1847 / 234 p. 2 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

Auch die rechte mmerzbank an, s urden ein Raub der brannt, von

der ganze mittleré des Marktes, vom der Kirche der

u María, wur 400 Häuser nieder efuranz - Compaguie mit 1 dadurch angerichteten Schadens dergeseßt, so wie ein

Tschernitschef,

Leitung dieses

Hülfscomité ua-

ist von seiner Ur- Ministeriums wie-

ist eine eiger Civil - Gouver „Minister, Fürst

Kriegs ; DE ria efehrt und hat die

laubsreise zurückg der übernommen.

Frankrei.

Der Herzog hinter einan bemüht si, ci s die französichen m er sich demnächst als General- Joinvikle fand neulich bei seinex Durchreise durch

laß so schr mit Wagen jeder Art ange-

t Mühe hiudurch gelangen konute, leider | Der vordere Postillon stürzte

ferden, ficl dadurch unter dieselben und

eich selbst leidend, stieg der Prinz doch

Vor seiner Weiterreise

r. zustellen.

von Aumale hat in den lebten der mit dem Kriegs - Minister ne genaue Kenntniß zu erlan- Besißungen im nördlichen Afrika Statthalter be-

Paris, 19. Aug. Tageu mehrere Stunde

en über Alles, wa trifft, nach welche geben wird. Prinz Z1 St. Etienne Ti Königsp üllt, daß der jeimge nur m is “e Maar gu Unfall, ch mit seinen beiden P wurde {wer [ leich aus und sorgte für die erste Hülfe. er dem Verunglückten noch 200 Der Munizipalrath von Paris hat nach lebhaften Erörterungen zur Vertheilung von Brodkarten uoch während des Mo- higen Geldmittel bewilligt, aber mit der ausdrü- Reserve - Mehlvorräthe ganz nud September an die Böker um nah den Bedürfnissen verwendet zu ihrerseits nur zu verpflichten, daß der Verwaltung zu bestimmenden

so eben die nats September nöt lihen Bedingung, daß drei Fünftel der oder theilweise in den Monaten August u ausgeliefert werden sollten, werden. Die Bäcker hätten sich sie diese Vorräthe binnen einer von Zeit iu den städtischen Magazinen wieder ergänzen wollten. 2 sich der Munizipalrath gegen die Art und Weise erklärt,

pariser Getraidemarkts angefertigt werden.

on dem gräßlichen Mord [- Praslin verübt worden aren die ersten Kriminal= el beschäftigt. Bis jeßt hat man Marshall Sebastiani, der Vater befindet si eben in Korsika, Nach dem Moniteur der Herzog und die Herzogin von Praslin am Badeort zurückgekehrt, aufs Land

Courszettel des

Alle Blätter sind heute mit Berichten v angefüllt, der an der Herzogin von Choiseu ist, Vou 7 Uhr früh bis 5 Uhr Abends w Behörden mit Verhören in dem Hot noch keine Spur von dem Mörder. der Ermordeten, parisien waren Dienstag Abend gegen 9 Uhr von einem Wiederabreise Da sie längere Zeit von Pa- ihrer Ankunft den meisten ihre Freunde und Verwandten zu besuchen Sie hätten

Tage in Paris zu verweilen, ris entfernt gewesen, hätten sie bei ihrer Dienstboten erlaubt, und bis zum folgenden Tage von Hause wegzubleiben. daher nur zwei oder drei Leute um sih gehabt. Nachdem sie ihre Kinder gesehen, wären Beide, der Herzog und die Herzogin, in ver-

gegangen. - Auch die Dienerschast habe sich,

von der Reise ermüdet , bald schlafen gelegt , und so sei Alles still

Die Gazette des Tribunaux und die Patrie sagen

1 ihrem Gemahl sprechen sie nicht) sei von

andsit, angekommen und habe nur eine

den folgenden Tag aber mit dem Herzoge sen wollen, wohin sie hon einen Theil ih-

Die Zeitungs - Berichte mel-

\{hiedene Zimmer zu Bett

dagegen, die Herzogin (vo! Scchloß Praslin, ihrem L Nacht in Paris zubringen, zusammen nah Dieppe rei rer Dienerschaft vorausgeschickt hätten. den übereinstimmend, daß gegen halb 5 Uhr Morgens eine Kammer- heftiges Läuteu einer Glocke geweckt (s. dagegen unten nach dem Zimmer threr Herrin geeilt ür aber von innen verschlossen gefunden habe , Dienstboten gewaltsam erbrohen worden sei. ll noch geröchelt haben, aber gleich darauf verschieden sein. wäre auch die Klingelschnur blutig gewesen, An der Wand

frau, dur l das Schreiben aus Par1s),

sei, die Th mit Hülfe anderer Herzogiu \o Diesen Berichten zufolge ein Zeichen, daß die Ermordete noch daran gezogen, hätten sih ebenfalls Blutspuren gefunden , und ein umgeworfener Tisch, so wie umherliegendes Porzellau und andere Anzeicheu, hätten daß ein heftiger Kampf zwischen der Herzogin und Auf das Geschrei der Dienerschaft sei der Herzog herbeigekommen und habe si über den Leichnam seiner Gattin geworfen und ihn umarmt. eholt, aber die tiefen Halswunden hätten keine Rettung mehr mög- Nach dem Moniteur parisien hätte übrigens die ntdeckung der That ihr Leben aus=

erkennen lasseu, dem Mörder stattgefunden,

Man habe sogleih Wundärzte

ih gemacht. Herzogin erst zwei Stunden nah E gehauht, wie denn in manchen einzelnen Punkten die Berichte noch von einander abweichen.

Der Prozeß wegen der angeblichen Unterschleife in dem hiesigen Militair - Krankenhauje Gros - Saillou is vorgestern vor dem ersten Kriegsgericht dur gänzliche Freisprechung der drei Angeklagten been- digt worden,

Die Debatten in dem Aufruhr-Prozesse von Mühlhausen haben vor den oberrheinischen Assisen begonnen. Anfänglich waren 115 Per- O ije O sd os nur 32 vor den Assisen

32 vor dem Zuchtpolizeigericht zu en, die übri si |- gelassen worden. chtpolizeigeriht zu ste ie übrigen sind frei

In Lille wird die sechzehnjäbrige Hortensia Lahousse unter der

giftung ihres Vaters, ihrer Mutter und chsstt, vor Gericht erscheinen. geht so weit, da ihen Urheber die

Anklage der dreifahen Ver ihrer Schwester demnä dieser jungen Verbrecherin Geliebten als den eigentl obglei es erwiesen ist, daß ex nicht die

Bei dem Duell - Prozesse in Rouen ahre 1845 war der Gegner desselben, rryer vertheidigt worden, Er sollte au Prozesse übernehmen, welcher ihn artements wegen falshen Zeugnisses so krank, daß die. Vertheidigung Herrn Crémie diger des so eben verurtheilten d'Ecquevilley, übertrag n diesen gefällten Urtheils a

so hervortretende Rolle als Zeuge in dem

Die Ruchlosigkeit sie neuerdings ihren er Unthaten denunzirte, mindeste Kenntniß davon

nach Dusjarrier’s Tode im Beauvallon, dur Herrn ch dessen Vertheidigung bei vor den Assisen des Seine=- Herr Berryer ist dem Verthci- en worden ist, ngetragen hat,

der auf Cassation des gege Real panoe der eins E Ade Tae Y egen Ecquevilley gespielt, welcher Leßtere bekanntlid ! hen Zeugnisses zu zehnjähriger Einsperrun e Ren st, wird nun ebeufalls als falscher Zeuge vor in dem ersten Verhöre vor dem Jnstructions-Richter stellte sich atsache heraus, daß. êr eigentlih Brun heißt und ehemals den namen Baupin / : ven leuten Tagen ‘haben sich hen Eisenbahnen ereignet, der er und zwar b

verurtheilt wor- ericht erscheinen.

ei Unglücksfälle auf den F auf der Bahn àm reh- Asnières, bei welher Gelegenheit ein und’ der zweite auf dem Sthiênenwege zwi- ; on, wo einer der Aufseher von der Loko- griffen und so s{chwer verleßt wurde, daß er bald nach-

der Eisenbahnwagen - Fabrik der Gesellschaft Remery und

tén Seinë-Ufer, erfdert wurde, Etienne und L

Penceaud zu Clermont-Ferraud is au 13ten d. M. durch das Sprin= gen der Dampfmaschine eine starke Verheerung angerichtet worden. Der Heizer der Maschine wurde weit weggeschleudert, jedoch viel we- niger verleßt, als eítr anderer Arbeiter, über den fih die ganze Masse des ausströmenden heißen Dampfes ergoß.

Sn der nächsten Session der Kammern wird, wie es heißt, ein Geseb-Entwurf den Bau einer Eisenbahn von Bordeaux nah Toulouse vorgelegt werten. Die Regierung würde eine Subvxentiou von 15 Millionen gewähren.

Auch Meanx will hínter Paris und Colmar in Betreff der Wahl- Reformfeste nicht zurückbleiben. Ein solches, zu dem bereits 300 Un= terschriften ihre Beistimmung gegeben haben, wird demnächst veran- staltet werden,

Hier ist das Gerücht verbreitet, die Königin Jsabella sei mit dem festen Entschluß- von Jldefonso nah Madrid zurückgekehrt, ihre Krone niederzulegen, und befinde sih bereits unterweges nach Paris. Indessen soll nur so viel wahr sein, daß in diesen Tagen hier ein Ultimatum von Jsabella?s Haud eingegangen, worin sie 1hre Absicht, nicht läuger Königin sein zu wollen, auf das bestimmteste kundgebe.

Nach einer Zusammenstellung der Marine-Verwaltung gab es in den französischen Bagnos am 41. Januar 1845 zusammen 8964 und am 31. Dezember 1845 nur 7759 Sträflinge, \o daß eíne Vermin= derung bestand; 462 davon waren Ausländer. Es konnten 4386 der Sträflinge weder lesen noch schreiben, 2603 verstanden es unvollkom= men, 652 fertig; nur 118 hatten eine gute Erziehung genossen.

Die aus St, Quentin mit angeblih 600,009 Fr. flüchtig ge- wordenen Denouvien und Boulanger sind von ihren Verfolgern in Liverpool eingeholt worden, wo sie auf den Abgang eines Schiffes nah Nord-Amerika warteten. Sie führten 80,000 Fr. bei sich, welche in Beschlag genommen werden kounten, gegen ihre Personen ließ si jedo nichts unternehmen, da kein formelles Gesuch um ihre Aus= lieferung von Seiten der Regierung beigebraht werden konnte und die englischen Gesebe die persönlihe Freiheit so M schüßen, daß eine vorläufige Hast oder nur die Verhinderung der Abreise bis zur Beibringung des formellen Ausweises nicht zu erlangen gewesen zu sein scheint.

Die Handels - Kammer von Bordeaux hat ein Gutachten gegen das Schutz-System veröffentlicht und mißt demselben die geringe Be= deutung bei, welche die merkantilische Flotte Frankreichs im Vergleiche zu denjenigen Ländern habe, wo die Regierungen nach dem Frei- handels-System verfahren, Der Constitutionnel vertheidigt dar= auf wieder seine früher aufgestellten Behauptungen in einem langen Artikel, worin er die Beweisgründe der Handels-Kammer von Bor= deaux als nicht stihhaltig darzustellen und zu beweisen sucht, daß gerade durch die thrilweise, hinsichtlih der Schifffahrts = Jutere)jen erfolgte Aufgebung des Schuß-Systems der Verfall dieser Juteressen herbeigesührt worden sei, und daß der gänzliche Ruin der französischen Schifffahrt , selbst nah den Kolonicen und an der Küste, die ungus- bleiblihe Folge der Annahme und Durchführung des Freihandels=- Systems sein werde.

Der Bischof von Chalons hat einen Hirtenbrief veröffentlicht, worin er \cinen Pfarrern empfiehlt, Gebete für die vom Bürgerkriege bedrohte Schweiz abzuhalten und zugleich dem Himmel für die reiche Aerndte zu dauken.

Lamartine befindet sich- in Marseille, wo er ein kleines Landhaus am Meeres = Ufer gemiethet hat und daselbst den Herbst zubringen wird, um an einer Geschichte der konstituirenden Versammlung zu arbeiten.

General von Bar ist auf längeren Urlaub in Toulon ange=- fommen.

Der Marine-Minister is gestern früh nach Schloß Eu abgereist.

Es heißt, daß bei Wiedereröffnung der Schulen der Graf von Paris, wie einst sein Vater und seine Oheime, als Schüler in das Gymnasium Heinrichs IV. eintreten werde.

Vicomte Denaín, dessen angeblicher Mordversuh auf den Pair, Herrn Merilhou, seiner Zeit gemeldet wurde, wird in kurzem vor dem Affsisenhofe erscheinen. Das Ergebniß der vorgängigen Untersuchung soll die Anklage - Kammer indeß bestimmt haben, die Anschuldigung auf den Versuch einer Unterschrist-Erpressung zu beschränken und die Anklage auf Mordversuch wegzulasseu.

Die arabischen Häuptlinge aus Algerien, welhe vor einiger Zeit hier eingetroffen waren, um die Merkwürdigkeiten von Paris in Au- genschein zu nehmen, haben jeßt ihren Rückweg nah der Heimat wieder angetreten.

Man versichert, die christlichen Schulbrüder ‘hätten sich an Berrger mit der Bitte gewendet, den des an der Cäcilie Combettes verübten Mordes angeklagten Frater Leotade zu vertheidigen, Man glaubt, daß Berryer diejem Gesuch entsprechen werde.

Der Graf von Reculot, zweiter Secretair der französtshen Ge- sandtschaft in Konstantinopel, is in Paris eingetroffen.

Das Journal des Débats bemerkt in scinem Börsen - Arti- fel: „Wir richten uns seit mehreren Wochen nah den Notirungen der londoner Börse, welche, als der größte finanzielle Markt Europa's, auf die anderen Pläße cinen sehr großen Einfluß übt. So lange der Stand des Zinsfußes in England hoch bleibt, ist man wenig be- rechtigt, zu hoffen, daß er auf dem Kontinent heruntergeht, Des- wegen erwartct man mit Ungeduld das Ende der Liquidirung der großen Ankäufe, welche die englischen Kaufleute mit den amerikani- {hen für die Lieferungen von Getraide geschlossen haben, mit welchen der Ausfall der leßten Aerndten im westlichen Europa gedeckt worden ist. Die Saldirung dieser Geschäfte, welche durch das \{chüvne Wetter und die reiche Aerndte dieses Jahres zum Schaden für die Käufer ausgefallen ist, ‘bringt jeßt Handelshäuser des ersten Ranges, welche sich in zu große Speculationen eingelassen haben, in Noth. Jn Eng- land giebt man eine bedeutende Menge Bankerotte an, welche allein in dieser Ursache begründet sind. Diese Bankerotte stören die Hans dels -Verhältnisss Großbritaniens und lasten mit großem Drucke auf dem öffentlichen Kredit. Bei uns in Frankreich verzögert ferner die bevorstehende Anleihe das Steigen der Papiere.“ ,

Die französishe Reute war heute anfänglich wiederum gesucht, wurde aber gegen den Schluß auf die Nachricht, die Königin Jsabella von Spanien befinde sih unterweges ua Paris, ausgeboten, Cisen- bahn- Actien folgten ganz derselben Bewegung.

, ck/ Paris, 19. Aug. Der gräßliche Mord, welcher in der : Nacht von vergestern auf gestern an der Herzogin von Praslin, ein- ‘zigen Tochter des Marschalls Sebastiani, begangen wurde, ist bis jeßt, was den Thäter anbelangt, noch in Dunkel gehüllt, für das große Publikum wenigstens; aber es sind Gerüchte der schlimmsten “Art allgemein in Umlauf, welche sogar hon von der 6 Anlah Lieste “vorstehenden Zusammenberufung des Pairshofes aus Anlaß dicser ¿Mordthat \prehen. Jh habe nicht nöthig, erst näher den Schluß

‘anzudeuten, welcher daraus zu ziehen wäre, wenn dieses Ge-

rüdht rch die Thatsache seine Bestätigung erhalten sollte. -

daß der Gemahl der Ermordeten, der Herzog von raslin, Pair von Frankrei und Ehreg-- Kavalier der Herzogin von Orleans, auf Befehl des General - Pxokurators, Herra ngle, und drs hu unterstüßenden Justruetions-Richters Legonidet, welche gestern einen großen Theil des Tages hindurch mit Vornahme der ersten Untersuchungen und Verhbre heshäftigt waren,

in Haft gebraht worden is, Das gleiche Schicksal hat die neistent Leute vom Dienst im Hause, wo das Verbrechen begangeit wuüicr, getroffen. Auch gegen cinen der Dienstleute, einen geborenen Korsen, sollen sehr dringende Verdachtsgründe sich erhoben haben, wo uicht selb der Thäter, doch der Mithelfer zu der Mordthat gewesen zu sammelten Jndizien scheinen jedenfalls die orde zugleich beabsihtigten Raub-Anfalles nur die geringste Spur

Höchstens ließe sich,

Paris, 20. Aug. (Telegraphische Depesche.) Der Pairs-Gerichtshof ist auf den 21sten einberufen, um das Verfahren

gegen den Herzog Praslin, als Mörder seiner Gemahlin, zu bestimmen.

Großbritanien und Irland.

London, 18. Aug. Jhre Majestät die Königin ist vorgestern Abend, am sechsten Tage ihrer Reise, in Lochryau, den ersten schot= tischen Hafen, eingelaufen, nachdem sie am Sonntag den 15ten früh Milford Haven verlassen, im Laufe des Tages die Menai Straits auf dem leihteren Dampfboot „Fair9y“/ passirt und in Beaumaris übernachtet hatte. Prinz Albrecht und der Fürst von Leiningen gingen mit ihrem Gefolge bei Carnarvon ans Land und machten einen Aus=- flug nah Peurhyn Castle, dem Size des Obersten Donglas Pen= nant, während die Königin an Bord blieb. zahl von Jachten und Dampböten von Liverpool und ande ten hatte sich hier versammelt, mit Vergnü Königin und das Königliche Geschwader, die Straße, sondern um die Jnsel Menai seinen Weg nahm, wollten. Montag früh verließ die Königin Beaumaris, erreichte noch im Laufe des Vormittags die Douglas-Bai der Jnsel Man, wo wie- derum vicle Dampfböte von Liverpool fie begrüßten, und langte Abends in Lochryan an, von wo gestern früh die Fahrt nah der Mündung des Clyde fortgeseßt worden ist,

Die Times meldet, daß General Strafford in den Grafenstand und die Lords Acheson und Cremorne, so wie Sir R. Bulkelcy Philipps, airs e ) Die Erneuerung der Grafenwürde von Strassord durch die Erhebung des geuannten Generals wird die dritte sein, welhe überhaupt stat*gefunden hat. neuerte Karl II. diese Würde, indem er sie dem Sohn des auf dem Schaffot gestorbenen von Karl 1. dem Volkshasse preisgegebenen be- rühmten Grafen Strafford verlieh, zum zweitenmale geschah die Er- neuerung derselben durch die Königin Anna, welche sie cinem Ver- wandten derselben Familie ertheilte.

Ueber die irländishen Grafschafstswahlen äußert sich die Mor- A4 4 „Die‘e Wahlen sprechen noch lauter für die po= litishe Gesinnung des Landes, als die städtishen Wahlen. Aus Allem geht hervor, daß die Gefühle zu Gunsten des Widerrufs der Union oder mit anderen Worten zu Gunsten der Neigung, ein Heilmittel für die Leiden Jrlands überall eher als in England zu suchen, in die- sem Augenblick noch eben so lebendig und kräftig sind, als zur Zeit, da die Volksmassen sich bei Tcra und Mullaghmast versammelten und der Führer noch am Leben war, der die Wünsche der Nation frei und ener- Das Blatt macht hier die br h: namhaft, in j ter (größtentheils Whigs) dur Repealer oder durch Konservative mit E K a Guben verdrängt worden sind. Jm Repeal-Lager sind aber selbst zwei Par= teien: Alt Ersteres von den Mitgliedern der Familie O'Connell’s und dem größten Theile der Priesterschaft an= geführt und darum für jeßt bei den unteren Volksklassen am meisten beliebt; leßteres vielen Angriffen von seinen Gegnern ausgeseßt. Es wäre indeß cin großer Jrrthum, zu glauben, daß es nit ge- Bereits haben sie mächtige Verbündete unter der Jugend und fraternisiren leiht mit den zur Repeal bekehr= ten Konservativen, die den Einfluß ihres Reichthums der Partei zu= wenden. Der Wind der Volksgunst is jeßt gegen die Jung-Jrländer, aber ehe cin Jahr verfließt, kann er ihre Segel füllen,“

Herr Cunard hat einen Vertrag mit der Regierung abgeschlossen, durch welchen er sich verpflichtet, zwischen Halifax und Bermuda einen regelmäßigen Dampfbootdienst einzurichten und ein Dampfschiff zwi= schen Halifax und Neufundland hin=- und hergehen zu lassen.

In einem Artikel über die Wabl des Herrn von Rothschild giebt der Olobe zu verstehen, daß die Regierung in nächster Session eine Bill für die Emancipation der Juden vorlegen werde. Der Stan- dard äußert sich aufs entschiedenste gegen diesen Emancipationsplan und erklärt, daß er denselben mit derselben Energie bekämpfen werde, womit er seiner Zeit gegen die Emancipation der Katholiken aufge- treten seiz er behauptet zugleich, daß die Wahl Rothschild's zum Un=- terhaus=Mitgliede blos dur die unverschämteste Bestechung turchge- seßt worden sci, E -

Alle bis jeßt Idee eines bei dem auszuschließen. Nirgends vermochte man auch einer begangenen Entwendung wahrzunehmen. Annahme der Möglichkeit eines beabsichtigten Dieb= daß der Thäter in diesem Falle n eingedrungen wäre, sein

vorausgeseßt die stahls, die Sache etwa so erklären, etwa in das Schlafzimmer der Herzogi Suchen nah Geld , Bankbilletten oder anderen werthvollen Effekten er vielleicht dur die inzwischen erwachte und

aber ohne Erfolg blieb, gestört, durch

um Hülfe rufende Herzogin in seinem Unternehmen sich die Sicherheit seiner Flucht bedroht sah und daher, um vor der Gefahr, verrathen zu werden, sich zu sichern, den shrecklihen Entschluß der faßte und ausführte. gegen diese von einigen Seiten aufgestellte Hypot man durchaus nicht die geringste Spur von dem weichende Mörder genommen, entde er uur durch den nah den Chanps men, nach welchem zu die Fenster des Sch! gerichtet sind. Jh vermo Fenster überhaupt von den zuerst nah der Voll in das Schlafzimmer der Herzogin eingedrungenen net vorgefunden, oder ob dieselben noch verschlossen waren, keine bestimmten halten, und der Anklageakt allein, wenn es wirkli zur For= at angeschuldigtePer=- Der Garten, durch ziemlicher Tiefe

Eine unübersehbare An= ren Städ=- gungsreisenden, welche die das übrigens nicht durch

den Lärm, sie machte, Ermordung der unglücklichen Dame rere gewichtige Umstände sprechen Erstens hat Wege, den der ent- Diesen Weg konnte Elysées zu liegenden Garten neh- afzimmers der Herzogin Puulkt, ob diese bringung des Mordes Personen \chon geö}-

Allein meh cen können.

chte über den sehr wichtigen zu Pairs erhoben werden follen.

Aufschlüsse zu er Zum erstenmale er-

mulirung eines solchen gegen cine bestimmte als derTh son fömmt, vermag darüber Licht zu verbreiten. welchen der Mörder hätte und fast einem kleinen Par Elysées, führt eben der bekannt êfür Herrn Cibiel aussezungen nach den Garten gelangen un Rückweg nehmen müssen, trächtliche Rasenparticen, nehmen fonnte, o oder weniger verbrannten Grase der Gefah da \o leicht eine Spur seiner Tritte werde auffinden können, Vollbringens der That und den ersten vorliegenden ar es fast unmöglich, daß Wege oder die Blumen-

entfliehen müssen, is von f ähnli, und gerade davor, in den Champs e Architekt Visconti ein neues Haus , Mitglied der Deputirten-Kammer, auf. Allen Vor=- hätte der Mörder gerade durch diesen Bauplab in d nach vollbrachter That auch dadurch seinen Nun euthält der Garten allerdings be=- über welche hin der Mörder seinen V haltende Hibe mchr r sih auszuseßen, daß man zumal went

ning Chronicle:

hne bei dem kurzen durch die an

zwischen der Zeit des hungen eine ganze Reihe vou Stunden verflossen, wie es im Falle geschehen is. Dessenungeachtet w an manchen Stellen die mit Sand bestreuten beete im Garten betrat, und da war es son leichter, Spur seines Weges zurüdkblieb. Ein zweiter Hypothese zulä Untersuchung im Hotel selbst und n zogin und dessen Umgebungen die S n der Dame, .um dur Anziehen derselben (Hiernach schiene die Schellen herbeigeeilt | daß ein von außen e! f mit sciuem eit bedroht sah. i m sich ihrer zu entledigen, nöthig gewesen wäre, um in welhem Zustande ist uicht zu übersehen, daß bestimmtesten die if Mörder und seinem Opfer beweist, rehers widerseßt und nur ätte, is bei dem sanften hr erscheint die einzige äußersten Lebens=- der Verzweiflung zum

\chrecklihen Thatsache, daß Operation konnte offenbar von außen hereinzgedrungene erden, wo sie etwa ihren tenz dieser mußte der Natur der Sache glich ausgeführt werden; achen der Schellen, erfor= erdem viel zu gefähr= an einem Orte

gisch aussprach. denen sämmtlich die bisherigen

; E [Q s Aber man entdeckte nirgends etwas. Alt- und Jung-Jrland.

der gerechte Zweifel gegen die oben aufgestellte Imstand, daß man bei der vorgenommenen amentlih in dem Zimmer der Her= hellen festgemacht fand, jo daß die Lärm zu machen, Zeitungs-Nachricht, seien, unbe= ngedrunge=- Opfer ein=

ßt, is der 1

Bemühunge fahrdrohcud werden könnte. vereitelt wurden. Dienstboten auf heftiges Läuten der Auch if augenscheinlich, ner Dieb sih nicht auf einen langen Kamp gelassen hätte, sobald er einmal seine Sicherh wohl der Dame schnell einige Stiche versebt, u aber gewiß nicht so lange si verweilt, als den Kopf fast völliz vom Rumpfe zu aber die Ermordete gefunden wurde. Auch man herausger;ssene Haare fand, figfeit des Kampfes zwischen dem Daß die Herzogin sich der Flucht des Verb dadurch den Kampf mit ihm herbeigeführt h Charakter derselben auch uicht glaub Annahme als vernunftgemäß, daß gefahr den nöthigen Muth, ihren Angreifer und falter i ng, beweist die bereit

e Hartnäk=

lich, vielme sie nur in der

Belge.

__ Brüssel, 20, Aug. DieJudependance enthält einen Artikel über die Linnen-Fabrikate auf der belgischen Gewerbe-Ausstellung. Nachdem der Verfasser nahgewiescn, wie seit den ältesten Zeiten die Ausfuhr nach Frankreich eine der Haupt-Nahrungs-Quellen der belgischen Leinen weberei gewesen, zeigt er, wie sie allmälig durch die Anwendung der Maschinen auf die Garnspinnerei, während man troß aller Warnun- gen beim alten Systeme beharrte, gesunken, und entwirft ein trauri- ges Bild von den Folgen des Verfalls einer Judustrie, welche den sechsunddreißigsten Theil aller bebauten Ländereien Belgiens für den Bau ihres Rohstoffes in Anspruch nimmt, eines Rohstoffes, dessen auf 12,800,000 Frs. angeschlagenen Werth sie dur vielfache Bear- beitung auf 63 Millionen Frs. zu steigern wußte. Opfer“, so lautet der Bericht weiter, „welhe Belgien sich durch die Ucbereinfünfte vom 16. Juli 1842 und vom 13. Dezember 1845 auferlegt, die Verminderung des Gewinnstes der Kaufleute, die Herabsetzuug des Lohnes der Arbeiter, Alles war ohnmächtig, die Abnahme der Ausfuhr aufzuhalten. | Durchschnitte auf 4 Millionen Kilogramm belief, ist auf 2 Millionen heruntergefommen, und es ist zu befürchten, daß es dabei nicht blei= ( Es ist aus diesem Verfalle eine Krisis entstanden , welche in den leßten Jahren durch die Theurung und die Kartoffelkrankheit auf eine gefährlihe Höhe gestiegen. i D rhn um ih. S der im Jahre 1837 von der Armen-Verwaltung Unterstützten von 113,343 îm Jahre 1843 bereits auf 148,017 E und belief sich im vorigen Jahre auf 226,180 bei einer Bevölkerung von 642,660 Jn Ostflandern {wankte die Zahl der von den Ar= menkassen Unterstüßten vor 1840 zwischen 90 und 100,000; im Jahre 1846 ist diese Zahl auf 215,160 gestiegen bei einer Bevölkerung von i , Es waren davon 47,889 in den Städten und in den Dörfern unterstüßt worden. Mangel an Arbeit befanden sich Schließt man von den len, auf ähnliche Zust dem Verfalle 130,000 ansclagen. Zahl der Ge

Berechnung 5 Plane zu Werke gi s erwähnte die Schellen festgemacht ware nicht erst durch einen oder Verbrecher in dem Augenbl Diebstahl zu begehen gedach nach mit so geringem eine solche Operation ab derte jedenfalls eine gew! lih, als daß vollbracht haben recht findet. g die Schellen L le der Nacht augenblicklich 1 Unternehmens vernichten konnte, L Auseinanderseßung derselben bedürste. diesen Umständen die moralische Ueb orsichtsmaßregel mur vorher, rhältnissen des Hauses vollkommen Dies führt also nothwendig 1 Mord begangen haben ause selbst thun konnte. u mit Vornahme der erstenUn- öffentlichen Ministeriums gemacht, s erwähnten Verhaftungen des Es is noch Möglichkeit, daß ein aubourg Saint-Honore drängt haben k Jir. 55 in jener ßes Kutschenthor, oder ausge

ide vollbracht w

fwand al3 aber, wie das Festm sse Zeit und war auß in der Hast und bei Nacht el wo man uicht ganz und gar sich zu bei der geringsten f zum Läuten zu bringen un Lärm zu erregen,

alschen Bewe= der den Erfolg des „Die ungeheuren ist zu offenbar, als Zugleich erhellt

einer langen j erzeugung für

jeden Unbefangenen, daß diese V Tage und durch einen mit allen Ve Vertrauten ausgeführt werden konnte. auch zu dem Schlusse, daß, wer auch de! mag, es nur mit Hülfe von Einverstandene1 Diese Schlußfolgerungen wurden auch v tersuhungen beauftragten Organen des und darum verfügten sie die Eingang glin selb und mehrerer Dien jeder Gedanke an die

Lebtere, welche stch früher im

_ Der Pauperismus reißt in Westflandern

Herzogs von Pra dabei zu bemerken, daß Ucbelthäter von der Seite der Rue du & in das Hotel \ch eingeschlichen oder ein geschlossen werden muß.

dort seinen Haupt=-Einganç innerhalb zur Seite sonen genau überwa eingelangen könnte. bemerkt nah dem

Einwohnern. Straße, hat an welchem henden Per= Zuthun Jemand hin= e wäre cs auch unmöglich, un= gelangen, wo das E ch'afzin er ganze shrecklihe heure Sensation

Das Hotel, g durch ein große ausmeister alle ein= cht, so daß nur n

791,871 Einwohuern, fern Bei 74,439 wurde als die Ursache der Armuth nachgewiesen, und es ,992 Spinnerinnen und 22,961 Weber. leßten Angaben, welche für Westflandernu feh- ände in dieser Provinz, so kann man die unter einen = Jndustrie leidenden Arbeiter dreist guf

Auch die Sterblichkeit nimmt er sih zurüdck.

darunter 44

d die s{merzliche Theil= so allgemein l Tausenden von Armen war sie worden, und diese beklagen sation wird aber noch grô- Herzogs, Gemahls der ermor- men sein wird, was bis

zu und läßt die id In Westflandern kamen erbefälle auf 12,039 Geburten und in âlle auf nur 14,360 Geburten. , (si der Macht der widerseßen wol Modus aufre

spricht sich überall gus. Schubengel in der Noth ge llen ihren Verlust. wenn die Verhaftung des 1 Kenntniß gekom ist, Was ih noch im lebten Au eignet, die \chn Augen der Gerichts- anzen Tag hin= nd ganze Mas

: burten weit hint im leßten Jahre 14,566 St Ostflandern 15,961 Sterbefä hat“, so schließt der Bericht nerei angewandten Mechanik selben den alten Fabrications= in einem theuer erfauften Differenzial - Tar den französishen Ausweg für unsere Leinen Heute aber müssen wohl alle

£6 bleibt kein Zweifel mehr, man muß zu Die Gewerbe - Ausstellung zeugt bereits von

geehrt wär, ein rettender daher vor A

auf die Leinenspin= enz man hat neben der- thalten wollen; man hat ise die Míttel gesucht, um ewebe zu erhalten. äuschungen verschwinden. anderen Mítteln großen Reforme

deten Dame, zur_@ jeßt erst theilwe ire, bevor

erdachtsgründe zu entfeïnen, personen gegen durch bis spät sen vou Menschen vor dem Hot Theilnahme bezeigen,

ise der Fall diesen Brief schließe, is nicht ge welche sich in den ihn erhoben haben. Gestern den in die Nacht und auch heute wieder ; el versammelt, die alle die leb

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bemerkeuêwertheu Fortschritten. Au glauben wir fest, daß man an der Zukunft nicht verzweifeln darf.“

Wie zahlreich die Gewerbe-Ausstellung besuht wird, ergiebt sich aus der Angabe der Ziffer eines einzigenTages. Amvorigen Sonntag zählte man nícht weniger als 5560 Personen, welche die Ausstellung in Augenschein nahmen. Die Gesammtzahl der Besucher während einer Woche wird auf 12—13,000 geschäßt, unter diesen ungefähr 3000 Personen, welche die drei Tage wählen , an denen man zum Besten einiger Hospitäler § ör. Eintrittsgeld zahlt.

Das in Gent erscheinende Journal des Flandres theilt mit, daß die im Interesse der Baumwollen - Judustrie niedergesebte Kommission vorigen Sonnabend erklärt hat, die unter dem vorigen Ministerium ges{hlossene Uebereinkunft , wona die Staatskasse wú= entlih 150,000 Fr. den Baumwolle!:-Fabrifauten zum Fortarbeiten und Ausfuhr der Fabrikate unter gewissen Bedingungen 3 Mouate lang vorschießen sollte, sei unausführbar. s

Jn Brüssel ist jeßt in einer Kirche die Gas-Beleuchtung einge- führt, und man glaubt, daß dieses Beispiel bald in den übrigen Kir- chen der Hauptstadt Nachahmung finden wird. j

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Kauton Beru. (F. J.) Ju der Sißuug der Tagsaßung am 17. August kamen die Verhältnisse des Dappenthals wieder zur Sprache. Waadt wolle ungeachtet der vorgerückten Stunde in ÉEr- örterung dieses Gegenstandes eintreten, den es voriges Jahr tan einer umständlihen Darstellung der Tagsaßung vorgelegt habe. Waatt sei 1802 moralisch genöthigt worten, das Dappenthal an Frankreich ab- zutreten, aber 1815 sei durch Tie wiener Verträge dasselbe förmlich der Schweiz wieder zugesprochen worden. Frankreich habe zwar versucht, die Schweiz zu bewegen, auf diese Nükerstattung zu verzichten, dies sei aber nicht geschehen; Frankreich habe indessen das Dappenthal behalten, und da Frankreich seit einigen Jahren gegenüber der Schweiz von den wiener Verträgen spreche, so wäre es wohl zeitgemäß, Frankreich zu er- innern, selbst den Anfang mit Beachtung derselben zu machen, Das Dappeu-=- thal sei an sich unbedeutend, es habe jedoch militairischen Werth, be- sonders seit Errichtung des Forts des Rousses, welches formidabel sei. Waadt will daher die Aufträge des Vororts erneuern, die Rük- erstattung zu verlangen. Genf seßt besonderen Werth auf diese Au- gelegenheit, wegen der Lage des Dappenthats, tas in der Nähe sei- nes Kantons liege. Seine Justruction lautet sehr bestimmt, zu ver= langen: „daß der Schweiz endlich Gerechtigieit geleistet werde.“ Bern i} auch der Meiuung, daß man die Reclamation in feinem Falle solle fallen lassen, allein leßtes Jahr und in der jüngsten Zeit wären die Umstäude zu Betreibung dieser Angelegenheit niht sonder= lih günstig gewesen. Etustimmig werden die Vollmachten des Vor=- orts in letjäbriger Abfassung erneuert, um mit „Eifer und (Ernst‘“ die Rückerstattung dieses \{chweizerischen Gebietstheiles zu betreiben.

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_ om, 11. Aug. (A. Z) Auch das Staats-Sekretariat hak in Bezug auf die Vorgäuge in Ferrara Protest eingelegt und densel- ben in Form einer Cirkular - Note den einzelnen Gesandtschaften zu- gestellt. Die Note enthält nur eine Bestätigung des (in Nx. 232 der Allg. Preuß. Ztg. mitgetheilten) Protestes vom Kardinal= Legaten Ciacchi und die Wiederholung der als Einleitung vorgedrudck- ten Worte in etwas, jedoch nur wenig veränderter Form.

Die Allg. Ztg. enthält nachstehenden Artikel vom Po, 12. August, in Bezug auf die Vermehrung der österreichischen Be-= saßung in Ferrara :

„Der Einmarsch eines Bataillons Jufanterie und einiger Züge Husa- ren nebst einer Batterie in Ferrara hat einige römische Blätter in unge- wöhnliches Feuer verseßt, und diese wollen eine Lanze einlegen gegen den vermeintlichen, aber nirgends existirenden Feind. Und was ist an der gan- zen Sache? Ein gewöhnlicher Vorgang, den Ferrara seit 1815 schon sehr oft mit angesehen hat, ohue daß dabei eine andere Aeußerung als die der Schaulust laut geworden wäre, So scheint es auch diesesmal in Fer- rara der Fall zu sein, denn da hört màn nur Beifalls - Aeußerungen über die trefflihe Haltung der Truppen, ihr schönes [riegerisches Aussehen, namentlich der Husaren, Daß Oesterreich das Besaßzungs- recht in Ferrara hat, ist bekannt z was is nun da zu verwundern, wenn es diese Macht für gut findet, andere oder einige Truppen mehr dahin zu ver- legen? Die Citadelle vou Ferrara is so klein, daß sie kaum eín Bataillon fassen fann, die Kavallerie is gar nicht unterzubringen; was ist also natür- licher, als daß man die Mehrzahl der Truppen in der Stadt selbst unter- bringe, da schon Gesundheitsrücksichten gebieten, in jener sumpfigen Gegend und im Hochsommer überhaupt die Mannschaft nicht förmlich einzupferchen ? So war es schon in den zwanziger und dreißiger Jahren; so sind die ehemaligen Klöster St. Benedetto und St, Domenico ganz für den Zweckck der Kasernirung eingerichtet und von jeher benuyt worden, Liegt ja das österreichische Garnisons - Spital mitten in der Stadt; eben so hat der österreichische Plaß - Kommandant scine Wohnung und das Amts - Lokal mitten in der römischen Stadt und nicht auf der Citadelle. Da nun au in den chemaligen Klöstern keine brauchbaren Offiziers - Quartiere sind, so werden diese in der Stadt genehmigt, wo die Hausbesizer die Offiziere recht freundlich und zuvorkommend aufnehmen, denn die ohnchin sehr zahlreichen öden Häuser Ferrara?s tragen daun do ihren Eigenthümern einige baare Scudi ein, die ihnen willkommen sind, da die Hausmiethe gut und pünkt- lich bezahlt wird. Auch der fonstigen Einwohnerschaft bringt die vergrö- ßerte Garnison nux Nuyen, den sie reht gut zu schäßen weiß, denn die LWhnung der tausend und so viel Mann mehr kommt den Viktualien- händlern, Wirthen, Kaufleuten und Handwerkern allein zu gut. Daß da und dort Einzelne keine Wohnungen an Offiziere vergeben wol- llen, is ein unerhebliher Umstand, der überall vorkommt, da es dem freien Willen überlassen bleibt, Wohnungen zu vermiethen oder niht, Das Gegentheil hat viel öfter stattgefunden, so erst in den Jahren 1830—1832, wo \o viele Anträge von Quartier-Vermiethun- gen gemacht wurden, daß mehr als die Hälfte unberücksichtigt bleiben mußte. Ja, ein Konvent trug eine ihm zugehörige, lceerstehendec Kloster-Loïalität dem Plaß-Kommando zum Filialspital au und suchte sehr eindringend zu bewei- sen, daß das angetragene viel gesunder und vortheilhafter liege, als das bereits als Spital benußte Kloster St. Lucia. Daß nun endlich die Trup- pen einer Kriegsmacht ersten Ranges, wie Oesterreich ist, nicht so marschi- ren und in eine fremdländische Stadt einrücken sollten, wie cs die für solche Fälle genau vorgeschriebenen Regeln streng fordern, wäre höchst seltsam, und daß die Kaiserl. Truppen nach allen Regeln der Kriegskunst in Ferrara einmarschirten, beweist nur, daß im österreichischen Heere vorzugsweise muster- hafte Ordnung und Zucht herrscht.“

Turin , 14. Aug. (O. Þ. A. Z.) Die Regierung hat, ‘in Bezug auf die Plackereien, welchen die Angehörigen des Königreichs in den Kantonen Bern und Waadt ausgeseßt sind, nachsteheude Verordnung an alle Gemeinde - Vorsteher des Königreichs erlassen :

„„Die Regierung Sr. Majestät, in Kenntniß geseßt, daß die Unter- thanen Jhrer Majestät in der Schweiz immerwährend beschwerlichen Placke- reien ausgeseßt sind, und daß namentlich der Kanton Bern unsere Kutscher anhält, dessen Landesgebiet nach 48 stündigem Aufenthalte zu verlassen, und der Kanton Waadt den sardinischen Unterthanen eine geseßliche Militairtaxe auferlegt hat, erachtet als unumgänglich nothwendig, Maßregeln zu ergrci- fen, um die sich in den Staaten Sr. Majestät aufhaltenden Berner und Waadtländer gleicher Behandlung zu unterwerfen uud Vergeltungs- reht zu üben für etwaige Vorfälle gegen die anderen Kantone. Zu die- sem Zwecke hat dieselbe beschlossen, sofort ein genaues Verzeichniß aufneh- men zu lassen über alle Schweizer -Bürger, welche sich in den Königlichen Staaten aufhalten, Zudem es sich nun um Vollziehung obiger Vorschrift handelt, ersuche ich Sie hiermit, sich ein Verzeichniß aller in Jhrer Ge- meinde wohnenden Schweizer gu machen, Dasselbe soll nach beigefügtem Modell gemacht werdén und glle darin ausgesehten Andeutungen enthalten,

Jch -empfehle Fhnen ähngelegentlih, solhes mit der grb tmöglichen Ge- nauigfeit und Schnelligkeit ‘vollflfhren zu lassén, Fndéin ih mir shmeichle, Sie, durhdrungen von der Wichtigkeit solchen Aistrags, werden demselben alle Mühe und Eifer widmen, damit ja alle verlangten Andeututtgen ‘vols-

ständig verzeichnet tverden, hàbe ih tte Ehre,“

Moldau und Wallachei.

Galacz, 25. Juli. (W. Z.) Mittwoch gegen Abend bemerkte man bei völlig heiterem Himmel und bei gänzlicher Windstille iu dor weitesten Entfernung, die das Auge nur erreichen kann, gegen Bessarabien zu einen dunflen Körper, der vor diesem Lande zu lagern schien, einer \{warzen Wolke ähnlich, aus der eiu dihter Regen herabfällt. Dana wurde es lichter wie ein Schleier und daun wie ein Nebel, hinter dem man einen dunklen Körper zu sehen glaubt. Während wir noch dies Phänomen bewunderten, zog ganz in der Nähe cin anderer Alles verdunkelnder Körper vor unseren Blicken vorüber, und wir er=- fannten, daß es Heuschrecken waren, die, unsere Gegend verlassend, sich gegen Osten wendeten. Nachdem dieser Schwarm einmal über uns hinaus war, wurde es uns klar, daß das, was wir gegen Nordost für Regen- und Nebelwolken gehalten hatten, ebenfalls unzählige Schwärme von Heuschrecken gewesen waren. Tages daräuf zwischea 9 und 10 Uhr Morgens verdunkelte sih die Sonne, und das Phänomen des vorhergehenden Abends zog in entgegengeseßter Richtuhg von Süden nah Nordost. Um 2 Uhr war der Himmel ganz bewölft, und ès wurde windig. Eine halbe Stunde später wurde dié Luft noch mehr von zahlreihen Heuschrecken - Shwärmen verdunkelt , die von einèri starken Winde südlich getrieben wurdén. Es war dies aber nur dér Vorläufer eines gräßlichen Orkans, dem sie entfliehen zu wollen schienen. Ein Hageiwetter, dessen Körner an manchenStellendieGröße einesTauben=- Eies erreichten, entlud sich, und der Regen strömte so unaufhaltsäim herab, daß in weniger als 10 Minuten die Stadt einem See glich, so daß das Wasser in manchen Gassen zwei Fuß hocch stand. Dr Regen dauerte mit Unterbrechungen bis gegen halb 6 Uhr, dann tvar Alles vorüber. Der Sturm hat unsere Windmühlen zerstört. Mehr als 100 Stü Rindvieh sind im Flusse umgekömmen, und mehreère Schafe und Lämmer sind vom Hagel erschlagen worden, der auch diè Weinberge auf seinem ganzen Strich so zugerichtet hat, daß nichts als das Holz davon geblieben ist. Viele Gebäude unscrer Stadt sind bedeutend beschädigt worden, und ein altes Haus is eingestürzt. Ein armer Familienvater fand seinen Tod darin, und seiner Frau sind beide Arme gebrochen.

Eiscnbahnen und Dampfschifffahrt.

Mainz, 20. Aug. (O. P. A. Z.) Als das Dampfboot „Delphin Nr. 1“, von Frankfurt kommend, heute Abend um 6 Uhr durch die hiesige Brücke fuhr, um feine Fahrt nah Bingen fortzu- seßen, sprang plößlich der Dampfkessel, und der Maschinist, welcher sich in der Nähe befand, um auf das Kommando des Capitains diè Maschine zu dirigiren, wurde dermaßen vom siedenden Wasser über= \chüttet, ‘daß er in höchst beflagenswerthem Zustande in das hièfige Hospital gebracht werden mußte. Weitere Beschädigungen hatte däs Sprengen des Kessels nicht zur Folge, doch mußte das Boot éine Fahrt einstellen.

Handels- und Börsen- ÜAachrichten.

Berlin, den 23. August 1847. Inländische Fonds: Pfandb ief-, Kommunal - Papiere und Geld - Course.

Zf.| Brief. | Geld. |Gem. |Zzf.| Brief. | Geld. |Gew. St, Schuld-Sch. |35| 932 927 Kur- u.Nm.Pfdbr. 3 943 | Seeh. Präm. Sch. |— 917 _— Schlesische do. |35| 971 K.u. N, Schuldv. 3; 89% 1 do. Lt. B. gar. da. 3; _— Berl. Stadt-Obl, 3; 921 | Pr.Bk-Anth.-Sch —|/1065 | Westpr. Pfandbr. 37 937 2% Grossh.Posen do. |4 | 1017 Friedrichsd’er. |— 137; 3 do. do. » 03: |. DeS And.Goldm.àSth.'—| 12 |

4

1y/ “12 1 2 Ostpr. Pfandbr. 35 97 Disconto. —| 5 Pomm. do. 35 943 947

Ausländische Fonds.

do.beiHlope 3.4.S./9 | do. do. 1. Anl.|4 | do. do. 390 FL¡— de. Stieglitz 2.4 A/4 | 91% Ilamb. Feuer-Cas. 35 do.v.Rothsch.Lst.|5 do.Staats-Pr.Ánul.|— do.Poln.Schatz0O.|4 | 845 | 833 Holländ. 21% Int. 28 do. do. Cert. L. A.\9 | 96 | Kurb.Pr.O. 40Th.|— do.do.L.B. 200FI.|—| 165 | 16 Sardin,. do. 36 Fr.|— Pol. a. Pfdbr. a.C.|4 | 967 Nene Baî#.do35FI,

Fisenbahn - Aclien.

aae do. Part. 500 F1.4

Russ.Hamb. Cert. |0 | | ——- Poln. neue Pfdbr./4

21

Volleing. | Amat, Rott. 2 B, O.Schl.Lt.B, Arub. Utr. g Pts. Mgdh. Berl. Anh. A. L G. £ bz. do. Pr. B. do. Prior. do, do, erl. Hamb, % B, Rhein, Sim, do. Prior, |ch I, do. Priot. Berl. Stett. O) a f . do. v.St. gar, Bonn-Cölu. Sächs. Bayr. Bresl. Freib, Sag.-Glog. do. Prior. doe. Prior, Chem. Risa,|4 5E x St.-Vohw. Cöln- Mind. e e do. Prior. Cöth. Bernb. Thüringer. Cr. Ob, Sch. é Wilbb.(C.O.) Dresd. Görl. do. Prior. Düss. Elberf. 47 B. Zarsk. Selo. do. Prior, Gioggniiz, Quit.Bog. ; Hmb.Bergd. 4 % Kiel-Alt. % B. E Lpz. Dresd. Aash.Iastr. Löb. Zittau.. Berg. Mrk. |50 Magd. Halb |- , Berl. Anb. B./45 Magd. Leipz. Bexb. Ludw. |70 do. Prior. Brieg-Neiss.|90 N. Schl. Mk, 7 bez. do. Thür. V.|/20 do. Prior e Magd. Witt.|30 do. Prior. 24 bz. Mecklenb. |§0 Nrdb. K. Fd. Nordb. F.W.| {0 O: Schl. Lt.A G, B, Rh, St. Pr. ¡70 do. Prior. fals Starg. Pos. |50 ; (Schluss der Börse 3 Uhr.)

Bei der fortdauernden Geschästsstille neigten sich die Guurse auch heute zum Weichen, ohne dass wesentliche Vetänderungê#ü an- zugeben sind.

ICO5 bz. u G. 932 B.

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Getraide-B ericht. Am heutigen Markt waren die Preise wie folgt:

VVeizen nach Qualität von 75—85 Rthlr. i Roggen loco 44—46 RthlIr. für russischen, 99—99 Rihlr, für néuen

84/88psd. Roggen bes,