1847 / 191 p. 2 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

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Berlin gesalentn ungewöhnlich großen Hagellöener.) A E Ee

niedergefallenen Hagels war nit sehr groß, i maler Lanbstreiser davon betroffen a age Er g 8 dabei sehr wenig Wind und daher habe and Baninselichte

, n den zerschlagen, C baeblaaen inige Genfer scheinen sie wenig geschadet zu haben.

lagen, im Felde ait F latregen, ziemlich verein=- j t einem gleichzeitigen kurzen Plagregen, zien on Ae punkele Wolte zog gegen Osten über den Rhein. Deutsche Bundesftaaten Ó ¡ch Bayern. (Münch. Ztg.) Wie man aus E gi oll es im Plane sein, bei D ee Luiêi Geseßbücher zuerst die Geseße über das Verfahren im E und Kriminal - Prozeß und der damit im Zusammenhang stehenden neuen Gerihts-Organisation mit den Ständen zu berathen und dann ins Leben treten zu lassen, worauf erst bei einem späteren E zur Berathung des neuen Civil- und Straf - Gesebbuchs geste werden soll. Unterdessen sind die sämmtlichen Mitglieder der ( E gebun s-Kommission, wie sie jebt besteht, in eifrigster Thätigkeit, und man spricht davon, daß ein geahteter und ausgezeichneter Zustizbeamter des hiesigen Stadtgerichts neuerdings derselben beigegeben wer= Li Bie hon früher angeregte Gagen- Gleichstellung der Militair Aerzte mit den Offizieren der entsprechenden Chargen ist , dem Ver-= uehmen nah, neuerdings höheren Orts zur Sprache gekommen, und eine hierauf bezügliche Entschließung soll baldigst zu erwarten stehen. Dem Frankf. J. wirb aus Franken vom 6. Juni geschrie- ben: „Jm Angesichte einer ausgezeichnet ergiebigen Aerndte fann es nicht fehlen, daß die Schrannenpreise eine Reduction erleiden, Die Nachrichten aus allen Gauen lauten mehr als befriedigend; man darf hoffen, daß, wenn die schöne Witterung, die seit dem 3, Juli cinge- treten ist, anhält, die Aerndte in längstens vier Wochen vollendet ist, Winterkorn und Frühgerste wird bereits in den Niederungen ge- \chnitten. Sommer - Getraide hatte sich in den Markungen mit fet- tem, starkem Boden strichweise gelegt, aber, sobald warmes Wetter eintrat, wieder aufgerihtet. Man zählte an einer Aehre Winterkorn 75 ausgewasene {were Körner. Sommergerste und Weizen wa- ren dur den anfangs kühlen Juni, in dessen leßter Hälfte Gewit- terregen und Schwüle abwechselten, die Sonne aber nur abwechselnd schien, zurückgeblieben, erholten sih aber {nell und vollständig wie- der. Gemüse wächst ungemein üppig z Obst wird es in Fülle geben; in einzelnen Distrikten seßten die Zwetschenbäume nicht an, in anderen dagegen hängen sie voll. Taba is bereits über 15 Fuß hoh. Neues Getraide fommt in längstens vierzehn Tagen in den Verkehr. Auf der heutigen nürnberger Schranne erfolgte s{on ein fühlbarer Ab- schlag. Weizen, den man vor drei Tagen um 38 Fl. wieder faufen mußte, galt 34 Fl.; Roggen , bis jeßt mit bis zu 32 Fl, bezahlt, wurde um 28 Fl. abgegeben.“ - S A s Kissingen is von höchsten und hohen Herrschaften überfüllt. Der Erbgroßherzog und Prinz Emil von Hessen wurden gestern dort er- wartet. Die neueste Kurliste zählt bereits 1630 Fremde. Dem Kronprinzlichen Paare wurde am 3ten Serenade und- Fakelzug ge- bracht; am 17ten findet zur Jahresfeier der Vermählung der Groß» fürstin Olga und zur Feier des Geburtstages des Kaisers von Ruß- land von Seiten des russishen Gesandten eine große Feierlichkeit statt. Auf den 8. Juli, den Geburtstag der Königin von Bayern, werden gleichfalls Festlichkeiten vorbereitet. Die Möbel - Fabrikanten, Gebrüder Barth aus Würzburg, haben gegenwärtig in Kissingen eine Ausstellung von eingelegten Arbeiten veranstaltet, die mit großem Geschmack, Feinheit und R hae Zierlichkeit ausgeführt und zur Verloosung bestimmt sind. ewohner von Paris und London geste- hen, nichts {6neres gesehen zu haben, Bewunderte Arbeiten dieser Fabrik befinden sich bereits im Besiß Zhrer Majestät der Königin von Preußen und Sr. Königlichen Hoheit des Kronprinzen von Bayern, und auf der Ausstellung zu Berlin wurde ihren Fabrikaten ein Preis zuerkannt. N - 0A In Würzburg is der Professor Geyer , Lehrer mehrerer fame- calistischen Disziplinen an dortiger Universität, gestorben.

Königreich Sachsen. (A. Z) Seit wie langen Jahren die Reform unseres Strafverfahrens bereits betrieben wsrden und auf wie viel Hindernisse sie gestoßen ist, kann Niemanden unbekannt sein, der unseren Staatszuständen einige Aufmerksamkeit schenkt. Jebt endli scheinen die Vorbereitungen zu dieser Reform ernstlich in An- griff genommen worden zu sein; die für den Entwurf der Straf- prozeßordnung beauftragte Kommission hat ihre Sibungen begonnen, und dem Vernehmen nah wollen sogar einige Mitglieder derselben zum Beginn des S A as nach Berlin reisen, um dort prak- tische Erfahrungen für die Lösung ihrer Aufgabe zu sammeln,

roßherzogthum Baden, Am 28, Juni fand zu Böh- bei pt L nuut-Veosanualung des Gewerbe-Vereins für den uhrenmachenden Schwarzwald statt, Mehr als 300 Personen waren dazu erschienen. Es wurden drei Bittschriften an die e“ W vor=- gelegt: um Errichtung einer Uhren - Gewerbschule sammt Muster- Werkstatt auf Staatskosten zur Einführung der Stockuhreumagcherei und vielleicht auch der Tashenuhrenmacherei; um Absendung von vier geeigneten Schwarzwäldern in die Schweiz, nach Frankreich und nach England zur Herbelschafsung von Werkzeugen und Maschinen, Pultete Uhren und Verfertigern solcher für die Muster-Werkstatt; um Erkun- digungs-Einziehung, ob sich nicht mit {warzwalder Uhren ug China Geschäfte machen ließen. Der Vorschlag des provisorischen Verwal- tungs = Raths, daß seiner Zeit auch eine Bittschrist um Errichtung einer Staatsbank an die Kammeru gerichtet werden möchte, wurde

einstimmig gutgeheißen.

Großherzogthum Hessen und bei Nhein. (Fr. J.) Nachdem das Gerücht schon einige Zeit erloschen war, daß bas in Mainz garnisonirende Kais. österreichische Linien-Jnfanterie-Regiment „Baron Khevenhüller-Metsh“/ seine bisherige Garnison verlassen, traf heute Morgen die überrashende Nachricht ein, daß zufolge Entschlie= bung des Kaiserl. Hoffriegsrathes besagtes Regiment durch das Re- giment „Erzherzog Rainer ‘‘, gegenwärtig in Josephstadt garnisoni- rend, ersegt werden solle, Seit 1835 weilt das abzugehende Regi- ment in Mainz.

Großherzogthum Sachsen-Weimar. Das Ministe- rium der auswärtigen Angelegenheiten publizirt nunmehr einen mit dem Birigrevne Belgien bereits unterm 29, Oktober 3, Novem- ber v. J. zu. Berlin abgeschlossenen Vertrag über gegenseitige Aus- lieferung von Verbrechern, welcher sich in voller Uebereinstimmung mit den gleichartigen , zwischen vielen anderen deutschen Staaten und Belgien bereits bestebenben Conventionen befindet und auch, wie diese, auf sehsmonatliche Aliviaunia ohne bestimmte Zeitdauer geschlossen ist. Es is darin ausdrücklich festgeseßt, daß das Jndividuum, dessen Auslieferung bewilligt worden, in feinem Falle wegen eines der Aus- lieferung vorangegangenen politischen Verbrechens, noch wegen irgend einer Handlung, die mit einem ähnlichen Verbrehen zusammenhängt,

noch wegen irgend eines der ím Diese nicht besonders genannten Verbrechen oder Vergehen in Untersu werden darf. ;

ung gezogen oder bestraft

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Fürstenthum Schwarzburg-Sondershansen. (D. A. Z.) Am 28, Juni is der zweite ordentliche Landtag nah dem Landes-Grundgeseße vom 24, September 1841 eröffnet worden. Er hat gleih in seiner ersten Sißung sich für Veröffentlihuug seiner Verhandlungen dur den Druck entschieden, und zwar auf Anregung von Seiten der Regierung. Die ersten Bogen der gedruckten Ver-= handlungen sind bereits ausgegeben,

Freie Stadt Frankfurt. (Allg. Z.) Jn unseren Post- verbindungen mit dem Norden is nunmehr vom 1sten d. M. an die erwünshte Beschleunigung eingetreten. Es bestehen zwischen hier und Berlin täglih drei Personen- und zwei Briefposten, welche, mit- telst der nun bis Eisenach ausgedehnten Cisenbahnfahrten, die Reise in 36 bis 40 Stunden zurücklegen. Eine noch raschere Verbindung aber dürften wir mit der Zeit erhalten, wenn die Main-Weser-Bahn von hier nah Kassel (für deren Bau von Frankfurt aus freilich erst {wache Anfänge gemacht sind) einmal in Betrieb stehen wird. Den Postverhältnissen mit Frankreich scheint eine wesentlihe Umgestaltung bevorzustehenz die meisten deutshen Postverwaltungen sind, wie man vernimmt, mit der französischen über Postverträge in Unterhandlung. Mögen dieselben nur auch dem Verkehr so wesentlihe Erleichterungen verschaffen, wie diejenige, welhe Bayern so eben erlangt hat!

Oesterreichische Monarchie.

Klagenfurt , 20. “Juni. (Z. d. Oest. Lloyd.) Am 16. und 17, Juni fand hier ein außerordentlicher Landtag statt. Unter den aht Gegenständen der Berathung waren drei von allgemeinerem Interesse: 1) die Errichtung eines Zwangs-Arbeitshauses für Kärn= then, 2) die Erleichterung der Robot- und Zehent-Ablösung und 3) die Verbindung Kärnthens mit der von Wien nach Triest im Bau stehenden Eisenbahn. Jn Betreff des zweiten Punktes wurde zur Kenntniß der Versammlung gebracht, daß, in Folge des bezüglichen Hofkanzlei-Erlasses vom 18. Dezember 1846, in Kärnthen noch keine einzige Ablösung zu Stande kam. Es wurde von mehreren Seiten das Wünschenswerthe solcher Ablös - Verträge und überhaupt der Aufhebung aller Feudallasten hervorgehoben, aber zugleich bemerkt, daß gerade bei den Verpflichteten sehr geringe Neigung dazu sich zeige, was hauptsächlich in theilweise bestehenden, ganz irrigen Vor- ausseßungen des Landvolkes seinen Grund haben dürfte. Es liegt bereits am Tage, daß ohne imperative Verfügungen diese Angelegenheit nicht gefördert werden kann. Da jedoch die Mittel, welche zu ergreifen sind, nicht das Resultat einer improvisirten Debatte sein konnten, so wurde beschlossen, zu deren Erörterung und zum Vorschlage der geeigneten Maßregeln ein Comité von sieben Stände - Mitgliedern zu wählen, das gemeinschaftlich mit einem Comité von eben so viel Persouen, welches die hiesige Ackerbau-Gesellschaft aus den Besißern von Rusti= fal-Realitäten wählen sollte, den Gegenstand berathen und im zwei- ten Landtage dieses Jahres seine Arbeit vorlegen solle, Sämmtliche Roboten des Landes sind im ständischen Giltenbuche nur auf ungefähr 700,000 Fl. festgeseßt. Was endlich die Verbindung Kärnthens mit der Südbahn anbelangt, }o gab es keine Stimme, welche die drin- gende Nothwendigkeit dieser Maßregel in Abrede stellte; nur wurden mehrere Projekte zu diesem Behuf vorgebracht, unter denen eine Flü gel-Cisenbahn von Klagenfurt nach Cilli und die Umlegung der Straße über den Loibl mit Durchstollung dieses Berges die wichtigsten waren. Man entschied sich mit großer Stimmenmehrheit für dieses Leßtere, und die bereits ausgearbeiteten Pläne wurden der Staats-Regierung vorgelegt.

Von der galizischen Gränze, 5. Juli. Vor 14 Tagen wurden mehrere in dem leßten Aufstande festgenommene und jeßt ab geurtheilte Vershwörer nah den Festungen des Junern abgeführt. Unter ihnen befanden sih einige Geistlihe. Uebrigens herrscht in ganz Galizien vollkommene Ruhe, Jn Krakau entfaltet si ein bes- serer Zustand der Dinge, Nach allen Seiten zeigt sh bereits Bau- lust und die meisten Privat-Quartiéère finden {on Bewohner. An der Eisenbahn von Krakau gegen Oderberg wird tüchtig gearbeitet. Jn Lemberg hat sh Handel und Wandel in der leßten Zeit unge- mein gehoben.

Frankre.

Paris, 7. Juli, Die Herzogin von Orleans is gestern mit ihren Söhnen, dem Grafen vo.1 Paris und dem Herzog von Char= tres, und in Gesellschaft der verwittweten Erbgroßherzogin von Me-= lenburg-Schwerin von Neuilly nah Schloß Eu abgereist, Der Her- zog und die Herzogin von Montpensier haben vorgestern Abend in dem Park von Minimes zu Vincennes der Artillerie zu Ehren und zur Einweihung der neuen Werke des dortigen Polygons ein überaus glänzendes Fest veranstaltet. Ungefähr 3000 Einladungen waren er=- gangen und die ganze Königliche Familie, so wie Marie Christine, der Genergl Narvaez und andere vornehme Gäste dabei anwesecud. Man tanzte und speiste unter Zelten und in Schweizerhäusern , die für dies Fest errihtet waren. : j

Die Pairs - Kammer hat gestern zwölf Gesebß - Entwürfe über Veränderungen in Territorial-Abgränzungen mit 103 gegen 3 Stim- men und drei Gesetz - Entwürfe über Anleihen für die Städte Cha- tegquroux, Mans und Perigueux mit 99 gegen 14 Stimmen ange- nommen. ; / | i Die Democratie pacifique is in fünf Tagen dreimal mit Beschlag belegt worden, weil sie die Regierung der Bestechung be- huldigte. Aus demselben Grunde widersuhr der heutigen Nummer der Presse dasselbe Schicksal. E -

(Fin spanishes Blatt giebt in einem Schreiben aus Tanger vom 20. Juni über den Kampf zwischen den marofkfanischen Truppen und Abd el Kader, worin Lebterer siegte, folgenden näheren Bericht : „Der neue Gouverneur des Riff, welcher beguftragt war, die auf= rührerishen Einwohner dieser Provinz zu unterwerfen und Abd el Kader zu beobachten, erschien mit nur 250 Reitern und wollte die nämliche Taktik anwenden, welche ihm in seinen früheren Gouverne- ments gelungen war, Die Einwohner des Riff aber griffen zu den Waffen und \{chlugen thy so vollständig, daß er genöthigt war, sich in eine Moschee zu flüchten, Er begab ch spdagnn zum Prinzen Said Mohamed, det ältesten Sohne des Kaisers, dex zu ez war, und begehrte von ihm Verstärkung, um die Einwohner des Riff im Zaume halten und Abd el Kader aus Marokko vertreiben zu kön-

nen. Der Prínz sammelte 1800 Mann Fußvolk und Reiterei, welche

r unter den Befehl ves Göuyerneurs stellte, der nun, ohne daß er die Einwohner je Riff zu fürchten brauchte, sein Asyl verlassen fonnte, Er nahm seine Stellung bei Dscheferlit, 4 Stunden von oer Deira Abd el Kader's, den er aufforderte, die Staaten des Kaisers von Marokko zu verlassen. Der Emir stellte sich, als ob er der Auf- forderung Folge leiste, um seinen Gegnern eine falsche Sicherheit einzuflößen; in der Nacht aber fiel ex mit alien seinen Streitkräften über das marofkfanische Lager her, verübte ein furchtbares Blutbad und erbeutete die Pferde, Waffen, Zelte und das Gepäd des Feindes, Der Gouverneur selbst soll in dem Kampfe gefallen ns 200 seiner Soldaten gingen angeblih zum Emir über, und der Rest entfloh, Jn Folge Dieses Ereignisses wurde der vorige Gouverneur des Riff, Ben Abd el Kader Pascha, dazu gewählt, sich mit 400 Reitern an Ort und Stelle zu begeben, während man zu Fez ein beträchtliches Corps geübter Truppen, aus Infanterie und Kavallerie bestehend

und mit 11 Kanonen versehen, ausrüstete, welhes unter dem Prinzeu Said, der bekanntlich in der Schlaht von Jsly befehligte, gegen Abd el Kader marschiren sollte. Man glaubte {hon längst, daß Letz= terer in Marokko sich eine Art Königreich schaffen, wo nicht gar Abd el Rhaman ganz entthronen wolle, um nachher die Franzosen in Al gerien fräftig angreifen zu können.“

Herr Scheeß, der bisherige Direktor der französishen Maler- Akademie in Rom, ist hierher zurückgekehrt, Als Zeichen besonderer Gunst beehrte ihn bei seiner Abschieds = Audienz der Papst mit dem Orden des heiligen Gregorius.

Die Stadt Paris hat beschlossen, sämmtliche Häuser und Ter- rains, welche an die Straßen stoßen, aufs neue numeriren zu lassen. Cs werden an den Häusern über der Hauptthür kleine blaue Porzel- lantäfelhen mit weißen emaillirten Ziffern angebracht werden.

Der verstorbene Marquis d’Aligre hatte ein Kapital von 100,000 Dollars in drei dortigen Lebens-Versicherungs-Anstalten de ponirt ; während fünf Jahren hatten ihm die Compaguicen dafür die Rente bezahlt, und nah s\o kurzer Zeit is ihnen bereits das bedeu tende Kapital verfallen.

Auf der Paris - Lyoner Eisenbahn hat der Bau des riesigen Tunnels von Blasiguy begonnen, welcher diesen Sommer Tausende von Arbeitern beschäftigen wird. Seine Länge soll 4100 Metres Detraden, Und PDIE Konten ind qui 5 bis 10 Bli. Jr; vera schlagt.

Ein Erdsturz auf der Paris-Straßburger Eisenbahn hat am 4. Juli Abends zwischen der pariser Vorstadt St. Denis und la Chapelle 10 Menschen begraben.

Man versichert, die Regierung habe eine Liste einer gewissen Anzahl von Mitgliedern der Familie Bonaparte aufgestellt, welchen sie zu gestatten bereit sei, ihren Aufenthalt in Frankreich zu nehmen.

Die Fallissements in Paris haben während der leßten 6 Mo- nate die Zahl von 650 erreiht. Der Monat Mai zählt die meisten, 130, der Februar die wenigsten, 84, Jn dem entsprechenden Zeit- raum des vorigen Jahres fielen nur 471 vor, \o daß die Zunahme mithin 181 beträgt.

Nach dem Progrès hat ein Stabs-Offizier zu Arras sh n einer Denkschrift an den König darüber beschwert, daß er bei seinen Vorgeseßten in Ungnade gefallen sei, weil er die Beglaubigung von Rechnungen verweigert habe, worin persönliche Ausgaben als Dienst= Ausgaben aufgeführt worden seien.

Die Course sind heute ziemlich stark zurückgegangen, und alle Papiere waren ausgeboten und niedriger. Es hatte sih wieder das Gerücht verbreitet, die Auleihe- solle- allernächstens negozürt werden (\. unten das Schreiben aus Paris); was aber die Spekulanten besonders beunruhigte, war die Nachricht, daß die heutige Nummer der Presse mit Beschlag belegt worden. Die Geschäste in Eisen- bahn- Actien waren unbedeutend, Preise rückgängig.

ckch Paris, 7. Juli. Die Deputirten-Kammer hatte für ihre heutige Sißung die Fortseßung der gestern abgebrochenen Dis- kussion des Ausgabe-Budgets des Kriegs-Ministeriums auf ihrer Ta=- gesordnung. ;

Herr Lu neau ergreift das Wort abermals über die Beniersche Sache. Die Verwaltung des Rechnungsbeamten, sagt er, sei im höchsten Grade be klagenswerth gewesen, sie habe 15 Jahre gedauert, Benier habe jährlich mit mehreren Millionen operirt, Ob es wahr sei, daß der Kriegs-Verwaltung diese Unordnungen hätten verborgen bleiben können? Das sei schwer zu glauben. (Murren in dem Centrum.) Der Nedner erklärt, er wolle nicht den Personen den Prozeß machen, sonderu den Akten, in diesen wolle er seine Beweise suchen. Vor Allem sei es notorisch, daß man von dem Rech nungsbeamten die Stellung der Caution nicht gefordert habe. Dies sei wohl für den Nachfolger Benier's geschehen, aber leider zu spät, Die Verwaltung behaupte, sie habe sich blos mit Prüfung der Nech- nungen zu befassen gehabt, mit den Ziffern; aber sie habe auch die Etats über die Lage der Magazine, die Juventarien erhalten, Wiederholt seien Defizits in denselben nachgewiesen worden, die Aufmerk- samkeit der Verwaltung hätte also rege werden müssen. Dessenungeachtet zeige sich nirgends eine Spur, daß sie aus ihrer Schlafsucht herausgegan- gen sei. Endlich habe die Kriegs-Verwaltung die Lieferungs-Berträge ab geschlossen, und das sei eine kapitale Thatsache. Was habe die Verwal- tung gethan, als die Veruntreuungen augenscheinlich gewesen? Sie habe das Verbrechen zu verhehlen, sie habe glauben zu machen gesucht, der Aus fall schreibe sich vom Jahre 1830 her, Er stelle nun vieses Dilemma auf: Entweder war der Kriegs - Minister, der den Bericht, der auf diese Anwei sungen antrug, unterrichtet von dem, was er unterzeichnete, dann sei es strafbarz oder die Kriegs-Verwaltung habe ihr in Unkenntniß gelassen von dem, was vorging, dann sei diese Verwaltung strafbar. Herr Texier, Büreau - Chef im Kriegs - Ministerium, habe die Unregelmäßigkei- ten in Benier’s Geschäftsführung angezeigt. Man habe ihm in Pensionsstand verseyt. Aus Kummer darüber sei derselbe gestorben ohne die Genugthuung zu erlangen, die ihm gebührt, Er schlage also in Uebereinstimmung mit seinem Kollegen, Herrn von Lanjuinais, vor, daß sei- ner Wittwe eine Pension von 3000 Fr, bewilligt werde. Der Präsident: Er könne dieses Amendement nicht zur Abstimmung bringen lassen ; jedê Pension, die den Charakter einer National-Belohnung habe, müsse durch ein besonderes Geseß beantragt werden, Der Großsiegelbewahrer: Die Amtsenthebung des Hexrn Texier sei nicht unter dem gegenwärtigen Ministerium geschehen, Sie sei {hon im Zahre 1836 erfolgt. Cs handle sich blos um Unterstüßung einer Unglücklichen, Das Kabinet habe nichts dagegen einzuwenden, Aber eine gerichtliche Jnstruction sei begon nen, in wenigen! Wochen werde ein Urtheil erlassen sein, man olle also dieses Resultat abwarten, Das sei um \o gerathener, als viele Angaben auf ver Tribjne gemaht worden seien, denen er hätte widersprechen fönnen, gestüßt auf die in seinen Händen befindlichen Aktenstücke. Er bitte also die Kammer, das erwartete Urtheil abzuwarten. Herr von Lanjuínais theilt die Gefühle des Großsiegelbewahrers, hätte aber gewünscht, derselbe hätte mehr Sympathie ausgesprochen für einen durch eine unwürdige Kommission verurtheilten Mann. Der Großsiegel- bewahrer: Die bei der Justruction verhörten Zeugen seien nicht im Ein- flang über Texier’s Verhalten. Deshalb habe er sih der unmittelbaren Abstimmung zu Gunsten der Pension für vessen Wittwe widerseßen müssen. Herr Uljardz Jm Augenblicke, wo solche {chmachvollen Akte die Kammer betrübten, gereihe es ihm zur Freude, cinen ehrenwer- then Alt eines Offiziers bekannt zu geben, Einem Oberst - Lieutenant vom Geniewesen seien Bestehungs-Anerbietungen gemacht, aber von diesem, wie verdient, zurückgewiesen worden, (Lärm.) General Oudinot prote stirt im Namen der Offiziere der Armee gegen ein solches Redlichteit8zeug« niß, dessen sie nicht bedürften, (Beifall.) Der sragliche Offizier habe Uur seine Pflicht gethan und weiter nichts, Es entsteht großer Lärm, Herr A l- larv will sich erklären und bleibt unter dem Nuf zur I vie auf ver Tribüne. Endlich ergreift Herr Dupin das Wort und spricht die Gefühle der Kammer bei dieser ganzen Sache aus. | ,

Der Finanz=Minister legte hierauf einen Geseß Eutwuf vor, kraft dessen er zur Aufnahme eines Anleheus von 350 Mil- lionen Francs mit Oeffentlichkeit und Konkurrenz Ermäch-

tigung verlangt,

Großbritanien und Irland.

London, 6. Juli. Gestern erfolgte in Cambridge die feier- lihe Installation des Prinzen Albreht zum Kanzler der dortigen Uni- versität. Jhre Majestät die Königin, welche der Universität bei die- er Gelegenheit einen Besuch machte, wurde von ihrem Gemahl in ter Eigenschaft als Kanzler mit einer langen Anrede in feierlicher Versammlung aller Mitglieder begrüßt, Die Königin besuchte darauf auch eine Senats « Sißung, in welcher Prinz Albrecht, nachdem die Geduld der Versammlung durch lange lateinische Reden auf eine harte Probe gestellt war, als Kanzler fungirte und mehrere Doftor-Diplome

austheilte, unter Anderen an den Prinzen Waldemar von Preußen, den Erbgroßherzog von Sachsen-Weimar, den Prinzen Peter von Oldenburg, den Prinzen von Löwenstein, den belgishen Gesandten Herrn Vandeweyer u. A.

Das Parlament wird, wie bestimmt versichert wird, nicht vor Ende dieses Monats, und wahrscheinli erst in der ersten Woche des August, vertagt werden.

Die amtliche Aufmachung der Staats- Einnahme, welche gestern vor sih ging, ergiebt ein ganz unerwartet günstiges Resultat. So- wohl im ganzen leßten Jahre, als im leßten Quartal hat ein Mehrertrag im Vergleich zu den forrespondirenden leßt vorher- gehenden Perioden stattgehabt, nämlich im Jahre zum Belauf von 1,004,026 Pfd. und im Quartal von 41,457 Pfd. Dieser Mehrer- trag, zu dem besonders die Zölle (im Jahre ein Mehrertrag von 1,103,887 Pfd., im Quartal ein Minderertrag von 4272 Pfd.), die Accise, (Mehrertrag resp. 708,886 Pfd. und 186,341 Pfd.), der Stempel (Mehrertrag resp. 212,857 Pfd, und 138,969 Pfd.) und die Einkommensteuer (Mehrertrag resp. 308,024 Pfd. und 27,355 Pfd.) beigetragen haben, stellt sich um so bedeutender heraus, da in den entsprehenden vorhergehenden Perioden die chinesishe Kriegs- (Contribution mit respektive 963,215 Pfd. und 440,000 Pfd. in Rechnung fam. Jm Ganzen darf man aus dem Ergebniß den siche- ren Schluß ziehen, daß ungeachtet der weit verbreiteten Kalamität der leßten Zeit die Handelswohlfahrt des Landes in stetem Fort- \chritte begriffen ist.

Nach Berichten aus Grahams Town vom 28. April war da- mals mit den Kaffern noch keine Uebereinkunft getroffen.

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Kauton Bern. Der Regierungs-Rath is} fortwährend mit der Berathung über den Entwurf eines neuen Hochschul-Gesetzes be- {häftigt. Nach einer gründlichen Diskussion, in welher Herr Re- gierungs -Rath Stockmar werthvolle Aufschlüsse über den Bildungs- Zustand der katholischen Geistlichkeit im Jura gab, wurde die Frage über Errichtung einer fatholiswen Fakultät an der berner Hochschule verneint, Dagegen sollen die Unterhandlungen mit den Ständen Solothurn, Aargau, Baselland 2c.,, wegen Errichtung mehrerer fatho lischen Lehrstühle in Solothurn, wieder aufgenommen werden,

Kanton Graubündten. Der Große Rath hat die Er=- rihtung einer neuen Straf = Anstalt beschlossen, Der Kleine Rath wurde beauftragt, mit Benußung der bereits vorhandenen Materialien über den Vrt, wo die Anstalt erbaut werden soll, über den Zeitpunkt des Begiuns des Baues, über das in der Anstalt einzuführende Sy- stem und die dadurch theilweise bedingte innere Einrichtung zu be- rathen, die- nöthigen Pläne und Kosten -= Berechnungen anfertigen zu lassen und dem Großen Rathe, wenn möglich bis zur diesjährigen Herbst-Sibßung, jedenfalls aber bis zur ordentlichen Sißung des Jah= res 1848, Bericht und Anträge vorzulegen.

Fürstenthum Neueuburg. Die Wahlen für ein Drit= theil des geseßgebenden Körpers haben stattgefunden, Jn La Chaux des Fonds ist die liberale Partei Sieger geblieben; ihre fünf Kandidaten wurden alle gewählt, nämlih : J. Ch. Ducommun, Leon Robert, Bankier, G. Dubois, Dr. med,, Ed, Rob. Theuren, Kaufmann, Louis Humbert Prince, Kaufmann.

Von der Schweizergränze, 6. Juli. (O. P. A. Z.) Alle Stimmen, welche aus den verschiedenen Kantonen kommen, las=

sen jeßt auf einen Ausbruch des Bürgerkrieges ließen, wie weit man auch denselben vor einigen Wochen noch entfernt glaubte.

Vour Bodensee, 30. Juni. (A. Z.) Mit 1. Juli d. J. werden die täglihen direkten Fahrten des Dampfbootes zwischen Lin= dau und Romanshorn ins Leben treten und mit dem täglichen Eil wagencours zwischen Zürich und Romanshorn in Anschluß gebracht. Jn Lindau fährt das Dampfboot Nachmittags 2 Uhr nach Ankunft der Eilwagen von München und Augsburg nach Romanshorn ab, übergiebt daselbst Reisende und Postsachen dem über Frauenfeld und Winterthur nah Zürich fahrenden Eilwagen, dessen Ankunft in Zürich um 5 Uhr früh, vor Abgang der Eilwagen nah Bern, Basel, Gla cus und der inneren Schweiz erfolgt. Somit steht der Romanshor= ner Cours für Reisende sowohl als Korrespondenzen mit sämmtlichen zwischen Zürich und der westlichen und südlichen Schweiz bestehenden Postcoursen in Verbindung. Eben so influiren diese Course auf den Abends 8 Uhr von Zürich nah Romanshorn abgehenden Eilwagen, gh dessen Ankunft in Romanshorn das Dampfboot in direkter Fahrt qiach Lindgqu abgehen und daselbst gegen 10 Uhr Vormittags zur Berbindung mit dem Eilwagen ngch Augsburg und München eintref= fen wird.

Zaren

Nom , 29. Juni. (A. Z.) Die entgegengeseßten Parteien verbreiten die böswilligsten, agufreizendsten Gerüchte, wodurch die Schwierigkeit der Lage nur noh vermehrt wird. Es giebt Leute, die sich nicht entblöden, zu behaupten, der hohe Geist Pius? IX, fange an, bereits dem Zweifel an der Möglichkeit seines Reformwer- fes Raum zu geben, ja, der heilige Vater gehe mit dem Gedanken um, St. Peter's Stuhl zu entsagen und sich in ein Kloster zurück zuziehen, und habe seinen Bruder, den Grafen Mastai, aus Sini- qgaglia deshalb hierher beschieden, Die Liberalen oder Progressisten halten heute eine General-Versammlung, um eine Petition zu be- rathen, welhe sie von hier und aus den Provinzen mit mehr als 30,000 Unterschriften zu versehen hoffen. Darin wollen sfe dem heiligen Batêr batleget, Vie V e m unen Ne formen gehen fönne, .unbeshadet der Pflichten seiner aposto lischen Würde. Sie verlaugen, daß der Papst sich der Volks= partei ganz in die Arme werse, und dergleichen Rathschläge mehr, (Fine ähnliche gedrutte Erklärung, die heute am Caffee nuovo ange- klebt is, hat man vorgestern, als der Papst nah S. Jgnazio fuhr, in seinen Wagen geworfen. Ueberhaupt scheint bei diesem Feste die (Frbitterung gegen die Väter der Gesellschaft Jesu sich Luft gemacht zu haben. So verkauste man neben dem Kupferstiche des heiligen Jgnatius das Portrait von Clemens XIV, oder theilte es vielmehr unentgeltlih aus, so daß es in Aller Häuden is. Feruer i} die Juden-Reform, welche früher als nothwendiger Fortschritt in den Blättern besprochen wurde und qu dem Fürsten von Teano einen warmen Vertheidiger fand, jeßt, dg die Bewohner des Ghetto die Srlaubniß erhalten sollen, au außerhalb dieses Stadttheiles und in dessen Umgebung zu wohnen und überall in der Stadt Buden zu eröffnen, schon niht mehr populair, und es werden zu einer Eingabe Unterschriften gesammelt, daß diese Maßregel zurückgenommen werde. Die Kaufleute fürchten die jüdische Konkurrenz.

s. Spanien. ; Madrid, 2. Juli. Gestern ie Regierun Nachrichten von der Operationd « Armes ie Vor tugal ecbiltee (Vergl. das gestrige Blatt der Allg. Preuß, Ztg)

Der General Concha traf mit seinen Truppen am 24 Juni in Valongo, zwei Stunden von Porto, ein, und am folgenden Tage stieß der Brigadier Lersundi mit dem Corps, welches von Valenza

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aus über Bxräga vorgerückt war, zu ihm, so daß sich 22 Bataillone Jufanterie und die dazu gehörende Kavallerie und Artillerie vor Porto befanden, Am 25sten verlegte der General Concha sein Haupt- Quartier nah Vendas Novas, eine Stunde vor Porto. Zuvor hatte der portugiesishe Brigadier Cesar Vasconcellos, als Beauftragter der Junta, si bei ihm eingefunden, um Einstellung der Feindseligkeiten gebeten und versprochen, Tages darauf wiederzukommen, um die Be- dingungen, unter denen die Stadt sich ergeben würde, vorzulegen. Ditanf hatte der General Concha in San Cosmé eine Zusammen- funft mit dem Marschall Saldanha, um mit ihm die Aufstellung der beiderseitigen Truppen zu verabreden.

Unter dem 26sten richtete der General Concha folgenden Bericht an deu Kriegs-Minister :

„Heute nahm ih eine Rekognoszirung des Plaßes auf Kanonen- \chußweite vor, wobei nur dur die Schüsse der Batterieen der Außen- werke einer unserer Soldaten verwundet und ein Pferd getödtet wurde. Die Truppen gingen darauf in die Kantonnirungen zurück, welche sie gestern einnahmen. Bei meiner Zurüunft traf ih den Brigadier Antonio Cesar Vasconcellos an. Als ih ihn wegen des Ausbruches der Feindseligkeiten zur Rede stellte, \o erklärte er, daß er sich seit mehr als zwei Stunden in dieser Kantonnirung befände und, als er die ersten Schüsse hörte, dem Kriegs - Minister geschrieben hätte, er möchte um jeden Preis das Feuer einstellen, worauf er die Antwort erhielt, die ih in Abschrift beilege. Der Auftrag des Brigadiers Vasconcellos beschränkt sich auf die Fortdauer der Einstellung der Feindseligkeiten, wobei er mir versichert, er würde morgen mit einer Kommisston der Junta kommen, um mir die Uebergabe des Plaßes anzutragen, und daß ihr nur die Schwierigkeit im Wege stände, welche zwei oder drei Handwerker - Bataillone machten, deren Chefs er die Nothwendigkeit, sich der Capitulation anzuschließen, darthun würde, wobei er von mir als einzige Bedingung die Garantie einer umfassenden und vollständigen Amnestie für alle die, welhe an dem Aufstande Theil genommen, verlangte. Diese Amnestie habe ich ga- rantirt, da sle einen der vier Artikel der Zugeständnisse der portu- giesischen Regierung ausmacht und es mir als dringend nöthig er= scheint, den Plaß so schnell wie möglich zu beseßen. Außerdem hat mir der erwähnte Brigadier Vasconcellos erklärt, daß sie auf feine Weise sich in Unterhandlungen mit den Admira- len der englischen und französischen Geshwader oder mit den Konsuln dieser Mächte einlassen werden. Und daß sie nicht au der sprüchwörtlihen Chrenhaftigkeit und Ritterlichkeit der spanischen Regierung und der spani- hen Armee zweifeln, unter deren Schuß sie }|\ch stellen werden, falls sie ihnen die vollständigste Aumnestie und Ver-= gessenheit des Vorgefallenen gewährleisten, wie sie hoffen, daß es ge- schehen werde, Von dem Ausgange der morgen stattfindenden Zu- sammenkunft werde ih Bericht erstatten.“ Das beigelegte Schrei- ben des Kriegs-Ministers der Junta an den Brigadier Vasconcellos drückt das tiefste Bedauern über die vorgefallene Verwundung eines spanischen Soldaten aus und enthält neben den \{hmeichelhaftesten Ausdrücken für den General Concha die Zusicherung, daß die \chärf- sten Befehle zur Einstellung des Feuers gegeben wären.)

Der Inhalt des Berichtes des Generals Concha thut dar, wie sehr das englische Kabinets-Mitglied, Herr Macaulay, die Stimmung der portugiesischen Jusurgenten verkannte, wenn er im Unterhause be- hauptete, es befände sich in der Junta von Porto Niemand, noch zähle ihre Sache einen einzigen Anhänger, der nicht unbedingt die Intervention Englands der spanischen vorziehen würde.

Der Marschall Saldanha beseßte am 25sen die mit Porto in Verbindung stehende Vorstadt S. Ovidio, nachdem er den Feind aus seinen Verschanzungen vertrieben hatte.

Auf Ansuchen der portugiesischen Regierung wird der General= Capitain von Andalusien 1500 Mann in Algarbien einrüdcken lassen,

Gestern Nachmittag ging folgende telegraphische Depesche hier ein: „Burgos, den 1. Juli, 5 Uhr Morgens. Die Faction (des Cstudiante) wurde gestern Abend um 7 Uhr in Cerezo (eine Meile östlih von Briviesca) eingeholt und bis 9 Uhr verfolgt. Sie verlor zwei Todte, worunter ein Offizier, fünf Gefangene, verschiedene Pferde und Waffen,“ Mehrere Bezirke der Provinz Burgos sind in Bela- gerungszustand erflärt worden,

Jh schrieb Jhnen in meinem leßten Briefe, daß der Junfant Don Francisco de Paula überführt worden sei, einer gegen den Thron gerichteten geheimen politischen Gesellschaft anzugehören. Da er sih weigerte, den Königlichen Palast mit seiner Familie zu räumen, so begab sich vorgestern der General-Capitain zu ihm und bedrohte ihn mit Verhaftung, falls er nicht auf der Stelle dem Befehle der Königin nachkäme, Darauf bezog der Jnfant aufs neue seine frühere Wohnung im Retirxo, und es is ihm anbefohlen worden, heute oder morgen mit seiner Familie nah den Seebädern von San Sebastian abzureisen, Der Jufant will bis jeßt sih nicht zu dieser Entfernung verstehen und ergießt sich in Drohungen gegen die Königin. Seine Tochter Doña Josefa, die sich mit dem Herrn Guell verheirathen wollte, erklärt nun, sie wünsche sich mit dem Brigadier Portillo, der um ihre Hand angehalten hätte, zu vermählen. Dieser Portillo war Marine-Minister unter Gonzalez Bravo.

Die Königin is} seit einigen Tagen nicht im Prado erschienen. Jn der Oper wird sie von dem Oberhofmeister, Grafen von Santa Coloma, und dem Kabinetssecretair Vega, die während der Vorstellung ihr zur Seite verweilen, begleitet. Vorgestern ließ die Königin 50,000 Stü der feinsten Havana - Cigarren unter die Offiziere der hiesigen Besabung vertheilen. ;

Der General Prim, der sich mit Erlaubniß des Kriegs-Ministers nach Cadix begeben hatte, is durch den Gouverneur von dort aus- gewiesen worden. Er wird beschuldigt, an den geheimen Umtrieben des Jnfgnten Don Francisco de Paula Theil genommen zu haben.

Verzeichniß der Prämien, welhe den Schülern der Kunst- und Ge- werks\chulen von dem Senat der Königl, Akademie der Künste zuerkannt und in der öffentlihen Jahres - Siz- zung-der Akademie am 11, Juni d. 5 Lon dem ODireitor Dr. Chadow den anwesenden Prämiirten überreicht worden sind. L Künst- und-Gewerkschulte zu Borlin, 1) Klasse der sreien Handzeichnung,.

Zahl der Schüler 853 in aht Abtheilungen unter der Leitung der Professoren Herbig, Berger und Lengerich und der akademischen Lehrer Al- bert Köhler und Kupferstecher inger,

a) Die große silberne Medaille für Handwerker erhielten sieben Schüler: 1) Wilhelm Böttcher aus Hildesheim, Glaser. 2) Gustav Hochhaus aus Goldberg, Tischler. 3) Wilhelm Landmann aus Hamm, Tischler. 4) Heinrich Hoffmeister aus Berlin, Tischler. 5) Gustav Schubert aus Guben, Goldarbeiter. 6) Otto Albert Alexander Nelcke aus Berlin, Graveur, 7) Frie drich Gaebert aus Berlin, Mechanikus. b) Die kleine silberne Medaille für Handwerker erhielten zwanzig chüler : 1) Adolph Hir #\ch aus Berlin, Holz - Bildhauer, 2) Emil Jsrael aus Berlin, Weber.

3) Christ. Fried. Wilhelm Mever aus Veluke im Herzogih. Braun- schweig, Schneider. , 4 4) Fried. Wilh, Julius Dolfuß aus Berlin, Holz-Bildhauer, 5) Eduard Bothe aus Berlin, Gürtler. 6) Hermann Graß aus Berlin, Goldarbeiter. 7) Fried. Sparfeld aus Hortsdorf, Maurer. 8) Karl Lip cke aus Berlin, Graveur. 9) Rudolph Mosel aus Berlin, Tischler. . 10) Gustav Kornarzewsfki aus Berlin, Modelleur. 11) Theodor Gombert aus Breslau, Töpfer. 12) Louis Winter aus Berlin, Goldarbeiter. 13) Emil Herm, Ludwig Roloff aus Berlin, Graveur. 14) Gerhard Voigt aus Berlin, Schlosser, 15) Karl Albert Emíl Vogler aus Berlin, Graveur. 16) Eduard Patsch ke aus Berlin, Ciseleur. 17) Julius Cornelius aus Prenzlau, Goldarbeiter, 18) Gottfried Eisolt aus Magdeburg, Graveur. 19) Wilhelm Werder aus Berlin, Seidenwirker. 29) Ferd, Wilhelm Karl Schröder aus Berlin, Musterzeichner. c) Außerordentlihe Anerkennungen, bestehend in geeigneten Kupferwer- fen, erhielten sechzehn Schüler: 1) Karl Losfül aus Berlin, Stubenmaler, 2) Karl R u dolph Kölbel aus Berlin, Graveur. 3) Karl Wilhelm Bütow aus Berlin, Graveur. 4) Joseph Lopinsfki aus Posen, Stubenmaler., 5) Fried. Ludwig Küchler aus Berlin, Seidenwirker. 6) Wilhelm Grewe aus Malchin, im Großherzogth. Medlenburg- Schwerin, Stubenmaler. 7) Gustav Herrmann aus Berlin, Lithograph. 8) Wilhelm Kullerich aus Dahme, Graveur. 9) Heinr. Julius Adolph Liebert aus Berlin, Goldarbeiter, 10) Heinr. Redlin aus Alterslohme, Tischler. 11) Georg Albrecht aus Rostock, Stubenmaler. 12) Karl Döbblin aus Bernau, Stubenmaler. 13) Nudolph Frenz aus Berlin, Graveur. 14) Moriy Czarnikow aus Pojen, Muster-Graveur., 15) Eduard Beuß aus Oldenburg, Stubenmaler. 16) Zewi Cohn aus Berlin, Porzellanmaler. 2) Klasse des Linear- und architektonishen Zeichnens. Zahl der Schüler 265, in vier Abtheilungen, unter Leitung des Pro- fessors Zielke und des akademischen Lehrers Stövesandt. a) Die große silberne Medaille für Handwerker erhielten zwei Schüler : 1) Ferdinand Hermann Köhler aus Berlin, Maschinenbauer, 2) Adolph Fried. Wilh. Seefeld aus Berlin, Zimmermann. b) Die fkleine silberne Medaille für Handwerker erhielten sechzehn Schüler : 1) Friedr. Karl Paul Eunicke aus Freienwalde, Zimmermann. 2) Julius Eduard Gleitzug aus Berlin, Maschinenbauer. 3) Karl Johann Kirchner aus Berlin, Zimmermann, 4) Karl Ludwig Leopold Peisker aus Berlin, Zimmermann. 5) Jo h. Fried. Christoph Beu aus Berlin, von noch unbestimmtem (Hewerk. 6) Leon Jean Louis Villeneuve aus Berlin, von noch unbe- stimmtem Gewerk, 7) Theodor Georg Christian aus Berlin, Zimmermann. 8) Wilhelm Ferdinand Neuter aus Greifenberg, Zimmermann (Pionier). 9) Emil Karl Fried. Euniccke aus Freienwalde, Maurer. 10) Adolph Sebald Wilh. Mattheccke aus Berlin, Tischler. 11) Karl Johann Christoph Rabiy aus Halle, Maurer. 12) Hermann Sander aus Tegkwiliy, Zimmermann, 13) Wilhelm Bothe aus Berlin, Schlosser. 14) Gustav Hütt aus Berlin, Zimmermann. 15) Hermann Engler aus Berlin, Zimmermann. 16) Heinrich Reinedckde aus Hölensleben bei Magdeburg, Maurer. c) Außerordentliche Anerkennungen erhielten zwei Schüler : 1) Hermann Adolph Gotthelf Streubel aus Berlin, Maurer. 2) Gustav Waldemar Knoll aus Berlin, Decorationsmaler. 3, Bossir- Klasse. Zahl der Schüler 146, in drei Abtheilungen, unter Leitung des Pro- fessors Wichmann und des akademischen Lehrers August Fischer. a, Die große silberne Medaille für Handwerker erhielten zwei Schüler ; 1) Rudolph Baut aus Charlottenburg, Porzellandreher. 2) Louis Meißner aus Gurau, Ciseleur. b. Die kleine silberne Medaille für Handwerker erhielten sieben Schüler :

1) Karl Ammer aus Berlin, Töpfer.

2) Theodor Blaumanun aus Berlín, Töpfer.

3) Gustav Alexander Fuchs aus Berlin, Graveur.

4) August Grewe aus Fürstenberg, Porzellandreher.

5) Joseph Nonnast aus Bielau, Gürtler,

6) Robert Heinr. Schmidt gus Berlin, Porzellandreher.

7) Cesar Seidelmann aus Berlin, Ciseleur. .

Die hiesige Kunst- und Gewerkschule zählte hiernach in funfzehn Ab-

theilungen 1364 Schüler.

ll, Kunst-, Bau- und Handwerksschule zu Breslgu. Direktor: Gebauer, Zahl der Schüler 314, 4c Klasse ber fr ete O unter Leitung des Professors MNaabe, a, Die große silberne Medaille für Handwerker erhielt ein Schüler: 1) Nobert Gottwald aus Breslau, Maurer. : _b, Die kleine silberne Medaille für Handwerker erhiclten vier Schüler 1) Louis Jaedckel aus Breslau, Zimmermann. 2) H. Herm. Elsner aus Breslau, Maschinenbauer, 3) Robert Hampel aus Neumarkt, Maurer, 4) Julius Mayer aus Breslau, Mühlenbauer. 2, Bauzeichnen-Klasse in zwei Abtheilungen, unter interimistischer Lei- tung des Bagu-Conducteurs Gottgetreu und des interimistischen Lehrers des Königlichen Wegebaumeisters Schul. L f Die kleine silberne Medaille für Handwerker erhielten sieben Schüler : 1) Wiihelm Grundtke aus Breslau, Tischler. 2) Julius Rehorst aus Breslau, Maurer, 3) Karl Barus aus Schurgast, Mühlenbauer, 4) Josevh Wrschniack aus Reichthal, Zimmermann. 95) Karl Brühl aus poln. Lissa, Zimmermann. 6) Moriß Landé aus deutsh Ostrowo, Maurer. 7) Albert Schau fler aus Breslau, Zimmermann, b. Außerordentliche Anerkennung erhielt ein Schüler : 1) Ferdinand Olbricht aus Zülz, Mühlenbauer. 3, Bossir-Klasse unter Leitung des Lehrers Maler Höder. a, Die kleíne silberne Medaille für Handwerker erhielt ein Schüler: 1) Karl Stenzel aus Breslau, Töpfer. i

__ U. Kunst- und Baugewerks\chule zu Magdeburg. Direktoren: Geheimer Regierungs - Rath Ober - Bürgermeister Franckde und Stadtrath Grubig,

Zahl der Schüler 371, 1, Klasse der freien Handzeihnung unter Leitung des Lehrers

Ferd. Hartmann.

a, Die kleine silberne Medaille für Handwerker erhielten fünf Schüler: 1) Hermann Wohler aus Magdeburg, Schlosser-Lehrling. 2) Robert Schlitte aus Magdeburg, Graveur-Lehrling. 3) Ferdinand Marwiß aus Mödtern, Graveur-Lehrling. z 4) Jakob Friedr. Gödecke aus Magdeburg, Kupferschmied-Lehrling, 5) August Schotte aus Magdeburg, Zinngießer-Lehrling.

b, Außerordentlihe Anerkennung erhielt ein Schüler: 1) Albert Thiele aus Magdeburg, Graveur-Lehrling.

2, Bauzeichnen - Kla E UIS Leitung des Lehrers

+ Peters, ¿ i E

a, Die große silberne Medaille für Handwerker erhielten zwei Schüler:

1) August Aßmann aus Magdeburg, Ziumergesell,