Betanntma SEÆXs
Die am 1. Januar 1903 zu tilgenden Prioritäts- Obligationen [l.. Serie, Ul. Serie Litt. B. wb I. Serie Litt. C. 1. und 2. Emission déx Brat: Märkischen Eisenbahn-Gesellschaft werden Dienstag, den l. Juli 1902, Vormittags 11/5 Uht; in unserem Sizungszimmer, Oranienstraße 92/94, 1 Treppe, in Gegenwart eines Notars öffentlich verloost.
Berlin, den 5. Juni 1902.
Hauptverwaltung der Staatsschulden. von Hoffmann.
Nichtamtliches. Deutsches Reich.
Preußen. Berlin, 9. Juni.
Jhre Kaiserlichen und Königlichen Majestäten sind gestern früh von Cadinen hier wieder eingetroffen.
Heute früh besichtigten Seine Majestät der Kaiser und König das 1. und das 3. Garde-Ulanen-Regiment auf dem Bornstedtex Felde bei Potsdam.
Nach der Einweihungsfeier in Marienburg hat Seine Majestät der Kaiser und König an Seine Mazestät den König von Großbritannien und Jrland in englischer Sara ein Telegramm gesandt, welches nach einer Meldung des „W. T. B.“ in der Uebersezung, wie folgt, lautete:
Seiner Majestät dem König London.
Die feierliche Einweihung der St. Marienkirche in der Marien- burg hat soeben stattgefunden und war sehr eindruckêvoll. Ich danke Dir nochmals für Dein gütiges Schreiben, das Mir Lord Breadalbane überbracht hat, und für die Abordnung ter Nitter vom Orden St. Johannes, die Du herübergesandt hast. Es ift nicht das erste Mal, daß britishe Nitter den Boden der Marienburg betreten, denn wie cine hiesige Veberlieferung sagt, kam Earl Henry Bolingbroke (später Heinrich 1V.) mit einer Schaar von englishen Nittern herüber und kämpfte Seite an Seite mit den Nittern des Deutsch- ordens unter Führung ihres Großmeisters gegen die Heiden.
Wilhel, L. R.
Die Antwort Seincr Majestät des Königs Eduard lautete in deutscher Uebersezung:
Seiner Majestät dem Kaiser und König Marienburg, Deutschland.
Es erfüllt Mich mit großer Freude, daß die Einweihung der Marienkirhe so {n von statten gegangen ist. Ich bin sehr dankbar für die gütige Aufnahme, die Du der nah so langen Jahren hinüber- gcefandten Abordnung des Ordens der Ritter von St. Johann in Jerusalem bereitet hast. Sie wirken in Eintracht und Frieden Seite an Seite mit den Rittern des Deutschordens.
Eduard R.
An Scine Kaiserlihe und Königliche Hoheit den Erz- herzog Eugen richtete Seine Majestät der Kaiser und könig folgendes Telegramm:
Erzherzog Eugen Wien.
Nach Beendigung der s{hönen und erbebenden Feier, welhe die Herren vom Deutschen Orden mit denen vom Orden St. Johannes vor Gottes Altar verbunden hat, beeile ih Mich, Dir von innigstem Herzen Dank zu sagen für die große und freudige , Ueberrashuna, welhe Du Mir erwiesen hast durch Verleihung Deines Ordens. Du weißt, wie hoch Ih die Leistungen der alten Deutsl»NRitter für das Gedeihen und die Ent- wicklung Meines Vaterlandes schätze und wie sorgfältig Ich daher bke- müht bin, ihre Erinnerung in der Wiederkberstellung der herrlichen alten Marienburg zu pflegen und zu verewigen. Möge sie in Zukunft ein Wallfahrtsort für jeden Deutschen werden, der an ihr sein Deutschtbum neu beleben und stärken fell. Dein Fernbleiben bat Uns ¿lle mit Schmerz erfüllt, und hast Du Uns sehr gefehlt; möge Dir eine baldige völlige Herstellung beschieden sein.
Wilbelm.
Seine Kaiserliche und Königliche Hoheit der Erzherzog Eugen erwiderte hierauf:
5 Seiner Majestät tem Deutschen Kaiser Cadinen. Durch die allcrgnädigste Annahme des Marianer Kreuzes haben Eure Majestät mih und den Deutschen Orden bcchbealückt und aus zeichnet Ih bitie Allerböchstdieselbe1 hierfür meinen allerunterthänigsten Dank entgegennehmen zu wollen. Die buldvollen Worte der Erinnerung, welhe Eure Majestät mir und dem Deutschen Ritterorden zu widmen geruhten, haben mi tief ge rübrt. Ich beklage es lebhaft, daß mein dermaliger Gesundkeits- zustand es mir nicht erlaubte, ter wahrhaft erbcbenden Feier in der Narienburg persönli anzuwohnen. Möge die unter der mächtigen \{ir1 n Hand Eurer Moajestät wiedererstandene Marienburg aub bis îin ferne Zeiten cin Wahrzeichen christlider Näcbstenliebe, edle: Flirstensinns und teutsher Kunst bleiben
Erzherzog Eugen
Hoche und Deutshmeister
Der Ausschuß des- Bundesraths für Handel und Verkehr hiclt heute Sißun
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41 milie Au€egabe der „Jahr es Berichte det ( igalih preußischen Regierunags- und Gewerbe räthe und Bergbehörden für 1901" ist in R. von Decfer's Verlag, (3. Schenck, Königlicher Hofbuchhändler, Berlin SW. 19 JZerufalemerstraße Nr. 56, erschienen. Die Berichte enthalten auch diesmal mancherlei Mittheilungen über die praktische
Arbeitershußgejetzgebung und beachtens
Q d i 0 14/900 K u Ei 9 009 A o a S Beschreibungen und Skizzen näher erläuterte
4 VLA LERTL L
! hläge für Unfallverhüteng und Bekämpfung gewerblicher
Krankheiten sowie au für weitere Kreise interesante Mitthei
lungen aus dem Gebiete der Arbciter:Wohlfahrtseinrichtunagen
Der Ladenpreis des 42 Druckbogen umfassenden Werks beträgt
für den gchefleten Abdruck 5,76 M und für den in Gan leinen gebundenen Abdruck 6,46 A Der Präsident des Ober-:Landeskulturgerihts, Wirkliche
Geheime Oder:-Regierunasrath Rintelen hat
: A eru sh nach der Provinz Schleswig-Holstein begeben
Laut Meldung des „W. T. B.“ ist S. M. S. „Tiger“ am 6, Juni von Hongkong nah Tfingiau in See geg mgen S. M. S. „Jaguar“ ijt an demselben Tage in
Sé anghai eingetroffer
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Der Transport der abgelösten Besazungen von S. M. SS. „Vineta“, „Gazelle“ und „Falke“, Trans- portführer: Oberleutnant zur See Dombrowsky, hat mit dem Dampfer „Prinz Eitel-Friedrih“ am 5. Juni in Newport News (Virginia) die Heimreise angetreten.
Danzig, 7. Juni. Heute Abend8Uhr trafen, wie „W. T. B.“ meldet, Seine Majestät der Kaiser und König und Jhre Majestät die Kaiserin und Königin auf dem Bahnhof Langfuhr ein, wo der Kommandeur der Leib- Husaren-Brigade, General à la suite, Generalmajor von Mackensen zur Begrüßung anwesend war. Jhre Mazestät die Kaiserin und Königin begab Sich nach der Villa Hochstrieß, wo Allerhöchstdieselbe bei Frau von Mackensen verblieb. Seine Majestät der Kaiser und König fuhr in offenem Wagen mit dem Generalmajor von Mackenscn nach dem Kasino der Leib- Husaren Brigade. Dort wurde Seine Majestät von dem fommandicrenden General, Generalleutnant von Braun- \chweig, dem Divisions-Kommandeur, Generalleutnant von Brun und dem Offizierkorps der Leib-Husaren-Brigade er- wartet. An der Tafel, welhe im Königssaale des Kaäsinos stattfand, nahmcn außer den vorgenannten Herren noch theil: der Generalleutnant z. D. von Zastrow, der Oberstleutnant a. D. von Parpart auf Klein - Rast, die Rittmeister a. D. von Graß - Klanin, von RNeidniß- Geißeln, ferner der Direktor der Kaiserlihen Werft zu Danzig, Kapitän zur See von Holßendorff, der Korvetten- Kapitän Hecht, der Kapitänleutnant 7Fuhs, fowie die Herren des Gefolges. Als Gäste bei Frau von Mackensen waren geladen: Frau von Braunschweig, Frau von Brun, Frau Oberstleutnant von Colomb, Frau Major von Winterfeld \oivie Frau Generalleutnant von Zastrow und Frau Landeshauptmann Jäkel. Um 1034 Uhr reisten Jhre Kaiserlihen und König- lichen Mazestäten nah Berlin ab; auf dem Bahnhofe waren der kommandierende General, Generalleutnant von Braun- shweig und der Generalmajor von Mackensen anwesend.
Düsseldorf, 7. Juni. Das Kanonenboot „Panther“ und das Depeschenboot „Sleipner“ sind, laut Meldung des „W. T. B.“, heute Abend 7 Uhr neben dem Ausstellungs- terrain eingetroffen.
Sachsen.
Jn Sib yllenort ist am Sonnabend, wie „W. T. B.“ mittheilt, folgender amtlicher Bericht über die Erkrankung Seiner Majestät des Königs veröffentlicht worden:
Am Donnerstag Abend hatte Seine Majestät der König etwa eine Stunde- auf der Veranda liegend zugebracht. Als sih Seine Majestät um 8 Uhr zur Ruhe begeben wollte und sich bereits im Schlafzimmer befand, trat plößlich ein Anfall von Herzshwäche und Athemnoth ein, der zu größter Besorgniß Anlaß gab. Ein ähnliher Schwäche- anfall, vermuthlich durch Blutung veranlaßt, war bereits am Montag vorausgegangen. Ihre Majestät die Königin, Allerhöchst- welche sh im Zimmer befand, ließ auf Wunsh Seiner Majestät den Geistlichen herbeirufen. Mit Andacht empfing Seine Majestät dïe heiligen Sterbesakramevte, Allerhöchstihm selbs zur größten Be- ruhigung. Bald trat bei Seiner Majestät eine Erholung ein, sodaß Allerböchstderselbe selb#st àAnordnete, die Umgebung, welche sich inzwishen im Zimmer eingefunden hatte, möge \ich zur Ruhe begeten. Dem \{chweren Anfall folgte tiefer Schlaf. Die Besorgniß erregenden Erscheinungen von seiten des Herzens . kehrten niht wieder. Am Freitag verbrahte Seine Maje1\tät mehrere Stunden s{hlafend; troy des vorhandenen Schwäche- anfalls ist der Appetit rege, die Stimme kräftig. Seine Majestät verlangte wiederholt nah Zeitungen: und nahm an ten Berichten aus der Nesidenz lebbaften Antheil. Der Tag verlief ohne wesentliche Störung. Die Nachtrube wurde durch asthmatishe Beschwerden mehrfah unterbrohen. Am Sonnabend Vormittag empfingen Seine Majestät Seine Königliche Hoheit den Prinzen Georg, Höcst- welcher längere Zeit im Gespräch am Krankenbett verweilte. Ihre Majestät die Königin verläßt dasselbe nur auf kurze Augenblidcke und während ter heiligen Messe in der anstoßenden Kapelle. Seine Majestät liegt in dem geräumigen Wohnzimmer nah der Gartenseite hin. In dem Nebengemah bält sih jederzeit ciner der anwesenden Königlichen Aerzte auf sowie das Kammerpersonal. Die Theilnahme an der shweren Krankheit ist eine allgemeine; das Telegraphenversonal im Königlihen Schloß mußte verstärkt werden, um die zahlreichen ein- und ausgehenden Telegramme zu bewältigen.
Das am Sonnabend Abend Bulletin lautete: i
Seine Majestät der König baben auh den heutigen Tag über viel ge!chlafen, doch wurde die Nube tuch Athemnoth öfter unter- brochen. Eine Besserung im Befinden des Königs ist na Richtung cingetreten.
Dr. Ficdler. Dr. Selle. Pr. Hoffmann. (Gestern früh um 7 Uhr wurde folgendcs Bulletin aus- ben:
Das Befinden Seiner Majestät des Königs hat sich nit wesentlih geändert. Die allgemeine Unruhe besteht in gleiher Weise fort. T vor einigen
Die bedrobliben Erscheinungen von Her:schwätte, die nich jedo
gegaecnwarlig
um 6 Uhr ausgegebene keiner acat
Tagen zu crnsten Besorgnissen Veranlaftung gaten, baben nicht wieder gezeigt. Der Ecsammteindruck ist deshalb weniger besorgnißerregend Dr. Fiedler. Dr. Selle. Dr. Hoffmann. Gestern Abend etschien kein Bulletin, weil in dem Befinden Seiner Majestät des Königs cine Aenderuna nicht eingetreten war. Das heute fräh 7 Uhr ausgegebene Bulletin lautet: E 3
Seine Majesiät der König haben in der vergangenen Nat rubiger und länger geschlafcn als die Nächte vorber Das Allgemcin- bcfint ift beute früh cin wenig besser Der Puls ist iwar noch beicleunigt, aber regelmäßig. Das Frühstück wurde mit gutem Ar 4 ‘ t nmet
Dr. Fiedler Dr. Selle Dr. Hoffmann
Tie feierliche Verabschiedung des Landtages ist am
Sonnarend Nachmittag um 2 Uhr im Auftrage Seiner
Majestät des Königs durch den Staats-Minister von Met} ch erfolat
Oesterreich-Ungarn.
Der Fürst Ferdinand von Bulgarien ist am Sonn abend Vormittag, wie „W. T. B.“ meldet, begleitet von dem Kriegs-Minister Paprikow und dem Präsidenten der So branje Zankow, von Wien nah St. Petersburg abgereist
Die österreihishe Delegation hat vorgestern das Heeres- Ordinarium angenommen. Jm Laufe der Debatte anwortete der Neichs-Kriegs-Minister Freiherr von Krieg hammer einachend auf verschiedene Anfragen und Beschwerden
und führte aus, daß zur Duellfrage keine neuen Klagepunkte | | vorgebraht | neues zu
worden seien
Jagen
Auch er sei nicht in der Lage, Der Offizierstand habe seine eigenen Ehr
| begriffe, ebenso werde die Advokaten- oder die Aerztekammer nach
, j
ihrer Ueberzcugung das Richteramt ausüben. Er glaube durch seinen, allérdings in den Zeitungen unrihtig aus- gelegten Erlaß bewiesen zu haben, daß er kein Förderer des
uells sei und daß man ihm nicht Dori könne, erx unterstüße das Duellwesen. Ueber die Soldatenmißhand- lungen bemerkte der Minister, daß von den vorgebrachten Erzählungen nur ein kleiner Bruchtheil der Wahrheit ent- spreche, während der Rest entweder ganz aus der Luft ge- griffen oder stark übertrieben sei. Die gerehte, humane BVe- handlung der Soldaten und die strengste Ahndung von Mißhand- lungen sei eine Forderung, welche von den militärishen Organen als selbstverständlih angenommen werde, da nur durch gute Behandlung das Vertrauen der Soldaten zu den Vorgeseßten, sowie Gehorsam und Disziplin erzielt werden könnten. Feder Mißbrauch der bezüglichen Vorschriften werde streng bestraft. Jm allgemeinen sei die Behandlung der Mannschaft nicht minder wohlwollend, human und shonungsvoll als in jeder anderen Armee. Jm weiteren Verlauf der Sißung wurden auch das Extraordinarium des Heeres sowie die Nachtragskredite angenommen, darunter der 38 Millionen- Kredit für die e und die neuen Gebirgskanonen. Jm Laufe der Debatte führte der Delegirte von Faworski (Pole) aus: „Vollbewußt dessen, daß uns durh die Votierung der von der Kriegsverwaltung bean- spruchten Kosten von 38 Millionen eine überaus \{chwere Last auferlegt wird, erleichtert uns der Zweck, den wir ver- folgen, unser Votum. Wir wünschen ein starkes, mächtiges Desterreih, nah allen Seiten hin achtunggebietend, das selbst: ständig in der Lage ist, den unter dem glorreichen Scepter der Habsburger vereinten Völkern eine freie Entwickelung zu sichern. Die E C, welche die Polen gemacht haben und noch machen, lehren uns erst den Werth kennen, der darin liegt, daß jede Nation in gleichem Maße der landesväterlihen Huld und Fürsorge ihres geliebten Monarchen sich erfreut, ohne Verfolgungen und Kränkungen und ohne in ihren heiligsten Gefühlen verleßt zu werden, und so die Wohithaten eines Kulturstaats ge- nießen darf. Um diese theuren Güter uns und allen Volks- stämmen zu erhalten, 1 uns kein Opfer zu {hwer. Wir werden dem Extraordinarium zustimmen.“ Der Reichs-Kriegs-Minister Freiherr von Krieghammer betonte, daß es in der Armee keinen Unterschied der Nationalität gebe. Die Erhöhung des Präsenzstandes für die Bedienung der neuen Haubißen- Batterien werde erst nah der Bewilligung der Erhöhung des Rekruten-Kontingents durch die beiderseitigen Parlamente er- folgen. Dann würden auch weitgehendere Diensterleihterungen und Mannschaftsbeurlaubungen möglich sein. Die Delegation nahm dann noch die Budgets des RNeichs-Finanz- Ministeriums und des Obersten Rehnungshofes an,
Großbritannien und Jrland.
Gestern fand in der St. Pauls-Kathedrale zu London aus Anlaß des Friedensschlusses ein Dankgottesdienst statt. Jn der bis zum Acußersten gefüllten Kathedrale waren, wie „W. T. B.“ berichtet, alle hervorragenden Persönlichkeiten sowie die Offiziere des Heeres und der Marine in Uniform Fugegen. An der ‘inneren Einrichtung war keine besondere Aenderung getroffen worden; es war nur vor den zum Altar- play führenden Thüren ein freier Raum gelassen worden, auf welhem man die Sitze für die Mitglieder des Königlichen Hauses aufgestellt hatte. Die Mitglieder der Königlichen Familie, welche einzeln vor der Kathedrale vorfuhren, waren sämmtlich zugegen. Der König und die Königin begaben sch im offenen Wagen ohne Eskorte, nur mit einigen Vorreitern, nah der Kathedrale. An der Temple- Bar, am Eingang in die City, wurden Allerhöchstdieselben durh den Lord-Mayor und die Sheriffs empfangen. Ersterer überreihte das Schwert der City dem König, der es ergriff und dann dem Lord-Mayor zurückgab. Jhre Majestäten seßten hierauf die Fahrt nah der St. Pauls - Kathedrale fort, der Lord-Mayor und die Sheriffs fuhren dem Königlichen Wagen vorauf. Am Hauptthor wurden der König und die Königin von der Geistlichkeit mit dem Kirchenhor empfangen und be- traten dann unter den Klängen cines Chorals die Kirche. Nachdem Jhre Majestäten Plaß genommen hatten, begann der Gottesdienst mit dem Gesange mehrerer Danklieder und eincs Tedeums, worauf der Bischof von London die Predigt hielt; den Schluß des Gottesdienstes bildete der Gesang des Liedes „Nun danket alle Gott“ und der Nationalhymne. Der König, Allerhöchstwelzer Feldmarschalls-Uniform trug, wurde von der in den Straßen überaus zahlreich versammelten Volksmenge überall auf das herzlichste begrüßt
Der Bericht des zur Prüfung der mungen über das militärische eingescyten Ausschusses des Unterhauses i|st vor gestern veröffentliht worden. Der Ausschuß kommt zu dem Schluß, daß die einzige Möglichkeit einer Verbesserung des militärishen Erzichungswesecns und damit einer Erhöhung der Wehrkraft in einem ehrlichen Beförderungs6system nach Verdienst und niht nah dem Dienstalter liege. Mittelmäxtic keit dürfe nicht die Oberhand haben, während ein Beweis von Fähigkeit keine Anerkennung finde.
: Frankreich. Der Minister-Präsident C ombes hat sih am Sonnabend, wie „W. T. B.“ meldet, mit den neuen Ministern dem Der Präsident unterzeichnete
: Bestim Erzichungswesen
Präsidenten Loubet vorgestellt die auf die Bildung des neuen Kabinets bezüglichen Dekr« Morgen werden die Minister ihre erste Sißung im Elysée unter dem Vorsiß des Präsidenten Loubet abhalten und dann am Nachmittag in der Deputirtenkammer zum ersten Mal erscheinen.
Der „Agence Havas“ zufolge verlautet, die Erklärung welche das neue Ministerium im Parlament abacben wolle werde die Nothwendigkeit von Ersparnissen und von Refor men zum Zwecke der Herstellung des Gleichgewichts im Budget betonen. Ferner werde das Ministerium erklären. dal die Regierung entschlossen sei, Reformen im Budget vor zunehmen, die eine gerechtere Vertheilung der Steuern ermög lihten. Die Regierung wünsche eine Erleichterung der Militär lasten, welche das Land s{hwer bedrückten: das neue Vereins geseh werde. ohne Herausforderung, aber ohne Schwäche tut Anwendung gebraht werden. Ferner beabsichtige die neut Regicrung, die von dem vorigen Kabinet befolgte Politik der Vertheidigung der Republik fortzusetzen und, wenn nöthis, die Machenschaften jener Koalition zu verciteln, die es ar läßlih bekannter Ereigräisse versucht habe, die Armee ihre Pflicht abwendig zu machen und die dei ihrem gegen dit Republik gerichteten Unternehmen sich mit einem Theile d Geistlichkeit, der seine Pflicht vergessen, verbündet habe.
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Spauien.
Der Marine-Minister erstattete, wie dem „W. T. B.“ mitgetheilt wird, dem Minister-Präsidenten Sagasta Bericht über Vorkommnisse in Batta (Rio Muni-Kolonie, West- Afrika). Jn demselben wird mitgetheilt, daß die Eingeborenen- stämme eine feindlihe Haltung gegen die spanishe Garnifon zeigten. Leßtere sei angegriffen worden und habe von der Feuerwaffe Gebrauch gemacht. Fünf Eingeborene seien ge- tódtet worden.
Velgien.
Am Sonnabend Nachmittag fand in Brüssel, wie dem B. T. B.“ berichtet wird, in der Kirhe St. Jacques sur Caudenberg die Taufe des Prinzen Leopold von Belgien statt. Der König, der Graf und die Gräfin von Flandern, die Prinzessin Clementine, die Eltern des Prinzen, der Prinz und die Prinzessin Albert, der Herzog und die Herzogin Karl Theodor in Bayern nahmen an der Feier theil, ebenso das diplomatische Korps, die Minister und Würdenträger. Der Kardinal-Erz- bishof von Mecheln vollzog den Taufakt. Pathen waren der König und die Gräfin von Flandern. Als der Taufzug die Kirche verließ, brach die Menge in andauernde Jubelrufe aus.
Bulgarien. Wie „W. T. B.“ aus Sofia erfährt, ist der Minister- Präsident Danew, entgegen der bisherigen Annahme, am 7. d. M. ebenfalls nah St. Petersburg abgereist.
Dänemark.
Der König hat, dem „W. T. B.“ zufolge, den Finanz- Minister Ha ge unter Belassung in diesem Amte zum Minister der öóffentlihen Arbeiten ernannt. Gleichzeitig wurde die Verwaltung des Postwesens vom Arbeits- Ministerium abgetrennt und dem Ministerium des Jnnern übertragen.
Asien.
Der „Times“ wird aus Schanghai vom 6. d. M. ge- meldet, Scheng habe in dem Ausschuß für die Abänderung des Zolltarifs kürzlich den formellen Vorschlag auf Erhebung fünfprozentiger Zölle in Gold eingebraht, da auch die Entschädigungssumme in Gold zahlbar sci. Die Mitglieder des Ausschusses hätten es abgelehnt, den Vorschlag in Erwägung zu ziehen und dessen Zurückziehung gefordert, welchem Verlangen nach vier Tagen entsprochen worden sei.
Afrika.
Lord Kitchener meldet aus Pretoria vom 7. d. M,, daß die Uebergabe der Buren einen durchaus befriedigenden Fortgang nehme. Jn Middelburg (Transvaal) hätten 440 Mann die Waffen niedergeleat, ein Pompon-Geschüß mit der Munition ausgeliefert und auch das Versteck einer Haubitze und eines Marim-Geschüßes angegeben. Jn Standerton hätten 289, in der Kapkolonie 255 Mann, unter leßteren 219 Aufständische, die Waffen niedergelegt. :
Ein weiteres Telegramm Lord Kitchener's besagt, die Entwaffnung vollziehe fich in befriedigender Weise. Am Sonn-
abend seien 1986 Gewehre übergeben worden, im Ganzen bex
trage die Zahl derselben bis jeßt 4342. : Dem „Reuter’shen Bureau“ wird aus Pretoria vom 7. d. M. gemeldet, der ganze Stab der Transvaal-
regierung, welche zulcht ihren Siß in Rhenosterkop ge-
habt, habe sich mit ihrer aus 50 Mann bestchenden Be- deckung ergeben. er an 0 U o D M. i vou
Louis Botha
Die Uebergabe der Buren in Standerton beauf-
sichtigt worden und in vollkommener Ordnung und mit militä-
rischer Präzision vor sich gegangen. habe in einer kurzen Ansprahe der Bewunderung, welche dic ganze britishe Nation für den von den Buren geführten gewaltigen Kampf fühle, und der Hoffnung Ausdruck gegeben, daß die Burgher getreue Unterthanen des Königs wurden. von L L V
gemeldet: Vanniekerk's und
Der General Hamilton
werden Nus Wolvehoek wird dem genannten Bureau N » P - xa n der:
merve's Kommandos hätten sich dem General Elliot er-
geben , der und sie auf freiem Station getroffen in einer
Felde in der Nähe von habe. Der General Ansprache Erklärungen
habe den
bee die ct. Wie
ihnen mit seinem Stabe entgegengegangen sei Vredefort Buren
in der nächsten Zeit für ihren und ihrer Familien Unlerhalt
gesorgt werden solle, gegeben und sei de Wet's6 nach der Station geritten, Pferde gefolgt seien, die Waffen
dann in Begleitung wo die Buren,
die zu niedergelegt hätten. Jm
Ganzen seien dies 185 Mann mit 157 Gewehren gewescn Der General habe dann noch cin Telegramm des Konigs
verlesen, in welhem Allerhöchstderselbe den Buren cine glück lihe Zukunft wünsche Aus Klerksdorp daß sh der General Liebenberg mit habe
Gejtern hat, wie „W Anlaß des Fricdensschlusses cin Dankgottesdien t gefunden, an welchem Lord Kitchener, 6000
170 Mann ergeben
statt
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wird gemeldet,
T. B.“ berichtet, in Pretoria aus
englische
Soldaten und eine aroße Anzahl Burgher theilnahmen. Lord
Au Kitchener brachte cin Hoh auf den König aus, wclhcs be geistert aufgenommen wurde Die „Daily Mail“ veröffentlicht cine brieflihe Mit theilung aus Pretoria vom 18. Mai, wonach am 15. Mai kurz vor Beginn der Friedensbesprehungen in Vereenigung mehr als 60 Personen in Pretoria wegen Betheiligung ar einer in dieser Stadt angezettellen Verschwörung gege die englishen Behörden verhaftet worden „Daily Telegraph“ bringt eine ähnliche, brieflich ein Nachricht und bemerkt, der telegraphishe Bericht darüber se offenbar seiner Zeit von der Zensur unterdrückt worden Der „Siandard“ veröffentlicht folgende, vom 31. Ma datierte Botschaft Schalk Burger's und Botha's: „Offener Brief an alle Offiziere und Beamte der Burgher, die bis zum heutigen Tage ihre Pflicht gegen- über dem Lande und dem Volke treu erfüllt haben.
G A Tat at Kameraden, Brüter, LandEsieule
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ICcten. T zCgangene
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Wir danken Euch berzlih für Euren Heroiëmus und für die Hin-
opferung von so vielem, was Euch theuer und lich war, wir tanken Ei für Euren Gehorsam und Eure treue Pflichterfüllung in allem, n dem Afrikantervolke wr Ehre und wm Ruhme zereit Euch allen, Euch in den Friedea zu {iden riedfertig zu verhalten und der neuen Regierung und Achtung zu V int eine Kommission eruxnnt
u. |. tw. für die Wittwen
und Waisen, O,
Ï ” « - T n gelassen baben im Kunvfe für Freiheit und K
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Wir rathen Ev rubig und Geborsam erweisen. Von den Vertretern der beiden Staaten worden zur Beschaffung von Geldmitteln
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inniges Mitgefühl aus denen, welche trauern, und bitten Gectt, daß er ihnen Kraft geben möge, thr Kreuz zu tragen. Auch unseren Weibern und Kindern möchten wir unseren Dank aussprechen, die so tapfer Opfer gebracht und s\o bitteres Lid getragen haben. Jeßt, da der Friede geschlossen ist — wenn er auch niht ein Friede ist, wie wir ihn ersehnten —, laßt uns da verharren, wohin Gott uns geführt hat. Mit gutem Gewissen können wir erklären, daß 24 Jahr lang das Volk den Kampf in einer Weise geführt hat, wie es die Geschichte bisher kaum fannte. Lasset uns nun einander die Hände reihen für einen anderen großen Kampf, der vor uns liegt, für die geistige und soziale Wohlfahrt des Volkes, lasset uns allen bitteren Gefühlen entsagen, lasset uns vergessen und vergeben, auf daß die tiefen Wunden heilen mögen.“ :
Nach einer Meldung aus Pietermarißburg vom 6. d. M. besuhte Schalk Burger an diesem Tage das dortige Konzentrationslager und ermahnte die Burgher, sih in die Lage zu schicken, das Vergangene zu vergessen und zu vergeben, den Üebergabebedingungen gemäß zu handeln und zum Wohle Süd-Afrikas zu wirken.
Parlamentarische Nachrichten.
Die Berichte über die vorgestrigen Sißungen des Rei chs- tages und des Hauses der Abgeordneten befinden sich in der Ersten und Zweiten Beilage.
— Das Haus der Abgeordneten nahm in der
heutigen (85.) Sißüng, welcher. der Minister für Landwirthschaft 2c. von Podbielski und der Minister
für Handel und Gewerbe Möller beiwohnten, in dritter Berathung den Geseßentwurf, betreffend die Abände-
rung einzelner Bestimmungen des Allgemeinen Berggeseßes vom 24. Juni 1865, nah Ablehnung eines unerheblichen Abänderungsantrages des Abg. Pr.
Nuegenberg (Zentr.), gegen den sich der Wirkliche Geheime Ober-Bergrath E skens wandte, endgültig an.
Es folgte dann der Kommissionsberiht über den Antrag der Abgg. von Arnim (kons.) und Genossen, betreffend Organisation und Verfahren der General-Kom- missionen.
Die Kommission beantragte: ;
„in Erwägung, daß das Bedürfniß einer baldigen Umgestaltung der Auseinandersezungsbehörden selbst für deren jeßigen Geschäfts- kreis, in höherem Maße noch bei Erweiterung desselben insbe- sondere auch nach der Richtung größerer Dezentralisation und Mitwirkung landwirthschaftliher und technisher Sach- verständiger, sowie in der Richtung möglichster Anpassung an die für die Organisation und das Verfahren der übrigen Staats- behörden maßgebenden Grundsäße und eines engeren Anschlusses an die allgemeine Landesverwaltung außer Zweifel ist, daß aber eine Stellungnahme zu der Reform im einzelnen davon ab-
hängt, welhe neue Aufgaben den Auseinandersetßzungsbehörden zugewiesen werden sollen und wie ihre Stellung im
Rahmen des gesammten Behördensystems sich gestalten wird, die Königliche- Staatéregierung zu ersuchen, gemäß der von dem Minister für Landwirthschaft, Domänen und Forsten abgegebenen Erklärung baldthunlichst einen Geseßentwurf über die Organisation der Auseinandersezungsbehörden vorzulegen und bei dessen Aus- arbeitung die in den Plenar- und Kommissionsverhandlungen des Abgeordnetenhauses hervorgetretenen Anschauungen gebührend zu be- rüdsichtigen.“ : L Berichterstatter Abg. Glatzel referierte über die Kommissions- verhandlungen. F ——_ Abg. Mies (Zentr.) wünshte im Interesse des kleinbäuerlichen Besitzes cine größere Dezentralisation der Auseinanderseßungsbehörden ; die General-Kommissionen seien zu Landeskulturbehörden in weiterem Sinne auszugestalten, der Spezialkommission sei eine größere Selbst- ständigkeit unter cigener Verantwortung zu gewährleisten. Der Redner empfahl die Annahme des Kommissionsbeshlusses E Abg. Schmitz - Düsseldorf (Zentr.) erklärte, daß seine Freunde noch nit endgültig Stellung zu der Frage genomme! hätten, weil
dazu eine umfassende Berathung nothwendig gewesen wäre und bei der. Geschäftélage des Hauses die Zeit dafür ge- fehlt babe Seine Freunde stimmten jedoch der Resolution
der Kommission zu, indem sie
dicselbe als Anregung auffaßt welhe von der Königlichen
Staatsregierung in Erwägung
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nommen werden möge. Der Stellung der General-Kommi}sion unter andere Behörden könnten fie edo _nicht 1s Mort reden. Die Selbständigkeit der General-Kommissionen müsse
gewahrt werden, wenn nicht ihre Arbeitsfreudigkeit leiden solle. zentralisation sei hier am Plate, nicht Zentralisation. Name „General -Kommission“ solle durch den Ausdruck kulturbebörde“ erjetßt werden, die Spiße dieser ganzen Organisation müsse in der landwirtbschaftlihen Verwaltung liegen. Man tönne die Nesolution ibrem Scicksal rubig überlassen und abwarten die Regierung für Vorschläge machen werde.
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gestellt, während die am Schluß des Jahres 1901 vorgenommene Zählung nach den „Mittheilungen des Königlichen Statistischen Landes- amts“ 61 Innungen mit 2944 Mitgliedern engab, Die Zahl der Innungen hat sich demnach in diesen sieben Jahren verdoppelt, die der Innungsmitglieder annähernd verdreifacht.
Eine Uebersicht nach den Gewerben, aus Innungen errichtet sind, ergiebt Folgendes:
Innungen
welchen heraus
Innungs- mitglieder
1894 1901 1894 1901 Mé, lelr 13 92 479 792 Schuhmacher 3 8 130 546 Ba A8 8 266 582 Friseure, Barbiere, Per- : La 2 4 79 299 Küfer, Kübler . 5 5 88 155 Gee 1 Y 19 36 Spengler . 1 1 20 19 Mile: ; 1 1 16 14 S L 1 16 37 Schreiner, Glaser und Drechsler vereinigl. . . — 2 - 88 S S 3 12 S S 2 —— 125 Sa A 2 — 116 Schlosser und Schmiede — 1 -—— 58
Die Innungen in solchen Gewerben, welche bereits im Jahre 1894 eine Innung aufwiesen, haben sich also um 21 vermehrt, die Mit- gliederzabl hat sib etwas mehr als verdoppelt. Neue Gewerbe haben fh nur sehr \pärlih zu Innungen zusammengefunden.
Einen Einblick in die verhältnißmäßige Bedeutung der Innungen innerhalb der einzelnen Gewerbe erhält man erst dadurch, daß man der Zahl der Innungsmitglieder die Zahl der den entsprechenden Gewerbearten angehörenden Gewerbebetriebe gegenüberstellt. Dies geschieht sür Württemberg in der nachstehenden Uebersicht :
Innungs- Hauptbetriebe S Ge- mitglieder am 14. Juni 1895 g | E darunter olche mit | ch4 werbe- ] i ie m B | ins Pont Bis u A S arten | 1894 | 1901 |Ganzen (Ällein, | Da Me | betriebe) sonen Bien e Y l Meyger, | r Fleischer 479) TO2IE S234 IST | 1.939 92 1 1465 Schuster . 130 DAGILET3E | 8107 [3445| 112} 2793 Bäder …. 266 B O71 | 1458 | 3689| 11G F 1183 Friseure 2c. 79 2991 660 207 441 12 121 Küfer, | | Kübler . 88 156} 2 3729| 12479| 11079] 13} 953) Spengler, Flaschner 20 19] 10182)| 3802)| 595 )| 352) 792) Maler 16 144 968 345 519 73 6 Schneider | 1251 8488 |. 5.342 |/ 2952 | 164 807 Wagner .| — 16] 2 7933)| 1 3893)! 1 406) 63) 1 1233) Schreiner 16 þ. 37] 5445) 22824) 2841) 2139] 1259) Glaser …. 191488 36] 801 406 374 19 290 Drechéler . | 760 | 416 | 828 | 19 | 293 Schneider | — |/4 127] 3311 | 1127 | 2166 | 17 | 935 Schlosser . e 11715) 332 6885)" 101)} 1355) Summe .] 1113| 2 944/48 025 [24213 |22 485 982 111 435.
1) Böttcher. ?) Ohne Blechwaarenfabrikation. — 2?) Ohne Wagenbauanstalten. i) Einschließlich der Parkettbodenfabrikation. 5) Einschließlich ter Geldschrankfabrikation.
Auf eine Berechnung von Verbältnißzahlen ist verzihtet worden, weil es fraglih erscheint, welhe Arten von Betrieben derselben zu Grunde gelegt werden sollen, und weil die Gewerbe}jtatistik aus dem Zabre 1895 stammt und demna wobl für den Stand der Innungen im Jahre 1894, weniger aber für den Stand von 1901 als Mafßstab benutzt werden kann. So viel gebt jedo aus den Zahlen bervor, daß nur bei dem ' Gewerbe der Barbiere und Friseure ein beträchtlicher Thcil der Gewerbetreibenden überbaupt
Innungen angehört, bei den Gewerben der Meßger, Fleischer und Bäcker ein wenigstens nit unerbebliher Theil: bet allen anderen
Gewerben jedoch bilden die J1 Prozentsäße der muthmaßlih: vorh
V») a D orA «OLTDHIL L
inungsmitalieder nur unerhebliche andenen Gewerbetreibenden.
1 charalkteristisch ist das Ergebnik einer Scheidung der
Frnuvygêmitalieder nah Stadt und Land. Von den oben über- haupt in Betracht gezogenen 14 Gewerben gebören städtishen Innungen, di ibren Siß in den über 20000 Einwohner zählenden secks Städten Stuttgart, Ulm, Heilbronn, Eklingen, Cannstatt
Abg. von Pappenheim (kons.): Wir der Kommission einverstanden und verzichten C Debatie, da wir nah der Kommissionsberathung cine Behandlung der Frage einer solchen Yeoraanifation un!er ganzen Beamtenapparal obne eine Vorlage der Regierung nicht wortun balten
Abg. Freiberr von Zedliy und Neukirch (fr überlassen die Junitiative îin dieser Frage am besten der Regierung Wie der Umfang des Geschäftskreiscs der General - Kom- missionen künftig u bemessen sein wird, ist das Entscheidendc
sind mit dem Antrag
5 Fu 4 Ÿ ur OI
fons.)
Y Mle 4E
Alle anderen Fragen dieser Organisation können nicht ohne Lösung dieser Frage entschieden werden. Wenn die General-Kom- missionen wu Landeskulturbebörden im weiteren Sinne ausgestaltet werden, müssen sie an die üblichen Landeöverwaltungsbehörden cnger
4 anges{hlossen werten. Jch bitte um Annahme des beschlusses in dem Sinne, daß die Regierung Vorlage macht
Nach einigen
n CKommissions- möglichst bald uns cinc
Nad) weiteren Bemerkungen des wurde der Kommissionsantrag angenommen
Alsdann folgie der Kommissionsbericht über die Rec nung über die Verwendung des auf Grund des Geseycs vom 12. Juli 1900 zum Zwecke der Errichtung i RNentengütern aus dem Reservefonds der Renten banken gewährten Zwischenkredits für die Zeit vom Junkrafttreten des Geseyes bis Ende Dee zember 1901.
Die Kommission, Berichterstatter Abg bei Gewährung der Zwischenkredite bisher beobachteten Grund jäyen einverstanden zu erklären, 2) die Rechnung dur Kenntni} nahme für erledigt zu erklären
Der Antrag wurde ohne Debatte angenommen
(Schluß des Blattes.)
Statistik und Volkswirthschaft.
Die Innungen in Württemberg | Das Königliche Statistische Landetamt hat in den Jahren 1894 |
und 1901 Zählungen der Innungen Württembergs veranlaßt das Bestehen von
* wurde 0 Innungen milk
auch auf cine weitere
Abg. Mies
Glahßel, be- | L antragte: 1) sih mit den von der Königlichen Staatsregierung | erb
1894 1113 Mitalietern fefl-
und Ludwigsburg haben, 1768 Innungëmitglicder an (mit dena übrigens nicht sehr stark ins Gewicht fallenden Einbeziehungen von Umgebungen einiger Städte bei einzelnen Innungen), und nur 176 fallen auf Gemeinden mit weniger als 20 000 Einwohnern. In ien ses Städten, in denen zu den 14 Gewerben im Jahre 1895 3552 Hauptbet zäblten, gebört noch nicht ganz die Hälfte der Gewerbe | treibenden Jnnun( im Landedreste mit 44 473 Hauptbetricben | tagegen faum In allen ses cinzelnen städtishen JInnungs- | gebieten ist die Betheiligung der 14 Gcwerbe an den Innungen sehr | bedeutend, insonderheit in Ulm, wo im Jabre 189% 398 VYaupt- betriebe dieser Gewerbearten und 1901 234 Fnnungëämitglieder, und | in Heilbronn, wo 691 Hauptbdetricebe d 501 Innungsmitglieder | gezäbli t in Stuttgart betrugen entsprechenden Zahlen 1444 | und 693. Bei den Barbier d Friseuren der scchs Städte über- | steigt die Gesammtzahl der î Fahre 1901 ermittelten Innungs- | mitalieder e ter am 14 1895 handen gewesenen Vauptk- | betr z¿ erheblich; dicse Thatsache ist nur dadurch ertlärlih, daß | die Zabl derartiger Betriebe in t Jahren 1895 bis 190 br stark | zugenommen ba ie denn auch d Betriel r Städten | fich als Hauvtbetriebe halten und entwiceln können, in diesen aber | sich neuerdiags rascher ver ri ls die Bevöôlker | T orstebende Tabelle, 1 ter 48 025 Haupt- triet 2944, also etwa ( ngömitglieder sih befinden, läßt d abl ter Junungêmitg Gewerbetreibenden iberbaupt noch zu hoch erscheine: Vergleiche nur dies ienigen Gewerbearten berangezogen en d, in welchen Innungen | im Jahre 1901 vorhanden waren. Die Zahl der gewerblichen | Hauptbetricbe im Ganzen ketrug am 14. Juni 1895 in Württem- ! ck81 d der Nedendetriebe | welden feive Pet tberuslih thätig war 24 617, die Zahl der Betriebe | überhaupt also 127 898. Diese Zablen dürften, wie das Statistische Lant t nertt 1895 bis 1901 wobl etwas, icdoh feinesfalls beblid ummen haben mgekehrt dürfte die Zabl der in Ge- | rweibe n mit äber 5 Personen beschäftigten Angestellten und | Arbeitékräfte aller Art, welche Jahre 1895 etwa 155 000 betrug, | ib bis zum Jahre 1901 ganz erheblich, auf ctwa 180 000 ver“ | mehrt haden Diese kleine Skizze, so {ließt das Statistische Landesamt seine | Betrachtungen, dürste einerseits ebenso darthun, daÿ die Innungen | nicht als bedeutungéloser Fafklor im gewerblichen Leben der Ecgenwart bezeicdnet werden können, wie andrerseits, daß die Arbeiter vereinigunçgen aller Ait zusammengenommen fie an Bedeutung weit übderlreffen und, dem Gange der gewerblichen Entwickelung gemäß, immer mehr üter ee :
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