1847 / 185 p. 3 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

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siße bestätigt werden. Ob die Ragiinung di De in dieser Gestalt int bis jeßt noch zweisetHa}l- S TE

arie Ag big “g Fe päpstlichen Stuhl ermächtigt worden, den säfularisirten Kloster-Geistlichen die Erlaubniß zur Annahme von Pfründen zu ertheilen, jedoch mit der Verbindlichkeit, diese aufzuge- ben, falls ihre Oberen sie in die Klöster zurückriefen. Da in Spanien feine Klöster mehr bestehen, so betrahtet die Regierung diese Klau- sel als eine leere Förmlichkeit, die ohne Wirkung bleiben müsse.

Es heißt, der Delegat ware auch mit einer Bulle versehen, fraft deren er in den erledigten Sprengeln Bisthums-Verweser an- zuordnen berechtigt wäre. Sollte der Jnhalt oder die Form dieser

l Spaniens oder dem anerkannten Herkommen wi-

den Gejeßen : wt E des: so Dir die Regierung vermuthlich ihr Exequatur ver-

G (bestätigte) Bischof von Astorga erließ vor einigen Jahren einen Hirtenbrief, in welchem er sich über die römische Kurie be-

werte, weil sie mehrere Schriften seines verstorbenen Oheims, des Bischofs Torres y Amat, in den Index verbotener Bücher geseßt hatte. Monsignore Brunelli hat nun jenen Prälaten durch den Bischof von Coria und den der fanarishen Jnseln zur Widerrufung des Hir= tenbriefes auffordern lassen. Die Regierung betrachtet diese Angele= genheit als eine rein kirchliche, und man bezweifelt nicht, daß ter Bischof von Astorga sich zu dem Widerrufe verstehen werde.

Man versichert, Monsignore Brunelli hätte den P. Purzal, einen Jesuiten, der früherhin Lehrer der Söhne Don Carlos? war, als Beichtvater angenommen.

Aus Porto erfahren wir, daß der dortige spanische Konsul zwar von seiner Regierung ermächtigt war, die Stadt zu verlassen, jedo beschlossen hatte, dort zu bleiben, um die spanischen Untertha= nen zu schüßen, Jn Porto befanden sich gegen 11,000 Mann unter den Waffen, Povoas führte den Oberbefehl. Der General Concha traf mit seinem Haupt-Quartier am 20sten in Mourza ein, ohne auf den geringsten Widerstand gestoßen zu sein. Der Admiral Parker hatte Sa da Bandeira und die Mannschaft, welche sih mit ihm er- gab, für Kriegsgefangene erklärt.

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Konstantinopel, 16. Juni. (A. Z.) Es zweifelt hier Niemand, daß die griechishe Frage in den nächsten Wochen ihre Er- ledigung erhalten werde. Jn dieser Hinsicht sollen hier bereits alle Schwierigkeiten besiegt sein, und man glaubt annehmen zu dürfen, daß in Athen, von wo aus die Berufung auf Vermittelung stattfand, feine neue Schwierigkeiten entstehen können.

Bedrhan Bey war durch die türkishen Truppen so bedrängt, daß er wiederholte Anträge zu Unterhandlungen machen ließ. Der Libanon, der seit einigen Monaten die Wohlthat eines ungestörten Friedens genießt, wird nächstens der Bestimmung eines neuen Kata- sters unterworfen werden, eine Maßregel, die nothwendig ist, um Ordnung in die wechselseitigen Verhältnisse der Drusen und Maro- niten zu bringen. Die Besorgnisse, die man vorzüglich französischer- seits hegte, die Pforte wolle im Laufe des Sommers eine Expedition nah Tunis ausführen , sind {hon vor längerer Zeit durch die an Herrn von Bourqueney gerichtete offizielle Erklärung beschwichtigt, daß man jebt durchaus an kein fkriegerishes Unternehmen gegen Tu- nis denke.

Briefe aus der Wallachei melden, daß den Vorstellungen der Pforte gegen den ferneren Aufenthalt des Exfürsten Michael von Serbien in jener Provinz Folge gegeben worden, und daß der Ex- fürst sich wieder nah Wien begeben habe. Somit scheinen, da auch der Vertrag mit Persien unterzeichnet ist, alle sowohl wichtigen als minder wichtigen Fragen, in welche die Türkei verwickelt war, die günstigste Lösung zu erhalten, und es is für die nächste Zeit eine be- deutende politishe Ebbe zu erwarten, wenn nicht neue Ereiguisse cin- treten sollten. Ein solches hat sih in dieser Woche auf dem Kai von Bujukdere improvisirt, wo der belgische Gesandte, Baron von Behr, von dem Bedienten eines Armeniers eines Neffen des hiesigen Münz- Direktors auf Befehl und im Beisein des Armeniers selbst, der mit dem Gesandten in Streit gerathen war, thätlich mißhandelt wurde. Die Pforte, die eben bewiesen hat, wie sehr sie die Rechte eines Gesandten zu würdigen versteht, wird wohl nicht anstehen, eine eflatante Genugthuung in diesem Fall zu geben. Und eine solche verlangt auh Herr von Behr, widrigens er mit Zurücknahme seiner Pässe gedroht hat.

Der Großwesir Reschid Pascha hat die bei Gelegenheit der MOMGG Syriens gestiftete Decoration von dem Sultan er-

alten.

Eisenbahnen.

Amsterdam, 1. Juli. Gestern fand die Jahres-Versamm- lung der niederländischen Rhein-Eisenbahn-Gesellschaft statt. Nach dem den Mitgliedern derselben vorgelegten Berichte belief sich die Einnahme vom 1. Mai 1846 bis zum 1, Mai 1847 auf 652,301 Guldenz es stellte sich also ein Ausfall von 86,790 Gulden heraus, welcher indessen gegen jenen des vorigen Jahres um 48,737 Gulden fleiner is, da die Einnahme vom Güter-Transport um 50 pCt, zu= genommen hat. Die Betriebskosten für das verflossene Jahr haben sich auf 330,545 Gulden belaufen. Die Nachrichten über die mit dem berliner Kabinet anzuknüpfenden Verhandlungen wegen der An- \{ließung der holländischen Eisenbahn an die preußische wurden in diesem Berichte aufs neue bestätigt. Auf den Antrag der englischen Actien-Jnhaber, welchem nah kurzer Debatte einstimmig beigepflich- tet wurde, beschloß die Versammlung, die Sitzung auf den 10. Au-

ust zu vertagen, um alsdann den Bericht über die Fortschritte die- fes Unternehmens entgegen zu nehmen und sich über die ferneren Maßregeln zu berathen,

Yandels- und Börsen - achrichten

Königsberg, 2. Juli. Getraide. Heute ist kein Getraide zu Mark ekommen. Jn leßter Zeit is überhaupt hier wenig umgegangen, da eine große Furchtsamkeît herrscht, .und man laubt, daß die Preise noch mehr zurück- gegen werden, und kauft deshalb nicht auf Speculation. Von Roggen ind nur einzelne Lasten a 90—91 Sgr. gemacht, da das Konsumo reich- lih durch das petersburger Mehl versorgt i, Weizen sind ein paar La- dungen hübscher, bunter polnischer a 120 Sgr. pro Scheffel gemacht, Gerste würde a 70—72 Sgr., Hafer a 37—38 Sgr. etwas abzusehen sein. Wolle. Jm Monat Mai fiel im Wollgeschäft nichts vor, dagegen «wurden die im Monat Juni und bis jeyt von frisher Schur an Markt ebrachten Wollen, die auf etwas über 9000 Ctr. zu veranschlagen, an- fangs gleich in Folge der besseren breslauer und anderer Berichte verkauft, und zwar zu einer Erhöhung von 4—6 Rthlr. pr. Ctr. egen voriges Jahrz später drückten sih die Preise, und kann man augenblilich sol e den ver S ganz gleih nennen. Der größere Theil der Zufuhren war kontrahirt. Die Fe waren: Mittelwolle 50 60 Rthlr., feine mittel 60— 65 Rthlr. , seine 66 75 Rthlr., wenig hochfeine bedungen 88 100 Rthlr. pr. Ctr.

Danzig, 2. Zuli. Getraide. An der Börse wurden heute ver- fauft : poln.- Weizen 1 L, 128pfd. a Cf. 675, 8 L. 132pfd. a Cf. 715 pro Last und 23 L, 134pfd. zu nicht bekannt gewordenem Ae: Im Laufe dieses Monats wurden von hier gus expedirt: nah Amsterdam 199 L,

1384

Weizen und 38 L. Roggen z nah Antwerpen 157 L. 32 S. Weizen, 10 L. Leinsaamen und 131 L. Rappsaamenz nah Bristol 63 L. 29 S. Weizen z nah Kardignan 79 L. Weizen; nos Dundee 70 L. Weizen; nah Drogheda 100 L. Weizen; nah Dänemark 26 L. Weizen ; nah England 2781 L. 19 S. Weizen; nah Eu 42 L. Weizen; nach Glo er 50 L. Weizenz nach Gloucester 40 L. Weizen z nah Guernsey 90L, Weizen; nach Holland 448 L, 14 S. Weizen, 35 £. Noggen, 5 L. Leinsaamen und 13 S. Rappsaamenz nach Hull 143 L. 52 S. Weizen; nah Havre 388 L. Weizen; nah Leith 118 L. 21 S. Weizenz nah Limerik 73 L. 2 S. Weizenz nah London 2439 L, 7 S. Weizenz nach Liverpool 459 L. 36 S. Weizen; nah Newcastle 50 L. Weizenz nah Norwegen 10 L, Gerste, 28 L. 18 S. Hafer und 28 S. Erbsenz nah Rouen 62 L. Weizen; nah Rendsburg 40 L. Weizen; nach Sligo 55 L. 27 S. Weizenz uach Stavanger 1 L. 28 S. Weizenz nach Wevmouth 91 L. 6 S. Weizen ; nah Yarmouth 39 L, 28 S. Wei- zen. Ueberhaupt wurden also im Monat Juni von hier aus exportirt : 8108 L. 49 S. Weizen, 73 L. Roggen, 10 L. Gerste, 28 L. 18 S. Hafer, 28 S. Erbsen, 15 L. Leinsaamen und 131 L. 13 S. Rappsaamen. Die gesammte diesjährige Verschiffung unseres Playes an Getraide, Saat und Mehl beträgt: 28,236 L, 10 S. Weizen, 84 L. 19 S. Roggen, 136 L. 16 S. Gerste, 380 L. 22S. Hafer, 563 L. 1 S. Erbsen, 100 L. Leinsaa- men, 735 L, 25 S. Rappsaamen und 1569 Tonnen Mehl.

Stettin, 3. Juli, Getraide. Roggen etwas niedriger, in loco 80pfd. ged. russ. 74—75 Rthlr. bez.z pr. Juli 74 Rthlr. Br. , 72 Rthlr. G.z pr. August 67 Rihlr. Br., 66 Rthlr. G.z pr. Sept. /Okt. 60 Rthlr. zuleßt bez. und Br.

Heutiger Landmarkt: Weizen. Gerste. Erbsen. Zufuhren 3 2 Wspl. ree... A0 a 1129 E 0 64 a 66 40 2142 80 a 84 Rihlr.

Rüböl flauz pr. Sept. /Okt. 1175 Rthlr. gefordert. i

Spiritus ia loco und pr, Juli 125 % bez., pr. August 12%.

Breslau, 3. Juli, i Beste Sorte. Mittle Sorte. Rthlr. Sgr. Pf. Rthlr. Sgr. Pf. E. 5 2 6

Roggen. Hafer. ) 4

Geringe Sorte. Rthlr, Sgr. Pf. / S E

Ie, Wer... 9 10 5 25

Mo Rer. S 40 A a 4 40 6 Bruch-Weizen.. 4 16 Ä Un 2 N aar iochie a E 4 H 4 (E. ta, Ss S 3 D 3 Da s eet t thte 4 O 4. M 4 47 é

Leipzig, 3. Juli, Getraide. Vorgestern wurden hier am Orte gezahlt: für Weizen 10 Rihlr. 75 Ngr.z Roggen 8 Rthlr. 15 Ngr.z; Gerste 6 Rthlr. 15 Ngr.; Hafer 3 Rthlr. 75 Ngr.; Kartoffeln 2 Rthlr. 10 Ngr. In Döbeln, 1. Juli, Weizen 11 Rthlr, 15 Ngr.; Roggen 9 Rthlr. 20 Ngr.z Gerste 7 Rthlr. 20 Ngr.; Hafer 3 Rthlr. 12 Ngr.; Erbsen 9 Rthlr. 5 Ngr.z Wien 6 Rthlr, 20 Ngr. Jn Leisnig, 26. Juni, Weizen 11 Rthlr. 15 Ngr.; Roggen 9 Rthlr, 20 Ngr.z Gerste 7 Rthlr. 15 Ngr.z Ha- fer 3 Rthlr, 15 Ngr.

Oel. Auch heute läßt sich über den Stand des Rübölpreises keine Veränderung berichten, Die meisten Abgeber halten fest auf 12 Rthlr., geboten wird 11; Rthlr., und zu 115 Rthlr. is Einiges umgegangen. Für August wird 12 Rthlr. gefordert, für September /Oftober 124 Rthlr,, für Oktober / November 12% Rthlr. Sollte sich der hohe Preis der neuen Rapps- saat, zu_ welchem der Jmpuls gegeben, auch auf dem übermorgen stattfin- denden Saatmarkt in Köthen bewähren , so würde der jeßige Rübölpreis ein billiger genannt werden können, allein die Sommersaat, sür welche die günstigsten Erwartungen gehegt werden, dürfte den jeyigen Stand des Ver-

hältni\ses etwas neutralisiren. / Odessa, 18. Juni (Getraide). Während der leßten drei Tage sind 15,000 Tschetwert Weizen je nah Qualität zu 24 bis 28 Rub. Assign. verkauft worden, Die Zufuhren aus dem Junnern nehmen bedeutend zu, wiewohl viel Zugvieh auf dem Wege umkommt. Die ansehnliche Zahl der gestern eingetroffenen Schiffe dürfte wohl mehrere Geschäfte zur Ergän- zung der Ladungen hervorrufen. Das Wetter war bisher so kühl, daß man sich eher im Herbste, als im Sommer zu befinden glauben konnte. Erst seit einigen Tagen haben wir eine wirkliche Sommerhiße. Im Gou- vernement Cherson und in den. benachbarten Gouvernements hat sich die Herbst- und Wintersaat durch ‘den Regen erholt. Jn Georgien zeigen sich viele Heuschreckfen, man trifft aber energishe Maßregeln zu deren Aus-

rottung.

Jn Folge reihliher Zufuhren von fremdem Weizen war heute das Geschäft sehr still und gedrückt. Die Käufer hiel- ten sich zurück, und die Preise blieben nominell wie am Montage. Man nimmt 80 Sh. pro Quarter als den wirklichen Verkaufswerth an, obgleich die Marktnotirung etwas höher is. Die Zufuhr in London und Liverpool war diese Woche größer, als jemals seit Jahrenz sie betrug 83,872 Quar- ter Weizen aller Ärt, 19,213 do. Gerste, 100,177 do. Mais, 10,075 do. Malz, 29,810 do. Erbsen und Bohnen, 27,848 do. Hafer, 11,348 Sack und 158,553 Tonnen Weizenmehl, 43,441 Tonnen Maismehl und 1283 Loads Hafermehl und Grüze.

Mit Eisen bleibt es still. Gewöhnliches Stangen-Cisen ist zu 8 Pfd. 5 Sh. in Wallis gegen 4 Mkt. Dato-Wechsel verkauft worden, Schienen- Eisen zu 8 Pfd. 4 Sh., und einen Posten gemachter Schienen hat man zu 8 Psd. begeben. Schottisches rohes Eisen ziemlih fest zu 65 Sh. in Glasgow z doch hat man gegen baare Zahlung niedrigere Gebote angenom- men. In Schottland beträgt die Fabrication jeßt 12,000 Tons die Woche.

Liverpool, 30. Juni. Baum wolle. Das Geschäft war heute sehr bedeutend z verkauft wurden 15 bis 20,000 Ballen, wovon 7000 auf Spe- culation und 500 Ballen zum Export genommen sind. Preise für amerika- nische 5 P. höher.

29, Juni. Getraide. Die Nachrichten aus den Vereinigten Staaten bis zum 15ten d. notiren höhere Preise für alle Sorten von Ge- traide, als sie auf den britischen Märkten gezahlt werden z die von New-York und anderen Pläßen indeß zeigten eine Neigung, herunterzugehen, da man aus dem Jnnern reiche Zufuhren erwartete. Dies, so wie die ungeheuren Zufuhren in unserem Hafen, verseßten den heutigen Markt in einen gedrüd- ten Zustand, da die Konsumenten in Erwartung niedrigerer Preise mit Kan- fen über das Bedürfniß zurückhielten. Die Preise waren 3 Sh. pro Bar- rel niedriger.

Anisterdam , 30. Juni. Getraide und Oel. Rother Weizen etwas niedriger abgegeben, poln. an Konsumenten zu den vorigen Preisen verkauft, 4130pfd. neu. wismar. 495 Fl.z 128pfd. bunt. poln. 538 Fl.z 129pfd. alt. wismar. 500 Fl:z 130pfd. neu. dito 490 Fl. Roggen in Partieen zu merklih niedrigeren Preisen und an Bedürftige zu etwa den vorigen Preisen verkauft; 117pfd. finnisch. 300 Fl. Jn Consumtion: 117pf\d. eupat. 335 Fl.; 1418pfd. ode}. 340 Fl.; 117pfd. dito 335 Fl. z 117pfd. pe- tersb. 315 Fl, Gerste und Hafer ohne Handel. Buchweizen: 117pfd. holt. 320 Fl. zum Verbrauch. Kohlsaat wie früher z auf 9 Faß gleich 65: L; April 66 L. Leinsaat flauer; 112pfd. petersb. 3225 Fl. Rüböl gleich etwas mehr angeboten, auf Lieferung lustlos mit wenig Han- delz per 6 Wochen 37% Fl.z effekt. 36%; a 4 Fl.z September 36k a 5 Fl.; Oktober und November 36% Fl.z Dezember 37 a 36% Fl.z Mai 36% Fl. Leinöl per 6 Wochen 33 Fl.z effekt. 32 a 318 Fl. Hanföl per 6 Wochen 34 Fl.z effekt. 337 Fl.

Venedig, 28. Juni. Oel, Seide, Den neuesten Berichten aus Neapel und Apulien zufolge, sollen die Olivenbäume besonders in Calabrien und in der Provinz Lecce gelitten haben; die Oelpreise behaupten daher wieder eine feste Haltung, Die übertriebene und von mancher Seite ab- sichtlih genährte Furcht vor einer Hungersnoth hatte Viele E Zurückhal- tung ihrer Maisvorräthe veranlaßt, die nun in Menge zum orschein kom- menz man verlangt aber noch immer für dieselben zu hohe Preise, als daß sie Absay finden könnten. Die Verkäufe während der verflossenen Woche beschränkten sich auf geringfügige E zu unbekannt gebliebenen Prei- sen. Der diesjährige Ertrag an Seide scheint in den Nachbar - Provinzen reichlih gewesen zu sein. /

Mailand , 25. Juni. Seide. Der jedenfalls schr reiche Ertrag der diesjährigen Seide läßt sich noch nicht genau bestimmen, Auch Piemont

London, 30. Juni.

und Frankreich erfreuen. Unter

haben fd gleich uns einer sehr befriedigenden Ausbeute zu

diesen

erhältnissen wird es uns nicht befremden, wenn wir

die Preise der Cocons und spâter au jene der Seide rückgängig schen

werden.

Berlin, den 5. Juli 1847. Inländische Fonds: Pfandbrief-, Kommumal- Papiere und

Geld - Course. Zf.| Brief. | Geld. |Gem. |Zt.| Brief. | Geld. |&ew. St. Schuld-Sch. |35| 93% | 92% Kur- N. Pfdbr. (3 94; | 94 Seeh. Präm. Scb. E 907 M A A E ns 97 Ks, Nas. Schuld. 34) 88 | do. Lt. B. gar. do. 35 | Berl. Stadt-Obl. |33| 92% | Et Westpr. Pfandbr. |35| 93% | Friedrichsd’or. ¡—| 137! 13 Grossb.Posen do. 4 | |101% Augustd'’ur. —/ 12 115 do, do. [33 935 | Gold al marce. |—| Ostpr. Pfaudbr. |35| 96; Disconto. —| 35; 43 Pomm. do. 3:| 95 94% Ausländische Fonds. Russ. Hamb. Cert. |5 | | Poln. neue Pfdbr.|4 | | 95% | do.beillope 3.4.8. L do. Part. 500 F1.4 | 80% do. do. 1. Anl. 4 | do. do. 300 FL|—]| 97 de Stieglitz 2.4 A4 | 94% Hamb. Feuer-Cas.|3{5| 855 do.v.Rothschb.Lst.5 [111 _— do.Staats-Pr.Anl.|—| 85 dw | do.Polo.Schatz0./4 | S825 | 825 Holländ. 25%Int.|25| do. do. Cert. L. A.'5 |95 Kurb.Pr.O. 40Tb.|—| | 32 do.do.L.B. 200FI.|—| 16% | Sardin. de. 36 Fr.|—| 9; | | Pol, a. Pidbr, uC. 4 | | Neue Bad.do35FI.|—| 21 | | Ee v a Se aan | Eisenbahn - Actien. | Volleing. ze.| Zf. Amst. Rott. |4 | 99% a #5 bez. Rhein. Stm. 4 | 86 bz, Arub. Utr. |45 _— do. Prior. |4 n Berl. Aub.A.|4 | 116 B. 1153 G. do. v.St. gar.|33 E do. Prior. |4 Sächs. Bayr. 4 87 G. Berl. Hamb.|4 | 1087 B. Sag.-Glog. |4 E do. Prior.|4z| 1095 bz, u. G. do. Prior.|45 E Berl. Stett. 4 | 1105 a 111; bz. St.-Vohw. |4 | 80 br. Bonn-Cöln, |5 Thüringer. |4 | 96 G. Bresl. Freib.|4 —— Wihbb.(C.0.)|/4 | 86 B. do. Prior. |4 Zarsk. Selo.|—| 72 G. Cöth. Berub.|4 S , x Cr. Ob. Scb.|4 | 79% bz. Quitt.- | Düss. Elberf.\4 | 104 B. Bogen. |# do. Prior. |4 —— 4 o 0) Gloggnitz. |4 E lo % Hmb. Bergd. |4 Aash.Mastr.|/20| 835 bz. Kiel-Alt. 4 1110 G. Berg. Mrk. 50 862 bz. u. G, Lpz. Dresd, 4 —— Berl. Anh. B.|45| 106 bz. u, G. Magd. Halb, 4 e Bexb. Ludw. |70 _— Magd. Leipz. |4 E Brieg-Ne1ss. 55 ra do. Prior. |4 E Chem. Risa.|80 E N. Schl. Mk.|4 | 895 G. Cöln- Mind. |90| 94% a % bz. do. Prior.|4 | 92% bz. do. Thür. V.|20| 85 B. do. Prior.|\5 | 1025 bz. Dresd. Görl.|90| 1007 G. Nrdb. K. Fd.[4 T Löb, Zittau, (O) O.Schl. Lt.A|4 | 1065 G. Magd. Witt.|30| 86 B. do. Prior. |4 E Mecklenb. |60| 74 B. do. Lt. B.4 | 1005 G Nordb. F.W.|60| 73 bz. u. B. Pts. Mgdb. [4 99%; bz. Rh. St. Pr. 70 91 bz-. do. Pr. A.B. 4 | 925 bez. Starg. Pos. |40 847 be. do das [0 LOIN be

(Schluss der Börse 3 Uhr.)

Die Course unserer Eisenbahn - Actien sind heute aufs neue mit- unter ansehnlich gestiegen,

Getraide-Bericht. Am heutigen Markt waren die Preise wie folgt: Roggen loco nach Qualität ron 90—94 Kthlr. bz.

Kanal-Listen:

Den Finow- Kanal passirten am 3./4. Juli:

32 VVspl. VV eizen,

575 VWspl. Roggen, 20 VVspl, Hafér, 7987 Cir. Mehl, 1172 Ctr.

Rüböl,

VVegen des Cöthener Saat - Marktes blieb unser Getraide - Markt unbesucht, und cs fanden keine Umsätze in Roggen auf Termin statt Das Geschäst in loco war durch mehrseitige sremde Käufer belebt.

Amsterdam, 3% do. 37 i. Pass. —-

4% Russ. Hope

Antwerpen, 930. Juni.

Frankfurt a. M., 2. Juli. 1959. 56 Bayr. Bank-Actien G68 G. Hope 89% G. Süieg!. 891 G, lat. 575. Foln 300 Fl. 975 G.

liamburg, 3. Juli, Hamb. Berg. Actien 96 Br.

Answärtige

T Juli. Anag, —. 2 913.

Zins!

do. 500 FIl. 60}.

insì. —-.

Börsen. Niederl. wirkl. Sch. 57. Poln. —.

1/7 Spa 17 S

Preuss. Pr. Sch, —-

_1 —,. Neue Anl. 177.

5 ü.

Bank-Actien 1610 Br. Maxzd. Wittenb. 855 Br.

5% Met. 1073. 5

Bank-Actien p. ult,

g

Engl. Russ. 1065. 1067.

Hamb. Berl. 1075. 107.

do. Prior. Act. 99% G. Alt. Kiel 109, 1085. Glückst. Elmsh. 60 Br. Rendsb.

Neum. 97. 965.

P aris, 1. Juli. Neapl. —. 3% Span- —. Wien, 3, Juli.

Actien 1590. A

Kopenh, Rothscb. 55 6, 5% Rente fin cour. 118. 20.

Pass.

nl. de 1834 1547.

5% met. 1063.

4% do. 97, de 1839 1205. Nordb. 1615. Gloggn. 121.

Meckl. 72%. 72.

3% do. fin cour. (O

3% do. 69 Bank-

(Teleg. Depesche aus Köln, vom 4. Juli.)

Amsterdam , . Jali.

Int. 58

Amsterdam , 2. Juli. Getraidehandel flau, 128pfd. bunter polni- scher Weizen 528 und Roggen 117pfd. rigascher

270 Gulden.

1847. 4. Juli.

Luftdruck. «.««

Luftwärme »««| + 118° R. |+ 15,8° R.) + Hs"

Thaupunkt ..«.« Dunstsättigung« Wetter « .--..- Wind ...-«...

Wolkenzug « --

Meteorologische Beobachtungen.

Morxgens

G Ubr.

Nachmittags 2 Ubr.

Abenuds 10 Uher.

Nach einmaliger Beobachtung.

335,31’! Par.|335,31'"' Par.| 335,95’ Par.|Quellwärme 7,7°R.

-+ 9,0° R.| + 7,9°

80 pci. 54 pCct 77 pCci. bezogen. halbbeiter. halbheiter, WNW. WNW.

E WNW. d

R |Flusswärme 15, R,

R. -+ 8,4° R, |Bodenwärme 15 R,

Ausdünstung 0,004'' Rh, Niederschlag ().

WNW. Wüärmewechse!-+ 16,2°

+8,1°

Tagesmittel: 335 52'" Par... + 13,1° B... F 8,4° R. 70 pCt. WNW.

Dienstag, 6. Juli. Jm Schauspielhause. A Dres, der Geliebten.

Im Schauspielhause. Schauspiel in 5 Abtheil. , von G, Freytag. Georg Winegg.)

Vorstellung: Das als Cheprokurato.

Mittwoch, 7. Juli. Vorstellung: Valentine, (Herr Schneider :

Königliche

Schauspiele.

109te Abonnements=-

Hierauf : Der Plazregen

110te Abonncements=-

Verantwortlicher Redacteur Dr. J. W. Zin keisen. Jm Selbstverlage der Expedition.

Gedrudt in ver Decker schen Geheimen Ober -Hofbuchdruckerei.

Beilage

„FC 185.

1385

Beilage zur Allgemeinen Preußischen Zeitung.

Diensiag den 6!" Juli.

Inhatt

Deutsche Bundesstaaten. Freie Stadt Frankfurt, Oeffentli- es Protokoll der 17ten Sißung der deutschen Bundes-Versammlung.

Deutsche Bundesstaaten.

Freie Stadt Frankfurt. Die Ober-Post-Amts- Zeitung enthält das nachstehende öffentliche Protokoll der 17ten Sißung der deutschen Bundesversammlung. Geschehen Frankfurt, den 17. Juni 1847.

In Gegenwart E A

Von Seiten Oesterreichs : des Kaiserl. Königl. Herrn Wirklichen Geheimen Raths und Staats-Ministers Grafen von Münch-Bellinghausen ;

Von Seiten Preußens: des Königl. Herrn Wirklichen Geheimen Raths und Kammerherrn Grafen von Dönhoff ;

Bon Seiten Baverns: des zur einstweiligen Vertretung der Königl, baye- rischen Stimme bevollmächtigten Großherzoglich badischen Herrn Bun- destags-Gesandten, Freiherrn von Blittersdorfz

Von Seiten Sachsens; des Königlichen Herrn Geheimen Raths Nostiy und Jänckendorf z :

Von Seiten Hannovers: des Königlichen Herrn Geheimen Legationsraths Freiherrn von Lenthe ; ;

Von Seiten Württembergs: des Königlichen Herrn Staatsraths, Freiherrn von Blomberg; : S

Von Seiten Badens: des Großherzoglichen Herrn Staats-Ministers, Frei- herrn von Blittersdorf z;

Von “1 Kurhessens: des Kurfürstlichen Herrn Geheimen Raths von Niehßz;

Von Seiten des Großherzogthums Hessen: des Großherzoglichen Herrn Wirklichen Geheimen Naths, Freiherrn von Gruben ; i

Von Seiten Dänemarks wegen Holstein und Lauenburg: des Königlich dänischen Herrn Geheimen Konferenz-Raths, Freiherrn von Pechlinz

Bon Seiten der Niederlande wegen des Großherzogthums Luxemburg : des Königlich niederländischen Herrn Staats-Raths von Scherfz

Vou Seiten der Großherzoglich und Herzoglich sächsischen Häuser: des Großherzoglich und Herzoglich \ächsishen Herrn Geheimen Staats- Raths und Kammerherrn, Freiherrn von Fritsch; i

Ron Seiten Braunschweigs und Nassgau's; des Herzoglich nassauischen Herrn Kammerherrn und Nehnungs-Kammer-Präsidenten, Freiherrn von Winßzingeroda ; i

Von Seiten von Mecklenburg-Schwerin und Medcklenburg-Streliß: des von dem Großherzoglich mecklenburgischen Herrn Bundestagsgesandten von Schak substituirten Königlich dänischen, Herzoglich holstein- lauenburgischen Herrn Bundestagsgesandten, Freiherrn ‘von Pechlin ;

Von Seiten Oldenburgs, Anhalts und Schwarzburgs: des Großherzoglich oldenburgischen Kammerherrn und Herrn Geheimen Staatsraths von

Both z

Von Seiten von Hohenzollern, Liechtenstein, Reuß, Schaumburg - Lippe, Lippe, Waldeck und Hessen - Homburg: des Fürstlichen und Landgräf- lichen Herrn Wirklichen Geheimen Raths, Freiherrn von Sathauifenz

Bon Seiten der freien Städte Lübeck, Frankfurt , Bremen und Hamburg: des von dem hamburgishen Herrn Bundestagsgesandten Syndikus Sieveking substituirten s\rankfurtischen Herrn Bundestagsgesandten, Gerichtsschultheißen und Syndikus yo.1 Meyer;

und meiner, des Kaiserlich österreichischen Hofraths und Bundeskanzlei- Direktors, Ritters von Weissenberg. |

us §. 42

Gemeinsame Erklärung der Höfe von Oesterreich und Pxreu-

Gen, die von denselben in der krakauer Angelegenheit be-

folgten völkerrechtlichen Grundsäße betreffend.

Der Kaiserlich Königlih üsterreihishe präsidirende Herr Gesandte, Graf von Münch-Bellinghausen, eröffnet, daß die Gesandtschaften von Oesterreich und Preußen aus Anlaß der von diesen beiden Höfen, im Einverständnisse mit Sr, Majestät dem Kaiser von Nußland, hinsichtlich des Freistaats Krakau getroffenen Maßregeln eine ge- meinsame Erklärung abzugeben haben.

_ Desterreich und Preußen, Jhre Majestäten der Kaiser von Oester- reih und der König von Preußen haben im Einverständnisse mit Aller- höchstihrem Verbündeten, Sr. Majestät dem Kaiser von Rußland, Sich zu dem Beschlusse bewogen gefunden:

„daß nachdem Allerhöchstihre Vorgänger, ruhmreichen Angedenkens, ; 3. Mai 7 e E durch den unter ihnen am R 1815 geschlossenen Vertrag den Frei-

staat Krakau unter Bedingungen, welche auf dessen Wohl und Erhaltung nicht minder, als auf die Sicherung der Ruhe in Jhren eigenen Reichen berechnet und zur Erfüllung dieser Zwecke unerläßlich waren, ins Leben riefen, und nachdem dieser Freistaat, unter Außerachtlassung jener Be- dingungen, durch eine lange Reihe von Jahren, sich endlich im Februar des vorigen Jahres in Anarchie selbst aufgelöst und sich in eine Lage versezt hat, in welcher die ihm gewährten Ansprüche auf eine bedingte Unabhängigkeit ohne Gefährdung des Schuzes, welchen die drei Monar- chen ihren eigenen Unterthanen \huldig sind, nicht würden haben neuer- dings berüfsichtigt werden können, dieser Staat nicht wieder herzu- stellen, sondern die Stadt und das Gebiet von Krakau in die Verhält- babe zurückzuführen seien, in denen beide vor dem Jahre 1809 gestanden aben,

Die drei Monarchen haben diesen Beschluß gefaßt und ausgeführt in der wohlerwogenen Ueberzeugung von ihrem Rechte, im Bewußtsein ihrer Pflichten gegen die Völker, welche die Vorsehung ihrer Obhut anvertraut hat, und în Folge von allbekaunten, für die inneren Verhältnisse ihrer Staa ten bedeutsamen Ereignissen. :

Wenn dennoch dieser Akt als eine Verleßung der bestehenden Verträge angesehen und versucht worden ist, an diese Auslegung willkürliche und die Absichten der drei Monarchen verdächtigende Deutungen anzuknüpfen, sto nehmen Jhre Majestäten daraus Veranlassung, Allerhöchstihbren Bundesge- nossen und insbesondere dem durchlauchtigsten deutshen Bunde in seiner Gesammtheit eine Erklärung über die Grundsäge zu geben, die Allerhöchst- dieselben als feste Richtschnur Jhres Verfahrens anerkennen.

___ Diese Grundsävße, die Jhre Majestäten als wahre Bürgschaft für die Erhaltung und Pflege des Friedens, der Ordnung und der Ruhe Europg's betrachten, sind folgende :

Bekanntmachungen.

[598 b] Y S 4 9

Unter Hinweisung auf die den Stralsundischen Zei- tungen in extenso inserirten Ladungen vom heutigen Tage, werden alle diejenigen, welhe an das von der verehelichten Emilie Marie Christiane Rossow, geb. ÑKöpping, cum curatore marito, an den Handelsmann Heyne Meyer auf dem Anklammer-Peendamm verkaufte, zu Reinkenhagen im Grimmer Kreise belegene Gehöft nebst Gebäuden, Befriedigungen, Aeckern, Gärten, Hölzungen und sonstigen Vettinentiew, imgleichen an die mitverkguften dortigen Jnventarienstücke, sowie an ‘die von diesem Gehöfte durch den Handelsmann Heyne Meper resp, an den Gutsbesißer Thilo, den Krüger

S.)

[657]

1) Jeder rechtsgültig geschlossene Vertrag hat den Werth gegenseitig ge- lobter Treue. Jedem Theilnehmer an einem Vertrage liegt die Pflicht ob, die übernommenen Bedingungen gewissenhxft und pünktlih zu erfüllen; es steht ihm gleicherweise das Recht zu, die Erfüllung ein-

gegangener Verpflichtungen zu fordern. Shre Majestäten können jedoch keinesweges einräumen, daß ein Ver- trag bestehen fönne, ohne jene Verknüpfung gegenseitiger Rehte und Verbindlichkeiten, noch daß die Gränzen dieser Rechte und Verpflich- tungen willkürlich über den Bereich der Betheiligten hinaus erweitert oder durch Einmischung Nichtbetheiligter beshränkt und verschoben werden dürfen. Gestüßt auf diese unumstößlichhen Grundsäße des Staats- und Völker- Rechts, welche den drei in der krakauer Angelegenheit betheiligten Mächten bei dieser Gelegenheit zur unverbrüchlichen Regel ihrer Handlungsweise ge- dient haben, werden Jhre Majestäten die Jhren Händen anvertraute Macht niemals zur Unterdrückung wohlerworbenen Rechts, sondern überall und immer, so weit Jhre Mitwirkung stattfindet, zu dessen Schuß und zur Ab- wehr gegen Unternehmungen verwenden, die darauf ausgehen, das Nccht, die Ordnung und den Frieden zu brechen. :

Um diese Gesinnung, die bei Gelegenheit des krakauer Aufruhrs in ein

falsches Licht gestellt, verkannt und mißdeutet worden ist , öffentlich vor der

Welt und zunächst vor dem gesammten Deutschland auszusprechen, haben

Jhre Majestäteu in voller Uebereinstimmung befohlen, diese Erklärung dem

durchlauchtigsten deutschen Bunde zu übergeben, so wie auch allen Regie-

rungen, mit denen Allerhöchstdieselben in Verbindung stehen, davon Mitthei-

lung zu machen, A

Es erfolgten hierauf nachstehende Abstimmungen:

2)

Bayern. Jndem das Wesen des deutschen Bundes ganz vorzugs- weise in der Gegenseitigkeit und Gleichheit der Vertragsrechte und Vertrags- obliegenheiten der in demselben vereinigten Staaten beruht, vermögen Se, Majestät der König von Bayern die von den Allerhöchsten Höfen von Wien und Berlin dargelegten Grundsäße nur mit Dank zu vernehmen, und Al- lerhöchstdieselben stehen deshalb auch nicht an, Jhre Uebereinstimmung mit denselben in der Anweudung auf die Verhältnisse des deutschen Bundes auszusprechen.

Königreih Sachsen. Der Königlich sächsische Hof theilt die von Jhren Majestäten dem Kaiser von Oesterrei und dem König von Preu- ßen ausgesprochenen Ansichten und ist von der vertranensvollen und beruhi- gendenUeberzeugung durchdrungen, daß die erhabenen Monarchen von Oesterreich und Preußen diese in feierliher Weise von Jhnen dargelegten Grundsäße zu feiner Zeit verleugnen, vielmehr überall und insbesondere in den Be- ziehungen zu Jhren Bundesgenossen zu bethätigen gemeint sein werden.

Hannover. Se. Majestät der König können, unter völliger Aner- fennung der Motive, welche die Jncorporation des ehemaligen Freistaats Krakau veranlaßt haben, mit dem Inhalte der so eben vernommenen Er- klärung der Allerhöchsten Höfe von Wien und Berlin nur in allen Punkten einverstanden sein.

Württemberg. Jndem die Königlich württembergische Regierung den Höchsten Höfen von Wien und Berlin die gegebene , jo eben vernom- mene Erklärung verdankt und ihre vollkommenste Üebereinstimmung mit den beiden darin ausgesprochenen völkerrechtlihen Grundsäyen auch ihrerseits erklärt, auch die daran gefnüpfte Zusicherung der beiden genannten Höchsten Regierungen dankbar. entgegennimmt wünscht Höchstdieselbe, daß der durchlauchtigste deutshe Bund bei diesem Anlasse aussprechen möge, wie diese Grundsäße stets die Basis aller seiner Handlungen gebildet haben und zu jeder Zeit bilden werden.

Baden. Indem der Gesandte die von den Allerhöchsten Höfen von Wien und Berlin dargelegten Grundsäße:

„wonach jeder rechtsgültig geschlossene Vertrag den Werth gegenseitig ge- lobter Treue hat, jedem Theilnehmer an einem Vertrage die Pflicht ge- wissenhafter und pünktliher Erfüllung der übernommenen Bedingungen obliegt, wie ihm gleicherweise das Recht zusteht, die Erfüllung eingegan- gener Verpflichtungen zu fordern und wonach kein Vertrag ohne solche Verknüpfung gegenseitiger Rechte und Verpflichtungen über den Bereich der Theilnehmer am Vertrage hinaus erweitert oder durch Einmischung Anderer beschränkt oder verschoben werden darf“

mit den grundgeseßlichen Bestimmungen des Bundes übereinstimmend fin- det, schließt er sich Namens seiner Allerhöchsten Regierung vollkommen der Erklärung, so wie den Aeußerungen des Dankes und der Anerkennung des Königlich bayerischen Herrn Gesandten, an,

Kurhessen, Der Gesandte spricht für die so eben geschehene Mit- theilung den Dank seines Allerhöchsten Hofes mit dem Bemerken aus, daß Allerhöchstderselbe von Anfang an in der Einverleibung Krakau's in die ósterreihishe Monarchie keine Handlung erblickt habe, welhe mit dem Jn- halte der bestehenden Verträge sih nicht vereinigen lasse, und die in dieser Mittheilung entwickelten Grundsäße durchaus billige.

Großherzogthum Hessen. Der Gesandte hat bei der Königlich baverischerseits ausgesprochenen Uebereinstimmung mit den von den Aller- höchsten Höfen zu Wien und Berlin dargelegten Grundsäßen, unter dank- barer Anerkennung der desfallsigen Mittheilung, um so weniger ein Beden- fen, als die Großherzogliche Regierung von Anfang an in der Einverlei- bung Krakau's in die österreichische Monarchie cine Verlegung der bestehen- den Verträge nicht erblict hat.

Dänemark wegen Holstein und Lauenburg, Der Gesandte kann für die Königliche Regierung sih nur völlig mit den Grundsäßen einverstan- den aussprechen, welche bei diesem Anlasse in der Erklärung der Allerhöch- sten Höfe von Oesterreich und Preußen dargelegt worden sind,

Niederlande wegen des Großherzogthums Luxemburg. Der Gesandte ist autorisirt, unter Dankbezeigung für die von dem Kaiserli Königlich österreichischen und Königlich preußischen Hofe gemachte, die Einverleibung Krafau's betreffende Mittheilung, zu erklären, daß Se. Majestät der König Großherzog mit dem Juhalte dieser Eröffnung um so mehr einverstanden sind, als derselbe nur die schon früher bei Sr. Majestät bestandene Ueber- zeugung von der Nothwendigkeit diejer La bestärkt hat, zu welcher nur nach Erschöpfung aller anderen Mittel, und nachdem der erwähnte Freistaat \sich bereits selbst in Anarchie aufge- löst hatte, geschritten worden ist,

Großherzoglich und Herzoglich Bayern,

Braunschweig und Nassau, Beide Herzogliche Negierungen ha- ben die Kaiserl, österreichische und Königl, preußische Mittheilung mit Dank vernommen und sind auch ihrerseits durchdrungen von der Unverbrüchlich-

sächsische Häuser: wie

Ediktal-Citation. Nachbenannte Personen, auf deren Todes - Erklärung

feit der darin dargelegten Grundsäße,

Medcklenburg- Schwerin f 1 Gesandte trägt kein Bedenken, sich Namens seiner Höchsten den in der Erklärung der Allerhöchsten Höfe von Oesterreich und aufgestellten Grundsäßen einverstanden zu erklären.

Oldenburg, Anhalt und Schwarzburg. Des Gesandten Höchste Kommittenten erblicken in der eben vernommenen Erklärung der Allerhöch- sten Regierungen von Oesterreih und Preußen mit besonders lebhafter und dankbarer Anerkennung eine den unwandelbaren Grundsäßen des europai- schen Völkerredts dargebrachte Huldigung und eine verstärkte Bürgschaft für die Zukunft.

Hohenzollern, Liechtenstein, Reuß, Eau E Lippe, Lippe, Waldeck und Hessen-Homburg. Jhren Majestäten dem Kaiser von Oesterreih und dem Könige von Meeuben hat der Gesandte den Dank Jhrer Durchlauchten für die so eben vernommene Mittheilung, so wie Höchstihre Uebereinstimmung mit den darin niedergelegten Grundsäßen, auszusprechen.

Die freien Städte erkennen die Mittheilung der Kaiserlich König- lih österreichischen und Königlich preußischen Höfe miít verbindlichstem Dank und finden die darin ausgestelliei Grundsäge alles Beifalls würdig.

Hierauf wurde beschls f su:

Der deutsche Bund hat von Seiten der Höfe von Oesterreich und Preußen die Darlegung der Grundsäße g eOE Heilighaltung der Verträge, welche Allerhöchstdieselben als die feste Richtschnur Ihres Verfah- rens anerkennen, mit Dank vernommen und spricht mit um so größerer Befriedigung seine volle Zustimmung zu diesen Grundsäßen aus, als E mit denjenigen, auf welchen das rundgeseß des Bundes beruht, in voll- fommenster Uebereinstimmung sind.

und Medcklenburg-Streliß. D ften Regierungen mit Sreusen

S. 2 Mittheilung der Kaiserlich russischen Gesandtschaft bei dem durhlauchtigsten deutshen Bunde in Bezug auf die krakauer Angelegenheit.

Präsidium zeigt an: der Kaiserlich russische außerordentlihe Gesandte und bevollmächtigte Minister, Herr Wirkliche Geheime Rath von Oubril, habe ihm eröffnet, daß er von seinem Allerhöchsten Hofe beauftragt worden sei, der hohen Bundes - Versammlung das vollkommenste Einverständniß Sr. Majestät des Kaisers, seines Allergnädigsten Herrn, mit den völker- rechtlichen Grundsägzen, zu welchen sich die Höfe von Oesterreih und Preu- ßen hinsichtlich der krakauer Angelegenheit bekennen, so wie mit den Grün- den, welche sle gegenwärtig zur Darlegung dieser Grundsäße bewogen ha- ben, bekannt zu geben. Zu diesem Ende habe ihm Herr von Oubril eine Abschrift der über diesen Gegenstand von dem Kaiserlich russischen Mini- sterium der auswärtigen Angelegenheiten erhaltenen Weisung mitgetheilt, welche Präsidium hiermit der hohen Bundes - Versammlung vorzulegen sich beehre. Dieselbe lautet, wie folgt:

„Monsieur,

„La résolution arrêtée par les trois Cours de Russie, d’Autriche et de Prusse de changer d'un commun accord le mode d’existence de la ville et du ter. itoire de Cracovie, tel qu’il résultait du traité origi- nairement conclu entre elles le 21. Avril /3. Mai 1515, a donné lieu en Europe aux plus fausses interprétations, On ne s'est point borné à la combattre s0us le double rapport du droit et de la nécessité; on a cherché à repandre des doutes sur les intentions des trois Cours à l’égard des autres traités insérés dans le recès de Vienne; on s'est efforcé d’alarmer les autres Puissances, en leur faisant craindre de voir leurs droits légitimes de possession et leur indépendance politique mé- connus cet violés, comme l’avalent été, disait-on, ceux accordés par le traité de Vienne à la ville de Cracovie. C'’est dans le but de refu- ter ces fausses idées et de repousser ces allégations injurieuses; de maintenir contre lopinion contraire la plénitude de leur dioits dans Vaffaire de Cracovie, et de témoigner hautement leuc ferme dessein de respecter et de faire respecter les traités qui formeant la base du droit public de l'Europe, que les Cours d’Autriche et de Prusse, en leur qualité de Puissances Allemaudes, viennent de faire à tons les Etats qui composent la Consédération Germanique, par l’or- gane de leucs Ministres près la Sérénissime Diète, nne déclaration dans ce sens à consigner an protocole de ses actes. Nos deux Alliés nous ayant préa'ablement donné connaissance de cette pièce pour la con- certer avec notre Cabinet, partie, comme eux intéressée dans le traité qui avait réglé en 1815 l'existence de Cracovie, comme dans la der- nière résolution qui y a mis terme, nous n’avons pu qu’y reconnaitre nos Propres maximes et nos Propres FUCh, L’Empereur a senti dès- lors le besoin de constater par une manifestation officielle, l’entière solidarité qui L’unit à Ses deux Alliés Allemands, tant sur cette que- stion spéciale, que sur toutes celles qui se rattachent au maintien de l’équilibre général consacré par les traités. C’est pour constater cette solidarité et l’accord de vues qui en résulte que Notre Auguste Maitre Vous charge, Monsieur, de faire expressément connaître à la Diète la pleine et complette adhésion qu’il donne aux principes de droit public professés par Ses deux Alliés, comme anx considérations et motiss qui Votre Excellence voudra bien s’acquitter

en donnant à Monsicur le Président de u

en ont provogné lPénoncé. de cette démarche officielle la Diète lecture et cople de la présente dépéche. Recevez etc. etc.

St. Pétersbourg, le 11, Avril 1847. (sig.) Nesselrode.“

Der Herr Präsidirende äußerte hiernächst, er habe dem Herrn Gesandten von Oubril sofort bemerkt, daß er sich beeilen werde, seine Mit- theilung zur Kenntniß der hohen Bundesversammlung zu bringen, welche dieselbe ohne Zweifel mit lebhaftem Juteresse entgegennehmen und das Prä- sidium ermächtigen werde, Sr, Excellenz in Erwiederung darauf das Pro- tokoll über ihre diesfallsige Verhandlung mitzutheilen und ihre volle Wür- digung der von Sr, Kaiserl. russishen Majestät ausgesprochenen, stets be- thätigten erhaltenden völkerrechtlichen Grundsäge auszudrüden,

Die Bundesversammlung erklärte sich mit dieser vom Präsidium gegen den Herrn Gesandten von Oubril gemachten Aeußerung einverstanden.

Münch-Bellinghausen. Dönhoff.

Nostiß und Jänckendorf, Lenthe.

Blomberg. Blittersdorff.

Rieß. Gruben.

N Sdherff. : Frit \ch. Winßtingeroda, Both, Holzhausen.

Mever,

nämlich:

ging, 2) Johann Ehm,

Duttke zu Groß-Kamionken :

a) Anna Elisabeth, b) Johann George, c) Susanna Catharina, d) Christine Dorothea, e) Louise,

v, Klot,

R A G: f

Allgemeiner Anzeiger.

Meyer und den Schuhmacher und Büdner Stuth zu | angetragen ist, ihre unbekannten Erben und Erbnehmer, Reinkenhagen wieder verkauften Parzellen Ansprüche N dinglicher Art machen zu können vermeinen, werden zu deren Anmeldung und Beglaubigung in einem der fol- genden Termine:

am 14. Juni, am 5, und 26. Juli d. J., Morgens 10 Uhr, vor dem Königl, Hofgericht, bei Ver- meidung der am 25, August d, J. zu erkennenden Prä- flusion , hiermit aufgefordert.

Datum Greifswald, 15, Mai 1847. MOO F Hofgericht von Pommern und Rügen.

1) Bartholomaeus Czarnecki, welcher etwa im Jahre 1808 aus Swierczyn als Kutscher nah Warschau

eboren zu Dziatyn am 25. Dezem- ber 1809, welcher sich etwa im Jahre 1820 mit seinem Vater Johann Ehm von hier entfernt hat,

3) die Geschwister Duttke, Kinder des Schulzen George

geb, den

f) Gottfried, geb. den 2, Juni 1776, g) Marianna - im Jahre 1781, die sich etwa im Jahre 1802 aus Kamionken ent- ernt haben,

4) Jacob Borkowski, Sierakowo entfloh,

5) die Gebrüder Dobrzynsfki: a) Jacob, geboren den 29. Oktober 1782, b) Johann, - - 49, Februar 1797,

6) Conrad Bartel, welcher seit 28 Jahren verschollen,

7) der Einsasse Friedrih Jahnke aus Toporzysko,

8) Blasius Drzewinski, geboren den 3. Februar 1811 zu Podgurz, welcher h im Juli 1829 aus Rudak na olen entfernte l

9) a Bltenee ohann Rutkowski, welcher 1831 aus

Rosenberg fortgegangen ist,

welcher im Jahre 1794 aus

1. Juni 1766, 15, Oktober 1767, 13. Juli 1769, 23, Februar 1772, 20, Februar 1774,