1847 / 209 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

, , E lche Eben so sind die Polizei-Agenten, we! ise i s j ten j in vorzugsweise ihr Wesen getrieben haben, von ihren Pos 1 R den Sat Serre, übernimmt Heute dee haßtesten Sekretariat und hat dasselbe vorher von. ep A E ns Subj ‘einigen lassen. Besonderen Beifa hat die nul! G n Armanti gei, mre vie wi Ren F S ‘tirt, nah der Amnestie hierher zur=! ge 1 Er and geschickter Soldat mit dem Posten des höchsten Vertrauens beehrt worden war. Er scheint sich desselben wenig wür- j j aben. 5 E O “E dn L ittag entstand Feuerlärm. Als man in die Räume indrang aus welchen der Rauch hervorquoll , fand man die Magd as die Ordonnanz des Obersten Fredi, welcher glüdlich entflohen zu ein scheint, mit der Verbrennung von dessen nachgelassenen Papieren beschäftigt. Man fam zeitig genug, um sih des Koffers zu bemäch- tigen, in welhem man die vorzüglichsten Dokumente verborgen glaubt.

len der Advokat Morandi.

Su

Z Madréád, 18, Juli. Gestern Abend um acht Uhr verließ die Königin den Palast, um sich nah la Granja zu begeben. Sie fuhr in einem offenen Wagen, in welchem sich auch die Ober=Hof- meisterin, Marquisin von Valverde, der Ober-Hosmeister, Graf von Santa Coloma, und der Chef der Hellebardier-Garde, Marquis von Malpica, befanden. Da die Königin befohlen hatte, daß in jeder Stunde vier Leguas zurückgelegt werden sollten, so fuhr der Wagen mit Blizesschnelle fort, und die Kürassiere, welche ihm zur Bedeckung dienen, vermochten kaum ihm zu folgen.

Der König kam gestern früh vom Pardo hierher und brachte den Tag im Palaste des Buen Retiro bei seinen Geschwistern, dem Infanten Don Fernando und den Jufantinnen Donna Maria und Donna Amalie, zu, bis diese sich Abends zur Königin verfügten, um sih von ihr zu verabschieden. Der König fuhr darauf mit großem Geräush dur die Hauptstraßen der Stadt nach dem Pardo zurü, ohne seine Gemahlin gesehen zu haben. Es heißt nun, er beabsich- tige, während der Abwesenheit derselben den Königlichen Palast zu beziehen und sich dort mit einem Hofstaate zu umgeben. Dieser An- gabe dürfte indessen wohl kaum Glauben zu schenken sein. Denn wenngleich die tägliche Erfahrung zeigt, daß der König sih von ver- werflihen Einflüssen leiten läßt, so kann man doh nicht füglich an- nehmen, daß er sich zu einem Betragen verleiten lassen dürfte, in welhem die Bewohner der Hauptstadt nur seine Absicht entdecken würden, der Königin ein recht unverkennbares Zeichen seiner Gecing- shäßung zu geben. Ein solcher Schritt würde um so größere Miß=- billigung erregen, als der König bis jeßt noch nicht für gut fand, die Gründe, welche ihn abhalten, sich mit seiner Gemahlin zu ver- einigen, näher zu bezeihnen, seine dermalige \chmollende Haltung aber weder ihm zum Ruhme, noch dem Lande zum Nußen gereicht. Die Vorgänger der jeßigen Minister haben freilih in den hiesigen Blättern erklärt, der König hätte gegen sie nie den Wunsch ausgesprochen, sich die Leitung der Palast-Angelegenheiten übertragen zu sehen, und es wäre zur Zeit ihres Ministeriums nicht zu ihrer Kenntniß gelangt, daß vas Königliche Chepaar sich entzweit hätte. Dagegen wenden aber die jeßigen Minister in ihrem Blatte, el Correo, ein, daß der Prozeß, welchen ihre Vorgänger gegen einen „hervorragenden Gene=- ral“ einleiten ließen, der ganzen Welt das Vorhandensein einer trau- rigen Entzweiung des Königlichen Chepaares enthüllt, daß auf Ver- anlassung dieser Zwistigkeit der König sich den Befehl im Jnnern des Palastes angemaßt und gegen den Willen seiner Gemahlin verschie- denen Personen den Zutritt in denselben verweigert hätle und in diesem Falle der Wille der Königin nicht durh das Ministerium Sotomayor unterstüßt worden wäre. Auf diese Einwendung weiß nun der Faro nichts Anderes als folgende Worte zu erwiedern: „Das Ministerium, in dessen Namen man eine solhe Sprache führt, ijt im Stande, das Land aus dem Fenster zu werfen.“

Der General Concha meldete unter dem 9ten aus Porto, daß am folgenden Tage das Regiment „Amerika“, ein Jäger - Bataillon und eine Batterie den Rückmarsch nah Ciudad Rodrigo antreten würden. Ein anderes Bataillon sollte nah Tuy marschiren und einige Truppen in Braga aufgestellt werden, um die Verbindung mit Ga- licien zu sichern. Zugleich kündigte der General Concha an, daß seine sämmtlichen Truppen bereit wären, auf den ersten ihnen zukom- menden Befehl nah Spanien zurüczumarschiren. Der Chef seines Generalstabes, Brigadier Blaser, hatte sih nah Lissabon begeben, um -sich der Königin vorzustellen, und der Correo versichert heute, es wäre ihm gelungen, dem dortigen spanischen Ge= sandten, Herrn d'Ayllon , darzuthun, daß die von dem General Concha abgeschlossene Capitulation vollklommen den ihm von seiner Regierung ertheilten Vorschriften entspräche. Herr d'Agllon hätte

dies eingeräumt und würde auf seinem Posten bleiben. Anderen Nathrichten zufolge, hätte Concha selbs sich am 12ten nach Lissabon eingeschi}t. Der spanische General Norzagaray rückte am 12ten mit seinen Truppen in Estremoz ein.

Ein farlistishes Corps, dessen Stärke von einigen Blättern (ge= wiß übertrieben) auf 500 Mann angegeben wird, is in der Gegend von Caspe (Aragonien) über den Ebro gegangen und scheint den Ausstand in das Maestrazgo verlegen zu wollen. Es sind von Tor-

tosa aus Truppen gegen sie abgeschickt worden, und täglich werden Ee Gefechte geliefert. Der Cstudiante erschien am 15ten mit einem Theile seiner Mannschaft ganz in der Nähe von Burgos. Ueberhaupt kommen \o zahlreiche farlistishe Streif-Corps zum Vorschein, daß selbst die moderirten Blätter anfangen, ernstliche Besorgnisse auszudrücken. Auch soll die Regierung durch die französischen Behörden die Anzeige erhalten haben, daß ven im Auslande befindlichen leitenden Personen der farlistischen Partei beträchtliche Geldsummen zugekommen wären und ein e fa Ausstand der nördlichen Provinzen bevorstehe.

Vorgestern fand die öffentliche Versteigerung der Schapbillets zum Betrage von 5 Millionen Piastern statt. Da nur ein einziges Gebot, das der Unionsbank, ex A e H S

A nk, erfolgt war, so erhielt diese den Zu- {lag. Sie übernimmt die Billets zu 972% und berehuet sih 25 pCt Kommission und 9 pCt. Zinsen und leistet die in Wechseln

Ga eistet die Zahlung in Wechseln

auf das Ausland nach drei Monaten a dat L in be- T e o zahlbar, Allgemein be

trachtet man hier diese Operation des Finanz - Ministers fe N S anz - Ministers als verfa| sungswidrig und folglih nichtig. Alle Blätter, moderirte wie pro- grefsistishe fündigen an, daß die nächsten Cortes die ganze Sache wissenti würden, ohue auf die Unionsbank Rücksicht zu nehmen, die

wissentlich ein ungültiges Geschäft abgeschlossen hätte. Die Acti dieser Bank, die ohnehin keine Käufer mehr Ra find al vor: gestern stark gewichen.

Die Regierung hat den General, Grafen von Vistahermosa (Don Angel Loigorri)} beauftragt, sich mit drei Generalstabs-Offizieren und zwei Adjutanten zu Anfang des nähsten Monats nah Berlin zu be-

geben, „um den Manövern der preußischen Armee beizuwohnen und Der Graf von Vista= hermosa is der vertrauteste Freund des Generals Narvaez und war

deren Taktik und Organisation zu studizen,“

lange Zeit dessen Unter-Staats-Secretair im Krieg&«isterium. f 3proz. 26% G-, 263 P. z proz. 17% P-

——_ck—

St. Schuld-Seb. Seeb. Prüm. Schb.|— 91%

1 16

Handels - und Bärsen- Nachrichten. Berlin, den 28. Juli 1847.

Inländische Fonds: Pfandb æf-, K ommunal - Papiere und Geld - Course.

|Zt.| Briet. | Geld. |Gew.

Kur- u.Nmw.Pfdbr.|3 94; | Sehlesizche do. [35] | 97 do. Lt. B. gar. do. 32 vie Pr.Bk-Anth.-Sch,— 108% |

Zf.| Brief. | Geld. |Gew. . “1 c 31 03% | 923;

K.u. Nw. Schuldv. |32| 89% | Berl. Stadt-Obl. |33| 93 | W estpr. Pfandbe. 34 93: 923 Grossb.Poseu do. (4 |1025 | do. do. |35| 93% Ostpr. Pfandbr. |32 Pomw. do. 37

Friedrichsd'or. |—| 134) 13% “_— And.Goldw.àò th.|—| 12 115 zt 96% Discouto. R

94% | 944

E _Ausländisohe Fonds.

Polu. ueue Pfdbr. |4 ) do. Part. 500 FI. 4 2 3860 Fl.

Russ.Hamb. Cert. |5 do.beillope 3.4.8. 5 Ja da 1: Anl14 de. Stieglitz 2.4.4 |4 do.v.Rothsch.Lst.|5 do. Polu.ScbatzO. |4 do. do. Cert. L. A.'5

do.do.L.B. 200FI.|— Pol. a. Pfdbr. u.C.|4

| ) 51 do. do.

i Hamb. Peuer-Can A!

| C

i do.Staats-Pr.Aul.|-— 33 34 Holländ. 24%lut. 25 i Kurb.Pr.O. 40Tb.|— | « Sardiu. do. 36 Fr.|-—-

Neue Bad.du35FI.|-—| # À

Eisenbahn - Actien.

I 4‘

Volleing. au Amt, Rot 14 | 1092 hx, u V, Acnkb, Ute. di Berl. Aub.A.|/4 | 117 B do. Prior. |4 e Berl. Hanb.|4 | 107% bz. u. B. Sächbs. Bayr. do. Prior.|47| 100 bz. u. B. Sag.-Glog. Berl. Stett. |4 1125 a 112 bez. u. G.| do. Bonn-Cölu. |5 —— St.-Vobw. Bresl. Freib, do. Prior. do. Prior. Thüringer. Cöth. Bernb. Wihb.(C.0.)/ Cr. 0b. Seb. |- 81 B. do. Prior. | Düss. Elberf. 1047 B. Zarsk. Selo.|- do. Prior. S E

1015 B. 875 B.

Pts.M.Pr.B. Rbein. Stm. |‘

do. Prior. do. v.St. gar. 37

Prior.

Gloggnitz. -—— Quit.Bog.| a Hmb.Bergd. -——- 40 Kiel-Ale. 14 | 1115 B. 2 lo / Aasb.Mastr.'30| 84% B

Berg. Mrk, |50 86%; bz=.

Berl. Aub. B./45 106 B.

Bexb. Ludw. 70 -—

Brieg-Ne13s.|Dt

Cbem. Risa. ; ——

Cölu- Mind. 975 a 97 bz u. G

Lpz. Dresd. | Löb. Zittau. 4 Magd. Malb.4 | 114 B. Magd. Leipz | G do. Prior. |- —— N. Schl. Mk.|4 | 905 bez. do. Prior. |- 93 6.

do. Thür. V. Dresd. Görl. Magd. Witt. C Mecklenb. Nordb. F.W.|65| 73% a 73% bz. u. G. Rh. St. Pr. 925 B.

Starg. Pos. 50 85% B,

(Schluss der Börse 3 Uhr.)

do. Prior. 102 B. Nrdb, K. Pd.| _—— t 107 B.

1035 B. 85% bs. 73 R.

do. Prior.|\4 do. Lt. B.4 Pts. Mgdb. 4 do, Pr. A. B. |4

101 B. 1015 6. v3; G.

Sämmtliche Eisenbahn-Äctien Warten hente wiederum zu billigeren Preisen offerirt, wozu sich mehrserttg Käufer sanden. Die Börse schlols fester.

Getraide-Bericht. Am heutigen Markt waren die Preise wie folgt:

London, 23. Juli.” Getraide. Die Zufuhren von englischem Ge- N as während dieser Woche gering gewesen , diejenigen von f}rem- em groß.

Das fortdauernd {öne Wetter veranlaßt unsere Konsumenten , ihre Ankäufe so viel als möglich zu beschränken, und der Umsay sowohl in Wei- zen, Mehl, Gerste, Erbsen und Hafer war in Folge dessen zu den Noti- rungen des leßten Montags unbedeutend. Bohnen finden mehr Auf- merksamkeit und bedingen eher höhere Preise.

E Liverpool, 22. Juli. Baumwollenmarkt. Umsay 3000 B, darunter 200 B. amerik. zu 65 à 7% Pce., 500 B, Surate- zu 45 à 5 Pce. und etwas ägypt, und Brasil-. Der Markt {loß gedrückt, mit Prei- sen von amerikan., die 5 Pce, unter denen des vorigen Freitags.

Vom 23. Juli. Heutiger Umsay 3000 B., sämmtlich an Spinner, Markt still, und Preise von amerikan. 5 Pce. niedriger als leßten Freitag,

Amsterdam, 26. Juli. Getraide. Heute is von Roggen ver- fauft 117/119pfd. peterb. 240 und 246 Fl. , und von Weizen 128psd, bunter poln. 490 Fl., 127pfd, odessaer 422 Fl, bei kleinen Partieen, 128pfd, do. 427 Fl, bei Partieen.

Stockholm, 20, Juli. Der Börsenpreis ist für Weizen 28—26 Rt., Gerste 147—13; Rt.,, Malz 142 Rt,, Erbsen 20—18 Rt., Hafer 75 Rt, pr. To. alles RGZ.

Christiania, 21. Juli. Getraide, Die Geiraidepreise sind wie- der im Fallen, indem gesiebter und getrockneter Roggen zu 5 Sps,. ausge- boten wird z nichtgesiebter 45 Sps., 2 reih. Gerste 4 Sps., 6reih, do. 19 Mk, Die Berichte über die Aussichten zu der neuen Aerndte lauten größtentheils sehr günstig.

Kopeuhagen, 24. Juli. Getraide, Die Umsäße beschränken sih auf den Verbrauch der Stadt, Bon dänischem Roggen kommt wenig an. Der Preis ist etwa 10% a 114 Rbthlr, Fur 115—116pfd, russischen wird 8% a 9 Rbthlr, sür russisches Mehl 3 Rbmk. 12 Sch. a 4 Rbmfk. das Lpfd. bezahlt. Weizen ist nur wenig vorräthig. Der Preis ist 15 bis 16 Nbthlr, nach Gewicht, Hafer kostet 27 bis 28 Rbmk, die Tonne.

Kalkutta, 2. Juni. Jm Geschäft ift wenig Veränderung zu melden, sowohl in Hinsicht auf Importen, als auf Éxporten,

Ueber Jndigo lauten die Berichte fast von allen Distrikten günstig, und haben wir, allem Auschein nach, einen guten Aerndte-Ertrag zu erwar- tenz doch läßt sich augenblicklih noch nichts Positives darüber jagen. Die Ausfuhr dieser Saison betrug nach England 20,849 K, und nach Frank- reih 6010 K,

Zucker fest, bei kleiner Zufuhr.

Salpeter still, Preise aber wenig verändert.

Reis flau,

Lac Dye und Schellack begehrt.

Cours auf London 2 Sh. % Pce. für Monats - Wechsel, \echs Monat Sicht.

Frachten halten sih hoch.

3 Sh. fur

Answärtige Börsen.

Amsterdam, 24. Juli. Niederl, wirkl. Sch. T 535 Span. 3% do» 34%. Pass- —- Zinuslk. Voln —,: Preuss: Fe: won, 4% Russ. Hope 91.

Antwerpel, I Juall, Zinal, ==, Noue A ul. 17 G.

Augsburg, 24. Juli. Bayer. 35% Oblig. 93 G. do. Bank-Actien 11. Sem. 1847 698 G. Württ. 34 % Oblig. 89% G. 4: % 1015. 100 Darmst. 50 Fl. Loose 80) Br. Bad. 50 Fl. Loose v. 1840 60 Br. 38 Vi Loose 37 Be. 3s % 895 G.

Frankfurt a. M., 26. Juli.

A e

5% Met. 1075. 107%. Bank-Act. 1982. Integr. 57%. Poln. 300 Fl. L. 97%. do. 500 Fl. 815- Span. 9% 214. 21 t. 3% do. 264. 26. Bexb. 94%, Taunus Actien 3532. 393.

di amburg,» 96. Juli. Bank-Actien 1600 Br. Ensg!. Russ- 1066s. 1065. Ilamb. Berg. Actien 96 Br. Magd. Wittenb. S7 Br. Hamb. Berl. L0G 5- 106%. Alt. Kiel 110; 1103. Glückst, Elmsb. 60 Br. Rendsb. Neum. 96 Br. Rothsch. 735. 73. Meekl. 725. Ca, 5

L eipzig, 27. Juli. Leipz. Dresdn. Act. 1I8G. Sächbs. Bayer. S8 B, Sächs. Schles. 104 Br. Chem. Ries. 585 Br. Löb. Zitt. 61 Br. Mgd. Leipz- 237 G. Berl. Anh. Lt. A. 119 Br. Lt. B. 107% Br. Dess. Bank-Act. 1005 G.

London, 23. Juli. Cous- 3% 88%. Belg. 95. 94. Neue Anl. 22. 21 É. Passive 95. 4%. Ausg. Seb. 10% 14%. 25% Holl. 572. Z 4% do. 91, 905. Port. —. Engl. Russ, 1127. H.

Stiegl. S g

Kopenh.

Weizen nach Qualität von 100—108 Rihlr. Roggen loco 50--54 Kthlr.

- Licserung pr. Juli 60—57 Rihlr. regulirt. pr. August 53 Rihlr. Gerste loco 50—52 Rihlr. Hafer loco nach Qualität 34—38 RthlIr. Rüböl loco 115 Rthlr.

- Berbst 114 Riblr. Bf, %% G-

Kanal-Listen: Den Finow-Kanal passirten am 27, Juli: 103 Wopl. 10,218 Cir. Mehl, 600 Cir. Rüböl. Am heutigen Stichtage beschränkte sich das Geschäst nur auf Re- gulirungen.

Roggen,

Königsberg, 26. Juli. (Getraide-Bericht,) Jn der vergan- genen Woche war der Umsay in Getraide nur unbedeutend, und der Absaß fand nur in einzelnen Lasten ans Konsumo statt. Weizen 110—115 Sgr. pro Scheffel bezahltz mit Roggen hatten sich mehrere Kähne eingefunden, und hielt sich Anfangs der Woche der Preis noch auf 110— 114. Cgr., Ende der Woche 100—105 Sgr, Gerste 70—75 Sgr., Hafer 32—345 Sar.z Erbsen fehlen ganz.

Stettin, 27. Juli. Getraide. Roggen im Allgemeinen etwas fester, und 80pfd. russischer auf alle Termine zu 47 Nthlr. zu lassen; io loco bei Partieen jedoch eiwas billiger anzukommen,

Spiritus in loco 175 % bez, und ist jeßt nicht unter 17 % zu haben.

Rüböl in loco 105 Rthlr., pro Sept. /Ofkt, 11% Rthlr. bez.

4: Breslau, 27. Juli. Getraide. Weizen, weißer, 3% Rthlr,* 4’; bis 4% Rthlr., gelber 35 Rthlr., 44 Rthlr. bis 4% Nthlr, Roggen war heute weniger zugeführt, als jemals in diesem Jahre, alte Waare, |o0- wohl schlesische als auch ausländische, fehlt ganz, Dex Begehr konnte wie- der nicht befriedigt werden. Bezahlt wurde für neuen schlesischen 27 Rihlr,, 25 Rthlr. bis 2 Rthlr. 27 Sgr. Gerste 1% Rthlr., 2, Nthlr. bis 25 A Hafer 1 Rthlr. 11 Sgr., 1 Rthlr, 14 Sgr, bis 1 Nthlr. 17 Sgr. :

Rapps 2 Rihlr. 16 Sgr., 2%, Rihlr. bis 2% Rthlr.

Winter- und Sommer-Rips ohne Veränderung. :

Rothe und weiße Kleesaat bei sehr guter Frage, fest im Preise, wie leßtgemeldet. S

Spiritus 104 Rthlr, Brf., 10 Rthlr. Gld.

Rüböl ohne Veränderung. i E

Russisches Roggen-Mehl viel verkauft und für St, petersburger 25 Rthlr, bezahlt.

Halle , 24. Juli, Getraidepreise. Weizen 3 Rihlr, 15 Sgr, bis 3 Rihlr. 23 Sgr. 9 Pf.z Roggen 2 Rthlr. 5 Sgr, bis 2 Rthlr. 13 Sgr. 9 Pf.z Gerste 2 Rihlr. bis 2 Rthlr, 10 Sgr.z Hafer 1 Rihlr.

L

5 Sgr, bis 1 Rihlr. 15 Sgr, pro Scheffel.

Uebersceishe Einfuhr: von Cette: 9 Fässer Cremortartari, 6 Fässer Spangrün, 25 Geb, 28 Stk, Sprit, 490 Geb. Wein. Von Barcelona: 10 Stk, 11, 80/1, 6/2 Pipen Sprit. Bon Sevilla: 1050 Stk, Hirschhörner, 100 Pipen Olivenöl, 300 Fanegas Salz. Von Cardi ff 2175 Stk, Eisenbahnschienen. Von Liverpool: 486 Säde Guano, 8316 Stk, Hörner, 541 Blôe Mahagoni, 25 Punchnons Syrup, 74 Kisten Zucker, Von Grangemouth: 104 Tons xisen, 165

[Wi Steinkohlen. Von Hull; 220 Bunde, 94 Stangen Eisen, 22 Ton-

Hamburg, 27. Juli.

Bras. 85. 84. Chui 924. 915. Mox. —. Peru 36. 34 E

Þ aris, 24. Juli. 5% Reute fin cour. 118. 30. 3% do. fu cour. T7. 45. Neapl. 3% Span. 32%. Pass. —. W ien, 26. Juli. 5% Met. 10623. 4% do. 97. 3% do. 69. Bank- Actien 1605. Anl. de 1834 155%. de 1839 1227. Nordb. 1684. Gloggu. 122%-

Meteorologische Beobachtungen.

Abends 10 Uber. |

Morgens Nachmittags | 6 Ubr. @ Ubr.

Nach einmaliger

1847. |

27 U Beobachtung.

Luftdruck 334 51"! Par, 334 91'’’ Par. 335,61’ Par. Quellwärme L B Luftwärme... -F+ 189 iu |-+ 20,2° R. | + 139" R. |Fiusswäürme 17,8" R. Thaupuuokt E076 -+ 91 I -+ 68° B. _+- C0 R. |Bodenwärmeg Dunstsättiguug - 70 pt. | 36 pCit 58 pt. Wetter - bezogen | halbbeiter.

Wind - « (o. NO. NO. NO. Wolkenzug « «« - | NO. E I "Tagesmittel: 335,01’ Par. O 5 R,

Aus Hiiustunug Niederschlag |Wirwew echse “L 21 1 0 -+ 12

56 pt.

beiter

Königliche Schauspiele.

Donnerstag, 29. Juli. Jm Opernhause. 88\te Abonnements= Vorstellung: Der Freishüß. (Dlle, Emma Roth, Königl. hannover- sche Hof-Opernsängerin : Agathe, als erste Gastrolle.) Anf. halb 7 Uhr.

Zu dieser Vorstellung werden Billets zu fo!genden mittleren Opernhaus-Preisen verkauft :

Ein Billet in den Wgen des Prosceniums 1 Rthlr. 10 Sgr., in den Logen des ersten Ranges und ersten Balkons, so wie zux Tribüne, 1 Rthlr. 10 Sgr., im Parquet und in den Logen des zwei= ten Ranges 1 Rthlr., in den Logen und im Balkon des dritten Ran= ges, so wie im Parterre, 20 Sgr., im Amphitheater 10 Sgr., in den Fremden-Logen 2 _Rthlr.

Jm Königlichen Schloß-Theater zu Charlottenburg: Mein Mann geht aus. Hierauf: Die Mäntel. Anfang halb 7 Uhr.

Billets zu dieser Vorstellung sind bis Donnerstag, Mittags 1 Uhr, im Billet-Verkauss-Büreau des Schauspielhauses zu Berlin und am Tage der Vorstellung N Abends im Schloß-Theater zu Charlotten- burg an der Kasse zu haben. E

® Seeitag, o Zuli, Im Opernhause. 122sste Schauspielhaus= Abonnements-Vorstellung: Wilhem Tell. Anfang 6 Uhr.

Zu dieser Vorstellung D Billets zu den nachsteheuden klei

Oper 1s-Preisen verkauft : R pin e Billet O H ppa des Prosceniums 1 Rthlr, 10 Sgr: ein Billet in den Logen des ersten Ranges, zum ersten Balkon und zur Tribüne 4 Rthlr.; ein Billet im Parquet und im zweiten Range 20 Sgr. z ein Billet in den Logen und im Balkon des dritten Ran= ges , v wie im Parterre, 15 Sgr.z; ein Billet im Amphitheater 7% Sgr.z ein Billet in der Fremden-Loge 2 Rthlr.

Verantwortlicher Redacteur De. J. W, Zinkeisen. Jm Selbstverlage der Expedition,

Gedrudt in der De cker schen Geheimen Ober-Hofbuchdruckerei.

n Heringe, Von London: 658 Säle Reis. Bon otterdam*? 120 Stae Kaffee, 100 Blöcke Zinn. Von Stavanger? 181 Tonnen Heringe,

Beilage

Das Abonnement beträgk: 2 Kthlr. für & Iahr. 4 Rihlr. - 2 Iahr. 8 Rthlr. - L Jahr. in allen Theilen der Monarchie ohne Preis - Erhöhung. Sei einzelnen Uummern wird der Sogen mil 25 Sgr. berechnet.

2 209.

Aal

Anitlicher Theil.

Juland. Berlin. Inhalt des Post-Amtsblatt s. Armen - Ver- waltung. Rhein-Provinz. Reise des Königs von Württemberg. —- Der Gußstahl der Fabrik in Bochum. Schreiben aus Breslau. (Preís-Erniedrigung der Lebensmittel.)

Deutsche Bundesstaaten. Königreich Bayern, Neise Jhrer Majestät der Königin von Preußen. Ministerial - Verfügung. =— Das Sáängerfest in Regensburg. Die österreichische Getraide - Sperre. Königreich Württemberg. Berichtigung. Abweisung des Pro- testes gegen das Verhalten des Militairs. Herzogthum Sachsen - Gotha. Petition von Bürgern um eine Verfassung, Schreiben aus dem Reußischen. (Regierungs-Jubiläum des Fürsten von Lobenstein- Ebersdorf.) |

Frankreich. Paris. Ernennung eines Oberst der pariser National- Garde. Programm der Julifeste. Cecile’s Geschwader in den indisch-chinesishen Gewässern, Cochinchinesisches Edikt, Abd el Ka- der, Vermischtes. :

Großbritanien und Jrland. London. Hof-Nachricht, Procla- mation zur Einberufung eines neuen Parlaments,

GAWet- Kanton Zürich, Abreise des preußischen Gesandten nach

Atalien. Rom. Grasselini’s Polizei-Verwaltung, Vermischtes. "anien. Schreiben aus Madrid, n aus Portugal.)

Kardinal Ferretti.

(Die Palast - Frage, Nachrich-

tüdblick auf den ersten Vereinigten Landtag. Handels- und Börsen-Nachrichten.

Beilag €, S E S

Amtlicher Theil.

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht : Dem Fabrik - Unternehmer Nikolaus Dreyse zu Sömmerda

den Charakter als Kommissions-Rath zu verleihen.

Ver bisherige Ober - Landesgerichts Assessor Delius is zum

Justiz - Kommissarius bei dem Land - und Stadtgerichte in Erwitte

und zugleih zum Notarius im Departement des Ober-Landesgerichts

zu Arnsberg ernannt worden. S

_ Angekommen: Se. Excellenz der Ober-Marschall im König= * 5 o 0 S Ct O S Y , A x E reich Préupen, Graf Fink von Finkenstein, von Leipzig. Abgereisi: Der Prinz Ludwig zuSthönaich-Carolath, nah Amtig. i (

Uichtamtlicher Theil. Zul ano. Berlín, 29. Juli. Seine Majestät der König haben Aller=

AllATMEeilne

auf dieses Blatt an, für Berlin s d die Expedition der Alg. Preuß. Zeitung: Behren-Straße Ür. 57. Insertions-Gebühr für den 4 Raum einer Zeile des Alg. U Anzeigers 2 Sgr.

Berlin, Freitag den 0 Juli

Zur Deckung der Ausgaben sind von der Stadt-Haupt-Kasse 19,732 Rthlr. 18 Sgr. 4 Pf Aa worden. A ] Am 22. Juni befanden sich im hiesigen Arbeitshause 1058 und im Neuen Hospitale 344 Personen. Durch das hiesige große Fried- richs = Waisenhaus wurden 374 Kinder (258 Knaben, 116 Mädchen) verpflegt. Außerdem waren durch dasselbe 901 Kinder in Kost ge- geben. S

“Nach dem tabellarischen Berichte für das Jahr 1846 über die Klein-Kinder-Bewahr=-Anstalteu wurden in 29 Anstalten im verflosse- nen Jahre 2064 Kinder aufgenommen, 2008 entlassen und blicben 3689 Bestand. Am Ende des Jahres 1845 befanden sich 3633 Kin- der in den Anstalten. i

Rhein-Provinz. berg traf am 25. Juli unter dem Namen eines Grafen von Gra= feneck, nebst Gefolge, in Köln ein und seßte am folgenden Tage seine Reise nah Holland zu einem Besuche am dortigen Hofe fort.

_ Gegen Ende des vorigen Monats ging von Solingen eine Kom- mission vou Fabrikanten nah Bochum, um die Gußstahl-Fabrik der Herren Mayer und Kühne in persönliche Anschauung zu nehmen. Am 21. Juni besahen die genannten Herren die ganze Anlage, und wurde unter ihren Augen Gußstahl gegossen, gehämmert, gereckt und mitge- nommen, Bereits ist das mitgebrachte Fabrikat zu Scheeren, Tasel- messern, Rasirmessern, Säbelklingen, Maschinentheilen und Stahlmei= ßeln mit dem besten Erfolge verwendet und über alles Erwarten vor- züglich befunden worden. (Vergl. den Artikel: Eisen- und Stahlwaa-

ren-Fabrication im gestrigen Blatte der Allg. Pr. Ztg.)

5 * Breslau, 24. Juli, Mit der zunehmenden Fülle der Nahrungsmittel gehen auf dem hiesigen Markte die Preise fortdau- ernd herunter, und die bis dahin herrshende Noth macht sich von Tage zu Tage weniger fühlbar. Wir haben in der leßten Woche zahlreiche Zufuhren von Kartoffeln gehabt, welche seitens der Ver- fäufer vorwiegend nicht an die Häudler, sondern unmittelbar an die Konsumenten E wurden, und zwar die Mete für 1 Sgr. 6 Pf. uno T Sr 0 Pf., während die Zwischenhäudler ihre Preise auf 1 Sgr. 6 Pf. und 1 Sgr. 9 Pf. hielten. Auch Obs} wird in be- deutender Menge und von vorzüglicher Güte zur Stadt gebracht und zu sehr niedrigen Preisen meistens ebenfalls aus erster Hand verkauft. Endlich kommen die GBemüse in immer reicherer Fülle und zu billigen Preisen zum Verkaufe. Tach übereinstimmeñden Aussa- gen mehrerer Väker hat in Folge der vermehrten Zufuhr von Kar=- toffeln, Obst und Gemüse die Consumtion des Brodtes hier am Orte in der leßten Woche um die Hälfte gegen sonst abgenommen.

Deutsche Bundesstaaten.

Königreich Bayern. (N. K.) Jhre Majestät die Königin von Preußen traf auf der Reise nah S\chl am 24, Juli um 7 Ühr Abends in München ein, stieg in der Königlichen Residenz ab, um den kleinen Erbprinzen zu sehen, und fuhr dann noch bis Possenhofen. Während des kurzen Aufenthalts wurde Jhre Majestät von der Frau Kurfürstin, dem Prinzen und der Prinzessin Luitpold und dem Prin=- zen Adalbert Königl. Hoheiten begrüßt. Dieselben wollten sih am 25. Juli nah Possenhofen begeben, wo von dem Sommerschlößchen Jsmanig aus auch die Kaiserin - Wittwe von Brasilien und die Her- zogin von Leuchtenberg cintreffffen werden.

Das Königliche Ministerium des Junern hat unterm 16. Juli im Einverständniß mit vem Königlichen Ministerium des Königlichen Hauses und des Aeußeren versügt, daß, nachdem der Staat Texas den Vereinigten Staaten von Nord-Amerika förmlich einverleibt wor=

gnädigst geruht: Dem Oberst Lieutenant von Bonin, Comman deur des ten Husaren-Regiments, die Erlaubniß zur Anlegung des ißm verliehenen Commandeur-Kreuzes des furfürstlich hessischen Haus- Ordens vom goldenen Löwen zu ertheilen.

Berlin, 29. Juli. Das Amtsblatt des Königlichen Post- Departements enthält unter Nr. 145 die Verordnung, betreffend Briefe mit der Rubrik „Soldaten-Brief“‘z diese sollen auf der Siegel|eite mit dem Namen des Absenders und dem Truppentheile, bei welchem der Absender steht , verschen sein; unter Nr, 146 die Verordnung, betreffend die portofreie Beförderung von Geldersparnissen preußischer Unterthanen, welche bei ausländischen Eisenbahn-Bauten als Arbeiter beschäftigt sind, und unter Nr. 147 die Verordnung, betreffend den Uebergang der Verwaltung des Postwesens im Herzogthum Sachsen Altenburg auf die Königlich sächsische Post Verwaltung.

Berlin, 29. Juli, Nach dem in dem neuesten Monatsblatte der hiesigen Armen - Verwaltung enthaltenen Berichte über die Ver- waltung des großen Friekrihs-Waisenhauses befanden sich im Jahre 4846 in demselben 1233 (359 Haus-, 874 Kostkinder) und im Jahre 1845 1139 Kinder (306 Haus-, 833 Kostkinder)z es hat sich mithin die Zahl derselben im Jahre 1846 um 94 vermehrt, Die tägliche Durchschuittszahl der Haus- und Kostkinder zusammen betrug im Jahre 1846 und 1845 1186, daher Abweichungen nur im gegenseitigen Ver- hältnisse der Haus- und Kostkinder, und zwar in gleicher Zahl, statt- gefunden haben. Unter den im vergangenen Jahre dem Waisenhause überwiesenen Kindern befanden sich 79 von verhafteteu, 51 von ent- wichenen, 49 von erkraufkten und 78 von zu ihrer Ernährung und Erzie hung unfähigen Aeltern, so wie 130 wirklihe Waisen. Außerhalb Berlins, und zwar in 104 Ortschaften, wurden 228 Kinder (121 Kna- ben, 107 Mädchen) in Kost untergebracht. Jn der Anstalt sind im Jahre 1846 84 Zöglinge (56 Knaben und 28 Mädchen) eingesegnet und sämmtlich in Lehre und in Dienst gegeben worden , mit Aus- uahme eines Knaben, welcher zur Ausbildung seiner besonderen Gei= stes - Anlagen , auf Kosten der Grüneschen Stiftung , einer höheren Schule zugeführt wurde. i

“Jm Lazareth des Waisenhauses waren am 1, Januar 1846 7 Kranke verblieben und dann 182 hinzugekommen, von denen 163 geheilt, 1 ungcheilt entlassen, 8 starben und 417 als Bestand in das Jahr 1847 en

Nach dem Rechnungs-Abschlusse der Kasse des Waisenhauses be-

zief sich der Betrag der eigenen Einnahme auf 63,027 Rthlr, 6 Sgr.

den und diese Einverleibung auch von den europäischen Großmächten nicht beanstandet ist, der mit den Vereinigten Staaten im Jahre 1845 geschlossene Freizügigkeits - Vertrag als auf Texas gleichmäßig sich erstreckend zu betrachten sei. - H

Aus Regensburg vom 24, tung:

„Die Thore der Stadt prangen bereits seit gestern in vollem Fest- \{mudckte zum Sängerfeste, geziert mit Emblemen, Drapericen, Fahnen, Blu- men, Laubgewinden und kernigen Willkommsprüchen, Auch die Häuser der Stadt und Stadtamhoss sind stattlich mit Flaggen, Fahnen, Kränzen und anderen Zierden geschhmückt, An einigen bemerkt man Inschriften, die die lieben Gäste zum Eintritte auffordern. Die Festhalle is auf der ‘schönen großen Schießwiese nah dem Plane unseres kunsttüchtigen Folz von dem hiesigen Zimmermeister Herrn Zimmermann errichtet und gewährt mit ihren von Tannengrün umwundenen gothishen Säulen, Spibbogen, Giebeln und Balustraden einen herrlichen Aublick, Auf der Spiye des Giebels wird uach dem Einzuge die Festfahne aufgepflanzt, und zu beiden Seiten derselben wehen Flaggen mit den Farben Bayerns und des regensburger Stadtwappens, An den Treppen, die links und rechts zum Podium hinan- führen, stehen zierliche Feuerbecken, in welchen Nachts bengalische Flammen lodern werden, Das Junere der Halle ist akustisch gebaut und mit cinem großen Hänge- leuchter und den Wappen aller jener Orte geschmückt, aus welchen Gesangvereine oder Deputationen am Feste Theil nehmen. Dic Stadtbaumannschaft hat, wie wir vernehmen, die zur Errichtung der Halle nöthigen Fuhren unentgeltlich gethan, Für die Zuhörer sind in dem großen Raume vor der Halle zahl- lose Reihen von Tafeln und Bänken und im Hintergrunde Tribünen ‘guf- gestellt. Die Frauen und Jungfrauen haben das Fest heute damit einge- leitet, daß sie unter den Linden eine namhafte Zahl Armer mit einem Mit- tagsmahle bewirtheten. Jn den darauf folgenden Nachmittagsstunden trafen allmälig die Sängerschaaren ein , zu Wasser und zu Lande, aus allen Strichen der Windrose, Vor der Stadt, auf den Straßen, harrten ihrer Züge berittener Bürger, und als sie an die Thore kamen, wurden sie von Deputationen des hiesigen Liederkranzes begrißt, Schon auf dem Wege hierher waren die Sänger in den Orten, durch welche sie fuhren, freundlich bewillkommnet worden. Nach der Ankunst begaben sie sich zu dem hochfest- lich deforirten Rathhause, wo sie in dem großen Reichssaale die Fahnen aufstellten und die Wohnungskarten empfingen. Troß der großen Zahl der Unterzubringenden sind dem Einquartirungs - Ausschusse weit mehr Woh- nungen zur Verfügung gestellt worden, als der Bedarf ist, Abends 8 Uhr versammelten sih die Sänger auf dem Reiterschießplaye, wo sie von dem hiesigen Liederkranze durh einen Festgesang begrüßt wurden. Dann be- gann ein ges Gelag. Dies der Vorabend des Festes.“

Aus Nürnberg vom 22. Juli wird dem Frankfurter Journal geschrieben: „Zuverlässige Handelsbriefe aus Prag brin-

Juli meldet die dortige Zei=

10 Pf., die Ausgabe hat 82,759 Rthlr, 25 Sgr. 2 Pf. betragen. |

E F

_— , C .. , r | Se. Majestät der König von Württem-

Alle Þost - Anstalten des In- und Auslandes nehmen Bestellung

1847.

August die Getraidesperre wieder aufgehoben wird. Es war dies eine Maßregel, die besonders fühlbar drückend in Sachsen und in der bayerischen Oberpfalz sih äußerte, denn gleih mit ihrem Eintritt und ihrer strengen Durchführung traten in den anliegenden Länder- strecken bedeutend höhere Getraidepreise ein. Jn Böhmen selbst ver- breiteten dabei Jnteressirte, um den entgangenen Gewinn sih zu er- halten, die Nachricht von Kornmangel und trieben dadurch die Preise auch in die Höhe, so daß man jeßt noch die Nahwehen davon verspürt, ungeachtet nahgewiesen is, daß Getraide im Ueberfluß vorhanden ist. Einzelne Distrikte, die von den böhmischen Märkten an der Gränze sich versorgt hatten, waren mehrere Wochen dem Mangel ausgeseßt, bis das von der bayerischen Regierung ihnen zugesagte Speisekorn aus Altbayern ankam; man vermahlfke dort Hafer und Gerste zur Brodbereitung. Lobenswerth war das Verfahren des amberger Stadtmagistrats ; während andere größere Städte der Brod-Ausfuhr aus ihren Mauern Hindernisse bereiteten, geschah diese dort ungehin- dert in der Weise, daß kleine Orte aus einem Umkreise von 8 10 Stunden sih ihren Bedarf holten, daher an Marktagen große Ladun- gen fortgeschafft wurden.“

Königreich Württemberg. Der Schwäb. Merkur enthäit Folgendes: „Stuttgart. És tauchen seit einiger Zeit in inländischen und auswärtigen Zeitungen Gerüchte auf von Verände- rungen der Ministerstellen, Die Quellen und Gründe dieser Gerüchte wollen wir dahingestellt sein lassen, könneu aber aus sicherster Quelle die Erklärung geben, daß weder Zeitungsschreiber, noch Stadt- Klatschereien auf die Entschließungen des Köuigs irgend einen Einfluß ausüben werden.“

Den Unterzeichnern der Beschwerde- und Nichtigkeitsklage gegen den Entscheid der Königlichen Stadt-Direction vom 29. Mai in Be- treff des vielgenannten Protestes gegen das Verhalten einzelner Mi= litairpersonen in der Nachr des 3. Mai ist ein Erlaß der K. Kreis-

gen die erfreuliche Nachricht, daß von Seiten Oesterreihs Anfangs

regierung eröffnet worden, worin sie mit ihrer Beschwerde völlig ab- gewiesen werden. Die Vorgeladenen baten si sogleich eine Abschrift des abweisenden Erlasses aus, um den Rekurs durch die weiteren Justanzen zu versolgen.

Herzogthum Sachsen - Gotha. (O. P. A. Z) Wäh- rend das foburger Land sich einer freisinnigen Verfassung erfreut, be- stehen- für das Herzogthum Gotha noch die alten Feudalstände , bei welchen von den Städten nur Gotha und Walthershausen durch ihre Bürgermeister , der Bauernstand aber gar nicht vertreten ist. Mit großer Spannung sieht man daher dem Erfolge einer Petition ent- gegen, welche von einer Anzahl hiesiger Bürger vor einiger Zeit dem Herzoge übergeben und in welcher um Ertheilung einer zeitgemäßen Verfassung gebeten worden ist. j h

__* Aus dem Neußischen. Die am 42, Zuli di J Matte gefundene Feier des 25jährigen Regierungs-Jubiläums des Fürsten von Lobenstein - Cbersdorf und Mitregenten des Fürstenthums Gera ist ein seltenes Dank= und Volksfest in beiden Landestheilen gewesen. Der Fürst hatte sich alle prunkhaften, mit Aufwand für seine Unter- thanen verbundenen Ehrenbezeigungen verbeten und den Tag zurück= gezogeu im engsten Familienkreise verlebt. Jn beiden Landen nahm man aber nur einen Jubel den aus den Herzen aller Untertha- nen kommenden Freudenerguß nur eine Stimmung die der treusten Anhänglichkeit an ihren angestammten Fürsten wahr Noch kurz vor dem Jubiläum hatte er zu freierer Entfaltung des Kommunalwesens und zu Hebung des Gemeinsinnes den Land= Gemeinden im Fürstenthume Lobenstein - Ebersdorf eine sehr zeitge= mäße Landgemeinde-Ordnung verliehen, nahdem vorher die Ansichten von Deputirten der Landgemeinden vernommen worden waren. Der Fürst, dessen allgemein anerkannter s{öpferisher Geist und dessen hoher Kunstsinn viele Denkmäler im edelsten Geschmacke auf dem Gebiete der Natur und Kunst ins Leben gerufen hat, i, beseelt von echtdeutschem Herrschersinn, weit entfernt, nah Popularität zu haschen nichtsdestoweniger is er im ungetheilten Besiße derselben, weil er mit Energie und strenger Gerechtigkeit die wichtigsten Juteressen seines Landes ergreift und selbstständig unermüdlih fördert, weil er Beam- tendruck haßt, die Ehrenhaftigkeit zum ersten Standesvorzug macht und den Höflingsdieust verabsheut. Daher i} die Lebe und An- hänglichkeit an dieseu Fürsten besonders auch im Fürstenthume Gera wo er in Gemeinschaft mit dem edelgesinnten Fürsten von Schleiz regiert und wo seines dringenden Wunsches ungeachtet die Festlich= keiten und der Enthusiasmus während voller 8 Tage si überboten agußerordentlih groß Dem Fürsten wurden von allen Seiten sehr fostbare Geschenke verehrt und in Adressen und Votivtafeln von sämmtlichen Landgemeinden und der Rittêr= und Landschaft, ja, felbst von ausländischen Beamten und Corporationen die aufrichtigsten Segenswünsche dargebraht. Die eigentliche Festseier begann im Fürstenthum Lobenstein-Cbersdorf am frühen Morgen mit Verthei- lung reichlicher Lebensmittel an alle Bedürftige des Landes, woran sih in allen festlih geschmüdckten, wahrhaft überfüllten Kirchen die gottesdienstliche Feier reihte. Bei allen Festlichkeiten waren Bravheit und Biederkeit, Freundlichkeit und Herzlichkeit die Festordner, Jedem treuen, ehrenhaften Unterthan war, da eine Absonderung der Stände allenthalben gemieden ward, der vollständigste Antheil an der Festfeier gesichert. Des Fürsten Streben hat nur ein Ziel das Wohl seiner Unterthanen nah seinem Wahlspruche: „Volkeswohl ist Fürsten- lust‘. Jhm hat er auch das Opfer gebracht, den Wildstand, obgleich ein bereits im Jahre 1832 von ihm erlassenes Geseß für Wildscha- den eine sehr reichliche Entschädigung gewährt, gegenwärtig auf ein einziges Revier zu beschränken und seine Vorliebe zur Sag fast änzlih aufzugeben. Die Unterthanen verehren in ihm einen strenggerechten dem besonnenen geistigen Fortschritte huldigenden, dabei aber äußerst mildthätigen Fürsten. j

Frankreich.

Paris, 25. Juli. Unter den Kandidaten, welche für die er- ledigte Oberstenstelle der zweiten Legion der Nattonal - Garde von Paris vorgeschlagen worden, is die Wahl des Königs auf Herrn F. J. Talabot gefallen. Jn Folge davon hat, wie der Courrier français mittheilt, Herr Edmond Halphen seine Entlassung als Maire des zweiten Bezirks von Paris eingereiht,