1902 / 105 p. 5 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 05 May 1902 18:00:01 GMT) scan diff

1902 Mai

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gering : Gezahlt niedrigster bhôster

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Am vorigen Markttage

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verkaufte Menge wird auf volle Dorrvelzentner und der Verkaufswerth auf volle Mark abgerundet 1 deutung, dak de

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Der Durchschnittspreis wird aus den ) in den leuten sechs Spalten, daß

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unabgerundeten Zablen berechnet entsprechender Bericht fehlt

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Deutscher Reichstag. 181. Sigung vom 3. Mai 1902. 1 Uhr.

Am Tische des Bundesraths: Staatssekretär des Znnern, Staats-Minister Dr. Graf von Posadowsky-Wehner, Staatssekretär des Reichs-Justizamts Dr. Nieberding.

Der Präsident Graf von Ballestrem eröffnet die Sißung mit folgender Ansprache, welche die Mitglieder stehend anhoren:

Seine Majestät der Kaisêr und Sein hohes Haus sind durch den gestern erfolgten Tod Seiner Königlichen Hobeit des Prinzen Georg von Preußen in tiefe Trauer verseßt worden. Um die herzliche Antheilnahme des Reichstages an dem Schmerz unseres Kaiserlihen Herrn und Seines hohen Hauses auêszudrückten, bitte ih um die Ermächtigung, Seiner Majestät durch die beiden Vize-Präs- sidenten und mich die Beileidsempfindung des Reichstages auésprechen zu dürfen. Ich konstatiere das Einverständniß des Reichstages.

Jn der General-Diskussion dritter Lesung des Geseßt- entwurfs, betreffend die Abänderung des §8 7 der Strafprozeßordnung (Beseitigung des fliegenden Gerichts- standes der Presse), erklärt auf eine Anfrage des Abg. Lenz- mann (fr. Volksp.) der

Geheime Ober-Regierungsrath im Reichs-Iustizamt Dr. von Tischendorf: Nah der Anshauung des Neichëgerichts hat in dem

alle, daß der Beleidigte die Privatklage am Vrt seines Wohn- ies erboben hat, und die Staatsanwaltschaft die Verfolgung übernimmt, der Staatëanwalt die Klage nicht beim Schöffen- gericht, sondern beim Landgericht zu erheben Ich möchte bei dieser Gelegenheit eine Anfrage des Abg. Esche aus der zweiten Lesung beantworten. Dieser erwähnte eine Petition des Münchener Journalisten- und Schriftstellervereins. Diese Petition befürchtet, daß auf Grund der Vorschrift im zweiten Satz des zweiten Absatzes das Gericht des Wohnsitzes des Beleidigten auch dann zu- ständig sein fönnte, wenn fein abonniertes Eremyplar der Zeitung an den Wohnort des Beleidigten gelangt ist, sondern wenn es von Freundes- hand, durch Bosheit oder durch den Beleidigten selbst an feinen Wohnsiy gelangt ist. Diese Befürchtung ist unbegründet. Nach der Anschauung des Reichsgerichts ist zur Zeit der Gerichtsstand der begangenen That begründet überall da, wo die Druckschriften bin- fommen. Dieser Grundsaß soll nur insoweit aufrecht erbalten werden, als der Erscheinungsort zusammenfällt mit dem Wohnsiß des Be- leidigten. Daraus folgt ganz klar, daß von einer Verbreitung nur in dem Sinne die Rede ist, wie sie nah den zur Zeit geltenden Grundsätzen des sogenannten fliegenden Gerichtéstandes begründet ift. Das trifft aber auf diejenigen Fälle, die die Anfrage im Auge kat, niht zu. Auch das Reichsgericht hat ih in diesem Sinne aus- gesprochen. E : s É

Der Entwurf wird darauf endgültig in der Fassung der zweiten Lesung angenommen und die Petition des „Münchener Journalisten- und Schriftstellervereins“ für erledigt erklärt.

Es folgt die dritte Berathung des Gesetzentwurfs, betreffend den Servistarif und die Klasseneintheilung der Orte, sowie Abänderung des Gesetzes über die Bewilligung von Wohn ungsgeldzuschüssen.

Der Abg. von Waldow und Reigenstein (d. kons.) hat folgende Resolution vorgeschlagen:

¿Den Herrn Reichskanzler zu ersuchen, Erbebungen darüber anstellen zu lassen, welde Mehbrkoîten entstehen würden, falls der bei Unterbringung von Truppen außerhalb der Garnison zu zahlende Naturalauartierservis fünftig au in denjenigen Orten nah den Säßen der 11. oder der 111. Servisflasse berechnet werden würde, welcbe sib nah der bestehenden Eintheilung in den Serviéflaïsen 1V und V befinden.“

In der Generaldiskussion bemerkt der

Abg. Hofmann - Dillenburg (nl.): Wenn die verbündeten Re- gierungen die anderweitige Regulierung des Wohbnungsgeldzuschusses bei Gelegenheit dieser Vorlage nit in Angriff genommen haben, fo bâtten sie doch mindestens den Nachweis führen müssen, daß die i. I. 1873 aufgestellten, also bald 30 Jahre alten Wobnunagsgeldzuschußsäße für die einzelnen Servis- und Rangklassen beute unter den völlig veränderten Verhältnissen ausreichend und gerecht normiert sind. Das ift aber nicht einmal versuht worden. Redner geht danu auf die Bestimmungen

und Vorausseßungen einer richtigen und_gerechten Bemessung des Wohnungsgeldzushusses für die einzelnen Yrte und Beamtenklajjen

näher ein. Der Tarif Umsiänden ebenfalls

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für die bnunagtgeldzuschühte fei

unter allen reformbedürftia, das Geieu

vom 30. Juni 1873 müße überbaupt fallen und eine ganz neue Klafteneintheilung gemacht werden. Bei der neuen Firierung der Normalsäye müßten die Theuerunasverbältnisse der Orte ebenso wie die Einkommene- verbältnifse der einzelnen Beamtenkategorien, namentli der Unter beamten, mebr als bisber berücksihtigt werden. Im Einzelnen werden die Darlegungen des Redners dei seinem {wachen Organ auf der Journallsientribüne nit verständlich

Aba. Eickboff (Fr. Volksp.): Nah den ne „Grundsägen für die Einreibung der einzelnen Orte in die verschiedenen S rviéflatten“" wie sie die Vorlage zum Schluß angiebt, „kann zwar die Bedeutung welcbe die Klasseneintbeilung für die Gewährung der Wobnungêgeld zushüsse hat, ih die Einreibung einer Ortschaft in eine ander als die bisherige Servisklasse nicht rechtfertigen. Int bieten dic thatsäcblid geuablten Miethéövreise einen gewissen Anbalt für dit Be- urtbciluna des Wertbes der Quartierleistung und find desdalb in ent sprechender Weise mit zu berücksichtigen.“ Daraus ergiebt ih doch daf die tbatsächlichen Mietbsvreise cinen Einfluß auf die neue Klaßeneintbeilung geübt baben, die uns unterbreitet worden ijt. Unser Antraa uwveiter Lesung, diese neue Klasseneintheilung wenigstens für die Wobnungtgeltzushüsse in Kraft zu seyen, ift alio zu Unrecht von dem Vorredner in uveiter Lesung bekämpft worden, der sonderbarer Weise ausfübrte, wir bätten umackehrt nur für den Servis die neue Klaßenecintbeilung adovtieren sollen. Der Resolution von Waltorv zu widersprechen, haben wir keinen Anlaf Die erste Aufgade der Geseugebung muß sein, den Perfonaliervis zufzubeben und den Naturalservis zu erböben; die nächste Aufgabe, die Normalsäye für die Wobnunatacldwuschüse, welche längst nicht mehr ausreichend find den beutigen Bedürfnissen entsprechend zu reformieren

Aba. Dr. Habn (b. k. F Die reirtbs{aftliche Entwickelung mat es nôtbia, dak in kürzeren Zeiträumen als disder Revisionen des Tarifs vorgenemmen werden Im Jahre 1897 bat die Kom mission des Hauses selbitändig erbebliche Aenderungen in der Klassen cintbeilung vorgenommen. Diesmal ist das leiter nicht möglich, weil man die Klasieneintheilung überhauvt nicht in Beratdung genommen bat. Ich weise in dieser Beziehung auf die Nothwendigkeit bin M rteledo in olme blk: t a merten ir iw Gurhanen Stad TICrieDude in cine dêdcrte RIGHe 3 Der cyen trei Ï utbade:r State und den übrigen Orten der Unterelbe, die in 1. und 11 Klañe sh be

finden, durchaus gleichartige Verhältnisse herrschen

Abg. Trimborn (Zentr.): Die Vorlage bat vor der Klase A Halt gemacht: diese Klasse ist, wie shon 1897 Dr. Lieder auéfübrte als cin Paradies betrachtet tworden, in welhes niemand dinein sollte Welches große Unrecht begeht man damit, dah man gerissen großen Städten wie Breslau, Leipzig und Köln, oder richtiger Zöln, den Eingang in dieses Paradies verwehrt! Wenn Sie 194 mehr Glu mit Ihrer Vorlage haben wollen, Sie verebrten Herren von der Ré- Prrmes, so Hafen Sie hier vor allem Wandel! Ih warne

jeyt f | Dillenbara erklärt, er sei turh die Darlegungen

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Abg. Hofmann des Abg. Eickhoff durchaus nicht von der Frrthämlithkeit seiner Auf- iasiung des Antrages Eilho# bberzeugt worden

Damit schließt die Generaldiskussion. Das Gesey wird nal den Beschlüssen uwveiter Lesung im Einzelnen ohne Dedatte und darauf im Ganzen endgültig angenommen.

Die Petitionen werden für erledigt erklärt

| mifsionevorshlages

| eine Uebereinstimmung

Abg. von Waldow und Reitenstein bezieht sich zur Be- gründung seiner Resolution auf seine Ausführungen in zweiter Lesung. Die Leistungen des platten Landes und der kleineren Städte seien erheblich und müßten gerechter ausgeglichen werden.

Nachdem die Abgg. Dr. Bachem (Zentr.) und Lenz- mann (fr. Volksp.) sich mit der Resolution einverstanden er- flärt haben, gelangt dieselbe ebenfalls zur Annahme.

Der Gesezentwurf wegen Abänderung des Ge- seßes, betreffend die Kaiserlihen Schußtruppen in den afrikanischen Schutgebieten und die Wehr- pflicht daselbsi, will den S& 18 des Geseßes durch folgende Fassung erseßt haben: j E

„Dur Kaiserlihe Verordnung wird bestimmt, in welhem Schußzgebiet und unter welchen Vorauê)eBungen beervflichtige Reichs- angehörige, die außerhalb Europas ihren Wohnsiß haben, ihrer aftiven Dienstpflicht bei den Schußtruppen Genüge leisten dürfen.“

«_ Aba: De Bafse (nl) begrüßt die Vorlage als theilweise Er- füllung von ibm früher geäußerter Wünsche, stellt aber anheim, die Beschränkung: „die außerhalb Europas ihren - Wobnsig haben“, zu ftreichen, damit auch die Möglichkeit, daß in Europa lebende Reichs- angehörige in den Schußtzgebieten ihrer Dienstpfliht genügen, gegeben werde. Das Bedürf dafür werde bald auftreten, wenn au zur Zeit nur die Regelung für Deutsh-Südwestafrika in Frage fomme. Das Gesetz sei entwickelungsfähig, und man sollte der Ent- wickelung son bei dieser Gelegenheit die Bahn frei mahen. Im Jahre 1897 habe der Reichstag die Resolution angenommen, welche die vers bündeten Regierungen aufforderte, den im Auslande lebenden Deutschen die Ausübung der Wehrpflicht stärker als bisber zu erleihtern Solle die Vorlage die Erfüllung dieser Resolution darstellen? Man sollte aud den Deutschen in Südbrasilien die Ableistung ihrer Dienstpflicht in Swakopmund ermöglichen.

Ohne weitere Debatte wird die Vorlage in zweiter Lesung unverändert angenommen.

Darauf wird die zweite Lesung des von den Abgg. Dr. Lieber (Zentr.) und Genossen beantragten Geseß- entwurfs, betreffend die Freiheit der Neligions- übung, fortgeseßt bei § 2, welcher nah den Kommissions- beshlüssen lautet: „Für die Bestimmung des religiösen Befenntnisses, in welchem ein Kind erzogen werden joll, ist die Vereinbarung der Eltern maß- gebend, welche jeder Zeit vor oder nah der Eingehung der Cbe ge- troffen werden fann. Die Vereinbarung ist auch nah dem Tode des einen oder beider Elterntheile zu befolgen.“ Mit zur Debatte gestellt wird der F 2a der Kommissions- beshlüsse, welcher lautet:

„In Ermangelung einer Vereinbarung der Eltern gelten für die Bestimmung des Bekenntnisses, soweit nit nachfolgend ein Anderes vorgeschrieben ist, die Vorschriften des Bürgerlichen Gesetz- buches über die Sorge für die Person des Kindes.

Steht dem Vater oder der Mutter das Recht und die Pflicht, für die Person des Kindes zu sorgen, neben einem dem Kinde

bestellten Vormunde oder Pfleger zu, 10 geht bei einer Meinungs- versGiedenbeit über die Bestimmung des religiösen Bekenntnises,

bei

in welchem das Kind zu erziehen ist, die Meinung des Vaters oder der Mutter vor. L P Das religiöse Bekenntniß des Kindes kann weder von dem

Vormunde noch von dem Pfleger geändert werden.“

Der Abg. Schrader (fr. Vgg.) beantragt, den Z 2 zu streichen und den Eingang des Z 2A., wie folgt, zu fassen:

„Für die Bestimmung des religiösen Befkenntnisses gelten u. #. w.“

Der Abg. Dr. Oertel (d. kons.) will folgende Fassung des 8 2a.:

„In Ermangelung einer Vereinbarung der Eltern sind für die religiöse Erziehung eines Kindes die landesrechtliden Vorschriften desjenigen Bundesstaats maßgebend, in defsen Bezirk der Mann bei der Eingehung der Ebe seinen Wobnsiß hatte.“

Der Abg. Graf von Bernstorff-Lauenburg die Streihuna der §8 2—4a. beantragt und folgende Resolution angenommen wissen :

„Die verbündeten Regierungen zu erfuchen, dem Geseßentwurf vorzulegen, wodurch die religiöse

hat

dafur

(Rp.) will

NReicbêtag einé

Erziebung von

Kindern aus gemischten Eben für das Deutsche Reich einbeitlib ercgelt wird.“

Aba. Dr Oertel: Au wir wollen, daß in erster Linie die

tereink 16 das Religionsbekenntnifß des Kindes ents-

l i wissen Eingriff in die einzelitaat

ien ga í

der Vereink da i

1g haben \ B

ng ter Ehe seinen L sit hatte mit wm unliebsame Streitigkeiten beiseite fft. Daß it dem Bedürfniß im wesentli genügt sei, bat aub das tentrum selbst zugegeben : denn unser Antraa ist ein Kind de Zentrums, das dies im Stiche gelassen, ausgeseßt hat Wir baden es mitleidia adovtiert. Wir legen Werth darauf, daß die cir staatliche Gesetzgebung subsidiär in Kraft trete, weil dadurch der Eingriff in di Geseuaebung der Einzelstaaten m lichst gelinde gemz2cht und uner ¡rundfäglicher Standpunkt gewabrt wird. Der Eingriff in die einz [staat liche Gesepgebung würde viel stärker wenn wir tas Bürgerlid Geseubuchsubsidiär oder primo lo é Bestimmunggelten latten wollten Man bat in Bekämpfung un! Antrags auf die Buntscheckigkeit der

ü 1 sen. Diese ist nicht zu le

bearünt d N Dl «A 214117 . Í

einzelstaatlichen Gesepgebung bir 2dr Ge Ut tn Der gcichidtlid u“ Cut

wat ls S nrGciung

würde es unbeguem sein, wenn bei Uek ersiedlungaen der Eltern na! in fäcbsischer Richter entscheiden sollte nab baverishem Recht unt umaekebrt. Ich bezweifle aber nit die Fäbigkeit der Richter, anderem Rechte zu ent'cheiden : solcbes ges@ieht t J is d la tas Zentrum nur bitten, entsprechend cinem fêderalistisben Stand vuntt sich auf den Boten unsercs, d. h seines früberen Antrages z stellen, um so mebr, als dadur größerer Theil der dem Reichskanzler ausgesprochenen Bedenken beseitigt oder mind 2b ciomrädkt wird. Den Antrag Schrader lebne ih natürlich ak

Aba. Schrader: Herr Oertel bat die Herren vom Zentrum ermabnt. si ibrer glorreichen Vergangenheit zu erinnern und daë förderalistishe Prinzip boch zu balten Jh thae das nicht, id finde es uveckmäßiger, au auf diesem Gebiet einhbeitliches Ret 1 ihafen, und aanz speziell auf dem Gebiete der religiösen Eriicbunga der Kinder. Einbeitliches Recht man ganz {afen und nit siückweise, nicht bloß sudsidiär ¿è Kommission hat ih im Laufe ibrer Berathung immer stärker davon überzeugen müssen, daf die Aufrechbterbaltung der landesrehtlicen Vorschriften für unsere Zeit cin Rätichritt sein würde. Wir wollen, daß das Bürgerliche

Gescubuch au in dieser Materi Das Reich ift zur Gesetzgebung von seiner Befugnik Recbtéentwickelung

einfah in Geltung gcieyt wi aat * eier Gebiete berufen ao jeder Zeit Gebrauch machen iber Deutschlant steben der Annahme des &

seiten ciner Anzabl von Staaten erdedi Meiningen, Elsaß-Lothringen und etr baben bereits das Bürgerliche GeicyteD Eruiichuna der Kinder in Kraft Beiebuch sieht dem Vater da Das chliekt in

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a Betenken entgegen Reibe kleinerer Staaten beiüalib der religiésen lassen. Nab dem Bürgerlichen Recht der Entsdeitung qu

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ê einer reien Ebe uwischen Vater und Mutter nicht aus. Na katholischer Auffassung ift ja die gemischte Ehe obnebin eine Sünde und die fatholishe Kirche hat stets energisch darauf gesehen

daß diefe Aufiassung dei ihren Bekenneran lebendig bleibe Auf kathollicher Seite wird der Vereinbarung über die Kindererzichung große De

deutung beigelegt, den fatbelishen Geisilichen stehen Eimrirfong fräftigere Mittel zu Gebote als dén evangelischen. In

manchen Kreisen würte es sehr ibrer emrfunden werden, wenn ms

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die freie Vereinbarung zum Grundsaß machte. mein Antrag.

Abg. Graf von Bernstorff -Lauenburg: Der § 28 betrifft die religiöse Erziehung der Kinder, also eine der schwierigsten Materien der Geseßgebung. Die Anträge der Kommission werden \{ließlich lediglich eine Demonstration bleiben, denn auf dem von ihr vor- geschlagenen Wege ist niht weiter zu kommen. Wollen die Herren etwas Prafktisches erreichen, dann ift es vortheilbafter, die SS 2—4 a abzulehnen und die von mir eingebrahte Resolution anzunehmen, die sich auf die Erziehung der Kinder aus gemischten Ehen beschränkt ; für diese Frage besteht allerdings ein gewisses thatsächliches Be- dürfniß. Wir wünscben ebenfalls nit, daß die in der íIdec aller- dings ganz plausible Vereinbarung der Eltern die Enticheidung gebe. Ob die Resolution eine praktische Folge baben wird, kann ih ja freilih nit vorausfagen. :

__ Abg. Dr. Hieber (nl.): Die Kommission hat eingehende Er- örterung über die gegenwärtig auf diesem Gebiete bestehende Nechts- unsicherheit gepflogen, wie es au con bei der Berathung des Bürger- lichen Gesegbuhs der Fall war. Es hat si gezeigt, wie ungemein \{chwierig die Materie it, und es ift flar, daß man mit einem oder zwei Paragraphen nicht über den Berg kommt. Man hat beim Bürgerlichen Geseßbuh eine Formulierung gefunden, welche verbinderte, taß der Streit der Konfessionen wieder aufloderte; - das fann aber jetzt für. uns fein Hinderniß sein, diesen Punkt aus dem Antrage Lieber herauszugreifen und einheitliches Recht für die religiöse Erziehung zu schaffen. Wir lehnen deshalb den Antrag Oertel ab und stellen uns auf den Boden des Antrags Schrader. Zur Zeit haben wir nicht weniger als 31 verschiedene Rechtsgebiete in Deutschland auf diesem Gebiete. Die Schwierigkeit steigert fich ins Unerträgliche, wenn ein Chepaar in einen anderen Bundesstaat zieht, wo abweichende Be- stimmungen gelten.

Abg. Gröber (Zentr.): Man ist auf katholischer Seite wegs so rigoros, wie es hier dargestellt worden ift.

Daher emvfiehlt si

keines- Auch evangelische

Kirchenbehörden, wie protestantishe Kirhenbehörden für Bayern, ferner preußishe und anhaltishe haben geharnischte Ber- fügungen erlassen, welhe schwere Kirchenîitrafen für vén Fall der Eingehung einer gemischten Ebe androhen. Ja, es

find Erlasse ergangen, welhe die Abgabe eines Versprehens au in eidlicher Form über die religiöse Erziehung der Kinder für nicht bindend erklären, so der Erlaß des preußishen evangelischen Ober- Kirchenraths von 1883. Die Zahl der Mischehen hat in Preußen in den leßten 10 Fahren eine Zunahme von 12 auf 13 0/0 erfahren ; ebenso ist die Zabl in Bayern gestiegen. Die statistisihen Zahlen liefern aber das bedeutsame Ergebniß, daß die Gesetzgebung auf das

Bekenntniß der aus den Mischehen hervorgehenden Kinder nicht den auss{laggebenden Einfluß bat: auss{laggebend ist die konfessionelle Mischung der Bevölkerung. Wir können daher ohne jedes Bedenken jeßt zu der Ordnung schreiten, die dic Kommissionsbeschlüsse vor- schlagen, und brauchen die geseßlihe WMegelung nah dem Antrage des Grafen Bernstorff nicht nochmals zu ver \{bieben. Mit dem Antrage Oertel, der ja allerdings von uns

ursprünglich eingebracht worden ist, würde in der beim Alten bleiben und die bestehende facher Nichtung noch gesteigert werden S&ritt thun, die Vereinbarung der Eltern man auch subsidiär das Bürgerliche Gesetzbu einheitliches Recht zu schaffen.

in der Hauptsache Unübersichtlichkeit

alles mehr-

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eventuell zwischen dem Mann und der Ebefrau zu star Vereinbarung jedarzeit vo gabe von

wieder aufgehoben werden it wär les eber als eine fe Norm gewonnen. Belassen wir es daher beim tommissionsbescbli1

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