe aber qualitativ geringer als im Vorjahre.

Gewerbe und Handel.

Der Aufsichtsrath der Hamburger Dynamit - Aktien - Gese Tt Reit vorihats Nobel & Co., hat auf Grund des Rech- nungsab\s{lufses pro 1879/80 die Dividende nah Abschreibungen von insgesammt 90 000 M auf 10 9/6 festgeseßt.

Der ungarische Geseßentwurf, betreffend eine ge- meinsame Vertretung der Eisenbahn-Prioritäts-Obli- gationen, der demnäbst dem Abgeordnetenhaus vorgelegt werden soll, enthält, wie der „Pester Lloyd“ meldet, folgende Hauptbestim- mungen : Die Rechtsverhältnisse zwischen den Prioritäts-Dbligationen- Besißern und den schuldnerishen Bahnen können unter Intervention des Gerichtes abgeändert werden. Abänderungen werden vor- geshlagen durch eine Versammlung der Obligationsbesiger und find nah Genehmigung des Gerichtes A für die niht einwilligenden Besitzer verbindlih; die inberufung einer ea Versammlung erfolgt auf Ansuchen der s{uldnerischen Eisenbahn oder eines Theils der Obligationsbesißer. Stimmberech- tigt sind die si als solche legitimirenden Obligationébesißer. Das Gericht fann nur jene Vorschläge, denen der Vertreter der s{huld- nerishen Bahn zustimmt, genehmigen. Vorschläge, geaen welche ih die Hälfte der Besißer der bestehenden Eisenbahnshuld erklä- ren, können vom Geriht nicht genehmigt werden. Gegen die Gerichtébeshlüsse ist eine Appellation - zulässig. Die fi legitimirenden Besißer können auch dann appelliren, wenn sie an der Versammlung nicht theilgenommen haben. Die Legitimationsbedingungen sind streng und schließen allen Miß- brauch aus. Bet den garantirten Bähnen hat der Vertreter der Re-

ierung dieselben Rechte, wie die \{huldnerisde Bahn. Die Vor- adung der Obligationdbesißer und die Publikation der Beschlüsse wird mit Nücksiht auf möglichste Verbreitung geregelt. Für die Nichterscheinenden wird ein ex officio-Vertreter aufgestellt, der an der

Berlin, 17. August 1880.

Das 1. Garde-Dragoner-Regiment feierte gestern die zchnte Wiederkehr des Ehrentages von Mars la Tour, an welchem es bei einer Attaque 15 Offiziere und 126 Mann verlor, dafür aber die Genugthuung hatte, zur siegreichen Entscheidung der Schlacht wesentlih beigetragen zu haben. Se. Majestät der Kaiser und König geruhten das Fest mit Allerhöchstihrer Gegenwart zu beehren. Mittags 1 Uhr hielten Se. Majestät auf dem Hofe der Kaserne des Regiments einen Appell ab, zu welhem au das 2. Garde- Dragoner-Regiment befohlen war. Beide Regimenter waren zu Fuß in einem auf einer Seite offenen Viereck um das auf dem Fuß-Exercirplaÿ errihtete Denkmal der Gefalle- nen aufgestellt, die Unteroffiziere vor der Front ihrer Escadrons, die Offiziere auf dem Flügel. . i

Se. Majestät der Kaiser, Allerhöhstwelcher in Begleitung Sr. Kaiserlichen Hoheit des Kronprinzen, sowie Jhrer König- lichen Hoheiten der Prinzen Carl, Friedrih Carl und Albrecht erschienen, hielten eine Ansprache an die Offiziere und Mann- schaften, worin Allerhöchstdieselben der Bedeutung des Tags edachten. S / :

N Nach dem Appell fand ein Frühstück im Dffizier-Kasino statt, an welhem Se. Majestät und die Königlichen Prinzen theilnahmen. E 2 .

/ A 6 Uhr vereinigten si die Offiziere mit ihren Gästen zu einem Festdiner, an dem Sih Se. Kaiserliche Hoheit der Kronprinz und Se. Königliche Hoheit der Prinz Albrecht be- theiligten. Die Mannschasten waren am Nachmittage vom Dienst befreit und wurden Abends s{hwadronenweise mit Bicr bewirthet.

Cöln, 17. August, 1 Uhr 35 Minuten früh. (Tele- gramm.) Die Englishe Post vom 16. August früh, planmäßig in Verviers um 8 Uhr 21 Minuten Abends, ist ausgeblieben. Grund: Verspätete Ankunft des Dstender Zuges in Verviers.

Dessau, 12. August. Die Enthüllung des Denkmals des Fürsten Wolfgang von Anhalt in Bernburg ist vom 2, auf den 12, September verschoben worden.

Die Rennbahn zu Lankw tit-Licbterfelde hat nun auch die Propositionen für ihr September-Meeting festgestellt. Das- se[be wird am 5., 9,, 12. und 14. September, jedesmal Nacbmiltags 3 Uhr beginnend, abgehalten werden. Am Sonntag, 5. September, werden zwei Hürden- und drei Jagdrennen um Preise von 1200 bis 3000 M, insgesammt von 9000 M abgehalten werden. Am Don- nerstag, 9 September, sollen gleichfalls zwei Hürdenrennen und drei Steeple-Chasen geritten werden um den Gesammtpreis von 9000 4, während am Dienstag, 14. September, für die gleihe Zabl von Rennen ein Gesammtpyreis von 10 000 & auëgeseßt ist. Den Glanzpunkt des Meetings wird derSonntag,12. September, bilden, an welchem unter den proponirten 5 Rennen das große Manöver-Jagdrennen um den Preis von 4000 4 für Pferde aller Länder im Besiß von aktiven Offizieren der deutshen Armee und von solchen in Uniform zu reiten, zum Auêtrag gebracht werden wird. Eine Betheiligung von 20 bis 25 Pferden wird bei diesem Rennen mit Bestimmtheit erwartet. Die zu diesem Tage ausgeseßten Preise belaufen sih auf 11500 A Inzwishen wird an der Fertigstellung der Rennbahn mit großem Eifer gearbeitet, und sind die Arbeiten auf derselben schon jeßt so weit vorgeschritten, daß für das September - Meeting jeder Wunsh Befriedigung finden und jeder Mangel beseitigt sein wird. :

ä -Statistik. Bter f Personen

Aachen bis zum 8. August ein\{l. (Fremde und Kurgäste). . 18 264 Ablbeck (an der Ostsee, a. Insel Usedom, Reg.-Bez. Stettin) eun L U C Od Baben-Büden bis zum 13. August... . + , « , 26123 Boltenhagen (Ostseebad in Mecklenburg-Schwerin) bi3 zum 11 Quadt U) A Q00 Borby (Seebad in Schleswig-Holstein, Kreis Eckernförde) bis nbe U O C @00 Büsum (Seebad unweit der Nordsee in Schleswig-Holstein, Kreis Norder-Ditmatschen) bis Ende Juli (Badegäste) . 129 Burtscheid (Rheinprovinz, Reg.-Bez. Aachen, Landkr. Aachen) bis zum 8. August eins{hl. (Fremde und Kurgäste). . . 609 Colberg (See- und Soolbad i. Pommern, Reg.-Bez. Cöslin) Me Um C AUdUNt (Dadeal) Crampas (Seebad a. g Insel Rügen, Reg.-Bez. Stralsund) Ps Un E Cranz Se “renen, Reg.-Bez. Königsberg) bis zum 1, Me U. «i Deep (Seebad in Lern, Reg.-Bez. Stettin, Kr. Greifen- bera) Did Un 1 Ua. 1 C a E (Seebad in Pommern, Reg.-Bez. Stettin, Kr. Cammin) Bis ur 1, August a Eilsen (bei Bückeburg) bis zum 7. August (Badegäste). . . Elmen (Soolbad in Prov. Sachsen, Reg.-Bez. Magdeburg, Kr. Calbe) bis zum 6. August (938 Nrn) .. Elster (Sachsen) bis zum 11, August (2871 Part.) . . Glücksburg (Ostseebad in Schleswig, Kr. Flensburg) bis zum L A Ee Haßberg (Stad in Holstein, Kr. Lütjenburg) bis zum Ende ult (DadeaalO) .-. . e Arie Send (Seebad a. d. Insel Usedom, 1 M. von Swine- münde, Reg.-Bez. Stettin) bis zum 1. BUgUt ¿ « % Horst, Kl.-, (Seebad in Pommern, Reg.-Bez. Stettin, Kr. Greifenberg) bis zum 1. August ae Ilmenau (S.-Weimar) bis zum 8. August (Kurgäste) . . Jugenheim (an der Bergstraße in Hessen-Darmstadt , Provinz Be M, R (R E a Kiel bis: Ende Luli (BadecaussÈ) «e . « » o a6 On ge Na Ee Nen Reg.-Bez. Oppeln) bis zum 5. August U d E e Kösen D Q Soolbad i. d. Prov. Sachsen, Reg.-Bez. Merse- burg, Kr. Naumburg bis zum 7. August (549 Nrn.) Landeck (Sw{lesien, Reg.-Bez. Breslau, Kr. Habelschwerdt) bis zum 9. August" (nebst 1463 Durchreisenden) (1469 Nrn.) Lindenfels (H-fsen-Darmstadt, Prov. Starkenburg) bis Ende Sul (Rur L a E Langenau (Schlesien, Reg.-Bez. Breslau, Kr. Habelschwerdt) bis d Aug. (G10 Part). («R Misdroy (Seebad a. d. Insel Wollin, Reg.-Bez. Stettin) bis mt Naubeim (Soolbad bei Frankfurt a. M.) bis Ende Juli . .

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G o ao in R E E Norderney (Seebad, Insel i. d. Nordsee a. d. hannov. Küste, k Landdr. Aurich) bis zum 8. August... Oeynhausen (Soolbad i. Westfalen , Reg.-Bez. Minden , Kr. _ Minden) bis zum 13. August (nebst 942 Durhreis.) (Nen.) 3 155 Oldesloe (Sool- alte Sépipeselhäder in Ho!stein, Kr. Stormarn) PIS Um AUOUIE «e oe S S o e s S ors (Seebad a. d. Insel Rügen) bis zum 1. Auzust . e yrmont- his zum 12. August ca t d, e o . 10 S Rappenau (Baden) bis zum 31. Juli (Badegäste) .. . . 1 Reinerz (Schlesien, Reg.-Bez. Breslau, Kr. Glaß) bis zum 15, August (nebst 1417 Durchr.) (1712 Nrn.) . S 2 974 Rewahl (Seebad in Pommern , Reg.-Bez. Stettin) bis zum La C Salzbrunn (Swlesien, Reg.-Bez. Breslau, Kr. Waldenburg) G Dn L A a 0A 2008 Salzhausen (Hessen-Darmstadt, Oberhessen) bis Ende C Saßnit (Seebad a. d. Insel ® Rügen , Reg.-Bez. Stralsund) Beg L Af esa a 10 Salzschlirf (Provinz Hessen-Nassau, Reg.-Bez. Cassel) bis zum O E Schandau (Sachsen) bis zum 6. August (683 Part.) . 1640 Scarbeußz (Holstein, Amt Schwartau bis Ende Juli . . ., 1209 Schwalbach, Langen- (Hessen-Nafsau , Reg.-Bez. Wiesbaden) ¿Â bis zuUm,19, Auguit (Frem)... e o e 3 65 Schwarzort (Ostpreußen , Reg -Bez. Königsberg) bis zum 1.

Schweizermühle (im Bielagrunde b. Königstein in der fächs. Schweiz) bis zum 13. August (149 Part). . .. Schwelmer Brunnen (Westfalen, Reg.-Bez. Arnsberg) bis zum s 95. Juli (nebs 12 770 Durhreisenden) (Badegäste) . Soden (am Taunus, Reg.-Bez. Wiesbaden) bis zum 11. August 2 99 A Stn: (Seebad a. d. Insel Usedom. Reg.-Bez. Stettin) i qu Dis zum Lat E n Tharant (Sawbsen) bis zum 10. August (240 Part). . 2A Travemünde (Lübeck) bis zum 7. August... . Unna-Königsborn (Soolbad in Westfalen, Reg.-Bez. Tfus- berg, Kr. Hamm) bis z. 27. Juli (nebst 672 Durchreisend.) 8358 Weilbah- (Reg.-Bez. Wiesbaden, Prov. Hessen-Nassau) bis s m a O Weißer Hirsh mit Oberloshwiy (fklimatisher Kurort in Ä Sachsen) bis zum 14. August (495 Part.). . . « . + 10 z Westerland (Seebad a. d. Insel Sylt) bis zum Ende Juli . A Wildungen (Walde) bis zum 7. August. . . . . 5 Wyk (Seebad a. d. Insel Föhr, Schl:8wig) bis Ende Juli j Zinnowiß (Seebad a. d. nordwestliben Halbinsel der Insel Use om, Reg.-Bez. Stettin in Pommern) bis zum 1- Aug. 848 Bad Elster. Das Bad hat in diesem Jahre bedeutende Ber- \{önerungen und Verbesserungen erfahren. Auf dem höSftgelegenzn Wirthschaftsgarten im Bade sind Springbrunnen cutstanden, die dur eine große Windturbine mit Wasser, das aus einer Tiefe von 64 Ellen heraufgetrieben wird, gespeist werden. Der gan Berg, auf welchem die Restauration zum Schillergarten si befindet, hat eine vollständige Umwandlung erfahren, und jeßt steht sogar neben der daselbs erbauten großen Musikhalle ein prähtiges Sciller- denkmal,- das die berühmte Danneckershe Kolossalbüste aufweist. Anpflanzungen, Rabatten u. \. w. umgeben das Ganze und verleihen der ganzen Einrichtung ein einladendes Aussehen. Bis jeßt (11. August) besubten 2871 Familien mit 4362 Personen das Bad, unter denen sich viele hohe Familien befanden, L: : i Bad Carlsruhe i. S(l., ein Kiefernavelbad, liegt in ebener, waldreiher Gegend, von Oppeln 4, von Brieg 45 und von Namslau 3 Meilen entfernt. Wegen feiner ge|chüßten Lage, denn es ist rings umher von Wald einges{chlofsen, und wegen der großartigen Park- anlagen, deren Besuch Jedem gestattet ist, eignet es sich ganz be- sonders zum klimatiscchea Kur- und Erholungsort. Bis jeßt wurde es durchschnittlich jährlih von ungefähr 300 Perfonen besubt, von denen fast die Hälfte gegen Rheumatismus oder Gicht die Kur ge- brauchte. Seit zwei Jahren ist es “auch Wasserheilanstält. Suderode (Soolbad und klimatischer Kurort) ist ein preußisches Dorf mit über 1000 Einwohnern und liegt 550 Fuß hoch über dem Meeresspiegel in den Vorbergen des Harzes, nahe den beliebtesten Punkten desselben. Die vor rauhen Winden sehr geshüßte Lage des Ortes, dit am Fuße herrlih bewaldeter Berge, die sauerstoffhaltige Luft, die {chônen Promenadenwzge, welhe im Walde allmählich bergan führend und zur Lungengymnastik vortrefflich sich eignend, den Fußgänger durch entzückende Aussichten belohnen, machen Sude- rode zu ciner der beliebtesten Sommerfrischen Deutschlands, Den Charafter als Bad erhält Suderode dur seine altberühmte Sool- quelle, den Beringer Brunnen, deren Wasser zu Trink- und Badekuren mit ausgezei{netem Etfolge verwendet wird. Die hauptsächlichsten Krank« heiten, bei welchen Suderode indicirt ist, sind: Skrophulose und die damit in Verbindung stehenden Haut-, Drüsen- und Knochenkrankheiten, Außer- dem eignet sich Suderode ganz vorzüglih zum Aufenthalt für Rekonvaleszenten und für Kinder, welhe in geeigneten Pensionaten Aufnahme finden können. Außer den SoolLädern werden noch Fichtennadelbädet,- kalte Doucben und Wannenbäder und sämmtliche medizinishen Bäder verabreicht. Obwohl Suderode seinen ländlichen Gharafter bewahrt hat, dürfte doch kein Fremder genügenden Kom- fort bei billigen Preisen vermissen; auch sind gute Milch, Molken und sämmtlihe Sorten Mineralwasser stets zu haben. Post- und Telegrapherstation ist am Orte. Die nâchfte Eisenbahnstation ist das eine Stunde entférnte Quedlinburg, und wird die Verbin- dung durch Omnibusse und P welche bei jedem Zug: in genügender Zahl anwejen nd, 1 D Di abe im, ist 3 Meilen nördlih von Frankfurt a. M. an der Main-Weser-Bahn gelezen und wird in seinem Rücken un- mittelbar von den leßten Höhen des Taunus, dem Winterstein und dem Johannisberge umfaßt, nah Osten und Süden aber von der fruchtbaren Wetterau umgeben. .. Von den Soolbädern ift Nauheim eines der wirksamsten. Nach verschiedenen: Bohwersuchen erböhrte man im Jahre 1838 die Quelle Nr. 5, den „ersten Sprudel Nau- heims. Diese Quelle speiste die ersten Bäder in dem alten Bade- hause. Jm: Jahre 1848 brach jedo das Bohrlo b zusammen 3 ver- gebens suchte man dasselbe aufzuräumen,- bis man in einer Cntfer- nung von 5 Fuß ein zweites Bohrloh anseßte, welhem der sog. kleine Sprudel, die Quelle Nr. 11, entstieg. Der Erfolg des Jah- res 1838 führte aber weiter. Noch in demselben Jahre entstand 300 Fuß! östlih von Nr. 5 die Quellen Nr. 6, der alte Kurbrunnen, welcher jeßt durch seine mähtigen Nachbarn verdrängt und ebenfalls versieat ist. Im Jahre 1846 entsprang einem 554 tiefen Bohrloche der berrlihe „große: Sprudel“, der noch jeßt die Hauptbadequelle bildet. Im Jahre 1852 erbohrte man, da das Bedürfniß neuer Trinkquellen vorhanden war, in der Nähe der Gradirwerke eine Quelle von ganz: heterogener Beschaffenheit, dea fog. alkalischen Säuerling (Quelle Nr. 10), und 1855 wurde nach jähriger Arbeit der Friedrih-Wilhelin-Sprudel, der größte! Sprudel Deutschlands, in einer Tiefe von 626 Fuß zu Tage gebracht. Drei Quellen (Nr. 7, 11 und 12) werden zu Bädern, die Quellen 8, 9 und 10 zu Trink- kuren verwandt. Unzählige von Leidenden, besonders solche, welche von Gicht, Rheumatiëmus, Skropheln heimgesucht sind, ebenso Nervenleidende, haben hièr Heilung-gesucht und gefunden, auch Frauen- krankheiten vershiedener Art wurden mit Erfolg dun die Nauheimer Bâder beseitigt. Die Lage der Stadt ist gesund, die Umgebung, be- fonders der Park mit seinen herrlien Anlagen, Teppihhbeeten u. f. w.,

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Tagsaßung theilnimmt, dessen Stimme aber nur gleich der eines anderen Besitzers in Betracht gezoge1 wird.

Neuenahr (Rheinprovinz, Reg.-Bez. Coblenz, Kr. Ahrweiler) bid Jum 11, Angust (Fremd) C C e

an dessen westliher Seite das neue prachtvolle Kurhaus liegt, „sehr anmuthig. L

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