1847 / 196 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

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Malta hatte man am 4. Juli Nachrichten aus Griechen- land B Syra, Patras und Athen sind Koletti und seine Kandidaten mit vier Fünftel aller Stimmen gewählt worden. Jn Albanien hat eine Insurrection stattgefunden; tausend Mann wollten sich Argyro- Castro’s bemächtigen, wurden geschlagen und Mehrere als Gefangene nah Konstantinopel abgeführt.

einem Panzer überzogen sind, können der erfrishenden und ernä Luft und des kühlenden Thaues nicht theilhaftig werden und isen ten wendig erkranken. Wenigstens hat man dieje Erscheinung häufig als Ur- sache der Kartoffelkrankheit bezeichnet, und es wäre daher jedenfalls sehr unklug, wenn man versäumen wollte, den Boden leicht aufzulockern.

Eisenbahnen und Dampfschifffahrt.

Aus der Grafschaft Mark, im Juli. (O Bekanntlich sind {hon mehrmals und kürzlich De N D D von Magdeburg dur das Zerbrechen geshmiedeter eiserner Achsen an den Lokomotiven und Wagen auf Eisenbahnen Unglüdsfälle vor= gekommen. Dies hat zu der Vermuthung geführt, daß das Eisen durch vielfache Reibung und Erschütterung seine Natur verändere, was si deun auch durch folgende, fürzlih in England bewerkstelligte Ver= suche vollkommen bestätigt hat. Man hing uämlih geschmiedete Eisen= stangen frei auf und ließ sie mit Hämmern, wodurch sie in ihrem {hwebenden Zustande nur eine Erschütterung erleiden konnten, \chla= gen. Das Ergebniß war, daß sie endlih wie Glas zersprangeu, sich in den Brüchen, wie bei Gußeisen, blasig zeigten und ihren inneren Zusammenhang gänzlich verloren hatten, wodurch man nunmehr die Ueberzeugung gewonnen, daß nah längerem Gebrauche , zur Verhü- tung cines Unglücks, mit den Achsen an den Lokomotiven und Wagen gewechselt werden muß. Auch wird folgendes Resultat eines Versuchs über die Abnußung der Eisenbahnschienen, welches uns unlängst von New-York mitgetheilt wurde, von großem Jnteresse für alle Eisenbahn-Actionaire sein. Die Schienen der Lowell-Bahn in Nord-Amerika wurden im Jahre 1838 zum erstenmale benußt, und es ging über dieselbe bis zum Juli 1845, also in 74 Jahren, eine Last von 840,000 Tonnen. Da die Bahn jedoch ein Doppelgleis hat, so ging über jedes Gleis nur die Hälfte dieser Last, daher 420,000 Tonnen und im Jahre 60,009 Tonnen. Jm Jahre 1844

Mittel zu bösen Zweden s vermißt, die Gemüther "(6 “auc ri nee der Ausübung der theuersten F L bon We u legen. Vor tutionellen Gange der Regierung Hindernisse in den 8 1 Theod ergumer Zeit war die Regierung dunle unterrichtet, daß General Theodor rivas, faum den Boden Heimat betretend, rücksichtslos und verwe- gen gegen die geheiligte Person Sr. Majestät unseres tiefoerehrten Königs e ie Seacrung u geifern begannz dab er mit einer Schaar Bera neter die Dörfer durchzog, die Bürger zun Ungehorsam gegen die atte, eln der Regierung und den Vollzug der Geseye anreizend. Die LOEEEO Vermäi t Pléser Anzeigen hat s leider bestätigt, Mehr noch, Genera] Gras ae ischtes. : Ä e aufgenommen, e é «; , ; E ewastneten ender wird, Und nicht nur der bewaffneten Macht | München, 9, Juli, In der vergangenen Woche wurde der zweite blaue DaS die Auslieferung verweigert, sondern ihr gedroht, wenn sie für das Siegesthor bestimmte kolossale Löwe aus dem Atelier des Herrn der Regierun : ire Pflicht zu thun, Er hat sich mit den Räuberbanden Crofellors Halbig in die Königliche Erzgießerei gebraht. Das 90 100 darauf P at und einen Vertrauten nach Prevesa geschickt, Albane- entner schwere Gypsmodell befand sich auf éinem massiven, eigens hierzu Mae ngutwerben. Er hat Bürger ergreifen lassen und hält sie bis heute zu- ric rig Wagen, von vier Pferden gezogen. Die Ueberbringung geschah rüd; er zu s Ne nbe: hundert Dema.tneien in 4 P San ohne allen Unfall, d St. Georg von Plagia verschanzt; er hal, aus? Leivzi Jul Cat bt ; a QotHHihIi Ad bie R aae Frieden zu A nicht ite nicht gehorcht, sondern thek Deipzig, 5, Juli, Hier is es jet im Werk, eine Gratis-Leihbiblio- die ófentlihe Macht herausgefordert, anzugreifen, oder g e selbst an- | j asse in G Cbe h A D VaReuder Schriften für die ärmere Einwohner- isen! In Anbetracht, daß General Th. Grivas, außer einen anderen ; e Tou S S s é Yelwürdigen S alu lot bie öffentliche Macht sich aufsgelehnt hat, à ¿ZA (M E der im August dieses Jahres in Leipzig stattfindenden ersten die beordert war, Haftbefehle zu vollziehen; in Anbetracht, daß er den Art, 4 Neu ammlung deutscher Tonkünstler und Musikfreunde is, durch persönliche pee Constitution übertreten hat durch Beschränkung der Freiheit von Bür- L c Austausch der Ansichten derer , welche an dem Gedeihen der gernz in Anbetracht, daß er sogar die Fahne des Aufruhrs aufgepflanzt, in- onfunst näheren Antheil nehmen, eine größere Gemeinschaftlichkeit in den dem er Werbungen vornimmt, feste Stellungen bezieht, um der Staatsge- musikalischen Bestrebungen, als bisher vorhanden war, zu erreichen, damit walt zu widerstehen und den Ermahnungen der Behörden, zur Ehre und | {ine thatsächliche Uebereinstimmung erweckt und ein Gesammtwille den nach- Pflicht zurücßzufehren, nicht das geringste Gehör giebt, hat die Regierung eges Einflüssen, welche sich innerhalb und außerhalb des rein künst- energische Maßregeln zu Land und Wasser gegen ihn ergriffen und zweifelt erishen Gebietes geltend zu machen suchen, entgegengeseßt werde. Wien. Jm biesigen allgemeinen Krankenhause fand ein betrübendes

nit, daß Th, Grivas, der seinen Schwur als Bürger und Soldat gebro- Ereigniß statt, indem bei hundert Patienten sich gleichzeitig Vergiftungs-

Symptome zeigten. Zwei von ihnen sind bereits gestorben, die anderen schweben mehr oder weniger noch in Gefahr. Bei der chemischen Unter- suchung gene sich Kupfer in den Speisen, welches durch den schlecht ver- zinnten Kessel hineingerathen war.

llgemeine Alle Post - Anfslalten des In-

P l eußische 5 eitun q. s

Das Abonnement beträgk: auf dieses Blatt an, für Berlin Berlin, Sonnabend den 17! Juli

2 Rihlr. für % Iahr. 4 Rihlr. - # Iahr. S8 Rthlr. - 1 Iahr. in allen Theilen der Monarchie ohne Preis - Erhöhung. Lei einzelnen ummern wird der Sogen mit 2; Sgr. berechnet.

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196. 1847.

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c, von Vacha nach Hersfeld zu 35 Meilen berechnet werden. i 3) Die in ganzen Truppentheilen oder doch unter Führung von Offizie- —— ren marschirenden Königlich preußischen Truppen werden auf den Groß-

herzoglichen Etappen die Kosten ihrer Verpflegung sowohl, als auch Nichtamtlicher Theil.

die Vorspann- und Botenlöhne, sofort baar vergütenz die Zahlungen für die im Großherzogthum Sachsen empfangenen Leistungen werden

Inland. Verlín, 16. Juli. Se. Majestät der König haben Allergnä-

in der Regel an die jenseitigen Etappen-Kommissare und nur in den Fällen, wo der kommandirende Offizier in einer anderen Stadt oder digst geruht: Dem Gesandten und Kammerherrn, Freiherrn von Brockhausen, die Erlaubniß zur Anlegung des von des Königs

einem Dorfe einguartiert sein sollte, an die dortigen Ortsvorgeseyten beider Sicilien Majestät ihm verliehenen Großkreuzes des Januarius-

Abgereist: Der General-Proviantmeister, Wirkliche Geheime

j Inhalt. Amtlicher Theil. Kriegs-Rath, Per. Müller, nach Pommern.

“inland. Berlin. Allerhöchste Kabinets-Ordre, Ministerial - Erklä-

rung. bb E Prämien für Mutterstuten. Aerndte- Aussichten im kulmer Lande. Versammlung der Aerzte in Königs- berg. Provinz Schlesien. Die Freischulen. Provinz Posen. Scheibenschießen in Nakel, Provinz Westfalen. Das Knaben- Seminar in Paderborn. Stand der Aerndte. Wohlthätigkeit. Bekanntmachung. Nhein-Provinz. Festlichkeiten zu Ehren des Erzbischofs Geissel. Große Dampfmaschine. Schreiben aus Stet- tin. (Aerndte-Aussichtenz Handel und Schifffahris-Verkehr im Hafen zu Swinemünde; Wohlthätigkeit.)

Deutsche Bundesstaaten. Königreih Bayern. Die Stadt- Kommandantschaft von München. Beschädigung des Ludwigs-Kanals. Aufhebung der Lotterie, Eröffnung des Bachschen Seelhauses,

cen, alsbald ergriffen, der Strenge der Geseze anheimfallen wird. Gleiches Schicksal steht den Theilnehmern an dieser sinnlosen Bewegung bevor, wenn sie fortfahren, ihm auf seiner straswürdigen Bahn zu folgen. Jndem den friedlichen, gesepliebenden Bürgern des Kreises Aetolo-Akarnanien das Obige

unter Ertheilung von Bescheinigungen der jenseitigen Prästationen eleistet. 3 Die l Bergütungssäye für die Verpflegung der Offiziere , Unteroffiziere und Soldaten gelten au hinsichtlih der Militair - Beamten , nah Maßgabe ihres Ranges, daß

ur Kenntniß gebracht wird, damit sie beruhigt der raschen Dämpfung die- L meuterischen Bewegung entgegensehen, die alsbaldige Rückkehr der dffent- de Ruhe und Sicherheit abwarten, nicht durch hinterlistige Auslegungen sich betrügen lassen und die schlimmen Folgen vermeiden, denen der Nädels- führer der verbrecherischen Handlung und seine Spießgesellen ausgeseßt sind, drückt der Ministerrath seine volle Ueberzeugung aus von ihrer Anhänglich- keit an Se. Majestät den König und die Geseze, und er zweifelt uicht im ge=- ringsten, daß sie auch unter den gegenwärtigen Umständen neue Beweise ihrer Bingeug und Vaterlandsliebe ablegen werden, wie sie dies bei an- deren Gelegenheiten gethan. Athen, den 12/24, Juni 1847, (Folgen die

__ Nastadt, 8. Juli. (Karlsr. Ztg.) Die Direction der landwirth- schaftlichen Bezirksstelle in Rastadt hat eine Bekanntmachung erlassen, wo- rin sie darauf aufmerksam macht, daß auf die lezten Schlagregen, nament- lich am Eichelberg, sich eine feste Erdfruste um die Kartoffeln gebildet hat, welche jede Ausdünstung und eben so das Eindringen der Luft und des Thaues in die Erde verhindert. Wenn daher die Landleute versäumen, die angehäufelten Kartoffeln mit dem Karst oder der Hake aufzulockern , so seßen sie sich der Gefahr aus, die Kartoffelkrankheit wieder zu befördern z

mußie nun fast die ganze Bahn mit neuen Schienen belegt werden. Nach diesem Maßstabe läßt sh die Dauer der Schienen auf jeder Bahn leicht berechnen.

Niederschlesisch -Märkische Eisenbahn. Die Frequenz auf der Niederschlesisch-Märkischen Eisenbahin betrug in der Woche vom 4, bis den 10. Juli 1847 18,675 Personen und 48,376 Rihlr, 3 Sgr. 5 Pf. Gesammt-Einnahme für Personen-, Güter-

Unterschriften.)

Bekanntmachungen.

[693] Gerichtliche Vorladung.

Auf den Antrag des Pächters Carl Saß zu Viervißz werden Alle und Jede, welche an das von dem Päch- ter Theodor Holy an ihn cedirte, bis Trinitatis 1860 annoch laufende, dem Cedenten an dem auf Rügen im Zirkower Kirchspiel belegenen Gut Vierviy zustehende Pachtrecht, ferner an das von ebendemselben dem Ex- trahenten abgetretenen Er erem an dem Zirkower Pfarr- Aer bis Trinitatis 1856 kompetirende Pachtrecht, des- gleichen an die mitüberlassenen, bei den Grundherrschaf- ten einstehenden Pacht-Assecurationsgelder und endlich an die dem Cessionar gleichzeitig mitverkauften, zu Vier- viß vorhandenen, dem Cedenten bisher eigenthümlich ge- hörenden Gebäude, Beschletungen, Krippen, Troge, Pflüge, Bienen, einen eingemauerten Kessel nebst Gra- pen, so wie die Vorräthe an Brennholz irgend einen Anspruch oder Forderung geltend machen zu können vermeinen, zu deren An- und Ausführung in einem der folgenden Termine: am 9. und 26. August, oder am 16. September d. Js., Morgens 10 Uhr, vor dem Königl. Hofgericht bei Vermeidung des durh den am 7. Oktober er. zu publizirenden Präfklusiv - Abschied zu erkennenden Aus- \chlusses und aufzuerlegenden ewigen Stillschweigens, hiermit aufgefordert,

Datum Greifswald, den 3. Juli 1847,

Königl. Fu Hofgericht von Pommern und Rügen, (L. S.) v. Klot,

[692] Vorladung unbekannter Gläubiger.

In dem erbschaftlichen Liquidations - Verfahren über den Nachlaß des Leinenwaaren - Fabrifanten Christoph Wilhelm Baese, verstorben am 24. Februar 1846, wer- den die unbekannten Gläubiger hiermit aufgefordert, ihre Ansprüche an den Baeseschen Nachlaß im Termine

den 25, Oktober d. J., Morgens 10 Uhr, vor dem Ober-Landesgerichts-Assessor Voke an Gerichts- stelle allhier anzumelden und nachzuweisen, wozu im Falle einer Behinderung die Justiz-Kommissarien Jung- wirth, Pabst und Grubig in Vorschlag gebracht werden.

Die Nichterscheinenden haben zu gewärtigen , daß sie aller ihrer Vorrechte verlustig ertlärt und mit ihren For- derungen nur an dasjenige verwiesen werden sollen, was nach Befriedigung der \ih meldenden Gläubiger von der Masse noch übrig bleiben möchte.

Magdeburg, 5. Juli 1847.

Königl, Land- und Stadtgericht.

[322] Nothwendiger Verkauf. Stadtgericht zu Berlin, den 27. März 1847. Das in der Wilhelmsstraße Nr. 141 belegene, im stadt- geciuiGen Hvpothekenbuche von der Friedrichsstadt ol. 10. No. 730, verzeichnete Purschesche Erbengrund- e gerichtlich abgeschäyt zu 6954 Thlr. 22 Sgr. 9 Pf, o

am 3, November 1847, Vormittags 11 Uhr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden. Tare und Hy- pothekenschein sind in der Registratur einzusehen.

Der dem Aufenthalt nah unbekannte csgnragene Gläubiger , Kattunfabrikant Benjamin Gottlieb Mann, oder dessen Erben und Cessionarien, so wie die unbe- kannten Real - Prätendenten, werden hierdurch öffentlich vorgeladen, und zwar leßtere unter der Verwarnung der Präklusion,

[430] Avertissement.

Nachdem über das Vermögen des hierselbst verstor- benen Kaufmanns Ludwig Ferdinand Bräutigam, wozu au das Grundstück Steindamm rechte Straße Nr. 74 gehört, bei dem aper! zu Königsberg der Kon- urs eröffnet worden, so is ein Termin zur Anbrin- gun sämmtlicher Forderungen auf den 31, August , J, Vormittags um 11 Uhr, angesept und durch Ediktalien bekannt gemacht worden, Sämmtlichen, so- wohl bekannten als unbekanuten Gläubigern wird die- ser Termin hierdurch nochmals, öffentlich bekannt g.- macht, und werden sie angewiesen, an gedachtem Tage

l

denn die jungen Kartoffeln, welche von einer so harten Erdkruste wie mit

Kontrolle.

und Vich-Transport etc., vorbehaltlich späterer Festsetzung durch die

Allgemeiner Auzeiger.

zur bestimmten Zeit auf dem Stadtgericht vor dem Deputirten, Herrn Ober - Landesgerichts - Assessor Mün- enberg, zu Anbringung und Wahrmachung ihrer For- derungen entweder in Person oder durch gehörige Be- vollmächtigte zu erscheinen oder zu gewärtigen, daß sie ausbleibendenfalls mit ihren Forderungen präkludirt und ihnen ein ewiges Stillschweigen gegen die übrigen Gläu- biger werde auferlegt werden. Dékèn hier mit keiner Bekanntschaft versehenen Gläubigern werden die Justiz- Kommissarien Marensti, Tamnau und Malinski nam- haft gemacht, an welche sie sich wegen Beitreibung ihrer Forderungen wenden und sie mit Vollmachten versehen können.

Königsberg in Pr., den 5, Mai 1847,

Königl, Preuß. Stadtgericht. Erste Deputation.

[334|

Von dem unterzeichneten Stadtgerichte ist zu Chri- stian AugustHenke's, Jnwohners und Fabrikanten in Alt-Ebersbach Vermögen der Konkurs-Prozeß zu er- öffnen gewesen und demnach zum Gütepflegungs- und Anmeldungs-Termine

der 24. September 1847 bestimmt worden.

Es ergeht daher an alle diejenigen, welche aus irgend einem Rechtsgrunde an gedachten Henke Ansprüche zu haben vermeinen, andurch die Ladung am angegebenen Taze Vormittags 10 Uhr an Stadtgerichtsstelle allhier zu erscheinen und zwar in Person und resp, mit ihren ehelichen Kuratoren, oder durch ihre Altersvormünder oder auch durh hinlänglich legitimirte, zu Annahme eines Vergleihs genugsam instruirte Bevollmächtigte, ihre Forderungen anzumelden, zu bescheinigen und zwar unter der Verwarnung, daß sie sonst von diesem Kre- ditwesen ausgeschlossen und sie aller ihrer Ansprüche an ernannten Henke’s Vermögen, so wie der ihnen etwa zustehenden Rechtswohlthat der Wiedereinsezung in den vorigen Stand, für verlustig werden erklärt werden.

Hiernächst haben dieselben, falls im Termine ein Ver- gleih nit zu Stande kommen sollte, binnen einer noch sestzuseßenden Frist mit dem Konkursvertreter sowohl, als unter sih selbst von Mund aus in die Feder zu verfahren, hierauf

den 2, Dezember 1847 der Jnrotulation der Aften und endlich

den 19, Februar 1848 der Publication eines Präflusiv- und Locations - Er- kenntnisses sich zu gewärtigen, welches in Rücksicht der Außenbleibendeu gedachten Tages, Mittags 12 Uhr, in contumaciam als publizirt zu den Akten genommen werden wird.

So wie ferner alle diejenigen, welche sich wegen An- nahme eines vorseienden Vergleichs deutlich nicht erklä- ren, für einwilligend in das getroffene Abkommen a::- gesehen werden sollen, so haben auswärtige Jnteressen- ten Prokuratoren mit gerichtlih anerkannten Vollmach- ten am hiesigen Orte zu bestellen.

Zittau, am 26. März 1847, Das Stadtgericht. Bergmann, Stadtrichter.

[500b] Konkurs-Ed-iktal-Ladun g,

Nachdem resp. auf Antrag verschiedener Gläubiger zu dem ganz übershuldeten Vermögen des Kaufmann Christian Friedrich Büchner allhier Amts wegen der Konkurs zn eröffnen gewesen, Büchner sih auch selbst nachträglih eingefunden und dem Bankerottir- Mandate unterworfen hat; als werden alle bekannten und unbekannten Gläubiger Büchner's und Alle, welche aus irgend einem Rechtsgrunde an ihn Ansprüche zu formiren haben, hiermit peremtorisch geladen, in dem auf

den 28, September 1847 anberaumten Liquidations-Termine legal und persönlich oder durch gehörig legitimirte Stellvertreter, bei Strafe des Ausschlusses von dem gedachten Kreditwesen und bei Verlust der Rechtswohlthat der Wiedereinsepung in den vorigen Stand, an hiesiger Gerichtsstelle zu erschei- nen, ihre Anforderungen bei Vermeidung ebenmäßiger Nachtheile anzumelden und zu bescheinigen, hierüber

mit dem bestellten Rechtsvertreter- sowohl, als wegen et- waniger Vorzugsrechte, unter sich zu verfahren, sodann

den 25. Oktober 1847 der Publication eines Präklusivbescheides, der bei ihrem Außenbleiben für verkündet geachtet werden würde z ferner

den 23, November 1847 der Aften-Jurotulation und

den 21. Dezember 1847 der Publication eines Locations - Urtels, welches rück- sichtlich Außenbleibender für kund gemacht angeschen werden würde, sich zu gewärtigen.

Auswärtige haben übrigens bei 5 Thaler Strafe zu Annahme von Ladungen in der Nähe von Neugers- dorf wohnhafte Anwälte, und zwar Ausländer mittelst gerichtlicher Vollmacht, zu bestellen.

Neugersdorf, den 209. April 18417.

Fürstlich Liechtensteinische Gerichte daselbst und oon Jesch ki, Justiziar.

[709 b]

Anhaltische Eisenbahn. an Die Lieferung von circa 400,000 Stdeck. Nägel zu Schienen- )stühlen (circa 1800 Ctr.) successive vom 15. August c. bis März k. J.

fo theils in Berlin, theils längs der Bahnlinie von Jüterbog bis zur Königl. Sächsischen Gränze in

der Richtung auf Riesa, soll ganz oder theilweise dem

Mindestfordernden übertragen werden,

Zur Abgabe der Gebote is ein Termin auf Mittwoch den 21. Juli c., Nachm, 4 Uhr, im Geschäfts - Lokale der Direction (am Askanischen Plaße Nr. 6) anberaumt, in welchem Lieferungslustige ihre Gebote persönlih oder durch Bevollmächtigte zu

Protokoll zu geben haben, z Ebendaselbst sind in den Geschäftsstunden die nähe-

ren Bedingungen der Lieferung einzusehen, Berlin, den 9. Juli 1847.

Die Direction,

d 3)

Ld Sr 4 000

[694] Ber (

( L Da in der ordentlichen A I General - Versammlung

' vom 22, Juni c. eine genügende Anzahl Actien

nicht vertreten war, um

über die Anlage einer

S Zweigbahn nach Jserlohn T, 67 2ETCZA L va ¿g und Altena einen gülti-

8 e A AABADAF gen Beschluß zu fassen,

A E ‘so wird nah Anleitung

des §. 72, des Statuts eine fernere

General-Versammlung auf Dienstag den 24. August c.,

Vormittags 9 Uhr, in den hiesigen Rathhaussaal beru- fen, um über den obengenannten Gegenstand zu be- ließen.

Die Actionaire haben sich wegen Abnahme der Ein- trittskarten für sich und ihre Volimachtgeber in den drei legten Tagen vor der General - Versammlung im Ge- \hästs-Lokale der Direction zu melden und sich durch Vorzeigung ihrer Quittungsbogen resp. der notariellen Vollmachten zu legitimiren. (S. 66, des Statuts.)

Elberfeld, den 7. Juli 1847.

Der Vice-Präsident des Verwaltungs-Raths. Albert Wever,

Närfkfische Eisenbahn.

1774»! Thüringische Eisenbahn. Bekanntmachung.

Jn der am 31. Mai c. in Weißen- fels abgehaltenen General-Ver -

a. eFalammlung der Actionaire unserer (Ge-

&S sellschaft wurde der Beschluß gefaßt:

AN A, daß die wegen verspäteter Einzah- eLS lung der Actienbeiträge entrichteten Conventionalstrafen den Betheiligten nicht zu re- stituiren seien, und B. daß an die Stelle der verfallenen Quittungsbo- gen und resp, Actien, deren neue zur Zeit noch nicht auszusfertigen, sondern vielmehr den Bethei=- ligten unter Gestattung einer angemessenen Frist anheimzugeben sei, ob sie die rückständigen Raten noch einzahlen, auch die für jede rückständige Ein- zahlung im Statut angeordnete Conventionalstrafe von 2 Thlr, pro Actie entrichten und dagegen die betreffenden Actien in Empfang nehmen wollen. Indem wir von diesem Beschlusse die Jnhaber der nachstehend verzeichneten Quittungsbogen:

Nr. 34,622—24, 3 Stck, Nr. 45,206— 8. 3 Stck., 26,020—22, 49,420—22, 52,014—16. 52,448—53, 64,963—65. 57,122—20,

678—80, 0T,L1d. 9,687—89, 63,533—35. 34,317— 19, 5,165—67. 48,879—83., 16,991-—92, 52,429—31, 17,174—78. 56,150—52, 18,812, 60,907— 8. 12,792, 46,174—76, : 14,131—32. 26,661. 45,960. 28,101, in Kenntniß seßen, geben wir denselben anheim, die sub B. erwähnten Zahlungen spätestens bis zum 1. Ok- tober dieses Jahres an uns zu leisten, widrigenfalls die betreffenden Quittungsbogen als ungültig und der Ge- sellschaft verfallen angesehen werden müssen, Erfurt, den 7. Juli 1847. Die Düection der Thüringischea Eisenbahn-Gesellschaft.

bi ja O D I I U U I bis b bin pin C S 0 U n D D

Seelándifche Eisen- E) bahn. Zinsenauszahlung.

Die auf die Actien in der Seeländischen Eisenbahn- Gesellschaft zufolge §. 12 des Statuts am 1. Juli d. J. verfallenen Zinsen von 4% p. a. von der Einzahlung an gerechnet, werden gegen Auslieferung der originalen Zinsen - Coupons auf dem Haupt - Büreau der Gesell- haft ( Kopenhagen, Vesterbro Nr. 2 Glacieholm) im Juli Monat jeden Montag und Donnerstag, von 10 bis 12 Uhr Vormittags, ausbezahlt, und haben die Actionaire ihre Coupons mit einem genauen Verzeich- nisse derselben in numerisher Ordnung auf dem gé- nannten Comtoir abzuliefern.

Kopenhagen, den 18. Juni 1847. E

Die Direction der Seeländischen Eisenbahn,

5b Zuruf.

ln lBilhelm F Bedenke, wenn Du dieses liest, daß durch Deine Entfernung die Deinigen aufs tiefste betrübt und in bange Sorgen um Dich versepgt sindz folge der Stimme Deines guten findlichen Herzens und kehre zurück oder gieb schleunig Nachricht von Veinem Leben und Aufenthalte Deinen Angehörigen, welche mit innigster Liebe und s{merzliher Sehnsucht dem ent- egen sehen, sei auch versichert, daß Du noch eine frohe Yufunft zu erwarten hast,

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Frequenz der Universität, Die barmherzigen Schulschwestern, Königreich Sachsen. Ankunft Jhrer Majestäten des Königs und der Königin von Preußen in Pillniz, Königreih Württemberg. Abreise des Kronprinzen, Großherzogthum Baden. Zulassung der Juden als Ortsbürger in Konstanz. Zahl der politifchen Blätter. Großherzogthum Sachsen-Weimar, Abreise des Großherzogs nach Karlsbad.

DHesterreichische Monarchie. Wien. Der Kreuzer-Verein. Frem- den-Liste. Schulwesen in Tyrol. Lemberg. Aerndte-Aussichten. Frankreich. Paris. Hofnachriht. General Flahaut. Kommis- sions - Bericht über das Einnahme - Budget. Vermischtes, Schreiben aus Paris. (Einsendung neuer Dokumente im Cubieresschen Prozeß durch Pellapraz dadurch hervorgerufene Erklärungen der Angellag- tenz Zeugenverhör ; Deputirten-Kammer.) Paris. Gerücht über Teste.

Großbritanien und Jrlaud. London. Abreise des Erbgroßher- zogs von Sachsen-Weimar. Bankvorrath. Streit zwischen Times und Morning Chronicle über die Preisermäßigung ihrer Blätter. Brandmarkung der Deserteure.

Belgien. Brüssel. Pellapra's Flucht.

Schweiz. Kanton Bern. Note des Herrn Guizot. Kanton Freiburg. Rüstungen.

Atalien. Nom, Exzesse, Palermo. Ankunft des Königs. Flo- renz, Ankunft des Prinzen vou Salerno. Turin. Unterhandlungen wegen eines Handels-Vertrages mit Oesterreich. Bologna. Der Ge- traide- Handel freigegeben.

Handels- und Börsen-Nachrichten.

Zur Belletristik für wohlthätige Zwecke.

Amtlicher Theil.

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht :

Dem Schullehrer und Organisten Mogwiß zu Rakshüß im Regierungs-Bezirke Breslau, so wie dem Frischmeister Daniel Ben- ninghaus bei dem laudesherrlichen Eisenhüttenwerke Eisenspalterei im Regierungs-Bezirke Potsdam, das Allgemeine Ehrenzeichen; und

Dem Gutsbesitzer Freiherrn Alexis von Buddenbrocck auf Ober- und Nieder-Wabnih, Kreises Oels, die Kammerherren-Würde zu verleihen; desgleichen

Den bisherigen Zoll - Direktor in Luxemburg, Geheimen Regie- rungs-Rath Schob, zum Ober-Regierungs-Rath bei der Provinzial- Steuer-Direction in Danzig z und

Den außerordentlichen Professor Dr, Mejer an der Universität in Göttingen zum ordentlichen Professor in der juristischen Fakultät der Universität zu Königsberg zu erneunenz so wie

Dem Cavaliere Joachim Valentini, Chef des Banquier- hauses Dominique Valentini in Rom, das Prädikat eines Hof- Banquiers zu ertheilen.

Zur Belletristik für wohlthätige Zwecke.

Album fürs Erzgebirge, von Mitgliedern des Schriftsteller Vereins. Leipzig, 1847.

Bei einer literarischen Kollekte für Hülfsbedürftige kommt es nicht blos darauf an, daß gegeben wird, sondern auch darauf, was gegeben wird. Was andere Leute kaufen sollen, muß doch einen gewissen Werth haben, und jedes Manusfript wird so zu einer Kassen-Anweisung, für die Jeder gern und willig baares Geld geben soll. Schlimm, wenn das Papier mit dem Aequivalent nicht im Einklang steht, das dafür gefordert wird. (EA

Sieht man nun in dem Klingebeutel nach, den die Herren Gerstäcker, Kühne und Wuttke in Leipzig zu Gunsten der Armen im Erzgebirge um- hergehen ließen, so findet man unter mancherlei Papierschnizeln, die ein verschämter Wohlihäter für verschämte Arme hineinwarf, unter mancherlei Banknoten, die nirgend acceptirt werden, doch auch manches gute Papier, dessen Werth sich auf das Werthlose übertragen läßt und so dem Ganzen wieder aufhilft. E R

Da hat zuvörderst Dr, Schletter aus handschristlichen gleichzeitigen Urkunden uns etwas über die Theurung im Erzgebirge und die Noth im Reiche im Jahre 17413 mitgetheilt, was die gegenwärtig Leidenden zwar nicht trösten, uns aber doch daran erinnern kann, daß unter der Sonne nichts Neues geschieht. Der Chronist Joh. Christ, Wolf, ein shlichter Schuhmacher in Annaberg, berichtet vom 10, Juni 1713: „Den Tag galt das liebe Brod auf der neuen Mühle, welhes vorhin nur 18—20 Pfennig galt, als 6 leichte Pfund, anipo aber 2 Gr. 3 Pf. und 2 Pf. vor ein je- des Brod Accise, welches schon lange Zeit hat hier müssen so vergeben wer- den, da die Accise anderer Orten nur 1 Pf. nimmt,“ Dieser Preis stieg am 12, Juli auf 3 Gr. 3 Pf. und 2 Pf. Accise, hatte aber doch noch nicht sein Maximum erreicht, Der Chronist berichtet nämlich:

Da war in ganz Wiesenthal den ganzen Tag kein Bissen Brod bei feinem Bäer zu bekommen, die Bäcker büken aus Noth Semmeln, und war noch große Noth darum, ehe Jemand noch um einen Dreier bekommen konnte. Endlich hat der Accis-Einnehmung Aussuchung bei den Bäern thun lassen, so haben die Bäcker noch einen feinen Vorrath des Getraides gehabt, solhen auf Theurung zurückgehalten ; und sind selbige Tage über 300 Dee Den U ungegesen zu Bette gegangen. Denn ein Bros von 6 le n hat dieselbe . 6 Pf. gegolte und war noch nicht zu bekommen,“ Ey e M Me 9, Bir; ge

Auch Wunder ereigneten sich in dieser Zeit der Noth: „Den 1. Juli kam in der Zeitung, daß Bürgermeister Genne in Görliß hat einem Fuhr- mann sollen von jeinem erbauten Korn verkaufen, und weil er gedachtem Bürgermeister nicht hat wollen genug davor geben, hat der Bürgermeister gesagt zu seiner Frau, welche ihm sehr zugeredet hat: ehe er es wolle um das Geld geben, ehe möchte es ihm zu Eisen werden. Welches auch durch Gottes Verhängniß gleih darauf geschehen und zu Eisen worden, Der

Ordens; \o wie dem Major von Unruhe, Commandeur des Sten Kürassier-Regiments, zur Anlegung des von des Großherzogs zu Sachsen-Weimar-Eisenah Königl. Hoheit ihm verliehenen Komthur- freuzes vom Weißen Falken-Orden zu ertheilen.

Verlín, 16. Juli. Die heute ausgegebene Nr. 28 der Ge- seß-Sammlung enthält die Allerhöchste Kabinets - Ordre, betref- fend die Declaration der Bestimmung des §. 155 Thl. 1, des Mili- tair-Strafgeseßbuchs :

„Auf Jhren Vortrag erkläre Zch hierdurch zur Beseitigung entstande- ner Zweifel, daß die Bestimmung des §, 155 Thl, 1. des Strasgeseybuches für das Heer, wona Militair - Personen des Soldatenstandes wegen Ver- untreuung dienstlih zur Verwaltung oder Aufbewahrung ihnen übergebener Sachen oder Gelder mit Arrest oder Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren und mit Verseßung in die zweite Klasse des Soldateustandes zu bestrafen

sind, in allen Fällen Anwendung finden soll, wenn von Militair - Personen des Soldatenstandes dienstlih ihnen anvertraute, niht zur eigenen Be- nußung gegebene Sachen oder Gelder veruntreut werden, gleichviel, ob sie

ihnen zur Verwaltung oder Aufbewahrung, oder aus einem anderen Grunde auf längere oder kürzere Zeit dienstlih anvertraut worden sind, Diese Declaration is durch die Geseßz-Sammlung zu publiziren,

Barlin, den 17. Juni 1847. ; Friedrich Wilhelm.

An den Kriegs-Minister, General der Jufanterie, von Boyen.“

und die Ministerial-Erklärung, betreffend die Erneuerung der zwischen der Königlich preußischen uud der Großherzogl. sächsischen Regierung unterm 2, Januar 1830 abgeschlossenen Durhmarsch- und Etappen- Convention. Vom 410. Juli 1847.-

„Nachdem die zwisheu der Königlich preußischen und der Großherzog- lich säcsischen Regierung unter em 12, (19.) Januar 1830 erneuert ad- geschlossene, durch Ministerial-Erklärung vom 12, Dezember 1837 bis zum 1. Oktober 1846 verlängerte Militair -Durhmarsh- und Etappen-Conven- tion inzwischen abgelaufen is, das Bedürfniß einer solchen Verständigung aber noch fortwährend besteht, so sind die beiderseitigen Regierungen über- eingelommen, die erstgedachte Convention in allen ihren Punkten, jedoch unter folgenden Modificationen, auf fernere zehn Jahre, als bis zum 1, Oktober 1856, zu erneuern.

1) Die Benußung der Etappe Buttstädt in der stipulirten Art wird Kö- niglich preußischerseits, wie seit 1837, so auch fernerhin nur für außer- ordentliche Fälle vorbehalten; dagegen tberden die in der Gegend von Weißensce und Sömmerda einquartirten Königlich preußischen Trup- pen auf dem Marsche nach Erfurt ihren Weg über Stottenheim durch das Großherzoglih sächsishe Gebiet nehmen, auf welcher leßteren Straße jedoch Königlich preußischerseits weder Vorspann, noch Quar- tier gefordert werden wird.

Die Vergütung des von Großherzoglichen Unterthanen für Königlich

preußische Truppen gestellten Vorspanns wird auf den Etappen

a, von Eisenah nah Goth zu 3; Meilen, b. von Eisenah nah Vacha zu 45 Meilen,

Bürgermeister is flugs darauf gestorben. Das Korn is in Leipzig und auch hier von wahrhaftigen Personen gesehen worden.“

Obwohl uun eine gute Aerndte diese Noth milderte, berichtet der Chronist doch am Ende des Jahres :

„Ju diesem Jahre ist die ganze Zeit uns recht miserabel vorgekommen, dieweil alle Nahrung und Gewerb in Handel und Wandel, ja auch die meisten Handwerke in Stocken gerathen sind. Das Klöppelwerk, welches über hundert Jahre sehr Viele bei der Stadt, Arm und Reich, Alt und Jung, ernährt hat, ist dieses Jahr vollends in das harte Stocken gekom- men. Da, wo sonst bei guter Zeit noch ein einzelner Mensch oder Jung- frau hat fönnen einen Thaler erwerben, muß es das Jahr wöchentlich auf 4 —6 Groschen auf das Meiste vorlieb nehmen und können doch die Ar- beit, die sie gemacht, nicht anwenden. Bevoraus is zu beklagen, daß feine Bürger allhier sich sehr fümmerlih ernähren müssen, wie zu schen an dem sons löblichen Handwerk der Posamentirer, weil ihrer Mitmeister Viele wenig oder gar nichts zu arbeiten haben...“

Wie es damals im Reiche stand, berichtet ein Brief aus Wertheim vom 17. Juli 1713:

„Jm württemberger Lande gilt das Pfund Brod 10 Kreuzer, Die Leute siven auf der Gasse und essen Gras aus dem Seel, Wenn der Schinder ein Aas hinausfährt, so laufen die Leute heftig danach und \hla-

en sh darum. Wenn der Kaiser feinen Frieden eingeht, er mag auch so blecht sein, als er immer sein mag, so können es die Leute nimmer aus- stehen, bevorab das Winterquartier. Jebt beschießen die Franzosen Landau hestigz wenn der Franzos dieses wegbekommt, jo find wir keinen Tag vor einem Einfall sicher. Der Jammer isst größer, als es fann beschrieben werden. Es muß der ganze Mainstrom nah Mainz zum Schanzen. Gott ist sehr erzürnt über uns, weil wir lauter Regen und Kälte bei uns haben. Um den Wein isst es diesfalls das Jahr geschehen, und bekommen wir wohl ein Mißjahr. Gott helfe es uns ausstehen, Die Leute haben den Wein- stock vergessen und seufzen nur um die lieben Früchte; die sind zeitig, aber es is kein Wetter zum Schneiden. Das Heu verfault auf den iesen. Jch befürchte hier gar einen Aufstand; es ist ein Spengler hier, so einen Sohn gleiches Handwerks (hat), und sind Beide ansässig. Der Sohn hat eine Frau und drei Kinder, und weil der Vater auf den Märkten gute Be- kanntschaft und besseren Abgang als der Sohn hat, \o hat der Sohn und seine Frau seinem leiblihen Vater und Mutter das ai vergiftet, daß sie in aht Tagen alle Beide gestorben; die Magd aber lebet noch, is aber ganz fkontraft, daß sie auf Händen und Füßen kriehen muß. Man hat sie aufgeschnitten und den Gift bei ihnen gefunden; weil aber der Sohn ka- tholish , \o wird er von fatholisher Seite geshüyt, Jeßt hat ein Fischer einen katholishen Mepgergesellen Ee weil die Katholischen dem Spengler und seiner Fran ihr Recht nicht thun wollen, so wird der Fischer von ee Seite auch mainteniret; hat also auf diese Art ein übles Aussehen.“ i

B l um wirst einen Bli in das heutige Leben des Erzgebirges, dessen trau-

a) für die Regiments-Aerzte mit Hauptmannsrang, für die Militair- Prediger und Auditeure : 22 Silbergroschen 8 Pfennige Landesw., b) für die Bataillons-Aerzte mit Lieutenantsrang 17 Silbergroschen Landesw., i c) sür die Compagnie-Chirurgen, Kurschmiede, Büchsenmacher und Küster 5 Silbergroschen 8 Pfennige Landesw., in eben der Art zu zahlen sind, wie dies für die Offiziere und Truppen festgeseßt worden ist. j :

5) Hinsichtlich der Fourage-Veräbreichung an die preußischen Truppen und hinsichtlich der Art und Weise ihrer Bezahlung werden die conven- tionsmäßigen Bestimmungen auch fernerhin für den Fall aufrecht er- halten, daß der erwähnte Fouragebedarf in den bezüglichen Etappen- orten in Zukunft ein größerer werden möchte als gegenwärtig, So lange indeß der gegenwärtige geringe Fouragebedarf besteht, werden bezüglih der Orte W imar, Eisenach und Vacha gewi besondere Vereinbarungen beibehalten, welche wegen Sang at Bedarfs einstweilen bestehen. Dicjenigen Königlich preußischen ruppentheile, welhe die Etappe Buttstädt berühren, führen ihren Fouragebedarf entweder von Erfurt und Naumburg auf Vorspannwagen mit, oder beschaffen denselben, so weit es si nur um eine Rationen handelt, an Ort und Stelle gegen gleih baare Zahlung zu angemessenen bil- ligen Preisen. : : : h

6) Damit auch auf Großherzoglich sächsischem Gebiete die Märsche der Remonte-Kommandos in eben der Art, wie dies von anderen Regie- rungen zugestanden worden is, abgekürzt werden, so daß sie täglich nur 2 bis 2% Meilen zu machen haben und nach drei solchen Marsch- tagen einen Ruhetag erhalten, so hat die Großherzoglich säch ische Regierung gestattet, daß zwischen Eifenach und Vacha noch ein Ctap-

pen-Quartier in Marksuhl eingeshoben werde, jedoch nur für diesen besonderen Fall und nur allein bezüglich auf Kommandos zum Trans- port von bereits zugetheilten Remontepferden. E L Hierüber is Königlich preußischerseits gegenwärtige Ministerial - Erklä- rung ausgefertigt und solche mit dem Königlichen Jnsiegel versehen worden. Berlin, den 10. Juli 1847. E Königlich preußisches Ministerium der auswärtigen Angelegenheiten. (L, S.) Frhr. von Canig. r e Vorstehende Erklärung wird, nachdem dieselbe gegen eine übereinstim- mende Erklärung des Großherzoglich sächsischen Staats - Ministeriums aus- gewechselt worden ist, hierdurh zur öffentlichen Kenntniß gebracht, Berlin, den 10. Juli 1847. T e L M Der Geheime Staats - und Kabinets - Minister für die auswärtigen Angelegenheiten. Frhr. von Caniy.“.

Provinz Preußen. Die Königliche Regierung hat dem ostpreußischen landwirthschaftlihen Central-Verein 450 Rthlr. zu Prä= mien für Mutterstuten überwiesen, welche Summe derselbe, nah Ab- zug von 47 Rthlr., die dem landwirthschaftlihen Verein des Kreises

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rige Zustände in der That jedes Herz mit Schauder und Mitleid erfüllen müssen. Moriy Gast beantwortet die Frage, wie den gesunkenen Nah- rungsverhältnissen in Deutschland aufzuhelfen sei, für das Ortsbedürfniß praktisch dahin, daß eine Konjunktur - Assekuranz - Compagnie in Leipzig ge- gründet werden müsse, die er jeßt selb ins Leben zu rufen beschästigt is und die den Zweck hat, durh Aufbringung eines ausreichenden Actien-Ka- pitals die Judustriescheine einer gleichzeitig zu gründenden deutschen Han- dels- und Judustrie-Anstalt zu Leipzig zu garantiren und dadurch der ley- teren die Möglichkeit zu schaffen, ohne große Baarvorräthe der deutschen Judustrie und dem Handel mit ihren Erzeugnissen unter die Arme zu reifen.

9 Gerstäcker, der seine Kenntniß Nord-Amerika's ungemein fleißig aus- beutet, giebt den Auswanderern gute Rathschläge, wenn er sie auf die Ver- shiedenheit der Anforderungen aufmerksam macht, die das dortige Publikum an den Handwerker stellt. „Jn Deutschland kommt es darauf an, daß eine Sache gut und dauerhaft gearbeitet sei, dort soll nur Alles schnell und in Masse fertig werden, und der Amerikaner wird daher stets den {nellen Ar- beiter dem guten vorziehen. Schuhmacher z. B,, die 2 bis 3 Paar Schuhe in einem Tage fertig machen, gehören keinesweges zu den Seltenheiten. Hier und da in großen Städten findet man Anschläge, wo „schwarze Wäsche“ in einer Stunde gewaschen, getrocknet und geglättet wirdz Häuser scheinen über Nacht aus dem Boden zu steigen, ganze Städte wachsen in wenigen Monaten heran .….. Dazu kommt noch, daß viele Gewerbe in Nord-Ame- rifa gar keine Kundschaft haben, so z. B. würden Weber dort verhungern müssenz was gewebt wird, geschieht auf Maschinen oder von Frauen. Spiyenklöpvler dürften ebensowenig daran denken, ihr Geschäft in Amerika zu treiben. Hufschmiede müßten sich den steinigen Norden oder gebirgige Strecken suchen, da im Süden kein Mensch daran denkt, ein Pferd bescla- gen zu lassen.“ ;

Wuttke trägt über das deutsche Volkslied das Wohlbekannte ganz brauchbar zusammen z über arme Poeten schreibt H. Laub e etwas armseli und fann \ich niht von dem Gedanken trennen, daß Schiller's Winterreise nah Bauerbach, wo er keinen Mantel hatte, den gistigen Keim der Krank- heit in ihn legte, die dem noch nicht 46jährigen Manne „Brust und Leben sprengte für diese Welt,“ i j

Willkomm sammelt, worauf nur Wenige achten mögen, über Sitten und Gebräuche in der Ober-Lausip; Diezmann spricht von Barbara Utt- mann und der Spiyen - Fabrication, Kur anda sehr geschickt über Ee Zeitungen und Zeitschriften, Klemm läßt eine sehr wißige Rede E S eines zukünftigen deutschen Linienschiffes halten, auh an Sediten, : ovel- len und Geschichten fehlt es nicht, von denen wir nur das interess Frage ment aus Kühne s Drama „Kaiser Friedrich in Prag“ erwähnen wo Bei dem Uebrigen muß man si oft daran erinnern, daß A ch hier um einen Aft der Wohlthätigkeit handelt, mit der die Kritik nicht reten E e

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