1847 / 227 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

die 15 ober 16 Gentarmen zu Hostalnou überfelen Fiffen und Uni-

gefangen genommen hatte, den elben na T7 hme niformen verkleidete L diese

und durch dies: l an der Küste zu 9m 31. Juli wurden die Mitglieder

de Riu de Vittles zu Barcelona C irt werden , weil

de entflohen und in allen von den Kirhthurme und

g "rie felèe Bande als erdarmes eine Fleine Baude als s

dais es ihr, mehrere Posten 90! Zollwächtern erfallen und zu eutwafffnen-

des Ayuntamiento von 1

der Karlisten von 1

sie bei Aunäherung zurüdgekehrt waren. Jeßt ist

seitdem nit dabin Tien eine Schildwache auf dem

j llt, was allerdings die Ueberfálle bei E ausnen M eine Bande von

Tages eit erse Es Zoll-Carabinero's zu Valabora entwaffnet. J der mit 14 anderen Karlisten zu ist von Perpignan wieder entkommen wo die Bedeckung die Gendarmerie-Kaserue fast erreicht hatte: er fletterte {nell über eine Mauer, und seitdem hat

Truppen beseßten

E in der ; eine audere m 29. Juli noch ha

aun zwei Brig Der spanische Oberst Bonet , Escaldes verhaftet worden war, in dem Augenblicke,

man ihn niht wieder erreiht.

j i in sie deport nah der Jnsel Cabrera einge\chifft, orn Ne Bemein

entw 1 mes seine Ernährun afer s, | Mgr fans im fallendes Zurückbleiben der Aehre.

Täuschung

Ein alter praktischer

Kartoffelkrankheit.

nommen, leßteres abgeschnitien.

findet. Zst dieser Augenblick herangekommen, so be- achsthume gegen die übrigen Weizenhalme eîn auf- : ie Made frißt den Halm, wie oben angegeben, von der Aehre bis zum Knoten, in der Länge von einem Schuh fast rinnenfórmig_ an und verwandelt sich in der Furche in die Puppe, aus welcher nah 14 Tagen die obige Fliege hervorbriht, Gewöhnlich steht der Weizen schon in der Saamenreife, und die Fliege findet nun wieder Gele- genheit, die Fortpflanzung ihres Gleichen zu bewerkstelligen. diese Erscheinung bei Roggen- und Gersteuhalmen vorgekommen. i l andwirth bestäti fruher empfohlenen Abschneidens des Kartoffelkrautes, als Mittel gegen die l : Auf einer im vorigen Jahre von ihm unternommenen Reise durch Oesterreich, über Venedig, Mailand bis Elinau in Tyrol habe er überall an dem noch stehenden, abgestorbenen Krarte die. Kartoffelkrank- heit erkennen können, nur im Elmau sei er daran nichts gewahr worden. Auf sein Befragen theilte ihm der dortige Postmeister Kaisermann mit, daß sämm“liche Kartoffelbauer, sobald sie die Krankheit an dem Kraut wahrge- é ; 4 Man sehe dies in der ganzen Umgegend als wirksames Mittel gegen die Krankheit an.

Seltener ist

t die Nüßlichkeit des bereits zuschreiten.

Vermischtes.

Apotheker Joh. Spaztier in Zägerndorf theilt in der Bresl.

3 tg. Nachstehendes As „Eine seltsame Erscheinung wurde im diesjähri- Viele Aehren sind in den

ickgeblieben und verriethen hier- Jn Ober- und Nieder- Slesien, in der Grafschaft Glatz und wahrscheinlich auch an vielen ande- ren Orten wurden in den Weizenfeldern fast 7/7 dieser Aehren wahrgenom- Beobachtete man den Umstand, so zeigte es sich, daß eine kleine Made von der Weizenähre abwärts bis zum ersten Halmknoten die Spindel rin- nenförmig angriff und, der Larve des Borkenkäfers gleich, einen förmlichen Gang anfertigte. Jn Folge dieser Beschädigung ist die Entwickelung der Aehre zurüge- bliebenz sie blühte zwar theilweise in der Blattscheide, aus Mangel des hin- länglichen Nahrungssaftes aber haben nur einzelne Körner ihre Fruchtreife Das Jusekt, welches dieses Uebel veranlaßte, gehört in die Ab- theilung der Halmmücken, und es ist die sogenanute Halmfliege, O»cinis (Abbildung: Oken's Atlas.

weißlih gelb, mit Die Puppe hât die Länge

en Sommer in den Weizenfeldern beobachtet.

Blattscheiden so zu sagen verkümmert zurü durch ein allgemeines Leiden des Weizenhalmes.

men.

erhaiten.

»vumiliouis, der Okfenschen Naturgeschichte. nsekten 1. Taf. 35.) Die Made is eine Linie lang,

einer dunkleren Bezeichnung der Freßwerkzeuge.

von 12 Linien, isst duakelgelb gefärbt, metallish glänzend, ín 9 Glieder getheilt. Die Fliege is zwei Linien lang, am ganzen Körper blaßgelb, mit drei dunkleren Streifen am Rücken versehen. große, dunkle Augen; die Fühlhörner sind kurz, eiförmig gestaltet, an den Seiten- wänden mit einer furzen Granne geziert und dunkler gefärbt, Der Nüssel ist wie bei der Stubenfliege gebildet; die Flügel sind durchsichtig, mit dunkleren Adern fien und zweiten Paar Füßen befinden sih zwei große, dunlle Flecke, eben auch sind die Spitzen Der Hinterleib is mit dunklen Querlinien bezeihnet. Wie und auf welche Weise die Entwickelungsstufe des Juselts vor sich geht, ist zum Theil noch unbekannt; ih vermuthe, daß die Fliege ihre Eier unmittelbar selbst auf die Weizenkörner , und zwar zur daß diese Schuß in so lange finden, als bis Gelegenheit vorhanden, die Umwandlung derselben in das vollkommene Juseft zu begünstigen. Mit dem Weizenkorne wird nun auch der Saame dieser Fliege ausgegeben, wobei das Ei in dem Pflanzenkeime in der Art seine Ruhe findet, bis die Made hervorgetreten und auf Kosten des Hal-

versehen und metallish glänzend. Zwischen dem er

der Extremitäten etwas dunkler angelaufen.

Zeit der Saamenreife, auf dem Felde dergestalt anleimt,

durchscheinend,

Der Kopf hat führung oft schen fann.

Wissens und Schaffens. Und es Verguügen, zu bemerken,

fahsten Mittel.

Eisenbahnen und Dampfschifffahrt. Notenburg a. d. Fulda, im August. (Kass. Ztg.) Der Bau der Cisenbahn isst in dem ebencren Theile des hiesigen Kreises bis auf wenige Brücken und dem Belegen einiger Strecken mit Schie- uen, an welchen noch gearbeitet wird, vollendet, die Ausführung der Bahnhöfe in Betrieb, und es könnten ziemlich lange Strecken der Bahn schon diesen Herbst befahren werden, wenn Lokomotiven und Transportwagen vorhanden wären. Wilhelms - Nordbahn mit der Thüringischen Bahn dürfte aber noch längere Zeit erfordern, da die Strecke von Hönebach bis Hörschel noch niht in Angriff genomnién“ ist und der Bau des Hönebacher Tunnels noch bedeutende Kräfte in Anspruch nimmt. ; es, die Fortschritte an diesem Riesenbauwerke zu bemerken, die so weit vorgerückt sind, daß die offenen Einschuitte zu beiden Seiten des Berges noch diesen Herbst äuf die bestimmte Tiefe gebracht werden, das Gewölbe des Stollens auf ein Drittel seiner Länge gemauert, die Ausgrabung des Gebirges zur Bildung der Seitemvände des Gewölbes bedeutend gefördert und die Aufmauerung eines Licht- und Wettershachtes angefangen is. Welche unglückliche Ereignisse beim Bau dieses Stollens durch Erdstürze, Wasserzudrang 2c. vor- fommen, und welhe Schwierigkeiten zu überwinden sind, vermag nur der zu beurtheilen, der mit solchen Werken bekannt is und die Aus- Mit je größeren Hindernissen man fämpsft und solche besiegt, desto größer is aber der Triumph des menschlichen bei dem vorliegenden Werke gewährt wie der den Bau scit dessen Beginn leiteude Jugenieur mit Scharfsinu und Sicherheit die ungünstigen Ereignisse bescitigt und unschädlich macht, unter Anwendung der ein- Schön, solid und fern von Luxus sind die auf der

Station Hönebach ausgeführten Brücken erbaut, und nur \chade, daß manche derselben durch ihre Lage von der Landstraße und dem Auge des Reisenden eutfernt sind; es würde die Annehmlichkeiten der Fuß- reisen bedeutend erhöhen, wenn man alle diese Bauwerke in vollem Gesichte hauen könnte,

Die Verbindung der Friedrich-

Erfreulich is

SBeckann{machungen.

[771] Bekanntma hung.

Nach höheren Orts ergang ener Bestiminung sollen die dem Königl. Fiskus gehörigen, auf der Sandstraße sub Nr. 1 und auf der Breitenstraße sub Nr. 45 hierselbst belegenen Münzgebäude, bestehend in

1) einem Haupt-Vordergebäude,

2) einem Haupt-Hintergebäude, 3) zwei bewohnbaren Hofgebäuden, 4) einem Remisen-Gebäude, 5) dem früheren Werkgebäude, 6) einem Häuschen, der früheren Schmelzer - Woh- nung, und 7) einem Holzschuppen, einschließlih des Hofraumes, so wie auch cin dazut ge- höriges und mit diesen Grundstücken in Verbindung stte- hender Garten, leyterer jedoch besonders, öffentlich an den Meistbietenden veräußert werden. Hierzu is ein Termin auf den 15, September d. Js,, Vormittags von 9—412 Uhr und Nachmittags von 3—6 Uhr, ‘in dern Königlichen Negierungs-Gebäude hierselbst vor dem Kö- nigl. Regierungs - Referendarius Dr. Aschenborn anbe- raumt worden, in welchem zahlungsfähige Kauflustige sich einzufinden, ihre Gebote abzugeben und demnächst den eveatualiter höheren Or!s zu bewilligenden Zuschlag zu Ne haben, ie Kaufbedingungen, so wie auch der Situations- Plan und Hypothekenschein können zu jeder Zeit wäh- rend der Amtsstunden in unserer Domainen-Registratur eingesehen werden. ie vorgenannten Grundstücke liegen längs des Oh- lau - Flusses, gränzen auf zwei verschiedenen Seiten an belebte Straßen, ‘und würden sich daher besonders zu Fabrifk-Anlagen eignen, Breslau, den 9. August 1847. 4 …_ Königliche Regierung. Abtheilung für Domainen, Fetstèn ind direkte Steuern,

[772]

Das in der Breitenstraße sub Nr. 33 bel V No. 350. Fol. 363 verzeichnete, dem ns Art Wil: R Theodor Armbrecht gehörige Wohnhaus nebst Zu-

ehör, welches zufolge der nebst dem Hypothekenschiene ín der Registratur einzusehenden Tare auf 9352 Thlr. 23 Gr. 4 Pf. abgeshägt worden, soll E am 10. März 1848, Vorm, 11 Uhr subhastirt werden. s 8 i Frankfurt a. O., den 28. Juli 41847, ‘Königl. Preuß, Land- und Stadtgericht,

[692

Borlatung unbekannter Gläubiger, dem erbschaftlichen Liquidations- Verfahren über den Nachlaß des Leinenwaaren - Fabrikanten Christoph Wilhelm Baese, verstorben am 24, Februar 1846, wer- den die unbekannten Gläubiger hiermit aufgefordert, ihre An e an den Baeseschen Nachlaß im Termine den 25. Oktober d. J., Morgens 10 Uhr, vor dem Ober-Landesgerichts-Assessor cke an Gerichts- elle allhier anzumelden und Ra melten, wozu im alle einer Behinderung die Justiz- ommissarien Jung- wirth, Pabst und Grubiß in 2 orschlag gebracht werden. Die ichterscheinenden haben ju gewärtigen, daß sie aller ihrer Vorrechte verlustig erklärt und mit ihren For- derungen nur an dasjenige verwiesen werden sollen, was nach Befriedi ung der sich meldenden Gläubiger von der Masse d übrig bleiben möchte.

Magdeburg, 5. Zuli 1847. E "nil. Land- und Stadtgericht.

1773] Bekanntmachung.

Am großen Ostseestrande der Halbinsel Hela is am 9ten d, Mts. ein unbekannter männlicher Leichnam ge- funden worden. Die Leiche zeigte eine Länge von 5 Fuß 9 Zoll, einen starken kräftigen Körperbau, eine breite Gesicht8bildung und ließ schließen, daß der Ver- storbene in seinem besten Mannesalter verschieden. ist. Weitere törperliche Merkmale hatte die bereits vorge- schrittene Fäulniß verwischt.

Die Leiche war bekleidet:

1) mit einem blauwollenen Hemde ohne Abzeichen, welches am Halse und an den Handgeleuken mit metallenen 5löcherigen Knöpfen an dem Körper be- festigt war,

2) mit einer dunkelblauen wollenen Binde um den Un-

terleib, einem g. Paß,

3) mit einer Unterjacke von Kattun, welcher blau ge- grundet und gelblich geblümt war,

4) mit Unterhosen mit graubraunem Boy,

5) mit einer Weste von blauem Tuch,

6) mit langen Beinkleidern vou gleichem Stoffe und gleicher Farbe,

7) mit einem rothwollenen Shawle,

8) mit grauwollenen Strümpfen, welche bis über die Waden reichten,

9) mit starkledernen Schuhen, und

10) mit einer dunkelgrünen Jake von Flausch.

Jn der linken Westentasche befand sich ein durchnäß- ter Zettel von feinem Papiere vor, auf welchem Fol- gendes in lateinischer Schrift in den nachstehenden 4 Zeilen zu lesen war:

An Capt. Reetzki, Schisf Ap: odite. 7 Schock 30 Brandwein Stacbe

415 E Boden. f 22 Schock 30 Stuck.

Diejenigen, welche über die Person des Verstorbenen Auskunft ertheilen können, werden aufgefordert, dies entweder \criftlich oder persönlich bei dem unterzeichne- v Gerichte zu thun. Kosten erwachsen ihnen dadurch nicht.

Pußtig, den 30, un 1847.

f Königl, Land - und Stadtgericht.

———————

[322] Nothwendiger Verkaus. “Stadtgericht zu Berlin, den 27, März 1847. Das in der Wilhelmsstraße Nr. 141 belegene, im stadt- geridiliGen Hypothekenbuche von der Friedrichsstadt ol. 19. No. 730, verzeichnete Purscheshe Erbengrund- F gerihtlich abgeschägt zu 6954 Thlr. 22 Sgr. 9 Pf, G 7

am 3, November 1847, Vormittags 11 Uhr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden. Tare und Hy- pothekenschein sind in der Negistratur einzusehen.

Der dem Aufenthalt nah unbekannte Se agene Gläubiger , Kattunfabrikant Benjamin Gottlieb Mann, ther dessen Erben und Cessionarien, so wie die unbe- annien Real - Prätendenten, werden hierdurh öffentlich

vorgelciden, und Prâätlusi e zwar leytere E der Verwarnung der

771 b] Pit

: E Lma Zur Ermittelung des Schulden

andes der Verlassen- haft des Kaufmanns L, Frievricds hierselbst e Alle und Jede, welche aus irgend einem Rechtsgrunde Ansprüche und Forderungen an selbige , insbesondere aber auch an die zu derselbén gehörenden Jmmobilien, als: das an der Steinbeckerstraße Nr. 46 hierselbst be- legene Wohnhaus c. p., den auf [der Neuentkircher Feld- mark belegenen Brunnen und das 5 Antheil an dem

U Allgemeiner Auzeiger.

Räucherhause am Leinpfade zu haben vermeinen mödh- ten, hierdurch geladen, solche in den auf den 31sten d, Mts. und den l4ten und 28sten ft. Mts,,

jedesmal Morgens 10 Uhr, vor dem Waisengericht an- geseßten Liquidations-Terminen gehörig anzumelden und nachzuweisen, bei Vermeidung der am 11. September d. J., Morgens 10 Uhr, zu erlassenden Präklusiv- Sentenz. :

Auswärtige Kreditoren haben daneben sofort bei ihrer Anmeldung Bevollmächtigte zu den Akten zu bestellen, sub pracjudicio, daß sie sons bei den ferneren Nach- laß-Regulirungs-Verhandlungen nicht werden zugezogen, vielmehr an dasjenige werden gebunden werden, was mit den Erb-Juteressenten und den hiesigen oder ver- tretenen Kreditoren festgestellt werden wird,

Datum Greifswald, den 5. Juli 1847,

Das Stadtgericht. 8) Dr. Teßmann.

[825 b] S Die Einlösung der bis Johannis 1847 fälligen Zins - Coupons Oftpreußischer Pfandbricfe

findet vom 16. August bis 31. August c-, Vormittags |

9—12 Uhr, in der Neuen Schönhauserstraße Nr. 9 ge-

gen nach den Kapital3-Beträgen zu ordnende Verzeich-

nisse statt. Berlin, den 3. August 1847.

Der Ostpreußische General-Landschasts-Agent, Kommerzienrath F- W, Behrendt,

[852 b] % . A ._ A . A Berlin - Anhaltische Eisenbahn. Die fast täglich bei uns wieder ein- kommenden Gesuche um Anstellung bei ck der Berlin-Anhaltischen Bahn nöthigen E Fa uns, unsere früheren Bekanntmachungen eSetmin Erinnerung zu bringen, wonach bei Mett W unserer Bahn keine Stellen vakant und zu eintretenden Vakanzen schon so viele Expektanten notirk sind, daß wir alle ferneren Anstellungs - Gesuche unberücksichtigt und unbeantwortet bei Seite legen müs- sen. Berlin, den 13. August 1847. : Die Vireéctione

[694]

a in der ordentlichen General - Versammlung vom 22. Juni c. eine genügende Anzahl Actien nicht vertreten war, um über die Anlage einer

L Zweigbahn nach Jserlohn Æ und Altena einen gülti- en Beschluß : ie o wird nah des §8. 72. des Statuts eine fernere

General-Versammlung

(N

A

u fassen, nleitung

‘auf Dienstag den 24. August c.,

Vormittags 9 Uhr, in den hiesigen Rathhaussaal beru- fen, um über den obengenannten Gegenstand zu be-

schließen. j : Die Actionaire haben fe wegen Abnahme der Ein-

trittsfarten für \{ch und ihre Vollmathtgeber in den drei

Bergisch-Märkische Eifenbahn.

und Ausschusse als der

Der Fonds zur Gründung nach §. 4 des Statuts dazu ein für allemal ausgesezten Fünftel der Jah- reseinnahme des Vereins oder dem größeren Betrage, welcher durch beson- deren Beschluß einer General-Versammlung dafür bewilligt wird, durch freiwillige Geschenke einzelner Mitglieder und anderer Gönner des Vereins oder zu- diesem Zweck erhöhte Beiträge der ersteren.

Vaterländische Kunftsammlung des Vereins des Kunstfreunde im preußischen Staate.

Seitdem die Errichtung einer vaterländischen Kunstsammlung des Ver- eius in der General-Versammlung des vorigen Jahres einstimmig geneh- migt und von Sr. S dem Könige, unserem allergnädigsten é herrn, das danach abge aßte revidirte Vereinsstatut bestätigt worden ist, hat es zwar an Bemühungen nicht gefehlt, mit der Ausführung dieses Unter- nehmens durch den Ankauf werthvoller, den Anforderungen der Zeit ent- sprechender und die Dennoch kann erst jegt die erfreuliche Mittheilung gemacht werden, daß, in Folge einstimmigen Beschlusses des Vorstandes und Aus- \chusses, das große historische Oelgemälde des Herrn Julius Schrader aus Berlinz „Die Uebergabe der Stadt Calais an König Eduard 11. von England“ angekauft und somit der erste Anfang zur Begründung der Ver- einssammlung gemacht worden ist.

Jn dem nun die geehrten Mitglieder des Vereins zur Ansicht des im Vereinslokal (Unter den Linden Nr. 21) bereits aufgest werks während der bekannten Tagesstunden ergebenst eingeladen werden, wird bemerkt, daß auch Fremden der unentgeltliche Besuch des Lokals gern gestattet is, wenn sie sich bei dem Secretair des Vereins, Kommerzienrath Sachse, Jägerstraße Nr. 30, Keibel, Stiralguerstraße Nr. 52, in Besiß von Eintrittskarten gescht haben.

Zugleich erlaubt sich der unterzeichnete Vorstand an dic Kunstfreunde des Vaterlandes die ergebene Bitte zu richten, das zeitgemäße Unternehmen,ì wodurch der Stand und die Fortschritte der vaterländischen Kunst während des Bestehens des Vereins der Kunstfreunde zur lebendigen Anschauung ge- bracht und ein Zeugniß seiner Wirksamkeit soll, durch ret zahlreichen Beitritt oder sonstige Betheiligung unterstüßen und dadurch zur. jegensreichen Fortentwickelung des neu bezründeten Jnsti- tuts beitragen zu wollen. kann, werden hiermit die betreffenden Paragraphen des Neglements füx die Vercinssammlung zur öffentlichen Kenntniß gebracht.

huß-

vorhandenen Fonds nicht übersteigender Kunstwerke vor-

ellten Meister-

oder dem Schapmeister desselben, Stadtrath

Ueber die Art, wie diese Theilnahme stattfinden

6. 4

Mitglieder oder andere Gönner des Veriins, welche für die Samm- lung ein Knstwerk schenken oder stiften, welches vom vereinigten Vorstande Annahme würdig anerkannt wird, werden auf dem erke selbst, so wie im Kataloge der Sammlung, namentlich bezeichnet“ Bei solchen Geschenken findet die Beschränkung auf Werke vaterländischer Künstler nicht statt. (

§. 9 der Kunstsammlung bildet sich aus dem so wie

G. 6

Wer, ohne Mitglied des Vereins zu sein, sich zu einem Beitrage zunt Fonds der Kunstsammlung von mindestens. 2 Rthlru. erlangt dadur das selbstständige Necht des Zutritts zum Vereinslofal,

Geschenke und Vermächtnisse gecigneter Kunstwerke, für welche das Ver- einslofal einen durchaus würdigen Play der Ausstellung und Anschauung darbietet, werden mit Dank entgegengenommen,

Berlin, den 12. August 1847.

Der Vorstand des Vereins der Kunstfreunde im preußischen Staat.

von Viebahn,. L Sa

jährlih verpflichtet,

h se,

leßten Tagen vor der General - Versammlung im Ge- \häfts-Lokale der Direction zu melden und sich durch Vorzeigung ihrer Quittungsbogen resp. der notariellen Vollmachten zu legitimiren. (§. 66. des Statuts.) Elberfeld, den 7. Juli 1847. Der Vice-Präsident des Verwaltungs-Naths. Albert Wever, diiirpiezilimamu

[851 b]

Staats -Eisenbahn - Anleihe des Kurfürftenthum Hessen,

vertheilt in 168,125 Stück 40 Thlr. Obli- gationen, deren Kapital unter Zuziehung ck_ von 35 % Zinsen vom Jahre 1846 an, T mittelst h albjährliher Ziehungen durch

8,425 Beträge von

14ámal 40,000 Thalern,

22 - 36,000 -

24 - 32,000 - 60mal 8000, 60mal 2000, 120mal 1560, 180mal 1000 Thalern u, \. w., zusammen mit 16,588,110 Thalern zurackgezahlt werden, Da jede Obligation de 40 Thlr, unbedingt eine der obigen Beträge, deren flein- ster 55 Thlr. is, erhalten muß, und der Cours au- genblicklich nur ca. 325 Thlr. Pr. Ct. pro Stü de 40 Thlr. steht, so dürfte mit Recht behauptet wer- den, daß eine Kapital-Anlage in diesem Effekt vor- theilhafter erscheint, als in jedem anderen ähnlicher Art,

Literarische Anzeigen. [774] O i i E ü : in Lissa und G Bei Ern E f allen Buchhandlungen zu baben B

Berlin vorräthig in der Enslin schen

«( [d Buchh. (F. Geelhaar), Breite Str, 2A), und in Kü- strin in derselben Handlung

Die Gebührentaxe der Gerichte für streitige und nichtstreitige Gerichtsbarkeitspflege und für Strafsachen, so wie der Justiz-Kommissarien und Notare. : Von A. Alker, Königl. Justizrath. r. 8. geh. 20 Sgr.

Daraus ist auch besonders zu haben: . DieGebührentaxe der Justiz-Kommissarien und Notare. gr. 8. geh. 5 Sgr.

Diese neue Bearbeitung der Gebührentaxen von dem dur seine Schriften rühmlihsst| bekannten Herrn Ver- fasser is für den Gebrauch aufs zweckmäßigste und be- quemste eingerichtet und deshalb allen Juristen beson-

ders zu empfehlen. [743] Auf das Vollstän-

MUSIKALIEN-fücrennneuenten

Cl Dns 4

i L hp indem LEIH-INS'TI- \der Musk; fär Hieige A, lergünstigsten Bedin- gungen. ock, Be

und Auswärtige die al- Prospekte gratis. Ed. Bote & G. B

für die Kunst bewahrt werden “F

Das Abounement beträgt: 2 Rthir. sür { Iahr. 4 Kthlr. - # Iahr. t 8 thlr. - 1 Iahr. in allen Theilen der Monarchie i ohne Preis - Erhöhung. Bei einzelnen Uunmmern wird der Sogen mit 25 Sgr. berechnet.

a jd

Inhalt.

Anitlicher Theil. :

Julaud. Provinz Schlesien. Ankunft des Erzherzogs Karl Ferdi- nand und des Herzogs Gustav von Mecklenburg- Schwerin in Warm- orunn. Bekannimachung über den Kartoffelbau. Rhein-Provinz. Niedrige Wein- und Obstpreise. Höhere Lehr-Anstalt in Remscheid.

Schreiben aus Swinemünde, (Abreise der Großfürstin Helene.)

eutsche Buudesstaaten. Königreich Bayern, Hofnachrich- ten. Der neue Waffenrock, Königreich Sachsen, Veröffent- lichung der Stadt-Verwaltungs-Angelegenheiten. Königreich Han- nover. Die Herbst-Uebungen der beurlaubten Jufanteristen finden nicht stati. Königreich Württemberg, Die Mai-Unruhen in Ulm. Ernennung. Großherzogthum Baden. Anlegung öffentlicher Ge- traide-Speicher, Aerbauschule. GroßherzogthumHessen und bei Rhein. Hofnachriht. Herzogthum Anhalt-Bernburg. Die Landes-Feuerkasse. Fürstenthum Schaumburg-Lippe. Frem- densteuer, HerzogthumHolstein, Anklageschriften wegen der Volks- “„ersammlungen in Kiel und Nortorf. éraukreich. Paris, Hof - Nachricht. Deputirtenwahl, Die Lahlre/orm-Banketts. Warnery. Teste, Vermischtes.

Zroßbritanien und Jrland. London, Prorogation des Parlaments. Die Wahlen. Vermischtes. /

Belgien. Brüssel. Das neue Ministerium und sein politisches Programm. Vermischtes,

werichts-Verhandlungen wegen der polnischen Verschwörung. Die Reform des Schulwesens der freien Stadt Hamburg.

Haudels- uud Börsen-Nachrichten,

England und seine Verfassung. (Schluß)

Beilage,

Amtlicher Cheil.

Se. Majesiät der König haben Allergnädigst gerußt : Den bisherigen Kammergerichts-Rath Pr. Löwenberg zum Geheimen Ober-Tribunals-=Rath; : Den Direktor der landwirthschaftlichen Lehr-Anstalt zu Poppels=-

dorf bei Bonn, Dr. Schweißer, zum ordentlichen Professor in der philosophischen Fakultät der Universität in Bonnz und

Den bisherigen außerordentlichen Professor Dr. Mendelssohn in Bom zum ordentlichen Professor in der philosophischen Fakultät der dorigen Universität zu ernennen.

Se. Majestät hat die Gnade gehabt, dem Publikum, welches die Bade-Anstalten an der Brücke von Moabit besucht, während der Badezeit den Durchgang durch den Schloß-Garten Bellevue an der Wasserseite zu gestatten , diese Erlaubniß aber ausdrücklich wider- ruflih ertheilt. Es is seitdem dieser Durchgang auch von vielen Personeu benußt worden, welhe die Bade-Anstalten gar nicht be- suchen, welches aber niemals in der Absicht Sr. Majestät des Kü= nigs gelegen hat. Um diesem Mißbrauch zu steuern, wird hiermit zur allgemeinen Kenntniß gebracht, daß von jeßt an der erwähnte Durch= gang durch den Garten von Belleoue nur den Personen gestattet werden soll, welhe in ciner der genannten Bade-Anstalten dazu Marken erhalten haben, die dem Königl, Portier von Bellevue auf dessen Verlangen ocrzuzeigen sind, auh nur in der Tageszeit von Morgens 8 Uhr bis zum Sonnen-Untergang. Der Königl. Portier ist angewiesen, Jedermann, der nicht mit solcher Karte verschen ift, zurückzuweisen, möge derselbe von der Seite von Berlin oder auch schon durch den Garten gekommen sein.

Sanssouci, den 16. August 1847.

Königl. Garten-Jntendantur.

Allgemeiné

Preußische Zeitung.

Alle Post - Anstalten des Iu- und Auslandes nehmen Bestellung auf dieses Blatt an, für Berlin die Erpedition der Allg. Preuß. Zeitung: Sechren-Straße Ur. 57. Insertions-Gebühr für den Raum einer Zeile des Allg. Anzeigers 2 Sgr.

Berlin, Dienstag den 170 August

F lmmneretn

Die Ziehung der 2ten Klasse Ibster Königl. Klassen - Lotterie wird den 24. August d. J., Morgens 7 Uhr, im Zichungssaal des Lotteriehauses ihren Anfang nehmen. i 2 J

Berlin, deu 17. August 1847.

Königl, General-Lotterie-Direction.

L Angekommen: Se. Excellenz der General- Lieutenaut uud Direktor des Militair- Oekonomie - Departements, von Cosel, aus der Provinz Sachsen.

. . dia Ä Uichtamtlicher Theil. IAnl@nd

_ Provinz Schlesien. Am 12ten d. traf Se. Kaiserl. Ho- heit der Erzherzog Karl Ferdinand uuter dem Namen eines Grafen Karl von zriedeck, von der Schneckoppe kommend, und am 13ten Se. Hoheit der Herzog Gustas vou Medcklenburg-Schwerin in Warm- brunn ein.

Das Amtsblatt der Regierung zu Liegniß enthält nachste- hende Bekanntmachung:

„In Folge höherer Veranlassung bringen wir nachstehende, von cinem als Landwirh bewährten Gutsbesißer entworfene Anleitung zur Erzielung frü zeitig reifender Kartoffeln zur öffentlichen Kenntniß: Um frühzeitig, und zwar schon im Monat Juni, Kartoffeln zu haben, konservire man eine Quantität sogenannter Nieren-Kartoffeln, welhe im vorhergehenden Jahre gewonnen worden, bis zum Monat August, lege sie dann ungeschnitten in der gewöhnlichen Weise, nur mindestens noch einmal \o tief und recht weit- läuftig, in die Erde. Die Kartoffel wird noch in demselben Jahre grün und ‘wächst so weit heran, daß sie behakt und beschaufelt werden kann. Sobald der Winter eintritt, bedecke man sie, etwä so wie die Rosen ge- sbüßt werden, mit Laub, Streu und dergleichen, unter Anwen- dung einiger Reifen und Stengel. Oft hält sh bei dieser Be- deckung das grüne Kraut, zuweilen geht es theilweise, auch wohl ganz verloren, worauf es aber nicht anfommtz; nur bei außerordentlicher Kälte leiden die Kartoffeln, und es ist im schlimmsten Falle die Aussaat ver- loren. Bei einer Aussaat von vier Mégen Kartoffeln zu Anfang August fann man im Juni des folgendcn Jahres auf cine Aerndte von 48 Meyen rechnen. Die gewöhnliche Kartoffel kan auf gleiche Weise behandelt wer- den, reift aber etwa vier Wochen später, als die sogenannten Niercn-Kar- toffcln. Auch. kann man den Sáamen äus ‘der’ legten Aerndte entnehmen, indeß erlangt man bei der geringeren Keimfähigkeit in demselben Jahre nur selten noch grünes Kraut, und es tritt dani“ die Acrndtc erst Anfang Juli ein, Diese Art des Kartoffel-PaBnee dijrste : vozitgsweise für den unbe- mittelten. Grundbesiger nüplich. seit, weiler“ im Kleinen schr leicht auszu- führen is und zu dem Gewinn von Kartoffeln führt, in einer Zeit, wo die Nahrungsmittel meist theuer werden,“ /

Jn der am 10ten d. M. stattgefundênen Versammlung homöo- pathischer Aerzte in Berlin is zum Versammlungsoute für das nächste Jahr Breslau und Pr. Lobethal daselbst zum Lircktor des Ceutral- Vercins für das laufende Jahr gewählt worden.

Rhein - Provinz. Ans Koblenz vom 12. August meldet die Düss. Ztg.: „Es klingt wirklih ganz fabelhaft, wenu man er- fährt, zu wel? niederen Preisen in Folge der sich in jeder Hinsicht sehr günstig gestaltenden Aussichten auf den diesjahrigen Herbst die Winzer und Weinhändler gegenwärtig die Weine aus früheren Jahr=

gängen losschlagen, um nur leere Fässer für die diesjabrige Kreôzenz zu erhalten. So wurden kürzlich zu Ediger an der Mosel zwei GU- der 1845er ganz trinfbarer Wein, jedoch ohne die Fäßfser und nur um leßtere leer zu bekommen, zu 25 Rthlr. das Fuder verkanft, so daß hiernach die Flasche von diesem Weine niht mehr al3 2 Pfennige fostet, Auch hier wird in den Weinschenken jeßt der Schoppen Ader zu 6 Pfennigen verzapft. Nicht minder niedrig gestalten sich in Folge des überaus reichen Obstsegens die Preise des Obstes und namentlich der Aepfel, so daß in Schweig, ebenfalls an der Mosel gelegen, kürzlich der Korb Aepfel zu 25 Sgr. und die Ohm Apfelwein zu 1 Thaler verkauft worden sind, Es ist deshalb

1847-

für die hiesige Gegend gegenwärtig eine sehr willlommene Erwerbs- quelle , daß unausgeseßt beträchtliche Quantitäten unserer treff lichen Obstarten nach England gehen“, welhe von den Engländern hier zu ganz annehmbaren Preisen angekauft und täglich mit fast allen strom= abwärts fahrenden Dampfböten nah England oerschifft werden. Jn dieser Beziehung hat si um die hiesige Gegend der frühere Präfekt, Graf Lezay - Marnesia , Verdienste erworben , welcher auf jede Weije und namentlich durch Einführung der edelsten und ausgezeichnetsten Obstarten die Obstzucht in derselben auf eine früher nie gekannte Höbe zu bringen besorgt war. So verdanken wir es diesem Manne denn, wenn gegenwärtig die Engländer, troß der Nähe Frankreichs, in hiesiger Gegend große Obst - Einkäufe machen und so bedeutende Geldsummen ins Land bringen. ““ :

Jn der 14ten Sißung des Gemeinde-Rathes von Remscheid am 19. Juli kam zur Verhandlung die Errichtung einer höheren Lehr= Anstalt , und wurde ein darauf bezüglicher Saßungs=-Entwurf vorge= lesen und ín Betracht der Wichtigkeit des Gegenstandes beschloßen, diesen Entwurf fürs erste als Anlage zum Protokolle zu veröffentli= hen, um auf diese Weise der öffentlihen Meinung Gelegenheit zu geben, sih über die Nothwendigkeit und Nüglichkeit dieser Anstalt auszusprechen, und wurde demnach die Beschlußnahme auf vier Wo=

hen vertagt.

A Swinemünde, 14. Aug. Jhre Kaiserl. Hoheit die Groß- fürstin Helene traf gestern Abend 9 Uhr auf dem Schlepp - Dampf- {hi} „„Borussia““ hier ein, begab sih soglei an Bord des seit dem 30sten v. M. hier stationirten Kaijerlih rusushen Kriegs-Damps- chiffes „Kamschatka““, übernachtete daselbst und seßte heute um 14 Uhr, von der \{önsten Witterung begünstigt, auf demselben Schiff die Reise nah St. Petersburg fort.

Deutsche Bundesstaaten.

Königreich Bayern. (N. K.) Ihre Königlichen Hoheiten der Kronprinz und die Kronprinzessin werden mit dem fleincn Erb= prinzen den Herbst und die Wintermonate über in Würzburg residi= ren und in den ersten Tagen Septembers Dort einkressen. Jhre Kü= niglicben Hoheiten der Prinz und die Prinzessin Luitpold sind am 12. August von Nymphenburg nach Berchtesgaden abgereist. ,

Bei der am 11. August in München abgehaltenen Parade des Jufanterie - Leibregiments wurden 36 Maun in dem neuen Waffen- rockde vorgestellt; derselbe kleidet sehr gut und findet allenthalben in der Stadt vielen Beifall.

Königreich Sachsen. (Leipz. Ztg.) Der Stadtrath in Zwickau hat beschlossen, daß die in wichtigeren Stadt-Verwaltungs= Angelegenheiten zur Zustimmung an die Stadtverordneten mitgetheil= ten oder als Autwort auf deren Entschließungen und Anträge er= theilten Rathsbeschlüsse durch das dortige Lokalblatt zur allgemeinen Keuntniß gebraht werden sollen. Der Anfang wird mit den Be= s{lüssen derjenigen Raths-Sizung gemacht, in welcher über die in der Theuerungs-Angelegenheit von den Stadtverordneten gestellten Anträge vcrhandelt wurde.

Âm Sten d. besuchte der Staats - Minister von Falkenstein in Begleitung des Oekonomie-Raths Reuning mehrere Orte des Ober= Erzgebirges und des benachbarten Voigtlandes, in der Absicht, um sich über den Stand der Dinge in dem dortigen Gewerbsleben zu unterrichten. Der Besu hat überall freudig überrascht.

Königreich Hannover. Es ist hier nacbstehende Gene=- ral-Ordre an die Jufanterie crschienen: „Jn Berücksichtigung ‘des zwar glücklih überstandenen, jedoch in seinen Folgen noch immer fühl= baren allgemeinen Nothstandes und um den Landleuten bei der be=- vorstehenden gesegneten Aerndte jede mögliche Erleichterung und Ar= beitShülfe zu verschaffen, haben Se. Majestät der Köniz in landes= väterlicher Huld zu beschließen geruht, daß die beurlaubte Mannschaft der Jufanterie in diesem Jahre zur gewöhnlichen Herbst-Exercice nicht einkommen foll.“

S pp

England uud seine Verfassung.

Geschichte Englands von Thomas Keightley, deutsch bearbeitet von F. K. Demmler, Professor an der Königl. Kadetteu- \hule Sandhurst in England. Mit einem Vorwort von Pr. D, M. Lappenberg. Erster und zweiter Band, Ham- burg 1847, bei Laiß.

(Schluß. Vergl. Allg. Pr. Ztg. Nr. 225.)

Der ziveite, noch bedeutendere Kampf des Königthums mit der feuda- len Aristokratie, welchen die Widerseplichkeit dieser mächtig gewordenen Klasse gegen die Eingriffe des zweiten Nachfolgers Heinrich's hervortief, nahm fei- nen günstigeren Ausgang [ur die Krone, aber wohl einen solchen für das Land. Es zeigte sich in demselben die eigenthümliche politische Bildung Englands in Folge der Eroberung. Nicht wie in Deutschland, wo der Reichsadel von Hause aus so mächtig war, daß die selbstständige Entwie- lung der reicbsfürstlichen Gewalt durch feine Macht des Kaisers mehr ver- hindert werden konnte und die Zersplitterung des Ganzen in Theile herbei- führen mußte, auch nicht, wie in Frankreich, wo das Gegentheil geschah und die einzeln und zerstreut lebenden großen und kleinen Lehnsmänner den Angriffen des Königthums erlagen, waren die Barone in England so stark oder so chwach, um das Schicksal dcr Aristokraticen jener Länder zu thei- len, Durch ihre Lehnsverfassung zwei und drei Jahrhunderte später als jene systematish organisirt, hatten sie vielmehr eine feste geschlossene Kör- perschaft gebildet, welche ihren Vortheil darin fand, durch cin Königthum, das sie ins Leben gerufen hatte, geführt zu werden, welche aber auch ver- mögé ihres Corporationsgeistes und ihrer engen Verbindung unter einander den Ucbergriffen dieses Königthums siegreich sich widersegen - konnte, Jo- hann ohne Land mußte die Eingriffe in die Rechte und Freiheiten sei- ner Barone, als er das Werk seines Vaters Heinrich weiter ausführen wollte, \chwer empfinden, Besiegt von ihnen, die der Primas der Kirche, Langton, selbst anfüh1te, war er genöthigt, jenem großen Palladium der englischen Freiheit, der von dem vereinten Adel ausgesepten Magna Charta, das Königliche Siegel selbs anzuhängen und das Königthum so weit zu beschränken , daß es auf alle willkürlihe Steuer - Erhebung durch Lehnslasten , Hülfsgelder 2c. verzichtete und die persönliche Freiheit der Un- terthauen nicht anzutasten, Niemand zu verhasten und zu ächten versprach,

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„außer durch rechtliches Erkenntniß seiner Standesgenossen oder nah den Gesezen des Landes.“

Die Folgen dieses großen Aktes des Widerstandes der englischen Ba- rone gegen die Willkür ihres König'bhums leben bis auf den heutigen Tagz denn die ganze politische Entwickelung Englands, der Inhalt seiner ganzen Geschichte, ist das ungusgesegte Streben, die Bestimmungen dieser Charte vollständig ins Leben zu führen. Die Magna Charta bildet fortan das Funvament des englischen Staatslebens; sie is die erste urkundliche Bestä- tigung des altsächsischen Gewohnheitsrechts, welches durch das Geschwor- nengericht die individuelle Freiheit sicher stellte, und enthält durch tas den Unterthanen beigelegte Steuerbewilligungsrecht die erste Bedingung der Bil- dung von Parlamenten. Die (Hränzen waren festgestellt, in denen König- thum und Volk si zu bewegen hatten z es fam darauf an, daß beide dieje Gränzen auch wirklich achteten. - ;

Dies geschah aber noch lange nicht, Es lag weder in der Natur des englischen Königthums, noch in den Sitten der Zeit, sich ohne Widerstand beschränken zu lassen, und erst 1688 machte der Oranier Wilhelm dem Kampfe ein Ende, welchen 1215 Johann begonnen haite. Johann wurde abgesegt, als er die Charta widerrief und umstieß, und fein Sohn Hein- rich 111. wurde als König anerkannt. Das Volk oder die Barone, da diese noch allein das Volk ausmachien, übte von da an einen verfassungs=- mäßigen Einfluß auf die Angelegenheiten des Königreichs und sprach sich durch den Absegungsakt des vorigen Königs nach der Charta das Recht des Krieges gegen den König selbst zu, wenn dieser die einmal festgesevte Verfassung willkürlich verleßte. Unaufhörliche Kriege waren die Folge des gegenseitigen Widerstrebens der beiden Staatsgewalten. Heinrich Ul. muß zuerst die bekannten „Provisionen von Orford“, welche Simon von Mont- fort, Graf von Leicester, an der Spige des Avels ihm abnöthigt, unter- zeichnen - und, als er sih dadurch dennoch nicht binden läßt, nach der blu- tigen Schlacht von Lewens 1264 abdanken;z das Reich wird durch ein Kol- legium des hohen Adels unter Leicester verwaltet, bis Eduard 1. die Nie- derlage des Vaters in der Schlacht von Evesham 1265 rächt. Erst Eduard Ul,, dieser große Reformator aller Justitutionen Englands, sept dem Bürgerkriege ein Ziel , indem er sich zu dem Abhalten regelmäßiger Parlamente entschließt und mit der Anerkennung der Volksrechte deren Un- verleplichkeit ausspricht. Seine zahlreichen Kriege auf dem Kontinent zur

Erhaltung Guyenne's gegen Philipp den Schönen , in der Bretágne, in

Wales, in Schottland, welche Länder er eroberte und dem Neiche cinver- leibte, machten ihn von den Steuerbewilligungen des Volîës abhängig, und für die Subsidien, welche dasselbe der Krone gewährte, erhielt es die Bestä- tiguag seiner nationalen Freiheiten. Die Geschichte das englischen Parlaments nimmt ihren Anfang.

Die Parlamente entstanden aus dem Associationsgeiste der fendalen Klasse und übertrugen diesen Geist allmälig auch auf die übrige Bevölke- rung des Neichs. Sie vereinigten in sh nach und nah die gesammte Krast und den Willen aller derjenigen, welche zahlen konnten, welche Macht oder Reichthum besaßen, zuerst die großen Barone und die hohe Geistlich- feit, dann den niederen Adel und die Lehnspslichtigen der Grafschaften, end- lih die Städte und Burgslecen, Bis zu Heinrich 111. bestanden sie nur aus den Baronen und bildeten einen Rath der feudalen Großen. Um ihren Widerstand gegen die Krone zu verstärken, verbanden diese 1258 sich zu Oxford mit den Rittern der Grafschasten, und Leicester führte dann 1265, um sich das Volk zu gewinnen, auch Abgeordnete der Städte und Burg- flecken ein. Der hohe Adel, durch die sogenannte Gentry und die städtische Bevölkerung verstärkt , begann jeßt durch eine berathende und aristokratische Regierung die Nation zu leiten, deren Mitwirkung und Beistand er aufrief, indem er ihr Gelegenheit gab, ihre Wünsche zu äußern.

Die Städte entwickelten in England sich viel langsamer als auf dem Kontinent, wo die Römer solche bereits gegründet hatten und im Laufe der Zeit sich chon früh ein Bürgerthum mit eigenthümlicher republikanischer Ver- fassung bilden konnte. Das Bürgerthum in England fand entweder in der Krone oder in der feuvalen Aristokratie eine zu starke Gewalt, um solche Ansprüche, wie die Städtebewohner Flanderns, Deutschlands, Ztaliens, gel- tend zu machenz es blieb der bestehenden Gewalt unterworfen und ent- wickelte sch nur auf Grund bestimmter ihm gewährter Freibriefe und Cor- porations - Charten. Dem Ruf, ins Parlament zu treten, folgte es nur höchst ungern, denn es hatte dort anfangs feine init Jnteressen wahrzu- nehmen, Pnbétn nur Geld zu geben. Aber die Betheiligung aller Klassen des Volks an den öffentlichen Angelegenheiten bildete die bequeme Form aus, unter welcher später die Freiheiten Englands Gestalt und Dauer ge- wannen. Denn da die drei Stände zuerst in getrennten Versammlungen beriethen, die großen Barone aus eigenem Recht und eigener Machtvoll- fommenheit als direkte Vasallen der Krone, welcher sie Rath und Beistand schuldig waren, die. Gentry und die Städte dagegen durch gewählte Abge-