wittern eingetreten ist. Zuglei werden #sch dadur au manche Garten- und Feldgewächse wieder erholen und besser gedeihen. Außer dem zuerst eingeholten Roggen, welher nur halb trockden war, weil man dessen Verderben durch die Näfse befürchtete, ist der übrige Roggen, sowie aub Weizen, Gerste und Hafer trocken eingeschauert. Die Erträge an vorzüglichem Korr sind befriedigend, wenn aub an Stroh etwas weniger geerntet wurde, wie in manchen anderen Jah- ren. Flabs und Hanf ist ziemlich gut gerathen, weniger Felderbsen und Rauchfutter, da diese Fruchtartken durch die bis zum 9. v. M. anhaltende Nässe gelitten haben. Der Buchweizen steht bisher gut, hat auch recht voll geblüht; ob aber der Körnerertrag diesem ent- sprechen wird, ist zu bezweifeln, da viele Blüthen dur die Hitze verdorrt find und die Witterung der nächGsten Zeit auf die Ent- widckelung und Reife des Korns vielen Einfluß haben wird. — Der erste Gras\chnitt war nicht reicblich, die Güte des Heues, welches troecken eingeholt wurde, liefert Ersaß dafür. Die einsürigen Wiesen baben einen guten Ertrag geliefert, ebenso aub das Nacbbeu oder Grummet, welches zum Theil {on eingeholt wurde. Das Klee-Esparsette- und Luzerneheu ist ebenfalls nah Wunsch gerather. — Bei der anhaltenden Trockenheit und Hitee begann es aa Grün- futter zu fehlen, weil hohe Viehweiden und Wiesen, sowie die Futter- kTrautäder {on dürre wurden. Die zu guter Zeit cevflanzten und gesäeten Kohl- und Nübenarten haben sih gut entwickelt und ver- sprechen bei günstiger Witterung reiche Erträge. Feld- und Garten- aemüse ist genügend und in guter Art vorhanden, ebenso Beerenobfst. Kirschen gab es in Menge, anderes Steinobst weniger; Aepfel und Birnen kommen nur ftellenweis vor. L /
— Aus Posen wird der „Deutschen landw. Presse“ geschrieben : Die Na(wrichten über den Erdrusch lauten mehr oder minder günstig. Allgemein fast wird geklagt über das Ergebniß beim Noggen, der oft kaum die Aussaat giebt, in günstigeren Fällen das H. bis 6, Korn; der Ertrag dieser Frucht dürste wohl nur aus- nahn:sweise vie! höher als die Hälfte einer Mittelernte anzunehmen fein. Etwas günstiger wird cs sib im Ganzen und Großen bei den anderen Früchten stellen, so daß deren Ertrag zum Theil einer Mittelernte ziemlih nahe kommen dürfte. Den Ertrag an Oel- früchten fanden wir mehrfach auf #, ja nur { einer Durcschnitts- ernte angegeben. Ueber Kartoffeln liegen sehr verschiedene Berichte vorz in manchen Distrikten sind sie gut gerathen, so daß 1 Ctr. für 1,10—1,20 M. zu haben ift, in anderen haben sie wieder sehr von der Nässe gelitten und faulen sehr, so daß höchstens auf eine halbe Mittelernte zu rechnen is. :
Straßburg, 10. September. (Els.-Lothr. Ztg.) Das land- wirthschaftlicche Vereinswesen begann in Elsaß-Lothrin- gen erst im dritten Jahrzehnt dieses Jahrhunderts eine gewisse Be- deutung zu erlangen; zuerst bildeten sich aus freien lokalen Bereini- gungen Kantonalvereine, späterhin vereinigten sich mehrere Kantonal- vereine zu arößeren Gruppen. Mit dem Beginne des Krieges 1870 hatten die bestehenden Vereine ihre Thätigkeit eingestellt und dieselbe auch nah Beendigung desselben nit wieder aufgenommen, ohne in- dessen ihre Auflôfung zu beschließen. Erst in den Jahren 1872 und 1873 gelang es, das Vereinswesen wieder einigermaßen zu be- Tebea und es hat sich seitdem eine normale und lebendige Fortentwidkelung eingestellt. Es wird aber auch von Staatswegen und ebenso von den Bezirkstagen eine anschnliche pekuniäre Unter- stüßung geleistet, welche einen jährlichen Beitrag von 80000 M über- steigen dürfte. Das eigentliche Vereinsleben conzentrirt sib haupt- sächlih in den Kreisvereinen, deren wir 21 zählen (auf 22 Kreise); Kantonalvereine bestchen nur im Elsaß, ohne jedoch eine größere Be- deutung zu haben. Bezirksvereine bestehen ebenfalls nur im Elsaß und zählen die beiden Bezirksv.reine zusammen gegen vier Tausend Mitglieder. Diesen bciden Vereinen werden die aus öffentlichen Fonds für Förderung der Landwirthschaft durch Vereinsunterstützung, Ankauf von Zuchtvieh 2c., verfügbaren Mittel zur weiteren WVerthei- lung zugewiesen. Die Kreisvereine zählen zusammen über 4500 Mitglieder. Einnahmen und Ausgaben dieser Vereine bewegen sich durcbschnittlich jährli zwischen 80—1C0 000 (E Ueber nennens- werthe eigene Mittel verfügen diese landwirthschaftlihen Vereine nicht, vielmehr sind sie zum großen Theil auf die aus öffentlichen Fonds fließenden Zuschüsse angewiesen. Außer den erwähnten Ver- einen besißt Elsaß-Lothringen noch die „Société des sciences, agri- cul.ure et arts“ für Unterelsaß, sowie ¿wei Gartenbaugesell\ckasten, einen Verein für Garten- und Weinbau, einen Acker- und Weinbau- verein und einen Verein für Pferdezucbt, der jeßt die jährlichen Rennen im Elsaß veranstaltet, einen Verein für Seidenzucbt und einen folhen für Bienenzucht, zusammen mit 2500 Mitgliedern. Als Organ der landwirthschaftlihen Interessen wirkt dahier eine sehr gut redigirte Zeitschrift („Landwirthschaftliche Zeitschrift für Elsaß - Lothringen“), welche alle 14 Tage erscheint; außer- dem besteht eine Hopfenzeitung, eine Zeitschrift für Bienenzucht, eine folhe der erwähnten „Société des sciences, agriculture et arts“, Sehr viel Gutes wirken die Kreisvereine für die Hebung der Vieh- zucht und es erleihtert die Nähe von Ländern mit hochentwielter Viehzucht den Bezug guten Zuchtmaterials. So wurden durch diese Vereine {hon in einem einzigen Jahre 127 Zucbtstiere 2c. angekauft mit einem Aufwande von weit über 50000 A Eine gründliche Aufbesserung thut allerdings bei unserer länzere Zeit vernahlässigten Viehzucht sehr Noth, ebenso wie bei der Pferdezucht; für leutere kann aber au, wie bei ersterer, nur ein verbessertes Gesetz gründ- lie Abhülfe ermöglichen, und dann bedarf es noch der erforderlichen Geldmittel, welche den Vereinen selbst fehlen.
Getverbe und Handel.
In Emden ist am 6. d. M. unter Leitung des Nittmeisters
e D, Clauson-Kaas zu Kopenhagen ein sechswöchentlicer Unterrichtskursus in denjenigen Arbeiten eröffnet worden, welce erfahrungsmäßig fich vorzugsweise dazu eignen, von Knaben oder Männern in Schule und Haus betrieben zu werden. Zur Theil- nahme haben sich 62 Schüler gemeldet. Am 9. d. M. Abends kamen, wie die „Ostfr. Ztg.“ mittheilt, die Theilnehmer am Kursus für Handfertigkeits-Unterriht und Hausfleiß zusammen. Es galt, zu besprechen und festzustellen, in welher Weise sich am fruct- bringendsten über die gemachten Erfahrungen resp. gewonnenen Resultate aller Theilnehmer ein Urtheil gewinnen, die Clauson- Kaassche Sache auf ihren pädagogishen und volkswirih\chGaftlicen Werth prüfen lasse, um am Schluß des Unterrichts der Oeffentlichkeit die bestmöglichft begrünvreten Ansichten unterbreiten zu können. In den Vorftand für die Versammlungen wurden die Herren dirig. Lehrer v. d. Laan-Emden zum ersten, Gymnasial-Oberlehrer Dr. Gelshorn- Zabern im Elsaß zum zweiten Vorsißenden, Lehrer Wilkens-Emden zum ersten, Lehrer Sörens - Lübeck zum zweiten Schriftführer und Gasthaus - Inspektor Löbenbrück - Emden zum Gesangsdirigenten ge- wählt. Die Versammlung erachtet eine Kommission für die Be- ricterflattung über die pädagogisbhe Bedeutung des Handfertigkzits- unterrichts süc nöthig, bestehend aus 4 von der Versammlung ge- wäßlten Mitgliedern und 5 Delegirten der Abtheilungen (Arbeits- Tolonnen) Die Kommission Hat das Recht zur Ergänzungswahl. «Gewä hlt wurten hierauf die Herren v. d. Laan - Cmden, Weber- Pforzheim, Herrmann - Königsberg und Stam - Amsterdam. Theil- nehmer des Kursus, welche an JInternaten in irgend welcher Eigen- {chaft thätig sind, bilden eine Kommission für si. Alle Theilnehmer am Kursus versammeln sih, um die Berichterstattung zu vernehmen, an jedem Donnerstag, 8 Uhr Abends. Auch Nichttheilnchmern, na- mentlich Lehrern, ist der Zutritt gestattet.
Brieg, 9. September. Zu dem heute Hierselbst angesetzten Wollmarkt sind keine Wollen eingebraht und zum Verkauf ge- {tellt worden.
Posen, 11, September. (W, T. B.) Die heutige General- versammlung der Aftionäre der Posener Sprit-Aktiengefell- {chaft genehmigte die Bilanz, nah welcher eine Dividende von 3 °/o zur Vertheilung gelangen soll und 53 510 M zu Abschreibungen verwendet werden.
Nürnberg, 11, September. (Hopfenmarktberi{t vor Leopold Held.) Die Zufuhr zum heutigen Markte belief sich auf ca. 1300 Vallen, Die Stimmung war anfangs cine angenehme,
sckwädte sih aber gegen Eude des Marktes ab, so daß die Preise för Mittel- und geringe Waare um ungefähr 5 ä fielen. Unver- kauft blieben ca. 250 Ballen, fast ausnahmslos geringe oder in der Farbe naclassende Hopfen. Die Notirungen lauten: Marktwaare prima 65—75 #4, mittel 50—60 M, gering 40—50 Æ, Hallertauer, Württemberger, Badische und Posener prima 90—110 4, mittel 70 —85 M, gering 55—604, Aiscbgründer und Elsäfser prima 70—80 4, mittel 60—70 M, gering 50—55 S
— Das neueste Heft der „Oesterreichiscben Statiftisben Monats- \{rift“ bringt die Darstellung der Waarendurchfuhr durch Desterreic-Ungarn im Jahre 1879. Die Seitens der Zoll- ämter nachgewiesene Waarendurhfuhr umfaßte 4,2 Millionen Meter- centner gegen 6,9 Mill. Metercentner im Vorjahre und hat somit um 2,7 Mill, Metercentner oder um 39,2 9/7 abgenommen. Diese Abnahme dürfte darauf, zurückzuführen fein, daß nach der Aufhebung der Getreide- und Mehlzölle die betreffenden Artikel, selbst wenn sie zur Dur{fuhr bestimmt sind, bei dem Eintritte nah Oesterrei®b als Einfuhraüter und bei __ der Aus- fuhr aus Oesterrei in der Erportliste ausgewiesen werden. Dafür sprechen ganz besonders die Ziffern des Getreidetransits, der mit 782728 Metercentner gegen ca. 3 Mill. Metercentner im Vor- jahre auëgewiesen wird, sowie die Daten über die Ein- und Ausfuhr an Getreide und Mehl. Es wird nämlich die Einfuhr mit 5,7 Mill, die Ausfuhr mit 12,6 Mill. Metercentner beziffert und es wird an- genommen, daß von den 5,7 Mill. Einfuhrgütern zum Mindesten 3 Mill. Metercentner für den Transit bestimmt waren, Die gesammten Durwfuhrmengen vertheilen sich auf die ein- zelnen Ein- und Ausêtrittsgrenzen in metrischen Centnern folgendermaßen: Ueber die Grenze des Deutschen Reiches bezifferte sich im Jahre 1879 der Eintritt 1408996, der Austritt 2244 441 gegen 1 793578 bez. 4417623 im Vorjahre. Davon kamen auf die Grenze mit Süddeutschland: Eintritt 1 146 658, Aus- tritt 1255 312 gegen 1 327 147 bez. 1 192 399, mit Sacsen 64 815 bez. 117 800 gegen 87 248 bez. 293 170, mit Preußen 197 523 bez. 871 329 gegen 379 183 bez. 2932054. Es betrugen ferner diese Zah- len auf der Grenze mit Rußland 1 130 698 bez. 247939 gegen 3 902 332 bez. 407094, Rumänien 154879 bez. 118160 gegen 148193 bez. 347023, Bosnien und Serbien 245749 bez. 201 834 gegen 284 269 bez. 177 358, Italien 774209 bez. 300 244 geaen C4791 ber 890956 SwWweiz O18 bez 753 637 deden C4909 Dei 860025 Cutet 393389. ber 800 207 gegen 379 568 bez. 283 896, andere Häfen 18 318 hez. 29 344 gegen 13 250 bez. 29496, im Ganzen demna im Jahre 1879 Eintritt 4 201 356, Austritt 4201 356 gegen 6 913 480 bez. 6913 471 im Jahre 1878. Hiernach verminderte sich der Eintritt von Durchfuhr- waaren aus Rußland um 67,7 °/, aus Preußen um 47,9 °%, aus Sachsen um 25,7 %, aus Deutshland überhaupt um 21,4 %, aus Süddeutschland um 13,6 %, aus Bosnien und Serbien um 13,5 % und aus der Schweiz um 3,1 9%/,. Derselbe erhöhte sich da- gegen aus Triest um 3,6 9%, aus Rumänien um 3,9 %/%, aus Italien um 8,3%, aus Fiume und den anderen Häfen um 38,2%, Der Ausêtritt nabm ab über die Grenze gegen Preußen um 70,3%/0, Ru- mänien um 64,8%, Sachsen um 59,8%, Deutschland überhaupt um 4929/0, Rußland um 39,1%, Italien um 23,29% und über die Grenze gegen die Schweiz um 12,4%, wogegen sich eine Steigerung berausftelt beim Austritt nach Süddeutschland um 5,3%, ua Triest um 7,5% und nah den anderen Häfen um 1,29%/,. L
Glasgow, 11, September. (W. T. B.) Die Vorräthe von Noheisen in decn Stores belaufen sich auf 469 200 Tons gegen 303 700 Tons im vorigen Jahre. Zahl der im Betrieb befindlichen Hochöfen 42, gegen 89 im vorigen Jahre. - j
Tondon, 11, Sepkember. (W, L. B) Bei der gestrigen Wollauktion waren Kreuzzuchten etwas theurer.
Berlin, 13, September 1880,
Am 11. brachte das „Berliner Tageblatt“ die auch von anderen Blättern wiederholte Mittheilung, daß am vorigen Freitage, als Se. Majestät der Kaiser bei der Nükehr vom Paradefelde die Belle-Alliancestraße passirte, ein Brief- träger in voller Uniform aus den Reihen des \spalierbilden- den Publikums hervorgesprungen sei und ein Bittgesuch in den Kaiserlihen Wagen geworfen habe. Diese Nachricht ist dahin zu berichtigen, daß in der Person des Bittstellers nicht ein Briefträger, sondern ein entlassener chemaliger Tele- graphenbote festgestellt ist. Derselbe ist verhaftet worden und wird sih wegen unbefugten Tragens der Dienstuniform dem- nächst vor dem Strafsrichter zu verantworten haben.
Cöln, 12. September, 12 Uhr 45 Minuten früh. Telegramm.) Die Englische Post vom 11. September früh, planmäßig in Verviers um 8 Uhr 21 Minuten Abends, ist ausgeblieben. Grund: Zugverspätung in Belgien.
Große Berliner Rennbahn zu Lankwigtz-Lichter- felde. — September-Meeting. Dritter Tag: Sonn- tag, 12. September. Nob niemals hat ein Renntag auf den Rennbahnen Berlins einen derartigen Zusammenfluß von Menschen gesehen, als der gestrige Tag dieses neuen Unternehmens. Allein 3000 Equipagen und Fuhrwerk aller Art waren auf dem Equi- pagenplay der Bahn aufgefahren, und 25 Erxtrazüge waren von der Anhalter Bahn zu dem Rennplaßyz abgelassen. Man wird daher nicht fehlgreifen, wenn man die Zahl der Anwesenden auf 50 000 Personen taxirt.
Die Rennen des dritten Tages verliefen nicht ohne Unfall; bei dem Großen Manöver Jagd-Rennen kam zuerst Lieut. v. Sydc w vom 3. Husaren-Regiment mit des Nittmstr. Frhrn. v. König dbr. St. „Profil“ zu Fall, jedoch ohne si oder das Pferd zu beshädigen. Dagegen stürzte später in *demselben Nennen Licut. Frerihs vom 17. Hu'aren-RNegiment mit seiner br. St. „Carlotta* so unglücklic, daß tas Pferd die Schulter brach und sofort auf der Bahn erschossen werden mußte. Der Reiter blieb glücklicherweise unbeshädigt. Sonst verliefen die Rennen in größter Ordnung. Sie beganuen um 3 Uhr mit:
I, Wilmersdorfer Hürdenrennen. Preis 1500 é Für 3jähr. und ältere Pferde aller Länder. 60 4 Eins., ganz Reug. Distanz ca, 2400 m, über 6 Hürden. Der Sieger wird gleih nacy dem Nennen versteigert und ällt ciu etwaiger Ueberschuß zur Hälfte der Rennkasse, zur andern Hâlste dem Besißer des zweiten Pferdes zu, Von den 6 Unterschriften, welche das Rennen bis zum 30. August erhalten hatte, zahlten zwei Reugeld, dagegen wurden 5 Pferde mit doppeltem Einsaß nachgenannt, so daß 9 Pferde am Pfosten erschie- nen. Von diesen siegte sicher mit mehreren Längen des Mr. Richard 4jähr. F.- St. „Frau Grant“ (2000 4) (Sayers) gegen des Lieut. Leistner a. br. H. „Vigeur" (1000 4) (Kelly). Vier Längen hinter diesem traf des Lieut. Frhrn. v. Rohow A4jähr. F. - H. „Slogan“ (3500 M) (Woodhouse) als Dritter ein. Werth des Rennens 2460 M für „Frau Grant“, und da diese mit 2000 M eingeseßt, in der Auktion für 3300 4 von ihrem früheren Besitzer Hrn. Oehl- \chläger zurüclgekauft wurde, so fiel die Hälfte des Ueberschusses mit 650 H. an den Lieut. Leistner, den Besißer des zweiten Pferdes. — Um 34 Uhr folgte diesem Rennen:
11, Großes Manöver-Jagdrennen. Preis 4000 4, wovon 3000 6 dem ersten, 750 A dem zweiten und 250 M. dem dritten Pferde. Handicap. Für Pferde aller Länder im Besitz von aîtiven Offizieren der deutschen Armee und von solbhen in Uniform zu reiten. 60 4 Eins, 40 A Neug. Dist. 4500 m. 17 Pferde von den 24 Unterschriften, welhe das Nennen aufwies, hatten das Handicaþ angenommen, }'9n diesen zahlten jedo uo 7 Reugeld und
“ 10 erfcienen am Pfosten, Nach einem überaus scharfen Kampf
siegte des Lieut. v. Scchmidt-Pauli öjähr. br. W. „Cincinnatus“ (Reiter Bef.) mit 2 Längen gegen dez Lieut. v. Treêckow I. (3. Ulan.) a. F. H. „Montrose“ (Reit. Bes.); 4 Längen hinter diesem traf des Lieut. v. Heyden-Linden I1. (3. Hus.) a. br. W. „Wellington“ (Nei- ter Bes.), als dritter. Des Lieut. Jacobi (13. Hus.) a. br. St. „Gret- cen“ erhielt den vierten Preis von 180 Æ, während „Cincinnatus“ 3280 M, „Montrose“ 1039 A und „Wellington“ 530 A ihren Besißern heimbrachten. — Dem Rennen {loß sich um 4 Uhr an:
II. Totalisator-Hürden-Rennen. Preis 3000 Ak Handicap. Für 3 jähr. und ältere Pferde aller Länder. 159 46 Ein- sat, 80 4 Reug. Dist. 3200 m, über 8 Hürden. Das Rennen hatte 29 Unterschristen erhalten, von denen jedoch nur 15 die Ge- wihte angenommen hatten. 9 von diesen zahlten das Reugeld von 89 und 6 erschienen am Pfosten. Es siegte nab \{arfem Kampf mit 24 Längen des Kapt. JIcë 4jähr, br. St. „Mocassin“ (Kelly) gegen des Hrn. v. Cramm a. br. H. „Rococo“ (Sayers). 5 Längen hinter diesem traf des Lieut. C Pitschke a. dbr. H. „Flohtanz“ (Ger- mann) als Dritter ein und erhielt 450 4, während „Mocassin®" 3000 Æ u. „Rococo“ 1590 M erhielten. — Diesem Rennen folgte um 43 Uhr:
IV, Mariéndorfer Steeple-Chase. Preis 1500 ( Han- dicap. Für 4 jähr. und ältere Pferde aller Länder, 60 46 Eins., ganz NReug. Dist. ca. 3200 m. Der Sieger ist für 2000 6 käufli, wird gleich nach dem Rennen versteigert und fällt ein etwaiger Mehr- betrag zur Hälfte der Nennkafse, zur andern Hälfte dem Besitzer des zweiten Pferdes zu. Das Rennen hatte 12 Unterschriften gefunden, von denen 7 Reugeld zahlten. Von den 5 am Ablaufspfosten er- schienenen Pferden siegte nach einem heftigen Kampf um eine Kopfs- läuge des Hrn. v. Wittenburg a. br. St, „Nemesig“ (Hanrei) gegen des Hrn. D. Dehlschläger 4 jähr. F. Skt. „Sympkonie* (Reiter Hr. Hektor Baltazzy), des Lieut. v. Schmidt-Pauli 6 jähr. br. H. „Han- dicapper“ wurde 4 Läng?n hinter leßterem dritter. — Die Siegerin, welche den Preis von 2220 #4 erhielt, wurde von ihrem Besiter für den Preis von 2040 4 zurückgekauft. — Den Schluß des Tages bildete um 5 Ukr:
V, Leichtes Dffizier-Jagdrennen. Preis 1500 A Für Pferde aller Länder, die bisher kein Hindernißrennen im Werlhe von mindestens 2000 6 gewonnen haben, im Besitz und geritten von aktiven Offizieren der deutsben Armee. 40 f Eins, 20 4 Reug. Disft. 3600 m. Von den 18 Pferden, welche das Nennen angenommen hatten, ftarteten nur drei, die übrigen zahlten Reugeld. Es siegte na Gefallen mit 10 Längen des Lieut. von Tresckow I. (3, Ul.) 6 jähr. br. H. „Fadelträger“ (Neiter: Besitzer) gegen des Lieut. von Goßler (Garde-Hus.) a. {chw. St. „Alice“ (Reit,: Bes.). Ebenso weit zurück traf des Lieut. von Schmidt-Pauli (3. Garde-Ül.) 6 jähr. br. W „Strolch* (Reit.: Lieut. von Kramsta) als dritter ein. „Fadelträger“ erhielt 15009 4, „Alice“ 340 A und „Strolh“ 80 M4
Bor dem Kaiserlichen Ober-Seeamte kam am 9, September dies. Jahres der Seeunfall des Memeler Briggschiffes „Louise Auguste“, welches am 4. April d. J. auf der Reise von Memel nach Newcastle mit einer Ladung Planken in der Jammer-Bucht an der jütishen Küste gestrandet war, zur Verhandlung. Der Seeunfall war in erster Instanz von dem Königlichen Seeamte in Königs- berg untersucht worden nund hatte dieses den Schiffer Neu- mann sowohl als den Steuermann Birk von einer vertret- baren Schuld freigesp1 oben. Der Reichs-Kommissar hatte gegen diesen Spruch Beschwerde erhoben und ausgeführt, daß den Schiffer der Vorwurf treffe, mit einem seeuntühtigen Schiffe in See gegangen zu fein, darauf am 4. April von Hirtshals ab einen gefähr- lihen Kurs gesteuert und \{ließlich den Steuermann nicht eindring- lih genug auf die gesährlihe Nähe der Küste aufmerksam gemacht zu haben, als er selbst um 8 Uhr sih unter Dek begab und der Steuermann die Wache übernahm. Wegen den Leßteren hatte der Reichskommissar den Vocwurf erhoben, daß er den Anordnungen des Schiffers, besonders in Betreff des Lothens nicht sv gefolgt sei, wie es von einem umsibtigen Scemann, dem in zeitweiliger Vcrtretung des Schiffers die Führung des Schiffes anvertraut wurde, ver!angt werden muß. Der zur Berhandlung des Ober-Seeamts erschiènene Sciffer führte persönli seine Vertheidigung, der Steuermann war nicht erschienen.
Nach stattgefundener Berathung verkündete der Vorsitzende des Dber-Seeamts, daß ter Spruch des Seeamts in Königsberg in Vetreff des Schiffers aufrecht zu halten, in Betreff des Steuer- manns aber dahin abzuändern sei, daß demselben die Befugniß zur Ausübung des Gewerbes zu entziehen ist, und führt als Gründe für diese Entscheidung an, daß die allerdings zweifelhafte Be)\chaffenheit des Schiffes unmittelbar mit der Strandung in keinem Zusammenhang stehe, daß auch der Kurs des Sciffes kein gefähr- licher gewesen, nitt nur fo lange, als der Schiffer persönlich die Führung des Schiffes überwachte, sondern aub in den nächsten Stunden, in welchen der Steuermann die Wache am Deck hatte, falls dieser nur den richtigen Gebrauch vom Lothe machte. Dadurch aber, daß der Steuermann es unterlassen habe, durch öfteres und wiederholtes Lothen und dur zu Ratheziehen der Karte den Weg des Schiffes zu kontroliren, sei dasselbe denn {{ließlich auf den Strand gelaufen. Der Steuermann Birk habe hierdurch einen Mangel an denjenigen Eigenschaften gezeigt, welche zur Ausübung des Gewerbes erforderlich sind, und set ihm hiernach die Berechti- gung, als Steuermann zu fahrea, zu entziehen.
Im „Wallner-Thea er“ ging am Sonnabend ein fünfaktiges Lustspiel von G. v. PVéioser und Gran) v: Scönthan „Krieg im Fricden“ zum ersten Mal in Scene und erzielte einen durþ-
\{lagenden Erfolg. Die beiden Verfasser sind von Einzelarbeiten in demselben dramatishen Gence dem Berliner Publikum vortheilhaft bekannt. Das neue Stück erhebt offenbar nicht den Anspruch, allen Anforderungen, die man an cin „Lustspiel“ zu stellen berechtigt ist, auch wirklich gerecht zu werden; was die Autoren mit demselben be- absibtigt und was sie au völlig erreiht haben, ist, ein Theater- publikum für einen Abend angenehm zu unterhalten. Die Handlung im Stücke, wenn man überhaupt von einer solchen, einheitlih durch- geführt, reden darf, ift nicht danach angethan, ein nachhaltiges Interesse beim Zuschauer zu erwecken. Viel wirkungsvoller sind die kleinen Vorkommnisse, die im Verlauf des Stückes sich ergebenden komischen Situationen und die theilweise recht humoristishen und [lebensvollen Rollen, die keine besseren Interpreten finden konnten, als die Träger derselben bei der gestrigen Ausführung. Die Darstellung war im Einzelnen, wie im Ganzen vortrefflich. Hr. Engels (Lieutenant vou Reif-Neifligen), Hr. Kadelburg (Lieutenant Kurt v. Folgen), Hr. Kurz (General von Sonnenfels), Hr. Schmidt (Stabsarzt Schäfer), Hr. Meißner (Franz Konnecy), zeichneten trefflihe militärishe Typen, während Hr. Blencke als {üchterner Apotheker unwiderstehlih zur Heiterkeit herausforderte, Von den Damen machten sh Frl. Schwarz, Frau Schmidt, Frl. Meyer, Frl. Schüle um den Erfolg besonders verdient. Den Darsfteüern lohnte reicher Beifall, auch die Autoren wurden mehrmals gerufen.
— Im Residenz-Theater finden bereits täglich Proben zu dem Stück „Das Mädchen aus der Fremde“ statt. Die ile dung der Hauptrollen ift folgende; Frl. Eppner als Camilla Rigault, Fr. Ernst als Fr. v. Wardeck, Fel, Wieurih als Emmy, Ÿrl. Flora Hagen als Hortensia Kattingen, Frl, Dinell als Alma, Hr. Keppler als Ebers, Hr. Patonay ais Wardeck, Hr. Christoph als Hörtel, Hr. Beck- mann als Alphons von Lippen, Hr. Haack ais Murmann.
Nedacteur: Riedel.
Verlag der Expedition (Kessel). Druck: W. Elsner.
Drei Beilagen (einsch!ieß;lich Börscn-Beilaze).
Berlin:
(966)
2215.
Erste Beilage zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlih Preußischen Slaals-Anzeiger.
SFnserate für den Deutschen Reichs8- und Königl.
Preuß. Staats - Anzeiger und das Central-Handels-
register nimmt an: die Königliche Expeditiou des Deutschen Reichs-Anzeigers und Königlich
Preußischen Staats-Anzeigers; Berlin 8W., Wilhelm-Sraße Nr. 32.
1. Steckbriefe und Untersuchungs-Sachen, 2. Subhastationen, Aufgebote, Vorladungen u. dergl.
3. Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen etc.
4. Verloosung, Amortisation, Zinszahlung
2K.
E ———
“Ste&briefe und Untersuchungs - Sachen, handlung des
Steckbriefs - Erledigung. Der gegen die unverehelihte Emma Louise Franziska Klar- baum wegen einfachen Diebstahls und Unterschlagung in den Akten D. 69, 1879, 8. A, IX. unter dem 21, Juni 1880 erlassene Steckbrief wird zurük- genommen. Berlin, den 27. August 1880. König- lihes Amtsgericht I. Abtheilung 95.
Steckbrief. Gegen die unten beschriebene Anna Fehli ift in den Akten U. R. I. No. 648 de 1880 die Untersuchungshaft wegen Diebstahls verhängt. Es wird ersucht, dieselbe zu verhaften und an die Königl. Stadtvoigtei-Direktion hierselbst abzuliefern. Berlin, den 9. September 1880, Der Untersucbungs- richter bei dem Köntgl. Landgerichte I. Bailleu Beschreibung: Alter: 25 Jahre, geb. am 28. Jun, 1855; Geburtsort: Wien in Oesterrei; Größei 150—155 CGentimeter; Statur: {chlank; Haare: dunkelblond; Augenbrauen: dunkel; Augen: grau: Nase und Mund: gewöhnlich; Zähne: Zahnlüen; Kinn: oval; Gesicht: länglib; Gesichtsfarbe; blaß; Sprache: säcsis@er Dialekt. Kleidung: s{warzer Strohut, blau garnirt; blau und weiß geblümtes Kattunkleid mit dunklen Streifen beseßt. Besondere Kenuzeichen : Sommersprofsen im Ge- fit; am linken Vorderarm in der Nähe der Hand eine Warze.
Steckbriefs-Erledigung. Der unterm 16. August 1880 hinter den Schneidergesellen und Fnvaliden Paul Carl Ludwig Zühlsdorf aus Berlin er- Iassene Steckbrief ist durch Crgreisung des 2c. Zühls- dorf erledigt. Potsdam, den 9. September 1880, Der Untersuchungsrichter beim Königl. Landgericht.
Steckbriefs-Erneuerung. Der hinter den an- geblihen Tascbenspieler Gustav Albert Zulins Wolter aus Garz a. O. unter dem 7. März d. F. erlassene Stecbrief wird bierdurch erneuert. Star- gard i, Pomm., den 9, September 1880. Königl. Erster Staatsanwalt.
Laa) Ladung.
Der Kaufmann Jsidor Jacobsohn, 31 Jahre alt, jüdischer Konfesjion, früher in Berlin, Weißen- burgerstraße Nr. 4 wohnkaft, dessen Aufenthalt un- bekannt ist, und welchem zur Last gelegt wird, am 12. Juli 1880 zu Wansen gewerbliche Verrichtungen, zu welchen er einer Legitimation bedurfte, ohne diese bei sich zu führen, vorgenommen zu haben — Ueber- tretung gegen §.149 der MReich8gewerbeordnung — wird auf Anordnung des Königlichen AmtLügerichts hierselbst auf | den 18. November 1880, Vormitiags 9 Uhr, vor das Königlihe Schöffengeriht zu Wansen zur Hauptverhandlung geladen. Auch bei unentschuldig- tem Ausbleiben wird zur Hauptverhandlung geschrit- ten werden.
Wansen, den 8. September 18809,
Gottwald,
Subhaftationen, Aufgebote, Vor- ladungen u. dergl.
[22368] Oeffentliche Zustellung.
Die Handlung Adler & Deutsch iu Liquit- dation zu Berlin, Dorotheenstraße Nr. 71 wohn- haft, vertreten durch den Justiz-Rath Leonhard zu Berlin, klagt gegen 1) die Handlung Br. Löwin- ger und 2) deren Inhaber Nathan Löwinuger, an- geblich zu Kaschau beziehentliÞh Budapesth in Un- garn, wegen einer Wechselforderung, mit dem An- trage auf Zahlung von 1150 4. nebst 69/9 Zinsen seit dem 31. Januar cr. 7 K 50 Z Protestkosten und 4 9/6 Provision mit 3 4 80 H§ — in solidum — und ladet die Beklagten zur mündlichen Verhand- Tung des Rechtsstreits vor die erste Kammer für Handelssachen des Königlichen Landgerichts I. zu Berlin, Jüdenstraße 59, Zimmer 67, auf den 29. Oktober 1880, Vormittags 10 Uhr, mit Abkürzung der Einlassungsfrist auf eine Woche und der Aufforderung, einen bei dem gedachten Ge- richte zugelassenen Anwalt zu bestellen. S,
Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.
Berlin, den 8, September 1880.
Königliches Landgericht. I. I, Ferienkammer für Handelssachen. Der Gerichts\chreiber : Genzel.
[22338] Oeffentliche Zustellung.
Die Dienstmagd Wilhelmine Pöhsch aus Calbiß, zur Zeit in Mügeln, vertreten dur Herrn Rechtsanwalt Flemming in Oscbay, klact gegen den Dienstkneht Oswald Kühne, früher in Maitzen, jeßt unbekannten Aufenthalts, wegen Geburts- und LTaufkosten und Unterhaltsbeitrags aus außereteliher S{hwängerung mit dem Antrage auf Verurtheilung Kühne's zur Bezahlung von 21 4 Geburts- und LTaufkosten, eines jährlichen Unterhaltébeitrags von nicht unter 45 A für das von der Klägerin am 5, November 1879 außer- ehelich geborene Kind „Hermann Richard“ von dessen Geburt bis zum erfüllten 14, Lebensjahre und Erstattung des ey. Begräbnißaufwandes, sowie vorläufige Vollstreckbarkeitserklärung des Urtheils, und ladet den Beklagten zur mündlihen Ver-
' hat das Aufgebot zwei;r angeblih von ihm unterm
u. 8. w. von öffentlichen Papieren.
Berlin, Montag, den 13. September
Deffentlicher Anzeiger. 7
Inserate nehmen an: die Annoncen-Expeditionen des „Juvalidendauk“, Rudolf Mosse, Haaseustein & Vogler, G. L, Daube & Co., E. Séhlotte, Büttuer & Winter, sowie alle übrigen größeren
1=WVO,
9. Industrielle Etablissements, Fabriken und Grosshandel,
6. Verschiedene Bekanntmachungen,
7. Literarische Anzeigen.
Aunoncen-Bureaus.
8. Theater-Anzeigen. E der Börsen- 9. Familien-Nachrichten. beilage. K
S E T ELEEZS
vor das Königliche
RNechtsftreits Amtsgericht zu Oschaß auf den 30. Oftober 1880, Vormittags 9 Uhr. Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.
Oschatz, den 10. September 1880.
Aktuar Thiele, Gerichts\{hreiber des Königlichen Amtsgerichts.
1226] Oeffentliche Zustellung.
Der Recitator Hugo Zahn, genannt Zahr, zu Königsberg — Angerspeicherstraße 1, 2 Treppen — vertreten durch den Justiz - Rath Krahmer, kÉlagt gegen seine Chefrau Minna Zahn, geb. Ende, zuleßt in Aachen, jeßt unbekannten Auf- enthalts, wegen Ehescheidung, mit dem Antrage auf Trennung der Ehe und Crklärung der Beklagten für den aüein {huldigen Theil unter Auferlegung der Prozeßkosten und ladet die Beklagte zur münd- lichen Verhandlung des Rechtsstreits vor die Il, Civilkammer des Königlichen Landgerichts zu Königs- berg i./Pr. auf den 7. Dezember 1880, Vormittags 10 Uhr, Theaterplat: Nr. 3 und 4, Zimmer Nr. 49, mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Gerichte zue gelassenen Anwalt zu bestellen.
Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.
Königsberg, den 7. September 1880.
: : Hensel, Gerichts\chreiber des Königlichen Landgerichts.
[22422] Oeffentliche Zustellung.
Die Losfran Ede Manschwidat, geborene Mertineit, zu Bittehnen-Uszbitszen, vertreten durch den ihr zugeordneten Prozeßbevollmächtigten, Rechts- anwalt W. Jordan in Tilsit, klagt gegen ibren Chemann, den Losmann Christoph Manschwi- dat, dessen Aufenthaltsort unbekannt is, wegen Chescheidung mit dem Antrage: die Che der Par- teien zu trennen und den Verklagten für den allein {huldigen Theil zu erklären und ladet den Be- kTlagten zur mündliben Verhandlung des Rechts- streits vor die I[. Civilkammer des Königlichen Landgerichts zu Tilsit auf
den 20. Januar 1881, Vormittags 10 Uhr, mit der Aufforderung, cinen bei dem gedachten Ge- rite zuaelassenen Anwalt zu bestellen.
Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird die- ser Auêzug der Klage bekannt gemacht.
Tilsit, den 9. September 1880.
: Petraschewit,
Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts.
[9812] Aufgebot.
Es haben beantragt :
1) der Büdner Hermann Segebarth zu Born die Todeserklärung seines am 11. Oftober 1839 geborenen, vermuthlich im Mai 1865 zur See gegangenen, seitdem aber virshollenen Sohnes, nämlich des Seefahrers Joachim Hermann Christoph Segebarth; die verwittwete Zimmermann Siewert, Sofie, geb. Hagenow zu Barth die Todeserklärung thres seit dem Jahre 1859 verschollenen Bru- ders, nämlich des Seefahrers Jobann Joachim Christoph Hagenow, eines Sohnes des verstor- benen Fuhrmanns Joachim Nicolaus Hagenow N dessen Che mit Katharina Marie, geb.
oil;
die verechelihte Schuhmacher Mandowsky, Friederike, geb. Eggerts zu Barth, und die ver- ehelihte Zimmermann Steinfeldt, Auguste, geb. Caggerts zu Stralsund die Todeserklärung ihres vor länger als 20 Jahren nach Kalifornien auêgewanderten und seitdem verschollenen Va- ters, nämlih des Schiffszimmermanns Hans Friedri Eggerts oder Eggert ;
der Buchbinder Carl Klock zu Barth die Todeserklärung seines vor etwa 30 Jahren von Barth nach Bremen verzogenen, von da ver- muthlih na Amerika ausgewanderten und seitdem verscbollenen Onkels, nämlich des Schneiders Gustav Wilhelm Hoppe, eines Sohnes des Buchbinders Johann Daniel Hoppe au dessen Ehe mit Amalie Charlotte, geb.
of ; die verwittwete Arbeiter Brettschneider, Jo- hanna, geb. Engelquist zu Damgarten, die Todeserklärung ihres im Dezember 1855 als Jungmann des Barkschiffs „Oriental“ in Lon- don abgemusterten und seitdem verschollenen Sohnes, nämlich des Seefahrers Friedrich Joachim Leonhard Brettschneider.
Die vorgenannten Personen, deren Todeserklärung beantragt worden ift, werden hiermit geladen, \pä- testens in dem auf
den 28, Februar 1881, Vormittags 10 Uhr,
an hiesiger Gerichtsstelle, Zimmer Nr. 4, anberaumten Termine zu erscheinen oder bis dahin von ihrem Leben und Aufenthalte Nachricht zu ge- ben, widrigenfalls sie für todt und ihr Vermögen als ihren legitimirten Erben angefallen erklärt werden sollen.
Barth, den 19. März 1880.
Königliches Amtsgericht.
[17851] ufgebot.
Ea
7. November respektive 18. Dezemker 1877 über 105 Æ respektive 75 A ausgestellter und am 7. Fes bruar respektive 18. März 1878 an die Ordre des Ie Vorschußvereins zahlbarer, von dem Döltchermeister Langer zu Fraustadt acceptirter, aber nit eingelöster und sodann mit de# Manual- akten des verftorbenen Justiz-Rath Wocke kasfirter Primawechsel beantragt. Der Inhaber der qu. Wechsel wird aufgefordert, spätestens in dem auf den 1, Februar 1881, Vormittags 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte im Sitzungssaale anberaumten Aufgebot termine seine Rechte anzumel- den und die Wechsel vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Wesel erfolgen wird. Fraustadt, den 8. Juli 1880. Königliches Amtsgericht,
Aufgebotsverfahren.
Mittelst Rezesses Nr. 21 463 vom E Juli, be-
stätigt am 10. August d. Js., ist zwischen Herzoglicher Cammer- Direktion der Forsten zu Braunscbweig nnd dem Halbspänner August Oppermann zu Neue- hütte eine Ablösung der demselben wegen seines Gehöfts Nr. assec. 1 daselbft zustehenden Brennholz- geldrente zu 24 M jährlih geen eine Kapitalent- \cädigung von 600 M nebst Zinsen zu 4 Prozent jährlich vom 2. Januar d. F. an vereinbart.
Auf Antrag der Herzoglichen Cammer, Direktion der Forsten zu Braunschweig, ist Termin zur Aus- zahlung des Entschädigungskapitals nebst Zinsen auf
den 6. November d. Js., Morgens 11 Uhr, anberaumt, zu welhem Alle, welche Anspüche auf die abgelöste Brennholzgeldrente oder auf die fest- geseßte Entschädigung zu haben glauben, bei Ver- meidung des Aus\{lusses geladen werden.
Werden Ansprüche nicht angemeldet, so wird das Kapital nebst Zinsen an den 2c. Oppermann aukt- bezahlt und die Herzogliche Cammer von allen und jeden Ansprüchen dritter Betheiligter in Beziehung auf die abgelôöste Reallast und das dafür festgesetzte Ablösungskapital bifreit.
Seesen, den 5. September 1880.
Herzogliches Amtsgericht. Bartels,
A Aufgebot.
Der von Sigmund Bresler am 8, November 1878 zu Steinau a./O. ausgestellte auf H. C. Wiethis ix Steinau a./O. gezozene und von Letterem angenommene Prima-We{bsel über 88 4 15 », zahlbar am 31. Januar 1879 bei S. Bresler in Breslau, Königsstraße, ist angebli verloren gegan- gen. — Auf den Antrag der Handlung Ullmann & Comp. zu Alt-Carbe wird der Inhaber des vor- bezeichneten Wechsels aufgefordert, spätestens in dem auf
den 6. Februar 1881, Vormittags 11 Uhr, vor dem Amtsgerihts-Rath Schroeter 11. im hiesi- gen Amtsgerihtsgebäude — I, Stcck, Zimmer Nr. 21 — anberaumten Aufgebotétermine seine Rechte bei dem Gerichte anzumelden und die Urkunde vorzu- legen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunde auf Antrag erfolgen wird.
Breslau, den 1. Juli 1880,
Königliches Amtsgericht, Schröter Ax.
ett Aufgebot.
Die Handlung Schacfer & Hauschuer hier, Friedrichsstraße 233, hat das Aufgebot eines angeb- ih verloren gegangenen, von ihr unterm 8. März 1879 an eigene Ordre auf Hermann Geber in Berlin gezogenen, von diesem acceptirten, von der Ausftellerin in blanco girirten Wechsels, über 2000 Æ lautend, drei Monate à dato zahlbar, be- antragt. Der Inhaber des vorbezeichneten Wechsels wird aufgefordert, spätestens in dem auf den 26, Februar 1881, Vormittags 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte, Jüdenstr. 58, 1 Treppe, Saal Nr. 21, anberaumten Aufgebots- termine seine Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls derselbe für kraftlos er- klärt werden wird.
Berlin, den 5. Juli 1880.
Königliches Amtsgeriht I. Abtheilung 62. Beyer,
Gerichtsschreiber.
99459 , (248 Verkaufsanzeige.
Das im Spezialkonkursverfahren über die in hiesiger Stadt im II. Quartier Nr. 63 und I1I, Quartier Nr. 83 belegenen Grundstücke des Landmannes Christoph Friedrich Cornelius in Neu- stadt in dem heutigen Verkaufétermin erzielte Gebot ist disapprobirt und neuer Termin zum Verkauf dieser Grundstücke auf
Freitag, den 24, September 1880, Vormittags 11 Uhr, in dem unterzeihneten Amtsgeriht anberaumt, wozu Kaufliebhaber unter Hinweis auf die Verkaufs- anzeige vom 8. Juli d. J. und mit dem Bemerken geladen werden, daß in diesem Termin der Zuschlag definitiv erfolgen wird.
Neustadt i./H, den 8. September 1880,
Königliches Amtsgericht, (aez.) Müller.
[22340]
Der Böttchermeister August Heinze zu Fraustadt
Veröffentlicht: H, Michelsen, Gerichts\chreiber.
[22367]
Aufgebot behuf Todeserklärung.
Johann Steiuverg, geb. den 31, Oktober 1815, und Heinrich Steinberg, geb. den 12. Juli 1826, Söhne des weil. Sestelhöfners Hinri% Johann Steinberg undder Wipke Steinberg, geb. Schörcken, zu Brillit, sind in den Jahren 1840 bezw. 1844 von hier auëgewandert nah den Vereinigten Staaten von Nord- Amerika und s{on seit länger als 10 Jahren gänz- lih verschollen. Auf Antrag des bestellten Abwesen- heits-Vormunds werden nun hierdurch aufgefordert :
1) die beiden vorbezeihneten Verschollenen unter dem Rechtsnachtheile, daß sie im Nichtmel- dungsfalle sür todt erklärt werden und ihr Vermögen den nächsten bekannten Erben oder Nafolgern überwiesen wird, sih bis spätestens
Dienstag, den 27. September 1881,
: Morgens 10 Uhr, bei dem unterzeichneten Amtsgerichte zu melden, alle Personen, welche über das Fortleben der Verschollenen Kunde geben können, zur Mit- theilung solher Kunde, L UnD für den Fall der demnäWhstigen Todeserklärung etwaige Crb- und Nachfolgeberehtigte zur An- meldung ihrer Ansprüche unter der Verwar- nung, daß bei der Ueberweisung des Vermögens der Verschollenea auf sie keine Rüksiht ge- nommen werden soll.
Bremervörde, den 27, Juli 1880.
Königliches Amtsgericht. IL. v. Cölln,
(2%) Verkaufs-Anzeige und Aufgebot.
In Zwangsvollstreckungésahen des Böttcher- meisters Steffens, der Wittwe Juister und des Obergerichtsanwalts E säâmmtlih in Stade,
wider den Krahnarbeiter Angust von Glahn daselbst, soll auf Antrag der Gläubiger das dem Schuldner gehörige, in hiesiger Stadt unter Nr. 674 an der Langentwiete belegene Wohnhaus nebst Zuhehör öffentlih meistbietend verkauft werden, und ist Ter- min zu solhem Zwecké auf Dienstag, den 2. November 1880,
. Mittags 12 Uhr, an hiesiger Gerichtsftelle anberaumt.
Das betreffende Wohnhaus ist in der Grund- steuermutterrolle unter Artikel 619, Parzelle 112, Kartenblatt 14 mit 44 qm verzeichnet und bei der Bremen- Verdensche Brandkasse mit 1650 M ver- sichert. — Dasselbe ist einstöckig, besteht aus Fach werk und entbält cine Stube, zwei Kammern, Diele mit Küche und Bodenraum.
Die Verkaufsbedingungen liegen 3 Wowen vor dem Verkaufstermine zu Jedermanns Einsicht aus, auch können solche gegen Erstattung der Copialien absc{riftlich bezogen werden.
Zugleich werden alle Diejenigen, welbe an dem bezeihneten Grundstücke Eigenthums-, Näher-, lehn- recilihe, fideikfommissarishe, Pfand- und andere dingliche Rechte, insbesondere auch Servituten und Realberechtigungen zu haben vermeinen, aufgefor- dert, solche Rechte unter Vorlegung der über dieselben errihteten Urkunden in dem anberaumten Verkaufs- Termine unter dem Rechtsnachtheile anzumelden, daß für den sich nidt Meldenden im Verhältnisse zu dem neuen Erwerber das Recht verloren geht.
Der demnäcstige Aus\c{hlußbescheid soll nur mit- tels Anschlags an die Gerichtstafel erfolgen.
Stade, den 28. August 1880.
Königliches Amtsgericht. I. _ Frhr. vou Wangenheim,
Ausfertigung zur Veröffentlichung.
Duensing, Gerihts\{hr. Kgl. Amtsgerihts Stade.
[22384] Bekanntmachuug.
Die durch Rectéanwalt Dr. Berthold vertretene geschäftslose Catharina, geb. Kümmel, zu Elber- feld, Ehefrau des im Konkurs befindlichen Kleider- händlers Arnold Scheller daselbst, hat gegen diesen und den Verwalter seines Konkurses den Rechts- anwalt Alfred van Werden in Elberfeld beim König- lihen Landgerichte zu Elberfeld Klage erhoben mit dem Antrage: die zwischen ihr und ihrem genannten Chemanne bestehende ehelihe Gütergemeinschaft mit Wirkung seit dem Tage der Klagebehändigung für aufgelöst zu erklären. Zur mündlichen Verhandlung ist Termin auf den 18, Oktober cr., Vormittags 9 Uhr, im Sißungsfaale der 1. Civilkammer des Königlichen Landgerichts zu Elberfeld anberaumt.
Der Landgerichts-Sekretär: Jausen.
[22343]
In dem Verfahren, betreffend die Zwangsver- stci ¿erung des Wohnhauses Nr. 232 nebst Garten dahinter Nr, 32 zu Neustadt ist zur Abnahme der Rechnung des Sequesters, zur Erklärung über den Theilungsplan, fowie zur Vornahme der Vertheilun von dem Großherzoglihen Amtsgerichte hierselbst ein Termin auf
s ge! Oktober 1880, Vormittags 10 Uhr, angeseßz
Neustadt i./Mecklbg., den 8. September 1880.
Großhberzoalihes Amtsgericht. Zur Beglaubigung: Der Gerichts\chreiber. J. V
F. Kachler.