1847 / 232 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

u A. . M it d m ranzo} [4 Alexandrien, 1. A g- ( 3 ) l e f isch n

fbote von M 9 v. - wagt e pri Dampfbo Vice-König au p schild hier angelangt, Lei pólte als Grund dieser ANERMaTIEEN mendste empfangen. fte vermuthen, allein es scheint, daß diese n Hierherkunft Sg 9 von dem Baron selbst ausgesprochenen E feinen auderen 0 einer Reise nah Ober - Aegypten bis zur zweite hat, nämlich de scha stellte Herrn von Rothschild zu diesem Be- ite. nes Dampfboot zur Verfügung; er. ist E Abend bo! “tadíra abgereist; in seiner Gejellschaft befindet sih der franzö- na Denéral von Ferneckd. Außerdem is mit dem österreichischen aas fboot Baron Johann von Müller aus Stuttgart hier ange- Hat; er beabsichtigt eine wissenschaftlihe Reise nach Dongola, Carthun, und wahrscheinli aus nah Abyssinienz; er jeßt heute ¡ne Reise nah Kahira fort. i Abend seine Res der Grundsteinlegung des Nildamms hat der Vice-König eine Medaille prägen lassen, welche dur den Minister Artim Bey allen hier residirenden europäischen Konsuln in Gold zu=- wurde. : E : _ gester Nil steigt nun regelmäßig, jede Befürchtung ist beseitigt. Wir haben dieses Jahr an einer außerordentlichen Hiße zu leiden,

La Plata - Staaten.

London, 14. Aug. Das Schiff „Priscilla““ hat Nachrichten aus Montevideo vom 10. und Buenos Ayres vom 6, Juni überbracht, Einem Berichte, zufolge hatten die Bemühungen des Lord Howden und Herrn von Walewski zur Herstellung des Friedens bis dahin nichts gefruhtet, und man glaubte, ihre Mission werde ohne Erfolg bleiben, wenn sie niht jedes Verlangen des Difktators Rosas befriedigen; ja, man wollte sogar wissen, Leb- terer habe damit debütirt, mehrere Millionen Dollars als Ent- schädigung für die Wegnahme der argentinischen Escadre von England und Frankreich zu fordern, Als Beleg für die ge- ringe Aussicht auf Herstellung des Friedens wird erwähnt, daß in Buenos - Ayres der Werth des Papiergeldes fortwährend mehr sinke.

Dieser Bericht is indeß allem Anscheine ua von einem Gegner des Diktators Rosas geschrieben. Die Morning Chronicle ent- hält dagegen Briefe aus Buenos Agres und Montevideo, denenzufolge die erstere Regierung wünscht, für künftig jedes Mißverhältniß mit der Banda Oriental zu vermeiden. Es wird daher, wie es heißt, ein besonderer Vertrag geschlossen werden, der alle die Regierung von Buenos Ayres] béteessäiben Punkte umfaßt, und die Gesandten (Lord Howden und Walewski) werden dann selbst oder an ihrer Statt die beiden Admirale, mit Vollmachten versehen, sich zum General Oribe begeben, mit diesem einen besonderen Vertrag schließen und so die Sache zu Ende bringen. Die Regierung von Buenos Ayres ijt mit dieser Form der Unterhandlung einverstanden und die Gesandten eben so zufrieden damit. General Rosas besteht nicht länger darauf, daß die Gesandten den General Oribe als rechtmäßigen Präsidenten der Banda Oriental behandeln sollen, und die Gesandten stehen ihrerseits von ihrer ersten Forderung ab, daß die Behörden von Montevideo zu dem Vertrage zugezogen werden müßten. Die Blokade ist noch nicht aufgehoben, wird es aber hoffentlih in 8 bis 10 Tagen,

Die herkulanischen Papyrus-: Nollen.

Neapel, Mitte Juli. (A. Z.) Das Znteresse für die Papprus- Rollen aus Herkulanum, welhé im Königlichen Museo Borbonico als kost- bare, für Fremde und Einheimishe fast gänzkih unzugängliche Reliquien

1668

i werdén, i bur das néuéste Werk’ des Ritters Lo-* | Sea anco RbSE S ne! D Ercolanesi“ (vol L. p. 1 u. 2) leb- haft wieder erregt worden. Nicht allein neapolitanische Gelehrte, sondern viele fremde, z. B. Göttling, Spengel, Orelli, Schüß, Petersen, Kreyssig, Hübner 2c,, machten die Papyrus nach. den von der herkulanischen Akade- mie gegebenen Erläuterungen p Gegenstand gründlicher Forschungen und bemühten sich, die bestmöglichen Erklärungen dunkler Stellen zu ge- en. Da aber den meisten die eigene Anschauung des Manuskripts un- möglih war, mußte manche wichtige und interessante Vemuthung, die sie hegten, der Oeffentlichkeit entzogen und unbestätigt bleiben. Zur Beseitigung dieses Uebelstandes soll nun Blaneo’s Werk dienen, in- dem es die genaueste Kopie und Beschreibung der von den neapolitanischen Afademifkcrn erläuterten Original-Papyren enthält, Dem Original-Text sind die dem Verfasser wahrscheinlihsten Erklärungen und Behauptungen zuge- fügt. Jeder Band enthält demnach den griechischen Text mit den Ergän- zungen der Akademiker, die verschiedenen lateinischen und italie.- ischen Ueber- sezungen, die Ueberseßungen des Herausgebers mit vielen erklärenden No- ten. Da die Arbeiten der Akademiker selbst noch nicht beendigt sind und Herr L. Blanco diesen Herren na den bestehenden Verhältnissen nicht vor- greifen kann und darf, so läßt sich über die Dauer der Herausgabe des ganzen Werks nichts genau bestinimen; dennoch bildet jeder Band eiu ab- geschlossenes Ganzes. Der erste enthält in zwei Abtheilungen 958 Seiten Oktav und isst für 4 Ducati bei dem deutschen Buchhäntler in Neapel,

Herrn Albert Detken, zu haben:

Eiscnbähnecu und Dampfschifffahrt

Hannover, 17. Aug. Die hiesige Zeitung enthält nah- stehende Bekanntmachung, die Ermäßigung der Frachtpreise anf den hannoverschen Eisenbahnen betreffend:

„Mit. Genehmigung: des Königlichen Ministeriums des Innern werden folgende Abänderungen der am 15. Oltober 1845 erlassenen Betriebs-Ord- nung behufs Ermäßigung der Fahrpreise für Beförderung Lon Sachen, vom 15. August 1847 an gerechiet bis auf weitere Bekanntiachung, auf den Königl, hännoverschen Ländes-Eisenbahnen in Anivendung ebracht werden:

1) Die Bestimntungen der Anlage A. der Betriebs - Ordnung werden, so weit sie die Anordnung der Normalsäge zur Berechnung der Güter- und Produkten - Frachtpreise betreffen, hiermit aufgehoben. -

2) Die Normalsäye zur Berechnung der Güter-Frachtpreise sollen dagegen sein: a) Für gewöhnliches Frachtgut 4 Pfennige für den Centner (100 Pfd ) und die Méile; b) für Güterfracht, deren Versendung mit den Personenzügen ausdbrücklich verlangt werden wird (Eilfracht), 8 Pfennig für den Centner und die Meilez c) für gewöhnliche Güterfracht (mit Ausschluß der Eil- fraht) in direkter Versendung von Harburg, Winsen a. d. L, und Lüne- burg nah Braunschweig oder Magdeburg, so wie von den legteren beiden Orten nah den ersteren drei Orten, findet auf den Landes - Eisenbahnen eine weitere Ermäßigung der Frachtpreise gegen die sub a bezeichnete Er- mäßigung statt. A

Die Frachtpreise, welche von den betreffenden Eisenbahn - Verwaltungen erhoben werden, betragen in ihrer Zusammenstellung, mit Einschluß der Bahnhofs - Unkosten zu Braunschweig und Magdeburg, so wie der Kosten für zollamtlihe Abfertigung in Braunschweig, für den Centner (190 Pfund): O \ Von Harburg bis Magdeburg 11 Gr, 6 Pf.

Von Harburg bis Braunschweig 7 S Von Winsen a. d, L, bis Magdeburg 10 » 11 » Von Winsen a. d. L. bis Braunschweig 6 » » Von Lüneburg bis Magdeburg 10 » Von Lüneburg bis Braunschweig 6 »

In der Richtung von Magdeburg nah Harburg, Winsen und Lüne- burg wird vorerst die Eisenbahn-Verwaltung zu Magdeburg in Centnern zu 110 Pfund die Frachten befördern, und wird diesem entsprechend der Fracht- preis für jene Richtung nach obigem Frachtsaße umgerechnet und festgestellt werden.

3) Die Gegenstände des Handels und des Verkehrs, welche unter dem Titel „Prödukte“ befördert werden, sind zur Berechnung der Fahrpreise in die Klassen 1. und 11. gestellt. Die gedruckten Tarife bezeichnen die einzel

»

nen Gegenstände, welche zu den Produkten gezählt werden, unter Angabe

| dèr Klasse, in welche sie gehören. Jn der Klasse 1. werden: Produkte zu 3

Pfennig für den Centner und die Meile und in ganzen Wagen - Ladungen auf vierrädrigen Wagen die-Ladung bis zu 72 Centner à Meile zu 18 gGr. befördert. Jn der Klasse 11. weden Produkte, jedoch nur in ganzen Wagen-Ladungen, auf vierrädrigen Wagen die Ladung bis zu 72 Centner à Meile zu 12 gGr. befördert.

4) Bei Berechming der Entfernung zwischen zweien an der Cisen- bahn- belegenen Orten, welche auf der Eisenbahn größe«« is, als auf anderem Wege, is ein angemessener Absay an der Eisenbahn - Entfer- A verfügt und danach der Fahrpreis in den erlassenen Tarifen fest- estellt.

G 5) Sobald nah Anleitung des Geseßzes vom 6. Juni d. J. der soge- nannte Zoll-Centner (1067 Pfund hannoversch) als Eisenbahn - Gewicht in Auwendung: geseßt werden wird, sollen die Frachtpreise pro Centner eine Erhöhung nicht erleiden.

Die Tarife der Fahrpreise für Beförderung von Neisegepäk, Eilgut, gewöhnlichem Frächtgut, Produkten; Geld, Equipagen und Vieh, ausfgeßellt sür jede Station und Anhaltestelle der Königlich hannoverschen Cisenbah n- Verwaltung, sind auf sämmtlichen Stationen und Anhaltestellen ausgehängt und für den Preis von 2 gGr, bei den Stations - Einnehmern und Expe- dicnten zu erhalten. e

Haunover, den 9, August 1847,

Königlich hannoversche Eisenbahn-Direction, Hartmann, Dr.“

Wie größ auch bereits das Maß von Snelligkeit sei, das män bisher durch die Anwendung der Lokomotiven auf den Eisenbahnen erreiht hat, so scheint dasselbe doch noch bedeutend überschritten wer« den zu können, So findet sich in englischen Blättern z. B, die An=- zeige, daß ein Engländer, Namens Crampton, nach einem neuen Prin- zip eine Lokomotive fonstruirt hat, deren erstaunliche Schnelligkeit uud sonstigen Vortheile vor den bisher gebrauchten Lokomotiven ganz fürz= lih mehrfahen Proben unterworfen worden sind, die auf der Nord= west-Bahn Londons stattgefunden haben. Diese Maschine, welche einige Wochen hindurch den Dienst auf dieser Linie mit einer Zeitersparniß von 20 bis 25 Min. auf 50 bis 60 (engl.) Méilen versehen hat, is neulich ganz allein, ohne Wagenzug, versucht worden, um die Größe ihrer möglichen Schnel-- ligkeit zu bestimmen. Bei dieser Probe hat sie in einer Stunde den ungeheuren Raum von 75 englischen (also etwa 16 deutschen) Meilen auf einer horizontalen Ebene durchmessen, Während dieser mit bis- her unerreihter Geschwindigkeit zurückgelegten Fahrt hat die Bewe= gung der Maschine eine stets gleihmäßige , bewundernswürdige Re- gelmäßigkeit bewiesen, auch is nicht das geringste Schwanken wahr-= genommen worden, Der Haupt - Vorzug dieser Lokomotive bestezt theils in dem Umstande, daß der Schwerpunkt des Ganzen o nie- drig wie möglih gelegt is, indem sich der Kessel kaum 2 Fuß 9 Zoll über dem Niveau der Schienen befindet, theils darin, daß fein Theil der Maschine über die Räder vorspringt. Aus mehreren Einzelnheiten, die hier nicht näher beschrieben werden kön- nen, geht hervor, daß die entferntesten Räder nux 13 Fuß von ein- aùder abstehen, während derselbe Zwischenraum bei den gewöhnlichen Lokomotiven von gleicher Kraft 16 Fuß beträgt. Als ein anderwei= tiger Vorzug is auch zu erwähnen, daß der Lokomotiv - Führer die ganze Maschine überblicken kann und nicht genöthigt is, sih unter den Kessel herabzubücken, um vorkommenden Ünregelmäßigkeiten abzu- helfen. Die Probefahrten sind daher auch so befriedigend ausgefal- len, daß die Gesellschaft der Nordwest - Bahn sofort den Bau einer Maschine nah diesem Modell befohlen hat, die an Kraft der jeßt im Bau begriffenen kolossalen Maschine für die Great - Western - Bahn gleihkommén soll.

Allgemeiner Anzeiger.

Bekanntmachungen.

[786] S tei E N

Der Gerbergeselle Jean Andressen, aus Däne- mark gebürtig, au Gens genannt, hat sih hierselbst wiederholentlihe Betrügereien zu Schulden kommen las- sen und sih der wider ihn zu verhängenden Untersu- chung durch die Flucht entzogen.

Es werden daher alle Civil- und Militair-Behörden dienstergebenst ersucht, auf den unten näher signalisirten Andressen zu vigiliren, ihn im Betretungsfalle ver- haften und mit den bei ihm sich vorfindenden Baarschaften und Effekten an die hiesigen Stadtvoigtei - Gefängnisse abliefern zu lassen.

Es wird die ungesäumte Erstattung der dadurch ent- standenen baaren Auslagen und dén verehrlichen Be- [704] I Auslandes eine gleiche Rechtswillfährigkeit

Berlin, den 46, August 1847,

Der Staats - Anwalt beim Königlichen Kriminalgericht hiesiger Residenz. Signalement.

Der Gerbergesell Andresen heißt Jean mit Vor- namen, ist 28 Jahr alt, von mitilerer Größe, hat blonde Haare , blaue Augen, gewöhnlichen Mund und Gesicht und spricht mit etwas dänischem Dialekt. Die Betklei- dung des 2c, Andressen kann uicht angegeben werden,

kludirt werden.

12 Sgr. 10 Pf. 8 Pf. landschaftl

349 5 Au f dem Gute Falkenstein in der Neumark und äuf dem Gute Diedersdorf in der Kurmark Brandenburg hafteten früher zwei von der Marwiysche Lehnsstämme, welche nah der Subhastation der Güter zum Deposito- rio dés Königlichen Ober - Landesgerichts zu Frankfurt a; d: O. gezahlt sind, und von denen am 31, März 4845 der erstere 4900 Thlr. (Viertausend Thaler) Cou- rant, der zweite 4690 Thlr. 22 Sgr. 1 Pf. Viertau- sendsehshunderineunzig haler 22 Sgr. 1 A Cou- rant betrug. Als allein Beréchtigte zu diejen Lehns- stänimen fielen! ; Alti 1) dér Major a. D. gen g Christian August rich von déèr Marwiß zu Ajchersleben, 2) der Major a. D. Heinrih Leopold von dèr Mar- wiß zu Cöln

Jui Notariats - Akten vom 13. Juni 1846 C

[809 b)

Termine:

1846 térié- n ristian â r M martoib Eöln, fa Lehnseigenschäft det öitigl, mätiliten bèivéi Ghnóstäitime atifgehobén, und sié (L. 3,) eies, vèhi E aa uft Be unterworfenes und zur Häl

äfliisidn,

edem auszuzahlendes Allodium erklärt, Nach

Vorschrift des Géseßes vom 15. Februar 1840 werden alle unbekannten Añwärter zu dem

auf den Sechsten De h Vormittags 11 Uhr,

im Justructionszimmer des Obér - Landesgerichts hier- selbst vor unserem Deputirten, Ober-Ländesgerichts-Re- ferendarius Steinhausen, anstehenden Termine ntit der Aufforderung vórgeladen, vor oder in demselben ihre Erklärung über diesen Familienshluß abzugeben, unter der Verwarnung, daß nah Ablauf des Termins der Ausgebliebene mit seinem Widerspruchsrehte wird prä-

Frankfurt a. O., den 9, April 1847. Erster Senat des Körtigl, Ober-Landesgerichts.

Nothwendiger Verkauf.

Die im Schweyer Kreise belegenen, den minorennen Gebrüdern von Marwiß gehörigen Rittergüter Lnianeck und Mszanno, von welchen erst

leßteres auf 14,134 Thlr, 21 Sgr. ih abges{chäßt sind, sollen in deùi

am 7. Februar 1848 : R Hy S auf B. der Lóeban - Zit- vor dent Herrn Obér-Landesgericht8-Asséssor Cramer L Pr r Rl “r / an hiesiger Gerichtsstelle anstehenden Termine öffentlich subhastirt werden.

Die Taren, Hypôthekenscheine und Bedingungen sind in hiesiger Registratur einzusehen,

Marienwerder, dén 8. Juli 1847.

Civil-Senat des Königl. Ober-Landesgerichts,

N S 0 9 G Unter Hinweisung auf die den Stralsundischelt Zei- tungen in extienso inserirten Ladungen vom heutigén E O Bleintee sen welche an das dem Haupt-

ann C, v. Blessingh, jet zu P , bi igen- thümlich gebbrende, aut | L Tus, LLLE belegene Allodial-Rittergut eben von demselben verkauft und dem Käufer bereits tradirt. orden, rechtsbegründete Forderungen und Ansprüche machén zu fönnen vermeinen, zu deren An- nieldung ünd Beg

ám 20, August, 10 Fentember und 1, Ofkto- bis

, Morgens 10 Uhr, vor dein Wür. ofgeticht bei Vers aben sie unter Zustimmung des eidung der am 22, Oktober “u A D Maden

iefmit aufgefordert. i wald, 16. Juli 1847.

Daïum Sis Z i, Hbfgericht von Pommern „und Rügen.

ember 1847,

dieser Bahn werden

zahlrei einfinden zu wollen,

[857 b] Loebau- Zittauer

eres auf 27,003 Thlr. D

Lt.

schrieben.

Dieselbe i den 2 von früh

cegiy c. p, welches #0 9 Thlr. 28 Sgr. baar und s 2

aubigung in einem der folgende zahlten 5 Thlr. zu gewähren.

fe von 10 % der

terung zu gewähren, kann die zweite

%, Klôt, in Lelyzig bei den

Prinz Wilhelm, Steele-Voh-

185861 winckeler Eisenbahn.

Behufs wichtiger Mittheilungen über die Eröffnung und über die Tarifsäße die Besißer von

Ad Prinz Wilhelm Eisenbahn-Actién aufge- S sordért, sich zu einer Konferenz am E23 sten, Abends 6 Uhr, bei den Herren Nathan & Ces., U, d. Linden 57, recht

tauer Eisenbahn zu lei- so stende ziveiteCin- zahlung

9., 30, September und 1. Oktober d, J.,

9 bis Mittags 12 Uhr und vou 2 bis Abends 5 Úhr allhier zu Zittau in dem Büreau dêr Loebau- Zittauer Eisenbahn-Gesellschaft unter Rückgabe der vom [788] 1. Juli a. c. datitkten Junterims-Actieu der ersten Ein-

ügen im Raypiner Kirch)piel Jung, gegen welche neue auf die sodann eingeschosse- K iches s 15 Thir. lautende ausgegeben werden, mit

a - durch Zurechnung dreimonatlicher, vom 4. Juli á. c. anhébender Zinsen von den einge-

Diejenigen Herren Actionaire, welché die Einzahlung zu obigem Schlußterminé (den 1, Oktober a. c, ¿himittags 5 Uhr) allhier üicht geltistet haben, ver- fallen in die §, 15, der Faivlen festgesezte Conveutio* nalstra i inzahlung8summe an 1 Thlr. Um den auswärtigen Herren Actiongirs eine Erleich- inzahlung au ben 2%; 2, itnd 25. Septeßbex a: c Herren Vetter & E0.,

- Dresden bei den Herren George Meuse! & Co-

ín Berlin bei den Herren N, H. Hey- mann & Co.,

welche von uns zur Atsstellung von Jnterims-Quittun-

gen ermächtigt sind, gegen deren Nückgabe an den Or-

ten, wo die Zahlung erfolgt ist, die nenen Actien in

den Tagen vom 29. September bis 4. Oftober a. e.

ausgehändigt werden sollen, geleistet werden.

Loebau, am 16. August 1847. _ S

Direktorium der Loebau- Zittauer Eisenbahn-Gesellschaft,

v, Nostiy, V. Exner.

Literarische Anzeigen.

Eisenbahn. | 5 1 o Es ih hicrditrh die a D H. Schroeder, Linden 28,

nit zehu Thaler

jede Priorítäts-Actie

wird gratis ausgegeben :

Verzeichniss der in den letzten drei Jahren er- «chienenen und einiger werthvollen älteren Werke über Bau-, Maschinen- und Ei1- senbahnkunde,

ausge- Jn der G. Bräun schen Hofbuchhandlung in Karl3-

ruhe is erschienen und vorräthig in der Amelang- hen Sort.-Buchhdlg. (R. Gärtner), Br üderstr. 11:

Darstellung und Beleuchtung der Maßregeln,

¡je Königlich Preußische und die Königlich Bel- ele D gische Régierung in Lezug auf das Thierarzneiwéjen und dié Landwirthschaft

: zu nehmen im Begriffe stehen. Herausgegeben von

Christian Joseph Fuchs, Prof: än der Großh. Bad, Thierärzneischüle zu Karlsrnhe. Preis: 10 Sgt,

Das Abonnement beträgt: 2 Rthlr. sür 4 Iahr. 4 Rthlr. - § Iahr. 8 Rthlr. - 1 Iahr. in allen Theilen der Monarchic ohne Preis - Erhöhung. Bei einzelnen Uummern wird der Bogen mit 25 Sgr. berechnet.

Me 232. E

Inhalt.

Amtlicher Theil. ; j

Inland. E: Preußen. Aerndte, Provinz Schlesien. Unruhen in Reichenbach. Rhein-Provinz. Ankunst des Prinzen Friedrich in Düsseldorf. Das neue Dampfboot „Friedrich von Schiller.“

Deutsche Bundesstaaten. Königreich Bavern, Rektorwahl in Erlangen. Königreih Sachsen. Bekanntmachung wegen der Ge- traide-Einfuhr aus Böhmen. Klöppelschule in Geier. Großher- zogthum Hessen und bei Rhein, Verordnung wegen der Aufsicht auf Backwaaren. Herzogthum Braunschweig. Ausfall des Woll- marktes. Große Dürre, Die Kartoffel-Krantheit.

Oesterreichische Monarchie. Mailand. Bekan"rtmachung.

Frankreich. Paris. Prinz Joinville, Zoologische Sendung ans Algier, Mehmed Alis Verzicht auf eine Reise nah Europa. Die Erklärung des Erzbischoss von Lvon. Die Jesuiten in Lyon. Schweizer-Comités. Aerndte. Bäkerei-Statistik. Kommission für das Studium fremder Militair-Kolonieen. Untersuchungen in Bezug auf die Konzession der Eisenbahn von Meaux, Wählerzahk des Scine- Departements. Vermischtes, :

Großbritanien und Jrland. London. Die Fahrt der Königin nach Schottland. Die Wahlen. Der Zusammentritt des Parla- ments. Angebliche Friedens-Unterhandlungen zwischen Mexiko und den Vereinigten Staaten.

Schweiz. Kanton Bern. Tagsaß"ng.

talien. Turin. Berichtigungen.

Gerichts-Verhandlungen wegen der polnischen Verschwörung.

Handels: und Börsen-Nachrichten,

Zur vaterländischen Geschichte, Gesellschast naturforschender Freunde. - -- Oedenburg. Die Versammlung der Naturforscher neus

Beilage,

Amtlicher Theil.

Se. Majestät der König haben durch Allexhöchsten Erlaß vom 20sten d. M. für die Dauer einer in die Kaiserlich österreichischen Staaten unternommenen Reise Sr. Königl. Hoheit dem Prinzen L MORSAE die obere Leitung der Staatsgeschäfte zu übertragen geruht.

Se, Majestät der König haben Allergnädigst geruht :

__ Dem Garnison-= Auditeur Stohmann zu Mainz und den Di- visions-Auditeuren Gesevius bei der 10ten, Gallus bei der 6ten, Becker bei der 1sten, Brandt von Lindau bei der 14ten und Noack bei der 8ten Division den Justizraths-Titel zu verleihen.

Der bisherige Ober-Landesgerichts-Assessor Schmied el zu Ra= tibor ist zum Justiz= Kommissarius bei den Gerichten des landshuter Kreises, mit Anweisung seines Wohnsißes in Landshut, und zugleich zum Notarius im Departement des Königlichen Ober - Landesgerichts zu Breslau, vom 1. September d. J. ab, ernannt worden.

Angekommen: Der General - Postmeister von Schaper, von München.

Preußische Zei

Allgemeine

Berlin, Sonntag den 22 August

Uichtamtlicher Theil.

Inland,

__ Provinz Preußen. Ans Tilsit vom 13. August schreibt die Ztg. f. Litth. n. Ma \. : „Unsere Aerndte hat begonnen und ist theilweise sogar schon beendigt. Wie der gute Stand der Saaten im Frühjahre und die günstige Witterung der leßten Monate mit Sicherheit erwarten ließ, wird sie eine überaus segensreihe und eben=- sowohl in Bezug auf Quantität als Qualität ausgezeichnete. Nament- lih liefert der Roggen einen vorzugsweise reihlihen Ertrag, wie man sih eines solchen seit vielen Jahren nicht erinnern kann ; der Weizen hat in Folge der heftigen Regengüsse, die ihn überoll mehr oder weniger gelagert haben, etwas gelitten, wird jedoh immer noch den Crtrag eines Durchschnittsjahres bei weitem übersteigen. Auch die Sommer - Saaten versprechen - eine verhältnißmähige gute Aerndte, Jm Gegensaße hierzu müssen wir leider berichten , daß auch bei uns, wie in den übrigen Kreisen der Provinz, die Kartoffel- franfheit sih gezeigt. Am betrübendsten lauten die Nachrichten aus der Niederung. Dort soll der größte Theil der Aerndte bercits voll- ständig vernichtet sein und einzelne Ortschaften uicht mehr den täg- lichen Wirthschaftsbedarf erhalten können; wir hoffen indeß, daß diese Berichte übertrieben sind, und daß namentlih die Spätkartoffel in Folge der warmen Witterung der leßten Wochen und des Aufhörens der plößlichen Regengüsse dech noch gut gerathen werde. Selbst wenn das aber nicht der Fall sein sollte, is ein Mangel durchaus nicht zu befürchten, da der Roggen jeden Ausfall in der Kartoffelärndte zu er- seßen im Stande is, Auch sind die Preise deelben überraschend schnell heruntergegangen. Während er vor vierzehn Tagen noch 90 Sgr. galt, wurden vor aht Tagen einige Lieferungs-Kontrakte zu 60 Sgr. abgeschlossen, und jeßt will man uiht mehr zu 50 Sgr. kaufen. ‘“

Provinz Schlesien. (Oder=Ztg.) Am 418. August is von Schweidniß ein Detaschement des daselbst stationirten Füselier- Bataillons des 10ten Jufanterie - Regiments uach Reichenbah abge- gangen, wo am Montage, den lbten d. M., die öffentliche Ruhe auf eine bedauerlihe Weise gestört worden is. Die darüber verbrei= teten Gerüchte lauten sehr widersprehendz so viel scheint indeß ge- wiß zu sein, daß diese Unruhen gegen die Bäker ‘gerichtet waren, die unverhältnißmäßig kleine Waare lieferten. Einem der Bäer, gegen den das Volk am meisten erbittert war, wurden die Fenster eingeworfen und sein Waaren = Vorrath “geplünde.t. Die übrigen Bäer lossen sogleih ihre Verkaufsstätten und verkauften von da an ein 3 Sgr.-Brod für 24, auch für 2 Sgr. Zur Verhütung fer- nerer Exzesse hat die Behörde der Stadt Reichenbach auf ihr An- suchen die obenerwähnte militairishe Verstärkung erhalten.

Nhein- Provinz. (Rh.- u. Mos. -Ztg.) Se. Königliche Hoheit der Prinz Friedrih von Preußen is am 15. August Abends mit dem leßten kölner Bahnzug von Berg = Rheinstein und seinem Aufenthalt am Ober - Rhein wieder in Düsseldorf eingetroffen.

Am 17. August um 124 Uhr passirte bei Koblenz das neue Dampfboot der Kölnischen Gesellschaft „Friedrich von Schiller““ auf der ersten Dienstreise von Köln nah Mainz. Dieses Schif, welches vor einigen Tagen auf einer Probereise das neue s{nellfahrende englische Dampfschiff, „Joseph Miller“, das achtzehn Minuten vor

ihm von Köln abgefahren war, in Koblenz einholte und ihm in Bin- gen bereits einen großen Vorsprung abgewonnen hatte, wurde in den Werkstätten der Herren Haniel u. Huyssen zur guten“ Hoffnungshütte

3 Insertions-Gebühr für den . Raum ciner Zeile des Allg. Anzeigers 2 Sgr.

Alle Post - Anstallen des In- und Auslandes nehmen Bestellung auf dieses Blatt an, für Berlin die Erpedition der Alg. Preuß. eitung: Behren-Straße r. 57.

1847.

in Ruhrort erbaut, ist 200 Fuß lang und fährt nicht allein sehr nell, sondern au ausgezeichnet ruhig. Ein zweites, ganz ähnliches Schiff, „Göthe“, stcht noch auf den Werften der gedachten Erbauer zu Ruhr-- ort und soll erst in einigen Monaten vollendet werden.

Deutsche Bundesstaaten.

Königreich Bayern. Am 11. August wurde in Erlangen der ordentlihe Professor der Theologie, Pr. Hosmann, mit 16 Stim- men zum Rektor der dortigen Universität gewählt, 13 Stimmen er- hielt der ordentliche Professor der Medizin, Dr. Heyfelder; das Wahl=- Kollegium bestand aus 34 Personen,

Königreich Sachsen. Das Ministerium des Jnnern macht bekanut, daß, in Folge bezüglicher Anträge der Königl. sächsischen Regierung, von Seiten der aiserl. österreichischen gestattet worden ist, daß dasjenige Getraide, welches bis zu dem 3lsten v. M. von dem auf die Monate Juni und Juli früher nahgelassenen Ausfuhr- Quantum von zusammen 100,009 niederösterreichishen Meben zum Cxporte aus Böhmen nah Sachsen nicht gelangt ist, im Laufe des jebigen Monats August und bis zum Schlusse desselben noch nah Sachsen eingeführt werde. ;

Ju dem so sehr bevölkerten und dur Krankheit und Arbeits= Mangel in der lebten Zeit hart betroffenen Städtchen Geier is von dem Apotheker Wiemann unter Leitung seiner Gattin eine Klöppel Squle errichtet worden, welche im Beisein des Stadtrathes, - der Geistlichkeit, der Stadtverordneten und des daselbst bestehenden Hülfs- Comités am 19. Juli unter den gewöhnlichen Feierlichkeiten erössnet

wurde.

Großherzogthum Hessen und bei Nhein. (Hess. Ztg.) Jn Darmstadt ist nachstehende freisräthlihe Verfügung, die Aussicht über Backwaaren betressend, erlassen worden: „Um eine möglichst gründliche Prüfung der für jede nächste Woche deklarirten Preise der Bäckerwaaren , so wie der Güte derselben und der dazu

verwendeten Mchlmischung, herbeizuführen, hat man sich veranlaßt ge=-

sehen, mehrere ehrenwerthe und. unparteiische und mit den hierbei zux Sprache fommenden Verhältnissen vertraute hiesige Einwohner zu ersuchen, sich wöchentlich dieser Prüfung und der etwa O Begutachtung zu unterziehen und zu diesem Zwecke auh, nah Be= fund, unter ihrer Leitung Backproben vornehmen zu. lassen.“

Herzogthum Braunschweig. (Mgdb. Ztg.) Der nunmehr beendete Wollmarkt in Braunschweig fiel sehr schlecht aus. Die Preise der Wolle in allen Dualitäten waren sehr gedrückt und F gingen am lebten Tage noch mehr herunter, Eine große Quantität d Wolle verblieb den Produzenten. Von feinerer war sehr wenig in- | E vorhanden, wurdé aber verhältnißmäßig noch am besten be-

zahlt.

üs Die anhaltende Dürre bringt große Nachtheile. Von den Ge= müsefrüchten sind viele bereits vertrocknet. Auch die Kartoffel{rank= heit zeigt sih durch shnelles Verdorren des Krautes an mehreren Orten mit großer Heftigkeit; in der Wesergegend is sie verbreiteter als in den Jahren vorher. i

Oesterreichische Monarchie.

Mailand, 13. Aug. (Oest. Lloyd.) Das hohe Guber=. nium hat folgende Bekanntmachung erlassen : „Auf Allerhöchsten Be=- fehl wird hiermit zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß vom heuti= gen Datum (12. August) an die Transitogüter aus den Ländern jen- seits des Gotthardberges nach Ueberschreitung dieses leßteren bei ihrem

Zur vaterländischen Geschichte.

NeunBücher preußischer Geschichte von Leopold Ranke. Erster Band. Berlin bei Veit und Comp. 1847. Eine jede ernste, wissenschaftliche Beschäftigung, welchem Kreise im Reiche geistiger Forschung sie sich widmet, bildet des Menschen Juneres, \{ärft das Urtheil, führt in der Abstraction zu höherer Auffassung, veredelt die Gesinnung. Wenn die Geschichte solche Frucht, gleich jeder Wissen- chast, trägt, so hat sie vielleicht mehr, als andere, oder doch unmittel- barer die Aufgabe, alle Verhältnisse der Menschen aufzufassen, die Entwickelung der Dinge, der Gestaltungen im Leben, den Fort- ritt des menschlihen Geschlechts in den verschiedenen Staatenbil- dungen aus oft kleinen Anfängen nachzuweisen und darzustellen. Sie giebt die Anhaltepunkte, sie zeigt die Richtungen, in denen die göttliche Weisheit das Menschengeschlecht zur Vervollkommnung führt ; und wie hiernach das Studium der Geschichte Bedürfniß ist für jeden Ge- bildeten, wie der Staatômann, der Gelehrte, Jeder, der irgend an öffent- lichen Dingen Antheil nimmt, ein genaues Studium der Geschichte, theils für die allgemeine Auffassung der erhältnisse, theils für seinen besonderen Beruf und Zweck nicht entbehren kann, so ist auch die Art und Weise der eigentlichen Historiker vom Fach eine schr verschiedene, wie sie die Aufgabe, Geschichte zu studiren und Geschichte zu schreiben, sih stellen. Die Einen erzählen die Begebenheiten, wie sie einander folgen, wie eine der ande- ren sich anschließt, welche Motive den einzelnen Thatsachen zum Grunde liegenz so liefern sie den Hauptstoff und stellen den Leser bei glülicher Auffassung auf den Standpunkt, die Entwickelung der Verhältnisse selbst aufzufinden und zu übersehenz Andere erforschen ganz genau Spezielles über einzelne Gebiete, Zweige der Verfassung, der Verwaltung eines Landes, ein Feld des Geschichtsstudinms , das vielfah noch weiterer Bearbeitung harrt; noch Andere (und es ist dies wie wichtig zur Begründung und Ermittelung der Thatsachen jene oben angedeuteten Wege der Ge- schichtsforshung und als solche in sich wohl berechtigt sind, jedenfalls eine hohe Auffassung der Geschichte, als Wissenschaft) seyen bei dem Leser voraus die Kenntni der allgemeineren geschichtlichen Begebenheiten; ihrem geistigen Auge liegen die gleichzeitigen politischen Verhältnisse aller Staaten tflar vor, sie erfor chen die leitenden Ansichten, die Grund-Jdeen der Fürsten, der stimmsührenden Politiker, sie ergründen und sind ausmerksam auf eiu- zelne Erscheinungen, deren Zusammenhang sie zeigen mit dem Ganzen, und eichnen aus allen diesen Einzelnheiten, gegenüber den Verhältnissen des Auslandes, das pee e wie der gegebene Staat in jedem bestimm- m E f n L Mh steht, wie er sich entwickelt und n dieser leßteren Weise schreibt unser kenntnißrei

L, Rauke Geschichte, Alle seine Schriften Naben ree Ges E Bilder für die höhere Politik. Wir sind höchst erfreut daß R elehrte Verfasser den preußischen Staat jevt \sih zur Ausgabe gestellt hat. „Im

Anfang des achtzehnten Jahrhunderts“, heißt es ungefähr in der Vorrede, „hatte Frankreich seinen Einfluß auf die pyrenäische Halbinsel eröfsnet, Oesterreich den festen Bestand einer großen Macht gewonnen, Rußland das Uebergewicht im Norden an sich gebracht. England, mit Hol- land verbündet, jeder fremden Einwirkung erledigt, hielt die Wage des europäischen Gleichgewichts in starker Hand. Die vier großen Mächte standen einander wie cben so viele Weltkörper gegenüber, die nach eingepflanzten Geseßen ihre eigenen Bahnen beschreiben. Von den übrigen Staaten waren die einen im Kriege überwunden, die anderen von einer von außen auferlegten Verfügung betroffen; nur in Norddeutschland hatte man an den Siegen Theil gehabt und war. nicht gemeint, sich in die Bahnbewegungen der gewaltigen Nachbarn mit fortziehen zu lassen. Hier war noch ein Play für eine große europäische Selbstständigkeit; Preußen nahm ihn ein.“

Dies: Wie ward Preußen eine große europäische Macht? is das Thema, das in diesen neun Büchern preußischer Geschichte behandelt wer- den soll, von dem der erste lehrreihe und interessante Band vor uns liegt. Die Bearbeitung umfaßt die Zeit bis 1740. Die drei Bücher dieses er- sten Bandes sind überschrieben :

1) Vom Emporkommen der brandenburgisch - preußischen Macht; und umfaßt als Einleitung das deutsche Landesfürstenthum in seiner allmäligen Entwickelung zur Selbstständigfkeitz dann eine Uebersicht der älteren brandenburgischen Geschichte; Kurfürst Friedrih Wilhelm der Großez König Friedrich 1, ; die früheren Jahre Friedrich Wilhelms des Ersten bis 1725.

2) Auswärtige und häusliche Angelegenheiten Friedrich Wilhelm's |. von 1725 bis 1732, Jugendjahre Friedrich's 1. :

3) Politik und Staat Friedrich Wilhelm's 1. 1732 bis 1740,

Schon diese Juhalts-Anzeige ergiebt, daß König Friedrich Wilhelm I, seine Negierungsweise, seine politischen Ansichten, seine so höchst wichtigen Organisationen im Junern, in Heer und Verwaltung, durch welche er die Bedeutung Preußens im europäischen Staatensystem anbahnte und zu sichern suchte, die Hauptaufgabe dieses erstcn Bandes bilden. Die frühere Zeit ist fürzer gehalten, mit Recht jedoch mit eigenen Abschnitten für den großen Kurfürsten und König Friedrich 1. : t l

Ranke zeigt auf den ersten 40 Seiten, wie allmälig und immer mit kriegerischer Vefirtgung, die Alles lebendig: erhielt, zumeist im l12ten Jahr- hundert, doch au schon früher und später, die deutsche Kolonisirung und Erwerbung der Marken im Kampfe gegen die Slaven stattfand. „Die As- fanier“/, sagt er, „waren ein streitsertiges und bildsames , unaufhörlich er- werbendes und zugleich freigebiges Geschlecht, auf dessen Spuren Leben sproßte. Unter den deutschen Fürstenhäusern nahmen sie früh eine bedeu- tende politische Stellung ein.“

Unter den Hohenzollern erscheinen schr hervorragende Persönlichkeiten, „Kurfürst Friedrich 1. und seine beiden Söhne, Friedrich U. und Albrecht,

enannt Achilles, die ihm nah einander folgten, gemahnen an die sagen- haften Heroen des Alterthums, welche, aus der Ferne kommend, autochtho-

D E Se e A

nischen Stämmen Ordnung und Zucht bringen und dadurch ihre Machi begründen.“ (S, 19,) Die späteren Kurfürsten - Markgrafen waren alle ehrenwerthe Männer, voll Eifer und Bestreben, die sih den dringenden Auf-- gaben, die sie fanden, mit unermüdlicher Arbeit unterzogen. Nach der Re- formation ward Brandenburg eine Hauptstüße der neuen Lehre, Den Vor- fechtern der restaurirten katholischen Doktrin, die Alles wieder rückgängig zu machen drohte, war kein anderes Haus so widerwärtig und so im Wege, als das brandenburgische, Da geschah es im Anfang des 17ten Jahrhunderts, daß die verschiedenen Linten der fränkischen Markgrafen bald nach einander ausstarben, cine Ländermasse, wie in Deutschland seit Heinrih dem Löwen nicht zu- sammen war, Preußen, die Marken, Kleve und Jülich, vereinigten sih un- ter Ein Scepter; die geographische Ausdehnung von Gebieten, vom Nie- men bis zum Rhein, gab der Monarchie von da an ihren eigenthümlichen Charakter; Oesterreich konnte sich in die Bildung einer solchen deutschen Macht nicht finden. Aber unter Johann Sigismund und während des 30 jährigen Krieges, der die Marken auf das äußerste verheerte, blieb der Staat noch ohne europäische Bedeutung z diese errang ihm zuerst der große Kurfürst, blide genug können unseres Erachtens die großen Verdienste dieses unsterblichen Negenten gepriesen werden. Ranke sagt von ihm nach Puffendorf (S. 72): Aus seinen Zügen leuchtete eine seltene Verbindung von Ernst und Wohlwollen, Güte und Majestät. Allerdings als deutscher Reichsfürst noch immer sich fühlend, trat er selbstständig hervor in Trakta- ten und Kriegen mit Polen, mit Schweden, mit Frankreih. Er erweiterte

im westfälischen Frieden und später sein Reich. Die gesicherte Autonomie einer bedeutenden Territorialmacht, in ihrer Verbindung mit der protestan- tischen Kirchenform, war das Streben seiner Regierung, Durch helden- müthige Siege, durch kluge Cs sicherte er sein Reih nah Außenz im Junern centralisirte er die Gewalt, vernichtete die nah ihrer damaligen Stellung ihn hemmenden Verhältnisse ständischer Einrichtungen und be- wirkte, wie Ranke S. 65 richtig hervorhebt, durh Einsührung eines in- direkten Abgabensystems, der Accise, und Errichtung einer bedeutenderen stehenden Heeresmacht eine volllommene Umwandlung der Verfassung.

Es freut uns, daß Ranke von S. 97 bis 142 der Thätigkeit des viel- verkannten ersten Königs, Friedrih's 1., mehr Anerkennung gewährt, als oft geschieht. War er auch dem Vater an eingeborener nergie nit zu vergleichen, so kann man doch ihm nicht Schuld geben, daß er der Arbeit seiner politischen Lebens-Aufgabe sih entzogen hätte, Keinesweges ist der Ruhm des brandenburgischen Kriegsheeres unter ihm zurüd, egangen) es hat an den wichtigsten Ereignissen der damaligen Zeit wirksamen ntheil

enommen. Daß Friedrih die Königskrone sich aufsepte, war p ves i- her Aft großen politischen Blikes. Die hier und da unbeda lo e I rachtliebe des Monarchen, welche die Hauptstadt mit M, e, L Zeughause, mit monumentalen Denkmalen verschönte, Reiches, DajatMe hang mit der aufstrebenden politischen Bedeutung des Mell i a staats. máännische Gedanken finden sich in seinen Verordnungen für die innere Ver-

waltung, Ranke sagt S, 1373 „Auch dieser Regierung shwebten umfas-