ck 0 o K e M sie an dem auf heute Morgen festgeseßten Spies u Tao die würde theilnehmen „soll. Um dies as Z- ELELYL I E ar einzelnen Gilden in verschied „Abtheilungen gleihze1 s E mit aufgelegter Büchse (deren Kaliber 20 S G art E euß Ie Pfund bält) auf einer Entfernung von 600 rheinländ. Hue 1 h
E, lche 4 Fuß im Durchme||er haben und in 24 Ruge Angen, Ein jeder Schüße hatte drei Schüsse ; die Summe der ar söpes ‘Ninge bestimmte den besten Schüßen und den Theilneh- B èónigeldieBen. : S an dem Kg 54 Schlusse unseres Blattes noch nicht er- fahren, welche Erfolge dieses Königsschießen gehabt hat. Wir wer- den darüber zugleih mit eingen Worten über den Schluß diejes Bürgerfestes morgen das Nähere mittheilen.
Provinz Preußen. (Ztg. f. Pr.) Se. Königl. Hoheit der Prinz von Preußen hat zur Unterstüßung der Einsa)en jener beiden Herrschaften Flatow und Krojanke eine Summe von 2000 Rthlr. angewiesen, welche von einer besonderen Kommission unter die Hülfs- bedürftigen der gedachten beiden Herrschaften theils baar vertheilt, theils zur Anschaffung von Saatgetraide und Saatkartosseln für die ärmeren Gutsleute verwandt worden ind. Die daraus geleisteten Vorschüsse sollen zu seiner Zeit unter erleichternden Bedingungen wie- dererstattet werden, Außerdem sind auf Befehl Sr. Königl. Hoheit, um der arbeitenden Klasse Gelegenheit zum Verdienst zu geben, Wege- und Kultur-Arbeiten in den Forsten eingeleitet worden.
Provinz Schlesien. Aus Königshütte vom 20. Juli wird der Schles. Ztg. geschrieben : „Unter allen Vorrichtungen der Neuzeit, mit denen unjere Maschinenfabriken, Puddlingshütten, Walz= werke und ähr{ihe Anstalten, die gefrishtes Eisen zu großen Quan- titäten darstellen oder verarbeiten, bereichert wurden, nimmt der Dampfhammer ohne Frage einen sehr hervorragenden Plaß ein. Die betreffenden Werke Schlesiens beeilen sih deshalb, diese gewichtige Verbesserung bei si einzuführen, und so haben wir in Breslau bereits zwei Dampfhämmer (Ruffersche Fabrik) ; auf der Sophienhütte bei Mys lowiß arbeitet ebenfalls ein solcher; die Laurahütte baut an einem Dampf hammer und eben so das Walzwerk Piela bei Rudzinicß. Endlich rüstet jich auh das Königliche Puddlingswerk „Alvenslebenhütte““ zur Con- struction eines Dampfhammers und wird hierdurch eine sehr wesent lihe Verbesserung erhalten. Zur Alvenslebenhütte wurde im Jahre 1838 der Grundstein gelegt; 1843 machte man in ihr die ‘ersten Puddlings-Versuhe. Dies vortrefflih gebaute Werk enthält 10 Puddelöfen und 5 Schweißöfenz; cs i namentlih zur Darstellung von Eisenbahnen-Schienen bestimmt. Seit der kurzen Zeit seiner Wirksamkeit fertigte es ein bedeutendes Schienen - Quantum für die Oberschlesische, Neisse-Brieger und Wilhelms-Bahn anz; îm vorigen Jahre betrug seine Production an Schienen 30,000 Ctr. Jeßt lie fert die Alvenslebenhütte die Schienen für die Magdeburg: Witten- berger Bahn und erzeugte in diesem Jahre bereits 22,000 Ctr. Neben der Einführung des Dampfhammers is es aber noch eine zweite Vorrichtung, deren Anwendung auf recht vielen Werken zu wünschen wäre, nämlich die Flamm=ODefen, in denen statt mit direkter Kohlenflamme mit Gas gearbeitet wird. An vielen Orten (in Mägs desprung am Harz, in Dillenburg am Westerwalde z. B.) wurde dies Verfahren mit Erfolg geprüft; ganz insbesondere aber gebührt dem Betriebs-Beamten der Königshütter Hohofenhütte das Verdienst, sehr wesentliche Verbesserungen bei Benußung von Gasen (bei Königshütte zum Feinnen des Eisens) eingeführt und dadurch ein Prinzip fest= gestellt zu haben, dessen Anwendung bei jeder Art vou Flamm-Ofen und jeglichem Brenn=-Material, bei einzelnen Sorten des leßteren freilih mit gewissen Schwierigkeiten, noch leiht möglich ist.
Provinz Posen. Die Mühlen - Administration der König- lihen Seehandlung in Bromberg hat 600 Wispel Roggen an un= bemittelte Bewohner des Regierungsbezirks geliefert, mit der Be- dingung, daß der Betrag hierfür nah der Aerndte zurückge zahlt werde. i
_ Provinz TSestfalen. Der Elberf, Ztg. wird aus Ber- gisch=Gladbach geschrieben: „Wie große Vortheile wir dem König- lichen Geschenke der neuen Gemeinde-Ordnung verdanken, wird uns hon im ersten Jahre ihres Bestehens kund, da durch die Wahl der
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neuen Vertreter und ihre Folgen alle früheren langjährigen Klagen und Mißhelligkeiten verstummt und Frieden und Eintracht wiederge- fehrt sind. Troß der Verschiedenheit der Konfession und des Standes unserer Gemeinde - Vertreter wurde noch bei keinem Beschlusse abge- stimmt. „Nein“ und „Ja“ erfolgen nach reifliher Berathung stets wie aus Einem Munde, mit Zustimmung der ganzen Gemeinde. Diese Einigkeit is aber um so lobenswerther, als von den Urhebern frühe- rer Zänkereien Alles aufgeboten wurde, das Uebel zu ‘erhalten und dessen Vorwurf von sich abzuwerfen und der Gemeinde aufzubürden, Dies Streben wird, wie bisher, hoffentlich auch in der Folge ohn mächtig bleiben.“ : i
__ Aus Mün ster schreibt mau: „Mit raschen Schritten naht sich die trübe Zeit der Noth ihrem langersehnten Ende — eine Zeit, wo während des ganzen Frühjahrs und selbst bis zur Mitte des Jahres die Preise aller Viktualien cine enorme Höhe erreichten. Der ‘höchste Preis des Roggens war vom 19, bis 22, März, wo sich derselbe bis zu 32 — 325 Rthlr, der Malter von 6 berliner Scheffeln gestei gert hatte. Das Einschreiten unserer Stadtbehörde seßte damals der ferneren Steigerung ihr Ziel und hielt dieselbe den Preis seitdem, wenngleih nur sehr {wache Zufuhren an den Markt kamen, durch den Ausverkauf von Roggen in solhen Schranken, die vor Ueber= theurung und Wucher uns geschüßt haben. :
i Nhein-Provinuz. Ron, 3g) An 19, U gegen 64 Uhr entlud sich über Köln eines der heftigsten Gewitter, welche seit lange beobachtet worden. Kein leiser Wind kündigte dasselbe an, und drei 1n furzen Jutervallen auf einander folgende erschütternde, die Häuser bebeud machende Schläge folgten fast momentan den hef tigen Blißen, von denen der eine die Spiße des Daches der Mau- ritius-Kirche zwischen den beiden viel höher stehenden Thürmen traf und daselbst einen sehr bemerfbaren Theil des Mauerwerks heruutc1 schlug, in welchem übrigens nicht die geringste Spur einer Vergla- sung der Tuffsteine zu bemerken war. Vier Personen, zwei Soldaten mit ihren Gewehren, eine Dame und ein Herr, befanden sich gerade unter dem Punkte, wo der Blitz eingeschlagen, und es scheint nach ihrem schnellen Davonlaufen , daß sie nicht beschädigt worden sind, Ganz in der Nähe (etwa 150 Schritt südöstlih davon) entlud sich der zweite Schlag auf das Dach eines neugebauten Hauses und nahm in Scthlangenform, einen Fuß breit, die Dachschiefer hinweg, ohne weiter größere Beschädigung anzurichten.
A Stettin, 21. Juli. ut Nachrichten aus dem Regie rungs - Departèment Cöslin haben alle Feld- und Gartenfrüchte mit Ausnahme der Erbsen, welche zurückgeblieben sind und nur einen ge ringen Ertrag gewähren werden, einen guien, der Roggen und Wei- zen aber mit wenigen Ausnahmen einen vorzüglichen Stand. Die Kartoffeln berehtigen zu der Hoffnung auf eine reichliche Aerndte, wenngleih sie im Wa.hsthum etwas zurückgeblieben siud und da, wo nicht Regen fiel, bercits die Besorgniß der Trockenfäule aufs neue wieder laut wird. Die Heuärndte und der erste Kleeschuitt sind sehr reichlich ausgefallen, die Obstbäume dagegen, mit Aus- nahme der Kirschen, nur spärlich mit Früchten behangen. — Sn den Monaten Mai und Juni sind in die 3 Häfen des genannten Depar- tements 189 Schiffe eingelaufen und 203 Schiffe von dort in See gegangen.
Deutsche Bundesstaaten.
Königreich Württemberg. Der Allg. Ztg. wird aus Ulm geschrieben: „Jst es auch wahr, daß der Druck der Zeit auf cinem großen Theile unserer Handwerker, namentlich folcher, die in den Fabriken des Auslandes eine nicht zu bezwingeude Konkurrenz ge= gen sih haben, {wer lastet, so erfreuen sich do die Gewerbe un serer regsamen Haudelsstadt, welche von jeher die Blüthe derselben bildeten, die Schifffahrt, die Spedition, der Holzhandel 2c. nah wie vor derse!ben Bedeutung. Jusbesondere hat der Holzhandel in den leßten Jahren einen außerordentlichen Aufshwung genommen. Ge- genwärtig sind hier 18 Holzhandlungen, die auf 23 Lagerpläßzen, theils auf württembergischer, theils auf bayerischer Seite, ihr Ge chäft betreiben. Jn runder Summe empfangen und versenden diese jedes Jahr anderthalb Millionen Bretter und 40,000 Baumstämme, die aus dem bayerischen Oberlande auf der Jller hierher geflößt wer= den. Die Bretter gehen größten Theils nah Cannstadt , von wo
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aus sie nah dem Rhein bis Holland verschifft werden; die Baum stämme finden ihren Absaß in einem Umkreis von etwa 20 Stunden. Der bei diesem Geschäft gemachte Umsaß an Geld beläuft sih jähr= lih auf wenigstens 800,000 Fl,“ :
Großherzogthum Hessen und bei Rhein. Das am 98, Juli erschienene Regierungs- Blatt enthält :
__]. Die Verordnung vom 25. Juni d. J., die Einführung eines Wechselrechts in Offenbach betreffend. Nachdem die durch Verord- nung vom 4. März 1829 als Quelle des zu Offenbach geltenden Wechsel= rechts und Wechsel - Prozesses erklärte Ordnung der Stadt Frankfurt in Wechsel - und Kaufmanns Geschäften von 1739 durch Rathsbeschlüsse der freien Stadi Frankfurt vom 24, November und 31, Dezember 1844 meh rere Abänderungen, Zusäße und Erläuterungen erhalten hat, deren möglichst gleihförmige Anwendung in Offenbach dem Zwecke der erwähnten (Hroß- herzoglichen Verordnung entspricht; so wird verfügt: 1) Der Naths- Beschluß der freien Stadt Frankfurt vom 12, November 1844, betrefsend Abänderungen, Zusäße und Erläuterungen der dortigen Wechsel- und Merkantil- Orduung von 1739, findet in Offenbach, eben jo wie diese Wechsel - und Merkantil-Orduung selbst, Anwendung, jedo) a) mil Aus= nahme der §8. 1 und 2 als auf die, in Offenbach durch andere Bestim- mungen (Verordnung vom 4. März 1829 §. 2 litt. a.) ereßten Art, 8, 9 und 11 der frankfurter Wechsel-Orduung sich bezieheud, — b) Die Verfall zeit der im §. 7 erwähnten Meßwechsel is in Gemäßheit der Großherzog- lichen Verordnung vom 4. März 1829 8. 2 litt. c. nach wie vor der Frei- tag. — c) Die Feiertage, an welchen, nach §. 8 des Rathsbeschlusses der freien Stadt Frankfurt , daselbst weder Acceptation noch Zahlung eines Wechsels gefordert werden kann, sind in Offenbach: alle Sonntage, der l. Janmtar, der Charsfreitag, del Ostermontag,
der Himmelfahrtstag, Der Pfingstmontag, die zwei Weihnachtsfeiertage. 2) Der §. 2 des Raths- beshlusses der freien Stadt Frankfurt vom 31, Dezember 1844, betressend die 88. 6 und 8 desjenigen vom 12, November 1844, findet in Offenbach ebenmäßige Anwendung,
11. Das zweite Geseß, vom 6. Juli d, J., die Beschrä nkung del B e- fugniß zur Vere helichung betreffend, welches bestimmt: Art. 41. Der na den Art. 10 und 26 der Gemeinde-Ordnung vom 30, Juni 1821 für jede Gemeinde bestehende Gemeinderath is berechtigt, bei der vorgeseßten Regierungs-Behörde gegen die Verehelichung eines Angehörigen männlichen Geichlehts seiner Gemeinde Widerspruch einzulegen, wenn dieser Angehörige sich menscchlichem Anschen nah außer Stand befindet, eine Familie redlich zu ernähren, weil er weder zur Ausübung einer Kunst oder Wissenschaft, noch zum Betrieb eines Gewerbes oder der Landwirthschaft, oder eines an deren für den Unterhalt einer Familie hinreichenden Erwerbszweigs persón- lich befähigt i, noch ein für den selbstständigen Unterhalt einer Familie hin reichendes Vermögen besißt. Art. 2. Die Zulänglichkeit des Vermögens (Art. 1) is mit Berücksichtigung der verschiedenen persönlichen und örtlichen Verhältnisse im cinzelnen Falle zu bemessen und dasjenige der Ber- lobten dabei mit in Anschlag zu bringen. Art. 3. Ueber den von dem (He meinderathe gegen die Verchelichung eingelegten Widerspruch hat die vor- gesetzte Regierungs-Behörde zu erfennen, Gegen deren Entscheidung kann sowohl von dem Gemeinde-Nathe binnen 8 Tagen zerstö: licher Frist, als auch zu jeder Zeit von dem Betheiligten der Nekurs an das Ministerium des Innern und der Justiz ergriffen werden. Art. 1, So lange der von dem Gemeinde - Nath eingelegte Widerspruch nicht endlich als unbegründet verworfen worden is, darf die Trauung nicht vollzogen werden. Art. 5. Wenn der dem Gemeinde-Rath, welcher den Einspruch beschlossen hat, vor- sizende Bürgermeister nicht selbst die bezüglichen Ausgebote und Trauung vonzunchmen hat, so is er gehalten, den in Gemäßheit des Art. 1 gefaßten Gemeinderaths-Beschluß binnen 24 Stunden nach dessen Erlassung der fux Aufgebote und Trauung zuständigen geistlichen oder weltlichen Behörde in beglaubigter Abschrift mitzutheilen.
Herzogthum Nassau. (Rh, u. M. Zt g.) Der Gewerbe Verein für das Herzogthum Nassau, der vor etwa anderthalb Jahren ins Leben trat, erfreut sich einer großen Theilnahme und emel segens reihen Wirksamkeit. Er zählte im April d. J. bereits 812 Mitglie der, eine Zahl, die wohl gegenwärtig auf 900 angewachsen sein mag. Besonders wohlthätig wirkt derselbe durch die von ihm in mehreren Städten des Landes gegründeten Gewerbschulen, in denen Unterricht im Zeichnen, in der Geometrie, dem Rechnen, der deutschen Sprache, namentlich in der Ausarbeitung von Geschäfts-Aufjaben 2. ertheilt wird. Jn zwölf Städten blühen schon jeßt solche nüßliche, den Ele= mentar-Unterricht ergänzende und crweiternde Justiute und werden von Lehrlingen und Gesellen des Handwerker - und höheren Gewerbstandes fleißig und mil dem orfreulichsten Erfolge bequcht. Die Direction des Bereins hat dafür Sorge getragen, daß vom Zuli dieses Jahres ab, statt den bisherigen „Mittheilungen““, cin „techm=
sches Gewerbblatt“ erscheint, welches regelmäßig alle 14 Tage aus=
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unfraglich eine große Anzahl echter Briefe. Mehrere der bedeutendsten wa- ren ja schon bei Lebzeiten Ganganelli?s gedruckt worden, wie die an den Abbé Ferghen über Jtalien und den Kardinal Querini über die Theologie, Andere zeigen einen so eigenthümlichen, originalen Geist, daß an Nach- ahmung schwer zu denken ist, mindestens war Caraccioli, wie seine Zeit- genossen und seine Schriften uns vergewissern, nicht der Mann, diese Briefe zu erfindenz endlich versichern doch auch glaubwürdige Personen, Originale von Briefen Ganganelli's gesehen zu_haben, die sich bei Caraccioli finden. Am zahlreichsten begegnen uns nur Schreiben an Cerati und Lami, und da gerade diese ihrem Jnhalte nach durchaus keinem Zweifel Naum bieten und ganz entschieden cin individuelles Gepräge tragen, wird es denn doch fehr wahrscheinlich, was Caraccioli erzählt, der Stamm der Sammlung rühre von Cerati und Lami her , Lon diesen habe er die Abschriften der Briefe erhal- ten, und diese habe dann Ganganelli selbs als echt anerkannt. Von Lami will Caraccioli auc die Briefe an den Cavalier de Cabane und den Gon- faloniere von S. Marino erhalten haben, und gewiß stammen noch viele andere Briefe aus den florentiner Abschriften , wahrscheinlich alih der 23ste an den Padre Caldari , unseres Erachtens die Perle der Sammlung.
Aber erwägt man, daß sich neben diesen Briefen solche finden, die nur Gemeinpläße in einer nichts weniger als glänzenden Form enthalten, die aller Originalität des Geistes entbehren und himmelweit von denen ver- schieden sind, deren Authentizität uns am besten verbürgt erscheint, bedenkt man ferner, daß Caraccioli selbst die Echtheit der später hinzugekommenen Briefe nicht unbedingt zu versichern wagte, daß er sich “eingeständ- li in seinen Arbeiten vielfach Fälschungen erlaubte, daß er gerade in die- sem Falle, noch ehe L N wurde, das ängstlichste Bestreben zeigte Dn di einer Täuschung von sich abzuwenden, so muß man in die- fri t durchaus bestärkt werden. Starken Zweifel flößen uns na- sind D an ein, deren Empfänger nur mit Chiffern bezeichnet wöhnlichen Lesers ist Alles auf das Interesse und die Neugierde des ge- Ana e berechnet z es fehlt alle individuelle Färbung, und die hier uma La und Widersprüche, welche die Kritif entdet hat, wird man din u , i Baud Die Briefe an den Grafen *** hat man am mei- det atis Lai cha gewiß mit Recht z der 37ste Brief an die Marchesa R,, Schreiben t Nieman M is nicht minder verdächtig. Dergleichen Nicinänd 1äkl sie in fre asg zu sagen pflegt, an den Spiegel, und
i tats vfdlléihi chit è Hände kommenz aus Ganganelli's Konzepten, — Ld zu Anb emen fönnte, ist aber die Sammlung eingeständlich nicht entstanden. Und wie hätte der 33ste Brief an eine Aebtissin, der über- dies die größten Unziemlichkeiten enthält, vie sich ein Mönch am wenigsten erlauben durfte, an Caraccioli gelangen sollen! Der 15te Brief a die Signora K#%* ist voll von Frivolitäten. „Warum fich so sehr uälen, um zur Frömmigkeit zu gelangen?“ „Der heilige Paulus fibim: er uns die Vorschriften zu anständiger Unterhaltung angiebt, erlaubt uns heiteres G res, uaegumque amabilia/ Diese und ähnliche Aussprüche in d i Brie rühren niht von Ganganelli her, wenn dieser anders jéfen Brief über die Kirhe an den P. Caldari und den über die Theologie an val Kardinal Querini schrieb. Auch den 113ten Brief an einen Franzisfaner- Mönch würden wir nimmermehr für authentifch halten, so denkt nicht ein Ztaliener, und so schreibt am wenigsten ein ehrlicher Klosterbruder. Doch genug der Einzelnheiten, die sich an diesem Ort am wenigsten erschöpfen lassen,
__ Bei weitem den größeren Theil des Bandes nimmt die neuere Ueber- sezung der Ganganellischen Briefe ein, die wir Herrn von Reumont ver- danken, Schon 1777 erschien zu Leipzig eine Verdeutschung nach dem fran- zösischen Originaltert, die sich noch heute recht wohl lesen läßt. Der neuen Uebersezung liegt die florentinische Ausgabe von 1845 zu Grunde, daß sie getreu und fließend is, bedarf bei einem so gewandten Autor kaum der Er- wähnung. S. 240 is uns allerdings eine recht unbehülfliche Wendung aufgestoßen, aber selbst bei geschärfter Aufmerksamkeit haben wir doch keine zweite der Art auffinden fönnen. „Wer ein Werk verfaßt“, heißt es dort, „muß nie vergessen, daß er unter den Augen eines unbegreiflichen, aber immer gegenwärtigen Wesens schreibt, eines Wesens, von dem man nur mit der dem von ihm selbst eingesezten Kultus huldigen Verehrung reden soll,“ Wie glatt und gefügig ist doch hier die italienische Periode z um sie cin wenig zu kürzen, greift der Ueberseßer zu einer geschmaccklosen Partizipial - Construction , das heißt, den Unarten unserer Sprache zu schr nachgeben. Jn einzelnen Fällen hätte er dagegen der Muttersprache wohl treuer sein fönnen, Mancher Leser stußt vielleicht, wenn er auf Johann Baptist stößt, während ihm Johannes der Täufer von Jugend auf bekannt sein muß, und wer bei uns weiß, was ein Publican ist, liest meist auch Ganganelli's Briefe, wenn ihm anders daran liegt, französisch oder italienifch. F
Die zahlreichen Anmerkungen, welche den Briefen beigegeben sind und die das Verständniß derselben schr erleichtern, verdienen ganz besondere Anerkennung. Ga *
Julius Schrader.
Die Uebergabe von Calais an Edward I[., König von England, im Jahre 1347.
Historisches Bild von Julius Schrader in Rom. (Ausgestellt in der Königlichen Akademie der Künste.)
_ Unseren Lesern sind vielleicht noch einige Frauenbilder in Erinnerung, auf welche wir in unseren Berichten über die vorigjährige Kunstausstellung als auf Erzeugnisse eines vielversprehenden Talentes aufmerksam gemacht haben. Es schienen diese ausdrucksvollen Gestalten Vorfstudien zu großar- tigen, historishen Gemälden zu sein, welche im Geiste des Künstlers ruhen. Auf einmal hat er jeßt cines derselben aus der alten Roma zu uns her- aufgesandt, welches als ein neues, glänzendes Zeugniß dasteht, daß der Kunstgenius des jungen, \ich entfaltenden Geschlechts nicht zandert, von dem Gebiete Besiß zu nehmen, welches die Malerei nur als ihre höchste Sphäre zu verklären bestimmt zu sein scheint.
Der Künstler hat uns ein in der Geschichte der Welt nicht eben epoche- machendes Faktum vorgeführt, worin Personen handelten, die entweder welt- berühmt und allbekannt wären, oder, der Geschichte des Vaterlandes ange- hörig, unser besonderes Jnteresse in Anspruch nähmen;z feinen inhaltreiGen und folgeshweren Moment sehen wir vor uns, dessen Nachwirkun ler
Beschauen zuglèih mit in die Vorstellung Ss wiveenschengeistes
giebt uns ein Stück aus der Entwickelungs-Geschichte des
worin das Walten des christlich-germanischen Elements im Leben der Völ- fer als charafteristish bezeichnet werden fann.
Ein Blick auf die leicht verständliche, große Tafel zeigt uns, wie ein siegthronender König den riesigen Vollstrecker blutiger Todessprüche, der im Vordergrunde harrt, zur Ausübung seines Amtes aufruft gegen eine Gruppe überwundener Feinde, welche die Schlüssel ihrer Stadt demüthig an den Stufen des Königlichen Sitzes niedergelegt haben, Aber derselbe Blick be- lehrt uns auch, wie dieser düstere Moment von der hereinschimmernden Gnade überstrahlt und verdrängt wird, welche der leidenschaftlichen Bestür mung cines schönen, vor dem Herrscher hingeworfenen Weibes und der sans ten Ürberzeugungsgabe eines sast noch shöneren Jünglings, der dem |lreng befehlenden Arm fesseln zu vollen scheint, folgen muß. Ver Leßtere is der Prinz von Wales, der nachmals so berühmte f{tvarze Prinz. Die ¿Frau die heldenmüthige Gattin des dritten Eduard, die Kämpserin am Schlacht taçe von Durham. So wie sie dort den Schöttenkönig David mit dem Schwerdt besiegte und gefangen nahm, so siegt sie hier in dem schweren Kampfe der Ueberredung gegen den zürnenden Gatten für die sich unter werfenden Bürger der Stadt Calais, Diese sind links im Bilde an dem Fuße des Thrones in höchst ausdrucksvoller Composition gruppirt. Der tiefe Schmerz des Mannes, den des Vaterlandes Schicksal mehr, als das eigene, niedergeworfen hat, die Trostlosigkeit eines lockigen Jünglings, das dumps[e Brüten einer starren Kriegersecle, die ruhige Ergebung des weißhaarigen, vielerfahrenen Greises in der Mitte der so verschieden und start Bewegten, giebt ein ergreifendes Bild des chevaleresken, raschblutigen Volkes, das hier nin mit den Zeichen der Demuth, barhäuptig und barfüßig, den Strick um den Hals, vor dem fremden Sieger steht. Jhnen ist er freilich der Sieger, ihr, der erhabenen Frau, aber, der Besiegte. Es 1] das romantische Cle- ment der Anerkennung der milden Gewalt des Gemüthes und der in dem selben wurzelnd-n Liebe, die sanftere, biegjame Seile des u e Erschei» nung oft so starren und rauhen Nitterthums, die mit den Auswüchsen desselben, der Grausamkeit und der wilden Leidenschasken siegreich ringt. So wird das ganze Bild ein Blatt sur den denkenden Betrachter der Welt- geschichte, dem es einen Moment aus der früheren Entwickelungs Periode desselben BVolksstammes entgegenhält, der jebt 11 R Deutschen zu den ern- stesten und schwersten Thaten auf dem Gebiete N E berufen ist. Die Nepräsentanten jener Zeit sind hier so glücklich )aratterisirt, daß sie durch die Wahrheit ihrer Erscheinung den Behauer gefangen nehmen und durch ie Wä Ausdru hinreißen, 2 , M Ae darum nicht gern darauf verzichten , kleine Mängel zu rügen, wenn uns z- B, die cine Dame der Königin, welche zwar die Hände ringt, doch ein weng kälter in der inneren Bewegung und theatralish in der Geberde erscheint? Wir wollen lieber auf die wunderbare Harmonie der Farben , die einander zu tragen und zu heben scheinen , auf den kräftigen und sicheren Auftrag derselben, der sie uns gleichsam entgegentränt, auf die vortreffliche Zeichnung der einzelnen, zum Theil überlebensgroßen Figu- ren hinweisen, Mit dieser — wie es scheint — schon errungenen Sicher- heit in Form und Ausdruck möge sih der junge Künstler in das große Buch der Weltgeschichte versenken, und die Kunstgeschichte wird von seinen Werken zu melden haben, wie jene von den Thaten, die er malt, Ds
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gegeben und jedem der Vereins - Mitglieder in einem Exemplare uun- entgeltlich zugehen wird. Diese Zeitschrift , die nur Wissenswerthes und Erprobtes zur Verbreitung bringen soll, wird die neuesten Erfin- dungen im Gebiete der Technik, neue Fabrications - Methoden und Fabrikate 2c. in populairer Darstellung, jedoch sowohl die Erfahrung als auch die strenge Kritik der Wissenschaft beachtend, zur öffentlichen Kenntuiß bringen. Die erste Jndustrie - Ausstellung des nassauischen Gewerbvereins im verflossenen Jahre war eine bedeutende, sogar eine glänzende; 288 Gewerbtreibende und Künstler des fleinen Landes hatten {önue Proben ihres Fleißes und ihrer industriellen und arti stischen Tüchtigkeit cingesendet. Die nächste Ausstellung soll im künf
tigen Jahre stattfinden. Fürstenthum Neuß-Schleiz. (O. P. A. Z.) Ein furcht fast zur Unerträglichkeit
barer Hagelschlag, welchem nach vorheriger f gestiegener Hiße ein starkes Brausen mit orkanähnlichem Sturme vor- anging, hat am 18. Juli Nachmittag die Feld- und Baumfrüchte zum großen Theil vernichtet, Außer den ungeheuren Verwüstungen auf den Feldern wurden fast 1000 Fenster in der Stadt Schleiz vom Hagel zertrümmert, Vorhänge und Ruleaux hingen zerfeßt aus den Häusern, Schindeln, Ziegeln und Schiefer auf den Dächern der Häu- ser und Scheunen wurden ausgehoben und massenweise in den Stra ßen umhergetrieben, ganze Dächer und Scheunen, in Dörfern auch Häuser, zertrümmert und leider mehrere Menschen darunter begraben. Decen in den Zimmern wurden durchgeweicht und fielen theilweise ein. Leider sind wenig Feldfrüchte versichert. Das Wetter soll sich in gleicher Furchtbarkfeit bis Pause, Plauen, Falkenstein 2c, ausge- dehnt haben. ;
© München, 20, Juli, So viel man aus dem Bade Brückenau vernimmt, wird sich der König demnächst von dort nach Aschaffenburg begeben. Gleichzeitig wird die Königin und die Prin zessin Alexandra von dem Bade Franzensbrunn bei Eger dort ein- treffen und die ganze Königliche Familie daun in Aschaffenburg die übrigen Sommer-=Monate zubringen. : Der bisherige außerordentlihe Professor Dr. Pözl in Würzburg ist vom Könige zum ordentlichen Professor des bayerischen Staats. rechtes an der hiesigen Universität ernannt worden. Es bleibt sohin nur noch ein juridischer Lehrstuhl wieder zu beseßen, und allem Ver nehmen nach is die betreffende Unterhandlung mit einem leipziger (Gelehrten dem Abschlusse nah. i .
Alles leidet bei uns seit einigen Tagen von einer wahrhaft un- erträglichen Hiße, und man muß sich mit dem Gedanken trösten, daß sich für die so wünschenswerthe Beschleunigung der Aerndte ein gün stigeres Wetter nicht denken läßt. S
Hanne 10
Paris, 19. Juli, Man glaubt, daß die Deputirten-Kammer ihre Arbeiten bis zum 24sten d. M. beendigt haben wird. Nach den Eisenbahn - Geseß - Entwürfen, auf deren Disfussion man noch zwei bis drei Tage rechnet, wird der Geseß - Entwurf in Betreff des An lehens von 350 Millionen an die Reihe kommen und sodann das Einnahme Budget den Schluß machen. Es verlassen übrigens hon - taalch Devutirte die Hauptstadt um m thxe De partements zurückzukehren und die Aerndte - Arbeiten zu über wachen. S E E u U vOE D Berathung des Ausgabe - Budgets noch nicht begonnen hat, so wird als der früheste Zeitpunkt ihres Schlusses die erste Woche des August angenommen, Gleich nah dem Ende der Session beab= sichtigten mehrere Mitglieder des Kabinets, namentlich der Minister des Jnnern, Graf Duchatel, und der Minister der auswärtigen An gelegenheiten, Herr Guizot, Urlaub zu nehmen, um der Erstere nach Bad Ems, der Letztere uach seinem Landgut Val-Richer, sich zu be- geben.
Nach dem Brauch der Pairs - Kammer bleiben die beiden Sibe, welche Teste und Cubieres eingenommen hatten, ein Jahr lang leer. Cubieres soll nah St. Louis, im Missouri- Staat, übersiedeln wollen, wo ein Oheim desselben, der 1815 Frankreich als Flüchtling verließ, große Niederlassungen besißt, Man sagt, die Domaine wolle einen Prozeß gegen die Minen = Gesellschaft von Gouhenans anhängig machen. Das Journal des Débats hat sich damit begnügt, das Urtheil des Pairshofs über Cubieres, Teste und Pellapra ohne alle Bemerkungen mitzutheilen. Die anderen Blätter aber machen alle ihre Kommentare dazu. Die legitimistische Union monarchique ruft aus: „Jämmerliche Heuchler! Jhr gleicht der unvernünftigen Volksmasse, die aus Furcht vor Ansteckung einige Pestkranke todtschägt und damit die Pest aus dem Lande gejagt zu haben glaubt. Jhr pat einige Kranke und thut uichts zur Beseitigung der Krankheit, die im Unglauben, im Egoismus und Jch-Kultus täglich tiefere Wurzeln schlägt.“ Auch der National is überzeugt, daß dieses Urtheil der offiziellen Gewissen losigkeit in Frankreich nicht abhelfen werde, im Uebrigen aber stimmt er mit dem Constitutionnel und dem Sitecle darin überein, daß er das Schicksal des General Cubieres beklagt, mit einem Menschen, wie Parmentier, in eine Klasse geworfen zu werden, Besonders hef tig tritt die Presse auf, Sie 1! oer Ansicht, daß nah dem Aus- gaug dieses Prozesses die Stellung des Ministeriums nicht ferner
0 haltbar sei. Schon lange sei der Ruf des Herrn Teste in ¿Frage ge stellt gewesen, und dennoch
] habe ihn das Kabinet au die Spiye der Magistratur gestellt und 1hn
zum Kammer =- Präsidenten
am Cassationshofe ernannt. „Das i} eine Verantwortlichkeit“, sagt die Presse, „welche selbst der Rücktritt des Ministeriums kaum zu sühnen genügend erscheint. Dieser Rücktritt aber is nothwendig und unvermeidlich, und nur das Kabinet kann verblendet genug sein, noch daran zu zweifeln.“ Die Presse sagt dann geradezu, daß, so gut wie Teste, ein Pair von Frankreich, früher Großsiegelbewahrer und später Minister der öffentlichen Arbeiten, daun Präsident des Cassa- tionshofes, troß der wiederholten und feierlichen Beschwörungen sei- ner Unschuld für \schuldig erkannt und erklärt worden, eben so gut es sich erweisen könne, daß auch der jeßige Minister des Junern, Graf Duchatel, alles dessen schuldig sei, was ihm Herr von Girardin vor-= geworfen und worauf er nur mit einfachem Ableugnen geantwortet habe. — M0 Geschworenen - Gericht des Seine - Departements war be- fanntlih in den leßten Tagen mit einem Prozesse gegen zehn Mit- glieder einer geheimen Gesellschaft des „„materialistischen Kommunis- Res beschäftigt. Vorgestern ist das Urtheil gesprochen worden. A L Verhör ging hervor, daß mehrere der Angeklagten blos Verführte und Bethörte waren. Die Jury fand sie sämmtlich \chul- dIg, bei einigen jedoch mit mildernden Umständen. Coiffert, der thä= tigste und verderbste, wurde zu sieben Jahren Gefängniß verurtheilt, während drei andere zu ses, drei zu drei und einer zu ein Jahr Gefängniß verurtheilt wurden, :
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Der N Barbes hat aus seinem Gefängniß in Nis= mes eine Beschwerde an die Reforme gerichtet, Er verlangt, daß man ihn zurück nach Doullens bringe, denn er sei jeßt vollkommen gesund und wolle nicht, daß man ihm später sagen könne, seine Ent- fernung von Doullens sei sür ihn eine halbe Begnadigung gewesen.
Ju einer Sitzung der medizinishen Akademie wurde neulich nah= gewiesen, daß schon an mehreren Orten unter dem Militair in Folge \hlehter und unzureichender Nahrung ernste Krankheiten ausgebrochen sind, Der Militair - Arzt Scutetten erklärt in einem Bericht über
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1487 den Skorbut, an welchem die Soldaten zu Givet leiden, daß derselbe von Verschlehterung ihrer Kost herrühre, Es hat jsich daher die Meinung verbreitet, daß auch in diesem Verwaltungszweige arge Un=
terschleise vorkämen. .
General-Lieutenant Oudinot traf am 14ten zu Marseille ein und wollte Tages darauf mit angeblich wichtigen Aufträgen der Regierung nach Algerien abgehen, E s
Bon London soll ein Kurier hier eingetroffen sein, welcher De peschen über die seitens des Herzogs von Broglie über die griechi= schen Angelegenheiten begonnenen Unterhandlungen überbracht hätte.
Dr. Wolowsfi, Ober-Stabs-Arzt der polnischen Armee während der Jusurrection von 1831, ist dieser Tage hier gestorben.
Die Union monarchique versichert, daß man sehr mit Un recht der Opposition das Vorhaben zuschreibe, die Geseße hinsichtlich des Baues der großen Eisenbahnen hintertreiben zu wollen. Sie denke nicht daran. Der Schreck, welchen die in dieser Beziehung, man wisse nicht durh wen, ausgesprengte Nachricht im Kabinet ver-= breitet habe, sei so groß gewesen, daß soglei die dringendsten Ein ladungen an alle auf vierzig Stunden in der Runde um Paris sich aufhaltenden konservativen Deputirten ergangen seien, \{leunigst zu rückzukehren, um jenes angebliche Vorhaben der Opposition durch ihre Gegenwart und ihre Stimmen zu vereiteln,
Am 15, Juli Abends i} von Cherbourg das Dampfschiff „Phila delphe‘“’ mit 109 Reisenden und gegen 300 Tonnen Ladung uach New - York abgegangen; es is das zweite, womit ein regelmäßiger Dampfschiffdienst zwischen Frankreich uud Amerika anheben foll,
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Es war heute unter den Deputirten das Gerücht 1m Umlauf, diesen Morgen seien wieder mehrere Journale mit Beschlag belegt worden.
Heute sah man in der pariser Fruchthalle mehrere Proben neuen Mehls.,
Einer der Redaktoren der ehemaligen Epoque, Herr Perifaut, hat so eben die Anzeige eines neuen, von ihm herausgegebenen Jour nals, die Opinion genannt, verbreitet. Er verspricht, weniger aus- \hließend und freisinniger zu sein, als die Epoque. Nach dem darüber im Publikum umgehenden Gerüchte würde das neue Blatt unter den Auspizien des Grafen Molé redigirt werden.
Mehr als dreihundert bei der Nordbahn Angestellte haben vor gestern ihren Abschied erhalten. Das gesammte Personal foll im Verhältniß von 5 zu 2 vermindert werden.
Man berechnet, daß die seit 1830 in Frankreich aufgenommenen Staats - Anleben, mit Einschluß des noch abzuschließenden gegenwär= tigen von 350 Millionen, sich auf die Gesammt -Summe von 1192 Millionen belaufen.
General Jacqueminot, der eine Kur in Plombieres gebraucht hat, is in Paris zurück und hat den Ober - Befehl über die hiesige National-Garde wieder übernommen.
Alle Papiere waren während der ganzen Dauer der lyeutigen Börse gesuht. Das Steigen der englischen Cousols auf 897 hat nicht wenig zu der Festigkeit unserer eigenen Fonds beigetragen. Sowohl in Renten wie in Eisenbahn - Actien sanden belangreiche Umsäße statt. Judessen sind die Preise gegen den Schluß der Bör|e bei einigen Angeboten wieder etwas gewichen. Nach erfolgter An= nahme des Geseßz-Entwurfes hinsichtlih der Lyoner Eisenbahn will die Gesellschaft, welche diese Bahn zu bauen beabsichtigt, die Ein= zahlung von 50 pCt. vom Werth der Actien auf den 15. Septem ber d. J. ausschreiben,
— Paris, 19. Juli. Der traurige Bestehungs Prozeß is} vorüber, die Gerechtigkeit hat ihr Amt geübt, und an die Stelle der alle Gemüther erschütternden, jeden Augenblick wechselnden Eindrücke, welche die verschiedenen Phasen der öffentlichen Verhandlung bis zum Endresultate hervorgebracht, tritt nun allmälig die ruhigere Betrach= tung. Diese Verurtheilung wird nah allen Seiten hin eine ernste und bleibende Lehre zurülassen. Zum erstenmale mußte von dem Artikel 177 und den anderen des Strafgeseßbuches, welche die Grund- lagen des gesprochenen Urtheils sind, cine solche Anwendung gemacht werden; die Meinung, daß diese Artikel nur als eitle, nie zu verwirklichende Drohungen ius Strafgesebbuch aufgenommen seien, diese Meinung ist zerstört. Gewiß war ein solches Beispiel, wie das eben gegebene, in ¿rankreich dringend nöthig, um das erschütterte Vertrauen in die Redlichkeit der Verwaltung und ihrer Beamten nicht nur, sondern auch in die Un- bestechlihkeit der Richter und in das Ausehen und die volle unge- {mälerte Macht und Herrschaft des Geseßes wieder zu beleben, zu gleich aber auch denen, die dieses Gesebes spotten zu können glauben, als drobender Waruruf zu dienen. Teste, der ehemalige berühmte Advokat und nachherige Minister, zuerst der Justiz, dann der öffent- lichen Arbeiten, suchte gewiß als fein berechnender, klug bemessender, mit \harfem Blick alle Umstände erfassender, mit seltener Gewandt= heit sie benußender und durch lange Geschäftserfahrung unterstüßter Mann seines Gleichen! Er glaubte gewiß bei Allem, was er gethan, mit solcher Vorsicht zu Werke gegangen zu sein, daß er sich vollkommen den Rücken gedeckt wähnte. Vor drei Monaten noch, als er in der Civil - Kammer des höchsten Gerichtshofes von Frankreich den Vorsitz führte, ahnte er wohl mt, dal eun schlimmer Gedanke, entsprungen im Gehirn eines Judustrieritters von Lure, einem kleinen Städtchen im Departement der Haute Saone , hinreichend sein würde, ihm seine Ehre zu vernichten, sein Vermögen zu zerstören, Und doch ist es so gekommen. Noch nie hat auch das Unerwartete in einem Prozesse cine so vor= wiegende Rolle gespielt, als in diesem, und es fehlte nur noch die tragische Katastrophe, die zur leßten Phase den Weg bahnte, um ihn vollends aus der gewöhnlichen Linie hinauszurücken. Jedermann hatte sich bei dem Erscheinen des voluminösen Berichts der Untersuchungs Kommission des Pairshofes auf eine langsame und feierliche Verhand= lung gefaßt gemacht, auf lange, durch gewandte Dialektik sich aus=- zeichnende Plaidoyers der Vertheidiger der Angeklagten, und statt dessen, mit welch? erschreckender Raschheit erfolgte die Cntwickelung und Lösung! Einer noch ziemlich unscheinbaren Wolke gleih erhob sich die Anschuldigung und die Anklage z aber diese Wolke {woll an, und ihre verderbensprüßenden Elemente hatten sich hon entladen über die Häupter der Schuldigen, noch ehe man diese recht ins Auge fassen konnte. ;
Jn der heutigen Sibßung der Deputirten-Kammer wurde die Verhandlung des Gesct-Entwurfs in Betreff der Eisenbahn von Paris nach Lyon fortgeseßt.
Herr von Vatry: Die Erklärung, die Herr Lasnver vorigen Sonn- abend gemacht, der Geseß-Entwurf sei nicht vorgängig dem General-Consei/ des Brücken - und Straßen - Bauwesens vorgelegt worden , habe ihn veran- laßt, cinige Nachforschungen über frühere analoge Fälle anzustellen. Er habe dadurch die Ueberzeugung erhalten, daß die Eisenbahn nach Lyon über die Hochebenen, wie sie früher geführt werden sollte, so wie die Bahn zwi- schen Dieppe und Havre, sich momentan in der nämlichen Lage befunden habe. Die Kammer vertagte daher jene Entwürfe, und die Folge sei ge- wesen, daß jene Bahnen überhaupt nicht zu Stande gekommen. Er wolle glauben, daß die Gesellschaft der Bahn von Paris nach Lyon wirklich in gedrängter Lage sei. Er nehme ihre Reclamationen als gegründet an. Aber diese Meinung herrsche nicht einmüthig, bei weitem nicht ein- müthig, Er sei der Ausführung der Bahn nicht entgegen, aber die Kammer dürfe s\ch auch nicht aufs Gerathewohl hin einlassen. Er wolle also einen vermittelnden Vorschlag machen. Man solle die Ar-
beiten bis zur nächsten Session fortseßenz aber ex würde den Staat nicht
binden, durch Bedingungen, die viele Deputirte als lästig betrachteten, Der Nedner entwickelt seinen Vorschlag näher, aber es herrscht wenig Aufmerk- samkeit, die Deputirten überlassen sich überall Privatgesprächen, Er sagt, die Actionaire sollten ihre Einzahlungen leisten, thäten sie es nicht, so sollte man den Finanz-Minister ermächtigen, binnen einer Frist von 3 Monaten die Actien auf dem Platze heimzukaufen. Herr Lherbette: Wenn die Actionaire ihre Einzahlungen nicht geleistet, so komme das nicht von den der Gesellschaft auferlegten Bedingungen, auch nicht von der größeren oder ge- ringeren Länge der Dauer des Genusses, sondern blos von der Agiotage. Man habe Actien gekauft, blos um Haudel und Speculation zu treiben, nit aber um die Bahn zu bauen, Auf die Einmischung der Deputirten in die Eisenbahn - Speculation fommend, erinnert der Nedner an das, was schon früher gesagt worden: daß man nicht Actien in seinem eigenen Namen mache, dafür aber Jemand habe, der seinen Namen dazu hergebe. Er habe die der Kammer zur Verfügung gestellten Listen der Actionaire eingesehen. Allerdings kämen wenige Namen von Deputirten darin vor, dafür aber die Namen ihrer Schwiegerväter und Schwiegersöhne. Der wahre Patriotismus bestehe nicht darin, sein Geld, sei es an der Börse oder in der Kammer, aufs Spiel zu seßen. (Lärmen, Murren.) Herr Lasnver: Jch verlange, daß der Redner entweder jene Aeußerung zurücknehme oder daß er zur Ordnung gerufen werde... Man darf nicht dulden, daß die Kammer mit der Börse in Parallele gestellt werde. (Ruf: Ja, ja! Nein, nein!) Herr Lherbette: Er sei sehr er- freut über diese tugendhafte Entrüstung (Murren)z er sei überzeugt, daß ie sich gegen das Uebel viel mehr erhebe, als gegen den Redner, der das Uebel anzudeuten sich die Freiheit genommen, Jn den früheren Legislaturen hât- ten die Gesellschaften in den Journalen angekündigt , daß eine gewisse An- zahl von Actien den Herren Pairs und Deputirten vorbehalten bleiben sollte, Von dem Augenblicke an, wo man eine radikale Aenderung in den Kontrakten der Gesellschaft verlange, müsse man es auch ganz einfach finden, daß man die Namen der Deputirten kennen lernen wolle, die von
dieser Befugniß Gebrauch gemacht. (Lärm.) Er wolle annehmen, daß diese Abnahme von Acti
jen ein Aft des Patriotismus seiz aber die betreffenden Deputirten könnten nicht auf das Monopol dieser nationalen Handlungen An- spruch machen. (Gelächter.) Man solle die politischen Männer sich rechtfer tigen lassen, die feine Actien nehmen zu müssen geglaubt. (Gelächter.) Herr Gouin; Er sei in eine Eisenbahn Gesellschaft eingetreten, in die nämlich, von der jeßt die Rede sei, habe ein Theil seines Vermögens darin angelegt. Indem er so gethan, glaube er, eine seinem Lande nügliche Handlung voll- draht zu haben, in Uebereinstimmung mit seinem ganzen früheren Leben als Kapitalist, Welche Epigramme man auh auf dieser Tri büne losgelassen haben möge, und, ohne einen Anspruch zu machen auf das Monovol der patriotischen Handlungen, glaube er, daß die Kapitalisten, die gleich ihm gehandelt, etwas Gutes gethan und ein gutes Beispiel gegeben. (Beifall.) Der Nedner seßt nun das Verhalten der Gesellschaft für die Bahn von Paris nach Lyon seit der Konzession aus einander. lie habe ihr Kapital zusammengebracht, dic Arbeiten begonnen, habe also offen und loval die Ausführung der Bahn angefangen, da set dle finanzielle und industrielle Krise gekommen, Die Arbeiten seien dessenungeachtet nicht un- terbrochen worden. Es habe sich aber das Unzureichende der Anschläge der ersten Ingenieure gezeigt. Die Actionaire seien störriger gegen die Einzahlungen geworden, die Actien im Preise gesunken. Kurz, die Gesellschast habe sich zu der Erklärung genöthigt geschen, daß sie die Bahn entweder aufgeben oder eine Aenderung des Lastenhestes verlangen werde. Ob die Kammer die Gesellschaft härter behandeln wolle, die ihre Verpflichtungen ero unt, hre Verluste nachgewiesen, als die Gesellschasten, vie ihre Arbeiten nicht einmal begonnen? Das würde sicher ein sehr schlechtes Exempel sein. Es sei jeßt anerkannt, daß die ersten Kostenanschläge um 160 Millionen zu niedrig gewesen. Das Unternehmen könne nux mit Be- willigung der verlangten Äbänderung des Kontraktes sich erhalten. Herr Luneau läßt der ehrenhaften Stellung des Herrn Gouin Gerechtigkeit widerfahren, derselbe stehe an der Spitze eines bedeutenden Banquier= hauses, habe zu allen Zeiten sich bei großen finanziellen Unternehmungen betheiligt, Niemand könne also darüber befremdet sein, ihn als Direktor der Lyoner Bahn zu finden. Herr Gouin gehöre nicht zu der Zahl der Män- ner, die man habe andeuten wollen. Diese seien ihr ganzes Leben den finanziellen Speculationen fremd geblieben und hätten sich jeyt nur bethei- ligt um der Prämien willen. Der Redner erklärt sich gegen Aenderung der Kontrakte und für Verwerfung des Verlangens der Gesellschaften, das eine solche Aenderung beziele.
Großbritanien und Irland.
London, 17. Juli. Der Standard meldet, daß Herr Charles Villiers, Mitglied des Unterhauses, bekannt durch scine wieder= holten Anträge auf Äbschaffung der Korngeseße, zum ersten Kommissar des Armengeseßzes ernannt worden sei, ein Posten, der an Wichtigkeit einem Minister-Departement gleich komme.
Die T imes beschäftigt sih mit einem eben veröffentlichten par= lamentarischen Aktenstücke, welches die gesammte, seit 1823 zwischen der britishen Regierung und den fremden Mächten gepflogene Korre= spondenz umfaßt, insoweit sie die von diesen abgeschlossenen Anleihen betrifft, deren Fonds von britischen Unterthanen geliefert wurden. Die Times behauptet, daß, streng genommen, die britishe Regie- rung uicht verpflichtet sei, in dieser Art von Fällen zum Vortheile der englishen Gläubiger einzuschreiten, weil die Anleihen, um welche es sich handle, nicht von ihr garantirt worden seien. Sie erinnert bei diesem Anlasse an Castlereagh’s öffentliche Erklärung im Jahre 1814, worin es hieß, daß man nur aus ganz besonderen Rücksichten eine Schadloshaltung zum Besten der britishen Jnhaber französischer Bons gefordert habe, daß aber fortan englische Unterthanen, wenn sie ihr Geld gegen ausländische Papiere hingäben, sich wohl einprä- gen möchten, daß dies auf ihre eigene Gefahr geschehe, sie müßten denn die vorgängige Sanction ihrer Regierung erlangt haben.
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Das erwähnte Schreiben, welches Lord Palmerston an den Gou- verneur von Hongkong, Sir J. Davis, unterm 5. Juli erlassen hat, spricht sich dahin aus, daß die Regierung die jüngste im Cantonsflusse ausgeführte Unternehmen als durch das ausweichende und zögernde Verfahren der chinesischen Behörden vollständig gerechtfertigt erachte und gern anerkenne, daß er das beste Mittel gewählt habe, um spä- terhin ernstlicheren Verwickelungen vorzubeugen. Die Regierung bil- lige daher Alles, was er sowohl bei Unternehmung der Expedition als bei Unterhandlung der Uebereinkunft gethan habe, welche der Räumung Canton's seitens der britischen Streitkräfte voranging. Allerdings wünsche die Regierung nicht, ohne Noth zur Gewalt=-An= wendung zu schreiten, um die chinesischen Behörden zur Erfüllung ge= rechter Forderungen zu zwingen, weil sie der Ansicht sei, daß bei der Verhandlung mit diesen Behörden die größte Mäßigung und Geduld beobachtet werden müssez andererseits aber zweifle die Regierung fei- nesweges , daß die den chinesischen Behörden gegebene Lection auf ihr künftiges Verhalten sehr heilsam einwirken werde.
Der neue französische Botschafter, Herzog von Broglie, hat be- reits zahlreihe Konferenzen mit Lord Palmerston gehalten. Er soll mit wichtigen Vorschlägen des französischen Kabinets in Bezug auf die Angelegenheiten Griechenlands und der Schweiz beauftragt sein.
Belem
Brüssel, 20. Juli. Der König hat den neapolitanischen Mi= mistern, Herzog von Santa Cristina, Fürst von Comitini und Ritter Justin Fortunato das große Band des Leopold - Ordens verlichen, den Commandeur Spinelli, Mitglied der Konsulta des Königreichs beider Sicilien, und den Commandeur Corsi, rotofollführer des Staatsraths und Privat-Secretair des Königs von Neapel, zu Große Offizieren , den Unter-Staats-Secretair im auswärtigen ens zu Neapel, Ottavio de Marsilio, zum Commandeur, Und en preußi= hen Legations-Rath, Alfred von Neumont, zum Offizier des Lropold= Ordens ernannt.
Die Judustrie - Ausstellung wird stark besucht, Unter den aus-