1847 / 215 p. 3 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

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s ¿ mit ihm nit zusammenge- ersonen ablehnen lassen; er selbst se ichts vE L en ih immen. Mielzynski habe si zu F zwar auf seinem Gute ge-=

E seine Leute herbeizuführen. fes s sei er bei Dabrowsfi vor-

, habe ihn aber nh! gese i erathen bei feluér Abreise gewesen und habe demselben N n 2 Mielzynski zu übergeben nah Polen alle seine Angelegen Ee em Seb S6 geen,

nn nah Swiniar9, und von da nah Srebrna-Góra, um S vg leßteren Orte die Leute zum Zuge nah Rogowo zn bewegen. An- wesend seien gewesen : Albin Malczewski, Mikorski und ein Unbekann=- ter. Der bier vorgestellte Sadowski habe den Wudhs, aber nicht die

Augen des Lesteren. Den hier vorgestellten. von Garzynsfi habe er

zu Srebrua-Góra nit gesehen, es sei aber dort von einem von Gar=

czynsfi gesprochen. | L . :

Zu Srebrna-Góra habe er die Justructionen für den Regierungs- bezirk Bromberg ausgearbeitet und an Mikorski, Albin Malczewski und den Unbckannten vertheilt. Die Justruction habe von der Con- centration zu Rogowo und zur Deckung derselben von einem Schein= angriff auf Bromberg gehandelt. Der Unbekannte habe den Angriff ausführen sollen. Matheus von Moszczenzki habe an Nichts Theil genommen. : |

Von Srebrna-Góra sei er nah Swiniary zurügekehrt. Aus Versehen habe er die Jnstruction für den Kreis Wongrowiez zu Srebrna-Góra zurückgelassen.

Zu Swiniary habe er dann noch Justructionen für die südlichen Kreise bis zu seiner Verhaftung angefertigt.

Auf Vorlegung der bei seiner Verhaftung in Beschlag genom- menen Asservate erkennt von Mieroslawskfi die Richtigkeit der betref= fenden Mea in der Anklage an.

In Bezug auf das darunter befindliche Billet mit C. L. sagt er nur , daß dasselbe bei ihm gefunden sei, er aber uicht wisse, wer es geschrieben.

Dann auf Vorlegung des sub Nr. 5 der Anlagen abgedrudckten Manifestes,

daß dasselbe im Jahre 1835 redigirt, Anno 1836 erschienen sei.

Auf Vorlegung der bei ihm gefundenen Justruction :

Den ersten Theil erkenne er an, nur Nr. 5 enthalte einen Theorie=

saß, in Wahrheit hätten nur 4 Provinzen gemacht werden sollen.

Den zweiten Theil (Jnstruction für Kreis - Offiziere) erkenne

er nit an. M Posen habe kein wahrer, sondern nux ein

_ Scheinangriff zur eshäftigung der Truppen gemacht werden sol-

len. Der Angriff gegen die Festung sei ein Roman. Eine sicilia= nische Vesper sei nie beabsichtigt worden.

Auf Antrag des Staats-Anwalts wird der Angeklagte befragt, was er gegen die Verhandlungen in der Voruntersuchung, von ‘de=- nen er gegenwärtig abweiche, anzuführen habe?

Er sagt: daß die Protokolle nicht in seiner Gegenwart angefertigt seien, daß später, wenn er dieselben gelesen, ihm Abweichungen von seinen Angaben aufgefallen seien, daß er dieselben aber unterzeichnet, weil es ihm mehr auf eine Darstellung der Wahrheit rücksihtlih der Thatsachen, nicht aber auf Persönlichkeiten angekommen sei.

__ Der Staats-Anwalt abstrahirt vorläufig, d. h. so weit die Sache die Schuld des Angeklagten vou Microslawskfi betrifft, von der Ver= nehmung der bei der qu. Verhandlung zugegen gewesenen Personen.

Hierauf wurden dem Angeklagten die gerichtlichen Haupt - Ver= handlungen vorgelesen und dann, 2% Uhr, die Sihung ge\chlo}en.

Handels - und Börsen-Nachrichten. Berlin, den 4. August 1847.

Inländische Fonds: Pfandb ief-, HKommunal- Papiere und ¡ Geld - Course.

Zf.| Brief. | Geld. |Gem. ¡Zf.| Bries. | Geld. |Gem. St. Schuld-Sch. 35 937 923 Kur- u.Nm.Pfdbr. 3 943; _—— Seeh. Präm. Sch. | 917 Schlesische do. ‘35| 977 K.u. Nm. Schuldv. (3;| 895 | do. Lt. B. gar. de. 35| Berl. Stadt-Obl. |35| 93 | Pr.Bk-Antb.-Sch —(1075 | Westpr. Pfandbr. |34| 93% | 925 | Grossb.Posen do. |4 |102% [101% Friedrichsd’or. | 1372| 13%, do. do. (3{| 93% | 92% And.Goldm.àd th.—| 12 | I Ostpr. Pfandbr. 35| 96% Disconto. 7 35 4; Pomm. do. 35| 943 | 94% Ausländische Fonds. Russ.Hamb. Cert. |9 | Poln. ueue Pfdbr.|4 | 955 do.beilope 3.4.8. |9 | do. Part. 500 F1.4 | 813 | 817 av. do, 1. Anl: 4 f 95% do. de. 300 Fl.|—| 98 | 975 ‘do.Stieglitz 2.4. A4 952 95 Uamb Fouei-Caá.|34 86 do.v.Rothsch.Lst.|5 |L11% (115 do.Staats-Pr.Aul.|—| 86 892 do.Poln.Schatz0.|4 | 84% | 83% Holländ. 25%1nt. 25 _ do. do. Cert. L. A.'5 | 96% 955 Kurb.Pr.O. 40Th.|—| 32% | do.do.L.B. 200FI.|—| 167 | Sardin. do. 36 Fr.\—| 9 | Pol. a. Pfdbr. u.C.|4 | 962 96 Neue Bad.do35FI.\—| 21 | Eisenbahn - Actien. Volleing. zie. Zf. Amst, Rott. 4 | 1035 bz. u. B. Pts.M.Pr.B. 4 | 935 G, Arnh. Utr. (43 do. Pr. A. B. |5 | 1013 B. Berl. Aub.A.\4 | 116% bz. Rhein, Stm. 4 | 87 B. do. Prior. |4 do. Prior. |4 —_— Berl. Hamb.\4 | 107% bz. n, B. do. v.St. gar.|37 me . do, Prior.\4% 1014 bz. u. G. Sächs. Bayr.|4 | 88 G. Berl. Stett, \4 \ 1135 a % bz. Sag.-Glog. |4 Bonn-Cölu. 5 do. Prior./45 Bresl. Freib.4 \ St.-Vobw. |4 | 77 be. : do. Prior. 4 Gs do. ‘Prior.|5 1005 B. Cöth. Bernb. 4 q Thüringer. |4 | 97 6. Ce. Ob. Scb./4 | 80 bz. u. 6, Wibb.(c.0.)/4 | 86 B Dresd. Görl. 4 | 103 v. do. Prior.|5 Düss, Elberf. 4 104 6. Zarsk Selo. —| 70 6 do. Prior.|4 | 93 6. - —— Gl itz. |4 2 Hy eni. 4 A Quit.Bog. - Kiel-Alt. 4 | 1115 G 24% |% Lps. Dresd. 4 D Aaeb.Mastr. [30] - Löb. Zittau. 4 Berg, Mek. |50 Magd. Halb,/4 | 114 B, Berl. Anb, B./45 Wagd. Leipz. 4 E Bexb. Ludw. - do. Prior. 4 | Brieg-Neus.55 N. Sebi. ML.|4 | 90% a 5 bz, u G. | Chem. Risa.\90 do. Prior /4 | 94 G. Cöln- Mina. \90 __dos. Prior. S5 | 102% bsz. u. G. do. Thür. V.\20 Nedb. K. rad dus Magd. Witt.|30| O.Scbl.Li.A/4 | 1075 B, Mecklenb. ! do. Prior.|4 Nordb. F.W.|70 : do.’ Lt. B:/4 | 1015 B. Rh. St. Pr 4 | 1025 bs. u. B. Starg. Pos.

Pits. b. l E (Schluss der Börse 3 Die Course der Eisenbahn- Actien ' waren heute zum Theil etwas besser, der Umsatz sehr beschränkt. i Getraide-Bericht.

Aw heutigen Markt waren die Preise wie folgt: VVéizen nach Qualität von 80—90 Rihlr.

1566 Roggen loco 48-—50 Rihlr. - Lieferung pr. August 50—51 Rihlr. Bf. Gerste loco 40—41 Rihlr. Hafer loco nach Qualität 30—34 Rihlr. Rüböl loco 115 Rihlr. Bf, 5 G. - HVerbst 115 Rihlr. Bf, 5G.

T S. en Finow-Kanal passirten am 1./2. August: 493 VWVspl. Roggen 70 Wspl. Hafer, 4838 Cir, Mehl, 169 Wepl Raps

Von Geschäften ist heute nichts bekannt geworden.

Königsberg, 2. Aug. (Getraidebericht.) In der vergangenen Woche trafen mehrere Partieen von Volhvonier Weizen in hübscher Qua- lität ein, wovon ein paar Ladungen zu 102— 106 Sgr. verkauft wurden, Nach diesem Verkauf, ‘der nur ein Auftrag von auswärts zu sein scheint, fand gar keine Kauflust statt; und mußten mehrere Partien hon zu Boden | apa werden. Man erwartet in den nächsten Wochen bedeutende Zu- uhren von Volhynier Weizen. Von Roggen fanden feine neue Zufuhren statt und der frühere Bestand wurde meistentheils geräumt, von Anfang zu 95— 100, später zu 852-90 Sgr. pr. Scheffel. Gerste fehlt und Kleinig- Le 70 72 Sar. verkauft. Hafer 30 33 Sgr. Erbsen kein

rath. j

Stettin, 3. Aug. Mit Roggen bleibt es schr stille ; in lo: o. 80

, E L P o 9 j (0. pf.

Russ, 43 bis 45 Rihlr. nah Qualität bezahlt; pr. August u A

e 82 pf. pr. Septbr. /Oktbr, zu 45 Rihlr. angetragen, 42 Rthlr, nur Spiritus in loco 165 % bezahlt, pro Septbr. /Oktbr. 172 % G.

ae in loco 1025 a 11 Rthlr., pro Septbr. /Oktbr, 11% Rthlr.

% Breslau, 3.. Aug. i ißer, 35, 45 bis 474 Rthlr. z ¿bet 8c 12 Vg i Rtble Weizen, weißer, 35, 4% bis 47, Rthlr. z …_ Roggen in Folge kleincrer Zufuhr fester und eine Kleinigkeit höher, 15, 1% bis 2 Rthlr.

Gerste, neue, 38, 44 bis 50 Sgr.

Hafer, alter, 48, 50 bis 52 Sgr., neuer 32, 34 bis 36 Sgr.

Raps etwas matter 85, 87 bis 90 Sgr.

Alle übrigen Artikel sind ohne Veränderung.

Halle, 1. Aug. Von Getraide hatten wir die ganze Woche, bis gestern, wo ctwas mehr da war, nur {chwache Zufuhr, der Preis des neucn Roggens war bis 70 Rthlr, in die Höhe gegangen, gestern ging er aber bis 60 Rthlr, zurü, Alten will Niemand mehr haben. Bezahlt is für Weizen 84 a 94 Rthlr.; Gerste, neue, 48 a 50 Rthlr., alte 40 a 42 Rthlr. Hafer 30 a 36 Rthlr. /

Spiritus ist bis 32 Nthlr, herunter gedrückt, was bei der shönen h zur Kartoffelärndte und dem zu shwachen Konsum nicht zu bil- ig ist.

Mit Rüböl war es still, wenig angeboten und nichts verlangt; loco 114 Rthlr. i Für Oelsa amen 78—80 Rthlr, bez,

Hamburg, 3. Aug, Ueberseeische Einfuhr: Von Canton 70 Pi- fuls Cassia,-1 Kiste Moschus, 20 Kisten Oel, 6 dito Cassia-Oel, 60 Kisten Rhabarber, 2483/4, 105/2, 25/4 Kisten Thecz von Havana 73 Fässer Honig, 276 Pipen Rum, 1107 Kisten Zuer; von New-York 24 Ballen Baumwolle, 551 Stck. Blau-Farbeholz, 41 Ballen 1 Kiste Felle, 25 Fässer Firniß, 153 Stck, Cedern- und 53 Stck. Mahagoniholz, 135 Fässer Honig, 15 Seronen Jalappe, 300 Fässer Roggenmehl, 4 Kisten Pfeffermünz - Oel, 129 Fässer Pal 276 Fässer 225 Iierces Reis, 83 Ballen Sassaparille, 780 Fässer erpentin, 10 Fässer dito Essenz, 43 Fässer Thran, 4624 Pfd. Wallsischbarden z von Hull 761 Bunde 43 Platten Eisen, 40 Bunde 5 Kisten Stahl; von London 677: Ballen Baumwolle, 1 Faß Cochenille, 109 Kisten Indigo, 4 Kiste Moschüs, 116 Säcke Reis, 77 Kisten Thee, 1 Kiste Zinober, 6 Fässcr 13 Kisten 96 Säcke Kaffee, 2 Säcke Curcumä, 6868 Stck, Hörner, 5 Kisten Magnesia, 38 Fässer Salmiak, 59 Punchnans Syrupz von Amsterdam 10 Fässer Bleiweiß, 45 Säcke Kaffee, 8 Fässer Sie 95 Gonges Reis, 329 Flaschen Salzsäure, 186 St|, Eisenbahn- Schienen.

St. Petersburg, 18. (20.) Juli. Noch immer stockt das Getraide- Geschäft, und so lange wir so flaue Nachrichten vom Auslande erhalten, ist auch an eine Besserung nicht zu denken. Man sprah heute von sehr nas- sem Wetter int Junern, was wohl die Jnhaber im Junern etwas zurück- haltender machen kann, jedoch {werlich, so lange die Frage vom Auslande darniederliegt , von großem Einflusse sein wird.

Roggen notirt man 21—20 Ro., und bei ganz kleinen Partieen, welche die Russen kauften, mag dazu etwas gemacht sein, allein würde man den Verkauf einer starken Partie forciren Ge, fo müßte man bedeutend billiger abgeben.

Roggenmehl, gesiebtes, 215 a 22 Ro., gewöhnliches soll zu 175 Ro. abgegeben cin. Äuch dazu sicht man keine Käufer,

Jn weichem Weizen ist etwas zu 34 Ro. gemacht, bessere Sorten weichen, hält man aber auf 36 Ro. Hafer, 6pud. 135 Ro.

Vorrath i} von allen Sorten Getraide wenig am Plabe, jedoch treffen bald neue bedeutende Transporte ein. Weizen 1ist meistens auf Lieferung abgegeben und dürfte von dem, was eintreffen kann, wenig zum hiesigen Verkauf übrig sein. /

Talg ging nicht rash ab und man konnte loco gelbin Licht- zu 135 Ro. willig haben. Weißer wird auf 137 Ro. gehalten,

C O nominell 85 Ro.

Hanf findet fortwährend Frage, und Preise sind höher zu notiren. Rein- 97, 98, 100 -Ro,, gekappter 107 Ro., Ausschuß 88 Ro., gekappter 100 Ro,, Halbrein- 78a 80 Ro., gekappter 90 a 95 Ro.z gekappte Sor- ten sind fast ganz geräumt.

Hamb, 347 a Fz Amst, 1935 a

Lend. 383 a 3z Paris 414—407.

_ck= Paris, 31. Juli. Die Staatspapiere sowohl als die Cisenbahn- Actien waren an der heutigen Börse wieder sehr schwach. Die 3prozentige Rente, die mit 77.30 eröffnet hatte, schloß mit dem Course von 77 . 25, nachdem sie sogar. einen Augenblick auf 77. 20 zurückgegangen war, Sie ist also um 10 C. gegen gestern gesunken. Die öprozentige Rente dagegen {loß heute zu dem Course von 118. 15, also um C. höher, als gestern. Mit Ausnahme der Acticn der Eisenbahnen von Rouen, Marseille und Vierzon, die heute noch weiter merklich sanken gegen die gestrigen Course, sind die Actien aller anderen Bahnen nur wenig gegen gestern gefallen. Au comptant isst die Zprozentige Rente“ um 20 C., die oprozentige um 15 C. gefallen z Actien ver Bahn von Marseille nah Avignon um 15 Fr. von 560 auf 555, Havre um 6 Fr. 25 C., eben so Vierzon, Nordbahn und Orleans um'5 Fr, Lyon um 3 Fr. 75 C., Bordeaux um 2 Fr. 50 C. und Straßburg unr-4- Fr. 25 C. Dagegen ist Lyon- Avignon um 1 Fr. 25 C. gestiegen. Versailles (r. U.), Rouen, Tours-Nantes und Straßburg- Basel wie gestern. Bank- Actien ohne Veränderung. In spanischen Pa- pieren wurden gar keine Geschäfte gemacht, und die anderen ausländischen Papiere erlitten keine Veränderung in den Coursen. Belgische 5proz. von 1842 stehen jegt 1005, belgische Bank-Actien 8.30, neapolitanische Rente 101 . 60, rouener Anlehen 994, piemontesische 1150.

London , 30. Juli. Getraide. Der größere Theil der am Mon- tag nicht verkauften englischen Zufuhren blieb an unjerem heutigen Markt noch unplacirt, da die Faktoren nicht im Stande waren, selbst mehrere Schillinge niedriger, als die Montags - Preise, Gebote zu -erhalten, Die Verkäufe in fremden Weizen, obschon sehr unbedeutend, fanden zu unre- avre Preisen statt, Gerste, Bohnen und Erbsen halten sich nominell, wie zu Anfang dieser Woche, - doch is der Verkehr beschränkt, D hrs bri 4 a 2 Sh. p. Qr. niedrigeren Preisen langsam ab.

e au.

Aus New-Orleans vom 3. Juli wird in Uebereinstimmung mit den aueren newyorker Berichten Folgendes gemeldet : Die Zufuhren von Skt. ouis und Louisville sind enorm und werden für die nächste Zeit so blei- ben, da der Vorrath daselbst sehr groß ist. Wir notiren_ Mehl 27 Sh. p. Faß, Weizen 44 Sh. 6 Pce. p. Îr, Mais 24 a 26 Sh. p. Qr. Der

Kubanka 35 Ro. nominell zu notiren.

. p otal- Export nah Großbritanien vom 1. September bis 1. Juni, Mehl auf Getraide reduzirt, beläuft sich auf 3,500,000 Qr. Es

Farben-Waaren. Jndigo. Die Quartal-Auction kam am Mitt- woch Jes Schluß. M NimonE nd 13,942 K., als: 10,135 K. Bengal- und Benares , 300 K. Oude-, 3500 K. Madras- und Kurpah-, und 7 K. Manila-, davon 7950 K. neue und die übrigen in früheren Auctionen ein- grn mit Einschluß von beinahe 2600 K. aus zweiter Hand. Jm An- ange der erei erung - wurden einige Marken Bengal- rasch im Ganzen zu den Mai-Preisen gekauft; die Preise gingen darauf aber allmälig her- unter, bis sich eine Erniedrigung von 4 a 6 Pce. herausstelle und bis zum Schluß wenig Kaufluft existirte. Vor und während der Versteigerung wur- den 3315 K. zurüdgezogen, 3002 K. eingerufen, also ca. 8000 K. wirkli verkauft (was 35 K,, eingerufen und nachher begeben, mit ein- \{ließt), wovon man annimmt, daß ca. 1200 K, als zum inländischen Verbrauch, 2000 K. als zur Speculation und 4800 K. als zur Ausfuhr bestimmt sind. - Auctions - Preise: Bengal-, f. blauer 5 Sh. 9 Pce. a 6 Sh. 2 Pce., f. viol. 5 Sh. a 5 Sh. 6 Pce., m. und gut viol, 3 Sh. 8 Fe a 4 Sh. 6 Pce., ord. 2 Sh. 9 Pce. a 3 Sh. 6 Pce., f. gef. 4 S a à Sh. 6 Pce., m. und gut gef. 3 Sh. a 3 Sh. -6 Pce. sehr ger. und ord. 2 Sh. 2 Pce. a 2 Sh. 9 Pce., Bruch für den inländischen Bedarf 2 Sh. 6 Pce. a 3 Sh.z; Madras -, f. 2 Sh. 9 Pce. a 3 Sh. 6 Pce. n bis f. m. 2 Sh. 3 Pce. a 3 Sh. 6 Pece., ger. und ord. 1 Sh. 8 Pce. a 2 Sh.z Kurpah-, f. m. und f. 3 a 4 Sh., sehr geringer und ord. 1 Sh. 7 Pce. a 2 Sh. 9 Pce.z Oude- 2 Sh. a 2 Sh. 9 Pce. i

Fettwaaren. Thran gut preishaltend: von Südsee- i} vieles ge- fauft worden zu 24 Pfd. St. 10 Sh. a 26 Pfd. St. 10 Sh.z Dorsch- zu 27 Pfd. St. a 27 Pfd. St. 10 Sh., Nobben- 27 Pfd. St. 10 Sf a De Pfd. St, 15 Sh. für blassen, die anderen Sorten 23 Psd. St. 10 Sh. a 26 Pfo. St. Mit russishem Talg hat es sih etwas gebessert, Einkäufe von ziemlichem Belang haben diese Woche stattgefunden zu 48 Sh. a 48 Sh. 6 Pce. für f, petersburger gelben Licht-; allein im Ganzen is die Frage noch nicht bedeutend. Die Abschlüsse auf Lieferung haben sih gemchrt, und man hat 46 Sh, 9 Pce, a 47 Sh. für f. peters- burger gelben Licht- bewilligt.

Metalle. Britisches rohes Eisen _isst niht mchr so gefragt und etwas billiger zu kaufen: 71 Sh. a 71 Sh. 6 Pce, für Nr. 1 im Clyde und 69 a 70 Sh. baar für gemishte Nummern; Waliser und Stafford- shire- notirt man noch 85 a 105 Sh. Nach gewöhnlichem waliser Stan- geneisen war die Frage weniger lebhaft als früher, und es sind Verkäufer da unter 8 Pfd. 5 Sh. Es zeigt sich auch weniger Frage nah Schienen- Eisen zu 8 Pfd, 5 a 8 Pfd. 10 Sh. Zink nominell 20 Pfd. z es haben in den leßten acht Tagen keine Umsäße stattgefunden.

Von Ostindien sind in voriger Woche zugeführt worden: 5981 Pak. Kaffee, 8321 Säcke Zucker, 10,738 Säe Reis, 450 Säcke Pfeffer, 50 Geb. Rum.

Von Westintien sind in voriger Woche zugeführt worden: 528 Fässer Zucker brit. Pflanz., 9973 Fässer und Kisten Zucker fremder Pflanz., 7573 Quart. und Säcke Kaffce fremder Pflanz., 25 Tons Farbholz.

Liverpool , 29. Juli. Umsay 5900 B,, sämmilich amerikan, wo- von 2000 B. an Spekulanten. Gestrige Preise fest behauptet.

Vom 230. Juli. Die Berichte von Amerika zeigen cinen Ausfall von 282,000 B. in der Zufuhr gegen voriges Jahr, Verkauft heute 5—6000 B. Die Preise vom vorigen Freitag wurden völlig behauptet.

Stockholm, 28. Juli. Getraide. Börsenpreise: Weizen 25 a 27 Rthlr., Roggen 16 a 17 Rthlr., Gerste 13 a 143 Rihlr, Erbsen 18 a 20 Rthlr,, Hafer 7 a 75 Rthlr., Alles NGZ. pr, Tonne.

Answärtige Börsen.

Amsterdam, 831, Juli. Niederl. wirkl. Sch, 977. 3% do. 347. Pass. —. Ansxg- -—— Zinsl. —, Pola. —. 4% Nuss- llope 207.

Antwerpen, 30 Juli. Zinsl, —. Neve Anl. 17% Ï

Augsb urg;5 31. Juli. Bayer. 35 % Oblig. 935 G. do. Bank-Actien IL. Sem. 1847 708 Br. Württ. 34 % Oblig. 88% G. 4: % 1017 Br. Darmsíi. 50 FI. Loose 80 Br. Bad. 50 Fl. Loose v. 1840 60 Br. 35 Fl. Loose 37 Br. 35 % 895 G.

Frankfurt a. M., 2. Aug. 5% Met. 1077. 1075. Bank-Act. 1960. Stiegl. 885. Integr. 563. Poln. 300 FI. L. 977. do. 500 Fl. 815. Span. 5% 205. 205. 3% do. 251. 25. Bexb. 935 X. Taunus Actien 3505. 350. pm 302.

Hamburg, 2- Aug: Bank-Actien 1600 Br. Bongl. Russ. 106%. 1065. Hamb. Berg. Actien 95. 94. Magd. Wittenb. 852 Br. amb. Berl. 1065. 1065. Alt. Kiel 111 1105. Glückst. Elmsh. 60 Br. Rendsb. Neum. 96 G. Kopenh. Rothbsch. 77. 76. Meckl. 1ER. (2.

London, 30. Juli. Cons- 3% 88%. 5. Belx. 95. 94. Neue Anl. 22, 2L5. Passive 5. 4%. Ausg Sch. 15% 143. 24% Holl. 575 1 4% do. 90%. #. Port, —. Engl. Russ. 1124. 1114 Bras. 85. 84. Chili 923, 4. Mex. 194. 185. Pern 36, 34.

Leip zig, 3. Aug. Leipz. Dresdn. Act. 118 Br. Süächs. Bayer. 88% Br, Sächs. Schles. 103 Br. Chem. Ries. 59 Br. Löb. Zitt. 59% Br. Mgd. Leipz, 233 Br. Berl. Anb. Lt. A. 117 Br. Lt. B. 1065 Br. Dess. Bank-Act. 101 Br.

Paris, 31. Juli. 5% Rente fin cour. 118. 15. 3% do. fin cour. 77. 29.

(Teleg. Depesche aus Köln, vom 4. August.) Amsterdam, 2. Aug. Int. 57. London, 31. Juli. Cons. 885 baar. 89 Rechnun. Amsterdam, 2. Aug. Am Kornmarkt sind alle Getraide-Arten ge- wichen. 126p\d. bunter polnischer Weizen 472 Fl., 116pfd. rigasher Rog- gen 215 Fl.

177 Spau, 172, Preuss. Pr. Sch. —-.

Meteorologische Scobachtungen.

Abends 10 Uhr.

1847. 3 Aug.

Nach eiumaliger Beobachtung.

Nachmittags 4 Ukr.

Morgens 6 Ubr.

| Lustdruck. « « - . 335,19" Par Luftwärme . « . . | F 16 6" R.

334,02’ Par. 895,03" Par. /Quellwänie 7,8" R. [F 221° R. | + 160° R |Flusswärme 17,6 R. f

Thaupunkt. - -+ 10,2 B. 79° B! +13” R. [Bodenwärme 18,5" R, Dunstsättigung.| T0 pCt. 31 pCt. 72 pCt. Ans Vnstung/),006''Rb. Wetter... .- beiter, bezogen. | bezogen XNiederschlax

Wind ......-- 080 080. 050, Wüärmewechse + 23,3? Wolkenzug - « -—— 080. -+ 12,9°

"Tagesmittel: 335,11" Par... + 184°. + 95" B. 98 pet 080.

Königliche Schauspiele.

Donnerstag, 5. Aug. Jm Opernhause. Vorstellung. Auf Höchstes Begehren: Der Seeräuber. Männertreue. Anfang halb 7 Uhr.

Zu dieser Vorstellung werden Billets zu folgenden mittleren Opernhaus-Preisen verkaust :

Ein Billet in den Logen dés Prosceniums 1 Rthir. 10 Sgr., in den Logen des crsten Ranges und ersten Balkons, #o wie zur Tribüne, 4 Rthlr. 10 Sgr. z im Parquet und in den Logen des zwel=- ten Ranges 1 Rthlr. ; in den Logen und im Balkon des dritten Ran=- ges, so wie im Parterre, 20 Sgr.; im Amphitheater 10 Sgr.z in den Fremden-Logen 2 Rthlr.

Jm Königlichen Schloß-Theater zu Charlottenburg: Anfang 6 Uhr. N |

Billets zu dieser Vorstellung sind bis Donnerstag, Mittags 1 Uhr, im Billet-Verkaufs-Büreau des Schauspielhauses zu Berlin und am Tage der Vorstellung selbst Abends im Schloß-Theater zu Charlotten-

burg an der Kasse zu haben. i rg Freitag, as, Im Schauspielhause. 128ste Abonnements=

Vorstellung: Das Versprechen. Hierauf : Die Drillinge.

Verantwortlicher Redacteur Dr. J. W. Zinkeisen. Jm Selbstverlage der Expedition.

90se Abonncments= Vorher :

Die Jäger.

Gedruckt in der De cker schen Geheimen Ober - Hofbuchdruckerei.

Beilage

Inhall.

talien. Nom. Erlaß des Progovernatore, Neapel. Die Ruhe- störungen in Calabrien. Meteor, Genua. Erd-Umsegelung.

Ein Brief aus Napoleon Bonaparte's Jugend, Vermischtes.

Eisenbahnen und Dampfschifffahrt. Bromberg. Die Stargard- Posener Bahn. Würzburg, Main-Dampfschifffahrts-Gesellschaft.

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I t.@ Li 6B.

Nom, 21. Juli. Der an Grasselini's Stelle getretene Pro- ete Morandi hat nachstehenden Erläß an das Volk bekannt emacht :

F „Als Se, Heiligkeit uns zur Uebernahme eines Amies berief, dem nicht nur die Sicherheit und Ruhe dieser Stadt allein, sondern größtentheils die des ganzen Landes anvertraut ist, da verschwand einigermaßen die Furcht, unsere Kräfte möchten nicht ausreichen für den guten Willen , dem landes- fürstlihen Vertrauen würdig zu entsprechen, wenn wir die nie genug zu lobende Liebe zur Ordnung erwogen, welche der größte Theil der Römer während der jüngsten Ereignisse an den Tag legte. Der heiße und thatfkräf- tige, Alle beseelende Wunsch, die öffentlihe Nuhe zu erhalten , um nuieder- trächtige Hoffnungen zu vernichten und treu und liebend dem besten Fürsten, der uns regiert, zu gehorchen, war uns gewisses Unterpfand, daß unsere auf die Wah- rung der Sicherheit, auf den Schuy der Bürger und die Achtung der Geseße gerichteten Bestrebungen durch einen glücklihen Erfolg gekrönt würden. Selten zeigte die Geschichte ein Volk, in dem, wie heute im unsrigen, alle Klassen der Bürger mit so edlem Wetteifer in der Absicht sich einigten, dem Fürsten und dum Vaterlande zu dienen. Der römische Adel sparte weder Mühe noch Opfer z die Bürgergarde eilte freudig und muthig zu den Waffenz das ganze Heer und das Corps der Carabinieri erwarben sich in der Treue und im Gehorsam gegen die militairische Disziplin Sympathie und Liebe beim Volkez kurz, jede Klasse der Bürger hielt sich so, daß sie st\ch um die Negie- rung und das Vaterland preiswürdigen Ruhm erwarb und neuen mächtigen Trost dem ‘väterlichen Herzen Sr. Heiligkeit verschaffte. Wir haben tausend Ursachen für die von den Römern uns gegebenen Beweise der Liebe und für das Vertrauen, mit dem sie uns ehren, erkenntlich zu sein. So großem Zutrauen und so vieler Liebe nah Kräften zu entsprechen, versichern wir stets mit jenen guten Bürgern zu sein, die ihres Landes Wohl aufrichtig wollen: ein Gut, das nicht zu erzielen ist ohne Achtung der ‘Geseßze und der Autoritäten, welche ihnen Achtung zu verschaffen und jeden Grund oder Vorwand für Tumult zu entfernen angewiesen sind, welchen das Lauschen auf unwahre Stimmen, als wären sie wahre, oder das Hervorrufen von

ordnungslosen, ohne cinen geseßlichen noch vernünftigen Zweck veranlaßten

Aufläusen ins Leben rufen könnte. Den Personen jeder Klasse zugänglich

werden wir stets und gern, wie die Klagen Aller, so auch den Rath der

guten Bürger anhören; wir werden uns Tag und Nacht bemühen, daß ‘diese

Stadt unter dem Schilde der Gesege ruhig lebe, und gegen die Anschläge

jener Schändlichen und Störer der Ordnung vertheidigt sei, auf welche die

Regierung die ganze Strenge der Gesetze fallen zu lassen entschieden is. Da-

mit unsere Mühewaltungen wirksam seien und unser gufrichtiges Interesse

für Roms Wohlfahrt nicht nußlos, so fordern wir von den Römern Ruhe

und Zutrauen auf die Regierung, von den öffentlichen Beamten eine ge- wissenhaste Genauigkeit in ihrer Pflichterfüllung, von der bewaffneten Macht Gehorsam gegen die Vorgeseßten und Achtung der individuellen Freiheit der Bürger. Ruhe also, Ruhe, o Römer! Ordnung, Mäßigungz die Re- gierung überwacht eure Sicherheit z sie weiß bereits zur Genüge, um euch aufrichtig zu sagen, daß-ihr ruhig sein könnt und müßtz sie arbeitet mit der größten Anstrengung auf dieses Ziel hinz seid einig mit ihr, wie ihr es je waret, die Ruhe und óffentlihe Ordnung werden dann vollkommen und in kurzem gefestigt sein.“

Der Allgemeinen Zeitung wird aus Rom vom 21, Zuli geschrieben:

„Viel Lärmen um Nichts! Jener Minardi, dessen durch ein plöglich entstandenes Gerücht erzeugtes Phantom vorigen Montag von ciner schrek- kenerregenden Volksmenge verfolgt wurde, is weder festgenommen, noch am

lay gewesen, Drei Tage vorher soll er nah Neapel abgegangen scin, Nimmt man das ziemlich erhärtete Faktum hinzu, daß bei keinem der Ver- hafteten weder Waffen noch größere Geldsummen, am wenigsten in frem- den Münzsorten, gefunden worden \ind, daß dieselben meistens Personen der arbeitenden Klasse, darunter allerdings auch Faentiner mit abgelau- fenen Polizeischeinen , sind, so kann man nicht umhin, die ganze vermeintliche Verschwörung vom 17ten d. M, für ein in irgend einem Sinne oder auch blos von panischem Schrecken erzeugtes Gerücht zu hal- ten. So groß isst die Gespensterfurcht und Geisterseherei, daß Personen vorhanden sind, die behaupteten, jenen Minadi gebunden gesehen, an sei- ner Entwaffnung eigenhändig theilgenommen zu haben und dergl. m. Da- bei darf man aber nicht glauben, daß die Enttäuschung jeßt schon allge- mein seiz ganz im Gegentheil fangen die öffentlichen Blätter jezt erst an, alle jene von uns in den legtvergangenen Tagen verzeichneten Gerüchte mit der feierlihsten Salbung vorzutragen und mit neuen auszustaffiren. Will man doch blutig rothe Kreuze und die Buchstaben S §, die man Sangue und Saccbeggio (Blut und Plünderung) interpretirt, an vielen Thüren an- gemalt gefunden haben, während in Wahrheit ähnliche unverständliche Zei- cen von reisenden Knopfhändlern vor einiger Zeit an die Thüren ihrer Kunden geseßt und dann von Manchen aus Scherz bei guten Freun- den wiederholt worden sind. Was is denn nun aber faktisch von

allen den Vorgängen, die seit dem 415ten d, berichtet werden? Dies reduzirt sich etwa aus folgende Thatsachen : bie auf uin allgemein verbreitetes Gerücht von einer Verschwörung erfolgte ur-

plözlihe Bewaffnung der Bürgergarde, Urlaubs - Ertheilung (uicht Entsezung) an Mons. Grassellini mit der Weisung, sich zu entfernen, der dieser auch Folge geleistet, indem er nah einem kurzen Aufenthalt in Gen- zano sich nach Neapel begeben hat, Einzug des Kardinals Ferretti in dem Augenblick, wo ein anderer Theil der Bürger sich zum Wachdienst stellte, Antritt seiner neuen Stelle als Staatssecretair den 17ten d., rastlose Thä- tigkeit desselben, gute Haltung der Bürgergarde, die Ordnung zu erhalten weiß, Abwesenheit eines jeden materiellen Exzesses, aber fortwährende Stôö- rung der höheren Regionen der sozialen Ordnung durch unermüdete Aus- streuung von Gerüchten gegen den guten Namen irgend eines Jndividuums, das man dem Volke verdächtigt hat, zahlreiche Reclamationen gegen solche Verunglimpfungen und eine beunruhigende Schwäche der Behörden, welche die Zügel hatten fahren und die Pferde laufen lassen, bis sie müde sein werden, unterdessen sich begnügend, ihnen im freundlich - zutraulichen Ton allerlei Schmeichelhaftes zuzurufen, was allerdings zur Folge hat, daß sie hart am Rande jäher Abhänge nicht scheu werden, sondern sorglos fort- traben. Das is das Resultat vielfacher unparteiisher Nachforschungen, die an Ort und Stelle wiederholt gemacht wurden, und mit welchen die Acu- ßerungen derer, die nicht blos unterrichtet thun, sondern wirklih unterrich- tet sind, ‘und die Andeutungeu des Pro-Goveruatore und Staats-Secretairs zu stimmen scheinen. Ersterer wenigstens hat geradezu' geäußert, daß er bis D für eine Untersuchung wohl eine Veranlassung, aber kein Fundament habe gewinnen können,“

Neapel, 20, Juli. (Allgémeine Zeitung.) Obschou man hier von keinen neuen Exzessen in Calabrien hört und Je- dermann überzeugt ist, daß ès den energischen Bemühungen der Gendarmerie das Königreich beider Sicilien besißt 10,500 Gendarmen, und Kaiser Nikolaus zählte dies Truppen-Corps zu den \chönsten und bestorganisirten, welche er in Europa geschen gelingen wird, sich au der in die Wälder und Gebirge geflüchteten Räuber zu bemächtigen, so haben doch die stattgefundenen Brandschaßungen und An-

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Beilage zur Allgemeinen Preußischen Zeitung.

riffe einen unangenehmen Eindruck auf die großen Gutsbesizer k Ge en diese, die übergroße Flächen Lardes in Besi haben e | ¿orma schafste Feudalherrschaft im Stillen auf sehr lieblose Weise fortseßen, waren die gescßlosen Bestrebungen hauptsächlih gerichtet, Der lebte Winter hat die Noth und Armuth in Calabrien schr gesteigert. Jm Jahre 1845 überlieferte sich der Räuberhauptmann Dalarico mit sei= ner Bande der Regierung und wurde nah Lipari gebracht, welche Jnsel er nie mehr verlassen darf. Wenn nun die neapolitanische Re- gierung Dalarico und seine Leute dort mit Menscheufreundlichkcit und Milde behandelte und überhaupt nah anderen Prinzipien verfuhr, als die frühere römishe Regierung mit dem in Civitavecchia shmach= tenden Gasparoni, so is es gar nicht unwahrscheinlich, daß die neue Bande, ftatt ihren Tod durch Hunger oder Kugeln zu finden, es ebenfalls vorziehen werde, sich baldigst behufs ähnlicher Verbannung zu überliefern. :

Der Sommer trägt noch immer einen deutshen Charakter: die Wärme ist erträglih, und macht sie Miene, emporzuwachsen, so kühlt ein kurzes Gewitter die Atmosphäre, Das Land prangt in prädti- gem Laubschmuck; nirgends siud verbrannte Flächen. Jn den höheren Gebirgen liegt noch immer viel Sthnee, im Matese-Gebirge sind alle Schluchten über 5500 Fuß damit gefüllt,

Ein sehr {öónes Meteor ließ sich (Mitte Juni) in Potenza und Montepeluso blicken, zwei feurige Kugeln, dur einen Streif verbun= den, durchzogen funkensprühend in rothem Glanze und mit Geräusch die Atmosphäre.

_ Genua, 19. Juli. (W. Z.) Jm hiesigen Hafen wird ein shöner Dreimaster gebaut, welcher den Namen „Pius [X.“/ führen wird. Das Schiff wird auf Kosten der Missions - Gesellschast in Lyou ex- baut, um im nächstên Herbste unter dem Kommando eines Königlich sardinischen Marine-Offiziers eine Erd - Umsegelung zu unternehmen. Es wird im Juteresse der hristlihen Civilisation und des Haudels= Verkehrs die wichtigsten Punkte der neuen Welt besuchen, und es sind bereits 100 Passagieré zu dieser weiten Fahrt eingeschrieben, auh wer= den auf Begehren Waaren dahin mitgenommen werden. Die Reije geht direkt nah Oceanien, wo es die Missionare mit Büchern und sonstigen zu ihrem Berufe gehörigen Gegenständen ans Land zu seßen beauftragt ist. i

Ein Brief aus Napoleon Bonaparte's Jugend.

Niccolò Tommaséo theilt in seiner höchst reichhaltigen Samm- lung der Briefe des korsischen Generals Paoli (Leltere di Pasquale de’ Paoli. Florenz 1846) ein bis dahin ungedrucktes Schreiben des funfzehn- jährigen Bonaparte an seinen mütterlichen Oheim, den Abbé Josef Fesch, mit, welches er von dem Chev. Luigi Baldelli, Rath am Königlichen Ge- richtshofe zu Bastia auf Korsika, erhalten hatte. Der französijch geschrie- bene Brief is interessant genug, um ihn ind, Bl. zu geben,

„Mein lieber Oheim! Brienne, den 45. Juli 1784. —- Jch schreibe Jhnen, um Sie davon in Keuntniß zu seyen, daß mein lieber Vater auf der Durchreise in Brienne warz er ging nach Paris, um Marianne (Elise) nach St. Cyr zu bringen und die Wiederherstellung seiner Gesundheit zu verju- chen. Am 21sten (Juni?) kam er hier an, mit Luzian und den beiden Mädchen, die Sie gesehen habenz Ersteren hat er hier gelassenz er is 9 Jahre alt und 3 Fuß 11 Zoll 6 Linien großz im Latein ist er in der sechsten Klasse und wird die verschiedenen Unterrichtszweige durchgehen. Er zeigt viele Anlagen und guten Willen, so daß man hossen* darf, daß er ein tüch- tiges Subjekt werden wird. Er befindet sich wohl, ist stark, lebendig und lustig, und für den Anfang ist man mit ihm zuftieden. Er spricht recht gut Französisch und hat das Jtalienische ganz ver essen. Uebrigens wird er zu gegenwärtigem Bricf einen Zusaß schreibenz 1h sage ihm nichts, da- mit Sie sein savoir faire kennen lernen. Jch hoffe, er wird Jhnen jeßt ófter schreiben, als da er zu Autün war. Daß mein Bruder Josef Jhnen nicht géschrieben, davon vin ih überzeugt. Wie sollte er auh? Meinem lieben Vater schreibt er nur zwei Zeilen, wenn er’s überhaupt thut. Jn Wahrheit, er ist nicht mehr derselbe: nux ih höre oft von ihm. Er ist in der Klasse der Rhetorik und würde sich hervorthun, wollte er arbeiten, denn der Herr Prinzipal hat meinem lieben Vater gesagt, im ganzen Kollegium gebe es weder in der physischen, noch in der rhetorishen, noch in der philo- sophischen Klasse Einen, der mit so viel:m Talente begabt sei wie er, und Keiner mache eine so gute Uebersezung. Was den Stand betrifft, dem er sih widmen will, so ift, wie Sie wissen, der geistliche der erste, den er ge- wählt hat. Bei diesem Eutschlusse blieb er bis heute, wo er dem Könige dienen will. Darin hat er aus mehreren Gründen Unrecht. Erstens, wie mein lieber Vater bemerkt, hat er nicht Muth genug, die Gefahr eines Kampfes sich auszuseßen. Seine shwache Gesundheit erlaubt ihm nicht, die Beschwerden eines Feldzuges zu ertragen, und mein Bruder betrachtet den Militairstand nur von Seiten der Garnisonen. Ja wohl, mein lieber Bruder wird ein trefflicher Garnisons-Offizier sein: wohlgebildet, mit leich- tem Sinn, folglich zu frivolen Komplimenten geeignet, durch seine Talente immer befähigt, sih in der Gesellschaft gut zu nehmen, ob aber in einer Schlacht ? Daran zweifelt mein lieber Vater.

Qu'’importe à des guerriers ces frivoles avantages ? (sìc.)

Que sont tous ces iresors sans celui du courage ?

Á co Prix sussiez-vous aussì beau qu’Adonis,

Du Dieu méme du Pinde eusslez-vuus léloquence,

Que sont. tous ces dons sans celui de la vaillance ? E

Zweitens hat er eine für den geistlichen Stand passende Erziehung er- haltenz die Sinnes - Aenderung kommt sehr spät! Der Herr Bischof von Autün würde ihm eine fette Pfründe gegeben haben, und er wäre gewiß Bischof geworden. Welcher Vortheil für die Familie! Der Herr Bischof von Autün hat das Mögliche gethan, um ihn zu veranlassen, bei seinem früheren Entschlusse zu beharren, indem er ihm versprach, es solle ihn nicht reuen. Es hilft nichts z er ist nicht zurückzubringen. Jch würde ihn loben, wenn es entschiedene Neigung für diesen Stand wäre, den schönsten von allen, und wenn der grope Urheber der menschlichen Dinge ihm, indem er ihn bildete, so wie mir eine entschiedene Vorliebe für das Militair gegeben hätte. Drittens, er will cine Austellungz ganz gut, aber in welchem Corps? In der Marine etwa? Aber erstens weiß er nichts von Mathematik und würde zwei Jahre nöthig haben, sie zu erlernenz zweitens verträgt seine Gesundheit die See nicht. Also im Geniewescn? Er braucht vier bis fünf Jahre, das Nöthige sich anzueignen, und nach dieser Zeit wird er nihts sein, als Eleve. Uebrigens glaube ih, daß vom Morgen zum Abend arbeiten mit seinem leichten Sinn unverträglich ist. Dasselbe Hinderniß wic beim Geniewesen findet sich auch bei der Artillerie, mit der Ausnahme jedoch, daß er in anderthalb Jahren Eleve, in eben so lange Offizier sein fann. Das is aber Alles nicht nach seinem Geschmadck, Nun wohl denn, ohne Zweifel will er in die Jnfanterie, Das begreife ih: er will den ganzen Tag unthätig scin, er will auf der Straße umherschlendern (baure leparé). Was ist aber am Ende ein kleiner Junfanterie- Offizier. Ju drei Fällen vou vieren ein shlehtes Subjekt. Das wollen aber weder mein lieber Vater, noch Sie, noch meine Mutter, noh mein Onkel der Archidiakonus, denn er hat von seinem Leichtsinn und seiner Verschwendungssucht schon fleine Pröbchen abgelegt. Jn Folge dessen wird man einen legten Versuch machen, ihn zum geistlichen Stande zu be- stimmen, sonst wird mein lieber Vater ihn mit sich nach Korsika zurückneh- men, um ihn dort unter Augen zu haben, wird man denn suchen, ihn zum Advokaten zu machen, Jh schließe, indem ih Sie bitte, mir ihre Gunst zu bewahren: mich dersclben würdig zu machen, wird meine wichtigste Pflicht sein, Jch bin mit tiefster Verehrung, mein lieber Oheim,

Jhr ganz gehorsamer und ergebener Diener und Neffe Napoleon di Buonaparte.

N. S, Zerreißen Sie diesen Brief.

nes mitriß. Der Vorzu

Man muß aber hoffen, daß Josef, mit den Talenten, die er besigt, und den Gefühlen, welche seine Erziehung ihm eingeflößt haben muß, das guie Theil ergreifen und die Stüze unserer amilie werden wird. lten Sie ihm einmal all diese Vortheile vor.“ h 2

Die Sen des älteren Bruders ist nicht besonders vortheilhaft. Aber sie mochte wahr sein, Bei pol Bongparte halfen übrigens die Vorstellungen nichts: er wurde nit ánonifus, noch Bischof, sondern Advokat, dann Botschafter des Direktoriums in Rom, Prinz ünd König. Und nach laugem Exil in Amerika kehrte er, shwach an órper wie an Geist, nah Jtalien zurück, sleppte sich eine Zeit lang noch in Florenz hin und starb dort im Juli 1844, einige Monate vor Dee vortrefflichen Gemahlin, die in der Stadt, welche so vielen Verbannten p gewährte, seit langer Zeit ein stilles Asyl gefunden hatte und, durch anhaltende Lei- den an das Zimmer gefesselt , im Palazzo Serristori am Arno, des Som- mers auf der Villa Mannucci am Fiesolanerwege lebte. Die Meisten ih- rer Familie sah sie im Tode vorangehen , darunter die jüngere ter, Prinzessin Charlotte, Wittwe des ältesten Sohnes des vormaligen Königs von Holland, der inmitten seines so_unüberlegten wie unverzeihlichen Ein- reifens in den romagnotischen Aufstand des Jahres 1831 zu Forli ein frühes Ende fand. An jenen Bischof’ von Autün, Talleyrand's Vorgän- ger, war der junge Bonaparte durch Marbeuf empfohlen, der dem Vater für die ihm geleisteten Dienste sich dankbar bezeigen wollte. Carlo Buonaparte starb 1785. Damals blickte Napoleon auf Frankreih noch nicht als auf sein Vaterland. „Der Himmel hat ihn sterben lassen““, schrieb er, „und an welchem Orte! Jn fremdem Lande, dem seine Existenz gleichgültig war.“

Nicht viel über ein Jahr nach dem Datum dieses Brieses wurde der Jüngling Seconde-Lieutenant im vierten Artillerie-Regiment und ging als solcher 1793 unter Kellermann zur Belagerung Lyon's.

Vermischtes.

Königsberg, 30. Juli. Ueber das neue Königsthor, dessen Baut immer mehr vorschreitet , enthalten die Preußischen Provsinzial- Blätter Folgendes:

„Die Königsstraße, die sonst eine Aussicht ins Freie darbot, is- jeßt durch einen großartigen Thorbau ges{lo}sen, der in der Breite 84 Fuß mißt und dureh zwei schräg auslaufende Sirebemauern sich noh weiter ausdehnt. Jun der Altmark giebt es solche Thore, die als massive, viereckige Thürme aufstreben und, mit Wappen und Figuren ge- ziert sind, Das Unterscheidende besteht nämlich darin, daß bei ihnen die offenen Bogen halbkreisförmig, hier dagegen shibbegig sind. Der inge Thorweg in der Mitte und zwei Pforten an den Enden bilden die Durt- gänge. Zwischen Pforte und Thor schen wir auf beiden Seiten unter zwet großen Spiybogen je zwei Fenster, welche die Wache und das Zoll-Amt erleuchten, Ueber den unerschütterlichen Kreuzgewölben dieser Seitensflügel bildenden Wohnungen läuft ein Gang mit Zinnen, dessen Ende links und rechts cin fleines rundes Thürmchen abschließt. Bis zu einer Höhe von 65 Fuß erhebt sich der Mittelbau über dem Thore, der gleichfalls oben einen Zin- nengang zeigt. Jn drei Spitbogenblenden an der Mauerfläche gen man die in Lava-Malerei ausgeführten Wappen von Samland und Natangen, kleine Fenster und darüber drei Sandstein-Statuen, von denen jede 8 Fuß hoch is. König Friedrich 1. wird unter ihnen die Mitte einnehmen, ihm zur Seite König Ottokar, der Erbauer Kdnigsbergs, und Markgraf Albrécht 1., der Stifter der Albertina, stehen. Anu den Modellen zu diesen Standbil- dern, welche der historischen Wahrheit so getreu als möglich Ves wer- den sollen, arbeitet egenwärtig ber Bildhauer W. Stürmer in Berlin, bei vem sie durch die Gnade des Königs bestellt wurden, ein Schüler Schwan- thaler’s. Hoch und fest springen an den Enden die bezinnten. Thürme her- vor, von denen vielleicht einst gewaltige Fahnen herabwehèn werden. Die forten und das Thor stehen durch einen geraden Gang, der vorn vor den Fenstern vorbeigcht, in Verbindung. Durch die Pforten führen \hmale Gärige zu den hinteren Mauern mit Schießscharten, die einen viereckigen Hof, 60 F. breit, ein- ließen. Am Thor des Hofes stechen Pfeiler in gothischem Geschmack, und vor ihm wird die Zugbrücke den Wehrgraben überspannen. Der früher E nannte Thorbau, mehr breit als ticf, enthält 4 geräumige, viereckige Ge- mächer, Durch die Pfortengänge gelangt man zur Wache und zum Zoll- Amt und aus diesen in zwei andere Räume, die mit Schießschartien nah dem Hof versehen sind, o daß, wenn der Feind über den Wehrgraben ge- drungen, in den Hof eingebrochen is, er von drei Seiten her nah allen Punkten beschossen werden fann. Das imposante Werk verbindet riesige Stärke mit zierlicher Ausführung. Der Grundbau besteht aus sauber bear- beiteten, genau an einander passenden Granitblöcken, von Sandstein sind die Ausmündungen der Gliederungen am Thorgewände und die Schlußsteine der Bogen, das Uebrige besteht aus zum Theil besonders geformten Zie- geln. Der Bau, dem eine mittelalterliche Würde aufgeprägt is, hat bis jeßt wohl noch nicht scine ganze Höhe erreicht. Zu bedauern is es, daß er schräg gegen die Richtung der Königsstraße steht und demnach nicht in gleichem Maße einen Theil der Festung und der Stadt bildet,“

München, 28. Juli, (Münch. Ztg.) Herr Ernst Mahner, der Verkünder der Urbotschast der Gesundheit, hat in 4 bis 5 geschlossenen Vor- lesungen im Paradiesgarten und in vielen Gratis-Belehrungen am Monop- teros großen Beifall und eine anschnlihe Anhängerschaar erworben. Mit leßterer hat er auch mehrere belehrende Ausflüge in die Umgegend gemacht, so daß ihn dieselbe nunmehr ungern scheiden sieht, Er reist heute nah Augsburg und will dann über Nürnberg nach Frankfurt a, M. gehen. Seine Vorlesungen haben am 25sten mit einem Autodafé geschlossen, die akademische Jugend hat darin ihr Pfeifenwerk geopfertz auch ein Schnür- mieder ist- ins Feuer gewandert, Als Testament hat der Urgesundheits- Apostel seinen Jüngern den bestimmten Willen hinterlassen, daß dieselben zur gegenseitigen Belehrung über des Meisters Grundsäße und zur Ermun- terung im treuen Festhalien der angelobten Lebensweise wenigstens einmal wöchentlih zusammenkommen möchten.

Regensburg, 17. Juli. (Allg. Ztg.) Die hiesige Steinröhren- bohrerei der Gebrüder Rehbach liefert steinerne Röhren zu Gas-, Wasser=- und Brunnenleitungen. Das Material zu denselben wird aus den Sand- steinbrüchen von Eichstädt, Kelheim, Riedenburg, Schaebne und Beilngries bezogen. Die äußere Zurichtung und die Glätte des Bohrloches der 3 bis 4 Fuß langen Röhren is wahrhaft bewundernswerth, und amtliche Prüfun- gen, welchen dieselben in Prag, München und Regensburg unterlagen, ha- ben dargethan, daß sie ganz auf gleiche Weise wie gußeiserne Röhren ver- wendet werden können, ja unter gewissen Verhältnissen vor diesen noch manchen Vorzug haben. Die Versuche mit der hvydraulischen Preßpumpe haben zunächst erwiesen, daß sie der Gefahr des Berstens in keiner Weise ausgeseßt sind, während andere amtliche Untersuhungen speziell auf die Vor- züge der Steinröhren vor den gußeisernen Röhren und t die Verkittung der einzelnen Röhrenstüke gerichtet waren. Dieser Kitt erwies sih denn auch \o festbindend und \o verhärtet, daß er vom Marmor oder Sand- stcin weggemeißelt werden mußte und selbst dann no Stückchen des Stei- vor den Steinröhren beruht aber besonders dar- auf, daß \ih hier kein Oxvdations-Produkt erzeugen fann. Dagegen zeig- ten die in Prag ausgegrabenen Eisenröhren ihre ganze innere Sberfläche mit halbzollhohen , gelbbraunen, warzenförmigen Erhöhungen bedeckt, deren Rindensubstanz sich bei näherer Prüfung als Eisenoxyd-Hvdrat, mit eun gemengt , ergab. Unter und in diesen vorragenden Erhöhungen erscheint aber der Graphit als {warze, shmierige Masse. Gleichzeitig war die Bohr- fläche hier und da ange riffen und das Volumen der Röhrenwand durch die Verwandlung des Cisens in Oxyd (Nost) verdünnt, Sonach können diese Nöhren nur cine sehr beschränkte Dauer haben. Bei Steinröhren, deren Reinigung überdies weit leichter als die der gußeisernen Röhren i , man jedoch diesnicht zu befürchten. Stellt sich nun durch diese Beobachtungen mancher Vortheil der steinernen Röhren schon im Allgemeinen für die Was- serleitungen heraus , so erscheinen sic noch ersprießlicher für Gasleitungen, da ihre große Festigkeit die Verhütung des Springens bei Eat-Erglun-

en fast mit Sicherheit annehmen läßt. Es wäre wohl zu wine e dab tädte, welche Gasbeleuchtungen éinzushen gedenken, auf diese s h- xen Rücksicht nähmen. Bemerkenswerth is neben dieser Boprata as noch eine Bleistiftfabrik desselben Besipers, worin an 200 Arbeiter beschäf-

tigt sind,