1847 / 224 p. 4 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

i in ei ] ielfah. o A Paesprecen vat Hort shritt aber nur s fe er oative rtei weiß ihn auch zu ver-

erwähnte Schreiben, welches der Jesuíten- Ge-

wirklichen.“ Auf das neulích bas Journal des Débats gerichtet, m ommene

| Rom risteriellen Blatte aus Jtalien zu

Eer beilangen ma berichtigen, erwiedert leßteres jept mit Fol- gendem: „Wir

¡e Angabe einer Korrespondenz hín, berichtet, daß

et g man ín Turin sich regen sah, mit einer

chabten Neise des Zesuiten-Generals nah Turin zusammen-

rwürdige Vater versichert uns ( ‘daß er in der angegebenen ri

en habe; es is übrigens au begreiflich , daß

E gar Midl Verl iftig ist, und wir glauben um so eher, daß sere ebr hrichtigungen ungenau waren, da wir uns jept überzeugt ha- ben, daß- fie unvollständig gewesen. Es sind uns in der That scitdem neue Berichte über die mehr oder weniger gcheimen Einflüsse zugekommen, denen

h : : ; 1 echsel, welcher Piemont zu bedrohen scheint, ee eiben E E L io Turín, sondern auch in ünchen gesagt wird, Glauben geschenkt werden fann, so würde die ernsteste Nolle bei den Bestre yungen eine Aenderung in Pie- niont_ herbeizuführen, dem Herrn von bel, dem Gesandten Bayerns, augehören , welcher demnach auf der diplomatischen Laufbahn das fromme Werk, das er auf der administrativen Laufbahn so kräftig verfolgt hatte, fortseßen würde, Herr von Abel gehört sicherlich nicht Fur Gesellschaft Jesu. Es târe jedoch ganz außerordentlich, wenn diese Gesellschaft die Ungnade, welche den Chef des vorigen bayerischen Ministeriums gestürzt hat, benußt hátte, um so schnell die guten Beziehungen abzubrechen, welche sie mit ihm eit nahe an zehn Jahren verbanden, Der ehrwürdige Vater wird uns cr- rh an so große Undankbarkeit nicht zu glauben. Dex ehrwürdige Va- ter erflärt uns zwar, daß wir uns ferner geirrt hätten, wenn wir unter- stellien, daß die Jesuiten sich in einer oder der anderen Weise in die An- elégenheiten Bayerns eingemischt hätten, Er bemerkt uns, er selbst habe ich nit in dieses Land begeben; und die Jesuiten besäßen dort keine An- alt. Wir haben niemals das Gegentheil behauptet, und doch sind wir so boshast, daß wir ihnen eine sehr direkte Me auf die Ereignisse, die für ihre Freunde so schlimm ausgefallen, beigemessen haben und noch beimessen, ir haben gesagt, daß Bavern sich scit 1837 unter dem geistlichen Patro- nat der Jesuiten befundenz cs wäre freilich shwer gewesen, das Patronat unter eigenem Namen auszuüben, da die erleuchtetsten Klassen der Bevöl- férung , da die protestantische Hälfte des Königreichs, da der weltliche Kle- tus, o stark durch seine religiösen Tugenden und durch seine bürgerliche Stellung, da endlich die Reichsstände ohne Unterlaß und zum voraus selbst den Gédanken an irgendwelche Wiedereinführung dér Gesellschaft Jesu auf dem nationalen: Gebiete bekämpften. Sollen wir so grausam sein, den ehr- würdigen Vater Rothaan an jené denlwürdige Sigung der bayerischen Ab- georducten-Kammer, an die Sipung vom 23. April 4816 zu erinnern, wo 84 Stimmen gegen 40 den bedeutsamen Wunsch aussprachen: „daß die Kammer von der Weisheit der Krone erwarte, man werde keine geistlichen Corporationen zulassen, die durch ihr Ziel oder ihre Tendenz den kirchlichen Frieden gefährden könnten 2‘? Und mochte Herr von Abel auch noch so schr betheuern, daß er die Jesuiten nicht habe berufen wollen, die Mehrzahl der Bötanten erklärte ausdrückcklich , daß sie insbesondere di: Ausschließung der Jesuiten im Auge hätte, Waren das ctwa leere Besorgnisse? Wir möch- ten es gern dem ehrwürdigen Vater zugeben; aber wir fönnen es nicht. Der ehrwürdige Vater schreibt uns , daß im Monat März diescs Jahres feine Jesuitcn in München gewesen scien; das war doch cin unglüdlicher Monat, denn wir wissen gar wohl, daß seit etwa zehn Jahren schr häufig Zesuiten aus Frankreich, Belgien und der Schweiz nach München tamen; wir könnten deren nennen, welche, auf die Einladung gewisser Prälaten, die Retraiten des Diözesan- Klerus gewandt leiteten; und weil es denn sein muß, um den chiwürdigen Vater Rothaan zu überzeugen , daß wir nicht immer so hlecht unterrichtet sind, könnten wir sogar noch hinzufügen, daß jener bedaierliche Beschluß, welcher das Gymnasium von Luzern den Hän- den der Jesuiten - Gesell!chaft überlicferte, von München ausging und nicht von Luzern, Wir glanben weder allz: viel, nüch allzu wenig an die Af- filiationen und die Zwischengliedex, welche die Gesellschaft Jesu sich be:annt- lich unter den Laien zu erwerben versteht; aber wir vergessen nicht, wie gu- fangs 901 thr in Bavern die Rede gewesen; Laien waren es, welche im Jólre 1831 die Agitation b-gannen und bereits damals „yvetitionirten“, um tíe Zulassung der Jeuiten zu erlangen ; voá 1836 bis 1837 verba- den sich dieselben Personen mit vornehmen Damen und mit Staatsmäunern ; diese führten oon 1837 bis 1847 die Verwaltung. Unter dieser Verwal- tung sah man die ehrwürdigsten Geisilichen, deu Herrn von Diepenbrod, gegenwärtig Fürstbischof von Breslau, den verstorbenen Bischof von Ne- genëburg und so vicle andere (Geistliche niedrigeren. Ranges sich ofen er- eben gegen die Intoleranz der jungen fanatijirten Prieste: ; unter diese: Leitung entfernte ih die Ecziehung in den Semingrien mehr und mehr von den ursprünglicen Bahnen, 1m sich zu isoliren und si gbzu{cließen, wurden - die Protestanten auf allen Kanzeln auf den Judex gesezt und dem Hasse ihrer katholischen Mitbürger denunzirt, wurde das Jnnere der Fami- lien zerrissen durch tobendes Eifern gegen die gemischten Ehen , bedrängte man die Ausübung des protestantischen Kultus, vervielfachte man die Be-« lehrungen, entzog man die Minderjährigen mit List dem Glauben ihrer Väter. Haben die Jesuiten jemals irgendwo etwas Anderes gethan? Das Schreiben des chrwürdigen Vaters Rothaan enthält übrigens eine noch ganz insbesondere auffällige Erklärung, Der ehrwürdige Vater erinnert uns daran: „daß die weisen Constitutionen der Gesellschast Jesu allen Mitglie- dern derselben bei den strengsten Strafen jede direkte oder indirekte Einmi- schung in die öffentlichen Angelegenheiten verbieten.“ Seit fast drei Jahr- hunderten hat man sich doch ein solches Verbot gar nicht mehr ahnen las- sen, Wir können, was uns betrifst, dem Jesuiten-Geueral nur Glück dazu wünschen, daß er seinen Augenblick so gut gewählt hat, um dieses Verbot Den, und wir hoffen , daß man in Nom ihn beim Wort nehmen Ju Kolmar , der Hauptstadt des oberrheinischeu Departements , , . N , Tes Da d. M, oine große Mauifestation zu Gunsten der Wahl- C Leh, Ein aus Anuhängeru der Opposition bestehendes | Sit af L einem Bankett ein, welches auf dem Marsfelde jener Oppositi 8 Bit werden soll, und an welchem die Depatirten der lid „Thel nehmen wollen. Der erste Präsident des König- ichen Gerichtshofes in Colmar wird den Vorsis führen. „Alle d Fortschritte huldigenden Ansichten“, heißt es in der Einladun line men mit einander darin überein, daß eine Wabl. E N sei. Die so eben beendigte Kammer - Ses L ANRGIRdg ar e geliefert.“ elsion hat dafür die unum- __ Herr Olozaga ist vou Madrid in Bayo1 i D giebt A ps Paris s London zu Sluarie Men e i as Zournal de Toulouse berichtet i über die nah den \{äudlichsten Mende m Untersuchung Ea Ln g gte Ermordung er vierzehnjährigen Cäcilie Combettcs dort nun ges{\o}eu word und ein Beschluß der Rathskammer die Brüder der christlichen Schul A ¡jerre Bouafous und Aragon, mit ihren Ordeusnamen féotade A ulien, so wie den Buchbinder Conte, unter Anklage auf j g gl lte Verbrechen gestellt habe. Die mit in die Unt IEned doye pel g ie mit in die Unter uchung ver- wickelt gewesene Frau Roumagnac ist freigelassen worde;

Großbritanien und Irland.

London , 7. Aug. Die Times wid

über die Abschaffung oder fernere Aufrechthaltung n Sage ena M einen längeren und interessanteu Ärtifel. „Diese Frage“, sagt sie, „wird der Beachtung der Regierung rie der Legislatur bereits durch einige us auswärtigen Nach- barn, so -wie durch die allgemeine Hinneigung der öffentli- chen Méinung zur Beseitigung aller niht erweislih für die Sicher- heit und den Wohlstand des Landes nöthigen Beschränkungen, aufge-

ungen. Auch is f eine bei deu jeßigen Wahlverhandlungen häu- L besprochene gewesen; aber in dem Stadium, wo die iéfuion

1,

werpen.

| Rechnungen nebst Quittung

| jept ist, scheint es gemeinnüpiger, den Gegenstand dur Prüfung der auptsächlichsten, dem Parlamente als Zeugen «Aussage vorgelegt

Thatsachen zu beleuchten, als irgend entschiedene Konklusionen zu zie- hen und nach Daten, die der Nation im Ganzen noh sehr unvoll- fommen befaunt sind, eine Argumentations-Linie einzuschlagen.‘ Da- her beschränkt sih die Times. auh einstweilen blos auf Prüfung der Zeugen - Aussagen vor dem Unterhaus - Comité, erinnert jedo ihre Leser daran, daß, wenn erwiesen ist, daß die Haupt= Bestimmungen der Navigations - Akte die drei großen Zwecke: Betreibung des aus= wärtigen Handels in britischen Schiffen, Ermuthigung britisirer Schifss= bauten und Hcranbildung britischer Seeleute wesentlich fördern, sie jedes Opfer werth sind, weii dies die Haupt-Elemente vou Engl znds Uebermacht zur See seien. Weun aber erwiesen werden fönne, daß die Navigätions - Akte nicht unerläßlih für diese Zwecke oder sogar einem oder dem anderen derselben schädlich sei, daun werde sie eben so fallen, wie alle früheren Prohibitions- Geseße. Nach diesen Be= merkungen geht die Times zu dem Zeugen - Verhör über und kon- statirt hier zunächst, daß selbst der eine der Secretaire des Handels= Amtes, Herr J. Lefevre, obgleih ein erfahrener und geschickter Staatsbeamter und speziell mit der praktischen Anwendung der Navi= gations-Akte betraut, nicht im Staude war, für die mancherlci Ju= fonsequenzen und inneren Widersprüche derselben dem parlamentari= schen Comité eine genügende Lösung darzubieten. Sodann folgen statistische Mittheilungen vom höchsten Juteresse. Danach haben in der Periode von 1815—1821, wo die Navigations=-Akte in ungemil- derter Strenge geübt ward, die ‘in den englischen Häfen zu - und ausgelaufenen englischen Schiffe um 892,653 Tonnen oder 34,83 pCt., die fremden aber nur um 303,920 Tonuen oder 25,27 pCt. des ge- sammten Betrages eingenommen. Jn der Periode von 1824—1846 aber, während deren ein liberäleres System sih geltend machte, be- trug die Zunahme für englishe Schiffe 5,233,295 Tonnen oder 148,84 pCt. und für fremde Schiffe 2,221,290 Tonnen oder 151,47 pCt. Daraus dürfte aber nicht geschlossen werden, daß jene Milde- rungen, in der strengen Handhabung der Navigations-Akte den engli=- hen Rheder - Juteressen geschadet habe. Die Zunahme der fremden Schiffe sei nur ein Anzeichen der Ausdehnung von Englands aus- wärtigem Handel. Die Wohlfahrt der englischen Rhederei habe nicht darunter gelitten. Vielmehr sei von 1824 1846 das Verhältniß zwischen dem Tonnengehalte der englischen und der fremden Schisfe fast unverändert dasselbe geblieben und sei sogar für 1824 und 1846 ganz gleih, nämlich 70,29 pCt. englischer und 29,71 pCt. fremder Schiffe. Jn den Vereinigten Stagten herrscht jeßt ungefähr dasselbe Verhältniß, aber doch hat dort seit 1824 der Tonnengehalt der cin- heimischen Schiffe fühlbar ab-, der der fremden aber zugenommen. Jn Frankreich dagegen steheu die Dinge umgekehrt: 33,34 pCt. fran- zösische und 66,66 pCt. fremde Schiffe. Als die wichtigsten der vor= liegenden Zeugen - Aussagen bezeichuet darauf die Times die That- sache des Fortschrittes der englishen Rhederei in den Vereinigten Staaten, wo den Engländern und allen Fremden eine der englischen ganz gleihe Navigatious-AFte entgegenstehe. „Jn den Häfen Nord= Kmerika?s konkurriren wir unter uns nachtheiligen Bedingungen mit der Flagge der Union und stehen auf ganz gleichem Fuße mit ande- ren Handelsflaggen, und doch sind im Jahre 1844 in deu Häfen der Union eingelaufen 1,937,438 Tonmen amerifaunich:r, 766,747 Tonnen englischer und 159,245 Tonnen aller anderen fremden Schi ‘ez die englischen standen also zu allen anderen (nich: ancrifguishen) wie 83,61 yCt. zu 26,39. Diescs Verhältniß hat sich seit 25 Jahren fortwährerd zu Gunsten der Engländer vergrößert. Und doch sind die Amerikaner bei weitem der furchtbarste Haudels - Rival, dem wir zu begegnen haben.“ Die Times erinnert sodann an die Bercit- willigkeit der Amerikaner zur Annabme der Miiderungen, di? Eng= land bewilligt, und an den gleih nach Anerkennung der amerifani- {hen Unabhä gigkeit von den Vercinigten Staaten an Pitt gemach= ten Vor'ch{ag, vollklomm ne Schifffarts-Freibeit zwischen be:deu Stag=- ten bverzusteilen, einen Zustand der Diage, den die ungeheuren Han- dels - Jutoeressen der beiden Läuder stufenveise zu Wege bringen, wie die Times meint. Schließlich konstatirt der Urtikel now, daß von 1824 1845 der Tonneng-halt der im bes.züßten Handel mit den englischen Kolonieen in Afrika, sten und Amerika verwandten engli- (chen Schiffe von 803,097 auf 1,735,924, das he ßt Tonnenge “alt 94,37 pCt,, dagegen der Tonnengebalt der 1m unbes“üßten oder nur theilw-ise beshüuten Hand: i mit anderen Ländern verwantteun Schiffe sich von 904,223 auf 2,595,809, das heißt um 182,98 pCt., geÿo- ben habe. Hierin erkennt die Times einen schlagenden Beweis für die Vorzüge der Freiheit und weist auf die langsame, durch die ab-

| surde Knechtung erzeugte Entwickelung der engilishen Koloniecn als

auf ein ferneres Merkmal des Vorzuges vor selbst wohlgemeiutem Schuße hin.

Der S un meint, die in einigen Tagen zu unterhaudelnde frau- zösische Anleihe sei auch ein Grund gewe cn, welcher die Bank von Eug- land zur Erhöhung ihres Diskonto bewogen habe, weil sie dadurch die englischen Kapitalisten von der Betheiligung bei jener Anleihe ab= zuhalten hoffe. Die Times bemerkt, das jeßige große Geldbedürf- niß entspringe theils aus den großen Eisenbahnu-Ausgaben, theils aus der Nothwendigkeit, für die bedeutenden Lebensmittel - Zufuhren so große Summen Gold und Silber nah Nord-Amerifa und nach dem Festlande abzusenden. Unter diesen Umständen babe die Bank ihren Diskonto erhöhen müssen, um sich vor übermäßigem Audrange, ter hei niedrigerem Diskontosaze unfehlbar erfolgt wäre, zu {hüßen und um jeder nicht dringend nokhwendigeu Geld-Ausfuhr vorzubeugen.

Belgien.

Dieser Tage stand Herr Outendirck, der sich in Antwerpen mit au der Spitze der zur besseren Beförderung deutscher Auswanderer gebildeten Gesellschaft besand, vor dem Assisenhyofe der Provinz Ant= Die Anklage lautete auf Schriftfälschung. Outendirck hatte

Anfangs dieses Jahres von der Regierung eine Anweisung auf

| 10,000 Fr. erhalten, um ein Schiff, das eine Anzahl jener bekaunten " unglücklihen belgischen Ansiedler aus Guatimala nah der Heimat

urüdbri ollte, ¿u verproviantiren und auszurüsten, Er behielt N L Pen "Theil für sich und reihte dem Ministerium zwei üher Lieferung von Lebensmitteln ein, Es hatte jich herausgestellt, daß diese Schriftstücke vom Angeklagten nachgemacht waren, und so wurde Leßterer vou den Geschwornen für schuldig erklärt und vom Gerichtshofe zu S Jahren Zwangöarbeit

| verurtheilt.

S ch weiz.

(O. P. A. Z.) Der Autrag der Sicbner- auf die Rüstungen dcs Sonderbundes, der zur Behandlung kommt, lautet

Kantou Berx«. Kommission in Bezug am 9, Aug. in der Tagsaßung wie folgt: i; Die eidgenössishe Tagsapung auf die Mittheilungen des Vororts vom 30. Juli, 2, und 5, Aug. h. a, A cireffend Kriegsrüstungen in verschiedenen Kantonen und Beschlagnahme vou Wassen und Munition im Kanton Tes- fin nach angehörtem Bericht und Antrag der am 30, Juli bestellten Kom wission in Betrachtung: 1) Daß die Tagsaßung durh den Beschluß e R gear P O i est 1d aufgelöst erllärt und sich die weiteren durch die Um- stände nöthig werdenden Mahtegeln vorbehalten Vat, 2) R aber

egten-

die soriwährenben und gleichzeitigen Rüstungen dieser Kantone, die Ver- theilung, von Waffen und Munition, die Herstellung von Verschanzungeu an verschiedenen Gränzpunkten dieser Kantone und der andauernde Bezug bedeutender Lieferungen von Waffen und Munition aus dem Ausland in Verbindung mit der Protestation der betreffenden Stände gegen den Be- {luß vom 20, Juli und mit Proclamation an das Volk in einzelnen der- selben feinem Zweifel über ihren Zweck Raum geben. 3) Daß diese Hand- lungen in hohem Maße geeignet sind, die Bevölkerungen aufzuregen, die Erbitterung: zu steigern und somit den Landfrieden zu gefährden, dessen Auf- rehtung in der Tagsaßung liegt beschließt: 1) Die erwähnten sieben Stände werden ernstlih gemahnt, Alles zu unterlassen, was den Landsfrie- den stören kann, und namentlich außerordentliche militairische Rüstungen ein- zustellen. 2) Die Regierung von Tessin wird angewiesen, die in ihrem Berichte vom 26. Juli erwähnte Lieferung von Waffen und Munition cinstweilen zu verwahren, bis die Tagsaßung weitere Verfügungen trifft. 3) Desgleichen haben die übrigen cidgenössishen Stände solche Sendungen von Waffen und Munition, welche für die Kantone des Sonderbunds be- stimmt sind, anzuhalten und sofort dem Vorort davon Kenntniß zu geben. 4) Der Vorort wird beauftragt, diesen Beschluß zur Nachachtung sämmt- lichen Kantonen beförderlich mitzutheilen,

Italien.

__ Nom, 31. Juli. (A. Z.) Gestern in später Nachmittags=- stunde veröffentlichte die Regierung das mit leidenschaftliher Unge- duld erwartete Regolamento per la Guardia civica nello stato ecclesiaslico, Es bestimmte das im Drauge der Gefahr am 5ten d., behufs der sleunigsten Mobilmachung der Bürger-Garde der Haupt= stadt Rom vom Staats-Sekretariat erlassene Prälimingr-Edikt in allen seinen Theilen näher und organisirt nun auch die bewaffnete National-Garde im ganzen Kirchenstaat. Das in VIl Titel mit 132 Paragraphen abgefaßte Regolamento definirt (§. 1) den Zweck und die Befähigung des Justituts also: „Es soll den legitimen Fürsten schüßen, den Gehorsam gegen die Geseße, die Ordnung und öffent=- lihe Ruhe aufrecht erhalten oder sie wiederherstellen; dabei hat es im Falle des Bedürfnisses den aktiven Truppen des Landes Hülfe zu leisten. Jede Berathung der Bürger-Garde über Angelegenheiten des Staats, der Provinzen oder Munizipien, so wie jede illegale Art, jede Versammlung oder durch die eingeseßte Obrigkeit nicht er=- mächtigte Petition wird als ein Attentat auf den Staat betrachtet. F. 2, Die Bürger-Garde soll in Rom uud in den übrigen Koms- munen des Kirchenstaats aus allen Bürgern und in Besiß eines lega- len Domizils befindiüichen Fremden bestehen, welche nicht unter 21 und nichf über 60 Jahre zählen. §. 20. Sie steht unter dem Be- fehl der Munizipalkörperschaften, Governatori, Provinzial-Chefs und des Staats-Sckretariats, von dem die Bürger-Garde in Rom direkt abhängt.“ Die Kosten der Bewaffnung tragen die Kommunen.

Im Laufe der verzangenen Woche ward im päpstlichen Palast auf dem Quirinal ein verdächtiges Judividuum verhaftet, bei dessen Durchsuchung sich Schuß- und Stichwaffeu fauden. Jn Folge dessen fontrollixt man die dert Ein=- und Ausgehenden allerdings schärfer : 13 sonst ; doch is das seitdem vielfach besprochene und geglaubte Guüht, der heilige Vater habe einstweilen die öffentlichen Audienzen einstellen lassen, ein durchaus unbegründetes, Dieselben dauern nach wie vor fort, und zwar jeßt an Donnerstag jeder Woche. Vorgestern ließ der Papst 50 Personen des gemischtesten Publikums vor sich. Von Wohlunterrihtcten wird versichert, daß cin Militair-Beamter im väpst- lichen Palast von jenseits der Alyen in der entdeckten Verschwörung gegen die neue Regierung und deren höchste Repräsentanten ernstlich kompromittirt sey. Pius IX, hat ihm die Wahl zwischen immerwäh- render Verbannung und Prozeß gelassen. Es ist noch unbekaunt, was vou beiden er vorarzogen.

Am leßten Montag berief Se. Heiligkeit die Chefs des Fitn= Ministeriums zu ciner außerordentlichen Congregation. Man berieth sih in derselben über die zwec{dienlichsten Nittel, uin in dieser beweg- ten Zeit eine Staats = Anleihe zu vermeiden. Es is nochb ungewiß, wer der Nachfolger des Protesoricre Kardinal “ntonelli?s sein wird. Doch dürste sich der Papst in furzem entweder für Mons. Morichini oder Mous. Vatentini entscheiden.

Der römische Kler:s hat erklärt, er wolle, da ihn das Regle=- ment der Nationalgarde vom Militair - Dienst ausschließe, die gute Sache des Vaterlandes durch Geldmittel untersten. Zu dem Eude zirfulirt jet unter uns ein vou zeha Geistlichen abgefaßter Aufruf mit der Ueberschrift: „Aszaclatianeo occele-iaellea“, Er lautet: „Die unterzeichneten Priester des römischen Ulerus erbiete- sich freiwillig zu eiz nem ntonatlichen Geidbeitrage auf ein Jahr, um nach Kräften zur Aufbrin- qung der schweren Kosten mitzuwirken, welche die Bewaffnung der Bür= gergarde verursacht.“ Die Cinladenden und Beitragenden sind bis jeßt Weltpriester. Doch hofft man, daß die Ordens-Geistlihkeit und Jn- haber von milden Stiftungen, die einen so großen Theil des Terri=- toria!besives im Kirchenstaat ihr Eigenthum nennen, hinter ihnen nicht zurückbleiben werden.

Obwohl die Gefänguisse der Engelsburg voll sind und in den Bekanntmachungen von Mons. Morandi des „großen Prozesses“ Erwähnung geschieht, mit dessen Aufnahme das Gouvernement be= schäftigt ist, so scheint doch Alles noch in Nebel und Dunkel gehüllt zu sein. Während aber die Gerüchte fast jederzeit trügerisch auftre- ten, läßt sich das Bestehen einer Partei, die dem gegenwärtigen Staud und Gang der Dinge äußerst feindlich gesinnt ist, welcher Pius 1X. so zu jagen ein Gräuel is, um sv deutlicher und unzwei- deutiger wahrnehmen. Es aicbt Persouen, die ihren Aerger, ihren Grimm, ja, ihren leideusthaftlichen Haß nicht zu verbergen im Stande sind. Jusofern läßt sich allen diesen Gerüchten die höhere Wahrheit durchaus nicht ganz absprechen. Gehen doch Manche ‘in ihrer Unvor= sichtigkeit so weit, das als lebhaften Wunsch binzustellen, was von den Anhängern Pius? IX. als die {hlimnmste Befürchtung kaum an- gedeutet wird. Zum Glück hat die Jugend in den eifrig betriebenen Waffenübungen der Civica eine nüßlihe und harmlose Beschäftigung gefunden. Sie übt die Haudgriffe recht eigentlich Tag und Nacht einz und für alle Thorheiten i daher zur Zeit der Sinn grlätmt, Nun i} auch noch die wichtige tagt hinzugekommen, ob dem preußi= hen Helm oder dem Tschakko der Vorzug zustehe. Jeßt soll der Helm angenommen worden sein, was viel Mißlaune erzeugt hat. Mau fürchtet die Unbequemlichkeit. Dann wird der ganze_Auzug auch theurer kommen, dem Anschlag zufolge auf 16 Scudi, Da das Gouvernement uur die Waffen giebt und die Bekleidung Jeder selbst sich besorgen muß, so is dies eine nicht unbebdentende Sache. Viele haben vorläufig erklärt, sih die Montur nicht machen lasen zu wollen.

Der von der dazu niedergeseßten Kommission ausgearbeitete Entwurf der römischen Munizipal-Verfassung ist vollendet und liegt der höchsten Genehmigung vo*. Unterdessen zirkulirt er auch im Manuskript, Ex legt dem neucn Munizipium große Lasten auf, stellt ihm aber dafür ein jährliches Einkommen von 600,000 Scudi zur

„Verfügung. Vor der Hand lassen sih die Stimmen günstig verueh-

men. Die Ausarbeitung zeigt die Hand sehr erfahrener, umsichtiger Geschäftsleute. Viele Mißbuäuche werden dadurch abgestellt, gute Einrichtungen gesichert, dex Sinn und die Thätigkeit für das Ge- meinwohl jeden alls belebt. Da Kardinal Ciacchi um Abberufung von seinem Posten in Kardina eingekommen ist, so liegt die Vermuthung nahe, daß der ardinal Antonelli als Deleggt dahin abgehen werde. Daran reiht

sich das Gerücht, daß der Bruder des Kardinals Ferretti als Pro-

Tesorieré desiguirt sei : ein Gerücht, das alles Grundes zu ermangeln eint, obwohl es in höheren Kreisen wiederholt worden is. Von ons. Rusconi is nicht mehr die Rede. Vermittelud und vielleicht das Wahre treffend, reiht ih daran die Nachricht, daß dem fküufti- gen Tesoriere zwei weltliche Kousultoren beigegeben werden sollen. Ein- Supplement zur Pallas liefert eine genaue Beschreibung der Verhaftung von Freddi und Alai, die zu Camerata in der Kaserne der Carabinieri erfolgt is, Sir waren mit einem vom Kardinal Lambruschini ausgefertigten und mit dem Visto des Kardinals Fer=- retti versehenen Paß ausgerüstet und erklärten, vom Gouvernement 200 Scudi erhalten zu haben, um im Königreich Neapel zu leben. Nachdem der Maresciallo Guitti sich persönlih nah Rom begeben hatte, um in Betreff der beiden Gefangenen weitere Befehle ein- zuholen, sandte Mons. Morandi den Obersten Cattivcra und ten Richter Mazza zu ihrer Festnchmung ab, und so sind sie nun nah Castel S. Angelo gebracht worden. Minardi soll den Tag, an wel-

hem um seinetwillen in Rom der große Auflauf statthatte, bereits alla Manziana, einem in der römischen Campagna gelegenen Maier= hof, gewesen sein, Der Polizei- Assessor Venuti, der das consilium abeundi erhalten hat, is mit dem neapolitaner Richter Russi uach Civitavecchia abgegangen, was auf die Vermuthung führt, daß er Mons. Grasselini einzuholen tie Absicht hege. ci S

Jn Viterbo haben si, wie früher in Rom, Carabiuieri und Bürger=Garden friedlich vereinigt. Lebtere begleiteten jene zu ihrem Quartier, wo Zllumination war. Auf den Papier-Laternen glänzte die. Jnschrift : Viva Pio IX. Viva la Civica!

Neapel, 29. Juli, (A. Z.) Das französische Geschwader ist vollständig angelangt und auf die Ankerpläße zu Bajä, Castellamare und Neapel vertheilt worden. Der „Souverain“ (Admiralschiff), „„ Sricdland ‘/ und „Psyche““ liegen im hiesigen Hafen. Der Comen- datore Carafa begrüßte den Prinzen Joinville im Namen des Königs am Bord des „Souverain“. Besuche, Ehrenbezeugungen und Feste A zwischen den französischen Gästen und dem neapolitauischen Hofe.

Obschon es nicht zu läugnen, daß die römischen Bewegungen ins Königreich Neapel hineingezittert und die lange Abwesenheit des Kö- uigs von der Hauptstadt die reizbaren Gemüther in unangenehme Spannung geseßt Gerüchte, eins fabelhafter als das andere über die Reisezwecke des Königs, jagten cinander so darf doch jeßt mit Wahrheit behauptet werden, daß seit der Rückkehr Sr. Majestät Al- les ein viel beruhigteres Ansehen gewonnen. Von Ab= und Ver=- \ezungen mancher Beamten is jeßt, wie jedesmal nah Beendigung einer sicilishen Reise, viel die Rede, ohne daß viel Gewicht darauf

zu legen wäre. Der König hat Truppensenduugen nah Calabrien und an die römische Gränze angeordnet, entwickelt dabei viel Energie und offenbart das redlichste Streben, allen Verhältnissen auf den wah= | ren Grund zu schauen. |

Die calabresischen Räuberunrußen sind noch keinesweges beendigt, | Der Sila - Wald bildet unzugängliche Schlupfwinkel, und so kounte | sich Dalarico und seine Baude im Jahre 1845 lange halten. Es | hält außerordentlih s{chwec, ganz zuverläisige Berichte aus Consenza, Catanzaro, Crotone u. st. w. zu erhalten; Jeder fürchtet sich auf die eine oder die andere Weise zu kompromittiren, und die ueapolitauische Journalistik \{hweigt gänzlich über dortige Ereignisse. Der König ermunterte und ermahute die dabin beorderten Truppen in eigener Person.

Die erschienenen Libelle man spricht vou drei, worunter eines in Malta verfertigt enthalten die grassesten Ucbertreibungen und bringen alle die wohlbekannten Gefchichtchen wieder zum Vorschein, welche seit Jahr und Tag gegen hochgestellte Judividuen ausgestreut

werdo1z einige, die ganz allgemein im Rufe unparteiischer Rechtlich= |

ti eben, werden auf die bitterste Weise angegriffen; andere Ein=-

richtungen, die wirklih im}Argen liegen, wie z. B. das Postwesen im | | I rüd | 3000 Mann unter General Ballagsteros werden Porto vorläufig be=

| setzt halten und 500 Mann die ¿este von Balença.

Junern, die Mauth, werden gar nicht gerügt.

Turi», 25. Juli. Seit mehr als sieben Wochen ist die Wit- terung hier so ununterbrochen günstig gewesen, daß im ganzen Pie= mont alles Wgchsthum in herrlihster Pracht und Fülle gedeiht. Die Korn-Acrndte und Weinlese werden außerordentlich früh und er- giebig ausfallen, besonders die leztgenaunte. Unfere Nachbarn im Ducato sind in die’em Jahr nicht wie gewöhnlich die Ersten gewesen, unsere Tafelu mit eßbaren, obschon kaum ganz reifen Weintirauben zu versehen, indem uns vor einigen Tagen die ersten von Mailand zu=- famen, wohin man in anderen Jaÿren von der Riviera her gewöhu= lih mehrere Seudungen macht, ehe sie in der Lombardei zur angeneh)= men Genießbarkeit reifen. Jn einigen Tagen wird auch hiesiger Gutedel zu Markt kommen, da die Hive seit einer Woche unverän- dert zwischen 24 und 28 Grad R. war.

Spanicn.

& Madrid, 3. Aug. Die Treibjagd, welche die Königin bei Riofrio veranstalten ließ, siel nicht befriedigend aus. Gleich zu Anfange liefen die Jagdhunde davon, ohne dem Rufe ihrer Herren zu folgen, Äm zweiten Tage erlegte indess-n die Königin mit cigener Hand zwei Hirsche, und acht Stück Wildpret fielen von den Schüssen der die Königin begleitenden Generale Ser= rano, Ros de Olano und Caminero. Der Regen ergoß sih in sol- hen Strömen, daß die hohe Gesellschaft schon am 30. Abends uach S. Ildefonso zurückzukehren für gut befand. Da die Königin zu Pferde war, und ihr leichter Anzug sie nicht gegen die na||e Witte- rung zu {üßen vermochte, so warf sie den Paletot des Generals Serrano über und wurde in diesem Aufzuge bei ihrer Ankunft im Palaste von S. Ildefonso kaum erfannt. Sie erfreut sich übrigens der besten Gesundheit, uud von ihrer heiteren Laune zeugt ein Konzert, welches sie vor aht Tagen veraustaltete, Jun ihm entzückie sie den ausge- wählten Kreis der Zuhörer durch den Vortrag mehrerer Arien von Verdi und einiger andalusisher Volkslieder. Es versteht sich von selbs, daß die herkömmlihe Etikette des Palastes aus dem ländlichen Aufenthaite von S. Jldefonfo ganz ver= bannt is und einer neuen Play macht, welche die dort anwesen=- den Generale nnter sich streng beobachtet wissen wollen. Der Ober- hofmeister der Königin, der Graf von Santa Coloma, dem überall der erste Plaß gebührt, nimmt bescheiden den lehten ein, sobald irgend ciner der ras emporgestiegenen „Hofgencrale“ ( gene- rales cortesanos) sih vordrängt. Dagegen überwarf der Brigadier Ros de Olano (Hauptmann der Hellebardiergarde) sich mit dem Ge= neral Serrano, weil seiner Gemahlin keine Einladung zum Konzerte der Königin zugekommen war. Ueberhaupt erregen die großen Vorrechte, welche dem General Serrano stillschweigend eingeräumt werdeu, selbst bei den Truppen, denen die Obhut der Königiu zunächst anvertraut ist, mitunter Austoß. Es kam neulich zwischen ihm und den Offizie=- ren des JIngemeur-Corps, welche die Wache im Palaste von S. Jl=- defonso haben, zu cinem hestigen Wortwechsel, weil diese sich weiger- ten, dem Geueral die von thu in Anspruh genommenen Chrenbezei- gungen zu erweisen. Seit diesem Austritte folgen dem General, wenn er allein ausreitet, geda cinige berittene Gendarmen, um über seine persönliche iherheit zu wachen, Hier in Madrid hieß es sogar, die Besaßung von S. Yldefonso hätte sich förmlich gegen Serrano aufgelehnt und ihn zur Flucht gezwungen. Die Ultra=

1627

Moderitten würden zwär ein solches Ereigniß mit Jubel begrüßen;z da es aber nicht erfolgte oder fehlschlug, so ergießt der Faro seinen Verdruß in folgenden Worten: „Wenngleich. jenes glänzende Osfsi- zier-Corps für sih das Schicksal unseres unglücklichen Vaterlandes beweint, so wird es sich doch nie dazu hergeben, die Rolle des Sergeanten Garcia (von 1836) zu übernehmen. Entrüstung herrscht freilih in vielen erhabenen Seelen dieser braven Militairs, aber die Gerüchte, welche hier umliefen, waren übertrieben, und nur die Furht der Mächtigen des Tages verlieh ihnen cine gewisse Be= deutung.“ i : i

Vorgestern Abend fuhr die Mutter des Generals Serrano in einer glänzenden Hofequipage, n welcher man den Lieblingswagen Ferdinand's VII, erkannte, von hier nah S. Zldefouso. Unterweges brach ein Rad, und die Mutter des Günsilings sah sich genöthigt, in einer Hütte einige Stunden zu verwrilen.

Der französishe Gesandte kam g-stern von San Jldefonso zu- ríck, wo er der Königin ein Schreiben der Herzogin von Montpensier, über deren Befinden hier beunruhigende, hoffentlich aber unbegründete Gerüchte herrschen, überreihte. Die Minister reisen unaufhörlich zwischen S. Ildefonso und hier. Herr Salamanca steigt dort stets bei dem Gencral Serrano ab. Heute begeben s{ch der Minister-Prä- sident und der englische Gesandte dorthin. Es heißt, die Königin winde zwischen dem 10ten, und 15ten d, M. ihren Aufenthalt wieder in dem hiesigen Palaste nehmen.

Der Graf von Villarcal hat den hiesigen portugiesischen Ge- sandtschaftsposten ausgeschlage:, und man bezweifelt, daß der Mar= schall Saldanha geueigt sein werde, ihn zu übernehmen.

Der Graf von Vistahermosa wird mit den ihm beigegebenen Offizieren im Laufe der nächsten Woche scine Reise uach Berlin an- treten.

Die Unionsbauk besteht jeßt förmlich auf Aufhebung des Kon= traktes, fraft dessen sie die von dem Finanz-Minister kreirten Schaÿ=- Villets zum Betrage von fünf Millionen Piastern übernahm,

Am 28s\ten v. M., Abends 11 Uhr 41 Minuten, verspürte man hier cine leichte Erdershütterung, die während 25 Sekunden in der Richtung von Nordost nah Südwest anhielt. Ju einigen Häusern stürzten die Möbel zusammen und die Einwohner eilten in die Stra- ßen. Derselbe Erdstoß machte sih genau zu derselben Zeit in Se- villa, Cordova, Jaen, Caceres, Badajoz in weit stärkerem Maße fühl- bar, Jn Sevilla wurden mehrere Gebäude bedeutend beschädigt.

3proz. 265 G. sproz. 175 G.

Dort gal.

m

Loudon, 7. Aug. Die Times bringt eine Korrespondend aus Lissabon vom 29, Juli, der zufolge der dortige britische Ge- sandte peremtorische Justructionen von Lo:d Palmerston erhalten hat, die Entlassung der jeßigen Minister zu verlangen, weil sie Anhänger Cabral’s seien, und den 31sten d. M. joll dies Verlangen förmlich im Verein mit dem französischen und de spanischen Ge andten gestellt werden. Es hat den Anschein, als werde die Königin der Ausforde- rung nicht nachgeben, weil sie darin eie ungerechtfe: tigte Einmischung in ihre Prärogative erblickt, und die Cabralisten drohten gar mit ci=-

(A. B. C. D.) und in jeder Serie unter , l sub * beigefügtem Schema auf weißem Papier mit schwarzem Dru, geleo

bem Unterdru | Serie (A.) umsaßt 500 Sick zu 1020 Rihlr, Courant, sub Nr, 4 bis-500,

usammen s L Die zweite Serie (B.) umfaßt 2000 Stück zu 500 Rthlr.

Die dritte Serie (C.) umfaßt 7500 Stück zu 200 Rihlr. -

uem Aufstaude, falls sie nachzugeben sich bereit zeigte. Die £ emokra= ten wgren andererseits entschlossen, beim Nückzuge der Ulliirten sich wieter zu erveben, und sie sollen au verschiedenen Puniten des Lan- des gegen -50,000 Gewehre verborgen haiten. Wahrscheinlichfe:t ge= nug ist dafür vorhanden, daß man ert den exsten Aft des Bürgerfricgs bisher gufgesühxt und. daß dexrseibe mit eimer blutigen Tragödie schließen wird. - Die Miguelisten sind auch tnsge=- heim nicht unthätig. Graf Das Autas ijt mit dem Dampsschife, das diese Nachrichten überbringt, nah England abgegaugen, indem er einen Veuchelmord fürcchtet. Von Porto hört man, daß Concha sich mit Zurücklassung von 500 Mann nach Spanien zurücziede z

Tm Norden herrscht wieder Ruhe. Andererseits bemerkt man, daß alle Bedingun- gen der Juterventions - Mächte bisher nicht n Erfüllung gegaugen. Nach langem Widerstreben hntte die Königin endlich dem Grafen Lavradio die Vollinacht zur Bildung eines ueuen Kabinets gegeben, in das Niemand treten wolle, mit Ausnahme von Magelhaes, den die Königin aber nicht nill. Costa Cabral ijt von Madrid zuïrückte= rufen. Die Truppen werden nicht bezahlt, und im Heere berrsht Mißverguügen. Saldanha wird zurücerwartet, und man fürchtet sehr, daß scine Rückkehr das Signal zu ueuen Unruhen sein würde.

Moldau und Wallacizel.

Jassy, 13. Juli. Mit der legten Sißung unserer Stände» Versammlung gingen die Mandate der Deputirten zu Ende, deren Dauer durch das organische Reglement auf snf Jahre bestimmt ist. Demgemäß hat die Regierung durch ihr Amtsblatt eine neue Wahl für die nächsten fünf Jahre augeordnet und daza den 11. August be= stimmt, an dem die Wahlen vollzogen werden.

Bermischtes.

Magdeburg, 11. Aug. Der Juspektor Friße vom Dominium Ca- row bei Genthin macht in der Magdb. Ztg. Folgendes bekannt: „Von dem {hon im vorigen Jahre schr von mix empfohlenen Riesen -S tauden- Roggen säete ih auf einen zwar guten, aber ungedüngten, kaum einen magdeburger Morgen haltenden Fleck Aer am 5. September v. J. acht Megtzen aus. Das Land hatte Weizen getragen, wurde zweimal gepflügt uud mit dem Exstirpator bearbeitet. Von diesem Einen Morgen Acker wur- den 27 Mandel Roggen gewonnen, und aus denselben, besonders eingefah- ren, achtundzwanzig Scheffel a 9 92 Pfd, schwer gedroschen und aufge- messen. Ein gewiß seltener Ertrag. Der Roggen lieferte mithin das 56ste Korn und haite vor anderen Noggen den Vorzug eines stärkeren, beinahe Einen Fuß längeren Strohes. Der übrige von mir gesäete Nicsen-Stau- den-Noggen zeichnete sich ebenfakls sehr aus und wird, wenn guch nicht das 56ste, doch in gutem und leichten Boden, durchschnittlich gerechnet, gewiß das Zuste Korn geben. Dieser Roggen lagert nicht fo leicht, als der ge- wöhnliche, und man spart, außerdem die Hälfte der Einsaat, welche aber in der ersten Hälfte des Monats September geschehen muß. Den über den hiesigen Saatbedarf gewonnenen Nic‘en-Stauden-Noggen _verfaufe ih hier jet pro Wispel mit 80 Nthlr., pro Scheffel, 91 92 Pfd. schwer, mit 4 Rthlr., und 10 Sgr. sür Verpackung,“

Eiscnbahnen und Dampfschifffahrt.

Berlin, 12. Aug. Die heute ausgegebene Nr. 31 der Ge-= seß-Sammlung enthält das Allerhöchste Privilegium wegen Emission auf den Juhaber lautender Prioritäts-Obligationen über eine Anleihe der Thüringischen Eisenbahn-Gesellschaft von 4,000,000 Rthlrn.

„Wir Friedrich Wilhelm, von Gottes Gnaden, König vou Preu- zen 2c. 2c.

Nachdem von Seiten der unterm 20, August 1844 von Uns bestätig- ten Thüringischen Eisenbahn - Gesellschast darauf angetragen worden i, derselben behufs der vollständigen Herstellung der eingelcisigen Bahn und

zur Deeckung der Kosten des zweiten Geleises die Ausstellung auf den Jnu-

haber Maindee dil mit E versehener Obligationen, und.zwar von 500 Stück zu 1000 ru., von 2000. Stu 7500 Stü zu 200 Rthlrn. und. von 10,090 Stück zu 100 Rthlen., Gesammt- Betrage von Vier Millionen Thalern, zu gestatten, so ‘erthéilen Wir in Gemäßheit des Geseßes vom 17. Juni 1833 wegen Ausstellung. von Papieren, welche eine Zahlungs-Verbindlichkeit an. jeden Inhaber. ent- halten, durch gegenwärtiges' Privilegium Unsere landesherrliche Geriéhmi- gung zur Emission der gedachten 20,000 Stúück- Obligationen, indem: Wir zugleih den die näheren Bedingungen enthaltenden, unter - dem. 14. Juli 1847 gerichtlich vollzogenen anliegenden Plan für dic. Emission von 20,000 Stück Prioritäts - Obligationen der Thüringischen Eisenbahn - Gesellschaft über zusammen Vier unkten be- stätigen.

Stü zu 500 Rthlrn., von. „im

Millionen Thaler hierdurch in allen

Die gegenwärtige Genehmigungs- und Bestätigungs -Urkunde ist: mit

dem erwähnten Plane dur die Geseßz-Sammlung bekannt zu machen.

Gegeben Berlin, den 23. Juli 1847. G (L. §) Friedrich Wilhelm.

von Düesberg.“ Plan

für die Emission von 20,000 Stück Prioritäts-Obligatio-

nen der Thüringischen Eisenbahn-Gesellschaft über zu- sammen 4,000,000 Thaler.

G 8. 1. Das Anlage-Kapital der Thüringischen Eisenbahn-Gesellschaft soll be-

hufs vollständiger Herstellung der Thüringischen Eisenbahn mit. Doppel- Geleise durch Emission von Prioritäts - Obligationen, im Betrage von 4,000,000 Rthlr, Courant, unter werden.

den folgenden Bedingungen vermehrt.

8. 2. y y : Die nach §. 1 zu cmittirenden Obligationen werden, in vier Serien ortlaufenden Nummern, nach. dem

Die erste

und Randoerzierungen stempelfrei ausgefertigt,

500,000 Rthlr,

Courant, sub Nr, 1 bis 2000, zusammen 1,000,000 » Courant, sub Nr. 1 bis 7500, zusammen 1,500,000 Die vierte Scrie (P.) umfaßt 10,009 Stück zu 100 Rthlr. Courant, sub Nr, 1 bis 10,000, zusammen 1,000 » Summa 4,0c0;000- Rthlr. Mit den Prioritäts -Obligationen werden Zins - Coupons nach. dem sub /\ anliegenden Schema auf weißem Papier mit s{chwarzem Dru für zehn Jahre ausgegeben und nach Ablauf dieser Zeit erneuert. Auf der Rückseite ber Pro ie Aan E dieser Plan abgedrust.

Die Prioritäts - Obligationen werden mit drei und cinem halben Pro- zent jährlich verzinst, Die Zinsen werden n halbjährlichen Raten post- numerando, nicht uur hicr in der Haupt - Kasse der Gesellschaft, sondern auch in den an der Bahn gelegenen Städten, so wie nach näherer Bé- fanntmachung durch die öffentlichen Blätter in Berlin, Leipzig und Frank- furt a. M., bezahlt. | N Leclèm wild jeder Prioritäts-Obligation , welche nah Maßgabe der Bestimmung in §. 4 zur Einlösung gelangt, für jedes. Jahr, welches solche im Umlauf gewesen i, ein Prozent Prämie bei der Auszahlüng gewährt, dergestalt, daß zum Beispiel die in der ersten Ausloosung gezogenen Prio- ritäts-Obligationen der Serie D. mi Hundert und éinem Thôâler, în jeder der folgenden mit cinem Thaler mehr und în der leyten also mit Einhun- vert Drei und Achtzig Thalern zurückbezahlt werden. ; l

Zinsen von Prioritäts-Obligationen, deren Erhebung innerhalb vier Jahren von dem in den betreffenden Coupons bestimmten Zahlungstage ab nicht geschehen ist, verfallen zum és va der Gescllschaft. :

g “ié

Die Prioritäts-Obligationen unterliegen der Amortisation, die mit dem Jahre 1848 beginnt und nach Anleitung des beiliegenden Amortisations- Plans duxch alljährliche Verwendung von 0,000 Rthlr. und der auf die cingelösten Prioritäts-Obligag:ionen fallenden Zinsen ausgeführt wird.

Die Nummern der in einem jeden Jahre zu amortisirenden Priori- täts - Obligationen werden alljährlich im Monat Januar durch das Loos bestimmt, und die Auszahlung des Nominal - Betrages der hiernach zur Amortisation gelangenden Prioritäes - Obligationen nebst den §. 3 eïxwähn- ten Prämien erfolgt im nächstsolgenden Monat Juli, zuerst also im Mo- nat Juli 1848. j

Der Thüringischen Eisenbahn-Gesellschaft bleibt jedoch das Necht vor- behalten, mit Genehmigung der betheiligten drei hohen Staats - Regierun- gen sowohl den Amortisations-Fonds zu verstärken und dadurch. die Tile gung der Prioritäts - Obligationen zu beschleunigen, als auch sämmtliche Prioritäts - Obligationen durch die öffentlichen Blätter mit halbjähriger Frist zu kündigen und durch Zahlung des Nennwerthes, so wie der Prämie, einzulösen, . : S :

Ueber die erfolgte Amortisation wird den Ministerien der betheiligten drei hohen Staats-Regierungen alljährlich cin Nachiveis eingereiht.

Die Jnhaber der Prioritäts-Obligationen sind anf Höhe der darin ver- schrieben Kapitals-Beträge und der dafür nach §. 3 zu zahlenden Zinstú und Prämien Gläubiger der Thüringischen Eisenbahn-Besellschaft; sie sind daher befugt, wegen ihrer Kapitalien und Zinsen, so wie wegen der Prä- mien, sich an das gesamnite Vermögen der Gesellschaft und dessen Erträge mit unbedingter Priorität vor den Inhabern der Stamm - Actien und der zu denselben gehörenden DIN e I zu halten,

Die Juhaber der Prioritäts-Obligationen sind nicht befugt, die Zah lung der darin verschriebenen Kapitals - Beträge ncbst Zinsen anders, äls nah Maßgabe des §. 4 gedachten Amortisations-Plaues zu fordern, aús- enonanen : :

s a) wenn ein Zinszahlungs- Termin länger als drei Monate unberichtigt bleibt; é ;

b) wenu der Transportbetricb auf der Eisenbahn länger als sechs Mo- nate ganz aufhört; L j

c) wenn gegen die Eisenbahu - Gesellschast Schulden halber Execution dur Abpfändung oder Subhastation vollstreckt wird:

d) wenn Umiiände eintreten, die jeden anderen Gläubiger nach Mea nén gesezlichen Grundsäßen berechtigen würden, einen Arrestschlag gegen die Gesellschast zu begründenz Aden s

c) wenn die im §, 4 festgeschte Amoattisation nicht innegehalten wird, Jn den Fällen zu a. bis incl. d. bedarf es eiuer Kündigungsfrist nicht,

sondcrn das Kapital kann von dem Tage ab, an welchem einex dieser Fälle eintritt, zurückgefordert werden, und zwar:

zu a. bis zur Zahlung des betresscnden Zins-Coupons z i

zu b, bis zur Wiederherstellung des unterbrochenen Trans ortsbetriches ;

zu c, bis zum Ablcuf eines Jahres nah Aufhebung der Cxecutionz

zu 4 bis zum Ablauf cines Jahres, nachdent jene Umstände aufgehört aben.

In dem sub e. vorgedachten Falle ist jedo cine dreimonatliche Kün- digungsfrist zu beobachten, auch kann der Inhaber eiuer Prioritäts - Obli- gation von diesem Kündigungsrechte nur innérhalb dreiér Monate von dem Tage ab Gebrauch machen, wo die Zahlung des Amortisations-Quantums hätte stattfinden sollen. t A A e le

Die Ausloosung der alljährlih zu amortisirenden Prioritäts-Obligatio- nen geschieht durch die Gesellschafts-Direction an einem vierzehn Tage vor- her zur öffentlichen Kenntniß zu bringenden Termine, zu welchem den Zn- habern der Prioritäts-Obligationen der Zutritt gestattet i. : e

Ueber die Verhandlung ist von dem Syndifus dex Gescllschaft ein Pr tokoll aufzunehmen.

A E Cid Die Nummern der ausgeloosten Prioritäts-Obligationen weren acht ;

44 Tagen nach Abhaltung des §. 7 gedachten Termins a die Auszadlung derselben aber erfolgt Dae E Geselihass ös Mi S furt an die Vorzeiger der betreffenden Priorit L i álligen Zins - Cou-

i b d der dazu gehörigen n0 y lieferung pers len E upons nicht mit abgeligsert, (0 wird der Betrag der