1880 / 219 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 17 Sep 1880 18:00:01 GMT) scan diff

Ertrag wie in 1879 liefern. Jn Alabama erwartet man eine minder gute Ernte, in Louisiana, Arkansas und Mississippi eine viel \{lechtere als im Vorjahre. Ein Gleiches gilt von Süd - Carolina. Das eer war zur Zeit des Datums der Berihte fast allenthaiben un- ünstig.

Washington, 16, September, (W. T. B.) Der Bericht des landwirthschaftlichen Bureaus, betreffend die Weizenernte pro September, weist nab, daß der Durchschnittstand der Ecnte 909/53 beträgt gegen 92% im Jahre 1879 und gegen 87% im Jahre 1878, diese Schäßung ijt indeß keine definitive, da der Bericht noch nicht vollständig ist.

Gewerbe und Hande).

Nürnberg, 14. September. (Hopfenmarkt-Beribt von Leopold Held.) Bei einer Zufuhr von ca. 1800 Ballen Hopfen entwicelte sid beute am Markte jehr l bhaftes Geschäft. Die Lager sind fast vollständig geräumt. Die Erxporteure kauften zwar den größten Theil der Abladungen, erzwangen aber in Folge großen Angebots einen Preisnachlaß für Erportwaare. Prima und gute Mittelhopfen behielten ihren leßten Preis. Die Notirungen lauten: Marktwaare prima 65—75 6, mittel 50—60 4, gering 40—50 4; Ais{gründer prima 70—89 H, mittel 55—65 M, gering 45—55 4; Clsässer prima 70—80Æ, mittel 55—65 M, gering 45—55 M4; ‘Hallertauer, Posener, Württemberger und Badische prima 90—110 6, mittel 70—85 M, gering 50—60 .

Die „New-Yorker Hdl1s.-Ztg.“ äußert sich in ihrem vom 3. d. M, datirten Wocbenbericht folgendermaßen: Bezüglich der allgemeinen Geschäftslage ist zu bemerken, daß sich mit dem Vor- rüden der Saison cin weit stärkerer Konsumtionsbedarf geltend matt als um dicse Zeit vorigen Jahres, dagegen der dieswscentliche Exporthandel den gehegten Erwartungen nicht entsprohen und ge- ringere Thätigkeit als biéher entwickelt hat. Es ift dies haup1säch- lih den zu niedrig limitirten neuen Kaufordres für unsere leitenden Produkte zuzuschreiben. Die Spekulation hält sih auf fast allen Ge- bieten in sehr engen Schranken. Von den Erträgen unserer Ernten ift zu wiederholen, daß dieselben, soweit sie eingeheimst sind, die höchsten Schäßungen erreichen oder übersteigen. Tabak ausnahmsweise, dürfte quantitativ binter dem Durchschnittsertrag zurückbleiben, sich dagegen dur vorzüglicbe Qualität auszeichnen. Das Geschäft am Waaren- und Produktenmarkt blieb ruhig. Die günstigeren Berichte über den Ernteausfall in Europa hatten entschiedene Baisse am hiesigen Brodstoffmarkt zur Folge. Der Frachtenmarkt war sowohl für Getreide wie andere Produkte matter und wurden für volle Getreideladungen im Ganzen nur 18 Fahrzeuge gechartert. Bau m- wolle in diéponibler Waare verfolgte bei mäßig lebhaftem Begehr Sei- tens einheimischer Spinner eine weihende Preistendenz. In Rio-Ka ffee nahm das Geschäft einen verhältnißmäßig ruhigen Verlauf; westindische Sorten waren ziemlich animirt, ostindise dagegen ill, Der Markt für Schmalz, Schweinefleish und Spe hielt sih fest, Rindfleisch war für Erport beachtet und höher. Der Hopfenmarkt verharrte in flauer Haltung. In raf. Petroleum waren Umsäte, bei % C. höheren und sehr festen Preisen, beschränkt. Harz zog unter dem Einfluß eines guten Begehrs für Plabkonsum, namentlich für die gewöhnlichen und mittleren Sorten, eine Kleinigkeit an. Für Terpentinöl wurde ein weiterer Avanz etablirt. In fremden Manufakturwaaren war das Geschäft befriedigender. Der Im- port fremder Webstoffe betrug während der heute beendeten Woche 2719 297 Doll. gegen 2560471 Doll. in der Parallelwoche des

Voriahres. Verkehrs-Anstalten.

Pest, 16. Scptember. (W. T. B.) Das Kommunikations- Minifterium lat die Tunnelarbeiten auf der Eisenbahnlinie Pest-Semlin der Stuttgarter Firma Heinrih und Reinhold Cleß als den billigsten Offerenten übertragen.

Triest, 16, September. (W. T. B.) Der Lloyddampfer „Minerva“ ist heute Mittag aus Konstantinopel hier eingetroffen.

Verlin, 17, September 1880.

Amtliche Berichte aus den Königlichen Kunstsammlungen. (Aus dem Jahrbuch der Königlih preußischen Kunstsammlungen.) (Schluß.) Cassel. _IL Königliches Museum.

Da den verschiedenen Sammlungen des Königlichen Museums theilweis s{chon in diesem Jahre, theilweis in etwa drei Jahren räumliche Verlegung bevorsteht, so haben alle Anschaffungen und Verauégabungen des Etatsjahres 1879/80 nur mit Bezug auf die neu bevorstehenden Andordnungen stattfinden können. Im laufenden Jahre bereits werden die Sammlungen der kleinen Kunstwerke der mittleren und neueren Zeit in den Unterstock des neuen Gemälde- galeriegebäudes übersiedeln, um dort mit den bislang in Wilhelms- böhe aufgestellten Porzellanen vereinigt, eine kunstgewerblice Sammlung zu bilden. Ein nicht unbedeutender Theil der Fonds mußte für die Vorbereitungen zu diesen Neu- aufstellungen , inébesondere für die Neubeschaffung von Schränken , reservirt werden. Jn demselben Unterstock soll die Sammlung von Gipsabgüssen nach Skulpturen des Mittel- alters und der Neuzeit aufgestellt werden, und so mußte sie zu diesem Zwecke aus ihren kleinen Anfängen zu solcher Ausdehnung entwidelt werden, daß sie gleih bei der bevorstehenden Eröffnung im Sommer dieses Jahres den weiten ihr zugewiesenen Räumen entsprechend, wenigstens die Haupterscheinungen dieser Kun ftepoche Dae Augen führte, ohne die Empfindung der Lücken zu stark werden zu lassen.

So werden von den JItalienern: Giov. Pisano, Ghiberti, Bru- nellesco, Donatello, Luca della Robbia, Benedetto da Majano, An- drea del Verrocchio, Mino da Fiesole, Giovanni da Bologna, Ros- sellini, Matteo Civitale mit je ein bis drei Werken, Michelange o bereits mit aht Hauptwerken vertreten sein; von den Deutschen : Adam Kraft, S. Schonhofer, Veit Stoß, P. Labenwolf mit ein bis drei Werken, P. Vischer bereits mit mehreren großen Hauptwerken, während, zugleich die Zahl der anonymen charakteristischen Monumente nicht unbedeutend ist. Hierzu kommt ein {hon vor- handener Bestand von Werken moderner hessischer Künstler.

Desgleichen mußte bei den, räumlich wie aub im Etat noch immer mit den Kunstsammlungen verbundenen Naturaliensammlungen manche Aufwendung gemacht werden, um den Konservationszustand für die bevorstehende Umsiedelung nah und nach zu verbessern. Andere Anschaffungen, die den Lehrzwecken eines Provinzial-Museums ent- sprechen, wie die des Mainzer Tropäums zur Veranschaulichung der römischen Bewaffnung, verlangten auch ihren Antheil an den Fonds, so daß die Vermehrung der Originaliensammlungen nur sehr gering sein konnte.

Erworben wurden folgende Gegenstände:

a, Sammlung der antiken Bronzen:

Kleiner Hermes,

Eine der kleinen bekannten nackten Figürchen mit dem Finger am Munde,

Kleiner Adler, Kopf einer Nadel von \{öner Arbeit und Patina,

b. Kunstgewerblihe Sammlungen:

Vergoldeter kurhessisher Kammerherrn\{chlü}el; dur Austausch.

15 Stück modern-egyptishe Thonwaaren; durÞ Geschenk.

c, PrähistorisWe Sammlungen:

Bronzener Celt aus dem Oldenburgischen, ]

Sehr schöne Feuerftein-Lanzenspiße und Gelegenheits-

Feuersteinbeil; beides angebli aus S{leswig- kauf aus Holstein oder Jütland, älterem

Perlkette aus einem fränkishen Grabe, Privatbesit.

VBronzene Fibel aus Langensalza,

Gelegenheits- kauf.

Bru{fstücke eines Bronzearmbandes aus Netra.

Bronzene Swelle aus Niederhone. L i

Brucbstücke alter Thongefäße aus der Nähe von Eschwege alles als Fundstücke hessishen Bodens planmäßig angekauft.

Hierzu kommen aus eigenen Ausgrabungen, die für das Etats- jahr 1879/80 zur Zeit der Abfassung dieses Berichts noch nicht ab- ges{losseu sind und über die nah ihrem Abschluß in den Schriften des Vereins für hessishe Geschichte ein genauec Bericht gegeben werden wird, bis jeßt:

Eine Sammlung interessanter Scherben und Knochen aus einem muthmaßlich bei Gilja früher vorhandenen, aber durch die Kultur fast beseitigten Urnenfeld.

Einige wohlerhaltene Thongefäße und einige Reste solcer, zwei bronzene Nadeln, 19 und 37 ecm lanp, mit knopfförmigem Kopf, zwei detgleichen mit doppelspiralförmigem Kopf, zwei mit radförmigem Kopf, davon einer etwas reiber, ein Brustgehängestück von Bronze mit Oese, fünf verschiedene, verzierte und unverzierte Armringe von Bronze, sämmtliche Gegenstände aus Hügelgräbern bei Ober- und Unter- Bimbach im Fuldaischen.

Münzen:

Neben fortlaufender geringfügiger Ergänzung der Sammlung bessisher Münzen, 445 Stück Bracteaten und zwar 414 von drei verschiedenen Aebten von Hersfeld und 31 thüringis{h-dynastische, deren Publikation dur einen Spezialisten, den Kreisgerihts-Sekretär Stern in den Schriften des Vereins für hessishe Geschichte beab- sichtigt und bereits vorbereitet ist. und welche sich großentheils zum Austausch an andere Museen verwerthen lassen werden aus einem früheren Münzfund im Hünfeldischen.

e. Ethnographishe Sammlungen:

Eine vollständige japanishe Rüstung.

Der Katalog der antiken Bronzen, Terracotten, Gemmen, Mar- morwerfke, wird erst nach Durchführung der neuen räumlichen Dis- positionen, also nicht vor dem Herbst dieses Jahrs e können.

inder.

Staedel sches In stitut.

Seit der Eröffnung des neuen Gebäudes bis zum Eade des

Jahres. 1879 fanden folgende Vermehrungen der Sammlungez stait: I. Gemälde. :

Schon vor der Uebersiedelung sind erworben, aber erst seit der neuen Aufstellung dem Publikum zugänglich gemacht worden:

Peter Paul Rubens: Ein Satyr und drei Nymvhen wer- den dur ein Gewitter in Schrecken verseßt. Skizze. (Kat. 130). Leinw. h. 0,47, br. 0,60. Geschenk des Herra Jean Noë du Fay 1878.

Arnold Houbraken: Bildniß eines Herrn Rudolph von Loen zum Eichlerhof in Frankfurt a. M. Bez. „Houbraken“ (Kat. 202). Holz, h. 0,42, br. 0,34, Geschenk des Hrn. Joh. Friedrich Koch. 1878.

Hans Baldung Grün oder Grien. Die himmlische und die irdische Liebe. Die irdische Liebe ißt rechts nadt auf einem Ziecgenbock, mit erhobener linker Hand eine Glasvase haltend, in wel er cin kleiner Teufel und auf welcher ein Paradiesapfel liegt. Amor, eine Fackel haltend, zieht das Ende eines weißen Gewandes von ihr weg, mit dem si die ebenfalls nackte himmlische Liebe ver- hüllen zu wollen {eint (Kat, 73). Bez. Monogr. 1523. Holz, h. 0,65, br. 0,46. Gefkauft von Giovanni Morelli in Mailand 1878. Das Bild ftammt aus Rom.

Domenico Quaglio: Ansiht der Stadt Frankfurt a. M. von Westen aus g-sehen, mit der Brücke und den Quais. Bez. „D, Quaglio fec. 1832 (Kat. 410). Leinwand, h. 056, br. 0,76. Geschenk der Erben der Frau Claudine voa Arnim 1878.

Lucas Cranach der Aeltere: Nate stehende Frau nach links gewendet, einen Schleier vor si haltend. Ein rei mit Gold durchwirktes Häubhen auf dem Kopf, ein Perlenhalsband um den Hals und ein an einer goldenen Schnur hängendes Kreuz auf der Brust. Bez. Monogramm 1532 (Kat. 88). Holz, h. 0,37, br. 0,25. Gescbenk des Herrn Moriß Gontard 1878.

Jan van der Heijde: Landschaft an einem Dorfausgang. Ein Bauer zu Pferde fragt einen Eseltreiber nah dem Weg. Bez. Monogramm (Kat. 289). Holz, h. 0,25, br. 0,31. Die Figuren sind von Lingelbach. Gekauft in der Versteigerung E. Hardy in Frank- Ut De I8STS;

Emanuel Murant oder Meuron: Landschaft mit Ruinen. An cine im Mittelgrunde liegende Burgruine lehnt {ich eine Bauern- wohnung, vor wel({er eine Frau mit einem Spinnrocken steht. IPL gegenüber spricht ein alter Mann mit einem auf dem Nasen fitzen- den Fischhändler. Bez „V. M.“ (Kat. 263). Holz, h. 0,39, br. 0,53. Gekauft in der Versteigerung E. Hardy; früher in der Sammlung des Dr, med. Karl Haubold in Leipzig.

Lucas van Uden: Landschaft mit weidenden Pferden. Im Vordergrunde ein Bach, an welchem eine Frau Wasser s{chöpft; eine andere, eine Kanne auf dem Kopf, schreitet dem Bache zu; auf der Landstraße mehrere heimkehrende Schnitterinnen (Kat. 141). Lein- wand, h. 0,40, br. 0,59. Gefkauft in der Versteigerung E. Hardy in Frankfurt a. M. 1878.

Nach der Eröffnung des Neubaues sind erworben :

Pieterde Hooch (de Hoogh, Hooge): In der Mitte eines großen, mit Gemälden, grünen Stühlen und {warz und weißem Marmorfußboden ausgestatteten Zimmers sitzt eine Dame im Profil nach rechts, etwas vom Rücken gesehen an cinem Schreibtish und blättert in Papieren. Hinter ihr ein Windspiel. Im Hintergrunde links Blick in ein Kabinet, in welchem ein von hinten gesehener Mann beschäftigt ist. Bez. „P. De Hoogh“ (Kat. 217). Leinwand, h. 0,84, br. 1,00. Aus der Sammlung der Madame Blarc in Paris. Radirt im Katalog Blanc von Ad. Lalauze.

Johann HeinrihRoos: Brustbild eines Mannes, nach rets gewendet. Lebensgröße. Bez. J. H. Noos pinxit 1680, Actat. 62 (Kat.346). Leinwand, h. 0,82, br. 0,70. Oval. Geschenk der Frau Th. Bag- ronin von Villani, geb. von Lukacsih, aus dem Nachlasse des Herrn Major von Lukacsih 1879. Früher in der Sammlung der Frau von Groote in Frankfurt a. M.

Franz Brentano: Kostümbild. Eine vornehme junge Dame, in reihem altdeutshen Kostüm, schreitet eine Marmortreppe herab; eia Windspiel ihr zur Seite. Bez. F. Brentano 1879. Leinwand, h. 2,11, br. 1,37. Geschenk der Familie des Künstlers.

II, Plastische Gegenstände.

1878 erworben:

_W. S chwind: Büste des Malers Philipp Veit, Marmor. (Kat, 138.) Bez. Monogramm. Von der Administration bei dem

Künstler bestellt. 1878,

A. Donndorf. Büste des Malers Julius Swchnorr von R Es Gips. (Kat. 136.) Geschenk des Hrn. Friedrich Doff. 78.

I. G. Kaupert: Büste des Malers Jakob Becker. Marmor. (Kat. 135.) Gescbenk des Hrn. Dr. Eugen Lucius bei Gelegenheit der Gröffnung des neuen Galeriebaues am 13. November 1878.

1879 erworben :

Junge kaieende Frau, hinter welcher, auf deren Hals gelehnt, ein Knabe stehi. Slizze von Albert Thorwaldsen. Geschenk der Frau A. L. Koch, geb, von St. George 1879.

Die vier lateinischen Kirchenväter. Büsten an dem von Riemen- {neider 1498 erbauten Hochaltar in St. Kilian zu Heilbronn. Gipsabgüsßse,

Kreuztragender Christus und eine Gruppe klagender Frauen mit Maria und Veronica. Gipsabgüsse aus einer Kreu;shleppung Christi in gebranntem Thon in E des Kreisrihters a. D. Con- radi auf der Miltenburg in Miltenberg am Main. Die Gruppe ftammt aus einer Dorfkirhe am Rhein, Vergl. F. H. Müller, Beiträge, 1833, Fig. 7 u. 14. Geschenk des Herrn Kreisrichters a. D. Conradi 1879.

E. v. d. Laun iß: Skizze zu einem Denkmal. (Gipsstatuette). Geschenk des Herrn Moriß Gontard 1879.

Gip8abguß des Hermes des Praxiteles aus Olympia. Gekauft von der Verwaltung der Königlichen Museen in Berlin.

X. Heuberger: Die Eltern der Frankfurter Schauspielerin Caroline Lindner. 1827. Zwei in gefärbtem Wachs bossirte Me- daillons. Geschenk des Herrn Ober - Postamts - Sekretär a. D.

Nüppell. 1879. ITI, Handzeichnungen.

E. W. Pose: Zwölf Blatt Studien und Entwürfe. Geschenk der Erben des Künstlers. 1878.

I. F. Dielmann: 27 Blatt Aquarelle und Zeichnungen. Geschenk der Herren August und Franz Jügel. 1878.

E. v. Steinle: Geschichte des heil. Bartholomaeus. Kolo- rirter Karton für das von dem Städelshen Kunstinstitut in den Chor des Frankfurter Domes gestiftete Glasfenster.

I. N. Hoff: Kreuzabnahme von Paul Veronese. Zeichnung für den Kupferstih. Geschenk der Frau Elisabeth Hoff, geb. Scheurer 1879.

J. N. Hoff: Die Einführung der Künste in Deutschland durch das Christenthum. Bleistiftzeibnung nah Philipp Veits Fresco- gemälde. Gescbenk der Frau Elisabeth Hoff, geb. Scheurer 1879.

I. Chr. Heerdt: Landschaft mit Ruine. Kohlenzeihnung. Ge- \chenk der Frau Amalie Heerdt, geb. Bivding, 1879.

K. v. Rottmann: Italienishe Landschaft, im Hintergrunde das Meer, links eine große Ruine. Kolorirte Zeihnung. Geschenk des Herrn Moriz Gontard 1879.

IV. Kupferstihe, Radirungen, Lithographien,

Phóôtographien 2c.

Im Ganzen wurden in den beiden Jahren 1878 und 79 190 Blatt erworben. :

V, Bücher und Kupferwerke.

Der Zuwachs dieser Abtheilung betrug in den beiden genazn- ten Jahren 54 Werke und 42 Kataloge, unter welchen hervorzus- heben sind:

Du Cercean, Les plus excellents Bastiments de France Nouvelle Edition, Paris A, Lévy 1868. 2 Bde. Fol. Gc\chenk von Hrn. Dr. F. Schlemmer. 1878,

Letarouilly, Le Vatican et la Bazilique de Saint-Pierro de Rome, Paris Morel 1878. G. Malß.

In die gestrige Notiz über neue Erwerbungen derNational- galerie hat sich ein Irrthum eingeshlihen, den wir hiermit be- richtigen. Die Malerin O'Connel, nicht blos der Geburt, sondern auch der Familie nach Berlinerin, erhielt den irishen Namen erst durch ihre Verheirathung, nachdem sie, eine Schülerin des älteren Begas, bereits unter ihrem Geburtsnamen Miethe die Kunst aus- zuüben begonnen hatte.

(K. Z.) Bei einer vor kurzem im Albthal in der Näbe der Baumwollsvinnerei Ettlingen vorgekommenen Straßenausbesserung wurde cin Theil der Fahrbahn der römischen Heerstraße, die von Ettlingen bis zur Wattsteig und von da über die Höhe von Reichenbach weiter zog, bloßgelegt. Man fand ein ebenes, nur für den Durwgang eines Fuhrwerks gut gefugtes Pflaster aus größeren, ungleih starken Felsstücken, welche so gebettet waren, daß sie oben eine ebene Fläche von etwa 2 m Breite bildeten; auf dem Pflaster waren Geleiseeindrücke sichtbar.

Bremen, 18. September. Etwa 150 Strafanstalts- beamte aus allen Theilen Deutschlands traten heute im Konvent- faale der neuen Börse hierselbst zu einem Kongresse zusammen. Dem vom Geheimen Math Eckert (Freiburg i. B.) erstatteten Ge- \cchäftsbericht war zu entnehmen, daß der Verein deutscher Straf- anstalt: beamten gegenwärtig 650 Mitglieder zählt. Den ersten Gegenstand der Tagesordnung bildete ein Referat des Direktor Krohne (Rendsburg) über den Arbeitsbetrieb in den Strafanstalten. Die Versammlung nahm folgende Resolution an:

A. „Es ist als Prinzip auszusprechen, daß die Aufsicht und Lei- tung der Beschäftigung der Gefangenen an Privatpersonen nicht über- lassen und ein unmittelbarer Verkehr der Arbeitgeber und ihrer Beauftragten mit den Gefangenen nicht gestattet werden darf.“

Bei der den Gefangenen aujferlzgten Arbeit sind folgende Grundsätze maßgebend:

1) Sie soll die Kräfte des Gefangenen entsprehend anspannen, aber nicht seine Gesundheit s{chädigen.

2) Sie soll die Individualität des Gefangenen berücksihtigen, sowie seinem Fortkommen nach der Entlassung dienlich sein.

3) Der Außenarbeit muß durch strenge Ueberwachung die Form der Unfreiheit gewahrt und die außenarbeitenden Sträflinge müssen dem Verkehr mit dem Publikum gänzlich entrückt werden.

4) Die Arbeit der Gefangenen ist unter Berücksichtigung dec in den vorstehenden Thesen ausgesprochenen Grundsäße möglichst pro- duktiv zu machen.

Pastor Sh: fer (Boppard a. R.) sprach hierauf über die Auf- hebung der Polizeiaufsiht, rücksihtlich welchec folgende Resolution angenommen wurde:

„Da die geseßlichen Bestimmungen über die Polizeiaufsiht eine in ihren Wirkungen auf die Observaten nur sehr einges{hränkte Be- deutung haben und darum fast gegenstandslos geworden sind, auf der anderen Seite aber die Nothwendigkeit einer allseitig wirksamen Aus- übung derselben im wesentlihcn Interesse der Sicherung der bürger- lihen Gesellschaft liegt, so spricht sih die Versammlung dahin aus, daß die Polizeiaufsiht nicht aufzuhebea, sondern in ibrer \{ärferen Form herzustellen sei. Zugleich spricht sie jedo auch die Ueber- zeugung aus, daß die Polizeibehörden bei Handhabung der Polizei- auffiht Allcs. vermeiden werden, was den Observaten zur Erlangung eines chrlihen Fortkommens hinderlich sein fönnte.“

Der neunzehnte volkswirthschaftlihe Kongreß wird vom 21. bis 24. Oktober 1880 in Berlin stattfinden. Die Tages- ordnung des Kongresses ist wie folgt festgestellt: a. Entgegennahme etwaiger neuer Anträge von Mitgliedern, dergleichen \tatvtenmäßig nur vor oder bei Eröffnung des Kongresses gestellt werden können. b, Berathungen über folgende Gegenstände: I. Der Handelsvertrag mit ODesterreih-Ungarn und internationale Zolleinigungen. Refe- renten: Dr. Weigert (Berlin), Frhr. v. Kübeck (Wien), M. Brömel (Berlin). Il Kolonisation und Auswanderung. Referenten: Dr. Kapp (Berlin), F. C. Philippson (Berlin). IIL. Die internationale Gdelmetall-Bewegung. Referent: Dr. Herßka (Wien). IV, Die Burtaxoe d'entrepôt. Referent: Dr. Barth (Bremen). V. Revision der Hypothekenbank- und Aktiengeseßgebung. Referenten : Dr. Basch (Berlin), Dr. Heht (Mannheim). V1. Die Versorgung Europas mit Brot. Referenten: Dr. Barth (Bremen), W. Herber (Berlin), M. Brömel (Berlin). VIL[. Die Besteuerung des Kapitalumsates. Referenten; Dr. Alex. Meyer (Berlin), Dr. Friedberg (Leipzig). VIII. Die gegenwärtige Lage der Eisenindustrie und die Zölle. Refe- rent: F. C. Philippson (Berlin). c, Wahl der ständigen Deputation zur Geschäftsführung bis zum nächsten Kongrcß von neun Mit- gliedern mit dem Rechte der Kooptation.

Kopenhagen, 16, September, (W T. B) Der Fluß dampfer „Braunschweig“ ist auf der Fahrt von Bremen nah Stettin in der Nordsee gesunken. Von der Bemannung hat eine Person ihren Tod in ten Wellen gefunden, zwölf Personen wurde1 gerettet und in Skagen gelandet, von wo dieselben heute in Frede- rikshaven eingetroffen sind.

Im Belle-Alliance- Theater veranstaltet die Kapelle des Königlich sächsischen Schüßen-Regiments Nr. 108 morgen (Sonn- abend) als lcßtes Extra-Konzert einen „Wagner- und Straußabend“.

Redacteur: Riedel.

Verlag der Expedition (Kessel). Druck: W. Elsner Drei Beilagen (einschließliÞ4 Börsen-Beilage).

Berlin:

#209.

i Erste Beilage zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlih Preußischen Staats-Anzeiger.

Berlin, Freitag, den 17, September

_AGSW,

25 A ÚAIZA

28 Inserate für dex Dentschen Reizg- u. Könitgk. Preuÿ. Stauts-Auzeiger und das Genizal-Handelg- register uimutt auz die Königli@e Expedition des Denischen Reichs-Anzeigers uud Königlich

Prenßiszeu Staats-Anzeigers: Dexlizt, S. W, Wilhelm-Straße Ne. 82, 5s

De}

Steckbriefe und Unterszachnnzz-Sachen. « Subhastationen, Aufgebote, Vorladungen u. dergl.

entliche

. Veorkönufe, Varpachtangen, Snboiszienen ete.

. Verloosnung, Amortisation, Zinszakleang 3 Bn. 6, v. von öffentlichen Papieren.

r

. Todustreiel!e Etablizzements, Fabzikonu nud Grazskandael.

6. Vorechiedene Bekanntmachungen.

T. Táterariache Ánzeiges,

8. Theater-Anzeigen, |} In der Börzen-

9, i beilags. is

Vamiliez-Nachrichten. /

Anzeiger. S

24

erate nehmen an? die Annoncen-Sxpyeditionen des „CSuvalltcuban®“, Rudolf Mofse, Saaseuttein & BVogies, E. L, Daube & Co., E, Eihlotte, Büttner & Winter, sowie alle übrigen größeren

Annonecen-Burcec:n8, 2c

E gn ite ———————————— Ea B E N

Ste&Xbriefe und Untersuchungs o Sachen,

Ladung. Nachstehende Militärpflichtige: 1) der Schuhmacher Ernst Gustav Gericke aus Dahme, ge- boren den 18. Juni 1853, evangelisch, 2) der is beiter Gottfried August Haase aus Barteniß, ge- boren den 11. Mai 1854, evangelisch, 3) der Kellner GSriedrih Wilhelm Borelly aus Luckenwalde, gebo- ren den 6, April 1856, evangelish, 4) der Karl Bamberger aus Mehlsdorf, geboren den 25. Februar 1856, evangelisch, 5) der Johann August Wilhelm Karl Hartwig aus Caputh, geboren am 3. Oktober 1857, evange!ish, 6) der Schiffer Simon Albert Hoffe aus Lehnin, geboren am 12, September 1857, 7) der Knecht Iohann Heinrih Wilke aus Reeter- bütten, geboren am 28. November 1857, 8) der Bar- tholomäus August Ernst aus Werder, geboren am 8, April 1857, fkatholisch, 9) der Otto Gottschalk aus Klepzig, geboren am 22. Juli 1859, 10) der Schneider Hermann Rudolf Schumann aus Baruth, geboren am 26. September 1855, evangelisch, 11) der Georg Gottlob Weidner aus Jüterbog, geboren am 5. Juli 1858, evangelish, 12) der Max Perg1- ment aus Luckenwalde, geboren am 26. None 1858, mosais, 13) der Gustav Adolf Grosse aus Jüterbog, geboren am 23, Oktober 1859, evan- gelisch, deren Aufenthalt unbekannt ist, und welchen zur Last gelegt wird: in der Absicht, fich dem Eintritt in den Dienst des stehenden Heeres oder der Flotte zu entziehen, ohne Erlaubniß das Bundesgebiet verlassen resp. nach erreibtem mili- tärpflibtigen Alter sih außerhalb des Bundesgebiets aufgehalten zu haben, Vergehen gegen §8. 140 Nr. 1 des Straf-Geseßbuches, werden auf Anordnung der Königlichen Staatsanwaltschaft hierselbst auf den 10, Dezember 1880, Vormittags 9 Uhr, vor das Königliche Landgericht, Strafkammer hier, zur Hauptverhandlung geladen. Auch bei unentscul- digtem Ausbleiben wird zur Hauptverhandlung ge- schritten nerden und werden die Angeklagten auf Grund der von den zuständigen Behörden abge- gebenen, in dem §. 472 der Straf-Prozeß-Ordnung bezeichneten Erklärungen verurtheilt werden. Pots- dam, den 1. Juli 1880. Sekretariat der König- lihen Staatsanwaltschaft. J. A. Rathnow.

Der Reservist Väcker Wilhelm Albert Peters, geboren am 18, September 1848 zu Genthin, dessen Autenthalt unbekannt ift, wird beschuldigt, als be- urlaubter Reservist, ohne Erlaubniß autgewandert zu sein, ohne von der bevorstehenden Auswanderung der Militärbehörde Anzeige erstattet zu haben, Uebertretung gegen §. 360 Nr. 3 des Strafgesetz- buchs, Derselbe wird auf Anordnung des König- lichen Amtsgerichts hierselb auf den 23. No- vember 1880, Vormittags 12 Uhr, vor das Königliche Schöffengericht zu Potsdam zur Haupt- verhandlung geladen. Bei unentshuldigtem Aus- bleiben wird derselbe auf Grund der nah §. 472 der Strafprozeßordnung von dem Königlichen Be- zirk8-Kommando des 2, Bataillons (Burg) 1. Magde- burgischen Landwehr-Regitnents Nr. 26 vom 22. Juli 1889 zu Burg ausgestellten Erklärung verurtheilt Werde Pott, L M Que 1880; Der Gerichtéschreiber des Königlichen Amtsgerichts. Abtheil. V.

[21371] Nachbenannte Personen: 1) der Fleischer Carl Fried. Aug. Rabehl aus Bukow, 2) der Arbeiter Ludwig Frantz aus Kehlen, 3) der Schneider Otto Emil Amelong aus Havelberg, 4) der Arbeiter Otto Julius Franz Haberland aus Bellinchen, 9) der Formgicßer Gust. Carl Herrm. Niethe gen. Noack aus Dalldorf, 6) der Gürtler Heinr. Aug. Rob. Richter aus Berlin, deren leßter Aufenthalts- ort Strausberg war, werden beschuldigt, zu Nr. 1 und 2 als beurlaubter Reservist, zu Nr. 3 bis 6 als Ersatzreservist erster Klasse ohne Erlaubniß aus- gewandert zu sein, ohne von der bevorstehenden Aus- wanderung der Militärbel, örde Anzeige erstattet zu haben, Uebertretung gegen §. 360 Nr. 3 des Straf- geseßbuchs. Dieselben werden auf Anordnung des Königlichen Amtsgerichts bierselbst auf den 19, No- vember 1880, Vormittags 97 Uhr, vor das Königliche Schöffengericht hierselbst zur Hauptver- handlung geladen. Bei unentschuldigtem Ausbleiben werden dieselben auf Grund der nach §8. 472 der Strafprozeßordnung von der Königlichen Regierung zu Potsdam ausgestellten Erklärung verurtheilt werden. Strausberg, den 13, August 1880, Alisch, Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts.

Subhastationen, Aufgebote, Vor- ladungen u. dergl.

99678 , (226781 Oeffentliche Zustellung.

Nr. 29526, Der Betriebsdirektor Philipp Séhlattec in Mannheim, vertreten dur Rechte- anwalt Dr, Rosenfeld von da, klagt gegen Friedrich Eisele, Kleidermacher von Mannheim, z. Z. an un- bekannten Orten abwesend, wegen eines Anspruchs aus Miethe vom Jahre 1878 mit dem Antrage, den Beklagten zur Zahlung von 300 Mark nebst 90/0 Zins vom Klagezustellungstage an zu ver- urtheilen und das ergehende Urthcil für vorläufig vollstreckbar zu erklären, und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits vor das Großherzoglihe Amtsgeriht zu Mannheim Resp, I. zu dem auf

Mittwoch, den 29, Dezember l. Js3,,

i Vormittags 10 Uhr,

bestimmten Termine.

R

Zum Zwecke der öffentlichen Zu tellung wird dieser j Auszug der Klage bekannt gemacht. Mannheim, den 13. September 1380. Der Meno Grelee E, Amtsgerichts : ou.

99/709 , (279) Oeffentliche Zustellung.

1) Albert Schramm , Materialienverwalter zu Annen bei Witten, 2) Joseph Tauffenbac, früher Meßger, jeßt ohne Geschäft, zu Barmen, 3) Ehe- leute Carl Schlömer, Schlofser, und Helene, ge- borene Tauffenbach, zu Elberfeld, 4) Eheleute August Leclerx, Schlosser, und Emilie, geborene Tauffen- bah, daselbst, 5) Gustav Robert Tauffenbach, Restaurateur in Bochurn, 6) Wilhelm Tauffenba, Kellner daselbst, 7) Eheleute Bertram Lückerath, Magazinverwalter, und Wilhelmine, geb. Tauffen- bad, zu Elberfeld, 8) Carl Tauffenbah, S{hlosser daselbst, 9) Angust Tauffenbah, Stuckateur zu Styrum bei Mülheim a. d. Nuhr, vertreten dur Rechtsanwalt Frings I1. zu Düsseldorf, klagen gegen den Heinrich Seeherling, Kutscher, zuleßt zu Än- nen bei Witten wohnhaft, gegenwärtig ohne bekann- ten Wohn- und Aufenthaltsort, und Genossen auf Theilung des Nachlasses der zu Ratingen am 19, April 1880 verstorbenen Maria Anna Schramm, und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhand- lung des Rechtsstreits vor die I. Civilkammer des Königlichen Landgerichts zu Düsseldorf auf den 27. Dezember 1880, Morgens 10 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedahten Gerichte zu- gelassenen Anwalt zu bestellen.

Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.

Steinhäuser,

Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts.

9 pes e C [22091] Oeffentliche Zustellung.

Der Kaufmann C. H, Lemke zu Königsberg in Ostpr.,, Koggenstraße Nr. 4, vertreten durch den Justizrath Engelmann hier, klagt gezen den Kaufs mann Rudolf Schulz, dessen zeitiger Aufenthalt unbekannt ist, früher in Königsberg wohnhaft, wegen eines Darlehns von 300 4 aus der Privat- Schuldurkunde vom 17. Januar 1878 mit dem Antrage, den Beklagten zur Zahlung von 300 M4 nebst 5% Zinsen vem 17. Januar 1878 ab zu verurtheilen und die Koften dieses Nectsstreits ein- \{ließlich derjenigen für das besondere Arrestver- fahren zu tragen, auch das Urtheil für vorläufig vollstreckbar zu erklären, und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits vor das Königliche Amltsgeriht XL. zu Königsberg, Zimmer Nr. 63, auf | . den 29, November 1880, Bormittags 10 Uhr.

Zum Zwedckte der öffentlihen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.

Königsberg, den 11. September 1880.

Krulle, Gerichtsschreiber des Königlihen Amts8gerichts XI,

[22695] Oeffentliche Zustellung.

Die verehelichte Tischlermeister Caroline Kusche, geb, Gase, zu Oels, vertreten durch den Rechts- anwalt Tepser daselbst, klagt gegen den Tischler- meister Wilhelm Kusche, dessen Aufenthalt unbe- kannt ijt, wegen Ehescheidung -— mit dem An- trage, das Band der Ehe der Partheien zu trennen, den Beklagten für den allein {huldigen Theil zu erklären, denselben zu verurtheilen, an Klägerin den vierten Theil seines Vermögens herauszugeben und dem Beklagten die Kosten des Prozesses aufzuerlegen und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhand- lung des Rechtsstreits vor die I, Civilkammer des Königlichen Landgerichts zu Oels auj den 7. Dezembex 1880, Vormittags 10 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Ge- richte zugela)ienen Anwalt zu bestellen.

Zum Zwede der öffentliden Zustellung dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.

Trogisch,

Gerihts\{chreiber des Königlichen Landgerichts.

wird

[22683]

Die Wittwe des Kaufmanns Adolph de Beauclair, Auguste, geb. Schwarß, dahier hat behufs Löschung der auf ihrem in Caffel in der &rankfurterstraße Nr. 15 belegenen Grundvermögen ruhenden, im Grundbuche von Caffel, Artikel 187, Abtheilung 11I. Nr. 1 eingetragenen Hypothek:

1800 Thaler an den Ober-Appellationsgerichts8-

Secretair Huth

mit der Behauptung, dieselbe sei längst bezahlt, be- antragt, gegen die unbekannten Erben des ausmeisß- lih der Bescheinigung des Oberbürgermeisters der Stadt Cassel vor ungefähr 40 Jahren verstorbenen eingetragenen Gläubigers das Aufgebotsverfahren einzuleiten; es werden daher alle diejenigen Per- sonen, welche Ansprüche an die erwähnte Forderung zu haben glauben, aufgefordert, ihre Ansprüche \pä- testens im Termin

den 20. November d. J., Vormittags 10 Uhr, anzumelden, widrigenfalls das bezeichnete Pfandrecht gelös{ht werden soll.

Alle weiteren Verfügungen werden nur durch An- {lag am Gerichtsbrett veröffentlicht.

Caffel, am 8. September 1880.

Der Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts, Abtheilung 1. Kohlhepp.

a E S E E R E E R R R E E B E E

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t:

On

Zustellung uud Ladung -

in Sachen W., von Schilczer gegen Otto Fischbacher p. dä. m.

Der K. Advokat Heinrih von Fischer in

von Scwilcher in Dietramszell gegen Otto Fischba kirden, nunmehr unbekannten Aufenthalts, unterm 11./13 ds.

München hat Namens dcs Gutsbesiters Wilhelm her, vormaligen Wirthschaft3pächter in Holz-

Mts. Klage beim K. Landgerichte

München 11. wegen Handelsforderung zu 1094 A 91 -Z erhoben mit dem Antrage: „Das K. Landgericht

München II. wolle den Otto Fiscbbacher verurtheilen, hieraus seit 1. ds. Mts. zu bezahlen und die sämmtli daß der Beklagte als vormaliger Pächter der dem Kläger gehörigen Gastwirth\schaft

chen Streitskosten zu tragen,“

an den Kläger 1094 4 91 sammt 6%/% Zinsen in der Erwägung, zum Neuwirth Hs.

Nr. 79 in Holzkircen von der ebenfalls im Eigenthum des Klägers stehenden Brauerei in Dietramszell die in der der Kloge abschriftlich anliegenden Rechnung spezifizirten Bierquantitäten zu den beigeseßten Zeiten und bedungenen, eventuell angemessenen, gemäß Vereinbarung und Handelsübung sofort zahlbaren Preisen geliefert erhielt, daß Beklagter abzüglih der von ihm geleisteten Zahlungen zu 335 M 38 noch cinen Rest von 1094 4 91 S \{ulde, diese Schuld anerkannt und Zahlung versprochen habe, zu leßterer jedo troy Mahnung nicht zu bewegen sei. In dieser Klage wird Beklagter aufgefordert, einen bei dem obengenannten Prozeßgeriht zugelassenen Rechtéanwalt zu bestellen und wird Otto Fisch- bacher ¿ugleich zur Klagsverhandlung in die Sitzung des Kal. Landgerichts München Ik, Civilkammer L, vom Freitag, den 31. Dezember 1880, Vormittags 9 Uhr, geladen.

Dieser Auëzug des klägerishen Schriftstückes wird biermit dem Otto Fisbacher, dessen Auf-

enthalt zur Zeit unbekannt ift, in Folge Gerichtsbeschlusses vom 13. ds. Mts.

P. O. öffentlich zugestellt. München, den 14, September 1880.

Gericht8schreiberei des Kg’, Panrueker, gl, O

gemäß §8. 187 der R. C.

Landgerichts München Uk. ber-Gerihtsschreiber. Kaftner.

[22696]

Oeffeutliche Zustellung. Die verehelichte Stellmacher Scholz, Henriette Pauline, ge- borene Gumprecht, früher zu Langenwaldau, jetzt Köchin in Haynau, vertreten durÞd den Rehts- anwalt Bieder in Haynau, klagt gegen ihren Ehe- mann, den Stellmacher Nobert Scholz, zuletzt wohnhaft in Würt, Kreis Lüben, jeßt unbekannt abwesend, wegen unordentlicher Lebensart und Ver- agung des Unterhalts, mit dem Antrage auf Ehe- scheidung, und ladet den Beklagten zur münd- lihen Verhandlung des Rechtsstreits vor die 111, CGivilkammer des Königlichen Landgerichts zu Lieariz guf den 7. Dezember 1880, Mittags 12 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem ge- dachten Gerichte zugelassenen Anwalt zu bestellen. Zum Zwedcke dec öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemaht. Liegnitz, den 15, September 1580. Preyer, Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts i. V.

[22688] Oeffentliche Ladung.

Nr. 6729, Bürgermeister Ludwig Keim in Schweinberg, vertreten durch Herrn Rechtsanwalt Schumann dahier, klagt gegen Julins Segner von Steinbach, Amt Wertheim, zur Zeit an unbekannten Orten abwescnd, auf Bezahlung von 487 46 nebst 59/0 Zins vom 2. Februar 1878 aus Darlehen her- rührend und ladet denselben zur mündlichen Ver- handlung des Rechtéstreits vor die Civilk!ammer Il. des Großh. Landgerichts zu Mosbach

auf Montag, den 20, Dezember l. Js3., WBormittags 9 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Ge- ricbte zugelassenen Anwalt zu bestellen.

Zum Zwecke der Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.

Mosbach, den 13. September 1880.

Der Gerichtsschreiber des Großh. Landgerichts:

Drfner.

9/02 ROA) Aufgebot.

Auf Antrag des Gerichtsdieners Martens, Vor- mundes des Nachbenannten, werden der zweifellos vor dem Jahre 1806 geborene Geburtsort sowie Eltern unbekannt

Casper Hinrich Pries aus Nütschau, welcher seit vielen Jahren verschollen ift und für welchen hierselbst ein Vermögen von ca. 40 A verwaltet wird, falls er noch am Leben sein sollte, eventuell deîsen unbekannte Erben hierdurh aufgefordert, spätestens in dem hiemittelst auf deu 22. Januar 1881, Vormittags 11 Uhr, anberaumten Aufgebotstermine sich bei hiesigem Amtsgericht zu melden, widrigenfalls der obgenannte Pries wird für todt erklärt und es mit seinem Ver- mögen gemäß den Vorschriften der Verordnung vom 9, November 1798 wird verhalten werden.

Oldesloe, den 15, September 1880.

Königliches Amtsgericht.

[SRON Aufgebot.

Der im Jahre 1854 nah Amerika ausgewanderte und feit mehr als 20 Jahren verschollene Söldners- sohn Jacob Burkardt von Freitags, Gemeinde Durach, wird auf Antrag seines Bruders Franz Burkardt von Marienberg aufgefordert, spätestens im Aufgebotstermine vom Dienstag, den 28. Zuni 1881, Vorm. 84 Uhr, persönli oder \ch{riftli® bei dem Königl. bayr. Amtsgerichte Kempten sich anzumelden, widrigenfalls er für todt erklärt würde.

Die Erbbetheiligten haben ihre Interessen im Aufgebo1sverfahren wahrzunehmen, wogegen alle Diejenigen, welche über das Leben des Jacoh Burkardt Kunde g:ben können, Mittheilung hier- über an das Gericht zu machen haben.

Kempten, am 11. September 1889,

Königliches Amtsgericht. chuster. Zur Beglaubigung! Der geschäftsl. Königl. Gerichts\{hreiber. Simotî Heîide.

996 É L46084) Aufgebot.

Der am 28. Juni 1879 zu Weiskirchen ver-

storbene Decan Johaun Baptist Eckrich, geboren zu Klein-Auheim, hat durch Testamente vom 19. Juli 1860 und 24. Oktober 1872 u. A. den Johann Joseph Eckrih von Klein-Auheim, Sohn des verstorbenen Nikolaus Eckrih von da, zum Erben eingeseßt. Da der Aufenthaltsort des Jo- hann Joseph Eckrich unbekannt ist, wird demselben auf Antrag des Bevolimächtigten mehrerer Mit« erben, Moses Grünbaum von Seligenstadt, aufge- aeben, spätestens in dem auf: Dienstag, ven 9. November 1880, früh 9 Uhr, vorbestimmten Aufgebotstermine dahier Erklärung darüber abzugeben, ob er die ibm angetragene Erbs {aft annehmen oder aus\{lagen wolle, widrigen- falls Leßteres unterstellt und ter Nachlaß denjenigen Erben allein, welche si gemeldet haben, überlassen werden wird.

Seligenstadt, den 14. September 1880.

Großherzogliches Amtsgericht Seligenstadt. Kullmann,

9 j [-282] Proclama.

Es ift der Antrag auf Todeserklärung des frü- heren Schankwirth3 Ernst Siinlze aus Hohberg, von dessen Leben seit länger als 10 Jahren keine Nachrichten eingegangen, dur seinen bestellten Vor- mund, Hausbesizer Ernst Ressel in Hohberg, gestellt worden.

Demzufolge werden der Schankwirth Ernst Schulze aus Hohberg und dessen unbekannte Erben und Erbnehmer hierdurch aufgefordert, fich binnen neun Monaten bei dem unterzeihneten Gericht \{riftlih oder persönlich und spätestens in dem auf den 20. Juni 1881, Vormittaas 11 Uhr, iu unserm Terminszimmer Nr. 17 anberaum- ten Termine zu melden, widrigenfalls auf die Todes- erflärung des Ern|t Schulze erkannt werden wird.

Lauban, den 13. September 1880.

Königliches Amtsgericht.

[22687] Edictalladung Verschollener.

Heinri Diedrich Bolland aus Engeln, geb. am 10. Februar 1847 wird hierdurch aufgefordert, binnen Jahresfrist, spätestens aber am

Douuersftag, den 22. September 1881, Vormittags 10 Uhr, auf hiesiger Gerichtsftube sich zu melden, widrigen- falls derselbe für todt erklärt und sein Vermögen seinem nächsten bekannten Erben überwiesen wer- den soll.

Zuglei werden alle Personen, welde über das Fortleben des genannten Vers ollenen Kunde geben Tönnen, zu deren Mittheilung, auch für den Fall demnächstiger Todeserklärung etwaiger Erb- und Nachfolgeberechtigte zur Anmeldung ihrer Ansprücbe und zwar leßtere unter der Verwarnung aufgefor-

| dert, daß widrigenfalls bei der Ueberreichung des

Vermögens des Verschollenen auf sie keine Rücksicht genommen werden foll. Bruchhauseu, den 25. August 1880. Königlich Preußisches Amtsgericht. Hartmann,

[22694] Nachstehender Auszug: In Sachen, das Aufgebot zur Verschollenheits- erflärung des Adolf Karnstedt aus Wieder- muth betreffend, ist auf Antrag des Herrn Pastor emer. Carl Wilh:lm Karnstedt, früber in Wiedermuth, jeßt in Zeitz, dur Verfügung des hiesigen Fürstlichen Amtsgerichts, Abth. 1T., vom 26. Angust 1880 das Aufgebot erlassen, wird in Gemäßheit der §8. 187 und 825 der C. P. O. dem obengenannten Adolf Karnstedt hiermit öffent lich zugestellt mit dem Bemerken, daß eine Präklusiv- frist des 2c. Karnustedt bis zum 12. Januar 1881 gesetzt worden ift. Ebeleben, den 9. September 1880. Der Gerichts\hreiber des Fürstl. Amtsgerichts das. Messiug.

E E M R P O R