1847 / 182 p. 3 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

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5 Stimmen Keferstein, » Gier, » Bertram, » Schneider, j Diethold, » Linduer, » Douglas, : Die engere Wahl hatte folgendes Ergebniß: 12 Stimmen Keferstein, : » Gier, 2) des zweiten Stellvertreters 5 Stimmen Gier,

bis juni ju juni d) plan

3 » Diethold, 9 » Bertram, 2 » Douglas, 1 » Lindner.

7

Engere Wahl: x 2

Stimmen der Bürgermeister Diethoid, p e » » » Gier.

3) des dritten Stellvertreters

5 Stimmen Bertram

D A2 Q)

L

4 » Douglas, 4 » Gier, D » Zeising.

Es mußte sonach eine Vorwahl zwischen Douglas und Gier vorgenommen werden, um zu bestimmen, welcher von Beiden auf die engere Wahl zu bringen seiz dabei erhielten Gier 10 Stimmen, Douglas 3 Stimmen.

Engere Wahl:

8 Stimmen Bürgermeister Gier, 5 Stimmen Geheimer Regierungs-Rath Bertram. 4) Des vierten Stellvertreters: 12 Stimmen Geheimer Regierungs - Rath und Ober- Bürgermeister Bertram, 2 Stimmen Douglas, 1 » Lindner.

Herr Bertram wollte jedo die Wahl nicht annehmen, weil seine Wahl-Periode als Landtags - Deputirter ablaufe und er cine neue Wahl nicht wieder annehmen werde, daher eine anderweite Wahl vorgenommen werden mußte, bei welcher

12 Stimmen Bürgermeister Douglas, Müller, Zeising

F »

L » erhielten. IV. Jm Stande der Landgemeinden.

Als zur Wahl geschritten werden sollte, erklärten die De=-

putirten Zachau, Seltmann, Dorenberg und Hartmann :

„FDurchdrungen von der tiefsten Ehrsurcht sür Se. Maje- stät ihren Allergnädigsten König würden \ie] gewiß Aller- höchstdero Botschaft vom 24sten d. M. nahfommen, wenn es mit ihren Gewissen übereinstimmte, eine so hochwichtige Sache, wie die des zu wählenden Ausschusses, so weng Abgeordneten der Provinz anvertrauen zu fönnen, Der Vereinigte Landtag habe ihnen bewiesen, wie segensreich dieser für ihren Stand sei, wogegen auf allen bisherigen Provinzial - Landtagen für sie wenig oder gar nichts habe bezweckt werden können, daher sie Bedenken tragen müßten, an den Wahlen Theil zu nehmen.“

Die übrigen Abgeordneten der Landgemeinden, mit Ausnahme des Abgeordneten Hanisch, welcher ohne jede Bemerkung zu wählen bereit war, traten der obigen Erklärung der städtischen Abgeordne- ten bei.

Bei der Wabl assistirten die jüngsten Abgeordneten Hanisch und Gießler und konkurrirten, da 12 Abgeordnete anwesend waren und 4 niht wählen wollten, 8 Stimmen.

Bei der nunmehr vorgenommenen Wahl

1) des ersten Deputirten erhielten 5 Stimmen Gießler,

1 » Eule 1 » Beer, 1 » Schmidt ;

2) des zweiten Deputirten 5 Stimmen Beer, 2 » Eule, Hanischz

3) des ersten Stellvertreters 3 Stimmen Hanisch,

2 » Schmidt, 2 » Vatterroth, 1 » Hartmann. fel mußte sonah eine Vorwahl stattfinden, welche dahin ausfiel, daß Vatterroth 3 und Schmidt ebenfalls 3 Stimmen er=- hielten.

Der älteste Wähler Eule erklärte, daß er seine Stimme

dem Abgeordneten Vatterroth gegeben habe, daher dieser mit dem 2c. Hanisch noh zur engeren Wahl kam, wobei

4 Stimmen auf den Äbgeordneten Vatterroth,

2 » guf den 2c. Hanisch fielen;z

2) des zweiten Stellvertreters 3 Stimmen Schmidt, 2 » Hanisch, 2 » Lorenz, 1 » Eule, Bei der wiederum nothwendig werdenden Vorwahl erhielten 4 Stimmen Hanisch, 2 » Lorenz z engere Wahl Hanisch 3 Stimmen, Schmidt ebenfalls 3 Stimmen. Der älteste Wähler Eule hatte seine Stimme dem Abge- ordneten Hanisch gegeben, daher dieser als gewählt anzusehen ist. Es sind sonach bei den heutigen Wahlen erwählt :

im I. Stande: 1) zum Ee: Präsi ' er Regierungs - Präsident und Domprobst von Krosigk z 2) zu dessen Stellvertreter : igt Se. Erlaucht der Graf Stolberg - Stolberg.

im Il. Stande:

1) zum Deputirten: der Major Graf von Gneisenau,

2) desgleichen: der Landrath von Münchhausen - traußfurth, 3) ilen: der Landrath von Friesen,

4) desgleichen: der Landrath von Byla;

5) zum 1sten Stellvertreter : Landrath von Leipziger, 6) zum zweiten Stellvertreter : Landrath von Veltheim,

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7) zum dritten Stellvertreter : Landrath von Münchhausen - Steinburg, 8) zum vierten Stellvertreter : von Bismark - Schönhausen, 9) zum fünften. Stellvertreter : Landrath von Winzingerode - Knorr. im Il. Stande: 1) zum Deputirten: der Bürgermeister Rasch, 2) desgleichen: der Bürgermeister Schier, 3) desgleichen: der Doktor Lucanus, 4) desgleichen: der Bürgermeister Kersten ; 5) zum ersten Stellvertreter : der Fabrikant Keferstein, 6) zum zweiten Stellvertreter : der Bürgermeister Diethold, 7) zum dritten Stellvertreter : der Bürgermeister Gier, 8) zum vierten Stellvertreter : der Bürgermeister Douglas.

im IV. Stande: 1) zum Deputirten : der Ortsschulze Gießler, 2) desgleihen: der Ortsschulze Beer ; 3) zum ersten Stellvertreter : der Orts\schulze Vatterroth, 4) zum zweiten Stellvertreter : der Abgeordnete Hanisch.

Die Gewählten waren, mit Ausnahme Sr. Erlaucht des Gra- fen Stolberg - Stolberg, sämmtlich anwesend und nahmen die auf sie ge{allenen Wahlen an.

Uebrigens sind bei den heutigen Wahlen die Vorschriften des ständischen Wahl- Reglements vom 23. Juni 1842 allenthalben be- obachtet worden.

Beim Vorlesen des Protokolls verlangte der Bürgermeister Schnei- der, noch darin zu bemerken:

daß er seine Weigerung noch ausführlicher habe motiviren wollen, daß aber der Herr Landtags - Marschall eine weitere Diskussion hierüber nicht zugelassen.

Vorgelesen, genehmigt und unterschrieben:

(gez.) Graf von Zeh=-Burkersrode.

von Krosigk. Botho Graf zu Stolberg. von Rabenau. E. Graf zu Stolberg. Graf zu Stolberg - Roßla. Graf vonSolms-Rösa. C. Graf von der Asseburg-= Falkenstein. Hartmann von Minnigerode. Lindner von Burkersrode. oon Bonin. von Gustedt. Douglas. von Münchhausen. Dr. Lucanus. Uthemann. Graf Asseburg. von Veltheim. Keferstein. von Werthern. Garfkfe. Frhr. von Friesen. Zachau. Nathusius. Schier. Schmidt. H. von Schier- stedt. Ramsthal. Vatterroth. Kersten. von Kerßen-= brock, Eule. Müller. Graf von Gneisenau. von

Helldorff-St. Ulrich. C. F. Seltmann. Graf Helldorff. von Bodenhausen. von Byla. Diethold. Zetsing. Schmidt. F. Mewes. H. von Grävenig., Stammer. Rasch. Bertram. von Wedell. Gier. Bedcker. von Bis- mark, Giese. Gießler. von Münchhausen. Tölle. Schneider. Hanisch. Schulz. von Lattorf. Michaelis. a. u, S. (gez) von Leipziger, Landtags » Secretair.

Verhandelt Berlin, den 25. Juni 1847.

Nachdem so eben die Mitglieder des Ausschusses für die Pro- vinz Sachsen erwählt worden waren, sollte nunmehr auch die Wahl eines Mitgliedes für die ständische Deputation sür das Staatsschul- denwesen in Gemäßheit ter Allerhöchsten Verordnung vom 3. Februar c. und der Allerhöchsten Botschast vom 24. Juni c. vorgenommen werden.

Den Vorsitz bci dieser Wahl führte

der Landtags-Marschall Graf Zech-Burkersrode, und waren gegenwärtig 6 Mitglieder des 1. Standes, 30 Mitglieder des 2. Standes, 21 Mitglieder des 3. Standes, 12 Mitglieder des 4. Standes.

Zunächst erklärten die betreffenden Deputirten der Städte und Landgemeinden, daß sie auh hier ihre bei der Wahl der Ausschüsse abgegebenen und im Protokoll niedergelegten Erklärungen wiederholen und darauf ausdrúcktlih Bezug nehmen wollten. :

Nur der Medizinalrath Michaelis war bereit, die Wahl des Mitgliedes der Staatsschulden-Deputation und dessen Stellvertreter vorzunehmen.

Von den anwesenden Mitgliedern des dritten und vierten Stan- des, da au die Abgeordneten der Landgemeinden Dorenberg und Hartmann ih zu dieser Wahl verstehen wollen, verweigern daher nur noch die städtischen Deputirten Schneider , Coqui, Uthemann und Squlze und die Deputirten der Landgemeinden Zachau und Selt- mann, also sechs Mitglieder der Versammlung, die Wahl zur Staats- Schulden-Deputation, so daß bei den nun vorzunehmenden Wahlen von den anwesenden 69 Mitgliedern des Provinzial-Landtages 63 ihre Stimmen abgeben.

Bei der Wahl unterstüßten die jüngsten Mitglieder,

Se. Erlaucht der Graf Stolberg-Roßla und der Bürgermeister Diethold, den Landtags-Marschall.

Es wurde nun zur Wahl des Mitgliedes zur Deputation

verschritten, wobei

Grâf Zeh-Burkersrode 37 Stimmen,

Graf von Helldorfff 21 »

Bürgermeister Douglas 1 »

Landrath von Gustedt 41 » erhielten, daher der Landtags-Marschall, Graf Zeh-Burkersrode, er= wählt ift.

Bei der Wahl

des ersten Stellvertreters fielen 98 Stimmen auf den Abgeordneten Douglas,

2 » auf den Grafen Helldorff, 3 » auf den Abgeordneten Gier, 4 » auf die Abgeordneten von Gustedt, Diethold,

Keferstein und Hartmann.

Es fand nun eine engere Wahl zwischen den beiden Ersteren

statt, wobei diese nicht mitstimmten und sowohl der Graf Helldorff, als der Bürgermeister Douglas 29 Stimmen erhielten.

Das älteste anwesende Mitglied erklärte, daß es dem Grafen Helldorff die Stimme gegeben habe, daher dieser als erster Stellver- treter gewählt ist.

Die Wahl des zweiten Stellvertreters gab folgendes Resultat :

37 Stimmen der Bürgermeister Douglas,

10 » der Abgeordnete Keferstein,

6 » der Abgeordnete Gier,

2 » der Abgeordnete Diethold,

4 » die Abgeordneten von Münchhausen, Bertram,

Schmidt und Zachau.

Daher der Bürgermeister Douglas als zweiter Stellvertreter gewählt ist. :

Während der Wahlen hatten sich Einige entfernt, daher die Stimmenzahl differirt.

Die Gewählten nahmen die auf sie gefallenen Wahlen an.

Uebrigens sind bei diesen Wahlen die Vorschriften des Regle=- ments für die ständischen Wahlen vom 22, Juni 1842 gehörig be- obachtet worden.

Vorgelesen, genehmigt und unterschrieben. (Gez.) Graf von Zeh-Burkfersrode. von Krosigk, Botho Graf zu Stolberg. von Rabenau. E. G. zu Stolberg. Graf zu Stolberg-Roßla. Graf zu Solms-Rösa. Graf von der Asseburg-Falkenstein. von Bonin. Ramösthal. Dr. Lufanus. von Veltheim. Hanisch. Müller. vonMünch= hausen. Schier. Diethold. Douglas. Nathusius. Graf von der Asseburg. Frhr. von Friesen. Schulz. Stam= mer. von Byla. von Helldor ff. von Lattorf. H. von Gräveniß. Schneider. Rasch. H. von Schierstedt. von Werthern. Gier. Zachau. Lindner. Hartmann. von Burkersrode. Uthemann. von Münchhausen. Zeisin g. von Kerßenbrock. von Minnigerode. Kersten. Graf Hell - dorff. Keferstein. Bertram. Graf von Gneisenau. Gieß- ler. von Wedell. Vatterroth. Schmidt. Garke. F. Mewes. Giese. Schmidt. von Bodenhausen. Michae=- lis. Becker. Tölle. Eule. Seltmann. s S. von Leipziger, Landtags - Secretair.

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Verhandelt Berlin, im Königlichen Schlosse am 25. Juni 1847.

Jn Gesolge der in der gestrigen Versammlung der Stände- Kurie verlesenen Allerhöchsten Bötschaft vom 24. d. Mks. und der darauf erfolgten Ladung seitens des Herrn Marschalls der Stände- Kurie von Rochow waren folgende Mitglieder für die Provinz West- falen heute unter dem Vorsiße des Herrn Vice-Landtags-Marschalls von Bodelschwingh behufs der vorzunehmenden ständischen Wahlen zusammengetreten:

Stand der Fürsten, Grafen und Herren.

Herzog von Aremberg, |

für den Fürsten zu Sayn - Wittgenstein - Berleburg, der Regterungs- Präsident, Graf von Jpenpliß,

für den Fürsten zu Sayn =- Wittgenstein - Wittgenstein , der Graf von Königsmark,

für den Fürsten von Bentheim- Tecklenburg, Herr von Hoevel,

für den Fürsten von Bentheim - Steinfurt, dessen Herr Sohn,

der Fürst zu Salm= Horstmar,

für den Fürsten zu Rheina - Wolbeck, Graf von Lanno9, der Bau- rath von Quast,

der Herzog von Croy - Dülmen,

für den Freiherrn von Stein (jeßt dessen Erben) der Graf von Kielmannsegge.

1, Stand der Ritterschaft. Herr Freiherr von Bodelschwingh,

» von Borries,

» Freiherr von Vely-Jungken,

» Freiherr von Wolff-Metternich, 5

für den Grafen D. von Bochholz-Asseburg, Herr von Harthausen. Herr Freiherr von Schorlemer,

» Graf von Bochholz

» Freiherr von Lilien,

» Freiherr von Lilien-Borg,

» von Bockum-Dolffs,

» von Holzbrink,

» Freiherr von Vincke,

» Graf von Galen,

» Graf von Mervcldt (Kammerherr),

» Graf von Merveldt (Landrath),

» Freiherr von Landsberg-Steinfurt, :

» Graf Clem. von Korff, gen. von Schmising,

» Freiherr von Twikel,

» von Romberg.

111, Stand der Städte. Herr von Pogrell, » Barre, » Oppermann, » Wortmann, » Plange, » Schmoele, » Brassert, » Epping, » Sternenberg, » von Olfers, » Welter, » Krauthausen. IV. Stand der Landgemeinden. Herr Meyer aus Südhemmern, » Hustedt, » Meyer aus Spradow, » Schulze, » Kraemer, » Bergenthal, » Schulze-Dellwig, » Berger, » Wulf, » Linnenbrink, » von Zurmühlen, » Bracht, » Büning, I » Schulte-Höping. Es wurde zunächst zur

1. Wahl des Mitgliedes, bezüglih der Stellvertreter der stän- dischen Deputation für das Staatsshuldenwesen geschritten und da- bei das Geseß vom 22. Juni 1842 zum Grunde gelegt.

Vor der Einsammlung der Stimmzettel ergriff jedoh der Abge- ordnete Freiherr von Vincke das Wort, um zu entwickeln, daß die Wabl aus formellen und materiellen Gründen unzulässig erscheine. Aus materiellen Gründen: einmal, weil durh die e Aller- höchste Botschaft nur bestimmt sei, daß die Deputation sür die Staats-

Erste Beilage

rste Beilage

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zur Allgemeinen Preußischen Zeitung.

\hulden den Vereinigten Landtag in seinen Befugnissen der Konsen- tirung von Staatsschulden nicht erseßen solle, während die Bestim- mung am Schlusse des §. 6 der Verordnung vom 3, Februar d. I., wonach alle in den dort vorgesehenen Fällen aufgenommene Darlehne durch die bloße Zuziehung der Deputation rechtsgültig werden, noch nicht aufgehoben sei, also durch die Wahl der Deputation der Staaz scheinbar in die Lage verseßt werde, ohne die nah dem Geseße vom 17. Januar 1820 in allen Fällen nothwendige Zustimmung der Stände, verbindliche Darlehne aufnehmen zu fönnen.

Ferner sei zweitens na der gestrigen Botschaft noch immer den Ausschüssen das Recht beigelegt, durch ihren Beirath den Beirath des Vereinigten Landtages in Betreff von allgemeinen Geseßen, welche Personen- und Eigenthumsrehte und Steuern zum Gegen- stande haben, zu erseßen, was mit den noch rehtsbeständigen Geseßen vom 22, Mai 1815 und 5. Juni 1823 gleichfalls nicht zu vereini- gen stehe. 2

Jn Betreff der formellen Bedenken, so sei dur §. 38 der stän- dischen Geseße für alle Beschlüsse mithin auch für Wahlen (da doch immer ein Beschluß der Versammlung, die Wahl vornehmen zu wollen, vorgeisgeseßt werde) die Nothwendigkeit der Anwesenheit von drei Vierteln der Abgeordneten des 11, I, und 1V. Standes vorgeschrieben, welche anscheinend heute niht anwesend wären. Zudem wären nicht die geseßlich vorgeschriebenen 14 Tage zwischen der Ein= ladung und Abhaltung der Wahl verstrichen, so daß mehrere bereits abgereiste Mitglieder des Landtages außer Stande gewesen wä= ren, hierher zurüzukehren und an der Wahl Theil zu nehmen.

Aus diesen materiellen und formellen Bedenken finde er zu sei=- nem innigen Bedauern sich außer Stande, an der Wahl Theil zu nehmen, und müsse, so lange jene Bedenken nicht gehoben worden, gegen die Rechtsgültigkeit derselben protestiren.

Der Herr Vorsißende, Stellvertreter des Landtags - Marschalls, erwiederte hierauf, daß die materiellen Bedenken hier zu erörtern weder statthaft, noch angemessen sein möchte, nachdem die ausführ= lihste Debatte bei dem Landtage "stattgefunden habe, und daß er nur seinerseits zu versichern vermöge, von vornherein nie die vielseitig vorgebrachten Bedenken getheilt zu haben. Seiner, Ansicht nach, seien sie aber auch, sofern sie nah der Meinung mancher Herren Abgeord= neten begründet gewesen, dur die gestern dem Landtage zugegangene Allerhöchste Eröffnung völlig beseitigt, und liege jebt die Frage des Gehorsams gegen Se. Majestät den König vor, nachdem Allerhöchst- derselbe nicht nur durch die Verordnungen vom 3, Februar d.-J., son= dern auh durch die gestern an den Landtag erlassene Entscheidung entschieden die Wahlen angeordnet und befohlen habe.

Wenn dur diese Bemerkung die Beseitigung der materiellen Zweifel nicht herbeigeführt werden sollte, so sehe er sich außer Stande, dazu beizutragen, glaube aber, die ganze Versammlung werde darin übereinstimmen , daß eine Diskussion hierzu auch nicht führen werde und deshalb, wie bereits bemerkt, unterbleiben möge.

Auf die formellen Bedenken könne er zunächst entgegnen , daß zur Abhaltung der Wahlen eine bestimmte Anzahl von Wählern durch= aus nicht vorgeschrieben sei, und die in Bezug genommene Gesebes= stelle seines Erachtens keine Anwendung finde. Um sicher zu gehen, habe er sich hierüber durch offizielle Anfrage beim Herrn Landtags= Kommissar Gewißheit zu verschaffen gesucht und diese, seiner eben geäußerten Ansicht entsprechend, erhalten. :

Das zweite Bedenken scheine ihm ebenfalls uicht haltbar zu sein, weil in der Einberufung zum Landtage die Einladung zu den Wah-= len, welhe geseblidch vorgeschrieben und gestern erneuert, Allerhöch sten Orts angeordnet seien, unbedingt schon erkannt werden müsse. Die mit Urlaub oder sonst bereits abgereisten Mitglieder hätten durch Kenntniß der Gesche vom 3, Februar d. J. und durch die Einberu= fung zum Landtage durch die Vorladung zur Wahl empfangen und gewiß kein Widerspruchsreht , wenn ohne sie zur Wahl geschritten werde.

Bedauern müsse er, wenu auch diese Eutgegnungen den Herrn Redner von seinen Bedenken nicht befreien sollten; er müsse wieder= holen, daß die Wahl seines Erachtens schon als Gehorsam gegen Se. Majestät unbedingt vorzunehmen sei, könne jedo hierzu nicht irgend= wie zwingen und habe kein Bedenken , die Protest = Erklärung des Herrn Redners im Protokoll auzunehmen, j

Der Abgeordnete Freiherr von Lilien-Echthausen machte demnächst noch darauf aufmerksam, daß er das zweite formelle Bedenken des Abgeordneten der Ritterschaft der Grafschaft Mark ebenfalls nicht für begründet erachte, da nach dem Patent vom 3, Februar d. J. die jebt vorzunehmenden Wahlen auf dem Vereinigten Landtage erfolgen \ol=- len; durch die Einladung zu diesem sei daher auch die Einladung zu den Wahlen selbst erfolgt, und da jene befanntlih vor länger als 14 Tagen stattgefunden habe, o sei auch die in dem Reglement vom 22. Juni 1842 vorgeschriebene Frist vou 14 Tagen vollständig gewahrt. Nur innerhalb der ersten 14 Tage der Versammlung des Landtages habe die Wahl nicht gültig vorgenommen werden fönnen. Von die= ser Ansicht sei auh bisher von den Provinzial - Landtagen ausgegan- gen; die Richtigkeit dieser Juterpretation könne aber um so we- niger bezweifelt werden, da die von Jenn also vorgenommenen Wah= len jederzeit dic Allerhöchste Bestätigung erhalten hätten.

Hierauf erklärte der Abgeordnete Freiherr von Vely-Junkenn: ex fühle sich in seinem Gewissen verhindert , an den heutigen Wahlen Theil zu nehmen. Der Erklärung des Abgeordneten Freiherrn von Binee traten demnächst die Abgeordneten

von Bocktum-Dolffs,

Epping,

Schmoele,

Bracht,

Berger,

Barre,

von Zurmühlen bei.

Die Wahl unbedingt und ohne jeden Vorbehalt vornehmen zu wollen, er L

„in der festen Hoffnung und dem Vertrauen, daß Se. Majestät Al= lergnädigst die vom Landtage eingereichten Petitionen in Betreff der Aus[chüsse und der Deputation für die Staatsschulden berück= sichtigen werde,“

erklärten der Abgeordnete von Borries, » von Pogrell, » Plange, » Meyger von Lüdhemmern, » Meyger zu Spradow,

» Brassert und Krämer, worauf der Herr Marschall entgegnete, daß er es nicht zulassen könne, daß die Wahl an irgend eine Bedingung geknüpft werde und die vorgenannten Mitglieder nur deshalb an der Wahl Theil nehmen lasse, weil sie ausdrücklich erklärt hätten: daß kein Vorbehalt, sondern

‘nur ein Wunsch habe ausgesprochen werden sollen.

Es wurden demnächst die beiden jüngsten Mitglieder

in des Herrn Fürsten zu Bentheim - Steinfurt Durchlaucht und ;

dem Herrn Abgeordneten veu Borries ermittelt und zur Wahl des Mitgliedes der ständischen Deputation für das Staatsschuldenwesen schreitend, von denselben die Stimmzet- tel der 45 Wählenden in Gemeinschaft mit dem Herrn Marschall er- öffnet, wobei es sih ergab, daß

der Abgeordn. Freiherr von Vincke 10 Stimmen,

von Olfers... 30 »

, » von Boum = Dolffs 1 » » » Iortmäntt: ¿»es e 4 » » » von Pogrell .….... 1 » » » Graf Karl Merveldt 1 s ») » von Borries; -- 1 »

45 Stimmen erhalten hatte.

Der Abgeordnete von Olfers erklärt die Annahme der Wahl, worauf der Herr Marschall darauf aufmerksam machte, daß diejeni- gen, die sich von der Wahl ausgeschlossen hätten, auch nicht füglich gewählt werden könnten, womit sie sich selbs einverstanden erklären würden.

Der Herr Abgeordnete Freiherr von Vincke entgegnete hierauf, daß er si diese Erklärung bis dahin vorbehalten müsse, daß ihn eine vollgültige Wahl getroffen haben möchte.

Zur Wahl des ersten Stellvertreters unter oben angegebenen Modalitäten übergehend, hatten

der Abgeordnete von Borries. …….…. 1 Stimme,

R H La E a R L r

» » Gon On, e 20 5 » » L, ali 57-4 2 » » vont Voatell M von Vely-Jungfken . L von Bockum=Dolfs #1 »

45 Stimmen erhalten, worauf der Abgeordnete von Holzbrink die Annahme der Wahl erklärte.

Bei der unter oben angegebenen Modalitäten vorgenommenen Wahl des zweiten Stellvertreters hatte

der Abgeordnete Wortmann... 28 Stimmen,

» , von S iee 2 » » ) n E 8 » » , von P oe 2 » » ) Sternen... 1 » » » von Bodckum = Dolffs. 2 » » » (0 Le 1 » » » Landrath Graf| Merveldt 1 »

454Stimmen erhalten, worauf der Abgeordnete Wortmann die Ann hme der Wahl erklärte. Es wurde sodann IL, die Wahl der ständischen Ausschüsse vorgenommen und zu dem Ende, nachdem die übrigen Mitglieder sich einstweilen hinweg- begeben hatten, a) von den anwesenden Mitgliedern des Standes der Fürsten, Grafen und Herren mit Bezug auf den §. 1 des Geseßes vom 3, Februar d. J. vereinbart, die Wahl dur Stimmzettel statt- finden zu lassen. Die durch die jüngsten Mitglieder des Herrn Fürsten von Bentheim Durchlauht und dem Herrn von Hövel eingesammelten und in Gemeinschaft mit dem Herrn Marschall er= öffneten Stimmzettel ergaben bei der Wahl des ersten Mitgliedes

ür des | Herrn Herzogs von Aremberg Durchlaucht 5 Stimmen » ») von Croy » d ») » Fürsten von Wittgenstein -Wittgeustein 2 » Stimmen

bei der Wahl des zweiten Mitgliedes für des

» iirste S =- Wik in- Hohenstei Herrn Fürsten zu Sayn Wittgenstein - Hohenstein

Dura ee 5 Stimmen Herrn Herzogs C Z » » Fürsten von Salm -Hoistmgr. l »

8 Stimmen worauf des Herrn Herzogs von Aremberg Durchlaucht und Namens des Herrn Fürsten zu Sayn- Wittgenstein - Hohenstein Durchlaucht, dessen Stellvertreter, der Herr Graf von Königsmark, die Annahme der Wahl erklärten und die Mitglieder des Standes der Fürsten, Grafen und Herren ihren Abtritt nahmen.

b) Bei der hierauf folgenden Wahl der Mitglieder, bezüglich Stellvertreter der Ritterschaft, und zwar a) des Minden =- Ravensberg - Paderborner Wahlbezirks wurden die Stimmzettel durch die jüngsten Abgeord= neten, Frhr. von Metternich und von Borries, cingesammelt und in Gemeinschaft mit dem Herrn Mar=- schall eröffnet, wobei von den drei Wählern dem Abgeordneten Frhr. von Metteruih 2 Stimmen » von Vely-Jungken. 4 »

3 Stimmen

») »

gegeben waren. L Bei der unter gleichen Modalitäten vorgenommenen Wahl des Stellvertreters hatte der Abgeordnete von Haxthausen 2 Stimmen, i von Vorri 3 Stimmen erhalten, worauf beide Gewählten die Annahme der Wahl erklärten. i 63) Jm Wahlbezirke Mark - Westfalen wurden die Stimm-= zettel der steben Wähler durh die jüngsten Mitglie=- der, : Abgeordneten Frhrn. von Lilien Echthausen und 05» von Holzbrink, nachdem der Herr Graf von Kielmanusegge erklärt hatte, an der Wahl für diesen Wahlbezirk Theil neh= men zu wollen, eingesammelt und in Gemeinschaft mit dem Herrn Marschall eröffnet, in Folge dessen zum Mitgliede Jaa der Abgeordnete Frhr. von Lilien- Echthausen 5 Stimmen, » Landtags-Marschall von Bodelschwingh 4 » » Abgeordnete Graf von Boholz.......… 14 7 Stimmen

» »

erhalten hatten.

Sonnabend den 3! Juli,

E E EE Eri Ée C E AL I Ä E I E

Zum Stellvertreter hatten bei der unter gleichen Medalitäten vorgenommenen A der Abgeordnete von Holzbrink .….. 5 Stimmen, » Marschall von Bodelschwingh. . 1 » » Abgeordnete Graf von Bocholz 1 » : 7 Stimmen erhalten, worauf beide Gemwählte die Annahme der Wahl erlärten. : y) Im Wahlbezirk Ost- und Westmünster wurden die Stimmzettel der anwesenden 7 Wähler durch die jüng= sten Mitglieder, C der Abgeordneten Graf Sc{hmising - Korff und ») » Frhrn. von Romberg, behufs Wahl eines Mitgliedes eingesammelt und in Gemeinschaft mit dem Herrn Marschall eröf}net, wo=

nach der Abgeordnete Graf G in 5 Stimmen, » » Landrath Graf Merveldt » 7 Stimmen

erhalten, : E Die in gleicher Weise vorgenommene Wahl des Stell=- vertreters ergab für

den Abgeordneten Landrath Grafen Merveldt. 5 Stimmen, » » Frhrn. von Hülshoff}........... 1 » » » » von Landsberg-Steinfurt 1 »)

7 Stimmen,

worauf beide Gewählten die Annahme der Wahl erklär= ten, nachdem der Herr Marschall bemerkt hatte, daß die Stimmgebung für den Freiherrn von Hülshof}f, der dem Landtage als Mitglied nicht angehöre, unstatthaft ge= wesen.

6) Bei der Wahl eines Stellvertreters für den Landtags- Marschall, Grafen von Landsberg = Gehmen, aus der Gesammtheit der wählenden Ritterschaft wurden die Stimmzettel der 17 Wähler dur die jüngsten Mit= glieder,

dem Abgeordneten von Borries und von Holzbrink, eingesammelt und in Gemeinschaft mit dem Herrn Mar- \chall eröffnet, in Folge dessen der Abgeordnete Frhr. von Landsberg=-Steinsurt

» »

3 Stimmen,

» » Graf Bocholz ........--+++-- 2 » » » Frhr. von Lilien-Borg......-- 1 » » » Frhr. von Vinde.…........... 41 » » Marschall von Bodelschwingh .… 9 \ » Abgeordnete von Na esa enden 6s l »

17 Stimmen erhalten hatte; der Herr Marschall von Bodelschwingh= erklärte die Annahme der Wahl.

c) Bei der hierguf, nachdem die Ritterschaft sich wieder hinweg- begeben hatte, erfolgenden Wahl der Mitglieder, bezüglich Stellvertreter im Stande der Städte, und zwar:

a) des Minden-Ravensberg=-Paderborner Wahlbezirks wur= den, nachdem der Abgeordnete Pölmahn der Ver= sammlung noch nachträglich hinzugetreten war, die Stimm= zettel durch die jüngsten Mitglieder,

den Abgeordneten Pölmahn und

Oppermann,

eingesammelt und in Gemeinschaft mit dem Herrn Mar=-

hall eröffnet, wobei von den drei Wählern als Mit=

glied ;

der Abgeordnete von Pogrell 2 Stimmen,

» » Barre .…. »

» »

3 Stimmen erhalten hatten und der Abgeordnete Pogrell die An=- nahme der Wahl erklärte. Als Stellvertreter, unter gleichen Modalitäten erwählt, hatte der Abgeordnete Pölmahn. 2 Stimmen, ) Oppermann .…. 1 3 Stimmen erhalten, worauf Ersterc-x die Annahme ter Wahl erklärte. 3) Im Wahlbezirk Mark-Westfalen eröffneten die beiden jüngsten Mitglieder, der Abgeordnete Wortmann und

» »

» O Plange, zur Wahl des Mitgliedes die Stimmzettel der drei Wäh- ler der Abgeordnete Braßert hatte sih nicht wieder

eingefunden in Gemeinschast mit dem Herrn Mar= hall; es hatte danach

der Abgeordnete Wortmann... 1 Stimme, » » Sternenberg... 41 » ») » Du 0 L »

Z Stimmen erhaltenz bei der zweiten Wahl hatte

der Abgeordnete Gries... 1 Stimme, » » Wortmann L » » » Sternenberg.…. 41 »

3 Stimmen erhalten, worauf bei der dritten Wahl sih für den Abgeordneten Braßert 2 Stimmen, » » Holzklau 41 » 3 Stimmen entschieden hatten. : Bei der unter gleichen Modalitäten vorgenommenen Wahl des Stellvertreters hatte der Abgeordnete Gries 2 Stimmen, » » Barre 41 » 3 Stimmen erhalten, der Gewählte ist bereits abgereist. y) Jm Wahlbezirk Ost-West-Münster eröffneten die jüng- sten Mitglieder der Abgeordnete Krauthausen und » » Welter 2 in Gemeinschaft mit dem Herrn Marschall bei der Wahl des Mitgliedes die Stimmzettel der drei Wähler, wobei der Abgeordnete von Olfers 2 Stimmen Welter ¿7 L » 3 Stimmen

»

erhalten hatte. n ' Sei der unter gleichen Modalitäten vorgenommenen

Wahl des Stellvertreters hatte