1847 / 205 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

4! “ae Schwinden des geistlichen Bürgergarde legalisirt ist, das allmälige Shriur f 0.8 Mute Fin auf Angelegenheiten rei! a E S 2 A e En “in Geistlichen, zu Henri. Me Le : g P; wird vertennen, L C ) C C E Ene tes S e ein bedeutender Vortheil gewonnen ige 2E L Strebens aber gegen die zu weite Ausdehnung eni P ali bleibt Pius IX. der Abgott des Volks, „und das be- S Jahresfest des Amnestie - Crlasses am 16. Zuli, zu dem s. Gocodtó Teit einiger Zeit die großartig|ten Vorbereitungen trisst, dd eigen, daß das Ansehen und die Verehrung dieses großen Man= s agradiet aller nunmehr glüdcklih gehobenen Mißverständnisse nur

gewonnen hat. Le

x Paris, 20. Juli. Aus der Menge einzelner Thatsachen und der Nachrichten von da und dort in den nördlichen Provinzen von Spanien, besonders in Catalonien und Navarra, ausgeführten Handstreichen oder Symptomen von drohenden Bewegungen geht je- denfalls die bestimmte niht mehr zu leugnende Thatsache hervor, daß die Karlistenbanden sih überall vervielfältigen, daß sie immer feder auftreten und bereits auh aus den genannten Provinzen nach ande= ren hin sich ausgedehnt haben, wo seit Jahren keine Spur mehr von ihnen sich gezeigt hatte. Alle Nachrichten aus Navarra stimmen darin überein, daß die farlistische Partei ohne Unterlaß dort arbeitet, um einen Aufstand zu erregen, und es scheint sogar, daß ihre Agen ten bereits über bedeutende Hülfsquellen verfügen, während sie an- dererseits ihre Hoffnungen vorzüglich auf das herrschende Mißver gnügen unter der Bevölkerung und auf die üble Stimmung stüten, welche die Vorgänge zu Madrid hervorgerufen haben. Eben o be- merkt man zu Saragossa seit einiger Zeit eine ganz ungewöhnliche Bewegung unter den ihrer fkarlistischen Gesinnungen wegen bekannten Personen, und dort scheinen die Agenten dieser Sache den Glauben zu verbreiten, die gleichgesinnten französischen Legitimisten hätten sich zu Geldopfern für ihre Freunde in Spauien durch Aufnahme oder Verbürgung eines Anlehens zu Gunsten derselben ent lossen. Daß in der Provinz Toledo, also weit im Jnnern von Spanien, noch immer Karlistenbanden sich herumtreiben, obgleich ihnen neulich durh die Truppen der Königin einige {were Schläge beigebracht worden sind, is eine ausgemachte Thatsache; desgleichen, daß die Bande des Estudiante de Villasur in der Provinz Burgos, obgleih mehrmals von den Truppen erreicht, die ihr einige Schlappen beibrahten, neuerdings erst wieder den Postwagen, der zwischen Bur gos und Sautander geht, überfallen, gusgeplündert und dann ver- brannt hat, ein Verfahren , das nun auch die Banden in Catalonien allgemein angenommen zu haben scheinen. Nun erhalten wix aber auch aus Catalonien bestimmte Nachricht, daß eine Bande von nahe an 100 Mann unter Führung des Einäugigen von Ratera und eines anderen Chefs, Namens Cendros, am 5. {on wirklich den Ebro über- schritten und nah dem Maestrazgo sich gewendet hat, Kurz nach dem Uebergange über den Strom hatte sie auf dem rechten Ufer desselben ein hartnäckiges Gefecht mit einem Theile des Regiments „Saragossa“, in welchem sie aber den Kürzeren zog. Der farlistische Oberst-Lieutenant Don Manuel Sanchez fiel dabei als Gefangener den Truppen in die Hände. Der Gefe politico von Tarragona, Herr Belza, der durch seinen unklugen Cifer den Erfolg der wohlbereh-= neten Maßregeln des General-Capitains Pavia in Betreff des Auf= \hubes der Refkruten-Aushebung für das Heer vereitelt hatte, ift nun vorläufig abgeseßt, und der General Aynat versieht einst- weilen seine Stelle. Die Bande des Färbers von Caletrus war es gewesen, welche am 6ten in der Gegend zwischen Jgualada und Cer vera die zwischen Madrid und Barcelona gehende Diligence auge halten und nah Wegnahme aller Briefe verbranut hatte. Von vie- len Orten hört man von Drohbriefen farlistisher Banden - Chefs an die Ayuntamientos der kleinen Städte und Flecken, worin sie mit Akten der unerhörtesten Grausamkeit sh dafür zu rächen drohen, wenn ihnen niht gewisse Geld-Summen zugestellt werden. Die Kar- listen verbrennen aber niht blos Postwagen und Diligencen. Jn der Nacht vom 7ten steckten sie alle Getraidefelder des Alkalden des Dor fes San Daniel, fast in unmittelbarer Nähe von Gerona, in Braud. Dieser Alkalde is wegen seiner besonderen Hingebung für die Sache der Regierung bekannt. Durch die Handstreiche, welche die Karlisten neuerdings auf der Heerstraße zwischen Barcelona und Lerida, beson- ders in der Gegend von Cervera und Jgualada, Lerübt haben, sah sich der General- Capitain Pavia genöthigt, in aller Eile die Ebene von Tarragona zu verlassen, um nah Jgualada zu eilen. Am Kten traf sein Vortrab zu la Panadella ein. Jn dem Distrikte von Tarragona war der General-Capitain ziemli glücklih gewesen. Ein gewisser Cua

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dros, der mit einer Anzahl waffenpflihtiger junger Leute eine Bande gebildet hatte, wurde so hart von ihm gedrängt, daß er si endlich nah s{werem Verluste gezwungen sah, sih zu ergeben. Jm Gan- zen hat sich der Stand der Dinge in Catalonien eher verschlimmert als gebessert. Abgesehen vou der Gunst, in welcher die Bauden bei dem Landvolke stehen, haben sie noch den großen Vortheil, daß sie aus Leuten zusammengeseßt sind, welche “alle Wege und Stege des Landes kennen, Wo sie sih auch befinden mögen, immer haben sie in ihrer Mitte Leute, die ibnen als sichere Führer dienen, wäh rend die Soldaten der Königin, mit Ausnahme der Gendarmen, im Allgemeinen dem Fürstenthume fremd sind. Das herrliche Wetter erlaubt übrigens jeßt den Truppen wie den Banden, überall zu bi- vouakiren. Das Schlimmste bei der Sache ist aber, daß der Gene ral=- Capitain Pavia noch immer nicht hinreichende Streitkräfte besißt. Biele Punkte im Junern des Fürstenthums müssen permanent besebt bleiben, und eben jeßt läßt der General - Capitain eine Anzahl neuer Punkte von Barcelona bis Lerida befestigen, um dieselben mit Trup pen Abtheilungen beständig zu beseßen und \o die Sicherheit der Ver bindungen auf dieser wichtigen Straße nah Saragossa und Madrid wieder herzustellen. Aber dadurh werden aufs neue ansehnliche Truppen- Abtheilungen den Operationen im Felde entzogen. Die Re gierung wird daher wohl endlih seinem Verlangen um weitere Vei stärkungen entsprechen, und sobald die Armee unter General Manuel de la Concha aus Portugal zurückgekehrt i} , einen Theil derselben nach Catalonien shicken, während der andere nah Navarra bestimmt jein joll, um auch dort auf alle Fälle gefaßt zu sein. Ju den drei basfischen Provinzen hat man bisher uoch wenig Symptome karlisti scher Umtriebe bemerft. S Ukl

Konstantinopel, 7. Juli. Dieser Tage langten hier von der griechischen Hauptstadt vom 3. Juli datirte Depeschen an, welche die griechisch- türkische Differenz betreffen sollen. Gleich nah Aukunst derjelben hatte der österreichische Jnternuntius eine lange Unterredung mit dem Reis=-Cfendi. (s heißt, der Sultan habe sih die Entschei- dung dieser Sache selbst vorbehalten, und da ihm die Comnmunicatio nen aus Athen noch nicht vorgelegt wurden, so fann über ein be- stimmtes Ergebniß in diesem Augenblick nicht berichtet werden.

Die Ratification des türkisch - persischen Traktats is von Seiten des Großherrn bereits erfolgt. Man glaubt, das durch den Traktat begründete gute Vernehmen mit Persien werde von Dauer sein, da man sich zur Schließung desselben in den Unterhandlungen nicht über- eilt hat und die Bestimmungen des Traktats nur nach der reifsten Ueberlegung angenommen worden sind.

Der alte Tahir Pascha, der durch seine Energie bekaunte che- malige Groß-Admiral der osmanischen Flotte, ist zum Pascha von Bos nien, der unbotmäßigsten, unruhigsten Provinz des türkischen Reichs, ernannt worden. Man hofft, es werde der entsclossenen Konsequenz seines Charakters gelingen, die Wildheit der Muselmänner jeuer Pro vinz und ihren Haß gegen die christlicbe Bevölkerung einigermaßen zu bändigen.

Der Groß-Admiral Mehmed Ali Pascha is auf dem Punkt, mit einem aus fünf} Linienschiffen, fünf Fregatten und einigen kleinen Fahr= zeugen bestehenden Geschwader die gewöhnliche Rundreise im Arwipe lagus zu unternehmen.

Der Sultan hat dem Klavier- Virtuosen Franz Liszt den Groß- herrlihen Verdienst-Orden verliehen.

Ein hiesiges Blatt läßt sih unterm 23\ten v. M. aus Salonich schreiben: Die Erscheinung des Rebellen Dschuleka bei Argyrokastro und Delwino sei feine vereinzelte Thatsache ; neuere Berichte schilder- ton Albanien als im Zustande großer Aufregung begriffen. Eine Wi derstands-Partei mache sih sowohl in Ober= als Unter - Albanien be merfbar, Die Arnauten, die ihre Landsleute nah fünfjährigem Dienst nicht in ihre Heimat zurückkehren sehen, wollen ihr Truppen-Kontin- gent für die Großherrlihen Regimenter nicht stellen. Schwärme al- banesischer Marodeurs trieben ihr Unwesen bei Jakova, Jpek und Débri uud hätten schou zehn Dörfer mit Rau, Mord und Brand legung heimgesucht, Der dort kommandirende Pascha sei in Peison gegen die Aufrührer gezogen und habe einen Awui - Pascha für die Zeit seiner Abwesenheit von Monastir mit dem Vorsi des Kriegs- raths beauftragt. S :

Nach Berichten aus Mo}sul vom 14, Juni, die mit der bag- dader Post hier eintrafen, hatten die oömauischen Truppen die Stadt Dschestre verlassen gefunden. Bedrhan habe sie beim Anrücken der- selben geräumt, sich ans andere Tigris -Ufer gezogen und die Brie abgebrochen. Nach einem leichten Scharmütel zwischen den beiden durch den Tigris getrennten Heeren seien am Ateu die Großherrlichen

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Truppen über den Tigris gegangen, um ins kurdishe Bergland zu dringen , wo ihrer größere Austrengungen warten. Neulich ‘ieß es, Bedrhan sei mit 200, höchstens 300 Anhängern in eine Bergveste eingeschlossen, und jeßt wird ihm ein Heer zugetheilt, :

Vermischtes.

Zn Westpreußen is das vielfach empfohlene Ausseßen von Kartof sel-Pfslanzen mehrsah in Anwendung gebracht worden und hat einen guten Crsolg gehabt. Die Pflanzen haben bereits Knollen in der Größe von Tau beneiern angeseyt, während die in gewöhnlicher Art geseßten Kartoffeln be- deutend zurückgeblieben sind. Auch die aus Saamen gezogenen Kartoffel- Pflanzen jollen einen gedeihlichen Fortgang versprechen.

WBonn, 19. Juli. (Rh. u. Mos. Ztg.) Unsere Stadt ist seit ei- mger Zeit im Besiy einer Kunstsammlung, deren Besuch allen Freunden dex Kunst in Wahrheit empfohlen werden darf. Nachdem nämlich der von dent hiesigen Hospital-Verein aus bloßen Mitteln der Privatwohlthätigkeit unter nommene Bau eines großen Armen-Hospitals, dessen Verwaltung barmher- zigen Schwestern vom Orden des heiligen Karl übergeben worden, int Laufe dieses Sommers bis zur Hälfte vollendet worden, hat si ein beson derer Berein gebildet, um in den bereits fertigen Näumen eine große Kunst- Ausstellung zu veranstalten, deren Ertrag zum Hospitalbau bestimmt ift, Aus der Kirche, drei großen Sälen und einem Theil des Korridors sind durch bretterne Zwischenwände dreizehn Räume gebildet worden, worin nach der vom Herrn Professor Moseler aus Düsseldorf gegebenen Anleitung die Kunstsachen in eben so zweckmäßiger als geschhmackvoller Weise ausgestellt sind, Durch die große (Gefälligkeit der Besißer von Kunstwerken sowohl aus der hiesigen Stadt, als aus Köln, Koblenz, Düsseldorf und anderen Orten findet man hier eine große Zahl seltener Kunstsachen beisammen, die sonst weit zerstreut und zum Theil selbst {wer zugänglich sind. Wir heben un- ter Anderem hervor aus der italienischen Schule eine heilige Jungfrau mit dem Kinde von Francesco Francia und einen Kopf von Titian, aus der niederländischen Schule mehrere Land- schasten von RNuysdael, eine überaus aumuthige Nachmittags - Scene von Braeleer, ein herrlihes Portrait einer vornehmen Dame von Van und einen im Honigraub ertappten prächtigen Bauer von Ru- bens, aus der spanischen Schule ein herrliches, lebensgroßes Bild von Ve- lasquez, aus der deutschen Schule eine tief ergreifende Kreuz-Abnahme von Harxri met de Bles, eine überaus liebliche h. Jungfran mit dem Kinde vom Meister Stephan , Verfertiger des kölner Dombildes, und vor Allem einen Christus am Kreuze von Lukas von Leiden, ein großes, überaus reih und sorgfäitig ausgeführtes Werk, welches anerfannt eines der bedeutendsten (Gemälde in unserer Provinz und allein schon eincr Reise werth is. Auch die neueren Künstler sind durch ausgezeichnete Werke würdig vertreten, dic zu nennen zu tweitläufig wäre, Die Gesammtzahl der Gemälde beläuft sich auf beinahe 500, Dazu kommt aber noch eine Sammlung anderer Merfkwürdigkeiten: zwei an drei Fuß hohe etruskische Vasen, ein prächtiges Kreuz und zwei Reliquien - Kästchen bvzantinischer Arbeit, sehr schöne alte Waffen, chinesische Gößen, japanische Waffen und musikalische Jnstrumente und eine Auswahl von Kupserstichen, die in solcher Vollendung selten an getroffen werden, darunter namentlich ein Probedruck des bekannten Abend- mahls des Leonardo da Vinci, welcher aus der Sammlung des Herzogs von Buckingham acquirirt worden und jeßt zu tausend Thalern geschäßt wird, Die Reichhaltigkeit des Gesammelten erfordert zum rechten (Genuß einen längeren oder wiederholten Besuch Die Ausstellung wird bis zu Ende August dauern.

Eisenbahnen und Dampfschifffahrt.

Breslau, 24. Juli, Nachdem gestern auf der Neisse-Brieger Eisenbahn eine Cinweihungsfahrt bis Bösdorf (eine Meile vor Neisse) stattgefunden hat, wird dieselbe morgen dem allgemeinen Verkehr über geben werden.

Paris, 20. Juli. Das hiesige Cisenbahn=Journal mel det: „Der internationale Dienst für den direkten Waarentransport von Paris nah Köln und Aachen und umgekehrt hat am 15ten d. M. begonnen. Der Transport geschieht, ohne daß eine Umladung stattfindet, und ohne daß der Waggon, in welchen in Paris S Waa ren gepackt werden, einen Augenblick die Bahn vor Jeiner Ankunft in Preußen verläßt, DiE Fahrten [ua zweimal wöchentlich statt, von Paris Montag und Donnerstag Vormittags). 901 Köln Mitt woch und Sonntag Nachmittags; von! Aachen Moutag und Don- nerstag Vormittags. Die Züge, welche Montags vou Paris abge- hen, fommen in Aachen und Köln den Lonnerstag darguf anz die, welche Donnerstags abgehen, langen Sontags an, Lie Lauer der Fahrt is durch die Aufenthaltszeiten an A verschiedenen S tationen der französisch belgischen und preußischen Oränzorte erklärlich,

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Sas L A8 rep? i amis C Cnt 16 tao ua Frnes erin rhr e S Balve: x Em ce

Allgemeiner Auzeiger.

2s Bekanntmachungen.

Berlin-Stettiner Eisenbahn.

Die Zinsscheine zu den nachstehend bezeid neten von uns ausgegebenen Actien i ba jeßt 08 nicht zur Realisirung vorgelegt worden, und zwar: :

a. der Zinsschein Nr. 1. zu den Actien Nr. 2899. 3604 a. 6884, 9653 b, 10,177, 10,281, 11 676 12,479, 12,489, 12,481, E b, der Zinsschein Nr. 2, zu den Actie Nr. 1256. 9337 a, 8035, 9653 h. i 1,676, t c. der Zinsschein Nr. 3. zu den Actien Nr. 978, 1256. 1415. 4692, 5192, 5337 a. u, b. 5393,

6191, 6192, 6193, 6194, 6197, 6725, 6884, 6981.

7342, 7343. 7474. 78536. 7961. 9651. 9652, 9653 b.

10,857b. 11,574. 11,676. 12,015. 18,762. 19,975 z,

20,425 b. 20,731 a, 20,942 b, 20,943 4, 20,943 b.

20,944 4, 20,999 a. /

d, der Zinsschein Nr. 4 zu den Actien Nr. 978, 2288. 2289, 2290. 2291, 2292, 2558 4

4839, 9653 b. 11,676, 20,445 b, i

e. der Zinsschein Lit, a, zu der Jnterims- Actie

[807 b]

machung ab gerechnet, eingelöst werden, dieselben an nullirt und die darauf fälligen Zinsen zur Gesellschasts Kajse werden eingezogen weiden, Stettin, den 19, Juli 1847. P E

Magdeburg-Wittenberarsche Eisenbahn.

sordern wir die Herren

sellschaft hierdur in Gemäßhe t M he Em isa JOIOAIE & M N SMOpeN bes. S N, ‘des Directorium der Magdeburg-Wittenbergeschen Eisenbahn

nen einzureichen,

Kütscher. Linke,

Ueberbringer als geleistet ist.

die Zahlung der von 10 Prozent dieser Rate

schaft verwirkt, Ersolgt inner erneuerten Aufforderung die

Nachdem der Herr Fi- nanz - Minister mittelst Reskripts vom 18ten d. Mts, die Ausschreibung der 4ten Rate des Ae- tien-Kapitals der Mag-

“Yao deburg -Wittenbergeschen Eisenbahn - Gesellschaft zum 1. bis 10, Septem ber d. J, genehmigt hat,

Actionaire der genannten Ge-

so wieedas durch die früheren

Magdeburg, den 20, Juli 1847.

(Gesellschast.

ursprüngliche Zeichnung Dan Actionair auf den Empfang von Actien für erloschen nichtsdestoweniger aber von dem ursprünglichen i E zeichner die ausgebliebene Nate nebst Verzugszin|en und die Conventionalstrafe gerichtlich einzuziehen.

Das eine dieser Verzeichnisse muß auf einem ganzen Bogen geschrieben sein und verbleibt bei den eingelicferten Quittungsbogen; auf dem ande- ren wird die Einlieserung der Quittungsbogen beschei nigt und es können acht Tage später die Quittungsbo- gen gegen Rückgabe des Einlieserungsscheins, dessen zur Empfangnahme ermächtigt erach tet wird, da wieder abgeholt werden, wo die Zablung

Actionaire, welche binnen der sestgeseß ausgeschriebenen R haben nach §. 14 des Statuts eine C zum Bor

ite nicht leisten, onventionalstra se theil der Gesell halb 6 Wochen nach einer Zahlung der rückstäudigen Nate und der Conventionalstrafe nicht, so siud wix be- rechtigt, die bereits geleisteten Zahlungen als verfallen, j Einzahlungen und durch die (

jen zu erklären,

i Apoints von 10 Thlr. gusgestellt, Zins tragend gleich- | zeitig ein coursables Papiergeld repräsentiren, und den | Junhabern neben voller Sicherheit noch besondere Vor= | theile gewähren, zeigen wir hiermit an, daß wir mit de1 | Ausgabe dieser Obligationen in größeren und kleinen | Posten beauftragt sind. Prospekte werden gratis e! theilt, Berlin, 20, Juli 1847. i

A H Hemmann C |

I de Lider 28,

Co

ten Frist _die

[898 b] Zahlung von Huss,-HOpe- schen Certifikat-Coupons.

Die bei uns angemeldeten, A Mai âs & verfallenen Coupons von Russ1sch -Hopeschen Ler- tifikaten Ater Serie, werdeu mit

„Dreizehn Thaler Sechs- zehn SilbergroschenPr.CI.

per Coupon von 125 SRbI.“

ani egebene Anrecht

Actien-

Nr. 13,612,

f. der Zinsschein Litt, d. zu den Jnterims- Actien

Nr. 4896, 11,650, 12,978.

s der Zinsschein Litt. e. zu den Jnterims- Actien

Nr. 4868 a. 7503, 8807 4, 9373. 12,216.

Wir fordern die resp. Jnhaber dieser Zinsscheine da- her zur Abhebung der darauf fälligen Zinsen bei Ver- meidung der im §. 17 unseres Statuts gedachten Nach- theile auf und bemerken in leßterer Beziehung, unter Hinweisung auf die Bekanntmachung vom 21, Februar v, J., hierdurch ausdrücklich, daß, weun die Zinsscheine Nr, 4 und 2 und die Coupons der Znterims - Actien nun nicht in 8 Wochen, vom Tage dieser Bekannt-

Ziatuts Die Aten zehn Prozeul des ac- tien-Kapitals in den Tagen vom 1. bis 10, September d. J.

entweder bei unserer hiesigen Hauptkasse (Schifferstraße Nr. 1 und 2) oder bei Herrn S. Herz

In Berlin (Dorotheenstraße Nr. 1) während der Vormittagsstunden von 9-——12 Uhr einzuzahlen,

Zeder Einzahler hat mit dem betreffenden Quittungs- bogen zwei uach den laufenden Nummern geordnete gleichlautende und mit seiner Namensunterschrist verse-

dene Verzeichnisse zu denen Formulare an den oben-

genannten Orten in Empfang genommen werden kön-

Hirte, Stellvertreter des Vorsißenden.

[795b]

(Chemnitz - Riefaer Eisenbahn. Prioritäts - Obligationen.

Mit Bezugnahme auf die von dem

2c, Direktorium der Chemniy - Riesaer

3 Eisenbahn Gesellschaft in den öffentlichen SBlätteru mitgetheilten Prospektus über

eine Anleihe von 2 Millionen Thaler

==in Prioritäts - Obligationen, welche in

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von heute an Bis 31. Au-

oUSÍ L E. an nnSCr6eT Kasse bezahlt “Berlin, am 24, Juli 1847.

Anhalt und Wagener.

Brüder-Str. No. 5.

Das Abonuement beirägt:

2 Üfhlr. für 4 Iahr. 4 Rthlr. - 2 Jahr. S Uhle. - 1 Sake.

in allen Theilen der Monarchie ohne Preis - Erhöhung.

Lei ctuzelnen lummern wird

der Sogen mit 25 Sgr. berehnet.

e o 205,

PRREZE N E ¡E MOES C R Ci R R 5A I i A P l A A d Ai A E L T I E

V LL

Amtlicher Theil, Inland. Provinz Schlesien. Abreise des Prinzen Provinz Sachsen. Aerbau -Schule in Badersleben. Provinz. Deputation an den Prinzen Friedrich. Deutsche Bundesstaaten. Königreich Bavern, Könialicher laß wegen Beaufsichtigung des Getraidehandels, Reijen der Königli- chen Familie. Érnennung. Deputation von Würzburg an den König. Großherzogthum Oldenburg. Stiftung eincs Nordsee - Säugerbundes, Eisenbahn Freie Stadt Frankfurt. Verhandlungen der gesezgebenden Versammlung. Pesta- lozzi-Stiftung. : ;

DIe Frage.

Fraukreich. Paris. Pairs- und Deputirten - Kammer. Talabot's Klage vor dem Zuchtpolizeigeriht wegen der Veröffentlichungen über die algieriscbe Minen-Gesellschaft. Vermischtes. Schreiben aus Paris. (Eisenbahn - Geseßentwürfe in der Deputirten -Kammer; das Getraide- _Geseß in der Pairs-Kammer.)

Großbritanien und Jrland. London, Hofnachribt. Parla- ments - Verhandlungen : Die Bill wegen Errichtung eines Bisthums in Manchester is im Comité durchgegangen; Lord Brougham über die dies- jahrige Parlaments-Sessionz Sind soll der Präsi“ entschaft Bombay ein- verleibt werden. Termin der Prorogation. Lord John Nufssell vor seinen Wählern in London. Bermischtes,

Schweiz. Kanton Ber n. Weitere Berathung in de! Frage auf der Tagsaßung.

Handels- und Börjen-Nachrichten.

Sonder bunds-

A, „(ele K onigsderg.

Kunst und Künstler in Rom zur Zeit Papst Paul's des Dritten. Zeitschrist, Leipzig. Zur Geschichte der Musik. Ultona.

v) s 1911 Neuer Komet,

Amtlicher Theil.

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht :

Dem Regierungs-Rath und Professor Dr. Delbrü ck zu Bonn den Rothen Adler-Orden zweiter Klasse mit Eichenlaub; dem Plaß Major Hauptmann Kurz in Glogau und dem Premier =- Lieutenant Oesterreich des 33sten Infanterie-Regiments (lsten Reserve-Regi ments) zu Graudenz den Rothen Adler -= Orden vierter Klasse; dem Hauptmann a. D. und Rittergutsbesißer Ulrich von Maitiß auf Fakobsdorf, Kreis Neumarkt, den St. Johanniter-Ordenz so wie dem agräflich von Saldern - Ahlimbschen Ober = Förster Beyer zu Ringenu- walde in der Uckermark das Allgemeine Ehrenzeichen zu verleihen.

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Kae Bibto tel.

Jn der nächsten Woche vom Lten bis 7ten- k, M. findet, dem . 24 des gedrukten Auszugs aus der Bibliothek -Qrdnung gemäß, ie allgemeine Zurlicklieferung aller aus der Königlichen Bibliothek entliehenen Bücher statt. Es werden daher alle diejenigen, welche Biicher der Königlichen Bibliothek in Händen haben, hierdurch auf- acfordert, solche während dieser Zeit in den Vormittagsstunden zwi schen 9 und 12 Uhr gegen die darüber ausgestellten Em pfangs scheine zurückzuliefern. Die Zurüclrahme der Bücher er folgt nah alphabetisher Ordnung der Namén der Entleiher, und ( A bis H am Montag und Dien'ag, von (5 dis R ant

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von

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und Künstler in Kom zur Zeit Papst Paul's

Kunft ¿ Ey des Dritten.

Les Arts en Portugal. Lettres adressées Aa Société scientifique de Berlin et accompagnées de

artistique el ] | Paris, Re-

documens, par le Comte A. ERaczyneli. S S

Das reichhaltige Buch des Grafen Athanasius Naczynski über die bildenden Künste in Portugal, dessen Fortsezung man mit nächstem ent- gegenschen darf, enthält einen so interessanten wie wichtigen Beitrag zur Schilderung der künstlerischen Zustände in Nom zur Zeit Papst Paul's li], Es is der Bericht des Miniaturmalers (Illu minators, nach dem Sinne, welchen auch Dante [Fegefeuer, X, Ol von OVderist aus Gubbio und Franco Bolognese redend, dem Worte alluminare giebt) „und Architekten Francisco Hollanda über seine Kunstreise nach Ztalien und sein romisches Leben. Francisco war um das Jahr 15098 1n Lissabon geboren, Sohn eines niederländischen Miniaturmalers, Antonio, der unter dem Kü- nige Dom Emanuel, zu dessen Zeit (1495 1520) Lusitanmen seine \chön- sten Tage sah, o daß ihm mit Necht der Beiname des Glücklichen ge- bührt, nah Portugal kam, wo er sich niederließ, um dort, wie in Castilien, seine Kunst auszuüben, Die vorzüglichste Thätigkeit des Sohnes fällt in die Regierungszeit Dom Joao's 111, (1520— 1557). Von seinen Arbeiten sind u. a. Klosterbücher zu Thomar und Belem geblieben ; mehrere dersel- ben kamen während der französischen Occupation abhanden. Dom

nouard.

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§0ao trug ihm überdies Zeichnungen von Heiligengestalten für die Chorgewänder und Parate zu Belem auf, die indeß niht ausgeführt wurden; auch ent- warf er Darstellungen für Gold- und Silberarbeiten, wie die apokalyptischen Thiere für eine Jufulz ja er erwähnt, daß er die Zeichnungen der Chri- stusbilder für die Kommunions-Hostien in Portugal gemacht habe. Jm Pa- last Saldanha zu Lissabon sieht man von ihm ein von seinen Landsleuten übermä- ßig gepriesenes Oelgemälde, die Taufe des h. Augustinus. Er sagt bei verschiedenen Veranlassungen, er sei nicht Maler, sondern blos Jlluminirer, aber schon in Rom fkopirte er in Oel ein altes Bild des Heilands in der Lateran- kirche, Die Bildnisse des Königs und seiner Gemahlin, Katharina von Oesterreich , verfertigte er im Jahre 1554, Jm Jahre 1538 verließ er die Heimatz daß er im Jahre 1539 in Rom war, geht aus folgender Notiz hervor: „In der Kirche de&_heiligen Apostels Petrus, am Altar, unter welchem heine Reste ruhen, ing ih den Leib unsers Herrn Jesu Christi aus den Händen des heiligen Vaters Paul’s 111, am Ostertage des Jahres 1539, in Gegenwart aller Kardinäle und des Hofes, mit den Gesandten der christlihen Könige und einer kleinen Zahl vornehmer Römer, und dies ist es, was von Allem ih mir zur höchsten E- ce anrechne,“ Als Architekt

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Berlin,

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Große Kunst-Ausstellung im

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___ Wegen des auf Allerhöchsten Befeh| lings Monate verlegten Zeitpunktes der sten großen Kunst-Aus-= stelung 1m Könmglichen Akademie = Gebäude hierselbst cheint es messen, imm Interesse der aus ellenden Künstler und der . geehrten

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Kunst = Vereine die nahfolgeuden Bestimmungen chon jeßt bekannt zu machen und um deren geneigte Beachtung zu bitten.

4) Die Kunst- Ausstellung wird am 3. April 1848 eröffnet und aim 7, Juni geshlo}en.

-) Nur die von den Künstlern selbst oder auf deren spezielle Ver- anlassung angemeldeten Werke werden zur Ausstellung zugelassen, was auch dann gilt, wenn dieselben nicht mehr im Besitz der Künstler sind, indem weder die Echtheit der Arbeit noch die Bestimmung deiselben für dieje Ausstellung zweifelhaft sein :

__9) Die s\criftlichen Anzeigen der aunszustellenden Kunstwerke müssen vor dem 1, März k. J. bei dem Juspektorat der Akademie eingegangen jein, um in das zu druckende Verzeichuiß aufgenommen zu werden, und zu diesem Zweck außer den vollständigen Namen und dem Wohnort des Künstlers eine kurze Anzeige des Juhalts der eíu- zujendenden Kunstwerke nebst der Bemerkung enthalten, ob dieselbeu käuflich sind oder ncht. Mehrere Gegenstände fönnen bei diesen Anzeigen nur dann unter Einer Nummer begriffen werden, wenn dieselben in einem gemeinschaftlihen Rahmen befindlich sind. |

4) Die vorläufige Aufnahme dieser Anzeigen in das Verzeichniß berechtigt nicht zu dem Anspruh, daß die angemeldeten Gegenstände auch wirklih ausgestellt werden.

5) Die Kunstwerke müssen bis zum 15. März k. J. bei dem Jnspektorat der Akademie mit zwei gleichlautenden Verzeichnissen, wovon das eine als Empfangsbescheinigung zurückgegeben wird, ab- geliefert werden; später eintreffende werden nur insofern berücksich= tigt, als zur geeigneten Ausstellung derselben noch Plaß vorhanden ist. Eine Umstellung der schon Pplacirteu Gegenstände zu Gunsten der später eintreffenden darf nicht gefordert werden.

6) Zur Bequemlichkeit des Publikums und zur Erleichterung der Geschäftsführung werden die Finsenter ersucht, jedes Werk an einer sihtbaren Stelle mit dem Namen des Künstlers durch Auheften einer Karte zu bezeichnen und bei Gege: tänden, wo eine Verwechselung möglich is, als Prospekteu, Landschaften und dergl., den Jnhalt der Darstellung auf der Rückseite der Bilder kurz zu benennen.

7) Kunstwerke, welche in Berlin bereits bfffentlich ausgestellt waren, anonyme Arbeiten, Kopieen aller Art (mit Ausnahme der Zeichnungen für den Kupferstih), Stickereien, Quodlibets und dergl, \o wie musikalische Justrumente und aus der Ferne kommende Ma- lereien und Zeichuungen unter Glas, werden nicht zur Ausstellung

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angenommen. :

8) Eine für diese Ausstellung von der Akademie zu ernennende Kommission ist für die Beobachtung dieser Vorschriften und die Aus-= schließung der für die öffentlihe Ausstellung in der Akademie mt geeigneten Gegenstände verantwortlih, gegen die Entscheidungen dieser Kommission läßt sch nur an den akademischen Senat re- furriren.

9) Vor gänzlicher Beendigung einen ausgestellten Gegenstand zurü erhalten.

10) Auswärtige Künstler, welche nicht Mitglieder der unterze1ch-

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Studien in Jtalien auf die Baukunst Bezug gehabt haben dürsten, na mentlich auf das Befestigungswesen, wovon er wiederholt redet und worin er sich praktisch versuchte, wie wir noch sehen werden. Auch bei der Miinze wurde er (wie sein Vater) zur Anfertigung von Zeichnungen sür die Stem- pel gebraucht, Der Jnfant Dom Luis, des Königs jüngerer Sohn, scheint ihm vielfache Aufträge gegeben zu haben. e Der Bericht, welchen Francisco de Hollanda dem Konmge Vom „zoao über Kunst und Kunst- Ansichten in Jtalien abstattete, wurde am Lage des heiligen Lukas, 1548, zu Lissabon beendigt. Die ganze Haltung desselben macht es deutlich, daß es dabei seine Absicht war auf größere Begünski- gung der bildenden Künste in seiner Heimat hinzuwirken. Noch viel deut- licher spricht sich dieser Wunsch aus in einem zweiten Bericht, den er lange darauf, im Juli 1571, an den heldenmüthigen, aber unglücklichen König Dom Sebastian richtete, welcher 1557 als Kind von drei Jahren seinem Großvater gefolgt, aber mehr: als auf Kunst auf den Krieg bedacht war, tvie er denn gerade in jenem Jahre den abenteuerlichen Streiszug nach Tanger unternahm, der zu dem über Portugal hereinbrehenden Unglück das Bo! spiel bildete. Unserem alternden Maler scheint es unter solchen Umständen nicht eben glänzend ergangen zu sein, „Alles Obige“, bemerkt er am Schlusse seines Aufsates, „hgt lediglich den Zweck, Ew. Hoheit von dem in Kenunt- niß zu seßen (da ja kein Anderer sich diesem unterzieht), wozu die Kunst zu gebrauchen is , die mit mir erlöschen wird. Jch lebe verkannt und ver- gessen in diesem einsamen Landhause und kaun weder Ew, Hoheit noch dem Vaterlande nüßlich werden, namentlich seit der Herr Euren Großvater, den König Dom Joao glorreichen Andenkens, und den Junfanten Dom Luis so wie den erlauchten Prinzen Dom Joao, Euren Vater, zu sich gerufen, welche Alle meine Dienste verwandten und mir viel mehr Gunst und Gnade gewährten, als mir gegenwärtig zu Theil wird. Jmmer aber hoffe ich noch, daß, wenn ih nicht mehr auf dieser Welt sein werde, Ew, Hoheit als Be- hüyer und Freund aller nüßlichen Wissenschaften und Künste der Malerei und dem Zeichnen jene Begünstigung angedeihen lassen werden, die sie ver- dienen, indem dieselben die schönsten Talente sind, welche der Allmächtige den Menschen verleiht, Jch lasse meine Klage über die Gegenwart ver- stummenz denn die göttliche Majestät führt mich schon dem Ziele nahe, wo die Welt mir kein größeres Uebel zufügen kann, als indem sie mich mit ihren Wohlthaten überhäuft, das größte Gut aber das Uebelwollen dieser Welt is,“ 7 : Die Manuskripte des Francisco de Hollanda befinden sich in der Je- sus- Bibliothek zu Lissabon. Um die Mitte des vorigen Jahrhunderts wur- den sie ins Spanische überseßt, die Uebertragung scheint aber ungedruckt geblieben zu sein. Jn Ponz' Reise durch Spanien wird von einer im Esfurial befindlihen Sammlung von Zeichnungen von Francisco’s Hand

scheint er verschiedentlih gebraucht worden zu sein, wie denn seine meisten

Nachricht gegeben, eine Reihe von Ansichten römischer Monumente, Kunst-

bert ist am 23.

| der Ausstellung kann Niemand | | | l

| werke u. \. w, mit den Bildnissen Pauls lll,

Alle Post - Anstallen des Iu- und Auslandes nehmen Bestellung auf dieses Slatt an, für Berlin die Erpedition der Allg. Preuß. Zeikung : Behren-Straße Ür. 57. Insertions-Gebühr für den Raum einer Zeile des Allg. Anzeigers 2 Sgr.

neten Königlichen Akademie oder besonders aufgefordert sind, haben die Kosten des Transports ihrer Arbeiten selbst zu tragen und zur Ablieferung und Empfangnahme derselben der Akademie einen Beauf- tragten zu bezeihnen, welchem jede desfällige Besorgung und Korre- pondenz, jo wie die Vermittelung des Verkaufs der Kunstwerke, wenn diese beabsichtigt wird, überlassen bleiben muß. Für unangemeldete, mccht angenommene oder erst nach dem 45. März hier eintrefsende Gegenstände werden feine Transportkosten vergütigt.

11) Wegen noch immer vorkommender Jrrungen wird varauf aufmerksam gemacht, daß die ebenfalls in Berlin befindliche Central- Verwaltung des allgemeinen preußischen Kunst-Vereins mit der Aka- demie in Betreff dieser Ausstellung in feiner Verbindung steht, wes- halb die Adressen der für die Kunst - Ausstellung bestimmten Gegen= stände nur an die Königliche Akademie der Künste zu richten sind.

Berlin, den 15. Juli 1847.

Direftorium und Senat der Königl. Akademie der Künste.

Dr, G. Cdhadow, Direktor.

Se, Excellenz der Geueral-Lieutenant, General- Königs und Commandeur der 14ten roeben, aus Ostpreußeu. i E Excellenz ter Wirklidbe Geheime Staats=-

von Bodelschwingh, nah Westfalen.

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nd Kabinets-=MVYlinijster

Vichtamtlicher Theil. Inland.

Proviuz Schlesien. Se. Königl. Hoheit der Prinz Aval 3, Juli vou Breslau nach Glogau abgerei\t.

Provinz Sachsen. Zu der Privat-Ackerbauschule zu Alach is noch eine zweite hinzugekommen. Auf dem im Fürstenthume Hal- berstadt in einer {önen Gegend gelegenen Klostergute Badersleben ist nämlich von dem Besißer desselben, Landrath Freiherr von Gustedt, zu Ende des vorigen Jahres eine Ackerbauschule ins Leben gerufen, mit deren Zöglingen vor einigen Tagen eine öffentliche Prüfung statt- gefunden hat. Das Examen ergab ein sehr erfreulihes Resultat, namentlih in Betreff der Elemente der Mathematik und in der Bo- taunifk. Auch muß der Turnplaß dieser Ackerbauschule den besten in unserer Provinz beigezählt werden. Ueberhaupt gedeiht die junge Anstalt erfreulich, was hauptsächlich dem Stifter derselben, der seine Schöpfung mit Liebe pflegt und dafür bedeutende Opfer bringt, zu- zuschreiben ift.

Rhein-Provéinz. (Köln. Ztg.) Die Weise, wie Se. Kö= nigl. Hoheit der Prinz Friedrich in der Sißung der Herren - Kurie oom 17. Mai, bei Gelegenheit der Verhandlung der industriellen Fra= gen, über die durch Arbeits- und Nahrungslosigkeit schwer gedrückten Fabrifarbeiter der Gegend von München-Gladbach sih ausgesprochen, hatte uuter dieser ehrenwerthen Klasse einen solchen Jubel hervorge- rufen, daß diese braven Männer dem inneren Drange nicht wider= stehen kfounten, aus ihrer Mitte eine Deputation an Se. Königl. Ho= heit, sobald sie dessen Rückkehr nah Düsseldorf erfuhren, abzusenden, um demselben mündlih und schriftlih ihren Dank für die von ihnen gefaßte gute Meinung abzustatten. Zu diesem Zwecke wählten sie aus ilxem Kreise vier Männer, die sich am 11ten d. nah Düsseldorf aufmachten und nach freundlich gewährter Vorlassung dem Prinzen

V aula

und Michel Angelo Buo- narroti’s.

Der portugiesische Künstler scheint in Rom in Ansehen gestanden zu fein, dürfen wir nach dem Umgange schließen, welchen er mit so vornehmen wie berühmten Leuten hatte, deren Reden und Urtheile er in seinen Auf- zeichnungen mittheilt. Ohne gerade für die Worte stehen zu wollen, die wir hier lesen, um so mehr, als zwischen den Unterhaltungen , die er anführt, und der Zeit der Abfassung seines Berichtes zum Theil eine Reihe von Jahren liegt (manche derselben fanden vor 1540 statt, während die Schrift von 1548 is), darf man den wesentlichen Inhalt wohl als wahr annehmen, da die Ansichten jener Zeit uns in Manchem lebendig entgegentreten und Francisco's Nachrichten von den Personen, die er zu jehen pflegte, bei der Vergleichung mit ande- ren gleichzeitigen Aussagen als glaubwürdig sich erweisen. So können diese Erzählungen und Conversationen niht anders als sehr willkommen sein. Die Bewunderung für Michel Angelo war damals vorherrschend.

| Navphael war lange todt, seine Schule zerstreut: der große Florentiner

fesselte durch die energische Cigenthümlichkeit seines Charakters, wie er dur seine gewaltigen Werke Alles in Staunen seßte, Um Buonarroti, von des- sen Verhältniß zu Papst Clemens, wie von den Diensten während der Be- lagerung von Florenz, er zu erzählen weiß, als wenn er Condivi und Va- sari gelesen hätte, was freilich möglich is, dreht sich Alles bei unserem Por- tugiesen: ihm spricht er die Palme zu, während er als den Zweiten Lio- nardo da Vinci nennt, „welcher zuerst die Schatten kühn und kräftig ge- malt“, als Dritten erst Raphael vonUrbino, „der unendliche Grazie und Eleganz besaß.“ Er bemerkt übrigens von diesem Leßteren, er habe bei den Päpsten Julius und Leo in einem Ansehen gestanden, wie nie ein Maler auf der Welt es genießen werde. „Meister Michel Angelo“, sagt er, „flößte mir eine solche Verehrung ein, daß, wenn ih im päpstlichen Palast oder auf der Straße ihm begegnete, die Sterne heraufziehen mußten, um mich zum Scheiden zu bewegen.“ Er läßt nun allerdings den Michel Angelo, der in der Wirklichkeit eher wortkarg und verschlossen gewesen zu sein scheint, als das Gegentheil, etwas lange und breite Reden halten, so etwa in der Art, wie der Professor Rosini zu Pisa in seiner Luise Strozzi ihn dozirend auf- führt: da er ihn uns aber im Beisein der Vittoria Colonna zeigt, 10 is die Sache nicht unmöglich, wenn auch hier und da eine Rede von Mei- ster Francisco ausgesponnen sein mag, Die Schilderung der außerordent- lichen Frau, welche auf Buonarroti so großen Einfluß übte, und der tir vielleiht den größeren Theil seiner s{hönen Dichtungen verdanken, ist nicht uninteresant. „Madonna Vittoria Colonna, Marchesa di Pescara, die Schwester des Signor Ascanío Colonna, is eine der vortrefflichsten und berühmtesten Frauen, welche es in Europa, das heißt in dee ganzen Welt, giebt. So keush wie schön, in der Latinität erfahren Un geistvoll,, besigt

sie alle Eigenschaften und Tugenden, die man an einex Dame loben kann,