1847 / 203 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

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Möalichkeit, in kürzerer oder von dem Mittelpunkte der Stadt und vou der M0 n n D abhän längerer Frist zu diejem Mittelpunkte zu N gen - chende Weise hier bestä- gig. Diese Behauptung findet fd Hern und auf den Plan von Dresden tigt, wie der ersie Blick au? obige nahme der Einwohnerzahl in den ein- zeigt. Vergleicht man, ferner dle : Een der 1846 um 19,679, also zelnen Distrikten, Æ Ri und zwar im ersten Polizeibezirke um 3 ziemlich 20,000 Köpfe ges Tie 100, im dritten und vierten um 26 v0 von 100, m zwei" gie 100, im sechsten um 69 von 100, im siebenten 100, im fünften b i "rchten Polizei-Bezirke um 91 von 100 Personen. um, I. on Sfr] der Bevölkerung zeigt sich also in der Scee - Vorstadt Die größte “O Personenzahl is im Sten Bezirk (Antonstadt) von

und Ante 8 im’ ó6ten Bezirk (See - Vorstadt) von 8981 auf 15,170 gere Ae, Ío daß der óte Bezirk die größte Bevölkerung von allen Berirken enthält, Daß die Antonstadt in dem angegebenen bedeutenden Maße zugenommen hat, ist aus der Anlage zweier Bahnhöse in diesem Stadttheile, wenn nicht einzig, doch zum großen Theil erklärlich, dagegen zeigt die Zunahme in der See - Vorstadt, daß die Bevölkerung diejenigen Gegenden zum Anbau uud zux Ansicdelung aufsucht, welche dem Mittel- punkte der Stadt am nächsten liegen, Auffallend erscheint die geringe Zu nahme der Bevölkerung in der pirnaischen Vorstadt im Vergleich zu der der anderen Vorstädte auf der altstädter Seite; der Grund ist unstreitig in der Wirkung der Wassersluth vom 30, Mä1z/ 1845 zu suchen, da die Baulust, welche vor dieser Zeit vor dem Ziegelschlage Grundstüdcke angekaust und parzellirt hatte, durch die Versandungen und _Aushöhlungen des Wassers veraulaßt, von diesen der Elbe nahen und denselben ausgeseßten (egenden weg in höher gelegene, vom Wasser entferntere sich wendete,

Vermischtes.

Bresla:2, 19, Juli, (Bresl. Ztg.) Am 15ten d, M. Vormittags wurden in die hiesige Frohnfeste 7 Knaben, von 9 bis 14 Jahren, durch das Königliche Landrath-Amt zu Neumark wegen Brandstistung eingeliesert. Dieselben haben sich mehrere Monate in den Kreisen Schweidniß , Liegniß, Neumarkt und Breslau herumgetrieben und haben eingestanden, daß sie 26 Feuer angelegt haben, Die Knaben sind sämmtlich aus dem reichenbacher Kreise gebürtig und zum Theil älternlos, Welche Motive diese kleine Mordbrenner - Bande bei ihrem Verbrechen gehabt hat, ist noch nicht

bekannt.

Rürnberg, 14. Juli, Heute traf im hiesigen Kanalhasen ein neuer Fracht-Artikel ein , dessen Ausschiffung eine Menge Neugierige , besonders Gewerbtreibende , herbeigelockt hatte, Es waren 28 Stück Ochsen. Sie bilden eiue Partie des Schlachtviehes, welches ein berliner Spekulant in Alt-Bayern (man spricht von 400 Ochsen und 1600 Stückd Schafen) auf- fauste, um sie nah dem Norden und von da nah London zu hafen, Es

ist dieses der erste derartige Aufkguf in Bayern.

Eiscnbahnen und Dampfschifffahrt.

Nürnberg, 18. Juli. Jm Monat Juni haben die Königl. bayerischen Staats - Eisenbahnen folgende Ergebuisse geliefert: 1. Míümnchen-Donguwörth: a) Personenzahl: 36,246 ; Einnahme davon : 26,081 Fl. 57 Kr.; b) Frachtgüter: 53,033 Ctr. 9 Pfd.; Einnahme davon: 8010 Fl. 56 Kr.z c) Einnahme von Bagage, Cquipagen und Vieh: 5360 Fl. 13 Kr. in Summa 39,453 Sl 6 Ar, 1 Nürnberg-Neuenmarkt: a) Personenzahl: 46,1473 Cinnahme hiervon :

Sekanntmachungen.

[612] Let fem enh

Nachdem über das Vermögen des abwesenden Kauf- manns Tobías, wozu auch das Grundstü, Kneiphöf- he Langgasse Nr. 5, gehört , bei dem Stadtgericht zu Königsberg der Konkurs eröffnet worden, so ist ein

den 23, September, Vormittags um 11 Uhr, angeseßt und durh Edifktalien bekannt gemacht worden, Sämmitlichen sowohl bekannten als unbekannten Gläu- bigern wird dieser Termin hierdurch nochmals öffentlich bekannt gemacht, und werden sie angewiesen, an ge dachtem Tage zur bestimmten Zeit auf dem Stadt- gerichte vor dem Deputirten Herrn Oberlandesgerichts- Assessor Münchenberg zu Anbringung und Wahrmachung ihrer Forderungen, entweder in Person oder durch ge hörig Bevollmächtigte zu erscheinen, oder zu gewärtigen, daß sie ausbleibendenfalls mit ihren Forderungen prä- fludirt und ihnen ein ewiges Stillschweigen gegen die übrigen Gläubiger werde auferlegt werden, Denen hier mit keiner Bekanntschaft versehenen Gläubigern werden die Justiz-Kommissarien Malinski, Tamnau und Ma- rensfi namhaft gemacht, an welche sie sich wegen Bei- treibung ihrer Forderungen wenden und sie mit Voll- machten versehen können, Königsberg in Pr., den 15, Zuni 1847. Königl. Preuß. Stadtgericht, | Erste Deputation,

jollen.

1799 bl L Auf den gemeinschaftlichen Antrag des Gastwirths Âlex, Heitmann und des Gastwirths Ferd, Beh- rens hierselbs| werden alle diejenigen, welche an den von dem Ersteren an den Leßtteren verkauften, auf der Steinbecker Borstadi sub Nr, 38 hierselbst belegenen, früher mit Nr, 2 und 3 bezeichneten Gasthof mit allem Zubehör, dingliche Ansprüche und Forderungen irgend einer Art machen zu können si berechtigt halten joll- ten, hiermit geladen, solche in einem der auf den 3ten, 17ten und 31sten kft, Mis., jedesmal Morgens 10 Uhx, angeseßteu Liquidations-Termine vor dem Stadtgericht hierselbst speziell anzumelden und zu verifiziren , widri- genfalls sie damit dur das in termino den 14, Sep- tember d. J., gleichfalls Morgens 10 Uhr, zu publizi rende Präklusiv-Erkenntniß werden ausgeschlossen werden, Datum Greifswald, den 17, Juli 1847. Direktor und Assessores des Stadtgerichts. (L. S.) Dr. Teßmann.

weder

(797 b]

Berlin-Potsdam-Magdeburger

[796 b]

Eisenbahn.

Um die Verhältnisse unserer Gesell- schaft zur Magdeburg-Halberstädter und p, zur Magdeburg-Leipziger Eisenbahn-Ge- aMMR (ellschast ordnen zu können, bedürfen wir

In der Beschlüsse unserer Actionaire über Z S folgende Fragen und Gegenstände :

1) ob es bei den Bestimmüngen des in der General- Versammlung unserer Actionaire vom 25. Juli v, J, genehmigten Vertrages wegen Uebernahme des Betriebes der Magdeburg-Halberstädter Eisenbahn

öfe: Berlin,

verbleiben, oder ob ein anderweit zwischen den Bor- siegelt auf dem technischen Thjendahit- Stettin bi dem zur Er- | [711 ; nbahn-Gesellshast in Stettin bis zu dem z (741 G. C, Würger in Glücstadt ist so eben er-

“Buchhandlungen f haben:

Sohn. Ein Buch sl

ständen beider Ga vorbereiteter Vertrag über diesen Betrie geschlossen werden soll, 2) ob und unter welchen Bedingungen unsere (Hesell-

} h einzureichen, schaft die Magdeburg- Leipziger Eisenbahn resp. das

e Üi

Privilegium und Vermögen der Magdeburg-Cöthen- Halle-Leipziger Eisenbahn-Gesellschast käuflich über- | nehmen, oder ob und unter welchen Bedingungen | ih unsere Gesellschast mit der Magdeburg-Leipzi | ger zu einer gemeinschaftlichen Verwaltung und | Benußung des beiderseitigen Gesellschafts - Vermö- | gens vereinigen soll, so wie 7 S | Termin zur Anbringung sämmtlicher Forderungen auf 3) über diejenigen Abänderungen unserer Gesellschasts- | Statuten, welche, je nachdem die Beschlüsse ad 1, | und 2. ausfallen, sih als nöthig oder empfehlens- | werth ausweisen werden. | 4) ein Beschluß darüber erforderli, welche Schuld- | scheine zum Behuf der Erwerbung der Actien der |

Magdeburg-Halberstädter und der Magdeburg Leip-

ziger Eisenbahn - Gesellschaft ausgegeben werden

Zur Erledigung dieser Fragen is die Abhaltung einer |=ck außerordeutlichen General- Bersammlunz Sonnabends, den 14. August d. J., Nachmittags 3 Uhr,

im Restaurations-Lokale des Potsdamer Bahnhofes, beschlossen, z1 welcher die geehrten Actionaire der Ber lin-Potsdam-Magdebarger Eisenbahn-Gesellschast ich mit dem Bemerken einlade, daß die von der Mehrzahl der erscheinenden Actionaire zu fassenden Beschlüsse für die (esellschaft verbindliche Kraft erlangen werden.

Wer in der General - Versammlung erscheinen will, hat sich als Eigenthümer von 10 oder mehr Actien ent-

Montags den 9, August d, J. in Berlin, Hirschel- straße Nr. 1 Mittwochs den 11, August d. J. fale zu Potsdam zu legitimiren, und wird alsdann mit einer Eintritts- farte, auf welcher die ihm gebührende Stimmenzahl be- merkt is , versehen werden, / nur Actionairs zulässig, welche sowohl ihre eigene Ein- tritiskarte, als die ihrer Machtgeber, beizubringen und außerdem eine schriftliche Vollmacht zu produziren haben, Berlin, den 17. Juli 1817. Der stellvertretende Vorsizende des Ausschusses der Ber- Die lin-Potsdam-Magdeburger (isenbahn (Hesell\chast.

Berlin-Stettiner Eisenbahn.

soll ganz oder theilweise dem Mindestfordernden über- tragen werden.

Die Schwellen müssen bis 1, Oftober 1848 successive auf einem der Bahu- Neustadt oder Stettin abgeliefert werden, Lieserungslustige werden ersucht, ihre Submissionen vel-

öffnung bestimmten Termine, den 15. August d, j

ie näheren Bedingungen der Lieserung sind sowohl

20,000 Stüdck eihenen Schluß-

1484

96,931 Fl. 27 Kr.z b) Fradtgüter: 57,596 Ctr. 1 Pfd. ; Einnahme hiervon: 10,041 Fl. 59 Kr.; e) Einnahme von Bagage 2c.: 2736 S1. 42 Ar. —in Summa 39,709 Fl. 38 Kr. Sonah wurden auf beiden Bahnstrecken zusammen für 82,393 Personen 53,013 Fl. 24 Kr., für 110,629 Ctr. 10 Pfd. Frachtgüter 18,052 Fl. 55 Kr., für Bagage 2c. §096 Fl. 25 Kr., in Summa 79,162 Fl, 44 Kr. verein=- nahmt.

Bremen , 18. Juli, Die Passagiere des Dampfschiffes „Washington“ haben nachstehende Erklärung erlassen:

„Zur Beruhigung der Freunde und Angehörigen der Passagiere, welche sich am Bord des Dampfschiffes „Washington“, welches am 25. Juni Bre- men verließ, nah New-York eingeschi}st haben, und welche über die uner- wartete Rückkehr dieses Schiffes am heutigen Tage nah Southampton in Sorge sein sollten, diene folgender zuverlässiger Thatbestand.

„Nachdem der „Washington“ die Reise von Bremen bis Southampton in etwa 46 Stunden zurückgelegt hatte, blieb derselbe vom 27. Juni bis 10, Juli in Southampton, um einige Verbesserungen in den Maschinen vor- zunehmen und Kohlen einzunehmen, Am 10ten d, M., Nachmittags 4 Uhr, verließ der „Washington“ die Rhede von Southampton. Bald nach der Abfahrt zeigte sih eine nachtheilige Einwirkung der in Southampton einge- nommenen Anthracit - Kohlen auf das Eisen des Rostes; da aber die am Bord noch anwesenden Lieferanten der Kohlen darüber alle mögliche Beru- higung ertheilten, so seßte man bis 27 Uhr nach Mitternacht die Reise fort. Nun aber zeigte sich, daß es unmöglich war, mit diesem Heizungsmaterial die Reise fortzuseßen, denn der Rost war bereits zerstört und ein neueinge- seßter angegriffen. Daher ließ der Capitain, wie hart es für einen so be- währten Seemann auch sein mochte, wenden, und wir gingen gegen 3 Uh1 Nachmittags wieder vor Southampton vor Anker, i :

„Die Gesellschast ernannte ein Comité, um sich Gewißheit über die wirkliche Sachlage zu verschaffen. Neun Herren aus der Gesellschaft wur- den in den Ausschuß gewählt, und in der gehaltenen ersten Siyung ergab sich folgendes Resultat, gestügt auf Inspection der Maschinen, auf die vo1 dem Comite deponirte Aussage des Capitain Hewitt, des ersten Ingenieurs Smith und des Herrn Stephens, Mitdircktors der (Gesellschaft :

„1) Der in Zeit von 12 Stunden zerstörte Rost hatte von New-York bis Bremen und wieder bis Southampton gedient, ohne beschädigt zu sein, da man während der Reise von New -York nah Southampton mit amcri- fanishen Kohlen und von lehterem Hasen bis Bremen und zurü mit den gewöhnlichen englischen Kohlen heizte.

2) Die Kessel waren durch die Flammen durchaus nicht angegriffen. Hieraus erhellte, daß eine in den Anthracit - Kohlen, welche man in Eng- land eingenommen, enthaltene Substanz die zerstörende Krast auf den Rost ausgeübt hatte und niht der Grad der angewandten Hiße, Dazu ergab eine Inspection der Küche des Schiffes, daß auch hier dieselbe Kohle die- selbe Wirkung auf den Rost des Feuerheerdes gehabt hatte, indem derselbe halb zerstört war.

„Ein am Bord anwesender sranzösischer Ingenieur bestätigte dem Aus- \chusse diese Ansicht nach vorheriger genauer Untersuchung. Der „Washington“ wird nunmehr wi: der 4 bis 5 Tage gebrauchen, um einen neuen Rost her- zustellen und die zuleßt eingenommenen eiwa 250 Tons Anthracit - Kohlen gegen die gewöhnlichen englischen Kohlen zu vertauschen, Von leßterer Gattung waren zuerst etwa 500 Tons an Bord genommen und das fch- lende Quantum durch Anthracit - Kohlen, welche besser erahtet wurden, er- setzt worden. Da die gewöhnliche Bituminous (englische Kohle) sich den Gebrauch während der Fahrt des „Washington“ von hier nach Bremen und zurü hinlänglich bewährt hat, so kann auch in Zukunft diese Sorte

zur Heizung der Maschinen ohne Nachtheil angewendet werden.

cktettin, den 20. Juli 1847.

[795 b]

Endlich is} |

_—= BRG C VD RTI-

Posten beauftragt sind. Prospe Berlin, 20, Juli 1847.

theilt,

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bah,

[017]

, am Eingange des Bahnhofes, oder im Directions-L0-

Als Bevollmächtigte sind

nisse derselben in numerischer nannten Comtoir abzuliefern.

Woll f.

[798 b] So eben Die Lieferung von

\chwellen à 9‘ lang, 12“ breit, 6“ did,

20,000 Stü eihenen Mittel- \chwellen à 73‘ lang, 10“ breit, 6“ did,

rial - Rath Zzi1 274 Bogen.

Preis 2 Thlr.

von Polen,

20 Bogen. Preis 15 Thlr,

in der Zeit vom 1, Januar

Leipziger- und Charlotten -

Büreau der Berlin-Stetiiner

schienen und in allen Der verlorene Soÿn

Seelándi\che

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Der Ober- Jugenieur. Calebow.

Chemnitz - Riesaer Eisenbahn. Prioritäts - Obligationen.

Mit Bezugnahme auf die von dem 2c, Direktorium der Chemniy - Riesaer _F, Eisenbahn-Gesellschaft in den öffentlichen F Blättern mitgetheilten Prospektus über Anleihe von 2 Millionen Thaler —= Sin Prioritäts - Obligationen, Apoints von 10 Thlr. ausgestellt, Zins tragend gleich- zeitig ein -coursables Papiergeld repräsentiren, und den Jnhabern neben voller Sicherheit noch besondere Vor- theile C zeigen wir hiermit an, i Ausgabe dieser Obligationen in N und kleinen te werden gratis e1

A, H. Heymann © G, I d, Undeln 23,

S2 ® Zinsenauszahlung. Die auf die Actien in der Seeländischen Eisenbahn- Gesellschast zufolge §. 12 des Statuts am 1. U d) e versallenen Zinsen von 4% p. a. von der Einzahlung an gerechnet, werden gegen Auslieferung der originalen Zinsen - Coupons auf dem Haupt - Büreau der Gesell- \haft (Kopenhagen , Vesterbro Nr. im Juli Monat jeden Montag und 10 bis 12 Uhr Vormittags, ausbeza Actionaire ihre Coupons mit einem Ordnung

Kopenhagen, den 18, Juni 1817. Direction der Seeländische

iz Citerarishe Anzeigen.

erschien in meinem Verlage und ist durch

alle Buchhandlungen zu beziehen: Heubner. D L. Königl, Konsisto-

Wittenberg.

Voi Schaden, A. Der letzte König

Ein geschichtlicher Roman.

August von Schrôtler, Siralsen - Ecke, Hötel de

France v138-à-Ÿ18

2 Glacieholm )

hlt, und haben die

„Troh dieser mannigfachen Unfälle, welche dieses shóne Schiff bei sei- nem ersten Eintritte in seine Wirksamkeit betroffen, kann das Vertrauen zu demselben niht vermindert werden, am wenigsten zu dem Capitain dessclben, welcher sich unter allen Umständen als ein erfahrener und äußerst sorgfäl- tiger Seemann und als ein Charakter gezeigt hat, der das höchste Ver- trauen einflößt. ;

„Möge dieses deutsch - amerikanische National - Unternehmen nicht vor diesen ersten Hindernissen zurüschrecken; möge ihm diesclbe Theilnahme der beiden am meisten betheiligten Nationen und aller derer ungeshwächt blei- ben, die Theil an nationalen Unternehmungen von so folgenreichem Um- fange nehmen,

„Southampton, den 11, Juli 1847, Nachmittags 4 Uhr, Jm Namen der Passagiere am Bord des Steamers „Washington“, abgesandt von J. B. Behrmann von New-York, Karl Buff von Bremen, G, H. von Schröder von München.“

Rom, 10. Juli, (N. K.) Die aus dem Univers in mehrere Blätter übergegangene Nachricht, daß die im römischen Staate ob=- \{hwebende Eisenbahn - Frage so gut als gelöst sei, indem das hiesige Governo der französischen Gesellschast unter Leitung des Prinzen Croy die Konzession ertheilt und si zur Uebernahme einer Garantie von 42 pCt. verpflichtet habe, ijt uihts Anderes, als eine von ge- wissen Spekulanten ersonnene Erfindung. Cine in Nr. 24 der Lofo- motive (in Rom) besindliche sehr gehaltvolle Kritif erweist nicht nur die gänzliche Unhaltbarkeit des Planes, sondern wirst zugleich den Unternehmern dieser Gesellschaft den größten Wucher auf eine eben so wahre als derbe Weise vor. Zur Verbreitung jener Erfindung wählte man aber wohlweislich cine ausländische und feine hiesige Zeitung. Die in noch üblerem Geruche in Rom f\tehende Società nationale hatte nämlich vor kurzem in einer pomphaften Anzeige die angebliche Konzession ihres Planes öffentlich befannt gemacht. (S. Allg. Preuß. Ztg. Nr. 198.) Gleich darauf wurde aber das Publikum durch den dazu vom Governo beauftragten Redacteur derBilanciavon der Unwahrheit dieser Behauptung belehrt. Der gegenwärtige Stand der Cisenbahnfrage aber ist folgender. Das vom Ober - Jngeniear Herrn Heyermann überreichte Bank - Projekt zur Crmittelung der zur Ausführung der Bahulinie bis auf drei Viertel nöthigen Gelder ist von Sr. Heiligkeit vorläufig acceptirt, und da dessen darauf basirter Plan zur Anlage und Ausführuust der Bahn das einzige für den Staat sowohl als die dant betheiligte Gesellschaft gleich vortheil hafte Mittel an die Hand giebt, so hat si bereits die unter der Lei- tung des einßußreichen Principe Baltasare Piombino stehende Società Romana demselben angeschlossen und alle von Herrn Heyermann vor- geschlagenen Bedingungen ohne Ausnahme angenommen. Diese ver= einte Gesellschaft führt den Namen Società generale, und es steht zu erwarten, daß auch die übrigen Gesellschaften, falls sie an der Aus» führung Theil nehmen wollen, sich nothwendig derselben auschließen müssen, da die von der Società generale ernannte Deputation dem Papste, der den von der Kommission durchaus gebilligten Plan bereits seit mebreren Tagen in Händen hat, den 12. Juli vorgestellt wei

den wird.

s ® Allgemeiner Nuzeiger ; 4 in dem technischen Büreau, als bei den Bahnhofs-Vor- ständen auf den sämmtlichen Stationen einzusehen,

von F. A. Gleifs, Zuchthaus Prediger in Glück adt S O0 O Sgr.

Bei Otto Wigand ín Leipz1g ist erschienen und bei

E. S. Mittler in Berlin (Stechbahn Nr, 3)

Posen und Bromberg zu haben ;

[710] U S Geschichte und Krilil des ersten

Vereinigten Landlages

der i: „N Q! D . 2 § Preußischen Monarchie. Zweites Hest. S Provinzial-Hülsskassen, Bescholtenheits-Geseß, Geschäfts- Reglement. Abschäßung bäuerlicher Grundstücke, Ren- ten-Banken, Preis + Geh, 6 Sgr.

welche in

daß wir mit der

E

Hannover im- Verlage det Hahnschen Llof buchhandlung sind so eben erschtenen und an alle Buchhaudlungen versandt, zu a S Mittler in Berlin (Stechbabn No 3), Posen und

Bromberg :

Eisen- Monuinentla

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Tom. V, older Seriptorum Tom U. Mit 6 Pol Paf Handschristen Proben, Folio, Subscriptions- Preis sür die beste Ausgabe No. | 205 Hur. Für die Ausgabe No. I. 43% Thlr,

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ir das Volk

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Archiv der Gesell schaft für ältere Lena Ÿe-

sammt-Ausgabe der Quellenschristen deutscher Ge- von Dr. G, H. Per,

Das Abonnement beträgt: 2 Rthlr. sür %{ Iahr. 4 Rthlr. - 5 Iahr. 8 Rihir. - 1 Jahr. in allen Theilen der Monarchie ohne Preis - Erhöhung. Bei etnzelnen Üummern wird der Bogen mif 2! Sgr. berehnef.

16 U,

P ERESPESSS Ab PEME MSEO E A G i T E T L E S S A E R

Ana.

Amtlicher Theil, ; c esellshaf

Fnlaud. Berlin. Bekanntmachung, Der deutschen Gesellschast zur Versorgung der Armen mit Brennmaterial sind Corporationsrechte verlichen. Das Bürger-Schüßen-Jubiläum, Provinz Preußen. Unterstügung der Einsassen auf den Besißungen des Prinzen von Preußen.

Provinz Schlesien, Verbesserung des Cisenhütenwesens, Pro vinz Posen. Getraide-Vorschuß der Seehandlung. Provinz We st - salen. Wohlthätiger Einfluß der Gemeinde-Ordnung in Bergisch-Glad- bah. Die Aerndte. Rhein - Provinz, Hestiges Gewitter in Köln. Schreiben aus Stettin. (Aerndte-Aussichten.)

Deutsche Bundesstaaten, Königreich Württemberg. Hantel und Judustrie von Ulm. Großherzogthum Hessen und bei Rhein. Gesez wegen des Wechselrechts in Offenbach und der Be \{ränkung der Heiraths - Befugnisse. Herzogthum Nassau, Der Gewerbe-Verein. Fürstenthum Neuß. Verhcerendes Gewitter. Schreiben aus München. (Aufenthalt der Königlichen Familie; Er- nennung; Wetter.)

Frankreich. Paris. Die Schluß-Arbeiten der Session. Der Pro zeß vor dem Pairshofe. Urtheils\spruch über die materialistishen Kom- munisten. Bermischtes. Schreiben aus Paris. (Cindrucck des Pro zesses vor dem Pairshofez die Cisenbahn-Konzessionen und die Betheili gung von Deputirten dabei.) j

Großbritauien und Jrland. London. Ernennung. Die Times über die Ansprüche britischer Jnhaber ausländischer Fonds. Schreiben Lord Palmerston's an den Gouverneur von Hong - Kong. Der Herzog von Broglie. :

Belgien. Brüssel. Ordens-Berleihungeu, Die Judustrie-Ausstel lung. Feuersbrunst, :

Handels: uud Börsen-Nachrichten.

(Ganganelli Julius Schrader.

E, » Beilage.

Amtlicher Theil.

Berlin, den 23. Juli.

Seine Majestät der König sind von der Reise nach Pill- |

niß über Deßau zurückgekehrt.

e. Majestät der König haben Allergnädigst geruht : Dem fatholishen Schullehrer Wan iek zu Osterwiß, Regierungs Bezirk Oppeln, das Allgemeine Ehrenzeichen zu verleihen ;

Die Wahl des Professors Pr. Treudelenburg hierselbst zum F ecretgir der philosophish-historishen Klasse der Königlichen Afade mie der Wissenschaften zu bestätigen; und Die Kaufleute Joseph Muhr und Joseph Arnoldt hier

selbs zu Allerh&chstihren Hof - Lieferanten zu ernennen,

L G

Se. Kaiserl. Hoheit der Großfürst Th ronfolger von Ruß land is von Weimar hier angekommen,

Ganganelli,

Ganganelli, Papst Clemens XIV, eine Zeit Bon Verfasser der römischen Briefe. 1847.

Ein sreigesinnter, reformirender Papst i in unseren Tagen cine so neue, bedeutsame Erscheinung, das sie die Blicke und das Juteresse Aller auf sich lenkt, Pius 1X. und seine Lage dünkt uns so eigenthümlich, daß man sich verwundert in der Geschichte umthut, ob dieselbe schon eine analoge Er \heinung darbietet, und in Nom selb#st|, wie anderer Orten, glaubt man Niemand passender dem jeßt regierenden Payste an die Seite seßen zu kön- nen, als Clemens XUV., jenen (GGanganelli, der sich nicht eben durch neue Schöpfungen, wohl aber dadurch, daß er die Gesellschaft Jesu der Betwe- gung seiner Zeit zum Opser brachte, cinen sto berufenen Namen in der (Ge- \hichte gemacht hat, Derartige Vergleichungen pflegen selten scharf zu tref- fen, auch halten wir den in Rede stehenden nicht eben für glüdcklih, aber Pius 1X. lenkt nun einmal die Aufmerksamkeit auf scinen Vorgänger zurü, man sängt an, sich für Ganaanelli abermals zu passioniren, wie 1770, und die Literatur begleitet, wie immer, Stimmungen und Neigungen des Tages,

Bor kurzem sahen wir ein zu Leipzig jüngst erschienenes Büchlein über Ganganelli, es giebt nur das Bekannteste und is ohne allen selbstständigen 9erth. Um so dankbarer wird man Herrn Legations-Rath vo n;Reumont, dem wohl bekannten Verfasser der römischen Briese für seinen Ganganelli sein, ein Buch; das abermals die genaue Bekanntschast seines Verfassers mit der italienischen Literatur und (Geschichte bekundet. Jun eigenthümlicher und unseres Erachtens sehr fruchtbarer Weise hat sich Herr von Reumont die Aufgabe gestellt, die historische Literatur Deutschlands und Ftaliens in näherer Wechselwirkung zu bringen, und in seltenem Maße besißt er Geschick und alle äußeren Bedingungen, um eine solche Aufgabe glücklich zu lösen. ährend wir von ihm eine dankenswerthe Gabe nach der anderen erhalten, durch die uns das in Jtalien gewonnene historische Material zugänglich gemacht wird, finden wir ihn in dem Florentiner Archivio storico unab- lässig bemüht, die Italiener andererseits bekannt zu machen mit dem reichen Stoff, der in Deutschland für Ftaliens Geschichte angesammelt wird.

Herr von Reumont liefert uns in diesem seinen nenen Werke nicht nur eine Üebersezung der Briefe Clemens X1V., sondern schildert uns auch in einer Einleitung diesen Papst inmitten seiner Zeit. Vornehmlich auf die neueren Arbeiten über Port-Rovyal von St. Beuve und Reuchlin, wie auf die Schristen von Sk. Priest und Crétineau-Joly über den Fall des Jesui- ten - Ordens gestübk, entwirft er ein klares, ziemlich detaillirtes Bild der Kämpfe zwischen Jansenismus und Jesuitismus und begleitet die Folgen derselben bis zur Auflösung der Gesellschaft Jesu. Dies is der Hinter- grund, aus dem die Gestalt Ganganelli?s heraustritt, welhe der Verfasser hier besonders in ein klares Licht stellen will, Das ganze Leben des Man- nes wird an uns vorübergeführt, seine Denk - und Sinnesweise entwielt seine politisch - kirchliche Stellung näher ins Auge gefaßt, mit ergreifender irkung werden seine leßten Schicksale erzählt. / i

Der Verfasser urtheilt über dies Alles als Katholik, aber er weiß sich den Ruhm der Unparteilichkeit zu erhalten. Er stimmt allerdings nicht in die maßlosen Beschuldigungen ein, mit denen man die Jesuiten verfolgt

Seine Briefe und Berlin,

Berl,

lassung von seinen Aemtern als Justiz Kommissarius daselbst und als Notar in dem Departement des Ober-La1 | d. O. ertheilt worden.

testens cine Stunde vor deu oben angegebenen Abgangszeiten bei dem hiesigen Hof-Post-Amte eingeliefert fein.

T ME Ut

Dem Justizrath Heym in Leberose is die nachgesuchte Ent-

esgerihts zu Tranfkfurt a. |

BefanutmaGuÊtg.

Seit tem 15ten d. M. findet zwischen Berlin und Charlotten- |

burg eine täglich 4 malige, an Sonn- und Festtagen eine malige | Briefbeförderung in folgender Weise ftatt: | l) an Wochentagen | a. aus Berlin | um 10 Uhr Vormittags, | 37 » Nachmittags, | 6 » Abends, | 8&8 » Abends (am Freitag um 10 Uhr Abends) z

b. aus Charlottenburg: | Uhr Morgens, | Vormittags,

» Nachmittags, ens, 2) An Sonn- und Fest2 a. aus Berlin : um 10 Uhr Vormittags, ) 3: Nachmittags, 10» Abends; b. aus Charlottenburg: | um 7 Uhr Morgens, » 11 » Vorlags; | G 9 LUCIIDO. Die von hier aus zu beförderude Korrespondenz muß bis spâ- |

um

| | aae: | |

G 1

—————

Berlin, den 22, Juli 1847. General-Post-Amt.

E E,

Abgereist: Se. Excellenz der Geheime Staats - Minister, Graf von Arnim, nach Kissiugen.

Der Staats - Secretair , Wirkliche Geheime Ober - Justiz-Rath und Präsident des Ober Censuxgerichtz, Bode, ugch Reinerz.

Nichtamtlicher Theil. Anlanl

Berlin, 23. Juli, Das Amtsblatt enthält nachstehende Bekanntmachung: „Ju Folge einer Benachrichtigung der Polizei- Direction der freien Stadt Bremen vom ten d. M. wird den hiesi gen Schneidermeistern und Kleiderhändlern befannt gemacht, daß auf dem im Oktober d. J. fallenden Freimarkt in Bremen dex Verkauf fertiger Schneiderarbeit und überhaupt bis auf Weiteres den Frem den nicht gestattet werden wird.“

hat, aber er beïeunt doch, daß eine Herrschaft , wie die ihrige damals war, fortan in jedem Staate, wie er auch beschaffen scin mochte, in das Reich der Unmöglichkeiten gehörte. Auch für Ganganelli wird man ihn nicht par- teiish finden, „Clemens X1V. so heißt es schon auf der ersten Seite ist kein heldenmüthiger Papst gewesen,“ „Lorenzo Ganganelli ließt der Verfasser dann seine Einleitung —— is nur ein Werkzeug gewesen, das ins Werk zu seßen, was nicht von ihm ausging, wovon el mehr eine au- ßere als innere Nothwendigkeit erkannte, was er aber nicht abzuwenden vermochte.“ Und gewiß, Clemens war kein heldenmüthiger Papst, aber er | war eine interesante, eine liebenswürdige Persönlichkeit. Der Mensch ge- | winnt in diesem Falle, was der Papst verliert. Was hier als Mangel an Stärke und Festigkeit des Willens zu rügen is , verdient dort als Milde und Demuth eines aufrichtigen Christen Bewunderung, Mangel an Welt- | flugheit erscheint als schlichte Einjalt eines Klosterbruders, die Apathie ge- | gen alle tieseren Zerwürfnisse und verwickelten Jrrungen des kirchlichen und staatlichen Lebens, als der innere Frieden einer harmonisch gestimmten, in sich völlig einigen Seele.

Der Eindruck, den die besseren Briese,

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L die Ganganelli zugeschrieben werden und die wir vor allen füc eht halten müssen, auf uns machen, 1j! ín der That ein überaus wohlthuender, es spricht aus ihnen ein warmes, liebreiches, sür alles Schóône und Gute begeistertes Gemüth, ein feiner und vielseitig gebildeter Geist. Aber aus anderen Briefen scheint uns dagegen ein ganz anderer Charakter eatgegenzutreten, cine schlaffe Scele und cin oberflächlicher Geist, Nud wir bekennen es, wir halten es für unmöglich, sich ein klares Bild von der Persönlichkeit Ganganelli's zu machen, ehe nicht die lang erörterte Frage entschieden ist, inwieweit jene Briese, die Ganga- nelli's Namen tragen, authentisch sind, Denn bekanntlich is seit ihrem er» ]ten Erscheinen vielfach die Meinung ausgesprochen, sie seien ganz oder mindestens zum großen Theile untergeschoben, eine Meinung, die sast allgemeine Geltung gewann, bis Ranke in einer Note zu seiner „Heschichte der róômischen Päpste die Briefe der Hauptsache nach sür echt erklärte, aber

Preußische Zeikun,

Saab den Mo Juli

Alle Post - Anstalten des In- und Auslandes nehmen-Hestellung - auf dieses Slatt an, für Berlin die Expedition der Alla. Preuß. Zeikung: Sehren-Straße Ur. 57. Inserkions-Gebühr sür den 4 Raum einer Zeile des Allg. Anzeigers 2 Sgr.

1847.

ch

Der biesigen „Deutschen Gesellschaft zur Versorgung vershäm-

ter Armen mit freiem Brenn-Material“/ sind durch Allerhöchste Kabi nets- Ordre vom 14. Juni d. J. die Rechte einer Corporation, #0- weit solhe zur Erwerbung von Grundstücken und Kapitalien erfor=- derlich, verliehen worden.

der sie begünstigte, nahen si ihrem Ende. Tummelylaß eines wahren Volksfestes geworden,

Rerlin, 23. Juli. Die frohen Tage unseres Bürger chüßen- , B. : g )

Jubiläums, so heiter, wie der blaue, fast stets wolkenlose Himmel,

Die Hasenhaide war der welches, wenn wir

die undurchdringlichen Staubwolken abrechnen, die unaufhörlich aus dem seit Urzeiten dort lagernden Sandmeer aufstiegen und der gan-

sie möchten wohl, meinte er, interpolirt sein. E

Derselben Ansicht is nun auch Herr von Reumont, und er hat einige völlig apokryphe Stücke ohne Weiteres aus der Sammlung fortgelajjen. Manches aber is} stehen geblieben, obwohl es der Herausgeber aucl nicht für authentish hält, wie gleich der erste Brief, bei dem die Absicht der Erfindung überdies recht augenscheinlich zu Lage liegt, Ganganelli selbst soll hier den literarischen Betrug rechtfertigen, Wir hätten gewünscht, der Verf. hätte sich die kritishe Ausgabe gestellt, das Echte vom Falschen ín diesem Briefwechsel zu sondern, seine Arbeit würde so für die historische Wissenschaft einen bleibenden Werth gewonnen haben, auch sein nächster Zweck, Charakter - und Geistesrichtung Ganganelli'’s zu schildern, würde gewiß noch glücklicher erreicht sein, denn wie kann man mit Zuverlässigkeit cinen Menschen nah Aeußerungen und Schristen beurtheilen, von denen es mindestens noch zweifelhast ist, ob sie ihm angehören. Eine solche Arbeit würde uns von dem Verf. um so willkommener gewesen sein, da es seinem gebildeten Gefühl leiht gewesen wäre, das Echte herauszusinden, wie er dies S. 42 selbst zu erkennen giebt, Das Mißliche, was immer in derar- tigen Arbeiten liegt, durfte ihu nicht abschrecken. So lange die menschliche

zen Scene mit den sich darauf hin und her

bewegenden Menschen=

massen ein fast geisterhaftes Anschen gaben, durch nichts gestört wor-

den ist. Abends sehr belebt, dem als Schießplaß eingerichteten Karlsgarten gewährt wurde. Festschmuck dieser zu einem so friedlih brüderlihen Kampfe auserse=- henen Wahlstatt mußte allerdings eine Menge Neugieriger und Schau= lustiger anlocken. forirte Hauptzelt die allgemeine Aufmerksamkeit.

zeit befindet. L i arübe h ' fügen wir hier noh ein Wort über jenes Königliche Geschenk hinzu. Die Fahne, welche ferner Pauier dienen wird, ein mischen Künstlers C.

nen Seite liest man:

u l besindet sich

Wissenschaft Stükwerk bleibt, wird sie auch aus dem Bereich des Miß- lichen nicht herausfommen,

war diese Scene noch gestern Nachmittag und wo auch dem größeren Publikum der Zutritt zu Der

Vorzüglich

Vor Allem fesselte das reich und geschmackvoll de-

Vor demselben prangte entfaltet die Königliche Fahne, das Ge-

\heuk Sr. Majestät an die hiesige Gilde, umgeben von den in einem Halbkreis aufgestellten Panieren der übrigen Gilden, unter denen si manches theuere Angedenken,

manche s{häßbare Reliquie aus der Bor- Da wir neulich uur flüchtig darüber berichten fonnten,

hin der Berliner Bürger -Schübengilde zum IRerk tes Königlichen Hofstickers und akade- F, W. Röhrich, trägt als Emblem das cktadtwappen, den preußischen Adler und den Oelzweigz auf der ei- „Treu dem König und dem Vater- und: „Vertrauen giebt Kraft‘; guf dex anderen die Umschrift : „Vriedrich Wilhelm 1V. König vou Preußen der Schühengilde zu Berlin zur Säfkular- feier ihrer am 20, Juli 1747 durh König Friedrich den Großen erfolgten oRiederherstellung zum 20. Juli 1847,“ Das Ganze is in den reisten Stoffen auf die geshmackvollste Weise ausgeführt.

©9as Innere des mit Waffenschmuck aller Art verzierten Zeltes barg gleichfalls fostbare Shäbe und werthvolle Erinnerungen aus der Vergangenheit. An der hinteren Hauptwand erhob sich das Stand- bild Friedrichs des Großen, gekrönt mit goldenem Lorbeer= franz, ihm zur Seite die Büsten Jhrer Majestäten des Königs und der Königinz vor denselben befanden sich auf bedeckter Tafel die kost- baren höchst ges{chmackvoll gearbeiteten silbernen Becher ausgestellt, welche als Preis für die besten Schüsse dort ihrer glücklihen Em- pfänger harrteu; links und rechts au den Seitenwänden waren zwei Heine vielfah durhshossene Scheiben aufgehängt, welhe im Jahre 1747 bei dem ersten Festschießen der wiederhergestellten berliner Schüten-Gilde gebranht wurden und nun wohl mit der würdigste Schmuck dieses heiteren Jubelfestes.

Jin Garten selbst wurde noch das gestern und vorgestern bereits begonnene Abschießen der verschiedenen Gilden fortgeseßt, welches den Zweck hat, den besten Schüßen jeder Gilde zu ermitteln, welcher für

Unsere Meinung, da wix einmal hierauf kommen, ist im Wesentlichen keine abweichende von der des Verfassers, nur hält er, irren wir nicht, die Jnterpolation für weniger bedeutend, als sie uns bei aufmerksamer Lektüre der ganzen Korrespondenz erscheint. Daß hier ein literarisher Betrug von Belang vorliegt, zeigen überdies unferes Erachtens die höchst verdächtigen äußeren Umstände.

Diese Briese erschienen bekanntlich zuerst in französischer Sprache zu Paris im Anfang des Jahres 1776, aljo schon 15 Monate nach dem Tode Clemens X1Y. Der Herausgeber war Louis Antoine de Caraccioli , aus ciner neapolitanishen Familie 1721 zu Mons geboren und erst 1803 nach einen bewegten, abenteuerlichen Leben zu Paris verstorben. Caraccioli, ein oberilächlicher und ziemlich leichtfertiger Skribent, bot wenig Garantie für die Echtheit der Briefe, und sie würden auch sofort von mehreren Sei- ten als untergeschoben verdächtigt. Gleich nach dem Erscheinen trat der Abbé Fréron gegen Caraccioli auf und beschuldigte ihn, die Briefe selbst erfunden zu haben. Dieser antwortete alsbald, aber die Sache wurde da- mit nur wenig aufgeklärt, man hielt sich zu schr an Allgemeinheiten, Nur ein Punkt is in Caraccioli?s Vertheidigung von Wichtigkeit, er sucht näm- lih die Entstehung der Sammlung zu erklären. Als ih \o erzählt er mih im Jahre 1758 zu Florenz befand, erhielt ich vom Monsignore Cerati und dem Abbate Lami Briefe Ganganelli?s, die meine Bewunderung erregten. Jch schrieb sie in der Absicht ab, sie dermaleinst zu veröffentlichen Als ih nun im Jahre 1762 damit umging, glaubte ih zuvor an Ganga- nelli schreiben zu müssen, um so mehr, als er damals schon Kardinal war, Es erfolgte diese Antwort : „Die Briese, mein Herr, die man Jhnen zu Florenz mitgetheilt hat, sind in Eile geschrieben und verdienen durchaus nicht die Ehre, die Sie ihnen durch die Herausgabe erweisen wollen. Jch bitte Sie daher dringend, dieselben nicht zu veröffentlichen, Was ich ge- schrieben habe, hat kein anderes Verdienst, als Freimuth und Wahrheit u. #. w.“ Caraccioli unterließ also damals die Herausgabe der Briefe. Die Zahl derselben mehrte sich aber nah seiner eigenen Aus- sage bald in seinen Händen ; dem Papste befreundete Personen, die er nicht nennen zu dürfen vorgiebt, theilten ihm angeblich immer neue Briefe mit. Die Authentizität derselben wagt er jedoch selbst nicht unbedingt zu versichern, nur ihr Inhalt, meint er, und die Stellung jener ungenannten Personen bürgten dafür, Caraccioli?’s Antwort an Fréron beschwichtigte natürlich nicht völlig alle Zweifel; in der Année littéraire erschien alsbald ein neuer Angriff, bei dem man diesmal mehr in das Einzelne eindrang- Widersprüche, Ungenauigkeiten wurden in den Briefen bemerklich gemacht, und mindestens ward dieses klar dargethan, daß ganze Stellen, wie einzelne Aus- drüe, die hier Ganganelli in den Mund gelegt waren, sich bereits in früheren Schriften Caraccioli’s vorfanden. Dieser suchte das Faktum, das er nit ableugnen konnte, in seiner Antwort dadurch zu erklären, daß er ja bereits seit langer Zeit im Besiß der Briefe gewesen sei und kein Bedenken ge- tragen habe, dieselben bei seinen eigenen Arbeiten zu benußen, e der Ueber- sezung [sei überdies Manches von der Eigenthümlichkeit des Uebersezers in die Briefe übergegangen, wie auch einzelne Ungenauigkeiten, so entstanden, Ex verwies auf die Publication der italienischen Originale, die indesseù nie-

mals erfolgt ist. Die italienischen Ausgaben beruhen auf einer wörtlichen Uebertragung der französischen, die demnach als Original anzusehen ist, So verdächtig dies Alles ist, denno finden sich in der Sammlung