1847 / 237 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

j was was seine eigene Person betreffe; habe E Wed weden s Ver- in seinen früheren Aussagen die Mihe zu erklären. Derselbe wolle fahren Pouinski's sei psycho og ben und in dem von ihm angenom-

seine Genossen nicht fompr P ogidetrufens stören, während er für E pee ungs ebet bleibe. feolniti gebe als Grund für i

, j nungsfähigen Zustand an, in welchem er seinen Widerruf den une uanis 0 der neuesten Zeit bezeichne sid b. n Zustand des Angeklagten als bedenklich. Wenn hier- allerdings theidigung aber ein arobes Gewicht lege, #0 schlage ihre auf die it gerade in das Gegentheil um. Es sei ein früheres Beweis i welches den Zustand des Angeklagten

E / g vorhanden and ! j ärztibe, Deng benklicher Art und die Thätigkeit seines Geistes als Lt geschwächt schildere. Aus beiden Momenten gehe hervor, daß der Angeklagte in der Voruntersuchung weniger leidend gewejen, als er es dur die längere Haft geworden, und daß seine e Aussagen um o glaubhafter seien, als sie gewi} bei ungeshwähterer ( Ei esrrans ge» macht worden. Thadäus von Radonsfi führe als Grund seines Wi- derrufs an, daß das Wiederschen seiner Frau ihm als Bedingung eines offenen Geständnisses gestellt sei, und daß diese Zumuthung ihn frü- her zu falschen Aussagen bewogen habe. Es sei indessen unglaublich, daß um solcher Ursache willen ein Unschuldiger eine falsche und noh dazu so schwere Anklage gegen sich selbst mahen würde, Was die bei den anderen Angeklagten betresse, so werde ihr Wiederruf thei:s durch IR8idersprüche in den eigenen Aussagen, theils durch die Aussagen der Mitangeklagten widerlegt. Stehe somit die Thatsache fest, daß sämmilihe 5 Angeklagte an der Konferenz in Posen betheiligt ge- wesen, so seien nun nohch andere Thatsachen vorhanden, welche den einzelnen Angeklagten eine Theilnahme an der Verschwörung zur Last legten, Poninsfi habe eingestanden, daß er durch Eidschwur ciner Verbindung beigetreten sei. Diese Verbindung könne der Lage der Sache nach keine andere sein, als die bewußte Vershwörung. So- folnidi fonfurrire mit Thadäus Radonski und Bialkowski in der * Angelegenheit ‘der statistischen Notizen. Die Bedeutung dieser an sich ganz unverfänglichen Sache liege in den Geständnissen Mieros- lawsfi's, welcher ausgesagt habe, daß die Sammlung statistischer Notizen zu revolutionairen Zwecken bestimmt sei. Sofolnii habe \sch ferner am 414. Februar wieder zu der Konferenz in Posen eingefunden. Derselbe habe sich zwar damit ent- \chuldigt, daß er am 14ten nur gekommen, um abzurathen. Was solle man aber bei dem allgemeinen Leugnungssystem der Angeklag- ten noch glauben, wie solle man eine Aussage noch zu deren Gun- sten auslegen. Eine Mitwissenschaft bleibe jedenfalls bestehen. Sei nun Sofoluicki mehr passiv aufgetreten, so zeige sih dagegen Tha- dáus von Radonskfi als durchaus aktiv. Er habe Sokolnicki zur Sammlung statistisher Notizen aufgefordert, habe seinem eignen früs heren Eingeständniß nach, das Kreiskommissariat nicht abgelehnt und habe Justructionuen angenommen. Gegen Bialkowski spreche das Einsammeln statistisher Notizen, die Verbindung mit dem Agenten Elzanowski, die Theilnahme an der Heßjagdgesellshaft. Gegen ihn spreche, daß er durch Kurnatowski Mittheilungen über den Aufstand erhalten, und daß er Justructionen und eine Karte angenommen habe, Zu diesen auf synthetischem Wege zusammengestellten Anschul- digungen treten nun aber die so gravirenden Zeugen-Aussagen seiner Dienstleute. Was Anastasius Radonski betresse; \o scheine es ihm nicht unwahrscheinlich, daß in Betreff der Verbindung desselben mit Mieroslawsfi ein Irrthum obwalte. Gcgen Radonsfkfi spreche aber die Ans\age des Mitangeklagten Szaldrsfi, die frühere Aussage Sadowski?s und die sehr verdächtige Reise nah Bromberg. E Fasse er alle die 5 Angeklagten gravirenden Punkte zusammen,

so müsse er bei sciner Anklage gegen sie stehen bleiben und auf die Anwendung der geseßlichen Strafe antragen.

Handels- und Börsen-Nachrichten. Berlin, den 25. August 1847.

JInlündische Fonds: Pfandb ief-, K ommunal- Papiere und eld - Course.

.| Brief. | Geld. |Gem. Zf.| Brief. | Geld. |Gem, 93% | 92% Kur- n.Nm.FPfdbr. 34| 94%; | 947 917 e. Schlesische do, 35 - S9 | do, Li. B. gar, de.'35| 92% | Pr.Bk-Anth.-Sch— 106 93% | 923% d —— [10127 Friedricbsd'or. |—| 1334 93% 92% And.Goldm.à9th.—| 12 97 Discouto. —| 942

Ausländische Fonds.

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St. Schuld-Sch. Seeh. Präm. Sch. K.u. Nin. Schuldy, Berl. Stadt-Obl. Weestpr. Pfandbr. Grossh,Posen do. do. do. Ostpr. Pfandbr. Pomm. do.

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Poln. neue Pfdbr. 4 96

do. Part. 500 F1.4 | 817 do. do. 3090 FIL.|—| 9&7 Ilamb. Fener-Cas.|3} S867

Rnss.Hamb,. Cert. do.beiB ope 3.4.8. _— do. do. 1. Anl, doe, Stieglitz 2.4.A 947; do.v.Rothsch.Lst. 111% do.Staats-Pr.Anl.—| 855 do.Polu.SchatzO. 83% Hollän. 23% Int. 2

do. do, Cert, L. A. 96 Kurb.Pr.O. 40Th.|— do.do.L,B. 200FI. )% | Sardin. doe. 36 Fr.|—

Pol. a. Pfdbr. u.C, Jr Nene Bad. daß35FLi—

Eisenbahn - Actien.

Volleing. zt. Zf. Amst. Rôtt, 4' 101 6. O.Sechl.Lt.B.|4 Arnuh. Utz. 45 S Pts. Mgdb. 1 Berl. Auh.A. 4 117% B, do. Pr. B. [4 do. Prior. ivie do, do 5

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Berl. Hamb. 107 2 B, Rhein, Stm. |4 do. Prior. 101 6. do. Prior. |4 113% bz. u. B, f 13

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Berl. Stett. de: 6k zar, Bonn-Cöln. Süchs, Bayr. Bresl. Freib. E do. Prior. Chem. Risa. Cöln- Mind. Cöth. Bernb. Cr. Ob, Sch. Dresd, Görl Düss. Elberf. do. Prior. GiGigguitz. Hmb.Bergd. Kiel-Alt. Lpz. Dresd. } Löb. Zittau... Magd. Halb DIagd. Leipz. do. Prior. N. Schl. Mk. /4 doe. Prior |/4 do. Frior.|5 | 1025 bz. u. G, Nrdb. K. F4d./4 e O-Scbl.ILt.A/4 | 1075 G. do. Prior. |4 _—

Sag.-Glog. E de. Prior, p St.-Vohw 1 .

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do. Prior.\5 | 1004 B o Thiizae ¿ L L - 79 B. S 1045 B. 935 G. ; Quit.Bog.|; a4 % A N R ew Aaeb.Mastr.|30| 84 B.

Berg. Mrk. 50] 85), G.

Berl. Anb. B./45| 107% bez. u, B. Bexb. Ludw. |70 -— Brieg-Ne1ss.|40

do. Thür. V./20| 95 B.

Magd. Witt./30| 85% B. Mecklenb. |80 Nordb. F. W.|70| 73 B.

Rh. St. Pr. |70| 92 bz. o. G. Starg. Pos. 50] 85 B.

(Schluss der Börse 3 Uhr.)

Der Umsatz blicb bei unveränderten Coursen selir beschränkt,

70 B,

1117; B.

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1143; bz.

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90; B. 947 G.

|

1692

Getraide-B ericht.

Am heutigen Markt waren die Preise wie folgt: Weizen 75—85 Rthlr. Roggen loco russ- 44—46 Rthlr. . neuer 53—54 Rthlr, pr. Sept. (Okt. 49 Rihlr.

s Pr. April {Mai k. J. 46 Rihlr. bez. u. G. Hafer 48/52pfd. 24—28 Rihlr.

- 48pfd. pr. Frühjahr 25 Rthlr. bez. u. G. Gerste 40 Kthlr. Rapps 84—82 Ritlilr. Rübsen 82—80 Rihlr. Rüböl loco 115 Rthlr.

- Sept. F Okt. 115—7; Rihle.

- Okt./Dez. 115 Rihlr. Spiritus loco 28 Rihlr. bez.

- Sept. (Okt. 255 Rthlr.

- Frühjahr 23 Rthlr.

Das Geschäft in Getraide und anderen Produkten war heutc sehr

besclu änkt, und nur p. Frühjahr ging etwas in Roggen um.

Marktpreise vom Getraide. Berlin, den 23. August 1847.

Zu Lande: Weizen (weißer) 3 Nthlr, 15 Sgr., auch 3 Rthlr. 7 Sgr. 6 Pf. und 3 Rthlr. 4 Sgr. 3 Pf.z Roggen 2 Rthlr. 17 Sgr. 6 Pf., auch 2 Rthlr. 5 Sgr.z große Gerste 1 Rihlr, 22 Sgr. 6 Pf. auch 4 Rihlr. 21 Sgr. 3 Pf.z Hafer 4 Rihlr. 11 Sgr. 3 Ps, auch 1 Nthlr. 5 Sgr. Eingegangen sind 165 Wispel,

Zu Wasser: Weizen 3 Nthlr. 9 Sgr., auch 3 Nihlr. 6 Sgr. ; Nog- gen 2 Rthlr. 12 Sgr., auch 2 Nthlr.; große Gerste 1 Rthlr. 14 Sgr.z Hafer 1 Rthlr. 6 Sgr., auch 1 Rthlr. 3 Sgr, Eingegangen sind 62 Wi- spel 12 Scheffel.

Sonnabcnd, den 21. August,

Das Schock Stroh 7 Rthlr, 10 Sgr., auch 6 Nthlr, 15 Sgr. z Der Centner Heu 1 Nthlr. 5 Sgr., auch 27 Sgr. 6 Pf.

Stettin, 24. Aug. Roggen, russischer, in loco nah Qualität zu 36 a 38 Rthlr. zu haben, für 80pfd. p. Sept. /Olt. 40 Nthlr. zu machen, 82pfd. p. Scpt. /Oft. 45 Nihlr, und p. Frühjahr 47 Rthlr, bez.

Spiritus, in loco mit Fässern 147 % G., ohne Fässer 135 % bez, p, Sept. /Ofkt. 15 % bez. und G.

Rüböl, in loco und p, Sept. (Oft, 115; Rihlr, bez,

% Breslau, 24. Aug. Weizen, weißer nicht angeboten, 85, 90 bis 95 Sgr., gelber 84, 89 bis 93 Sgr.

Roggen 522, 59 bis 63 Sgr, Eine kleine Pest war a 47 Nthlr, pr. Frühjahr offerirt, ohne Nehmer zu finden,

Gerste 40, 44 bis 48 Sgr.

Hafer 21, 23 his 25 Sgk.

Napps in bester untadelhafter Waare war nicht angeboten, hâtte aber bis 99 Sgr. gern erlangt, andere Qualitäten 93—96 Sgr.

Winter-Ripps wurde in untergeordneter Qualität a 89 Sgr., und Sommer-Ripps eken so a 80 Sgr. verkauft.

Für die feinen Sorten Kleesaat war die Kauflust zu leßt notirten Preisen anhaltend, dagegen stellte es sich mit den übrigen Qualitäten matter.

Spiritus loco nur Kleinigkeiten a 125 u, 12 Rihlr, gehandelt, pr. Oftbr, bis Dez. 94 Rthlr.

Rüböl loco nichts gehandelt, auf Termine allgemein auf 125 Rthlr. gehalten, weshalb kein Umsay stattfand.

Die Zufuhren an unseren Getraidemarkt waren heute sehr klein, und sollte dies nur einige Tage anhalten, dann wäre eine Steigerung der Preise ungusbleiblich, Seit gestern haben wix nasses Wetter,

Rostock, 20, Aug. Im südlihen und südwestlihen Mecklenburg ist die Getraide-Aerndte größtentheils beschickt und höchst erwünscht eingescheuert, cine außerordentliche Begebenheit, da man um. diese Zeit durchschnittlich nur gewohnt war, den Noggen einzuhaben. So gesegnet nun auch die Aerndte des Winterkorns, so gut es eingebracht , so günstig die Einbringung des Sommerkorns allem Anscheiit nach folgen wird, und so schr alle (Gemüther hierfür mit Dank erfüllt sein müssen; #0 is dennoch eine Sorge geblic- ben: um die Kartoffeln. Unwiderleglich hat diese Frucht gelitten durch die Dürre und die wicder eingetretene Krankheit, Es handelt sich des- halb aber weniger um Früh-, als um Herbst -Kartoffeln, Die Früh - Kar- toffel lohnt sehr gut und hat, je früher ausgelegt, um so weniger ge- littenz wo aber die Krankheit eingetreten ist, geht, wie es scheint, und zwar aus der Erde genommen, der Verdérb rasch vor si, und daher ist, beiläufig gesagt, wenn die Aufbewahrung in Kellern geschehen soll, zur Conservation zu empfchlen, daß man cine Bretter - Unterlage auf circa 2 Fuß von der Erde machen läßt, hierauf die Kartoffeln nach zuvor geschehener gehö- riger Abtrocnung höchstens 2 Fuß hoch aufschüttet und dieselben anch dagegen schüpt, daß sie nicht unmittelbar an der feuchten Wand liegen. So weit cs jeyt damit zur Beurtheilung steht, kann man den Verlust an Früh-Kartoffeln auf cin Drittel, ausnahmsweise bis zur Hälfte der Aerndte annehmen. Mit den Spät - Kartoffeln steht es jedenfalls viel \{limmer, und es ist ein Glü, daß außerordentlich viel mehr Früh- al Spät - Kar- toffeln zur Saat ausgelegt sind,

Wir haben bereits diverse Pösthen neuen Weizen angebracht erhalten, welche. zu erniedrigten Preisen von Konsumenten genommen wurden. Die Qualität erwies sih \{ón von Farbe, und das Gewicht betrug 130 bis 135 Pfd. Die Preisc des Weizens sind von 1 Rthlr, 36 Sch. bis 2 Rthlr, zu notiren. Nener Roggen is in bereits bekannter Qualität und bei weniger Zufuhr etwas angenehmer. Preise von 1 Nthlr, 4 bis 8 Sch, Die vorgekommenen Proben neuer Gerste und von neuem Hafer waren ebenfalls gut. Preise sind von Gerste 44 Sch. a 1 Rthlr,, Hafer 40 Sch. a 1 Rthlr., Rapps 1 Rihlr, 38 a 40 Sch, Rübsen 1 Rihlr, 34 a 36 Sch,, Leinsaamen 1 Rthlr, 16 a 20 Sch, zu notiren,

Bremen, 19, Aug. Getraide. Von Weizen wurde Einiges per Achse zugeführt, was nur zu bedeuteud ernicdrigten Preisen Absaß fand. Roggen stellte sich fester, Es wurde überhaupt wenig zum Verkauf ge- bracht , sondern meistens aufgelagert, Von anderen Getraide - Sorten blieben Zufuhren klein, wie aber auch nur für den täglichen Bedarf sich Verwendung findet, Von Rapps - Saamen trafen cinige Particen ein, die aber wegen zu hoher Forderungen nicht zum Verkauf kamen. Nur eine fleine Partie is auf Lieferung begeben. Legtbczahlte Preise für Weizen 140 a 185 Rthlr.z Noggen, Ostsee - 85 a 87 Rihlr, , Odessa - 85 a 90 Rthlr.; Gerste 65 a 82 Rthlr,z Hafer 60 a 75 Rthlr.

Kolonialwaaren, Kaffee. Der Bedarf wurde zu den gebesser- ten Preisen größtentheils aus zweiter Hand befriedigt , da disponibler Vor- rath, besonders von Brasil- und Domingo-, in erster Hand mangelt, Für rohen Zu er zeigte sich allgemeine Frage, und 160 K, weißer Havana- famen zu 7 a74 Gr. und 1750 K, gelber und brauner do, zu 5% a 65 Gr. zum Abschluß. Naffinirte Waare, Was von Melis zu bekommen war, fand rasch Nehmerz ca. 7000 Brode Melis und ca, 300 Töpfe und Kisten Candies wurden umgeseßt. Jn Baumwolle nichts umgegangen. Von Thee gingen 25/4 K. Peco- und 18/8 Jmperial aus dem Markte. Für R eiß bleibt die Stimmung im Allgemeinen günstig. Das Geschäft der Woche umfaßt folgende nicht unbedeutende Quantitäten: 600 F. Carolina- zu 75 a 7% Rthlr., 800 B. Java bis zu 65 Rihlr. und 400 B. Bengal- bis zu 62 Nthlr, Von Gewürzen sind 109 S. Sumatra-Pfesfer und 75 S, Piment zu seitherigen Preisen genommen.

Honig. 50 F. westind, wurden mit 5% Rthlr. bez, | i

Taback. Umsay von nordamerikan.: 25 F. Bay-, 346 F. Ohio-, 46 F. Scrubs, 27 F. Marvland-, 3 F. Virginv-, 27 Fe Kentuck9- und 603 F. Stengel, Lager: 6861 F. Maryland-, 864 F. Virginy, 1111 F. Ken- tucky- und 1162 F. Stengel. Umsay von westind. und südamerikan.: 412 Sur, neuer Domingo-, 226 Sur, alter do., 145 Sur. Cuba-, 40 K. Seed- leaf- und 20 K. do, in Auction zum Durchschnitts-Preise pon ca. 7% Gr. 25 P. Blätter-Puertorico-, 51 P. Columbia- in Blättern, 226 Kb, Varinas- in Blättern, 154 P, Brasil- in Blättern und 37 K, Florida- in Auction zum Durchschnitts-Preise von ca. 137 Gr. Vorräthe in erster Hands ca- 1425 Sur. Havana-, ca. 3725 Sur, Cuba-, ca, 780 Sur, Domingo-, Ca. 1620 K, Scedleaf-, ca. 1100 P, Blätter-Puertorico-, ca. 180 Kb. Varinas- in Rollen, ca. 1460 Kb, do, in Blättern , ca, 1300 P. Brasil- in Blättern und ea, 190 K, Florida-, G

London, 20. Aug. Getráide, Die Zufuhren fremden Weizens und Mehls in dieser Woche sind weniger belangreih gewesen als in der jüngsten Zeit, diejenige von Hafer war gut. Von neuem englischen Wei - zen haiten wir heute Morgen einige Particen an unserem Markt, welche zu einer Preis-Erniedrigung von 1 a 2 Sh. pr. Qr. gegen die Notirungen vom vorigen Montage Nehmer fanden. Die Frage nah fremdem war ge- ring, und um Verkäufe zu bewirken, war eine ähnliche Reduction nöthig. In Gerste, Bohnen und Erbsen keine Veränderung, Hafer isst bei 1 Sh. billigeren Preisen \hwer unterzubringen, Mehl in Fässern fiel 1 Sh. pr. Faß.

Leßte Durchschnittspreise waren für Weizen 64 Sh., Gerste 29 Sh. 7 Pce., Hafer 29 Sh. 6 Pce., Roggen 35 Sh, 10 Pce., Bohnen 49 Sh. 8 Pce., Erbsen 41 Sh.

T alg, bei stillem Markt, eher billig zu kaufen.

Mit Thranesst es ohne wesenilihe Veränderung, obgleich die Zu4- fuhren davon noch im Zunehmen sind.

Die Woll-Auction hat eineu lebhaften Fortgang, und was bis jegt vorgekommen, is beinahe Alles verkauft worden. Ungeachtet das angekün- digte Quantum, sich auf 20,000 B, belaufend, so groß war, sind die be- willigten Preise doch eben so hoch, wie die, welche in der lehten Auction gemacht wurden,

Mit Jndigo is es still, und es giebt hier und da Verkäufer unte c den leiten Auctions-Preisen. Guatimala- ging ín Auction zu 3 Pce. nie- drigeren Preisen als früher ab. Cortex- zu 1 Sh. 1% Pce. a 2 Sh. 9 Pce. Sobre saliente zu 2 Sh. 9 Pce, a 3 Sh. 5 Pce., Flores 3 Sh, 6 Pce. a SSh, 11 Pee,

Zink, Die Stille im Geschäfle hält an, obschon zu 10 Pfd, St. 10 Sh, und selbst, wie man sagt, noch unter diesem Preise Verkäufer sind.

Geldmarkt, Consols seit voriger Post wenig verändert und ziemlich fest, Jn fremden Fonds geht fortwährend äußerst wenig um, und sind die Notirungen beinahe unverändert; nur mexikan. sind wieder etwas niedriger. Geld is fortwährend für beste 2- und 3-Monat-Wechsel zum Diskonto von 6 a 6% % gesucht, wie auch an der Fonds-Börse zu 55 a 65 %. Von Piastern sind Kleinigkeiten zu 5 Pce. niedriger und Silber in Barren zu % Pce. niedriger begeben. Jn zwei bis drei Wochen wird mit einem Kriegsschiffe für ca. eine Million Dollars erwartet. Jn Wechseln ging wenig um, Auf Amsterdam, Paris und Hamburg, besonders auf ersterem Plas, war wenig Papier und die Course von Amsterdam und Paris etwas besser. Porto flauer. St, Petersburg hatte kleine Geber und würde nur zu schr niedrigem Cours Nehmer finden, Eisenbahn-Actien fester, obgleich bei wenigem Umsaß,

Liverpool, 18. Aug. Baumwolle, Heute war es mit dem Ar- tifel still und am Schlusse gedrückt, bei 4 Pce, niedrigeren Preisen. Ver- fauft sind 4000 bis 5000 B., darunter 3500 bis 4000 amerikan. zu 6 a 7k Pce., 250 B. ägypt. zu 8% a 8k Pce., 200 B. Pernambuco- zu 7% a 82 Pce., 400 B, Surate- zu 47 a 55 Pce, und 409 B, Scea-Jsland- zu 13 a 15 Pce.

Vom 19, Augusst. Der Markt ist still geblieben, bei etwas nahge- benden Preisen, Verkauft circa 4000 B., als 150 B. Pernambuco - zu 7% a 8 Pce., 350 B. ägypt. zu 8% a 8% Pce., 209 B, Surate- zu 4 a 5 Pce. und 3600 B. amerikan. zu 6% a 75 Pce-

Vom 20, August, Heutiger Umsay 5000 B., 1000 B, zur Ausfuhr. Preise unverändert,

Stockholm, 417. Aug. Börsenpreise; Weizen 24 a 26 Rihlr, Gerste 413 a 14 Rthlr.,, Malz 14 Rthlr,, Erbsen 16 a 18 Rthlr., Hafer 7 Rihlr. pr. Tonne, alles R.-G. Z,.

Christiania, 17. Aug. Í trockncter Noggen wird ausgeboten zu 4 Sps. 3 12 Sch., breihige do. 17 Mk, 16 Sch.

Braila, 5. Aug. Dieser Tage wurden 400 Kilo Weizen zu 125— 200 P. verlauftz 6000 K, Mais erhielten 122 126 P. und 3000 K. Gerste ungefähr 54 P. Der Vorrath an Weizen beträgt 30,000 K. und von Gerste 6 7000 K, Cours auf Lriest 267, auf Wien 26857 Para

pr. Fle

wovon

Getraidepreise sind fortwährend flau. Ge=- 2reihige Gerste 19 Mk.

Answärtige Börsen.

Amsterdam, T Aug Niederl. wirkl. Sch, 567. 5% Span, I6.

3% do. —. Pass. —. Ausg. Pola, =—, Prouss. Pr. Sch. —. 4% Russ. Hope 897.

Antwerpen, 20. Aug.

Augsb UTZ5, 21. Aug. Bayer.

IL. Sem. 1847 695 Br. Württ. 34 2% Oblig. 89 G. :

Darmst. 50 FI. Loose 80 Br. Bad. 50 Fl. Loose v. 1840 99 Ber,

Loose 37 G. 35 % 90 6. L j Frankfurt a. M. 23. Aug. 5% Met. 1007. Bank-Act. 1934. 1933.

Stiegl. 88%. Integr. 05/7. Fo O00 L 00 do. 500 Fl. £0. A 1 S G 16 ; G31, 927, Taunus Actien 392? 352! Span, 5% 195. 194. 3% do. —. Bexb. 935. Ii. Taunus clien 902. D L Hamburg, 23 Aug- Bank-Actien 1600 Br. Engl. Russ. 1067 Br, Hamb. Berg. Actien 95 Br. Magd. Wittenb. S5! Br. Hamb. Berl. 106. 1053. Alt. Kiel 110. 1035 Glückst. Elmsh. 60 Br. Rendsb. Neum. 97 G. Kopenh. Rötkack: 70 Br. Meckl, 715. 714. i É eipzig; 24. Aug. Leipz. Dresdu. A Sächs. Bayer. S3 Br, Süchs. Schles. 1025 G. Chem. Ries. 102% Fr, Löb. Zitt. 59% Br. Magd. Leipz. 220 Br. Berl. Anb Lt. A. 1173 Br, Lt. B. 107% Be. Dess. Bank-Act. 1007 Ber. London, 20. Aug. Cons. 3% 877. É Belg. 94. 93. Nene Anl. 21, 207. 9 e S « Fi 25 î 2 Ausg. Sch. 15. 14, 23% Holl. 565. 56. 4% do. 8953. 89. Bras. 65. 83. Chuli 92. 90. Mex. 183. 187.

Zins). —.

Zins). —. Neue Anl. 16.

321 % Oblig. 935 G. do. Bank-Actien 42 % 1005. 1001.

s LA

Passive 45. F Port. —, Engl. Russ. I Peru 36. 34, Ï Paris, 21I. Aug. 5% Rente fin cour. 118. 35. 3% âo. fin cour. 76 75. Wien, 23. Aus. 5% Met. 1065. 4% du. 86. 3% do. 68 Bank- Actien 1600. Anl. de 1934 15547. de 1839 121, Nordb. 167’. Gloggn. 1215.

Meteorologische Beobachtungen.

Nach einmaliger Beobachtung,

Nachmiltags |

Morgeris D Ukr.

1847. 6 Ubr.

24. Aug: 1336,38’! Par, 336,79" Par,| 337,68" Par.|Quellwürme 7,9" B. + 10,6° R. |Flusswärme 19,0° R.

-+ 4 R. |Bodeuwärme O E. 62 pCt. AusdünstungD,009''Rhb. bezogen. |Niederschlag(!, 071’ Rb. Wüärmewechse -+ d

Abends | 10 Ubr. |

Luftdruck. « é Ls Luftwärme « »-« + 10,6 R, -{- 107 B

+ 8,3° |R| +6,0° R

84 pCt. 44 pCt. beiter. halbhbeiter. NW, W. W,

Wolkenzug -- S W. _— s : j Tagesmittel: 336 95’ Par... -+ 12,6° R... -{- 63" R... 61 pCi.

Thaupunkt.» - Dunstsättiguug -

Königliche Schauspiele. Donnerstag, 26. Aug. Jm Schauspielhause.

ments - Vorstellung: Das Tagebuch, Lustsviel in

Bauernfeld, Hierauf: Großjährig, Lustspiel in

Bauernfeld. M: Jm Opernhause. 99ste Abonuements= Vorstellung: Die Krondiamanten, komische Oper mit Tanz in 3 Ak= ten, von Scribe, Musik von Auber. Anfang halb 7 Uhr. / Zu dieser Vorstellung werden Billets zu folgenden mittleren pern -Preisen verkauft : | R den Logen des Prosceniums 1 Rthlr. 10 Sgr. 2c. Jm Königlichen Schloß-Theater zu Charlottenburg: Der Spieler. ? 6 Uhr. S E Ansa (ets iu dieser Vorstellung sind bis Freitag, Mittags 1 Uhr, im Billet-Verkaufs-Büreau des Schauspielhauses zu Berlin und am Tage der Vorstellung selbst Abends im Schloß-Theater zu Charlotten=-

burg an der Kasse zu haben. : Verantwortlicher Redacteur Dr. g. W. Zinkeisen. Im Selbstverlage der Expedition.

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27 All

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Ænitlicher Theil. ta

‘Juland. Berlin. Jahres - Bericht über die Verwaltung des Arbeits- hauses. Provinz Schlesien. Die Einführung der Wildsteuer in Breslau abgelehnt. N hein-Provinz, Waldbrände. Kriminal=- Gerichtshof in Wesel. Es E 1 ô

Deutsche Bundesstaaten. Königreich Bavern. Einberufung ei- nes außerordentlichen Landtages, Der König in der Pfalz erwartet, Die protestantische Gemeinde zu Jngenheim. p iodiiaias wegen des Maschinen-Papiers. -— Ankauf von Saamen-Kartoffeln. Königreich Sach sen. Reise des Königs und der Königin, Königreich Würt- temberg. Einberufung erfahrener Landwirthe,

Rußland und Polen, St, Petersburg. Geheimerath Nicolai,

Feankreich. Paris. Das Ereigniß im Hotel Sebastiani. Wahl- resorm-Banketts. Gegenseitigkeit in der Behandlung preußischer Schiffe, Getraide-Einfuhr. Nunkelrübenzucker, Vermischtes. Schrei- ben aus Paris. (Erstes Verhör des Herzogs von Praslin vor der Pairs- Kommission und Näheres über seinen Zustand und seine Gefangensetzung.)

Großbritanien und Jrland. London. Die Königin in Schott- land. Die Wahlen. Die Times über die Navigations-Geseße, Westindische Post. Nachrichten aus Lissabon. Vermischtes.

Belgien. Brüssel. Muelenare und Huart auf ihren Posten belassen,

Griechenland. Athen, Eröffnung der Kammern,

Gerichts-Verhandlungen wegen _der polnischen Verschwörung,

Eisenbahnen und Dampfschifffahrt. Mainz, Der Unfall guf dem Dampfboote ¡„Delphin U

Haudels- und Börsen-Nachrichten.

Leipzig. Versammlung deutscher Tonkünstler und Musiffreunde, Deden- burg. Naturforscher-Versammlung.

Béilageé. E

Kaiserliches Reskript an

* (Sy . Amtlicher Theil.

Se, Majestät der König haben Allergnädigst geruht :

_ Dem General-Lieutenant von Rohr, Commandeur der 1lten Division, den Rothen Adler-Orden erster Klasse mit Eichenlaub in Brillanten zu verleihen.

Bei der heute beendigten Ziehung der 2ten Klasse 9bster Königl. Klassen-Lotterie fiel 4 Gewinn von 2000 Kthlr. auf Nr, 43,980; 2 Gewinne zu 509 Rthlr. fielen auf Nr. 13,680 und 17,209; 4 Gewinn von 200 Rthlr. fiel auf Nr. 68,335 und 3 Gewinne zu 100 Rthlr. fielen auf Nr. 27,107. 43,074 und 61,294,

Berlin, den 26. August 1847.

Königl. General-Lotterie-Direction.

Bea ema U A

Die Ziehung der Prämien von den nah unserer Bekannt- machung vom 4. Juli d, J. zur Ausloosung bestimmten 900 See- handlungs - Prämienscheinen wird am :

D S z und an den darauf folgenden Tagen von §8 Uhr Vormittags ab in dem großen Konferenz-Saale des Seehandlungs =- Gebäudes, mit Zuziehung von zwei Notarien und zwei vereideten Protokollführern, stattsindeu.

Das betheiligte Publikum seben wir hiervon mit dem Bemerken in Kenntniß, daß wir nah geschehener Ziehung die gezogenen Nums- mern und Prämien dur die hiesigen öffentlihen Blätter bekannt machen werden,

Berlin, den 24. August 1847.

General - Direction der Seehandlungs - Societät, (gez) Kayser. Wenßhel.

Leipzig, 20. Aug, (L. Z.) Die erste Versammlung deutscher Ton- fünstler und Musikfreunde hat am 13. und 14, August in Leipzig unter dem Vorsiß des Organisten C. F. Becker und des Redacteur der neuen Zeitschrift für Musik, Fr. Brendel, stattgefunden und erfreute sich einer sehr lebhaften Theilnahme, sowohl hinsichtlich des Besuchs von Fremden, als auch von Seiten der leipziger Tonkünstler. Jm Ganzen haben ungefähr 140 Perso- nen Theil genommen, nicht gerechnet die Zahl der eingeladenen Gäste, und es kommt ven dieser Zahl die Hälfte auf Leipzig, die Hälfte auf die Frem- den, Von Auswärtigen hatte Magdeburg am meisten Theilnehmer geliefert 5 es waren von dort zehn Tonkünstler bei der Versammlung erschienen; außer dem waren folgende Städte betheiligt: Altenburg, Altona, Blankenburg am Harz, Braunschweig, Celle, Chemniß, Cöthen, Dezau, Dresden, Freiberg, Gera, Halle, Hannover, Hamburg, Johanngeorgenstadt, Klausenburg, Lemberg, Lüneburg, Liegniß, Lucka, Merseburg, Naumburg, Posen, Petersburg, Quedlin- burg, Stettin, Schulpforte, Stralsund, Thale am Harz, Treuenbrießen, Weimar, Weißenfels, Wolfenbüttel, Wurzen, Zschopau, Zwickau, Die Be- \prehungen begannen am 13ten früh 9 Uhr im Saale des Gewandhauses. Nachmittags fand eine musikalishe Unterhaltung statt. Sonnabend Vor- mittag wurde gleichfalls mit Besprechungen begonnen, Nachmittags folgten Vorlesungen und Abends ein Orgel-Konzert in der Paulinerkirche, wo fremde und hiesige Künstler in ihren Vorträgen abwechselten. Was die Bespre- chungen betrifft, #o waren es vorzugsweise drei Gebiete, denen man seine Aufmerksamkeit gewidmet hatte: die Verhältnisse der Künstler zu den Ver- legern, überhaupt mehrere der Fragen, welche bei dem Druck der Musikalien zur Sprache kommen, dann hauptsächlih für Orga- nisten interessante Erörterungen über Orgel - Revisionen, da neuer- dings in dieser Angelegenheit eine besondere Regsamfkeit sich kundgegeben hat und eine Menge von Schriften, welche diesen Gegenstand behandeln, im Druck erschienen sind, endlih Gegenstände des Musik - Unterrichts. Als nächster Zweck der Versammlung im Allgemeinen war hon früher persön- liche Annäherung, Privat-Austausch der Ansichten, dur Bekanntschaft ver- e Anregung zu größerer Gemeinschaftlichkeit in vielen musikalischen Ae E net; doch war dies nur der unmittelbarste und nächst- liegendste, Um sogleich dem Unternehmen eine bestimmte praftishe Grund- lage zu geben und einen Anknüpfuugspunkt zu gewinnen, war die Auffor- derung, an der Versammlung sich zu betheiligen, zunächst an Musiklehrer ergangen, Sind es do die Musiflehrer , welche den entschiedensten Ein- fluß auf die musifalishe Bildung des großen Publikums zu äußern vermögen, und es müssen daher diese vorzugsweise ins Jateresse gezogen werden, sobald es sich um allgemeinere Förderung handelt, Durch eine solche Vereinigung nun war die Absicht, die Thätigkeit der Lehrer mehr zu konzentriren, gemeinschaftliche Bestrebungen, wie sie jeyt auf allen

BeLlit;

Allgemeine

s s die Erpedition der Zeitung: Behren-Straße Ür. 57. Insertions-Gebüßhr für den + Raum einer Zeile des Alg. Anzeigers 2 Sgr.

Fréitäg den 27e» A ugusi

Angekommen: Der Staats =Secretair, Wirkliße Geheime Ober-Justiz-Rath und Präsident des Ober-Censur-Gerichts, Bode, von Neinerz. :

_ Der Wirkliche Geheime Legations-Rath und Direktor im Mis nisterium der auswärtigen Angelegenheiten, Freiherr von Patow, von London, s

Ab gereist: Se. Excellenz. der General-Lieuteuant und Com- mandeur der 11ten Division, von Robr, nah Breslau,

Vichtamtliher Theil.

E L S A

Berlin, 26. Aug. Nach dem Jahres - Berichte liber die Ver=- waltung des hiesigen Arbeitshauses pro 1846 befanden sihch im ver=- gangenen Jahre täglih durchschnittlich 1021 Personen in der An- stalt; im Jahre 1845 belief si die Zahl derselben auf 978, mithin sind im Jahre 1846 täglih 43 Personen mehr vorhanden gewesen. Unter den 1021 Personen waren täglih 293 Hospitaliten und 728 Korrigenden. Jm Jahre 1845 betrug die Zahl der Korrigenden 669, so daß also im Jahre 1846 von denselben täglih 59 mehr detinirt gewesen sind, Unter den, entlassenen Personen sind 551 mit einer Summe von 691 Rthlr. 9 Sgr. unterstüßt worden. An obdach- losen Familien waren ultimo Dezember 1845 3 Familien, aus 12 Köp- fen bestehend, verblieben, zu denen im Jahre 1846 46 Familien (182 Köpfe) hinzukamenz; abgegangen sind von diesen 42 (167 Köpfe), so daß ultimo Dezember des vergangenen Jahres noch 7 Familien (27 Köpfe) als Bestand verblieben. Von den Entlassenen sind 39 Familien, aus 153 Köpfen bestehend, zur Beschaffung eines Unter= fommens und zur ersten Subsistenz mit Unterstüßungen im Betrage von 277 Rthlr, 18 Sgr. bedacht worden, welches durhscchnittlich auf die Familie 7 Rthlr. 3 Sgr. 6 Pf.“ und auf den Kopf 1 Rthlr. 24 Sgr. 5 Pf. beträgt. 3 Familien (14 Köpfe) konnten ohne Unterstüßung wieder entlassen werden. Von den eingelieferten Per= sonen sind 1594 ein, 328 zwei, 80 drei, 13 vier, 2 fünf Mal zur Anstalt gekommen und mithin im Jahre 41846, mit Hinzurechnung der aus 182 Köpfen bestehenden obdachlosen Familien, überhaupt 2199 Personen dem Arbeitshause zugeführt worden, worunter si jedoch diejenigen befinden, die nah der vorstehenden Angabe mehrere Male im Laufe des Jahres zur Anstalt gekommen sind, so daß die Zahl der Einlieferungen überhaupt auf 2734 Personen sich beläuft.

Durchschnittlich befanden sich täglih 13 Kinder in der Anstalt.

Im Lazareth waren durch{cuittlih täglich 33 Personen (25 Männer, 8 Weiber), also etwa 3", vom Hundert der Durchschnitts- zahl der Häuslinge (1021), Es starben 112 Personen, und beträgt die Zahl der Verstorbenen 25 pCt. von der Gesammtzahl der einge=- lieferten 2925 Personen und des ultimo 1845 verbliebenen Bestan- des von 983 Personen, ein Mortalitäts - Verhältniß, das gegen das Jahr 1845 sich günstiger herausgestellt hat, indem damals beinahe À yCt. von den in der Anstalt befindlichen 3239 Personen verstorben sind und die Zahl der Häuslinge nicht so bedeutend war, wie im Jahre 1846. ;

Die Gesammtkosten der Beköstigung und der für die Krauken auf ärztliche Anordnung gemachten Ausgaben betrugen 20,951 Rthlr. 19 Sar., also auf die Person im Jahre 26 Rthlr. 11 Sgr. L pro Tag 2 Sgr. 2 Pf. Die etatêmäßigen Ausgaben betrugen 52,957 Rthlr. 11 Sgr. 3 Pf., im Jahre 1845 46,005 Rthlr. 10 Pf., also 1846 mehr 6952 Rthlr. 10 Sgr. 53 Pf. Das Kapital= Vermögen der Anstalt hat sich nicht verändert und betrug ult. 1846 36,125 Rthlr.

Gebieten der Wissenschaft und Kunst sich geltend machen, zu wecken und den Einzelnen in seinem Wollen durch das von der Gesammtheit seiner Kollegen Anerkannte zu kräftigen. Wie indeß bei zahlreih und von ver- schiedenen Seiten eingehenden Anmeldungen die Jdee des Ganzen mehr und mehr praktisch Gestalt und Leben gewann, hatte sich der Plan von selbst nah und nach erweitert, unv es ergab si, wie bei diesen Versamm- lungen, würden s dieselben wiederholen, die gesammten Verhältnisse der gegenwärtigen Tonkunst nach und nach zur Sprache gebracht werden tönn- ten, Schon jeyt hatte man, wie das gedruckte Verzeichniß der gestellten Anträge beweist, auf Allgemeineres und Berschiedenartiges Rücksicht genont- men, um auf diese Weise die Aufmerksamkeit guf die erweiterte Aufgabe hinzulenken. Fragt man nach den praktischen Resultaten, welche die Ver- sammlung erzielt hat, so wird man bei der Neuheit der Sache, insbesondere aber bei dex Schwierigkeit solcher Besprechungen auf musikalishem Gebiet, da es hier noch zu sehr an bestimmt auszeprägten Richtungen fehlt und die Ansichten sich zu sehr in blos individuelle Meinungen zersplittern, nicht so- gleich eine zu große Anzahl fester Bestimmungen erwarten, Jndeß ist schon die gegenwärtige Thätigkeit nicht ohne Folgen gewesen. Der Uebelstand, daß so viele, auch werthvolle Compositionen nicht zur Oeffentlichkeit gelan- Len, is durch den Vorschlag der Einführung eines Manusfript - Handels, welcher demnächst ins Leben treten wird, beseitigt. Die Versammlung hat sich mit großer Majorität gegen einen neuerdings beliebt gewor- denen Mißbrauch - (nicht, wie in mehreren Zeitschriften irrig berichtet wurde, für denselben), den Nachdru nämlich von Gesangs-Compositionen dur Liedertafeln und Gesangvereine, wodurch das Juteresse der Verleger wesentlich beeinträchtigt wird, ausgesprochen, und es ist von dem moralischen Einflusse, den ein solhes Votum ausüben kann, eine allmälige Verminde- rung dieser Uebelstände zu erwarten. Es is die Einführung alter flassischer Musik, die Aufnahme derselben in unsere Konzerte , eine Lebensfrage der gegenwärtigen Tonkunst, in Anregung gekommen, eben so wie über die oben erwähnten Orgelfragen manche praktische Bemerkung gegeben wurde. Be- sonders wichtig unv bemerkenswerth is, daß die Bildung eines Tonkünstler- Vereins, zu dem jeßt hon die Unterschriften gezeichnet wurden und der künftiges Jahr bei einer Wiederholung derVersammlung in Leipzig ins Leben treten wird, zur Sprache gekommen is, Die Bildung eines solchen Vereins is das kräftigste und geeignetste Mittel, der bisherigen Zersplitterung und Jsolirung entge- genzutreten , Gesammtbestrebungen zu wecken und eine öffentlihe Meinung, welche auf dem Gebiete der Tonkunst noch gax sehr fehlt, hervorzurufen,

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Alle Post - Ansialien des In- und Auslandes nehmen Sestellung auf dieses Blatt an e Berlin

A g. ÞPreufi.

1847.

Provinz Schlesien. Aus Breslau vom 24. August mel= det die Bresl. Zta.: „Nachdem die Stadtverordneten-Versammlung sich für die Einführung einer Wildsteuer günstig gezeigt und eben so die Finanz= Deputation in ihrer Majorität für das Projekt gestimmt hatte, is eine Kommission zur weiteren Ausführung niedergeseßt wor- den. Ju der leßten Stadtverordneten-Sißung gab nun der Magistrat mit Nüsicht auf die Verhaudlungen der Kommission die Erflärung, daß die Schwierigkeiten der Kontrolle so bedeutend seien, die zur Ausführung nöthigen Maßregeln in die persönliche Freiheit so tief eingreifend und für den allgemeinen Verkehr so störend sein würden, daß es durchaus nicht wünschenswerth sein könne, die Steuer einzu- führen. Die Versammlung, welche durch Vortrag der Kommissions- Akten dieselbe Ueberzeugung gewonnen, beschloß, die Wildsteuer nicht einzuführen.“ Nhein-Provinz. Aus Wesel vom 21. August meldet die Kölner Zeitung: „Waldbrände scheinen bei uns zur Tagesord= nung zu gehören. Erst vor aht Tagen brannte ein Wald der spellner Gemeinde ab, und gestern begann es an der anderen Seite der spell- ner Haide zu brennen. Bald nach sieben Uhr Abends famen Leute in die Stadt, welche die Anzeige eines neuen Waldbraudes machten, Um acht Uhr war der Himmel schon feuerroth, so daß man das Feuer meileuweit sehen konnte. Und dabei is der erste Waldbrand, der vor drei Wochen begann, noch immer nicht gelöscht oder erstickt; denn der Demmerwald brennt niht nur fortwährend, sondern der Brand hat auch \{on d-u Rauhenwald erfaßt, obgleich die Bürgermeisterei Schermbeck, zu deren Gebiete der Wald gehört, 500 Mann zum Auf- werfen von Gräben aufgeboten hat. Da der Grund Torfmoor ist, so trägt die Erde, der Boden das Feuer selbst weiter. Vier bis fünf Fuß tief glimmt Alles und verbreitet eine unausstehliche Hiße. Die ersten gezogenen Gräben haben dem Feuer feinen Einhalt gethan z es hat dieselben überschritten. Wann dem Elemente Einhalt gethan werden wird , is bei so bewandten Umständen nicht vorherzufsehen, Dex Schade mehrt sich mit jedem Tage, mit jeder Stunde und wird bei dem Mangel an Holz immer schlimmer.“

Dem Westf. Merk. wird aus Wesel geschrieben : % „In Folge eines Reskripts des Ober-Landesgerichts zu Hamm, welches das Land- und Stadtgericht dem Gemeinde -Rathe mittheilt, is die Stadt Wesel zum Siye eines Kriminalgerichtshofes für einen größeren Bezirk ausersehen, Das Nesffript sagt hierüber: „„„Höheren Orts werde begb- sichtigt, das öffentliche Sträfprozeß-Verfahren, welches durch das Geseß vou 17. Juli v. J. zunächst bei den Gerichten in Berlin eingeführt wurde, auf alle Theile der Monarchie auszudehnen. Da indeß nicht für jedes Land - und Stadtgericht ein Staats - Anwalt angestellt wer- den könne, so sollen, wie dies auh jenseits des Nheines der Fall is, mehrere Bezirke vereinigt und einzelne Gerichte für einen aus- gedehnten Bezirk zu Kriminalgerichten bestellt werden, Weil sich jedoch keine Aussicht zur sofortigen Errichtung besonderer Gebäude, verknüpft mit umfassenden zweckgemäßen Einrichtungen, auf Kosten des Staates darbiete, so lasse sich bei dem großen Juteresse, mit welchem das Verfahren überall begrüßt worden is, erwarten, daß da, wo die Gerichtsloïale nit ausrei- chen, dic betrefenden Gemeinden ihrerseits mitzuwirken und Opfer zu bringen niht abgeneigt sein werden. Es ergeht daher an den Gemeinde-Nath die Anfrage, iu welder Art er zur Beschaffung odex Einrichtung der erforderlichen Räumlichkeiten beizutragen bereit sci, wenn das hiesige Land- und Stadtgericht zum Kriminal- Gerichtshof für seinen Bezirk und zugleich für 3 oder 4 der angränzenden Gerichte bestellt tverden sollte.“ Der Gemeinde-Nath erklärte einstimmig, „„daß er die Ein- führung des öffentlichen Strafprozeß - Verfahrens mit Freude begrüße, und daß er gern bereit sei, die cntbehrlichen Räume des Polizei-Arrest-Gebäudes zur Verfügung zu stellen und auch zur Beschaffung des erforderlichen Sißungs-Lokals nöthigenfalls nah Kräften beizutragen, Wesel würde #04 mit die Kriminal - Justiz für Emmerich, Rees, Dinslaken, Schermbeck und hoffentlich auch für Duisburg und Mühlheim an der Nuhr bei sich konzen-

vom 18, August

et

Dedeunburg, 14, Aug. (Bresl, Ztg.) Da die Verhandlitngen der ungarischen Naturforscher bei der jeyt überall hervorgesuchten Nationa- litäts - Frage in der ungarischen Sprache erfolgen, welche höchstens einigen hundert Gelehrten bekannt is, haben sich nur sehr wenig fremde Theilneh- mer eingefunden; desto mehr hat es überrascht, den Fürsten von Canino hier zu schen. Dieser gelehrte Neffe Napoleons erschien am 12ten d. als thätiges Mitglied der zoologischen Abtheilung und zeigte zuvörderst einen Abguß von dem in Oxford befindlichen Kopfe des auf der Jnsel Rodriges gefundenen Dodon vor, eines Vogels \o groß wie der Kasuar, in der Ge- stalt einer Riesentaube, und erklärte in französischer Sprache die näheren Verhältnisse dieser noch nicht bekannten Vogelart ; dann sprach er über die Sitta Eu- ropaca und Uralia, ferner über den Lepidosiris annectens aus Zangue- bar, von dem er ein Eremplar vorzeigte. Er ging dabei dergestalt in das Detail der Anatomie diesés etwa 8 bis 9 Zoll langen Thieres ein, daß es dem Dolmetscher sehr schwer fiel, diese Beschreibungen in ungarischer, selbst in deutscher Sprache wiederzugeben, Während der darauf folgenden unga- rischen Vorlesungen hatte der einzige Norddeutsche , welcher sich cingefunden hatte, den Fürsten flüchtig gezeichnet, da er in dessen Nähe saß. Der Vor- sigende, Ritter Kubini, nahm daher Veranlassung, den gedachten Prinzen um sein Bild zu bitten. Dieser sagte dies nicht nur dem ungarifchen Na- tional - Museum zu, sondern versprach noch, dasselbe in Rom durch cinen ungarischen Maler fertigen zu lassen, Der Verein wird dies Bild als Ti- telblait bei dem nächsten Bande seiner Akten erscheinen lassen. Jn der mi- néralogishen Abtheilung hatte an demselben Morgen ein junger Gelehrter aus Wien, von Haner, eine neue Karte in Farbendruck vorgelegt, auf wel- her das geographische Verhalten aller Theile der österreichischen Monarchie vorgestellt war. Er zeigte den großen Unterschied zwischen der Gebirgs- Formation des nördlichen und südlichen Europa's. Dr. Hammerschmidt legte ein botanishes Werk in herrlihem Farbendruck vor, Dr. Kollar aus Wien (ein geborner Schlesier ) mate auf ein neues Insekt aufmerksam, welches seine Eier in die Weizen - Körner legtz die Made wächst und lebt in dem Korne, in welchem sie sih verpuppt und ausfliegt, ohne daß man etwas daran gewahr wird, indem die Erkremente in dem hohlen Korne bleiben. Ein Forstbeamter, Namens Schmall aus Chemniß, nahm hiervon Veranlassung, über das überall stattfindende Leben zu sprechen, und von dem Aufßzehren der Jnfusorien durch anderez er nannte daher die Menschen Anfusorien im Körper Gottes. Herr Gerlek hielt eine sehr E Vorlesung über die Undulationen der Flüssigkeiten Und R B auf die Polarisirung des Lichtes, Er ist ein ausgezeichneter ehrer auf der

Universität zu Pesth,

aner