1847 / 218 p. 2 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

Uichtamtlicher Theil. Inland. der König haben Allergnä=

, Majestät digst ee M dis bei der freien Stadt Frankfurt, Lega-

j * Anlegung des von des Königs von Sachsen Majestát ihm la cheien Ritterkreuzes des Cipil-Verdienst-Ordeus zu gestatten.

7. Aug. Nach dem heutigen Militair-Wochenblatt ist der H peraica B Lu Stockhausen, Commandeur der 2. Garde= Laudwehr-Brigade, zum Jnspecteur der Besaßung der Bundesfestun= gen ernannt worden. Ferner is dem General-Leutenant von Be= sow Il, Jnspecteur der Besaßung der Bundesfestungen, mit Pension und dem inaktiven Hauptmann von Shkopp, früher im 22. Jn- fanterie- Regiment, als Major mit der Armee-Uniform mit den vor= \christsmäßigen Abzeichen für Verabschiedete und seinem bisherigen in- aftiven Gebalt als Penston, so wie bei der Landwehr den Hauptleu= ten Neugebauer, vom 1. Bataillon, Melzer, vom 2. Bataillon 10. Regiments, als Majors mit der Armee - Uniform mit den vor-

schriftêmäßigen Abzeichen für Verabschiedete , der Abschied bewilligt worden,

Provinz Prenßen. (Königsb. Ztg.) Am 3. August Vormittags inspizirte Se. Königl. Hoheit der Prinz Adalbert aber= mals die Artillerie in Karschau, wobei das Pferd desselben, mit den Vorderfüßen in ein Loch tretend, stürzte. Se. Königl. Hoheit fiel zwar auf die Erde, verleßte sich aber zum Glück nicht, sondern stieg sogleih wieder zu Pferde und sehte die Jnspection ohne die geringste Unigrrehung: fort.

Am 1. August früh um 75 Uhr unternahm das Dampfboot „die Shwalbe““ seine erste Fahrt nah dem Städtchen Tapiau, an der etwa 150 Passagiere Theil nahmen. Die Fahrt ging leiht und glück=- lih vor sich, indem das Fahrzeug ohne Stocken einzelne kleine Hin- dernisse besiegte, obgleich dasselbe 4 Fuß tief ging und bereits nach 3ZÄstündiger Frist sein Ziel erreihte. Ganz Tapiau und ein großer Theil der Umgegend, die sich für diese Probefahrt sehr interessirte, war an den Ufern versammelt und begrüßten die Ankommeuden mit stürmischen Hurrahs, Abeuds 45 Uhr wurden wieder die Anker zur Rückkehr gelichtet, uud um 87 Uhr landete das Dampfboot in der Lindenstraße. Diese erste Binuenfahrt hat insofern Wichtigkeit, als sie theilweise den Belag dafür giebt, wie eine direkte Verbindung zwishen Königsberg und Memel durch die Flußschifffahrt niht mehr zu den Unmöglichkeiten zu rechnen i, Ju der That hat sich eine Gesellschaft von Actionairen gebildet, die den Ankauf eines Dampf= \{hi}es in Magdeburg beabsichtigen, das so flach gehend gebaut wer= den soll, daß selb der niedrigste Wasserstand der Verbiudungsflüsse die Communication uit unterbrehen wird. Die Preise für U gut und Passagiere sollen äußerst billig gestellt werden, so daß der Centùer statt bisher 1 Thaler für die Tour von Königsberg bis Me- mel nun nux 10 Sgr. kosten soll. E

Provinz Pommern. (St, Ztg.) Der in Stettin be- stehende. Verein der alten Krieger aus den Jahren 1813, 1814 und 1815 hat auch in diesem Jahre sich zu seiner dritten Festfeier am 3, August im Lokale des Schüßenhauses versammelt, zu der sih circa 240 biedere, zum Theil dem Greisenalter sich nähernde Veteranen von nahe und fern eingefundeu hatten, um im kameradschaftlichen &rohsinn si jener glorreichen Zeit zu erinnern. Junnige Liebe, treue Anhänglichkeit und echt militairische Haltung beseelte die alten Herzen und bekundete ihre frühere Hingebung für König und Vaterland, Die sauber angefertigte Stammtafel des Vereins, welhe 389 Mit= glieder zählt, wurde an diesem Tage festlich eingeweiht; ein Vereins= Mitglied hatte sie aus echt kameradschaftlihem Sinne dem Vereine als cin bleibendes Denkmal verehrt, wofür demselben der ungetheilte Dank Aller gezollt wurde. Der Saal war mit Waffen, Fahnen und sonstigen Trophäen festlich auêgeschmüdt, in welhem auch das Bild- niß unseres hochseligen Königs Friedrih Wilhelm 11. im Transparent prangte. Nah Beendigung der Weihe - Rede erfolgte unter kriegeri= her Musik ein Reihenmarsh durch den Garten, worauf die alten Kampfgenossen sich zum fröhlihen Mahle vereinten und erst um Mitternacht das Fest ‘beschlossen,

Provinz Sachsen. (Mgdb. Ztg.) Jun der Nacht vom 4. zum 5. August wurden die Bewohner der Stadt Schönebeck durch eine Explosion aus dem Schlafe geschreckt; die dortige Zündhütchen- Fabrik von Sellier und Bellot stand in Flammen. Durch die ver- schiedenen Explosionen wurden zwei Personen lebensgefährlich und vier andere minder gefährlich verleßt.

Rhein-Provinz. Die Universität in Bonn feierte am 3. Au=- gust den Geburtstag ihres hochseligen Stifters, des Königs Friedrich Wilhelm Il, und zwar durch eine deutsche Rede, welhe der Geheime Hofrath Professor Dr. Harleß in der akademischen Aula sprach, und durch die gleichzeitige Verküudigung der Namen der Preisgewinner unter den Studirenden und der neugestellten Preis-Aufgaben. Diese Verkündigungen geschahen durch den zeitigen Rektor der Universität, B Ritschl,

n Kölu würde am 2. August, zum Andenken an den vor 12 Jahren daselbs verstorbenen Erzbischof Ferdinand August Grafen Spie- gel ‘von Desenbêrg und Canstein, dem ersten in der neuen, länger als ein Vierteljahrhundert unterbrohen gewesenen Reihe der Fürsten auf dem uralten, hochberühmten Stuhle zu Köln, im Dome die Exequien in feierlicher Weise begangen. Das Traueramt celebrirte in Abwe- senheit des Erzbischofs und dessen Vertreters der Dom-Dechant Dr. Iven, welcher, als Ober-Pfarrer an der Münsterkirhe in Boun, da- mals aus den Händen des Verstorbenen die Ernennungs-Urkunde als Mitglied des Metropolitan-Dom-Kapitels empfing.

Deutsche Bundesstaaten.

Königreich Bayern. Nah einem höchsten Resfrivt aué dem Königl. Ministerium d. J. für Kirchen- N H pa ten vom 21. Juli ‘hat Se, Majestät der König sich bewogen gefun- den, auf so lange nit anders verfügt wird, zu Lies daß für die in sämmtlichen étzbischöflihen und bischöflihen Knaben - Semina- rien. befindlichen Zöglinge vorschriftsmäßige Ges von jährlich vier Wochèn, mit dem : ange der gewöhnlichen Herbst-Ferien beginuend, féstgéseßt werden, während wilcher Zeit dieselben zu ihren Aeltern oder Verwandten nah Häuse entlassen werden sollen, unter der Verpflich- tuns bei Mie Rückkehr. über Aufenthalt und gute Aufführung Zeug- nisse vorzulegen. s

Am 3. August sind Se. Majestät der König vou Brü Ihre Majestät die Sens in. Begleitung der eimen Alerandrine

öniglihe Hoheit von Franzensbxunn in Aschaffenburg eingetroffen.

Königreich, Sawbfen. Die Leipz. Ztg. enthält Folgen- des: „Dresden, 3. August. Die Gründe, welche die Wahl diee E entfernteren Universität, statt der inländischen zu Leipzig,

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rinz Albert bestimmt haben, liegen in der That, zumal

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nah dem Vorgange anderer Königshäuser, so nahe, daß darüber Nie- mand im Zweifel sein kann. Um desto auffälliger und unangemesse- ner erscheint es daher, wenn Korrespondenten auswärtiger Zeitungen jene Maßregel mit persönlichen Bedenken gegen leipziger Professoren in Verbindung gebracht haben, welche niht nur, wie aus bester Quelle versichert werden kann, alles und jedes Grundes entbehren, sondern auch, abgesehen von dem wachsenden Zudrange von Ausländern zu diesex Hochschule, durch den häufigen Besuch derselben seitens aus- weer Prinzen thatsächlich widerlegt werden,“

eipzig, 5. Aug. (L. Z.) Heute fand in den s{hönen, der Vollendung nahen“ Räumen der neuerbauten katholischen Kirche die Feierlichkeit der Glockenweihße vor einer zahlreichen, aus Angehörigen aller Konfessionen bestehenden Versammlung statt. Die drei neuen, von Herrn Jauck allhier gegossenen Glocken waren im Schiffe der Kirche aufgestellt und reich mit Blumen geshmückt. Ein Gesang er- öffnete die Feier, worauf der Bischof Dittrich, assistirt vom hiesigen Pfarrer und Kaplänen, den feierlihen Aft vollzog und nah Beendi- gung eines anderweiten Gesanges eine gemüthvolle Weihe-Rede hielt, der die Jnschriften der Glocken : „Dank sei Gott“, „die Herzen nach oben‘“’ und „Friede mit Euch“, zum Grunde gelegt worden waren, Nach Beendigung dieser Handlung folgte eine zweite noch feierlichere, nämlich die Legung des Grundsteins des neuen Gotteshauses, wozu der nöthige Raum im hohen Chore und in der Nähe des Altars ofen gelassen worden war. Auch diesen Weihe -= Aft vollzog der Bischof unter erhebenden Gesängen und endete, nachdem die betreffende Urkunde in den Stein gebraht und derselbe verschlossen worden war, mit einem kräftigen Gebet, dessen Schlußworte ungefähr folgendergestalt lauteten : „Möge dieser Stein zugleih ein Sinnbild sein von jenem, den die Bauleute verworfen haben, der aber zum Grund= und Ecfstein geworden is des großen Baues, an welchem Dein heiliger Geist fortbaut, bis in den- selben alle Völker der Erde aufgenommen sind. Möge er uns stets erinnern, daß Niemand einen anderen Grund legen kann, als der da gelegt is von Christo, unserem Herrn , und wie wir Alle auf solchen Grund den Tempel Gottes in unseren Herzen bauen müssen. D stehe uns bei und mache uns stark zur treuen Ausführung dieses un- sichtbaren Baues, dann wird auch der si{chtbare Tempel, den wir auf- richten, Dir wohlgefällig und eine Wohnstätte des Glaubens, der Hoffnung und Liebe sein,“ Ein von Mozart kompouirtes Tedeum \chloß diese religiöse Feier, welcher mehrere der auswärtigen Konsuln und Mitglieder der Königlichen Civil- und Militair-Behörden, so wie der städtischen, beiwohnten. Am heutigen Nachmittage um 4 Uhr bestandeu die neuen Glocken ihre Proben durch einstindiges Wuten.

Chemniß, 3, Aug. Der hiesige Rath hat folgende Bekannt= machung erlassen :

„An nusere Mitbürger! Je schwerer die außerordentliche Theurung aller Lebensmittel und s{limmen Gewerbsverhältnisse ganz besonders auf unserem Chemniy lasteten, um \o ruhmooller mußte die würdige Haltung und der männliche Muth strahlen, mit welchem alle unsere Mitbürger, selbst diejenigen, welche am meisten betroffen wurden, diese Drangsale ertrugen, vertrgauend auf den Höchsten, welcher in seiner Weisheit die guten und die \{hlimmen Tage schickt. Alle die Menschenfreunde, welche zur Linderung der Noth ihrer Mitbrüder mit Rath und That beitrugen, und auch wir, die wir keine Mühe und Arbeit heuten und Alles aufboten, was nux irgend in unserer Kraft stand, um den shweren Druck, den keine menschliche Kraft ganz zu beseitigen vermochte, wenigstens nach Möglichkeit zu mildern, fanden in dieser trefflichen Haltung Trost und Belohnung für die unendlichen Sor- gen, die in dieser shweren Zeit auf uns lasteten. Um \o bellagenswer- ther mußten die traurigen Exzesse erscheinen , welche am leßten Sonnabend unsere Stadt beunruhigten und auf den wohlverdienten Ruhm unserer Stadt einen Flecken zu werfen drohen. Sie sind um so trauriger , als der höchste Nothstand bereits vorüber war und wir, wie wir zuversichtlich hoffen, bald am Ende der Noth stehen. Aber wir finden Trost und Beruhigung und werden keinesweges den Muth verlieren bei dem Gedanken , daß die Bürgerschaft und alle gutgesinnten Einwohner unserer Stadt an diesen Ex- zessen nicht im entferntesten Theil genommen haben, vielmehr mit Entrüstung sie betrachten, wie dies die treffliche und ruhige Haltung am gestrigen und vorgestrigen Tage klar bewiesen. Darum dürfen uyd wollen wir auch mit Wahrheit und Stolz sagen, daß die Ehre unserer Stadt durch jene Exzesse keines- weges berührt worden is. Aber, geehrte Mitbürger, wir würden dies nicht mehr sagen können, wenn es jenen Uebelgesinnten gelingeu sollte, dergleichen Exzesse zu wiederholen. So wie wir daher auch fernerhin Alles aufbieten werden, was in unseren Kräften steht, um den Druck der Zeit zu lindern, so wie wir die Veranlassung zu jenen Exzessen ganz gewiß sorgfäl- tig erörtern und seiner Zeit bekannt machen werden, und \o wie endlich die Gerechtigfeit die Straswürdigen auffinden und zur strengsten Bestrafung zichen wird, so werden wir auch Alles aufbieten, um mit Kraft und Nach- druck dergleihen Exzessen entgegen zu treten. Aber wir müssen guch hierbei a die Einsicht und die Unterstügung aller Einwohner rechnen und fordern daher alle Einwohner von Chemniß auf, gemeinschaftlich mit uns über die Ruhe der Stadt zu wachen und dafür mit zu sorgen, daß den durch die Nothwendigkeit gebotenen Anordnungen auf das pünktlichste Folge geleistet werde. Dürfen wir sodann zuversichtlich hoffen, daß keine weitere Störung eintreten werde, so können wir nicht unterlassen, hon jeßt Allen, die für die Ruhe der Stadt mitgewirkt haben, und insbesondere der Kommunal- Garde, welche mit solcher Fceudigkeit und Aufopferung uns zur Seite ge- standen hat, auf das innigste zu dan?en.“

Ein von der Leipz. Ztg. mitgetheiltes Schreiben aus Chem- niß vom 4, August êFnthält Folgendes :

„Die Unruhen haben ih nit wiederholt. Jeden Abend is} seit dem 1sten d. die Kommunal - Garde bemüht gewesen, jeder Nuhestörung vorzu- beugen, und hat dabei eben so viel Eifer als Mäßigung bewiesen. Seit dem 2ten d. werden die bewaffneten Bürger von einer Abtheilung Kavallerie unterstützt, welche nicht, wie ih irrthümlich berichtet habe, vom Stadtrathe, sondern von der Königlichen Amtshguptmannschaft requirirt worden war. Wenn die Kommunal -Garde am Sonnabend so wenig zahlreich erschienen war, so hat dies seinen Grund vorzüglich darin gehabt, daß der General- marsch nicht in allen Theilen der Stadt geschlagen worden war, Glauben wir auch, daß sie die Ruhe der Stadt allein autet erhalten fönnte, so ist ihr doch die Erleichterung, welche ihr durch das Militair gewährt wird, sehr zu gönnen. Noch ist man indeß nicht frei von allen Sorgen. Die Stim- mung hat \sich noch immer nicht so beruhigt, als man wünschen möchte, Die Patrouillen, welche heute während des Wochenmark- tes die Stadt durchzogen, und ein Anschlag, welcher unter Anderem anordnet, daß um sieben Uhr Abends alle Buden abgebrochen und beseitigt sein sollen, beweist, daß noch nicht alle Besorgnisse verschwunden, daß aber auch die Behörden auf ihrer Hut sind. Ob der Brodmangel allein die bedauerlichen Auftritte am 31. Juli hervorgerufen oder ob ihnen noch andere Ursachen zum Grunde gelegen haben, das is ein Thema, welches viel besprochen wird, ohne daß man bis jet der Wahrheit nahe gekommen zu sein scheint. Wir glauben, daß der wahre Grund nicht weit zu suchen itz es fehlié in der That an Brodz mehrere Bäcker hatten gar nicht, an- dere nur wenig gebackenz es war ein Sonnabend, an welchem sich jede Haushaltung auch für den Sonntag versorgen mußte z die Nachrichten von Exzessen, die in Zwickau und Hoheustein vorgefallen sein sollten, reizten zur Nachahmung: Damit dürfte sich Alles erklären,“

Königreich Haunover. Se. Königl. Hoheit der Herzog von Cambridge ist am 4, August Nachmittags, von Rumpenheim fommend, in Hannover eingetroffen.

Großherzogthum Baden. Dem Schw, Merk, wird aus Heidelberg vom 31, Juli geschrieben: „Unsere beiden Mi- nister, Bekk und von Dusch, welche in der legten Zeit unser Groß- herzogthum nah seinen verschiedenen Richtungen durchreist , habeu aud unsere Stadt mit einem kurzen Besuche erfreut. Üeberall wur= den sie mit hoher Freude empfaugen und ihuen die unzweideutigsten Beweise von Zutrauen gegeben, welches die Bürger in unsere Stagtsa

Regierung seßen. Das Zerwürfniß unter der hiesigen Bürgerschaft dauert noch immer fort, und auf eine für das Publikum nicht sehr erquicklihe Weise wird der Streit im hiesigen Journal geführt. Die im Frühjahre hier begonnenen Staatsbauten werden mit dem regsten Eifer fortgeseßt und zu der bestimmten Zeit fertig werden. Auch unsere Stadt efweitert s{ durch den Anbau in der Nähe des Bahn= hofes durh Privatbauten uicht unbeträchtlich.““

- Nah den Anordnungen des Großherzoglichen Ministeriums des Jirinern i vor etiva vier Monaten der Flächengehalt sämmtlicher mit Winterfrüchten bestellten Felder erhoben worden. (S. Allg. Pr. Ztg. Nr. 200.) Rücksichtlih der Sommerfrüchte wurde dies etwas später gleihfalls angeordnet. Gegenwärtig wird iu den verschiedenen Gegenden des Landes eine genaue Aufnahme des Ertrags sämmtli= cher Gewächse pro Morgen bewirkt. Alles dies geschieht, um müg= lichst bald die ganze Quantität der im Lande produzirten Nahrungs= mittel berechnen und mit dem Bedarfe vergleichen zu können. Ueber=

| dies sind kürzlih aus allen Amtsbezirken allgemeine Berichte über die v) d T

Aerndte der Winterfrüchte und über den Stand der Sommergewächse eingefordert worden; die bis jeßt eingekommenen lauten ohne Aus= uahme äußerst günstig.

Großherzogthum Sessen und bei Nhein. Jhre Kö= nigliche Hoheiten der Prinz Wilhelm vou Preußen, der Kronprinz und die Kronprinzessin von Bayern speisten am 3. August mit der Großherzoglichen Familie bei Sr. Königlichen Hoheit dem Großher=

_ zoge auf dessen Landsiße zu Seeheim. Abends nahmen die Höchsten

Herrschaften den Thee auf dem Heiligenberg bei Jngenheim ein.

Am 4, August sind Jhre Königliche Hoheiten der Kronprinz und und die Kronprinzessin von Bayern und der Erbgroßherzog und die Erbgroßherzogin nah Aschaffenburg abgereist,

Freie Stadt Frankfurt. Der Königlich preußische außer=- ordentlihe Gesandte und bevollmächtigte Minister am russischen Hofe, General-Major von Rochow, und der Königlich bayerische außerordent lihe Gesandte und bevollmächtigte Minister am Bundestage, Herr von Gasser, sind hier angekommen.

X Frankfurt a. M. , 5. Aug. Se. Königl. Hoheit der Herzog von Cambridge hat auf kurze Zeit den Kreis seiner erlauch= ten Verwandten in Rumpenheim verlassen, um einen Besuch an dem Königlich hannoverschen Hofe abzustatten. Die auf dem Schlosse Rumpenheim vereinigten hohen Personen werden erst Ende d. Mts. diesen Familiensiß wieder verlassen. Die Abwesenheit Sr. Hoheit des Herzogs von Nassau wird einige Wochen dauern, doch wird der= selbe neh vor Abfluß d. M. in Bicberich zurück sein, woselbst auch Jhre Königl. Hoheiten der Prinz und die Prinzessin Peter von Ol- denburg nach der beendigten Badekur in England noh einen kurzen Aufenthalt nehmen werden. i j

Jn dem benachbarten Bochenheim betrauert man sehr den tödt= lichen Hintritt des Herzogs Adam von Würtemberg. Sr. Hoheit hatte, nahe von Bochenheim auf hiesigem Gebiete wohnend, den Ar= men dieses kurhessischen Städtchens große Wohlthaten zufließen las= sen und besonders in der so sehr bedrängten Zeit des vorigen Win=- ters und Frühjahrs.

Der Fremdenzug durch unsere Stadt is fortdauernd überaus lebhaft und bereits werden auch die Bäder, die sih aber insgesammt feiner glänzenden Saison zu erfreuen hatten und den nachtheiligen Einfluß der theuren Zeit verspürten, von den Kurgästen verlassen.

Die fürstlih Thurn und Taxis\he Post - Direction wird in kur= zem auf der Taunus - Eisenbahn mit der französischen Post den Ver= such machen, während der Fahrt zu expediren, so daß die Bri-fe und Zeitungen gleih nah Ankunft des Zuges ausgegeben werden können.

Oesterreichische Monarchie.

IVien, 29, Juli. Umden Armen der an Schlesien gränz euden Kreise fortwährende Beschäftigung zu verschaffen, hat Se. Majestät der Kaiser bestimmt, den Bau einer Kunststraße von Reichenberg in der Richtung nah Hirschberg möglichst bald in Augriff zu nehmen. Mehrere Jugenieur-Offiziere sind bereits beschäftigt, die für diesen Bau geeig= nete Linie zu bestimmen, was wegen der hohen Gränzberge nicht so leicht sein dürfte. Die nöthigen Verhandlungen dieserhalb mit der prenßishen Regierung sind {hon eingeleitet. Vorläufig haben des Kaisers Majestät 30,000 Fl. C. M. für den Bau angewiesen, für welchen sich auch der Landes = Chef , Erzherzog Stephan , besonders uteressirt.

Aan ed.

París, 3. Aug. Herr Richard Rush hat am 31sten v. M. dem Könige zu Neuilly in einer Privat-Audienz das Schreiben über= reiht, welhes ihn als außerordentlichen Gesandten und bevollmäch= tigten Minister der Vereinigten Staaten von Nord - Amerika bei Sr. Majestät beglaubigt. 2

Der Herzog vou Montpensier is diesen Morgen nach Bapaume abgereist, wo er das Kommando über die simulirte Belagerung die= ses Platzes übernehmen wird.

Dem Grafen von Montalembert antwortete in der gestrigen

Sigzung der Pairs-Kammer Herr Guizot auf dessen Klagen wegen

der geringen Ergebnisse dieser Session, Beide Reden zeichneten sich übrigens durch große Mäßigung der Sprache aus. Graf Monta= lembert wird gleich nah dem Schluß der Session uah Rom abrei=- sen, um dem Papst seine Aufwartung zu machen.

Zu Toulouse is Herr Pagès de lAriége mit 348 Stimmen gegen 322, die der konservative Kandidat, Herr Bories, erhielt, zum Deputirten gewählt wordeu, j A

Herr Guillard de Feny is von seiner diplomatischen Missions= reise nah Neapel hierher zurückgekchrt. _Er bringt die Ratification des mit jenem Kabinet geschlossenen Schifffahrts- und Handels-Ver= trages mit. S _—— :

Aus Algerien is die Nachricht eingegangen, daß der größte Theil des Stammes der Aschaschen das europäische Gebiet verlassen und sich nach Marokko zu Abd el Kader begeben hat, Die Stellung des Emirs scheint sich wenig geändert zu haben. Wenn der Kater gegen ihn rüstet, so ist do wenigstens bis jeßt durchaus nichts Ent= \hiedenes vorgefallen. Nur scheinen unter den östlichen Skämmen selbst, unter welchen der Emir lebt, blutige Ereignisse im Anzuge ; die beiden bedeutendsten dieser Stämme stehen sich aufs feindlichste

nüber. D E Ju Lisieux sind am Sonnabend Theurungsunruhen ausgebrochen. Wucherischen Umtrieben gab man es Schuld, daß die Getraidepreise höher gigen z die Masse stürmte das Haus eines angeblichen Spe= fulanten, und dieser mußte si vor der Volkswuth durch einen Heim lichen Ausgang flüchten und shwamm über den Fluß, Die Ruhe= störer plünderten sodann noch einige Bäcker- und andere Läden, und der Maire ließ die bewaffnete Macht aus Caen heranziehen, worauf mehrere Verhaftungen vorgenommen wurden, Am Sonntag sollen die Unruhen sih erneuert haben und das Gefängniß, wohin man Tages zuvor die Rädelsführer gebracht, angegrifsen worden sein. :

Der Minister des Junern, Graf Duchatel, is gestern nach Ostende ahgerei|t, um das Seebad zu gebrauchen. ;

Während der Abw: senheit des- Fürsten von Oettingen - Waller= stein versieht der Legations-Rath von Wendland hier das Amt eines

bayerischen Geschäftsträgers,

Die Presse theilt mit, was im Verlaufe von 17 Jahren aus den Personen geworden is, welche im Juli 1830 die bekannte Protesta- tion der Zeitungspresse unterzeihneten. Acht der 44 Journalisten, welche dur diesen Protest die Revolution proklamirten und der Fa=- milie Orleans den Weg zum Throne bahuten, sind todt; vier haben Frankrei verlassen; zwei waren Minister, Thiers und Remusatz; acht waren Staatsräthe, General-Direktoren oder Präfektez vier sind hö- here Verwaltungs-Beamtez einer i General-Prokurator, ein anderer Konsulz zwei sind Militair-Unterintendanten, vier sind Buchhändler, zwei sind Theater - Direktoren, drei sind Herausgeber oder ehemalige Herausgeber von Zeitungen, zwei siud Kaufleute und drei sind Jour= uglisten geblieben. Sieben aus der Gesammtzahl waren oder find aaten und sämmtliche 44 haben das Kreuz der Ehreulegion erhalten.

Lamartine gab dieser Tage auf seinem Schlosse zu Montceau den 26 Komumissären des Baukets von Macon ein Diner, bei welchem er den zahlreichen Unterzeihnern zu dem Banket in der Person ihrer Vertreter für die ihm erwiesene Ehre dankte. G

Edhem Bey, der ägyptische Unterrichts - Minister, hat im Auf= trage Mehmed Ali's der französischen Regierung zwei Sammlungen von Uebersezungen wissenschaftlicher und literarischer Werke übersandt, die unter der Regierung des Vice'- Königs in Aegypten erschienen sind z die cine is sür die Königliche Bibliothek, die andere für das Institut bestimmt. é

Der Courrier franç ais erklärt jeßt selbst ebenfalls, weshalb er in der von Talabot gegen ihn anhängig gemachten Verleumdungs= klage auf achttägige Verschiebung angetragen habe, nämlich blos des=

alb, weil Herr Cremieux, der als Vertheidiger für ihn auftreten follte, sich zu solhem Zweck verhindert faß, weshalb die Vertheidi= gung des Blattes dem Advokaten Favre übertragen werden mußte, Uebrigens sei von keiner Unterhandlung mit Talabot die Rede, und die Sache werde bis zum Aeußersten getrieben werden.

Die Reform-Bewegung verbreitet sich auch in deu Departements mehr und mehr. Zu Fte: Lyon, Angers, La Rochelle, Vesonce, St. Omer, Verdun, Nevers, Besançon und und an vielen anderen Ae haben sich die Zeitungen entschieden für die Wahlreform erflärt.

Aus dem Ministerium der auswärtigen Angelegenheiten is ein Attaché mit einer besonderen Mission an den Grafen Bois-le-Comte nach der Schweiz abgegangen. Ueber den Zweck der Mission gehen die widersprechendsten Gerüchte.

Herr vou Rothschild hat mehrere Konferenzen mit dem Finanz= Minister gehabt, welche, wie man glaubt, sih auf das neue Anlehen beziehen, Dieses solle nämlich viel früher negozürt werden, als man bisher Pau G: hat.

In der Kirche zu Caen ereignete sih während der Julifeier ein nicht geringer Skandal. Während nämlich Präfekt, Militair - und Civil-Beamten dem Trauer - Gottesdienste zum Gedächtniß der 1830 Gefallenen beiwohnten, drehte sich plößlich ciner der Geistlichen vor dem Altare um und rief zu den Versammelten: „Alles reht s{ön, aber Schade, daß sie sich für Korrumpirte s{chlugen!“ Entseßt hielt der neben ihm stehende Geistliche dem Sprecher die Haud vor den Mund und führte ihn in die Sakristei.

Auch bei Soissons soll im Lauf dieses Sommers ein Lager auf= geschlagen werden, aus 8#—10,000 Mann bestehend, die, wie es heißt, unter den Befehlen des Herzogs von Nemours eine Scheinbelagerung ausführen würden.

Jn den lebten Tagen ‘sind in die zwei Forts von Issy und Montrougue 150,000 Pfund Pulver gebraht worden.

Der Minister des Junern trifft Anstalten zur Abreise nah Ems, wo er einen Monat verweilen wird, um sih sodann auf sein Schloß Lagrange im Gironde-Departement zu begeben.

Marschall Bugeaud ist auf seinem Landsibe und hat seinen Freunden erklärt, daß er niht vor dem November nah Paris gehen werde, und daß an seiner vorgeblihen Ernennung zum Kriegs-Mini= ster kein wahres Wort sei. :

__ Die meisten Deputirten haben bereits Paris verlassen, so daß bei Schließung der Session, welche für den 7. August erwartet wird, nur wenige Deputirte anwesend sein werden. Gleich nah dem Ende der Session wird man im Junern des Kammer=-Palastes bedeutende Arbeiten zur Ausführung bringen.

Die franzbsishen Renten und Eisenbahn-Actien waren heute an der Börse matt. Während der ganzen Dauer der Börse unterhielt man sich vou der Wahrscheinlichkeit einer baldigen Aenderung des Ministeriums,

ckx Paris, 3. Aug. Die Pairs-Kammer sehte heute die gestern begonnene allgemeine Diskussion des Budgets der Ausgaben für 1848 fort.

Der Marquis von Boissy verlangt eine Berichtigung des Sizungs- Berichts von gestern im Moniteurz er will den Jrrthum gern uur dem Seyzer zuschreiben. Es handle sich um das Wort démenti, an dessen Stelle dénégation zu seßen wäre. Herr von Schaumbourg widerseßt sich dem Verlangen; Herr von Boissy habe von Zudringlichkeit gesprochen. Der Redner bleibt bei dem stehen, was er gesagt. Judessen will er doch die Modification zulassen, wenn der Grundgedänke derselbe bleibt, Der Kanzler bemerkt, das Wort finde sih nicht im Protokoll, Marquis von Boissy will die Debatte kurz abschneiden, aber er wünscht in wenigen Worten das Bedauern auszudrücken, das er darüber empfindet, daß das Kabinet nichts auf den Bericht des Herrn von Audiffret zu ant- worten habe, Es sei beklagenswerth, daß keine Erklärung zu den Ziffern des Budgets gegeben worden, Allein auch jebt bleiben die Bemerkungen des Redners ohne alle Antwort. Der Graf Daru verliest nun die erste Abtheilung des ersten Kapitels, Es entspinut sich darüber gar keine Verhandlung. Beim zweiten Theile in Betreff der Wal- dungen und Forsten der Civilliste verlangt Graf von Montalivet das Wort. Jn der gestrigen Sizung, sagt er, hätten der Graf von Monta- lembert und der Minister der auswärtigen Angelegenheiten in edler Weise an allen den unbestimmten Beschuldigungen, die nur allzu oft außerhalb dieses Hauses sich wiederholten, Gerechtigkeit geübt. Der Redner bedauert, Angriffe widerlegen zu müssen, die von einer der Bänke dieser Kammer äusgegangen seien. Wäre man den parlamentarischen Gebräuchen getreu geblieben, so wäre diese Disfussion gar nicht in die Kammér gebracht wor- den. „Da sie aber troß meiner und gegen mich“, sagt Herr von Monta- livet, „einmal angeregt is, so fordere ich hiermit Herrn von Boissy auf , feine Anklagen in Betreff der Wälder der Civilliste ent- weder zu erneuern oder zu desavouiren.“ Herr von Boissy drückt sein Erstaunen aus über eine solche Aufforderung. Er habe nicht die Absicht ge- habt, als Ankläger aufzutreten. Er weigert sich, der Aufforderung Folge zu leisten, weil er Niemanden gern die Replik abtrete. Er habe aber auch Sa zu O Q An Herrn von Montalivet habe er bei der ganzen A "Er pap Wenn er sich im Unrechte befände, würde er es an EvORA f O A den Finanz - Minister angegriffen z diesem habe er

g Vis Land Zivil -Liste nicht hinreichend vertheidigt zu haben , und er werde den nämlichen Vorwurf den Ministern machen , die das Königthum nicht hinreichend gedeckt; denn er sei Royalist und dem Prinzip des König- thums ergeben, Graf von Montalivet: Es sei nicht sei Sah ba Royalismus des Herrn von Boissy» einer Prüfun A S Ce, O

Härten Rovalismusunb t g zu unterwerfen ; es gebe einen aufgeklärten Roy - Und elnen-anderen, der es nicht sei. Herr von Boiss nehme es etwas allzu-Aeiht mit dem IEE das ihm die Freil it d 3 We : tes gebe, - Derselbe behaupte, jegt Niemanden ange iff nin den. Warum derselbe alsdann von dem angeblich unerlaubten Bebinn d t il: liste geren habe? Was diese unbestimmt gehaltenen Ankla én h if 4 und bedeuten sollen? - Herr von Boissy täusche si, wenn ex aube ed laste keine Verantwortlichkeit auf ihm, Allerdings sei es nicht bie Verant-

wortlichkeit, welche die Beamten zu tragen habenz aber es gebe eine an- dere, die Jeder übernehmen müsse, der Anklagen vorbringe, i den A, mit Leidenschaften mache, è den M von Boissy habe gesagt, die Civilliste betheure derjelbe wieder an, die Anschuldigung mit der Verwaltung der

Anschuldigungen

l 1 um Vortheil der Partei- führe den Mißkredit des

rtes herbei, (Beifall.) Herr habe 25 Mill. eingezogen, und nachher seine (Montalivet's) Unschuld. Jndeß schuldige er cht ihren Weg. Er aber (Graf Montalivet), der Civilliste beauftragt sei, wolle ihm diesen Weg ver- Die Ziffer von 75 Millionen allein schon reiche hin, die Leerheit aupiung zu beweisen. Um eine solche Ziffer zu erreichen, ttheil der Dotation der Krone verkaufen, Jm diesem s im Monitcur veröffentliht werden. Wäldern ih anf 5 Millionen belau- ßten die Verwaltungskosten abgezogen werden, die Holz- halt der Wälder, die Wächter - Wohnungen, die Lokal- \. w. Diese Kosten beliefen sich auf mehr Es blieben also drei bis vier Millionen im Ganzen seit 15 Jahren, im Ganzen 60 Millionen. Wie also Herr von Boissy von 75 Millionen habe sprechen können? Denn jegt sei es an ihm (Grafen Montalivet) und nicht an Herrn von Boissy, Fragen zu stellen. Man sage, um sich unermeßliche Hülfsquellen zu schaffen, habe die Civilliste das Sy- (Der Graf von Montalivet ist beim Post-

oder

einer solchen Beh ren, mit denen er hervortreten muß.

müßte man das Dri Betreff würden alle Detail 15 Jahren habe br fen, und davon fällkosten, der Unier Auflagen, die Personalkosten u. als 1,877,000 Fr.

prr Ertrag aus den

stem der Lichtungen erfunden. {luß noch auf der Tribüne.)

Großbritanien und Irland.

Die Lords - der Admiralität haben dem Ober-Bêéfehlshaber zu Portsmouth angezeigt, daß sie am 5ten dort sein würden, um die Jachten und Dampfböte zu besichtigen, welche zur Begleitung dec Königin und des Prinzen Albrecht bei ihrem Aus-= fluge nah Schottland ausgewählt werden sollen. Die Königin wird am 9. August auf ihrer Jaht von Cowes aus ihre Reise antreten.

Bis jeßt is das Ergebniß von 334 Wahlen bekannt, welche auf 203 Liberale, 64 Peeliten und 67 Schußmänner gefallen sind. Globe sagt heute: „Das große Uebergewicht der liberalen und Frei= handels - Wahlen und die genaue Berechnung, welche sich hinsichtlich des Znwachses der ministeriellen Stärke in den Grasschasten hon jeßt machen läßt, geben uns. die Ueberzeugung, daß die jeßige Re- gierung ihr Werk mit einer tüchtig für sie arbeitenden Majorität fort- eßen fann.

Die Toryblätter sind mit der Wahl des Herrn Rothschild für die City von London sehr unzufrieden, î tröstet sich aber damit,

London, 2. Aug.

Der Morning Herald daß er seinen Siß \hwerlich- sobald werde einnehmen können, weil er außer Stande sei, den vorgeschriebenen Eid „auf den wahren Glauben eines Christen“ cbzulegen. daß Rothschild bei der Anleihe von 8 Pfd. Sterling direkt betheiligt sei, sieht das Toryblatt ein Hinderniß seines Eintritts ins Unterhaus Parlaments =- Mitglied den Beweis seiner Nichtbetheiligung bei einem ähnlichen Finanz= gleicher Weise auch die Morning Post ihre Bedenken über die Eintrittsfähigkeit des gewählten Jsraeliten und meint, daß ihr ein besonderes Geseß welches die Nichtbefähigung der Juden aufhebe. Von anderen Seiten wird dagegen bemerkt, daß es sehr die Frage änderung des Eides für die Juden erhindern könne, daß man die welche man auf eine bloße Jedenfalls müsse es zur Gül- auf seinen per=-

dem Umstande,

und hebt hervor, daß {on frü= Kommission Uuternehmen

vorhergehen müsse,

sei, ob eine besondere Bill zur Ab nöthig sein würde, da wohl nichts 9 Juden eben \o behandle, wie die Versicherung ins Parlament zulasse. tigkeit des Eides genügen, wen sönlichen Glauben verpflichte, g

Sollte man übrigens ein Sp 3 z des für nöthig erachten, so werde Lord J. Russell mit Vor= legung und das Parlament mit Annahme desselben niht zögern,

Die Ernennung des Grafen Dalhousie zum General-Gouverneur von Judien und des Sir H. Pottinger zum Gouverneur von Madras ist bereits entschieden; Lebterer wird als Gouverneur am Cap durch l, General Smith, erseßt werden.

Nassau traf gestern aus Deutschland hier ein. Er wurde in dem Hotel, wo er abstieg, von dem Prinzen Peter von Oldenburg, seinem Schwager, und begrüßt; am Abend speiste er bei de

Die Tory-Blätter erheben einen bei der Citywahl vorgekommene Bestechungeu ihre Niederlage zu motiviren. licht das Schreiben eines Herrn

n der Schwörende sich ; leichviel welchem Bekenntnisse derselbe ezialgeseß in Betreff des

den Sieger von Aliwa

dem niederländischen Gesandten m russishen Botschafter.

gewaltigen Lärm über angeblich und suchen dadurch Der Morning Herald veröffent= Seeley, worin auf die bestimmteste Weise gesagt wird, daß die Liberalen ihren Sieg in der City blos der in großem Maßstabe ausgeführten Bestechung zu danken hätten. Herr Seeley äußert: „Es is wahr, daß den besiegten Parteien zur Beschönigung ihrer Niederlage immer der Hülfsweg offen steht, über “Jch werde daher nicht in weitläufige De= deren Zeuge ih gestern in der City war. Jh will uur sagen, daß es für uns etwas Neues war, Wäh= ler zu uns sagen zu hören: „,„ Jch brauche 3 oder 5 Pfd. St.z; ich fann sie anderswo haben, ‘‘‘/ und sie darauf, als wir das Geld ver= weigerten, zur Gegenpartei übertreten zu sehen, um dort ihre Stimme Es war für uns etwas Neues, die Zugänge zum Skru= tinium mit Gruppen von Fremden angefüllt zu "sehen, welche den gan- zen Tag hindurch emsig beschäftigt waren, die armen Wähler an si zu zie= hen, um ihnen ihre Stimmen abzukaufeu. ses Treiben gestern zum ersten Male in London wahrgenommen wurde, Mein Zweck i} nicht, die Anklage der Bestehung gegen unsere Geg-= ner zu rihten, sondern blos fund zu machen, daß mir schon vor eini- rde, von Seiten der Gegner sei der feste ß gefaßt worden, durch dieses in der City ganz neue Mittel Herr Seelcy führt nun mehrere mind= liche und \chriftlihe Aeußerungen an, nah welchen die liberalen Kan= didaten für die City ihre Wahlkosten, welche auf rechtmäßige Weise höchstens 5000 Pfd. Sterl. für de voraus auf 20,000 Psd. Sterl. child habe dieselben sogar auf 25, Norwich und anderen Orten seien au i werber mehrere im Bestehungswerke notorisch geübte | drücklich nach London berufen worden, um am Wahltage wirksam

Bestechung zu reien. tails über die Austritte eingehen,

Jch wiederhole, daß die=

gen Tagen mitgetheilt wu

hei der Wahl obzusiegen. ‘“

n Einzeluen betragen konnten, im veranschlagt hätten; Baron Roth= 000 Pfd. Sterl. geschäßt. ch von Seiten der liberalen Be- Mäkler 2c. aus=

Wenn das Volk von Eugland seine ürfelwurf oder Loosziehung bewirkt hätte, ultat kaum buntscheckiger, ungleichartiger und uner= Städte des Vereinigten Königreichs zum Die größte Beredtsamkeit, vieljährige die treusten Dienste für die Volfssache sind mit {hmäh= nt worden, während Glückspilz - Naturen und Reduer des großen Haufens ein Dußend David Urquhart mit

X Loudon, 3. Aug. Parlamentswahlen durch W so könnte das Res warteter sein, als es die heil jeßt darbieten. Erfahrung, licher Niederlage beloh gemeine Declamationen der solcher Leute ins Unterhaus gebracht haben.

O'’Connor, der Chartist, tik Englands abgeben. sein, das Parlament aufzulö aus entfernt werden, und j die Niederlage Roebuck's mehr verloren, als sie durch ein Dußend solcher Senatoren gewinnen kann Bis jet rechnet die Regierung für diese Anzahl die ganze liberale Partei in

auswärtigen ) sollen künftig ihre Stimmen über die Poli= Ju einem oder zwei Jahren wird es nöthig en, damit solche shädlihe Glieder dar=-

elbst die demokratische Partei hat durch

ch 30 Stimmen, aber da ch schließt, so ist es wahr-

einlih, daß in eben derselben Partei Lord Johu Russell seine hef- dad b fbrlihsten Feinde sinden wird. Do wenn man auch diesen Gewinn zugiebt und ihn noch bis auf 50 Stimmen aus den Grafschaften erhöht, so darf man doch niht glauben, daß der Mi- nister an der Spiße einer fompakten und entschiedenen Majorität stehen werde. Jm Gegentheil, es liegt nichts in den Aussichten des tünfBgen Hauses der Gemeinen, was Lord John Russell ermuthigen

efähigen könnte, mit Kraft die wichtigen Maßregeln auszi: h-

Die Verwirrung aller Partei- Ueberlieferungen , welche jeßt im

ganzen Lande herrsht, is so groß, daß in vielen Fällen Mitglieder Mi den thätigen R ihrer gewöhnlichen Gegner gewählt wor= den sind. Und dieser Zu ( er i gänzliche Abwesenheit einer bestimmten politischen Frage, deren die öffentliche Meinung sich als Prüsstein politischer Ueberzeugungen be- mächtigen könnte, noch verschlimmert worden. Daher dem die über= triebene Wichtigkeit, welche der ungewissen Frage der Dotirung der fatholishen Kirche in Jrland A wird, eine Maßregel, die selbst von denjenigen nicht als praktisch f ausg

führt sehen möchten. Häufiger indeß nohch, als durch diese eingebil- deten Speculationen, sind die Stimmen der Wähler durch lokale oder persönliche, oft in Eigensiun ausartende Beweggründe beherrscht wor- den. Und das Resultat is dann der Mittel würdig ausgefallen.

ustand allgemeiner Verworrenheit ist durch díe

betrachtet wird, welhe sie ausge=

Die Wahl in Cambridge, welche eine der interessantesten ist, ist

so eben entshieden worden. Die früheren Mitglieder Law und Goulburn sind wiedergewählt worden, der Leßtere indeß nur durch

die thätige Mithülfe der Whigs.

Italien. Nom, 27. Juli. (A. Z.) Die Erscheinung österreichischer

Truppen in der Stadt Ferrara hat auf Pius 1X. einen wo möglich noch unglinstigeren Eindruck gemacht, als auf das Volk, welches zu sehr mit Revolutions - Combinationen beschäftigt ist, um die dadurch angeregte Reck tsfrage zu berüdcksichtigen. Er soll beim Empfang der Nachricht entrüstet gewesen sein. Nun ist der Artikel 103 des wiener Traktats zweideutig durch den nicht weiter erláuterten Ausdruck „la

lace.” Darunter läßt si natürlich eben so gut die Stadt wie die i itadelle verstehen, obwohl es eher gebräuchlich ist, leßtere, auch ohne

den Beisat forte, damit zu bezeichnen, als erstere, die man zur Un terscheidung von der Veste ville zu nennen pflegt. Allein die etwaige Zweideutigkeit wird dur den bisher beobachteten Gebrauch aufgehos ben, Kaiser Franz hat sogar bei Gelegenheit darauf bezüglicher Er=

örterungen den Befehl ertheilt, die Truppen aus der Stadt Ferrara

in die Citadelle zurüzuziehen. Es is daher sehr natürlich, daß die hiesige Regierung zuvörderst nichts anderes, als Wiederherstellung des Status quo verlangt hat.

Gerichts- Verhandlungen wegen der polnischen Verschwörung. erlin, den 6. Aug. Die heutige Sihung wurde durch die Dit des von Kosinski und von Dabrowskfi ganz in An. spruch genommen. Der Bertheidiger des Ersteren, Ober-Landesgerichts= Rath Crelinger, suchte in einer zweistüindigen Rede seinen Antrag zu begründen , den von Kosinski als des Hochverraths für niht schuldig zu erklären; hauptsächlih weil fein direktes gewaltsames Unternehmen gegen Preußen vorliege und weil keine Umwälzung der Verfassung des preußischen Staats bezweckt worden Ves t E Nachdem der Staats-Anwalt hierauf replizirt hatte, trug in ei= ner nun folgenden kürzeren Rede der E des von Da=- browski, Justizrath Lüdicke, gleichfalls darauf an : seinen Klienten für nit \{huldig zu erklären ; wobei er si hauptsächlich darauf stüte, daß Dabrowski nicht gegen Preußen, sondern lediglih gegen Ruß= land gewirkt habe, somit also kein in Preußen strafbares Verbrechen vorliege. Auch hierauf autwortete der Staats-Anwalt, und wurde sodanit die Sißung um 12 Uhr dur den Präsidenten geschlossen.

Handels - und Börsen- Nachrichten. Berlin, den 7. August 1847. Eisenbahn - Achten.

Volleing. |zt. zt. Aust. Rott. [4 | 104 bz. v. G. Pts.M.Pr.8B. 4 | 93; G. Arub. Utr. [43 do. Pr. A. B. |5 | 1015 B. Berl. Aub. A4 | 117 bz. u. G. Rhein. Stm. |4 | 87 G. do. Prior. /4 _— do. Prior. |4 _ Berl. Hawb.|4 | 107% B. do. v.St. gar.|3% s do. Prior.|43| 101% a # bz. un. B. Sächs. Bayr.|4 | 88 G. Berl. Stett. 4 | 114 a 7 bz. Sag.-Glog. |4 Bonn-Cöln. |5 do. Prior.|4*; Bresl. Freib.|4 St.-Vohw. [4 79 B. do. Prior. |4 do. Prior.|S 1007 B. Cöth. Bernb. |4 Thüringer. |4 97 6. Ce. Ob. Sch.|4 | 805 B. Wibb.(C.0.)|4 | 86 B Dresd. Görl./4 | 102% G6. do. Prior.|5 ls Düss. Elberf.\4 | 1045 G. Zarsk. Selo.|—| 70 G. do. Prior.|4 | 93 6. F Gloggnitz. |4 Quit.Bog. S Hmb. Bergd. |4 _— a4 % Kiel-Ali. |4 | 112 B, %o| Lpz. Dresd. 4 ati Aaéhb.Mastr.|30| 84 G. Löb. Zittau..|4 das Berg. Mrk. |50| 85% a 86 bz. Magd. Ialb 4 | 114 6. Beél. Anb. B.|45} 107 a 5 bz. Magd. Leipz.|4 E Bexb. Ludw.|70 _— do. Prior. |4 dul Btieg-Néiss. 55 N. Schl. Mk./4 204 bz. u G. Chem. Risa.|90| do. Prior |4 | 947 G. Cölo- Mind. [90] 97% bz. do. Prior. 5 | 102% bz. do. Thür. V.|20| 947 G. Nrdb. K. Fd.}4 Magd. Witt.|30| 855 bz. u. G. 0.Scbl. Lt.A|4 | 107 bz. u. G. Mecklenb. |70| 735 B. do. Prior. |4 Nordb. F.W.|70] 73% bz. u. B do. Lt. B./4 | 161 6. Rh. St. Pe. |70| 925 G. Pts. Mgdb. |4 | 101 bz. Starg. Pos. |50] 855 B.

In Anhalter Litt. A und B. wat das Geschäft heute ziemtich leb=- hst und deren Course à §4 a 1% höher. Die übrigen Devisén Waren unverändert. Die Stimmung günistig.

Wech&el - Course.

Brief. | Geld. Aidötérdans - ¿avo o é to0apo 60e 250 F1. Kurz 142 R P E E L 250 Fl. 2 Mi. [ Jt Hamburg. .------eee eo oro orn 300 Mk. Kurz zend 152 E N 300 mx. | 2 Me -— A LÉÈSROE ea eap dap aru eatnés 1 Lst. 3 Mt. 4 gut P oes ea mes T5 P 300 Fr. 2 Mét. 1034 ï x Wilb i ZOS oco. 0 oda L 150 Fil. 2 Mit. is 102 Augsburg «eee eee ar oe 150 Fl. 2 Mt. n iz Ge ee anb L L AN E 100 Thlr. Î Ea L 100 odt Leipzig im Courant im 14 Thi. Fussé 100 Thlr. } 2 Me. t ge dd. Werren 100 F! | 2 Mt. —_ E Frankfurt a. M. südd. M 3 481 100 snbL Ÿ Wochen E 108

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