1847 / 220 p. 3 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

Eisenbahn - Achen.

Volleing. zel s: Pits.M.Pr.B. Amst, Rott. /4 | 105 a 1055 bz. u Gh A.B.

45 1174 4 § be. Rhein. Stm.

do. Prior. 1074- B. do. v.St. gar. 1015 B.

2

Sächs. Bayr. 1147 bz. u. G.

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Sag.-Glog. de. Prior. St.-Vohw.

do. Prior. Thüringer.

Wilbb.(C.0.) do. Prior. Zarsk. Selo.

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Cr. Ob. Sch. Dresâà. Görl. Düss. Elberf. do. Prior. Glogguitz. Hmb. Bergd. Kiel-Alti. Lpz. Dresd. Löb. Zittau.. Magd. Ialb Magd. Leipz. do. Prior, N. Seb]. Mk, do. Prior do. Prior. Nrdb. K. Fd. 0. Scbl. Lt. ÁÀ do. Prior. do. Lit. B. Pts. Mgdb,

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Eins.

Quit.Bog. |; a4 %

Aaeb.Mastr. Berg. Mrk, 86 be. Berl. Anb. B./45] 1075 a 3 bz. u. G. Bexb. Ludw. |70 —— Brieg-Neiss. 55 _—— Chem. Risa.|90 a Cölu- Mind. |90| 97% a 5 be. u. B. do. Thür. V.|20| §47 G. Magd. Witt.|30| S855 bz. u. B. Mecklenb. |70| 73; B.

Nordb. F.W.|70| 73% bz. n. G 161 G. Rh. St. Pr. |70] 925 bs. 100 bz. u, G. Starg. Pos. 50| 857 bz.

(Schluss der Börse 3 Uhr.) Trotz der schlechten londoner und pariser Course war es hier im Allgemeinen fest, einzelne Eisenbahn- Actien wurden sogar höher be- zahlt. Das Geschäsft war heute wiederum sehr unbedeutend.

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841 G.

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947 G. 1023; B

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Getraide-Bericht. Am hbentigen Markt waren die Preise wie folgt: VVeizen nach Qualität von 75—85 Rthlr. Roggen loco 42-—44 Rihlr. Gerste loco 32—34 Rihlr. Haser loco nach Qualität 24—26 Rthlr. Rüböl loco 117 Rthir. Bf, A G. - Herbst 115 Rthlr. Bf. n. bez.

Die Getraide-Preise fortwährend weichend.

Berlin, 7. Aug. Unsere dieswöchentlihen Landzufuhren von Ge- traide waren: 21 W, Weizen, 200 W. Roggen, 9 W. Gerste, 154 W. Hafer. Die Preise dasür waren rückgängig, heute 76/83 Rthlr, für Wei- zen, 53/67 Rihlr. für Noggen, 32/35 Rthlr, für Gerste, 28/36 Rthlr, für Hafer. Jm abnehmenden Verhältniß passirten den Finow - Kanal 43 W. Weizen, 1070 W. Noggen (größtentheils an die Königl. Seehand- lung adressirt), 70 W. Hafer, ca. 13,770 Ctr, Mehl, wovon auch schr viel an jene Adresse. Die Abfuhr per Eisenbahn hörte fast gänzlih auf wasserwärts ging ansehulich wiederum fort und zwar fürs Königl. Proviant- Amt nach Rathenow: 681 W. Roggen, 90 W. Haser und 60 W. Hafer nach Magdeburg.

Der dieswöchentliche Geschäftsverkehr war höch| unbedeutend, be- schränkte. sich eigentlih nur auf Realisationen per Auction und auf Regu- lirungen noch laufender Lieferungsverbindlichkeiten.

Hierbei lieferten unsere Haussier's® einen großen Kontrast gegen die von unseren Baissiers früher an den Tag gelegte Ehrenhaftigkeit! Während diese, mit dem Geldbeutel in der Hand, sich oft vergeblich bei Jenen ab- mühten, aus ihren Verbindlichkeiten gelassen zu werden, seßten dic Haussiers, an dem eingescharrten Gelde festhaltend, den Baissiers statt Abnahme der gekauften Waare oder marktgemäßen Rückverkauf die verachtungswerthesteu Schikane entgegen, um der Abnahme sih zu entziehen und jo zwingend 5 a 10 Rthlr., selbst 15 Rthlr. über Preis zu reguliren !

Wir sind auf nominelle Notirungen beschränkt, für Weizen 75 a 85 Nthlr. nah Qualität.

Roggen loco 78/82 pfd. 65 Rthlr. regulirt.

Gerste 32— 36 Rthlr.

Hafer 26—30 Rthlr.

Erbsen 48-— 56 Rthlr.

Kleesaaten mehr beachtet, besonders in weiß und für fmitt, bis 12 Rthlr., mittel bis 11 Rthlr, bezahlt, rothe 10 a 12 Rihlr. nach Qualität. -

Der Handel in Oelsaaten blieb noch unbelebtz; hin und wieder waren Anstellungen da_ und Connoissement zu empfangen bei 78 Rthlr. Forderung für Napp, die aber unberücksichtigt blieben. Hier zu liefern resp. zu empfangen dürfte 78 80 Rthlr, zu erreichen gewesen sein. Rüb- sen auf 80 Rthlr. gehalten, 75 a 76 Rthlr. zu bedingen.

Jn Rüböl war ein beschränktes Geschast, aus Abneigung, in neue Verbindlichkeiten sich einzulassen, waren Käufer und Verkäufer gleich spar- sam zu finden. Jm Uebrigen war die Meinung dafür überwiegend gut und die Haltung dessen Werthes [festz heute nah gehabtem Regen erschien der Markt etwas flauer; loco und Aug. /Sept. 115 Rthlr. Br,, 11% Rthlr. bezahlt, Sept. /Okt., Oft. /Nov. 415 Rihlr. Br., 115 a @ Nthlr, Gld., Nov. /Dez. 114 Rthlr. Br. 115 Rthlr. Gld,

Leinöl 11 Rthlr.

Mohnöl 22—21 Rthlr.

almöl 14% Rihlr. üdseethran 97 —9 Rthlr.

Die Berichte über den Stand der Kartoffeln im Felde weichen noch sehr von einander ab, die Mehrzahl aber bestätigte das Dasein der Krank- heit und stimmte die Erwartungen vom Ertrage derselben herab, wodurch die Meinung für Spiritus gleichzeitig gehoben wurde. Dieser {loß heute loco bei einzelnen. Fuhren, Fastage retour 24 Rthlr. bez.,, auf Liefe- rung zogen Abgeber ih zurück, pr. Aug. wäre 23 Rthlr.z pr, Sept. /Ofkt. 22 Rihlr. Fastage zu übernehmen zu machen gewesen.

__ Bei bedectem Himmel is Aussicht für -mehr Negen, die Temperatur: ist warm bei O. N, O, Wind.

- Königsberg, 6. Aug. Marktbericht. An Getraide, mit Aus- nahme einer kleinen Pos frischer Gerste, die mit 2 Rthlr. pro Scheffel be- P E hefffe Bsuhrz Kartoffeln, bei mittelmäßiger Zufuhr, 21 Sgr,

Danzig, 6. Aug. Marktbericht, An der Bahn war heute frische Gerste 106pfd., die a 60 Sgr, verkauft wurde, Rübsen 80—824 Sgr., Rapps 76—83 Sgr. pro Scheffel,

i Spiritus 21—22 Rthlr. p. 4120 Quart 80 % Tr.

Leipzig, 7. Aug, Getraide, Die Anerbietungen von Getraide am heutigen Markttage waren größer als zuvor , dagegen die Kauflust ge- ringer und erstreckte sih blos auf den au enblicklichen Bedarf, Dies und die inzwischen zur Gewißheit gewordene Meinung, daß auch die Gersten- Aerndte eine vorzügliche sein würde, bewirkten heute ein weiteres Sinken der Getraidepreise, indem neuer Weizen, zu 174—17g Pfd. schwer, mit 6—6{ Rthlr.,, neuer Roggen zu 170—174 Pfd, mit 43—ck Rihlr., alter russischer 4 Rthlr., alte erste mit 35 Rihlr, und neue, zu 150 Pfd. \{wer, mit ‘35 Nthlr, verkauft und bezahlt wurden. Rapps und Rüb- sen ausgeboten und 67—& Rihlr, dafür bewilligt, So sehr auch das Wetter die Aerndte begünstigt, so wünscht man sich hier doh allgemein egen und schreibt decn Mangel daran dem Umstand zu , daß sih auc in iesi

45— #0 Rthlr., pr. Aug. von 50 a

ger Gegend hin und wieder bereits geringe Spuren der Kartoffelkrank-

eit zeigen. Bremen, 5. Aug. Getraide. . blicklihen Bedarf um, der durch kleine Zufuhren zu befriedigen ist, Roggen hat sich im Allgemeinen fest behauptet, in - einzelnen Fällen ist

Piubda geht nur für augen-.

1600

sogar wieder eiwas höher bezahlt, Von Gerste bedang eine Kleinigkeit dänischer 65 Rthlr, Von neuer niederländischer trifft etwas ein. Hafer und Bohnen gehen nur für laufenden Bedarf ab. Proben von neuem Rappsaamen zeigen eine gute Qualität, Leytbezahlte Preise; für Weizen 227 a 250 Rthlr., für Roggen 90 a 95 Rthlr.

Kolonialwaaren. Kaffee. Durch die an den Markt gebrachicn legt eingetroffenen Zufuhren von Brasil - und Domingo - wurde das Ge- chäft belebter, und mehrere | agt fanden zu besseren Preisen rash Neh- mer. Der Umsay der Woche umfaßt: 1100 B. Brasil - zu 7 à 8 Gr., 1000 S. Domingo - zu 7% à 74 Gr., 600 B. Havana- zu 74 à 75 Gr, und aus zweiter Hand circa 500 B. alten Brasil - zu 7 à 74 Gr. Roher Zucker ohne Preisveränderung. Umsay: 330 K, weißer Havana- zu 65 à 7 Gr,, 52 K, blonder do. zu 63 Gr., 500 Can, ord. br, Manilla - zu 4; Gr. Von raffinirter Waare war Melis begehrt, und für das, was zum Verkauf gestellt wurde , fanden sich rasch Nehmer, Der Umsay beträgt: circa 3500 Brode Melis und circa 300 Töpfe und Kisten Candies. Re1s, Bei etwas beschränkterem Umsaye haben Preise sih behauptet, Das Ge- schäft der Woche umfaßt: 400 F. Karolina- zu 75 à 75 Rthlr., 300 B. Bengal- und 400 B. Java- zu laufenden Preisen, Gewürze, 200 K, Cassia wurden zu erhöhten Preisen gekauft.

Fettwaaren. Gute Meinung im Allgemeinen, so wie steigende Ten- denz der Preise, blieben vorherrschend, Verkauft sind im Laufe der Woche: ca. 2590 T, Südsee-Thran aus erster Hand, ca. 500 T. geklärter und raf- finirter do., ca. 400 T. grönl, auf Lieferung, ca. 200 T, berger blauker, ca, 50 T. newfoundl.; ca, 20,000 Pfd. Rüb- und 30,000 Pfd. Palmöl.

Von Farbewaaren kamen 40,000 Pfd. Cuba-Gelbholz und 60,000 Pfd. Blauholz zum Abschluß.

Elephantenzähne, Durch den Verkauf von 87 St. wurde erste Hand geräumt.

Asche, Bei unveränderten Preisen kamen 32 F. amerikanische Stein-, 5 F. Perl- und 10 F. petersburger Pott- zum Abschluß. Zugeführt 24 F. petersburger.

Baumwolle, Per „James Perkins“ angebrachte 663 P. gingen zu seitherigen Preisen gleih in andere Hand überz außerdem kamen 35 B, Domingo- zum Abschluf. :

Von Thee wurden 456/32 K. Juperial- und 25/4 K. Peko- genommen.

Taba ck. Umsay von nordamerikan. : 78 F. Bav-, 115 F. Ohio-, 93 F. Scrubs, 223 F. Marvland-, 28 F. Virginy-, 75 F. Kentuckv- und 208 F, Stengel. Lager: 7067 F. Maryland -, 830 F. Virgini-, 669 F. Ken- tucky- und 1647 F. Stengel. Umsay von westind. und südamerifan.: 14 Sur. Havana -, 50 Sur. Cuba-, 116 Sur. Domingo -, 250 P. Blâtter- Puertorico -, 52 Kb. Varinas- in Blättern für Assek.-Rechnung in Auction um Durchschnittspreise von ca. 8% Gr., 50 Kb, do. in Rollen, 567 P.

rasil- in Blättern und 28 K. Florida -. Vorräthe in erster Hand: ca, 1240 Sur. Havana-, ca. 4100 Sur. Cuba-, ca. 250 Sur. Domingo-, ca. 1650 K. Scedleaf-, ca. 1375 P. Blätter-Puertorico-, ca. 220 Kb. Barinas- in Rollen, ca 1690 Kb. do. in Blättern, ca. 1600 P. Brasil- in Blät- tern und ca. 225 K. Florida-.

Triest, 5. Aug. Das-Journal des österr, Llovd bringt aus Carlstadt, Mailand, Roveredo, Odessa und Kahira folgende Berichte :

Carlstadt, 1. Aug. Der Pilger meldet über die Aerndte in der Gegend von Neu Becse, daß eine Kette (10 Quadrat Klaster) auf gewöhnlichem Boden 8, 15 l is 20 Bund jedes zu 6—8 Viertel Weizen gegeben habe; auf sumpfigen Aeckern, auf denen heuer das Getraide be- sonders gut gerathen ist, gab eine Kette sogar 40 bis 50 Bund. Die Qualität wird als ausgezeichnet shön geschildert, sie dürfte jedoch durch den seit zwei Tagen anhaltenden Regen gelitten haben, Der Mais stcht auf dem Felde überaus {höón und is hon so weit gediehen, daß ihm weder Regen noh Dürre schaden kann. Neuer Weizen wurde zur Ablieferung bis Mitie August mit 15 Fl. W. W. per Kübel abgeschlossen, man zwei- felte aber nicht, daß er im Herbste auf 12 Fl. weichen werde. Aus Wa- rasdin (26, Juli) meldet man, daß auch dort die Getraidepreise, wie überall, immer mehr zurückgehen. Ein Schreiben aus Zengg (27. Juli) besagi, daß die Mais preise auf dortigem Markte rückgängig And , da sich in Venedig und in den lombardishen Provinzen kein Bedarf mehr äußert und der Stand der Felder zu den besten Erwartungen berechtigt.

Mailand, 31. Julí,. Seide scheint jeßt größeres Vertrauen zu er- wecken: das Geschäft nahm während der verflossenen Woche einen lebhasfte- ren Gang, und es erfolgten mehrere erhebliche Abschlüsse auf Lieferung. Besonders gilt dies von verarbeiteten Sorten, Der erzielte höhere Preis erfüllt Manche mit Hoffnungen, während Andere darin nur eine Unbestän- digkeit erblicken, die nicht als Norm dienen kann, Mittlerweile freut es uns, zu vernehmen, daß die Seiden-Fabriken in der Schweiz und im Zoll- Verein sich zu regen anfangenz die russischen werden wohl auch nicht zu- rübleiben. London und Lyon hingegen geben jeyt keine Aufträge. Der Getraide- Verkauf beschränkt sich blos auf den unmittelbaren Konsum, da bei der Aussicht auf niedrigere Preise die Spekulanten sich vom Markte fern halten. Unsere Mais - Vorräthe sind so sehr zusammengegangen, daß die Preise überaus steigen müßten, wenn wir nicht fortwährend Zufuhren aus Genua erhielten, Der auf dem Felde stehende Mais läßt nichts zu wünschen übrig, und wir dürfen also jedenfalls im September wohlfeile Preise erwarten. Weizen gab im Ganzen eine gute Mittel-Aerndte, in- dem er in den Niederungen zwar nur mittelmäßig, aber desto besscr auf den höher gelegenen Bodenstrecken gerathen ist.

overedo, 31. Juli, Noch immer erregt Seide keine Aufmerksam- feit, wiewohl die Besißer sih mit merklich geringeren Preisen begnügen ; wir zweifeln jedoh nicht, daß diese später zu Käufen auf Speculation An- laß geben werden. Weizen hat neuerdings abgeschlagen, er wurde im Durchschnitt zu 17 Fl. pro Soma bezahlt, während Mais sih noch immer auf 184 Fl. Abus. hält, wiewohl die Aerndte, welche die besten Ergebnisse erwarten läßt, immer näher 1üdt.

_Odesssa, 23. Juli. Die Zunahme der Getraide-Vorräthe in allen Häfen des westlihen Europa, die steigende Zufuhr in Odessa aus dem Innern und enktlich die sich immer mchr bewährenden Aerndte - Hoffnungen im Auslande haben unsere Getraidepreise in stetem Rücfschritte erhalten. Die Getraide - Ausfuhr dauert hier jedoch ununterbrochen fort; sie erreichte im ersten Semester dieses Jahres allein an Weizen 1,240,000 Tschetwert und überstieg also bei weitem jede bisher vorgekommene Menge. Von den nächsten Berichten über den Gang der Aerndten in fremden Staaten wird es abhängen, ob die Preise sich mindestens auf ihrem gegenwärtigen Standpunkte erhalten, Wolle findet jeyt etwas mehr Beachtung. Jm Gouvernement Cherson, wie in der Nachbarschaft, hat die Aerndte bereits begonnenz in den nördlichen Distrikten jenes Gou- vernements is die Frühlingssaat trefflih gediehen; in anderen Theilen stehen die Halme nicht sehr dicht, aber die Körner stellen sich als sehr mehl- reih darz minder gut geht es mit der Herbstsaat. Heu wird fehlen. Achn- lih lauten die Berichte aus Bessarabien, dem Gouvernement Jekaterinoslaw” und dem Norden von Taurien. Ein Schreiben aus Ismail vom 16. Juli im Journal d'Odessa sagt: Die Roggen - und Gersten-Aerndte ist in unserer Umgegend“ im vollen Gange, und im Laufe der künftigen Woche wird auch der Schnitt des Weizens beginnen, Alle Cerealien stel- len weit günstigere Ergebnisse in Aussicht, als man erwartet hatte, und selbst mit dem Guaswuchse geht es besser, was der Viehzucht sehr gut zu Statten kommt, Mais und Hirse lassen das Beste erwarten,

Die Verkäufe während der leßten vier Tage beschränkten sich in Odessa auf 8000 Tschetwert Weizen verschiedener Qualität zu 17—23, 2700 A Lm Weizen zu 175—18? und 1800 Tschw, Leinsaat zu 21—22

ub. Assign.

Kahîra, 18. Juli. Der Nil is niedriger als gewöhnlich in dieser Jahreszeit, es treffen daher jeßt nur kleine Barken mit geringfügigen Par- fieen Getraide für denSörtlihen Verbrauch aus Ober-Aegypten ein. Auf Speculation fürs Ausland werden Cerealien, besonders Weizen, nicht ge- kauft. Dagegen erfolgten Abschlüsse auf Bohnen zur Lieferung im Sep- tember und Oktober zu 42 Piaster der Ardeb. .Der aus dem Innern ein- treffende Sa fflor findet je nah Qualität rasche Abnahme zu 90—110 P. Flach s gesucht; roher zu 70—75 P. verfäuflih. Mokka-Kaffce kommt wegen der herrschenden Gegenwinde nicht von Gedda und Suez an, daher der Vorrath. immer mehr zusammengeht. Gummi Gedda bei ansehnlichem Vorrath ohne Nehmer. 200 Ballen Sennesblätter von Mekka erhiel- ten 75 Para die Oka, Perlmutterschale wurde zu 70—75 Para die Ofa verkauft und ist nun vergriffen. Manufakturwaaren, namentlich bg weiße, dann shweizerishe Nankings und Mousseline, veranlaßte mehrere Verkäufe für den Jahrmarkt zu Tanta,

London, 4. Aug. Getraide. Das Weiter is anhaltend

der Aerndte überaus günstig. Die Zufuhren am ute Ma uu von einÿyeimischem Getraide sehr gering, dagegen s von fremdem Wei- jen und Hafer seit Montag ziemlich beträchtlihe Massen angekommen

ie Montags-Preise behaupteten sich für englischen Weizen, und obgleich der Begehr nah fremdem nicht lebhafter war, so zeigten die Besizer doch mehr Festigkeit, indem sie in eine weitere Preis-Ermäßigung nicht willigten Hafer war sehr flau, und die wenigen Verkäufe geschahen wieder zum Vor= theil der Käufer, Jn anderen Getraide-Arten wurde so wenig gemacht daß man nur die non‘inellen Preise von Montag wiederholen kann. Die Zu- fuhren bestanden in 1420 Qu. engl. , 400 Qu. irländ. und 10,720 Qu fremdem Weizen, 1300 Qu, fremder Gerste und 13,340 Qu, fremdem Ha- fer, so wie 1510 Sack und 7370 Barrels Mehl,

Liverpool, 31. Juli. Baumwollenmarkt. Die Times schreibt: Auf dem liverpooler Baumwollenmarkte gehen die Geschäfte sehr flau, Zum Theil mag dies der Wahlbewegung beizumessen sein; wir haben aber Ur- sache, zu hoffen, daß ein dauerhafterer Beweggrund obwaltet, die Ueberzeu- gung nämlich, daß die Zufuhr dieses Stapel-Artikels unser Bedürfniß voll-

ändig befciedigen wird, Der Verbrauch war dieses Jahr wöchentlih um

10,000 Ballen geringer, als im Jahre 1846, und der in Liverpool lagernde Vorrath i} daher, trog des starken Ausfalles in der Zufuhr, noch bedeu- tender, als er am Schlusse des ersten Halbjahres von 1846 war. Auch in den amerikanischen Häfen sind die Baumwoilen-Vorräthe weit beträchtlicher, als seit eier Jahren um diese Zeit der Fall warz überdies sollen bedeu- tende Zufuhren nach den Seehäfen unterweges sein, und aus den Baum- wollen-Bezirken lauten alle Berichte übereinstimmend dahin, daß die Aerndte dieses Jahr weit reichliher ausfallen wird, als gewöhnlich, Der Anbau soll für die jeßige Saison um volle 8 % gestiegen jein, und die Pflanze war nah den neuesten Meldungen überall gesund und vielversprechend. Dies sind ermuthigende Thatsachen , da von ciner genügenden Zufuhr des Sta- pel-Artikels zu mäßigem Preise nicht blos die Wohlfahrt, sondern beinah« das Bestchen des wichtigsten Zweiges der englischen Jndustrie abhängt, Hoffentlich wird nunmehr auch der Anbau von Baumwolle in Jndien eifri- ger betrieben werden, damit wir für unseren Baumwollen-Bedarf nicht, wie jeßt, ganz von Nord - Amerika abhängen. Verkauft heute 7000 B., wovon 500 B. amerikanische, zum Export und 2500 B. auf Speculation genom- men. Der Markt \chloß fest mit- unveränderten Preisen. Das Geschäft umfaßte hauptsächlich ameri: anishe von 65 a 75 Pce.

Vom 2, August, Der Umsay beläuft sich heute auf 6000 B,, davon

haben Spekulanten 500 B. amerikanische und Erporteure auch 500 B, ge- nommen, Die Preise hielten sich gut und schlossen fest, während ein größe- res Quantum Baumwolle angeboten wurde, als am Sonnabend. Das Geschäft wurde zu festen Preisen gemacht, als: 5000 B, amerikanische zu 62 a 73; Pce., 40 B. Bahia- zu 83 Pce., 150 B, ägyptische zu 85 a 9 Pce., 800 B. Surate- zu 45 a 55 Pce,, 120 B, Sea JZéêland- zu 135 a 20 Pce, H ; Tom 3, August. Heute war es mit dem Artikel ruhig, aber sehr fest zu den vollen, gestern bedungenen Preisen, welche für amerikanische 2 Pce, höher gegen die vom Sonnabend zu notiren. Der Umsay beträgt 3—4000 B., davon sind 500 B, zur Ausfuhr genommen,

Answärtige Börsen. Amsterdam, 95. Aug. Niederl. wirkl, Sch 7X6: 3% do. —. Pass. —. Ausg: Zinsl. —,. Poln. —. 4% Russ. Hope 90%. Ï Antwerpen, 4. Aug. Ziosl. —, Neue Anl. 17. Augsburg, 4. Aug. Bayer. 35% Oblig. 935 G. IL. Sem. 1847 704 Br. Württ. 34 % Oblig. 85% G. l Darmsí. 50 FI. Loose 80 Br. Bad. 50 Fl. Loose v. 1840 60 Br. Loose 37 Br. 35 % 89; G, t Frankfurt a. M., 7. Aug. 5% Met. 107k. 107. Stiegl. 89. Integr. 063. Poln. 300 FI. L. 97%- Span. 5% 203. 205. Bexb. 935. 5. Taunus Actien 3513. 4 : 4 itamburg, 7. Aug. Bank-Actien 1800 Br. Engl. Busse 106%. 1065. Hamb. Berg. Actien 95 Br. Magd. Wittenb. 854 Br. Wamb. Berl. 106%. 1060. Alt. Kiel 1103 1105. Glückst, Elusb. 60 Br. Rendsb. Neum. 96. Kopenh, Rothbschb. 71. 70. Meckl. 725. Wien, 7. Aug. 5% Met. 1064. 4% do. 96, Actieu 1607. Anl. de 1834 156. de 1839 121%. Nordb. 1707.

(Teleg. Depesche aus Köln, vom 8. August.) Amsterdam, b. Aug. Int. 565. London, 4. Aug. Cons. 88 baar. 88% Rechn.

(Teleg. Depesche aus Köln, vom 9. August.) Amsterdam, 7. Aug. Int. 56 London, 5. Aug. Cons. 87% baar. 87% Bechn. Rank-Disk, Minim. 94. Paris, 6. Juli. 3% Rente 77. 60. 5% Rente 118. Nordb. 5487.

Anisterdam , 6, Aug. 425pfd, bunter polnischer Weizen 450 Fl, 117pfd, rigasher Roggen 215 Fl.

5% Span. 1757.

Preuss. Pr. Sch, —,

do. Bank-Actien 43; % 101% Br. 35 Fl.

Bank-Act. 1934. do. 500 Fl. 81. 3517.

3% do. 687. Bank- Gloggn. 123 de

Meteorologische Beobachtungen.

Abends 16 Uhr.

Nach einwaliger Beobachtung

Nachmittags | 2 Ubr. |

1847. 8. Aug. |

Zlorgens G6 Ubr.

Luftdruck... .- 334,65'" Par 334,74" Par, 335,34" Par. [Quellwärme 7,8” R. Luftwärme . ...|+{- 14 R. 18 R. | -+ 121° R |Flusswärme 1/,9" R, Thaupunkt... + 12,5" B. -+ !'0 R.| -+ 10 9" R. | Bodenwärme 18,1° R. Dunstsättigung- 8) pt. 53 pCte 91 pCt. Ausdüustung(},006 Rh. Wetter. -.....| halbheitor, balbbeiter. heiter, Niederschlayg 5 Wind N) W, Ww. Ww. Würmewechse + 19,0

ind e L i; + 12,8° Wolkenzug «- «« _ W. 2 1

- gv M N Tagesmittel: 334 91! Par... + 15,0’ B... +112" R.. 78 pet. W.

Königliche Schauspiele. ies Dienstag, 10. Aug. Im Opernhause. 92ste Abonnements-Bor- stellung: Die Erholungsreise. Hierauf: Esmeralda, Aufang halb 7 Uhr. . Bu dieser Vorstellung werden Billets zu folgenden mittleren Opernhaus-Preisen verkauft : /

/ Ein Billet n den Logen des Prosceniums 1 Rthlr. 10 Sgr, in den Logen des ersten Ranges und ersten Balkons, so wie zur Tribüne, 1 Rthlr. 10 Sgr., im Parquet und in den Logen des zwei- ten Ranges 1 Rthlr., in den Logen und im Balkon des dritten Ran- ges, so wie im Parterre bir, Sgr., im Amphitheater 10 Sgr., in den Fremden-Logen 2 Rthlr. :

Mittwod, L Nug, Jm Schauspielhause. 4130ste Abonnements Vorstellung: Das Versprechen. Hierauf : Vor hundert Jahren. Donnerstag, 12. Aug. Jm Opernhause. 9sie Abonnements= Vorstellung: Catharina Cornaro. Anfang hr. ; Pi dieser Borfillung werden Billets zu folgenden mittleren haus-Preisen verkauft : L i ' Pn Billet M Logen des Prosceniums 1 Rthlr. 10 Sgr. 2c. Im A Schloß-Theater zu Charlottenburg: Der alte ister. alb 7 Uhr. j : ; E Bb O N aD sind bis Donnerstag, Mittags 1 1hr, im Billet-Verkaufs-Büreau des Schauspielhauses zu Berlin und am Tage der R selbst Abends im Schloß-Theater zu Charlotten=-

burg an der Kasse zu haben.

Verantwortlicher Redacteur Dr. J. W. Zinkeisen. Jm Selbstverlage der Expedition. :

Gedrudt in der De cker schen Geheimen Ober - Hofbuchdruerei. Beilage

Beilag

In h ankrei{. Paris. Die Vorgänge in Cochinchina. iederinude, Cerdben aus ban Haag. (Kammer-Verhandlungen.) Rotterdam. Absendung von Arbeitern und Dampfmaschinen nah Rußland,

Schweiz. Kanton Bern. Tagsazung. Kreis-Schreiben des Regie- rungs-RNathes.

Italien. om. Neuntägige Gebete im ganzen Lande. Aldobran- dini und Ciceruachio. Die Bilancia über die neuesten Ereignisse. Portugal. London. Ausstandsversuche in den Provinzen. Tabra- Mie is, Graf Lavoradiío berufen, Porto noch von Spa-

nern beseßt. 1

Griechenland. Athen. Ernennung. Einberufung der Senatoren und Deputirten. Vermischtes.

Türkei. Konstantinopel. Riza’s Jntriguen. 4158

La Plata-Staaten. Montevideo. Waffenstillstand mit Oribe durch englishe Vermittelung. —- Angebliche Aufhebung der Blokade von Bue- nos-Ayres,

Eisenbahuen und Dampfschifffahrt. Aachen. Die Aachen-Düs- seldorfer Eisenbahn. Bielefeld. Legung des Schlußsteins des leh- ten Bogengewölbes am Viadukt bei Schildesche, Taunus-Eisenbahn. Badische Eisenbahn.

Srankreicckh. MPariís, 4. Aug. Galignani?s Messenger bringt über

© die leßten Feindseligkeiten der Franzosen gegen Cochinchina nähere

Berichte. Der Herrscher Cochinchina?s wird darin als ein sehr hu maner Fürst geschildert, der früher Schiffbrüchige aller Nationen auf das menschenfreundlichste habe behandeln lassen. Jm Laufe der Zeit aber hätten sich dort französische Jesuiten-Missionaire eingefunden, welche bei der Abseßung des vorigen Königs einè Rolle mitgespielt, so daß der Nachfolger, ihren Einfluß fürchtend, sie zu beschränken gesucht und zu verfolgen begonnen haben,

„Auf die Gerüchte davon““, heißt es weiter, „ließ sich der nord- amerikanische Capitain Persival mit der Fregatte „Constitution‘““ durch die Jesuiten zu Singapore dazu bestimmen, nah Cochinchina zu segeln, um die Loslassung des Bischofs und seines Klerus, die als Gefan- gene behandelt wurden, zu verlangen. Dies gewährte man nicht, in- dem man erwiederte, die Gefangenen seien Franzosen, welche die nord=- amerikanische Flagge nicht zurüfordern könne, und nur der König habe darüber zu entscheiden, ob sie in Freiheit zu seßen seien, da sie den e Frieden gestört hätten, Darauf eröffnete die ameri= fanishe Fregatte ein Kanonen- und Musketenfeuer auf die an der Küste versammelten Volkshaufen, wodurch 180 Menschen jeden Alters und Geschlehts getödtet und noch viele andere verwundet wurden. Der nordamerikanishe Konsul zu Singapore war mit diesem energi- \hen Verfahren des Fregatten-Capitains sehr unzufrieden, schrieb an den König von Cochinchina, daß er diesen Vorfall sehr bedauere, und daß seine Regierung das Verfahren des Capitains scharf tadeln und der König dafür Genugthuung erhalten würde. Bald darauf begab sih ein Franz6sisches Kriegsschiff nah Cochinchina und verlangte die Auslieferung der Priester, die daun auch erfolgte, Kaum war dies erfolgt, als die Missionaire an einem anderen Punkt wieder landeten, um sih dorthin zurückzubegeben, von wo man sie vertrieben hatte. Bei ihrer Rückehr entstand Lärm, und der Bischof wurde wieder ge=- fangen geseßt. Der König von Cochinchina schrieb darauf an den Gouverneur von Singapore und den amerikanischen Konsul, um ihren Rath sich darüber zu erbitten, was er mit den Gefangenen machen sollez die beiden Befragten antworteten, man solle die Missionaire nah Singapore senden und sie vor der Rückkehr nah Cochinchina warnen, Gnst würden sie {h allen Folgen ausfeßen, die ihr Beneh- men ihnen zuziehen würde. Die Missionaire wurden darauf nach Séngapore gebracht, wo sie aber gleih ihren Entschluß zu erkennen aben, dem König zum Troß nach seinem Lande zurückzueilen. Auf ihre Beschwerde, daß in den leßten Jahren französishe Missionaire grausam bestraft und getödtet worden, weil sie ihre Religion zu ver- breiten gesucht, welches aber unbewiesen ist, mahte Admiral Cecile desfallsige Vorstellungen an die Regierung von Cochinchina, die in- dessen unberücksichtigt blieben, so daß sein Nachfolger Admiral La

ierre sich veranlaßt fand, mit der Korvette Victorieuse ‘‘“ und der Seri „Gloire‘“ sogleich hinzusegeln, um die verlangte Genugthuung zu erlangen. Während man nun eine Antwort auf das an den Kö- nig gerihtete Schreiben erwartete und man mit allerhand Ceremonien die Zeit vertändelte, muthmaßten die französishen Offiziere eine Ver- \{chwörung, als beabsichtige man, sie zu überfallen und zu ermorden, wenn sie am Ufer sein würden, wovon aber kein Beweis vorlag. Wahrscheinlich suchten jene Offiziere blos einen Vorwand, sich so an den Cochinchinesen zu rächen, und war die Erzählung von dem gegen sie im Schilde geführten Plan eine leere Erfindung, um die Vernich- tung des cohinchinesishen Geschwaders zu rechtfertigen.““

liederlande.

O Aus dem Haag, 3. Aug. Nach der Verwerfung des Geseß-Entwurfs über die Abschaffung der Accise auf Roggen begann die Erörterung des Budgets. Das Kapitel, welches das Königliche Haus betraf, wurde einstimmig angenommen; die Kammer wollte da- durh zeigen, daß die Debatten, welche sich bei Gelegenheit der anderen Kapitel erheben würden, nicht gegen den Monarchen gerich= tet seien. Diese Einstimmigkeit, welche seit dem Jahre 1841 uicht vorgekommen, is eine bemerkenswerthe Thatsache, denn sie widerlegt auf einmal alle jene Gerüchte, welche glauben machen wollten, der König besiße niht mehr, wie früher, die Sympathieen der Nation.

Das zweite Kapitel, das hohe Staats - Kollegium und Kabinet des Köuigs, hat zu zahlreichen Bemerkungen Anlaß gegeben z aber die meisten Redner entfernten sich von dem Gegenstande der Debatte, um das Ministerium wegen des von ihm bisher befolgten Verfahrens anzugreifen. Einundzwanzig Redner sprachen gegen dies Kapitel, und Alles ließ die Verwerfung desselben erwarten, Der Minister verthei= digte jedoch den Geseh - Entwurf, bekämpfte der Reihe nach die Ar=- gumente der einzelnen Redner, unb das Kapitel wurde mit 34 Stim men gegen 24 angenommen, Der Minister hat einen glänzenden Sieg gewonnen, und bei dem Eindruck, den er auf die Kammer ge- macht hat, kann man nicht us daran zweifeln, daß es seine ent- \chiedene Absicht sei, das Werk, welches er mit so großem Erfolge begonnen hat, au beharrlih und muthvoll zu Ende zu führen,

Die Jdee, das Budget zu verwerfen, um das Ministerium bei azderen Punkten zu zwingen, ist glüclicherweise von unseren Reprä= sentanten aufgegeben wordenz sie ging von einigen politischen Brause-

Föpfen aus uud würde nur nachtheilig hr Holland gewesen sein ; die

Einsicht der Repräsentanten hat dies erkannt,

Bei der Erörterung des Zten Kapitels, welches die auswärtigen Angelegenheiten betrifft, sprachen viele Redner gegen den Entwurf, aber von dem Einflusse einer Partei, welhe dem Minister der aus- wärtigen Angelegenheiten persönlich abgeneigt is, zeigte sih nicht das Mindeste, Die Ernennung_ adt Gesandten an fremden Höfen wurde angegriffen, und man wollte sie durch Konsuln erseßt wissen ; aber diese Einwürfe, so wie die gegen einige Besoldungen, wurden leicht beseitigt. Der Minister der auswärtigen Angelegenheiten ver-

A

1601

zur Allgemeinen Preußischen Zeitung

theidigte die Ausgaben seines Departements und bestand namentli auf Beibehaltung der diplomatischen Missionen in Deutschland, R noch eine Art Vorurtheil gegen Holland bestehe. Es sei daher vom höchsten Jnteresse für Niederland, dort würdig vertreten zu sein, um jenes von Tag zu Tag mehr vershwindende Vorurtheil ganz zu zer=- stören. Sodann nahmen noch die Minister der Kolonieen und der | Finanzen das Wort, um die Redner der Opposition zu widerlegen. Das Kapitel wurde mit 32 Stimmen gegen 26 angenommen.

Notterdam, 29. Jrli. Ju einigen Tagen wird aus un Hafen das Barkschiff „Nederlandsche Nüjverheid“ nah a S Meere absegeln. Es enthält eine Ladung von Dampfmaschinen, die zum Baue von eisernen Dampschiffen auf der Wolga bestimmt sind. Dieses Schiff wird eine große Anzahl niederländischer Arbeiter mit ihren Familien an Bord nehmen, die bei den Schiffsbauten und bei dem an der Wolga zu errihtenden Werft verwendet werden sollen,

Schchweiz,

Kanton Veru. (Frankf. J.) Jn der Sigung der Tag- sabung vom 2. Angust wurde ein Schreiben des Regierungs - Raths von Bern vorgelegt, welches von fortgeseßten Rüstungen in den Stän- den des Sonderbundes meldet. Jm Kanton Wallis finden allenthal- ben friegerische Rüstungen statt, der erste Auszug ist gemahnt, der Landsturm organisirt, und die zunächst für den Kanton Freiburg be- stimmten Hülfstruppen, so wie die Marschroute, sind bezeichnet. Der Durchmarsch soll ausgeführt werden über den Ravil und Sanetsch, über die Saanenmööser Ablentschen nah Jaun. Eine andere Trup= penabtheilung soll im Unterwallis aufgestellt und nöthigenfalls zu ei- nem Einfall ins Waadtland verwendet werden. Auf luzerner Gebiet nahe an der berner Gränze tes Amtsbezirks Trachselwald hat ein hö- herer Stabs-Offizier, begleitet von zwei anderen Stabs-Offizieren, die Gegend besihtigt und einen Plan verfertigen lassen und die Oertlich- feit beschrieben, wo Verschanzungen aufgeworfen werden sollen. Auf dem Brünigpaß werden die Befestigungs=Arbeiten fortgeseßt. Sechs- zehn Mann sind dabei beschäftigt, Lruppenzusammenziehungen und Musterungen finden statt. Jn Lungern ist ein grobes Geshüß auf- geführt. Einem bernischen Staatsbürger, Herrn Amtsögerichts\chrei- ber Oswald von Oberhasle, wurde auf seiner Reise nah Sarnen in Lungern angerathen, zurückzukehren, wenn er sih niht Unannehmlich- feiten ausseßen wolle.

Um einen weiteren Schritt zur Vollziehung des Auflösungsbe- \{lusses des Sonderbundes zu thun, is die Rede von einer Procla- mation an das Volk der sieben Stände, welche dur eine Deputation der Tagsaßung vor den großen Räthen und Landsgemeinden mündlich unterstüßt werden müßte.

Der Beschluß der Tagsaßung in Betreff der Offiziere der Son= derbundsstände, welche zugleih Offiziere des eidgenössischen Stabes sind, hat bereits seine Vollziehung erhalten. Präsident und Regie= rungsrath des Vorortes haben ein Kreisschreiben an diese sämmtlichen Offiziere erlassen, in welchem denselben der gedachte Beschluß mitge- theilt und dann gesagt wird: „Jn Vollziehung des vorstehenden Be- {lusses ergeht daher an Sie die Einladung, uns bis spätestens den 10. August nächstkünftig genauen Aufschluß zu ertheilen über Jhre Stellung und Jhre Verhältnisse zu dem zwischen den Kantonen Lu= zern, Uri, Schw9z, Unterwalden, Zug, Freiburg und Wallis bestehen- den Separatbündnisse. Sollten Sie zu dem erwähnten Separatbünd= niß wirklich in Dienstverhältnissen stehen, so fordern wir Sie auf, uns innerhalb der nämlichen Frist offen und bestimmt zu erklären, ob Sie in etner solchen, gemäß dem obenerwähnten Tagsaßungsbeschlusse, mit Jhren Pflichten als Offizier oder Beamter des eidgenössischen Stabes unvereinbaren Stellung zu verbleiben gedenken. Sollten Sie innerhalb der anberaumten Frist der hiermit an Sie gerihteten Ein- ladung nicht eutsprechen, so würden wir annehmen, Sie stehen wirk- lih in Verhältnissen, die mit Jhren Pflichten als Offizier oder Beam- ter des eidgenössishen Stabes unvereinbar sind. Mit dieser Einla= dung verbinden wir u. st. w,“

Italien

Nom, 27. Juli. (A. Z.) Se. Heiligkeit hatte verordnet- der göttlihen Vorsehung für die eo aus den Fährlichkeiten eines Bürgerkampfes durch ein feierliches Triduum in den Kirchen Roms öffentlich zu danken. Es war auf den 25sten bis 27sten d. angeseßt, die Bekanntmachung an das Volk bereits gedruckt, als statt desselben Kardinal Orioli gestern an die geistlichen Ober -= Behörden ein Rundschreiben erließ, das eine solenne Vorfeier des Festes Mariä Himmelfahrt in neuntägigen öffentlihen Dank- und Bittgebeten in allen Kirchen des Landes ansagt. Darin heißt es unter Anderem: „Die Einwohner des Kirchenstaats und der Stadt Rom schulden der h. Jungfrau (auxilium Ghristianorum) ganz besondere Verehrung; zu ihr haben sie si in ihren Nöthen zu flüchten, da sie zu allen Zeiten und tag- täglich die heilbringenden Wirkungen ihres Schußes erfuhren, Beim Heran- nahen des Tages, an dem die Kirche Mariä Himmelfaghrt feiert, will des- halb Se, Heiligkeit, unser Herr, im Durchdrungensein von besonderer Fröm- migkeit, lebhafiem Danke und festem Vertranen zu der Königin der Engel seinem religiösen Volke einen neuen Anlaß geben, unter den gnadenvollen Umständen des Augenblicks sih an die Mutter der Liebe und des Erbar- mens nicht allein mit Dank zu wenden für die Wohlthaten ohne Unterlaß, sondern auch mit der Bitte, uns fürder huldvoll zu sein und die Strafen von uns fernzuhalten, die über uns zu verhängen die göttlihe Gerechtigkeit durh unsere Sünden herausgefordert wurde, Der h. Vater befiehlt des- halb, daß in allen Divzesen seines Staats ‘dem Feste Mariä Himmelfahrt Llbnns neuntägige öffentliche Gebete voraufgeschickt oder doch die Oftave ín den von den Ordinarien dazu bestimmten Kirchen celebrirt werde. Er verwilligt für diese Veranlassung allen jeßt bestellten Beichtigern im ganzen und einzelnen alle jene geistlichen Machtvollkommenheiten, die er für das am 20, November 1846 von ihm intimirte Jubeljahr verkündigte.“

Als neulich bei irgend einer Gelegenheit der Fürst Aldobrandini auf den Balkon des Palasles von der auf dem Plaß versammelten Menge herausgerufen wurde, erschien ex mit Ciceruacchio an der Hand. Diese Thatsache allein kann lehren, welches Ansehen dieser \hlihte Bürgersmann auch bei den höchsten Ständen genießt.

Auch in Loretto soll es Unruhen gegeben haben. Es seien den Jesuiten die Fenster eingeworfen worden, ohne daß es weitere Fol- gen gehabt. S H Ein Artikel des für halboffiziell geltenden römischen Blattes Bilancia vom 21. Juli lautet:

„Die außerordentlichen und erschütternden Thatsachen, welche vom 15ten bis 17, Juli unter unseren Augen vorgingen, sind kaum uns selbst, die wir iu der Nähe standen und Zeugen waren, glaubliche Dinge z unsere Nachkommen werden sie vielleicht gar nicht glauben. Noch fehlen Data für eine völlige Lösung des Räthsels, noch fehlen die Hauptschlüssel, den Augen des Publikums diese Schaßkammer von #o vieler Bosheit, so vieler Apathie, aber auch von so vieler Mäßigung zu öffnen, Seit den leßten zwanzig Tagen war die Lage unserer sozialen Zusinde locker und unsicher, Das Publikum zeigte sih nicht allein un- zufriedenz in der Erinnerung an die Borfälle in Parma, Lucca und Siena fürchtete es auch \hüdchtern, dieselben möchten sich in Rom wiederholenz es besorgte, daß eine über ganz Italien verbreitete, man weiß nicht wo, tourzelnde Gefellschaft auch in Rom die Truppen gegen die Bür-

er aufreizen und beide zu entzweien versuchen m y äufe gegen die Judén wurden gewissen fregern juld e man beängstigte ih tvegen ernsterer Ereignisse, die 1 fönntez Am 15, Jul ties ein blutrother Komet, und Legende wie Prophezeiung vermehrten die ängstliche E Die Polizei hatte das Volk verlassén; es fonstituirte sich als Nettungs- Comité. An demselben Tage titrben ‘an hundert Punkten der Stadt Blätter angeschlagen, welche" die ’véeler Personen nannten, welche Polizei-Beamte, Ober-Offiziere im Gendatinerie- Corps oder berüchtigte Agenten der geheimen Polizei waren; sie wurden als Verräther des Vaterlandes, Feinde des Volkes und Exekutoren einer Volks- Tragödie bezeichnet. Waren alle diése Proskribirten shuldig? Wir wissen es nit; daß aber viele von ihnen \uldig waren, is erwiesen. JZhre be- kannte schlechte Politik, hre Verehrung gegen das gefallene Re- giment des vorigen Pontifikats, das Zerreißen oder Verbrennen threr Bs im Augenblicke ihrer Verhästung, ihre Flucht, Dolche mit géwissen Aufschriften, die Circulatiön vieles fremden im del und Wandel híer nicht coursirenden Geldes, das sich bei ihnen ‘fand, ‘deutet auf Schuld hin. Cs war eine ungeheure Zllegalität, die Namen jener Men- schen öffentlich zu prosfribiren , allein eben dieser Akt rettete das Vaterland, Warum überwachte die Polizei nicht jenes aus der Romagna hierher zum Umsturz gemiethete Lumpengesindel? Warum erlaubte sie, daß in Rom bei verdächtigen Waffenschmieden Mine Schwerter und Dolche verfertigt wur- den? Warum litt fie jene heimlichen Versammlungen, thrén abscheulichen Briefwechsel, jene Verabredungen von Komplott und AOReR ? Wenn dieses Jgnoriren nicht Konnivenz oder vielmehr Mitwissen aft if, wás ‘ist es denn? Und was bedentet denn, daß mehrere ihrer Spione, Agenten, Beamten und Soldaten Theilnehmer, Beförderer und Hauptleiter der ver- abscheuungswürdigen Vershwörung waren? Wenn dies niht Komplizität ist, was it es sonst? Entweder wußte der Chef ver Polizei (Mons. Gras- selini) dies oder niht. Jm ersteren Falle is er dér schuldigste Missethäter, im zweiten war er ein blinder und ungenügender Wächter unserer Sicherheit.“

ortugal.

London, 3. Aug. (B. H.) Das Dampfschiff „Jupiter“/ ist. heute mit Nachrichten aus Lissabon vom 29. und aus Porto vom 30. Juli in Southampton angekommen. Jun den beiden Haupt- städten Portugals - herrschte vollkommene Ruhe, dagegen sollen hier und da in den Provinzen mehrfache Ruhestörungeu - stattgefunden haben, wie z. B. in Ruivaens in der Provinz Minho, wo sich das Volk, von den Miguelisten aufgehebt, der Restauration der Königlichen Be=- hörden widersekte und dieselben zur Fluht zwang, so daß man be-= hufs ihrer Einseßung in ihre Aemter zur Anwendung niilitairischer Maßregeln seine Zuflucht nehmen mußte. Anderer Orten sollen es die Cabralisten sein, welche auf jede Weise das Volk in Aufregung bringen, um den durch die Jntervention errungenen Sieg der Reaction zu vervollständigen, ja, man spricht sogar von einem dur die Wach= samkeit des britischen Admirals Parker vereitelten cabralistishen Kom- plotte in der Hauptstadt selbst, für welches {hon zwei Regimenter gewonnen waren, und das nichts Geringeres- als die Ermordung Sa da Bandeira?s, das Antas? und der übrigen Septémbristen-Häupter be- zwette. Was die Regierung selbst betri, so macht sie noh immer feine Anstalten, in die durh das Juterventions=Protokoll vorgezeichne=" ten verfassungsmäßigen Geleise wieder einzulenken, Dem Een Andringen Sir H. Seymour's soll es zwar gelungen sein, die Köni-

gin zur Berufung des Grafen Lavrädio zu vermögen, dämit derselbe Mitglieder für das vorschriftsmäßige neutrale Kabinet in Vorschlag bringe, zu welchem Behufe der englishe Gesandte auch eine Liste von 30 gemäßigten Männern vorgelegt haben soll, aber bis jeßt waren, wie es \cheint, alle Vorschläge Lavradios unberücksichtigt geblieben, wiewohl Andere die Herren Fonseca Magalhaes, José da Silva Car- valho und den Grafen de Barbacena als Mitglieder des neuen Kabi- nets bezeichnen zu fönnen glauben,

Die Spauier hielten Porto noh besebt, indeß zogen täglich einige Detaschements ab (2000 Mann spanischer Truppen aus Porto waren in Vigo nach Barcelona eingeschist wordeu), undConha selbst war am 27. Juli von Porto uach der Gränze abgegangen, Die Festungswerke von Porto werden abgetragen, Saldanha war auf einer Rundreise durh die nördlichen Provinzen begriffen und scheint fast überall gut aufgenommen worden zu sein, Man erwartete ihn zum 30sten in Lissabon. Seine Anwesenheit in der Hauptstadt könnte leiht nöthig werden, da die Truppen der Garnison, über die bereits mehrmonatlihen Soldrückstände unzufrieden, {wierig zu werden an-

fangen.

Griechenland.

Athen, 20. Juli. (Mon. Grec.) Der König hat an die Stelle des mit Tode abgegangenen Generals Vaßo den General Had- {i Christo zu seinem Feld-Adjutanten ernannt.

Ein Rundschreiben des Ministers des Jnnern, worin die Depu= tirten und Senatoren eingeladen werden, sh zum 22sten, als dem zur Eröffnung der Kammern bestimmten Tage, in Athen einzufinden, ist so eben an alle Gemeinden des Königreiches gesendet worden.

Die Gerichte sind in diesem Augenblicke mit der Vernehmung der Urheber jener Unruhen beschäftigt, welhe in der Maina kürzlich \tatt=- hatten. Sechsundstebenzig derselben werden vorläufig in der Fe- stung von Navarin in Haft gehalten.

Die heilige Synode des Königreichs hat kürzlich kin Verdam= mungsurtheil gegen den Bischof von Akarnanien gefällt, wodurh die= ser Prälat seiner Würde beraubt und zum Range eines cnfadten Mönchs herabgeseßt wird; gleichzeitig wird ihm bei Strafe des Ver- e der geistlihen Würde aufgetragen, sich in ein Kloster zurückzu=- ziehen,

Sämmktliche Briefe aus dem Junern stimmen darin überein, daß, troß des in allen Provinzen vor sich gehenden Wahlkampfes , auf sämmtlihen Punkten Griechenlands die tiefste Ruhe herrscht, Mehrere Oppositions-Journale hatten si beeilt, anzuzeigen, daß General Grivas mit allen seinen Mitschuldigen dur Prevesa passirt war. Diese Nachricht is wenigstens voreilig : General Grivas besin= det sih noch zu Sta. Maura, und man hat allen Grund, zu glauben, daß er in der Türkei niht angenommen werden wird, wo seine Ge- genwart deu Verlegenheiten, welche die Begebenheiten Albaniens ver- ursachen, gewiß eine neue hinzufügen würde. (Siehe den Artikel Konstantinopel im gestrigen Blatte.)

Türke.

_ Konstantinopel, 21. Juli. (Allgemeine Zeitung.) Die Abseßung des Kapudan Pascha Mehemed Ali, eines Schwagers des Großherrn, nimmt als neuestes Ereigniß die gän Theilnahme des Publikums in Anspruch. Man betrahtet diese Absepung als ein Werk des bekannten Riza Pascha, und. Me-: hemed's Erseßzung auf dem zweiten Posten des A dur den anderen Schwager des Sultans, Halil Pascha, bestätigt diese Ansicht, da Lebterer einer der entschiedensteu Anhänger und Par- teigänger Riza's is, Der Streich hat daher nit den bis- herigen Kapudan allein getroffen, sondern er bedroht die Stel- lung des Großwesirs Reschid Pascha und seiner ganzen Partei,

der sogenannten türkischen Reformpartéi, wélhe man änch 'als die erintisve bezeichnet, Bis zune lebêen Angenblicf soll Reschid nit die