1847 / 213 p. 2 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

i i ü decken. i ¡e Kavallerie bei ihrem Rüzuge zu ec Nachdem der i U Slepzof d Soalerif erreicht hatte, ohne sich in pon Felde zu eilte er seine Kolonne in zwe! btheilungen, vou pen s Ey zeigen, s Dorf Schelaschi werfen, die andere sih der Heeiden, ms Ei us dem Ide forttreiben sollte. Der vollständigste Cg E Eo ünternehmung. Die plöóglih überfallenen Tschetschenzen

Harry pft sammeln und wollten der Kavallerie den Müdzug ab- haeid = A, eilte auf den Kampfplap, und der ganze Raum Sen schneiden ; Nur-Ali ei5alsaum bedecte sh mit Feinden. Der Kampf

Ala zu d dauerte gegen zwei Stunden; doch war, Dank sei es enfspaun 9s unserer Truppen und der beim Abzuge beobachteten

bor Mannhafti us nur sehr unbedeutend. Zweimal ver uchte Nur-Ali, Nachtrab zu werfen, wurde jedoch beide Male mit Verlust zu- Wir machten 9 Gefangene und erbeuteten eine Menge Vieh.

a bestand in zwei Getödteten und 28 Verwundeten; ein Stabs- Offizier und 17 Gemeine erhielten Kontusionen. Aus den übrigen Theilen des Kaukasus sind keine erwähnungswerthen Nachrichten eingetroffen, Jn Tiflis selbst hat die Cholera sih nur schwach gezeigt. i

Dem Staats-Secretair, Senator und Geheime Rath Tanejew, Dirigirenden der ersten Abtheilung der eigenen Kanzelei des Kaisers, is von Sr. Majestät, in Anerkennung fortwährender musterhafter und eifriger Erfüllung der ihm übertragenen Obliegenheiten im Laufe eines 22sährigen Dienstes, der St. Wladimir - Orden erster Klasse verliehen worden.

Frankrei.

Paris, 29. Juli. Die Feier der Julitage hat begonnen. Gestern wurde bereits in den verschiedenen Kirchen und Bet „äusern ein Trauergottesdien| zum Gedächtniß der in den Julitagen 1830 efallenen Bürger abgehalten. Sonst war , seit 1830 , jedes Jahr chon ain 27sten das Todten-Amt zum Andenken an die Opfer, welche im Juli 1830 fielen, gefeiert worden. Diesmal aber wurde der 27ste aus der Reihe der Gedächtnißtage gestrihen und diese Feier auf den 28sten verschoben. Es is dies, wie aus einem an die Offiziere der 9ten Legion gerichteten Cirkulare hervorgeht, deshalb geschehen, weil das Todten-Amt diesmal zugleih zum Andenken an die Opfer des Juli 4830 und an die des 28. Juli 1835, an welhem Tage Fieschi sein furhtbares Attentat verübt hatte, gehalten werden sollte. Ju der St. Paulskirche, in deren Bereich sich die Julisäule erhebt, fand eine besondere fircliche Feier statt, der die Civil- und Militair-Be- hörden beiwohnten. Auf den elysäishen Feldern is heute eine große Volksmenge bei den Festlichkeiten versammelt. Die Ruhe ist bisher nicht gestört worden, Die Börse bleibt heute geschlossen.

In einer der leßten Sißungen der Pairs-Kammer spottete Graf Montalembert über die geshmacklosen und theilweise selbst widersin- ean Allegorieen, die man als Basreliefs am Grabe Napoleons an- gebracht habe, und Graf Ribboisière beschwerte sih darüber, daß der Kriegs - Minister Kanonen zu diesem Grabe hergegeben, worauf der Minister entgegnete, daß das nur ausnahmsweise, eben für das Grab Napoleon's, geschehe, wie er denn noch neulich eine ähnliche Bitte, obglei sie der Statue der Jungfrau von Orleans gegolten, abge- {lagen habe. Graf Montalembert fragte dann, wie es denn gekommen sei, daß man den für jenes Grab bestimmten Marmor vom Kaiser von Rußland erbeten. Baron Barante erwiederte, daß man in Finu- land fürzlih eineu Steinbruch mit einer Art rothen Porphyrs, wie man dessen zum Sarkophag bedürfe, entdeckt habe; der Steinbruch gehöre dem Kaiser und dieser sei freundlih genug gewesen, den nöthi- gen Marmor umsonst zu liefern. Graf Montalembert bemerkte dar- auf, er würde lieber gesehen haben, daß der Steinbruch irgend einen Anderen gehört hätte.

Heute früh war in Paris das Gerücht verbreitet, die Regierung habe dur ì en Telegraphen von dem Kabinet aus Madrid die Nach- rit erhalten, daß man dort den Ausbruch der Unruhen besorge und deshalb den spanischen Truppen in Portugal den Befehl habe zu- gehen lassen, ungesäumt nah Spanien zurückzukehren. Man fürchtet, England werde diese Gelegenheit benußen und die Spanier durch britishe Truppen erseßen.

Die Ernennung des Grafen Bresson zum Botschafter am neapo- litanishen Hofe soll nunmehr beschlossen sein. Es heißt jedo, er werde sich nicht vor dem Monat September auf seinen Posten be-

eben. Z Die Regierungs - Kommission, welche über die Befestigung von Havre zu berichten hat, hat sih dafür entschieden, 4 Forts auf der Landseite und 5 auf der Seeseite zu errichten ; dagegen ist eine fort- laufende Umwallung nicht beliebt worden. Provisorish werden die gegenwärtigen Befestigungen auf der Landseite beibehalten.

Teste's Befinden bessert sich nicht. Seinen übrigen Krankheits- Zuständen soll sich nun au ein Herzübel beigesellt haben, welches der Geschicklichkeit der Aerzte troßt.

Seit einigen Tagen sind besorglihe Gerüchte über den Gesund- heitszustand des Herrn Berryer verbreitet.

Herr von Rothschild soll in den lezten Tagen mehrere Konfe- renzen mit dem Finanz-Minister gehäbt haben; man glaubt, daß die Negoziirung der neuen Anleihe vorbereitet werde, die früher erfolgen dürste, als man allgemein erwartet.

Großbritanien und Irland.

London , 28. Juli. Jhre Majestät die Königin hat gest-rn von der Jusel Wight aus das Geschwader bei Spithead nohmals inspizirt. Dasselbe ist unmittelbar darauf in See gegangen.

Die ersten Wahlen für das neue Parlament haben heute in der City von London ihren Anfang genommen. Der freie Plaß vor der

in welcher wir Dlle, Noth aus eigener Anschauung kennen lernten niht nur h musikalischen Theil erfolgreich zu bewältigen, sondern sie lei- stete auch hinsichtlich der Darstellung der Rolle sehr Änerkennungswerthes, wenngleich nicht geleugnet werden kann, daß in leßterer Beziehung, so wie, was die Ausbildung der Stimme betrisst, noch Manches zu wünschen bleibt. Namentlich dürften eine größere Sicherheit im Ansaye des Tones und ge- nügende Koloraturfertigkeit zunächst zu erstreben sein, Bei der Jugend und den hervorstechenden 5 higkeiten der Sin zweifeln wir indessen keinen Augenblick daran, daß sie durch fleißiges Studium und unter dem Einflusse ausgezeichneter Vorbilder bald dahin gelangen werde, auch in den angedeu- teten Beziehungen den Kunstforderungen Genüge zu leisten. Die Stimm- mittel der auch äußerlih angenehm bevorzugten Sängerin angehend so zeichnet sich das Organ durch Wohllaut und reiche Fülle {hon jegt vor- theilhaft aus und wird sicherlih an Kraft noch «gewinnen. Mit diesem er- sten und notuwendiglen Erforderniß einer tramatischen Gesangs-Künstlerin mit einer {{önen Stimme, wodurch Dlle, Roth schon allein einen un- gemein wohlthuenden Reiz auf die Zuhörer ausübt, verbindet {ie aber auch viele anderen musikalischen Vorzüge, worunter wir zu nächst reine Jntonation und was besonders hoch anzuschlagen ist innigen, dabei naturgemäßen Vortrag und, musikalisches Versand ählen, o daß ihre Leistungen, sind sie erst frei von einer zur Zeit mod durchleu tenden, wenngleih keinesweges unangenehm berührenden Befan- enheit, in demselben Maße, als sie jeyt schon wohlthuend guf das Ohr Loltin, auch das Gemüth i erwärmen und sih zu wirklichen Kunstlei- fun en zu gestalten nit verfehlen werden, Die Dun sübrung der Partie er Regt entstochter gab in vielen einzelnen Momenten völlgültige Belege für das Talent der Sängerin und befriedigte nicht minder dur gelungene üge einer aumuthigen Darstellung, als vorzugsweise musikalischerseits, } ige die günstige Aufnahme, deren fi die junge, vielversprehende Künst- serin erfreute , ihren Streben zur Aufmunterung dienen, Wir ent-

tenter Richter lautet), Boh s ihr als Marie in der Regimentstochter

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Guilbhall, wo die Wahlhandlung stattfinden sollte, war son um 11 Ubr gedrängt völl, \o daß Niemand mehr zugelassen werden fonnte. Eine halbe Stunde später traf Lord J. Russell ein, welcher als Kandidat von Herrn Uoyd in Vorschlag gebracht wurde, indem er dessen Verdienste als Unterhaus-Mitglied und Minister hervorhob. Herr Hawes unterstüßte den Antrag. Als Herr Baring auftrat, um Herrn Masterman vorzuschlagen, empfing ihn von der einen Seite Beifallsruf, von der anderen überwiegendes Pfeifen und Zischen. Unter noch ärgerem Lärm unterstüßte Herr Ellice den Antrag. Die weiteren liberalen Kandidaten , welhe vorgeschlagen wurden, waren Pattison, Larpent und Baron Rothschild, die Tory = Kandida ten Freshfield, Johnson, Bevan und Payne. Bezüglich des Baron Rothschild äußerte Herr Dillon, der ihn in Vorschlag brachte, es sei Englands durchaus unwürdig, Jemaud wegen seiner Religion von einem Site im Unterhause auszuschließen, und er hoffe, daß Großbrita- nien jeßt anderen Ländern dürch Anfhebung dieser so lange beibehal- tenen ungerechten Unterscheidung ein edles Beispiel geben werde. Un-= ter enthusiastishem Beifallstoben und Hüteschwenken, welches fast 10 Minuten andauerte, trat nun Lord J. Russell auf und hielt eine Rede, die jeden Augenblick von erneuertem Beifallsgescrei unter= brochen wurde, so daß mau nicht zwei auf einanderfolgende Säße verste- hen fonnte. Er versprach, die Aufmerksamkeit der Wähler nicht lange in Anspruch zu nehmen, falls sie still sein und ihn anhören wollten. Er trete jeßt zum drittenmale vor sie, um sie zu bitten, ihn zu ih- rem Vertreter im Parlament zu wählen, und sie zu fragen, ob er dieser Vertretung würdig sei. Als er vor sechs Jahren als Kandi- dat aufgetreten, habe er mit denen kämpfen müssen, deren Losungs- wort „Schuß für den britishen Gewerbsfleiß““ gelautet habe. Jn der nächstfolgenden Parlaments - Session hon sei von Peel selbst, dem Führer seiner damaligen Gegner, eine Herabseßung der Korn=-Ein= fuhrzölle vorgeshlagen worden. Damals, im Jahre 1841, sei er (Russell) aufgefordert worden, die Freihandels - Grundsäße zu un- terstüßenz er habe ihnen gesagt, daß die Grundsäße sciner Gegner und ihr System stürzen müßten; Beides sei befanntlih in Erfüllung gegangen, und die von ihm verfochtenen Grundsäße hätten sih be= währt. Jett habe nun Peel selbst in seiner Adresse sich überzeugt erklärt, daß die Kornzölle nicht aufreht zu halten seien, und viele frühere Shußmänner hätten für Aufhebung der nämlichen Gesebe gestimmt, die sie sonst vertreten hätten, deren Aufrechthaltung aber nicht länger möglich sei. Bezüglich anderer Fragen wolle er sie nicht aufhalten, da er erst kürzlich einer großen Wähler-Versammlung seine Ansichten der politischen Tagesfragen ausführlih dargelegt habe und eine Wiederholung somit zwecklos sei. Die Zeit zum Reden und Erläutern sei vorbei, die Zeit zum Handeln dagegen gekommen, und dieses werde entsheiden, ob sie ihn ihrer Unterstüßung würdig hielten oder niht. Er wolle blos noh be- merken, daß Jene, welche thäten, als ob sie für den Protestantis- mus des Landes besorgt seien, und welhe Furcht trügen, daß die Regierung Maßregeln beabsichtige, welhe zum Sturze des Pro- testantismus beitragen könnten, si sehr täuschen würden z jene übri= gens, welche sih Mühe gäben, Furcht zu erwecken und religiöse Un- duldsamkeit anzufachen , möchten immerhin Protestanten sein, aber Christen seien sie nicht. Dies sage er mit größtmöglicher Hochach- tung für die Dissenters, welche gegen seine Wiedererwählung wären, weil er Dotationen günstig sei. Allerdings sei er Dotationen zum Besten des Volkes, jedo keinen weiteren, günstig, und vor Allem ci er für Dotationen zu Zwecken der Volks-Erziehung. Wenn die Dissen- ters liber irgend eine wirklihe Härte zu klagen hätten, die sie erdulden müßten, \o werde er allen seinen Einfluß aufbieten, um ihre Beschwerde zu beseitigen; er könne jedoch nicht glauben, daß die Volks=-Erziehung von irgend etwas begleitet sein könne, worüber sie mit Grund zu kla= en Anlaß hätten. Er sei für die Volks-Erziehung, verknüpft, wie fie es sei, mit bürgerlicher und religiöser Freiheitz diese Sache und diese Grundsäße habe er stets vertreten und werde es ferner thun, Lord J. Russell {loß seine Rede unter lautem Beifallsgeschrei. Es erfolgte nun die Abstimmung durch Haudauflhebung, welche nah der Erklärung des vorsißenden Sheriffs für die vier Kandidaten der libe- ralen Partei ausgefallen is, Die Gegner verlangten aber die na- mentlihe Abstimmung, den Poll, welcher morgen begiunen wird.

Jun Finsbury wurde die Wahl heute {on geschlossen und die beiden Kandidaten der radikalen Partei, die Herren Duncombe und Wakley, gewählt, da kein Gegenkandidat aufgetreten war. Bei der ebenfalls heute beendeten Wahl in Westminster wurden yon der liberalen Partei Sir de Lacy Evgns und Herr Lushington und von den Tories Herr Cochrane und Lord Mondev ille vor- geschlagen. Die Handerhebung- ergab eine Stimmenmehrheit für die Ersteren, und die Leßteren verlangten deshalb den Poll, der morgen beginnen soll.

Die Times spricht sich über die Adresse des Protectionisten- führers Lord George Bentinck an seine Wähler folgendermaßen aus: „Lord George Bentinck hat eine Adresse genau von derselben Größe, von derselben Anordnung, über dieselben Gegenstände und von der- selben Menge von Zahlen und aktenmäßigen Beweisen, wie die des früheren Premierministers, au seine Wähler erlassen. Wenn der Er- folg einer Antwort von einer getreuen Nachahmung der Aeußerlihkeiten abhinge, dann könnte nicht bezweifelt werden, daß Lord George auf den Gegenstand seines unversöhnlichen Hasses genügend geantwortet hätte z aber es is möglich, die vollkommenste äußerliche Aehnlichkeit zu er- langen , ohne den wesentlichen Eigenschaften des Originals sich im geringsten zu nähern, Als die Chinesen die wunderbaren Kräfte un=

E E E mera

halten ihr unsere Anerkennung ebenfälls nicht vor, obgleih wir nicht verhehlen wollen, daß die mitunter einen förmlich enthu- siastishen Charakter annehmenden Beifalls - Aeußerungen des Publikums mit dem Werthe der Leistung nicht überall in Einklang standen und wahr- scheinlih entweder auf Uebershäßung und Bestehung dur äußere Vorzüge beruhten oder in persönlichen Beziehungen ihren Grund hatten. Jedenfalls wáre es uns lieb, Dlle, Noth noch in einer anderen Rolle, wo möglich in einer deutschen Oper, begegnen zu dürfen, in welchem Falle wir unser" Urtheil über die Säugerin zu bestätigen oder zu modifiziren und eine et- nanige bestimmte Richtung ihres Talentes zu erkennen Gelegenheit finden würden. Für jeyt will es uns bedünken, als wenn die einfachen Wexke deutsher Kunst der Jndividualität der Sängerin mehr zu sagen müßten, wie die von transalpinishen Meistern, zu deren vollkommener Bewältigung in der Regel ein Grad von Biegsamkeit der Stimme gehört, welchen : die Natur dem Organe der Dlle. Roth versagt zu’ haben scheint, i

Die Aufführung der Oper im Uebrigen betreffend, waren die Herren hie! (Tonio) und Z\chie\ch e (Sulpiz) vollkommen an ihrem Playe, Glelches können wir jedo nicht von Mad. Birch-Pfeiffer sagen, welche die N: Ohren und die Geduld der Zuhörer wieder auf höchst em- pfindliche Weise dur ihren Gesang (?) beanspruchte. Das Haus war, er- wägt man die herrschende, wahrhaft tropische Hie, gut beseyt zu nennen, 2.

Konzert von Josef Gung'l.

Wie of (Den 31. Juli.) :

ie oftmals, veranstaltete der beliebte Tanz-Komponist Josef Gun g'l wither ein Konzert zu wohlthätigem Zweckez diesmal zuni Be g ft douisen- inder- Heil - Anstalt. Es fand am p enen Sonnbend stait. Das Programm enthielt als besonders interessante Musikstücke die. C-moll. Sym- j onie und Marcia a la Turca von Beethoven, außerdem die Ouver- re zu Oberon von Weber: dié zur Genueserin von Lindpaintner und

seres Dampfschiffes „Nemesis““ und unserer anderen Dampfschiffe sahen, so erbauten sie mit großer Schnelligkeit und großem Scharfsinne Schiffe von gerade Lilien Form, derselben Größe, derselben Farbe mit Räderkasten, Schornsteinen 2c., gerade wie es sein mußte, Die neuen Dampfschiffe sahen furchtbar genug aus, aber die Räder wur= den durch Menschen gedreht, und die Schornsteine wurden dur Verbrennung von grünem Grase und Stroh gespeist. Das i} ganz die Aehnlichkeit, welche zwishen der „Nemesis““ von Tamworth und der „Nemesis“ von L9nn herrsht, Die Räder drehen sih schnell und werfen troßig genug den chchaum auf, auch zeigt sih eine Masse von Rauch, aber es ist nit viel Aussicht vorhanden, daß das Schiff in einer Stunde zehn englische Meilen gegen Wind und Fluth geht und ein oder zwei Dußend Junken in dem vierten Theile dieser Zeit zu Grunde bohrt.“ E

Die Tímes erklärt in Betreff der Bewerbung des Herrn von Rothschild um einen Siß im Parlamente, daß es unsinnig sei, wenn die Juden das Recht, für das Parlament zu wählen, und niht auch das Recht, für das Parlament gewählt zu werden, haben sollten.

Se. Königl. Hoheit Prinz Waldemar von Preußen i} jebt auf einer Reise dur die Fabrik - Distrikte nah dem Landsiße Sir R. Peel’'s, Drayton Manor, begriffen. Er traf vorgestern inkognito in Birmingham ein, wurde von dem preußischen Vice-Konsul empfangen und besichtigte mehrere Fabriken.

Die Blätter sind angefüllt mit Berichten über vorbereitende Wahloversammlungen aus allen Wahlorten im Junern. Ueberall geben die Tories als ihr Feldgeschrei: Erhaltung der herrschenden Kirche! Keine Konzession an den Katholizismus! Die Dissenters ihrerseits äußern mehrfah ihre Unzufriedenheit über das Verfah= ren der Minister in Bezug auf das Unterrichtswesen, worin sie be- fanntlih einen Eingriff in das von ihnen verfohtene voluntary principle erbliden. Jn Halifax, wo Sir Charles Wood, der Kanz= ler der Schaßkammer, als Kandidat auftritt, geshah dies ebenfalls und führte zu eiuem traurigen Vorfall. Herr Ackroyd von Halifax, ein sehr geachteter, wohlhabender Fabrikant, der die Minister in Be= zug auf diesen Vorwurf vertheidigen wollte, gerieth durh die häufigen Einwendungen, die ihm zugerufen wurden, in so heftigen Affekt, daß ihn ein Schlagfluß traf und er bei den Worten: „Ge- schiehts nicht, um den Verstand Eurer Kinder aufzuklären, und wenn dem so ist, was habt Jhr dagegen einzuwenden?“ seinen Freunden leb- lus in die Arme sank. Jn Irland zeigt sih die „protestantische Allianz‘ wieder thätig und hat eine Adresse au das irländische Volk erlassen, um zur Wahl kirchlich gesinnter Parlaments-Mitglieder auf- zufordern,

(B. H.) Heute is das Dampfschiff „Caledonia‘’ mit Nachrich- ten aus New-York vom 15. Juli in Liverpool angekommen. Aus den Vereinigten Staaten selbs wird nichts von politischem Interesse berihtet. Das französische Dampfschiff „Union“ war am 8ten von Cherbourg in New-York angekommen ; auch lag im dortigen Hafen die mehrerwähnte chinesiche Dscunke „Kejing.“/ —. Die Nachrichten aus Mexiko, welche aus der Hauptstadt bis zum 19, Juni reichen, scheinen den Friedens = Aussichten niht günstig zu sein. Santana hatte die Präsidentur mit fast diktatorischer Gewalt übernommen, es war eine“ Zwangs - Anleihe von 1 Million Dollars agusge- schrieben worden, und man beschäftigte sich damit, die Haupt- stadt zu befestigen. General Scott hatte in Folge des Man- gels an einer zureichenden Streitmacht seinen Zweck, gegen Mexiko vorzurücken, aufgeben müssenz er befand sich noch in Pue- bla und wartete auf Verstärkungen (die zum Theil {on in Veracruz angekommen sein und sich nah. Angabe der Washington Union im Ganzen auf 20,000 Mann belaufen sollen). Das Lager von Ja= lapa hat er aufbrechen lassen und will, wie es heißt, Tuspan statt Veragcruz zum Endpunkte seiner Operationslinie machen. Mittlerweile beunruhigen die Guerillas die Sicherheit aller Straßen und haben selbst die starken Kolonnen der Generale Cadwallader und Pillow, die sih auf dem Marsche von Veracruz nah Puebla befanden, frei- lich ohne Erfolg, angegriffen. Tabasco is der Erpedition des Commodore Perry ohne irgend erheblichen Widerstand in die Hände gefallen, Nach Berichten aus Tampico erwartete man dort ‘einen Angriff Urrea?s auf die Stadt. General Taylor stand noch immer in der Nähe von Montereyz auch er wartet die ihm verheißene Ver= stärkung von 10,000 Mann ab. Oberst Doniphan war endlich mit seinem Truppen - Corps in San Luis de Potosi angekommen. Jn Neu-Mexiko soll eine kleine Abtheilung. amerikanischer Truppen unter Major Edmondson von einem Haufen Mexikaner und Judianer

geschlagen worden sein,

Der bekaunte Herr Walter, einer der Begründer und Haupt= Eigenthümer der Times, ist heute in hohem Alter gestorben.

Jn Tamworth sind heute Sir Robert Peel und Herr W, Y. Peel ohne Widerstand zu Parlaments-Mitgliedern gewählt worden. Jn Halifax is der Kanzler der Schaßkammer, Sir Charles Wood, bei der Handerhebung durchgefallen, hat nun aber den Poll verlangt,

Niederlande. Aus dem Haag, 28. Juli, Se. Majestät der König von Württemberg is heute hier eingetroffen. S chweiz. Kanton Bern. In der Sibung der Tagsaßung am 26. Juli zeigte der Bundes-Präsident an, daß ihm der Königl, preußische

einen neuen, eigenthümlich erfundenen Walzer, „Jdeal und Leben“, von Gungl. Die Ausführung der Musikstücke mit einem verstärktem Orchester war, namentlich was die C-moll-Symphonie anbelangt, vortrefflich, und nicht leicht werden wir, nehmen wir die Königliche Kapelle aus, so gelun- gene Aufführungen hiesigen Ortes hören, Nicht minder verdienen die an- deren vorgetragenen Piecen den Beifall des Publikums, welches der doppelte Genuß, wohlzuthun und sich angenehm unterhalten zu lassen, zahlreich ver- sammelt hatte, Ä

Leipzig- (L, Z.) Ein Werk, zu dessen. Ausführung sächsische Wissen- schaft und Kunst sich vor 11 Jahren die Hände reichten, liegt nun {hön vollendet vor uns: die berühmte arabische Erdbeschreibung Ismael Abul- feda’s, Königs von Hamath in Syrien, im 14ten Jahrhundert (lakwim el buldán, d. h, die tabellarishe Aufzeichnung der Länder), mit einem voll- ständigen Jüdex der geographischen Cigéiniameit, unter dem Titel: Géogra- phie d’Ismaël Abou’! Fédá en arabe, publiée d’après deux manuscrits du Musée hbritannique de Londres et de la Bib iothèque Royale de Dresde par Charles Schier. Edition autographiée. Dresde, chez I. H. G. Ran; lithographe. 1846. 82 Bog. Fol. Das Werk is in vier Liefe- rungen erschienen, und der Verleger, Herr Lithograph Rau in Dresden, hat troß des Anwachsens der Bogenzahl auf beinahe das Doppelte des ur-

.\prünglih Berechneten A den Subscriptions - Preis von 16 Rthlrn.

eingehalten. Der arabische Titel in buntem Farbendruck is ein wahres Kabinetsstück von Eleganz, das wenigstens in der deutschen morgenländi- \chen Literatur nicht seines Gleichen haben möchte. Hinsichtlich des arabi- lden Textes hat Herr Schier, nah dem Vorgange der beiden päriser Her- a fs mit Recht weniger an die auf dem Titel. genannten, als an die Leydner Handschrift angeschlossen, da diese, ein Exemplar der von Abul- feda ‘selbs besorgten zweiten Ausgabe, mit eigenhändigen Verbesserungen und: Zusäßen von ihm ausgestattet, also ewiß auch vollständig von ihm vurchgesehen i und demnach die Zuverlässigkeit eines Autographs besißt,

Gesandte seine Kreditive überreicht habe. Sodanu wurden Petitio- nen rge. unter anderen auch eine des Shübßen-Vereines zu Glarus: „Die Tagsaßung möge jede unbefugte Einmischung des Auslandes in die inneren Angelegenheiten der Schweiz entschieden und kräftig von der Hand weisen.“ Neuenburg meint, es sei äußerst gefährlih, Petitionen von bewaffneten Leuten anzunehmen; der Bun- des-Präsident bemerkt, er halte \sich für verpflichtet, der Tagsaßung vorzulegen, was an diese gerichtet sei. Auf der Tagesordnung stand der Antrag von Waadt, betreffend die Annahme von Orden, Pensionen und Geschenken von auswärtigen Staaten. Waadt beruft si auf die frühere Begründung des Antrags; es handle sih niht darum, Pri= vatpersonen oder auh Kantonal-Beamten die Annahme und das Tra- gen fremder Orden zu untersagen, sondern nur von einem Verbot für die eidgenössischen Beamten und einer Vorschrift für die Tagsaßungs= Gesandten, sich während der Tagsaßung des Tragens von Ordens- zeihen zu enthalten. Das republifanishe Gefühl des Schweizers werde dur solche Zeichen, die an die Monarchie erinnern, ver= leßt. Wallis stimmt einfach für Tagesordnung. Neuenburg sieht in dem Antrag ein Mißtrauen gegen die eidgenössischen Beamten und Gesandten und glaubt, wer fich einmal bestehen lassen wolle mit solhen Auszeichnungen , werde dur Verbote nicht gehin= dert. Genf meint dagegen, es sei doch auch rathsam, die Beamten niht in Versuchung zu führen, und unterstüßt den Antrag. Zürich hält ihn für unerheblich und will weder dafür, noch dagegen in die Schranken treten; nur dem stimme es bei, daß den Gesandten und eidgenössishen Beamten während der Tagsaßung das Tragen der Orden verboten werde. Luzern hat feine Vorliebe für fremde Orden, sieht aber in dem Antrag eine Verleßung der Rechte von Ständen und Personem Eben so Uri; Unter= walden meint, Orden seien nur für verdienstliche und edle Handlun- gen der Lohn, warum solle man sih niht damit shmücken? Schwyz und Freiburg gehen auf den Antrag nicht ein. Glarus schlägt eine Kommission vor. Von der anderen Seite kann auch Solothurn, Ba- selstadt, Schaffhausen, St. Gallen der Sacho kein rehtes Juteresse abgewinnen; St. Gallen hält die Militair - Orden für ungefährlich, Civil-Orden dagegen, namentli solche, die wegen Abschließung von Verträgen an eidgenössische Beamte ertheilt würden, widerstritten dem Ge- fühle, indem mehr oder weniger Unlauterkeit dabei vermuthet würde. Unter= stüßt wird der Antrag von Baselland, Aargau, Thurgau, Graubündten, Tessin und Bern. Nachdem Waadt noch einmal das Wort genom-= men, wird abgestimmt; für Tagesordnung stimmen 117 Stände (außer den Sonderbunds - Ständen noch Solothurn, Schaffhausen, St. Gallen, Neuenburg, Appenzell J. Rh., Baselstadt), für eine Kommission nur Aargau und Glarus, für den Antrag von Waadt in seinem ersten Theil 84, für den zweiten Theil 6 Stimmen.

Hierauf kam die eidgenössische Gewährleistung der Kantonal=- Verfassungen zur Verhandlung. Die Verfassung von Glarus (1842) wollen Uri und Unterwalden nicht garantiren, die von Aargau findet bei den Sonderbunds - Ständen Widerspruch, zu einem Beschlusse fommt es niht. Gegen die Verfassung von Wallis erklärten sih wie früher 9% Stimmen wegen des Verbots des protestantischen Gottes= dienstes, die von Waadt wird von Schwyz, Luzern und Wallis nicht verbürgt, weil sie revolutionairen Ursprugs sei, die von Baselstadt wird einstimmig genehmigt; bei Genf giebt der Gesandte eine ausführliche erb über die eingekommene Peti= tion von 911 Bürgern, welche die Garantie verweigert wünscht; iu Folge dessen wird die Verfassung von 13 Ständen gewährleistet (S0-= lothurn, St. Gallen, Aargau, Tessin, Neuenburg, Waadt, Thurgau, Graubündten, Appenzell a. R., Basel, Glarus, Bern, Genf). Die Verfassung von Bern wird von allen Ständen, außer von Wallis, garantirt.

In der Sißung vom 27. Juli waren die Freischaaren - Gesebe an der Tagesordnung, Für eine Einladung an alle rüdständigen Kantone, Freischaaren-Geseße zu erlassen, waren 17%, St.; für ene besondere Einladung an Appenzell a. Rh. 125 Skt.

Die am 27. Juli im Schüßenhause in Bern stattgefundene und sehr zahlrei besuchte Versammlung des s{weizerishen Volks-Vereins hat folgende Beschlüsse geïaßt: 41) Der {weizerische Volks - Verein erklärt sih sofort als konstituirt. 2) Derselbe seßt sich zum Zwede : a) als vorübergehende Aufgabe, auf die Austreibung der Jesuiten und die Vollziehung des Beschlusses der Tagsaßung wegen Auf- lösung des Sonderbundes hinzuwirken; b) als bleibende Aufgabe, die Revision des Bundes - Vertrags aus allen Kräften anzustre ben. 3) Für die Errichtung der vorgeseßten Zwecke wird der Volks - Verein alle geseßlihen Mittel, namentlich diejenigen der Belehrung, der Bestimmung, der öffentlichen Meinung, gebrauchen. 4) Diese Beschlüsse sollen dem \{hweizerischen Volke zur Kenntniß gebraht und dasselbe zur Theilnahme und zur Förderung der Ver= einszwede eingeladen werden. 59) Mit der Ausführung dieser Be- schlüsse ist das bisher bestandene Comité des Volksvereins in Beru beauftragt, welches gleichzeitig auch als Central-Comité des schweize= rishen Volks - Vereins ernannt wird. Demselben wird überdies bie Vollmacht ertheilt, sich zu ergänzen und die definitiven Statuten aus= zuarbeiten. Bei der Berathung waren vertreten die Kantone Genf, Waadt, Aargau, Baselland, Wallis, so wie die sämmtlichen Sectio= nen des bernishen Volks - Vereins, mehrere Sectionen des Grütli= Vereins, die Studenten - Vereine Tigurinia und Helvetia, und der Bürger-Verein von Bern.

taten.

Nom, 22. Juli. (N. K.) Ueber die ganze Verschwörung, welche noch bis auf den heutigen Tag die Gemüther beschästigt, waltet fort- während ein tiefes Dunkel. Aus Allem aber scheint hervorzugehen, daß das Wahre, welches der Menge sih durchkreuzender furchtbarer Gerüchte wirkflih zum Grunde lag, den Grad von Furcht und Un= ruhe keinesweges verdiente, den dieselben erregten. _Daß jedoch hin= länglicher Aulaß zu Besorgnissen vorlag, ist außer Zweifel; es fehlte in der leßten Zeit dem Governo durch Grasselini’s Ränke an aller Macht. Eine Polizeigewalt war niht mehr vorhanden, das Mi- litair galt großentheils wegen gewisser verdächtiger Offiziere für un= zuverlässig, die National-Garde war noch nicht bewaffnet und mit= hin hatte die Frehheit und Búöswilligkeit freien Spielraum. Das allerdings höchst gefährliche Subjeki Minardi is , wie sie jeßt als vollkommen sicher herausstellt, an dem bezeichneten Tage nicht gefau= gen wordenz er is verflossenen Donnerstag, sogleich nachdem er von der Entdeckung des Komplottes Nachricht erhalten hatte, vou hier aus mit Pässen nah Neapel abgereist. Kardinal Lambruschini besindct sich noch in Civitavecchia ; wie man sagt, hat man ihm seiner Sicher= heit wegen Zimmer im Kastell eingeräumt. Es soll ihm angedeutet worden sein, den Kirchenstaat nicht zu verlassen.

Der Fürst Rospigliosi, der Kommandant der National - Garde, hat mit einem belgischen Hause einen Kontrakt über die Lieferung der Gewehre abgeschlossen. In Pesaro und Ferrara und in einigen an- deren Städten tritt die National = Garde bereits zusammen, und in Kürze wird sie in allen Ortschaften eingeführt sein.

Das am 16. Juli erfolgte Einrücken von 1200 Mann Oester- reihern in Ferrara (Jufanterie, Kavallerie und fünf Stück Geschüt) macht hier großes Aufsehen. Der dasige Legat soll den Einmarsch nicht gewünscht haben, Die desfalls von ihm nach Rom an das

1557 Staats - Sekretariat gesandte Staffette langte am 418ten Nachts hier an.

Gestern erließ der neue Staats - Secretair, Kardinal Ferretti, folgende Bekanntmachung:

„Es hat dem heiligen Vater zur höchsten Befriedigung gereicht, daß das römische Volk am Abend des 19ten d. der Stimme der Religion und den Ermahnungen des Monsignore Progouverneurs bereitwillig gehorcht und von der durch mißverstandenen Cifer für die öffentliche Ordnung ein- gegebenen Verfolgung mehrerer Jndividuen abgelassen hat. Indem Se. Heiligkeit durch unsere Vermittelung fein Allerhöchstes Wohlgefallen über die an den Tag gelegte Willfährigkeit und Folgsamkeit ausspricht, versichert er zugleich sein braves Volk, daß, wie er {on vor einem Jahre feierli erklärt hat, er immer eingedenk seiu wird, daß seine erste Pflicht die Ge- rechtigkeit is, und daß demzufolge diese an allen Feinden der öffentlichen Ordnung und der Staatsgewalt geübt werden soll nah der Weise und von den Behörden, welhe das Gese bestimmt, damit nicht bei Bestrafung der Schuldigen die Unschuldigen in unverdientes Unglück verwickelt werden, Gleichzeitig hat uns Seine Heiligkeit befoblen, in seinem Namen den Häuptern und sämmtlichen Mit- gliedern der Bürger - Garde das Allerhöchste Wohlgefallen auszusprechen für den Eifer, die Würde und Mäßigung, womit sie sih bei der Ausübung des ihnen anvertrauten Amtes auszeichnen; um so mehr giebt si der hei- lige Vater der zuversichtlichen Hoffnung hin, daß sie durch Beobachtung des demnächst zu erlassenden Reglements sich des Lobes würdig machen werden Nach all’ Diesem hat Se. Heiligkeit uns aufgetragen, seinen bestimmten Willen fundzugeben, daß die Negierungs-Gewalt ihre volle Macht und Freiheit behalte; daß es nicht erlaubt sei, irgend Jemand als Gegenstand des allgemeinen Abscheues zu bezeichnen, indem, wer der Gerechtigkeit Auf- {hlüsse zu geben im Stande ist, sich an die mit der Aufrechthaltung der Ordnung beauftragten Behörden wenden könne, und daß es noch weit we- niger einem Privaten erlaubt sei, thätlih gegen Jemanden einzuschreiten.“

__ Der Erlaß schließt mit einer Anrede, welche der neue Staats-Secre- tair in seinem eigenen Namen an das römische Volk hält. Er erinnert es an die Liebe, die es ihm in früherer Zeit, da er ein geistlihes Amt in der Hauptstadt verwaltete, bewiesen, und knüpft daran, so wie an den herzlichen Empfang, den es ihm kürzlich bereitet, die Hoffnung, daß es ihm durch sein Verhalten die Ausübung seines neuen Berufs erleichtern werde,

Am sten hatte bereits der Progouverneur Mons. Morandi eine Bekanutmachung erlassen, worin er allen Klassen der Bürger, der Na- tionalgarde, dem Militair und den Karabinieren das höchste Lob we- gen ihrer Haltung in den jüngsten Tagen ertheilt; nur selten habe die Geschichte ein Volk aufzuweiseu gehabt, in welchem alle Stände so einig gewesen, wie jeßt das römische, im eifrigen Dienste des Für= sten und Vaterlandes. Die Behörde sei entschlossen, mit den guten Bürgern Hand in Hand jeden Vorwand zu unruhigen Auftritten zu beseitigen, wozu nameutlih der Glaube an jedes ungünstige Gerücht und die Provozirung ungeordneter Versammlungen Anlaß geben könnte. Tag und Nacht werde es ihre (der Behörde) Sorge sein, die Stadt vor den Umtrieben der Friede der Ordnung zu \{hüßen, welche die Regierung mit der ganzen Strenge der Gesebe heimsuhen werde. Das Volk möge daher der öffentlichen Gewalt vertrauen und sich ruhig und gehorsam verhalten.

Von der italienischen Gránze, 27. Juli. (A. Z.) Die Nachrichten aus Jtalien lassen keinen Zweifel mehr Raum, daß dort mehr oder minder gewaltsame Krisen sich vorbereiten. Die österreichishe Regierung is demgemäß auf ihrer Hut und es sind bereits Anordnungen geschehen, wodurch einem raschen Ausbruche rechtzeitig begegnet werden fann. Jn Como, wenige Stunden von Mailand, wird ein Beobachtungs-Corps von 20,000 Mann, bestehend aus 22 Bataillonen, aufgestellt, und zwar soll dasselbe aus Inneröster= reich, so wie anderen Provinzen des Kaiserstaats, also unbeschadet der eigentlihen Stärke der sogenannten italienishen Armee, zusam= mengezogen werden. Sicherém Vernéhmen hat der Kaiserl. Feld= marschall Graf von Radebßky Vollmacht erhalten, nah Befinden der Umstände und nah Maßgabe des politischen Bedürfnisses, Truppen nah Mittelitalien aufbrehen zu lassen. Die Unruhen in Parma sollen sich bedauerlicher Weise wiederholt haben. Zu Rom soll ein wilder Volkshaufe vor dem Hotel des Kaiserl. österreichishen Bot- schafters, des Grafen von Lüßow, beshimpfendes Geschrei ausge- stoßen haben. Die österreihishe Garnison zu Ferrara, welche kraft des wiener Vertrages sich dort befinden darf, wird sehr namhaft ver- stärkt werden. Die italienischen Verhältnisse scheinen überhaupt einem Wendepunkte entgegenzugehen, und es wird darum allen von dorther fommenden Nachrichten mit größter Spannung entgegengesehen.

Griecechenlan d.

Athen, 18. Juli, (A. Z) Nech 20 bis 30 Opfer sind der Blutrache in der Maina gefallen. Freilich sagen die Mauromichalis, der Mirarh Kleopas habe sie zuerst die Waffen ablegen und dann erschießen lassen. Allein die Ruhe ist hergestellt, und die Regierung hat ihre Autorität behauptet. Ueberall fallen die Wahlen zu Gun- sten des Ministeriums aus; o in Livadien, Megara, auf Aegina, Spezia, Andros, Zea, Kythnos, in Sparta, wo Korphiotakis, der Finanz-Minister, 7406 Stimmen erhielt. Durch ein Rundschreiben läßt der Minister des Jnnern die gewählten und noch zu wählenden Deputirten, so wie die Senatoren, einladen, sich am 22. Juli, als dem Tage, den das Auflösungs - Dekret vom 26. April zur Wiederversammlung der Stände bestimmt, in Athen einzufinden, Zu Senatoren sind neu ernannt der Contre - Admiral Kanaris und der General-Major Nikitas Stamatalopulos. Zum Adjutanten des Kö= nigs ist, an die Stelle des verstorbenen Vassos, General-Major Had= {i Christos, der tapfere bulgarische Reiterführer, ernaunt. Zugleich mit den Nachrichten aus der Maina kamen Briefe von Aegion an, in Folge deren die Behörden im Hause des abwesenden Senators Athanasius Londos, Bruder des verstorbenen Generals Andreas Lon= dos, nah einer Höllenmaschine nächtlicherweile Haussuchung hielten. Es is} nichts gefunden worden. :

Freundlicher dagegen haben si.h die äußeren Verhältnisse gestal= tet. Privatbriefe aus Konstantinopel melden die nahe Ausgleichung der griechisch-türkischen Differenz, Nach der Amalthea kehrt Herr Mussurus nach Athen zurü als Gesandter der hohen Pforte, ohue vorhergehende Einladung von Seiten der griechischen Regierung, und ohne daß hier die bräuchliben Besuche zwischen dem Gejandten und dem Minister des Aeußern gewechselt werden, ferner, ohne daß des Vorfalls im Palast am 13. Januar irgend Erwähnung geschehe. Nach einer festgeseßten Zeit wird Herr Mussurus wieder abgerufen, und in Folge dessen stellt er slch dem König Otto vor, um seine Abberufung mitzutheilen, und begehrt vom kompetenten Minister seine Pässe. So, sagt der Volksfreund, wird eine Angelegenheit, welche Anfangs durh die Wendung, die thr ein Theil der europäischen Diplomatie gegeben, im höchsten Grade ernst geworden, ruhig und zu wedchselsei= tiger Zufriedenheit beider Nationen ausgeglichen, Dauk der hohen Weisheit des ausgezeichneten Diplomaten Desterreihs und der unbe- streitbaren Sympathie der übrigen europäischen Regierungen für Grie- chenland.

Handels - und Bärsen- achrichten,

Berlin, den 2. August 1847. Inländische Fonds: Pfandbief-, Kommunal - Papiere und Geld - Course.

Brief. | Geld. |Gem. Zt.| Brief. | Geld. |Gew. 93% | 927 Kur- int ae D 94; |

St. Scbulä-Secb. Seeh. Präm. Sch. K.u. Nm. Schuldv. Berl. Siadt-ObI. Westpr. Pfandbr. Grossb.Posen do. do. do. |3{| 937 Ostpr. Pfaudbr. 5 i Pomm. do. e 5 4 947

e “Ausländisohe Fonds.

Russ. Hamb. Cert. —— |

91% Schlesische do. |3 97 89% do. Lt. B. gar. de.|3 93 Pr.Bk-Anth.-Sch 1063

933 : 1027 Friedrichsd’or. 13% L And. Goldm.à5th. 115%

Discouto. : 4;

P Se Ae R

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Poln. neue Pfdbr. do. Part. 500 FI. do. do. 300 FI. Hamb. Feuer-Cas. do.Staats-Pr.Aul. Holländ. 2; %Int. Kurb.Pr.O. 40Th.

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do.beillope 3.4.8. do. do. 1. Aul, do.Stieglitz 2.4 A do.v. Rothsechb.Lst. 4 do.Polu.SchatzO. 837 do. do. Cert. L. A.'5 z/ 95% do.du. L.B. 200FI. ) Sardin. de. 36 Fr. Pol, a. Pfdbr. u.C. | 96; Neue Bad.do35FI.

Eisenbahn - Actzen.

11 B11 Z8

Volleing. ze.| Amst. Rott. Arnb. Utr. Berl. Anb.A. do. Prior. Berl. Hamb. do. Prior. Berl. Stett. Bonu-Cöln, Bresl. Freib, do. Prior. /| Cöth. Bernb. Cr. Ob. Seb. Dresd. Görl. Düss. Elberf. do. Prior.

Pts.M.Pr.B. do. Pr. A. B. 1167 a % bz. Rhein. Stm. do. Prior. 108 br. d. B. do. v.St. gar.|37 101 a 1017 bz. u. B. | Sächbs. Bayr. 1137 bz. Sag.-Glog. S de. Prior. E St.-Vobw. do. Prior. _— Thüringer. Wilbb.(C.O0.) do. Prior. Zarsk. Selo.

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114 B.

90% bz. 94 G. 1027 a ÿ bez. uv. G.

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do. Thür. V.\20 Maga. Witt.\30| 85% bz. Mecklenb. |70| 73 B. Nordb. F.W.|70| 73% a 73 a 735 bez. 1015 B. Rb. Sit. Pr. [70] 925 B. 102% bs. u. G. Starg. Vos. 50| 85 bz. (Schluss der Börse 3 Uhr.)

Bei stillem Geschäfte stellten sich fast alle Eisenbahn - Actien- Course, mit Ausnahme von Krakau- Oberschlesischen, niedriger.

1075 B.

Getraide-B ericht. Am heutigen Markt waren die Preise wie folgt:

Weizen nach Qualität von 80—90 Kthlr. Roggen loco 48--50 Rthlr.

- Lieserung pr. August 50—503 Rthlr. regulirt.

- - pr. Septhr. /Oktbr. 48 Rihlr. Bf. Gerste loco 40 —42 Rthlr. Hafer loco nach Qualität 27—33 Rihlr. Bs. Rüböl loco 115 Rihlr. B, 4 G.

L Herbsi 115 Rthlr. Bf, £ G.

Kanal-Listen. Den Finow-Kanal passirten am 30./31. Juli: 347 VVspl. Roggen, 7704 Ctr. Mehl, 102 VVspl. Rapps. Im Geschäft herrscht noch immer die frühere Stille, und nur VVeniges regulirt.

Königsberg, 30. Juli, (Marktbericht) An Getraide keine Zu=- fuhrz Kartoffeln bei geringer Zufuhr 4 Rthlr, 2 Sgr. pro Schfl.

Nürnberg, 27. Juli, Getraide, Die Getraidepreise des hiesigen Marktes \{wanken bedeutend seit 14 Tagen , d. h. seit neues Getraide zur Schranne kommt, doch ist dies nur aus der Nähez die eigentlichen, den Ausschlag gebenden Lieferanten aus den fränfischen Gauen, von den Donau- Ufern und vom Altmühlgrund fehlen noch, da die Aerndte dort erst begon- nen, Heute kam der erste Weizen an und wurde anfangs mit 30 Fl. 30 Kr., später um 27 Fl. bezahlt; Korn, altes kostete 16 Fl., neues 15 Fl, und 13 Fl. 45 Kr. Von beiden (Getraide-Sorten werden aber nur den laufenden Bedarf deckende Einkäufe gemacht, auswärtige Käufer sind aus- geblieben, Hafer, von dem jeßt größere Zufuhr kommt, während nur wenig Korn aufgestellt wird, gilt 8 Fl. bis 8 Fl. 30 Kr. Daß in Er- langen am 24, Juli der Scheffel Korn 9 Fl, kostete, läßt sih aus nahe liegenden Gründen erklären. Die dortigen Bäcker zögerten mit dem Ein- kauf, obwohl der Scheffel gar nicht höher als 11 Fl, geboten wurde, weil Landleute viele kleine Partieen zu Markt gebracht hatten und diese ver- werthen wollten um jeden Preis.

In den durch guten Boden begünstigten fruchtbaren Distrikten Mittel- frankens giebt die Aerndte ein überraschendes Resultat, fast das Dreifache der vorjährigen Aerndte. Aus einem Schober drosch man an drei Scheffel Korn, im vorigen Jahr kaum einen, und wenn auch das neue Korn noch eintrocknet, so kann man immer auf 25 Scheffel rehnen. Jn unserer Ge- gend geben gult kultivirte Aecker 28 nürnberger Meyen, nicht 38, wonach der Drudfehler in meinem Bericht vom 47ten d, zu berichtigen ist, Wie reihlih die Obst-Aerndte in Franken ausfällt, geht daraus hervor, daß frankfurter Spekulanten hier alte Weinfässer in Menge aufkaufen und aus- bessern lassen zur Bewahrung des Aepfelweins,

Leipzig, 31. Juli. Getraide-Preise, Weizen 8 Thlr, 10 Ngr. ; Roggen 5 Thlr. 75 Ngr.; Hafer 2 Thlr. 15 Ngr.; Kartoffeln 2 Thlr, 15 Ngr. Döbelu, 29, Juli, Weizen 10 Thlr.z Roggen 7 Thlr.; Gerste 5 Thlr. 15 Ngr.z Hafer 3 Rihlr. Leisnig, 24, Juli, Weizen 10 R Noggen 7 Rthlr. 15 Ngr.z Gerste 5 Nthlr. 10 Ngr.z Hafer 2 Thlr. 25 Ngr. Zwickau, 27. Juli, Weizen 10 Thlr,z Roggen 6 Thlr. 15 Ngr,z Gerste 5 Thlr.z Hafer 3 Thlr. 5 Ngr., Z

Oel, Rüböl bleibt] zu 115 Thlr. offerirt und zu 117 Thlr. gern

enommen, spätere Termine von 115—12 Thlr. nach Verhältniß. Es scheint d einiger Abzug für den Konsum einzustellen. Die Rapps-Preise wollen noch nicht niedriger gehen, weshalb die Zufuhr unbedeutend bleibt.

Venedig, 27. Juli. Das Getraidegeshäft ging während der verflossenen Wte schr langsam von statten, Guter galaczer und banater Weizen wurde zu 4£4—4/ und griechischer zu 35 Fl. der Stajo bezahlt; inländischer Weizen hält sich zwischen 35—36 Lire z fremder ed eyt Bur nicht gesuht. Für Reis äußerte sich einiger Begehr, und da Ae Oel e

ering sind, \o bewilligte man auc einen etwas höheren Preis, el is Priwährenb beachtet bei ansehnrilichem Umsaye.

Mailand, 24. Zuli. (O. L.) Die s{ immer mehr häufenden Seiden- Vorräthe in den Filanden äußern end id Me 8tüchvirfang; die winder bedeutenden Spinner wenigstens suchen nun ?!f erste sich darbzetende