1847 / 239 p. 3 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

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c) eine Kariolpost „na und v51 Fer Nachmittags und

aus Lromberg tagt Ubr früh; aus Forbou taglih or Labischin : h ‘olvo ua und von %a! : ¿ S 9) rine us Bromberg Montag, Mittwoch und Freitag 7 uh A 1 bin dieselben Tage 45 Uhr füh. Mit per 08 ep swagenzügel zwischen Berlin utd oldenbérg s e F Ens: E 1) gn S A isen Star d Küstrin über Pyriß, PBersoueupost zwischen Stargard un % G vi Soldin deren Gang wie folgt stattfindet: aus Stargard täglich 8 Uhr Abends, in Küstrin täglich 12 Uhr Mittags, aus Küstriu täglich 3E Uhr Nachmittags, in Stargard tägli 74 Uhr früh; E b) eine Personenpost nah und von Schievelbein über Freien- walde, Wangerin und Labes mit e Gangez aus Stargard täglich 84 Uhr Abends, in Schievelbein täglih 47 Uhr früh, aus Schievelbe:n täglich 115 Uhr Abends, in Stargard tägli 75 Uhr frühz x c) eine Personenpost nach und von M. Friedland über Zachan, Reet, Neuwedel und Kallies mit folgendem Gange : aus Stargard täglich 8 Uhr Abends, in M. Friedland täglich 8 Uhr früh, aus M. Friedland täglich 75 Uhr Abends, in Stargard täglich 7% Uhr früh. 2) Jn Arnswalde: - a) eine Personenpost nah und von Reeb : aus Arnswalde täglich 25 Uhr Nachmittags und aus Reeb tägli 107 Uhr Vormittags; þ) eine Personenpost nah und von Landsberg a, d. W, über Bernstein und Berlinchen mit folgendem Gange: aus Arnswalde täglich 9 Uhr Abends, in Landsberg täglich 65 Uhr früh, aus Landsberg täglich 95 Uhr Abends, in Arnswalde täglih 7% Uhr früh. 3) Jn Augustwalde eine Kariolpost nah und von Marien-

walde, aus Augustwalde täglih 1 Uhr und 3 Uhr Nachmittags und i aus Marienwalde täglih 12 Uhr Mittags und 2 Uhr Nachmittags.

4) In Woldenberg :

a) eine Personenpost nach und von e über Driesen, Fih- lene, Czarnifow , Ryczywol und Obornick mit folgendem Gange:

aus Woldenberg täglich 105 Uhr Abends, in Posen täglich 10 Uhr Abends,

aus Posen täglih 5 Uhr früh,

in Woldenberg täglih 5 Uhr früh z

b) eine Personenpost nach und von Pinne über Driesen und

Zirke mit folgendem Gange : aus Woldenberg täglih 4 Uhr Nawhmittags, in Pinne täglich 3 Uhr früh, aus Pinne täglih 12 Uhx Abends, in Woldenberg täglich 11 Uhr Vormittags. ; Mit den vorstehend sub 1, 2 und 4 aufgeführten Posten sind verbunden: E E ; 1) e Kariolpojt zwischen Freienwalde und Dramburg über Nö= reuberg : aus Freienwalde Dienstag, Donnerstag, Sonnabend 11 Uhr Abends und aus Dramburg Montag, Mittwoh, Freitag 6 Uhr Abends ; 2) r Kariolpost zwischen Wangerin und Tempelburg über Dram= urg : aus Wangerin Sountag, Dienstag, Donnerstag , Sonn= abend 17 Uhr früh und aus Tempelburg Sonntag, Dienstag, Donnerstag, Sonn- abend 5 Uhr N 3) eine Kariolpost zwischen Labes und Dramburg : aus Labes Sonntag, Montag, Mittwoch, Freitag 2 Uhr Nachmittags und aus Dramburg Sonntag, Dienstag, Donnerstag, Sonn- avend 9 Uhr früh; 4) e Kariolpost zwischen Dramburg und Körlin über Schie- velveim : aus Dramburg Montag, Mittwoh und Freitag 14 Uhr Abends und aus Körlin Dienstag, Donnerstag und Sonnabend 4 Uhr Nachmittags;z 5) eine Fahrpost zwishen Schievelbéiïn und Neu - Stettin über Polzin und Bärwalde mit folgendem Gange : aus Schievelbein täglich 5 Uhr früh, in Neu-Stettin täglich 5 Uhr Nachmittags; aus Neu-Stéttin täglih 105 Uhr Vormittags, i in Schievelbein- täglich 105 Uhr Abends; 6) eine Kariolpost zwischen Bärwalde und Tempelburg : aus Bärwalde Sonntag, Dienstag, Donnerstag, Sonn- abend 35 Uhr Nachmittags und

aus Tempelburg Sonntag, Dienstag, Donnerstag, Sonn-

/ _ abend 7 Uhr früh; 7) eine Kariolpost zwischen Bärwalde und Bubliß über Gramenz : aus Värwalde Sonntag, Dienstag, Donnerstag, Sonn- abend 3 Uhr Nahmittags und aus s Uhr frühe 0d? Montag, Mittwoch, Freitag 8) eine Kariolpost zwischen Jaan d Ns -, i j aus Zachan täglih A K Meer Mobshagen s aus Nörenberg täglih 40% Uhr Abends; 9) eine M R, g ünd Dramburg: aus Kallies Vienjtag, Do Y 4 Uhr früh und nuerstag und Sonnabend aus Dramburg Montag, Mittwo Ah Nachmittags; ÿ und Freitag 54 Uhr 40) eine E e T api Uai E Dramburg : id aus M. Friedlan ontag, Mittrooh ‘un ; 12 Uhr O B ÿ und Freitag aus Dramburg Dienstag, Donnerstag und S 55 Uhr fr; Ba ce NIO End 11) eine Kariolpost zwischen Soldin und Berlinchen: aus Soldin Sontag, Montag, Mittwoh und Freitag 8 2 A ati und Dies aus Berlinchen Montag, Dienstag , Dontérstag und Sonnabend 3 Uhr früh; h 0 12) eine Personenpost zwischen Mena Driesen: aus Friedeberg Sonntag, Dienstag und Donnerstag 75 Uhr Abends und

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aus Degen Sonntag, Dienstag und Donnerstag 4 Uhr ruÿz 13) eine Kariolp zwischen Filehne und Samter über Wronke: aus Filehne Dienstag, Doönterstag und Somnabend 645 Uhr früh und aus Samter Dienstag, Donuiteëstag und Svnhabentd 41 Uhr Nachmittags ; 14) eine Kariolpost zwishen Samter und Rogasen über Obornick: aus Samter Dienstag, Donnerstag und Sonnabend 2% Uhr Nachmittags und aus Rogasen Dienstag, Donnerstag und Sonnabend 64 Uhr früh; 15) eine Kariolpost zwischen Ridzywol und Rogasen : aus Ridzywol Sonntag, Montag, Mittrvoch und Freitag 3 Uhr Nachmittags, _aus Rogasen dieselben Tage 9 Uhr früh ; 16) eine Kariolpost zwishen Rogasen und Gnesen über Schocken und Klecko: aus Rogasen Montag, Mittwoch und Freitag 34 Uhr früh und aus lis Sonntag, Dienstag und Donnerstag 4 Uhr rüh; 17) eine Kariolpost zwishen Rogasen und Samocin : aus Rogasen Dienstag , Donnerstag und Sonnabend 117 Uhr Abends und aus Samocin Mittwoch, Freitag und Sonntag 8; Uhr Abends; 18) eine Personenpost zwis{hen Zirke und Birnbaum : aus Zirke täglich 34 Uhr früh und aus Birnbaum täglih 8 Uhr Abends.

Neben der zwischen Berlin und Posen bestehenden Schnellpost,

welche in ihrem bisherigen Gange:

aus Berlin täglich 7 Uhr Abends,

in Posen täglich 5 Uhr Nachmittags,

aus Posen täglih 9 Uhr früh,

in Berlin täglih 7 Uhr früh : unverändert beibehalten wird, fömmt vom 1. September d, J. ab noch eine tägliche Personenpost zwischen Berlin Und Posen und eine tägliche Personenpost zwischen Küstrin und Pofea in Gang, wogegen die jeßt zwischen Frankfurt und Posen des Tages zweimal coursirende Personenpost aufgehoben wird. i _—

Der Gang der Personenpost zwischen Berlin und Posen findet

in folgender Weise statt : aus Berlin täglich 6% Uhr früh, in Posen täglich 84 Uhr früh, aus Posen täglich 67 Uhr Abends, in Berlin täglich 94 Uhr Abends. :

Die Personenpost zwischen Küstrin und Posen aber wird

aus Küstrin täglich 65 Uhr früh und aus Posen täglih 11 Uhr Abends

abgefertigt und in 17 Stunden befördert werden.

Mit den vorgedachten drei Posten nach und von Posen steht Frankfüït a. d. O. theils durch die Posten nah und von Woldenberg, theils aber auch dur die Lokal-Personenpost zwischen Frankfurt und Küstrin, welhe aus Frankfurt 115 Uhr Vormittags und 95 Uhr Abends und aus Küstrin 17 Uhr früh und 125 Uhr Nachmittags abgefertigt wird, in genauer Verbindung.

Im Zusammenhange mit der Personenpost zwischen Berlin und Posen coursirt noch éine Pesonenpost zwischea Küstrin und Landsberg a. d, W,, welche si: in leßterem Orte der Personenpost nah und von Arnswalde anschließt, mit folgendem Gange:

aus Küstrin täglich 4 Uhr Nachmittags, in Landsberg täglih 87 Uhr Abends, aus Landsberg täglih 7 Uhr früh,

in Küstrin täglih 117 Uhr Vormittags.

Außerdem stehen mit den Posten nach und von Posen noch fol- gende Posten in genauer Verbindung?

41) in Wald owstrenk die Kariolpost zwischen Krossen und Lands- berg a. d. W. mit folgendem Gange: aus Krossen Möntag, Mittwoch, Freitag 10 Uhr Abends, durch Waldowstrenk Dienstag, Donnerstag, Sonnabend 117 Uhr Vormittags, in Landsberg: Dienstag, Donnerstag, Sonnabend 3; Uhr Nachmittags, aus Landsberg Dienstag, Donnerstag, Sonnabend 1 Uhr Nachmittags, durch Waldowstrenk Dienstag, Donnerstag, Sonnabend 4—5 Uhfr Nachmittags, | in Krossen Mittwoch, Freitag und Sonntag 6} Uhr früh ; 2) in Schwerin: a) die Personenpost zwischen Landsberg und Züllichau über Schwerin und Meseriß mit folgendem Gange: aus Landsberg täglih 5 Uhr Nachmittags, durch Schwerin täglich 40—10% Uhr Abends, in Züllichau täglih 6:—7 Uhr früh, aus Züllichau täglih 67 Uhr Abends, durch Schwerin täglih 25—3 Uhr früh, in Landsberg täglih 8 Uhr früh, b) Die Kariolpost zwischen Schwerin und Driesen: aus Schwerin Montag und Freitag 55 Uhr früh und aus Driesen Montag und Freitag 25 Uhr Nachmittags ; 3) in Gorczyn: a) die Personenpost nach. und von Meseriß: ; ans Feli Jt Montag, Mittwoh und Freitag 65 Uhr rüh und aus Meseriß Sonntag, Dienstag und Donnerstag 74 Uhr Abends, : b) die Fahrpost zwischen Gorezyn und Birnbaum: aus Gorczyn täglih 45 Uhr Nachmittags und aus Birnbaum täglih 44 Uhr frühz 4) in Pinne die Kariolpost nah und von Gräß: aus Pinne Dienstag, Donnerstag und Sonnabend At Uhr früh und T aus Gräß Dienstag, Donnerstag und Sonuabend 85 Uhr Abends ; 9) in Gay: ; a) die Kariolpost nah und. von Gräß: ; aus Gay Sonntag, Montag, Mittwoch ünd Freitag 9% Uhr Abends und l aus Grähß dieselben Tage 3 Uhr Nachmittags, b) die Personenpost nach und von Samter: aus Gay täglich 94 Uhr Abends und aus Samter täglih 3 Uhr früh. Mit diéser Post steht eine Kariolpost zwischen Samter und Wronke in Verbindung, welche ; aus Samter Sonntag, Miíttwoch und Freitag 125 Uhr früh und aus Wronke Dienstag, Donnerstag und Sonnabend 105 ; Uhr Abends abgefertigt wird,

6) Jn Posen die Personenposten nach und von Warschau, Thorn und Bromberg 2c.

Gleichzeitig mit den obigen Veränderungen treten auch in dem Gange der Posten in der Provinz Pommern, durch welche die An=- schlüsse an die Schnell- und Personenpost zwischen Stettin und Dan- zig erreicht werden, Veränderungen ein, in Folge deren die nachste- hend benannten Posten vom 1, September d, J. ab in der angege- benen Art coursiren werden.

1) Die Fahrpost zwischen Körlin und Neustettin - über Belgard, Krößin und Gramenz: aus Körlin Dienstag, Donnerstag und Sonnabend 32 Uhr Nachmittags, in SOEER Mittwoch, Freitag und Sonrtäg 4&5 Uhr früh, i aus Neustettin Montag, Mittwoch. und Freitag 10 Uhr Abends, in Körlin Dienstag, Donnerstag und Sonnabend 104 Uhr Vormittags; ? 2) die Personenpost zwischen Körlin und Belgard: aus Körlin Sountaäg, Montag, Mittwoch und Freitag 35 Uhr Nachmittags, in Belgard 47 Stunden später, i aus Beláärd Sonntag, Montag, Mittwoch und Freitag 10 Uhr Vormittags, in Körlin 14 Stunden später z 3) die Fahrpost zwishen Köslin und Neustettin : aus Köslin Sonntag, Dienstag, Donnerstag und Sont ; abend 5 Uhr Nachmittags, in Neustettin Montag, Mittwoch, Freitag und Sonntag 3 Uhr früh, aus Neustettin Sonntag, Dienstag, Donnerstag und Sonnabend 12 Uhr Abends, in Köslin Montag, Mittwoch, Freitag und Somitag 10 Uhr Vormittags ; 4) die Fahrpost zwischen Köslin und Bütow über Pollnow und Rummelsburg: i aus Köslin Montag, Mittwoch und Freitag 5 Uhr Nah-

mittags,

in Bütow Dienstag, Donnerstag und Sonnabe1d 94 Uhr früh,

aus Bütow Montag, Mittwoh und Freitag 6 Uhr Abends, S

in Köslin Dienstag, Donnerstag und Sonnabend 11 Uhr Vormittags ; 5) die Fahrpost zwischen Neustettin und Rummelsburg: aus Neustettin Montag, Mittwoh und Freitag 6 Uhr Abends, ; in Rummelsburg dieselben Tage 12 Uhr Abenis, aus Rummelsburg Dienstag, Donnerstag, Sonnabend 35 Uhr früh, i ; in Neustettin dieselben Tage 9% Uhr früh; 6) die Fahrpost zwischen Stolp und Rummelsburg: : aus Stolp Montag, Mittwoch und Freitag 10 Uhr Vormittags, | in Rummelsburg dieselben Tage 8{ Uhr Abends, aus Rummelsburg Dienstag, Donnerstag und Sonnabend 35 Uhr früh, i in Stolp dieselben Tage 25 Uhr Nachmittags z 7) die Fahrpost zwischen Zuckers und Bütow: aus Zuckters Montag, Mittwoch und Freitag 3 Uhr Nachmittags, in Bütow 8 Uyr Abends, aus Bütow Dienstag, Donnerstag und Sonnabend 42 Uhr früh, in Zuckers 957 Uhr frühz 8) die Kariolpost zwischen Schlawe und Pollnow: aus Schlawe Montag und Freitag 5 Uhr Nachmittags, in Polluow 97 Uhr Abends, aus Pollnow Dienstag und Sonnabend 6 Uhr früh, in Schlawe 104 Uhr Vormittags ; 9) die Kariolpost zwischen Bütow und Lauenburg: aus Bütow Montag, Mittwoch und Freitag 5 Uhr früh, in Lauenburg 12 Uhr Mittags, aus Lauenburg Sonntag, Dienstag und Donnerstag 2 Uhr Nachmittags, in Bütow 9 Uhr Abends. :

Bei den Schnellposten beträgt das Personengeld 8 Sgr., bei den Personenposten, welche von Conducteuren begleitet werden, 6 Sgr. und bei den Personenposten ohne Conducteur-Begleitung, so wie bei den Fahr- und Kariolposten, 5 Sgr. pro Meile, wofür bei allen Posten ein Freigepäck von 30 Pfund mitgenommen werden fann.

Schließlih wird noch bemerkt, daß die Courierpost nach Tilsit am Sonntage, den 29, August d. J., die Personen- und die Güter- post nach Königsberg aber am Montage, den 30, August d. J., zum leßtenmale auf dem bisherigen Wege von Berlin abgefertigt werden wird. Die erste Schnellpost nah Königsberg wird am 1, Septem-=- ber d. J., die erste Personen = und die erste Güterpost aber bereits am 31, August d. J. von Woldenberg abgefertigt wexden, Die Ab-= fertigung der ersten Estafettenpost von hier nach Königsberg erfolgt ebenfalls am 31. August d. J.

Berlin, den 26. August 1847.

General-Post-Amt.

Abgereist: Der Präsident des Konsistoriums der Provinz

Sachsen, Dr. Goeschel, nah Magdeburg. Vichtamtlicher Theil. Inland.

Provinz Schlesien. (Schles. Ztg.) Am 22. August fand in Ubau, wo durch den Verein der Gustav=- Adolph-Stiftung in Schlesien und mit Hülfe des Central=-Vercins in Leipzig eine evange- lische Kirche erbaut worden ist und für Liebau, Schömberg und Grüs- sau ein selbstständiges Pfarr-System errichtet werden foll, der erste evangelische Gottesdienst statt. f 4

Jn Neisse und die zunächst liegenden Dörfer rückten am 23. Au- gust die beiden Füsilier-Bataillone des 22sten und 23sten Jnfänterie- Regiments aus Glaß und Schweidniß ein, um den Regiments-Uebun- gen beizuwohnen, die dem späteren Divisions - Manöver vorangehen, welches sih nux so weit ausdehnen wird, daß die Truppen täglich wieder in ihre Garnison zurückkehren können, Nur einmal werden sie

im Freien übernachten.

Deutsche Bundesstaaten. Köntgrel Bayern. Am 23, August kamen der bsterrei- ische Präsidial-Gesandte am Bundestage, Graf von Münch-Belling= tsen, und der österreichische General-Major Graf von Nóbili, Vor fibender bei der Bundes-Militair-Kommission, von Frankfurt in Aschaf=

fenbuxg an, speisten mit der Königl. Familie und kehrten Abends nah Frankfurt zurü. :

Jn Nürnberg fand am 25, Gaus, dem Geburts- und Nämens= feste des Königs, die feierliche Erbsfaung der beiden neuen steinernen Brücken libêr die Ader statt , welche den südöstlihen Theil der Stadt mit dem westlichen verbinden,

Königreich Hanuover. Aus Stolzenau wird unterm 49, August gemeldet: „So eben trifst hier die Nachricht ein, daß das rehburger Moor, welches {hon seit mehreren Tagen gebrannt hat, jeßt in großer Ausdehnung brennt, und daß das Feuer aller Gräben und Anstrengungen spottet, indem dasselbe unter den Gräben hin sich überall verbreitet. Man sieht von hier aus den Rauch in dicken Säulen aufsteigen.““

Königrei{h Württemberg. Se. Majestät der König ist am 22. August im erwünschten Wohlsein wieder in Stuttgart einge= troffen.

Weimar, 26. Aug. Heute Abend 6 Uhr is Se. Maje- stät der König der Niederlande in der Sommer - Residenz Belvedere zum Besuch bei unseren Höchsten Herrschaften im besten Wohlsein

angekommen, ss ; Oesterreichische Monarchíe.

Krakau, 26. Aug. Mittelst Entschließung vom 13ten d. M. hat Se. Majestät der Kaiser den Fortbestand der Universität von Krakau genehmigt und befohlen, daß dem juridishen Studium an derselben die österreihishe Verfassung, wie sie an der lemberger Uni= versität besteht, gegeben werde, was demnach {hon vom Anfange des nächstkommenden Schulsjahres 1847—1848 in Wirksamkeit treten wird.

FranfKireidh. /

París, 24. Aug. Die Königin Christine is gestern von Havre wieder in Paris eingetroffen. Da sie beabsichtigt hatte, bis Ende September in Havre zu bleiben, so glaubt man, daß ihre Rückkehr durch die leßten Nachrihten aus Spanien veranlaßt worden. Der Herzog und die Herzogin von Nemours sind am Freitag in Com- piegne angelangt. Sonnabends besichtigte der Prinz das Lager und gab dann den Generalen und anderen Stabe-Offizieren und Beamten ein Diner. Der Herzog von Aumale, der einige Tage in Eu war, hat sich am Sonnabend von da nah Bapaume begeben.

Ueber die Ermordung der Herzogin von Praslin wird jeßt in einem wenig bekaunten Blatt, der Presse agricole, ein sehr aus führliher Bericht gegeben, deu jedoch Galignani's Messenger größtentheils als Ersindung betrachtet, weil darin Vorgänge geschil- dert werden, die keinen Zeugen gehabt, und die Ermordete nichts mehr hat aussagen können, ihr Gatte aber zu feinem Geständniß ge- bracht worden. „Es is aufgefallen“/, heißt es in diesem Bericht, „daß der Mörder die ganze Nacht hat verstreichen lassen, und daß er erst nah 4 Uhr, bei Anbruch des Tages, sein Schlachtopfer über- fallen. Die Ursache dieses Verfahrens liegt in dem Umstande, daß ein Mann, den die Herzogin seit langen Jahren kannte und dem sie ihr volles Vertrauen schenkte, jede Nacht in einem nahen Zimmer zubrahte, in welhem eme große Schelle hing, welche durch den Klingelzug am Bette der Herzogin in Bewegung geseßt werden fonnte. Hatte die Unglückliche eine entfernte Ahnung des ihr bevor= stehenden Schicksals, oder war es eine Gewohnheit von den Tagen der Kindheit her, die ihr Vater, der sie oft allein lassen mußte, ihr eingeshärft, so viel i gewiß, daß. sie niht ruhig schlafen zu fönnen glaubte, wenn sie uicht einen vertrauten Diener in ihrer Nähe wußte. Der vorbezeichnete Mann war eben jener Fußbodenbohner, auf den man den ersten V-:rdaht zu wäl= zen sich bemühte, und der deshalb als bereits verhaftet hingestellt wurde. Dieser Mann hatte die Gewohnheit, um 4 Uhr Morgens an seine Arbeit zu gehen. Der Mörder wußte das. Er wartete seine Entfernung ab, \ch{lich sich in das Zimmer der \lafenden Herzogin und verseßte dieser einen ersten Stich, der nah dem Herzen gerihtet war, jedoch zu tief traf, um tödtlich werden zu können. Die Verwundete suhr in die Höhe, was man an dem Blutstreisen an der Wand erkennt, und erfaßte den Klingelzug, der dann auch die Lärmschelle in Bewegung seßte. Der Gerufene erschien jedoch nicht. Dagegen hatte die Kamncrfrau der Herzogin das Geräush gehört, sich jedoch, weil sie sah, vaß es bereits Tag war, erst ganz angekleidet, bevor sie zu ihrer Herrin ging. Während dessen hatte der Mörder d.e Unglücklihe niedergedrückt und rastlos mit seinem Dolche an verschiedenen Theilen des Körpers verwundet. Die Herzogin hatte sich seinen Händen entrissen, war aus dem Bette gesprungen, hatte in der Finsterniß denn Herr von Praslin hatte das halb erloschene Nachtliht aus dem Schlafzimmer seiner Gemahlin in ein Nebenkabinet getragen und die Fensterladen verschlossen gelassen mit dem ihr nah dem Leben Trachtenden gerungen, ihn vielleicht au- genblicklich bewältigt und zu Boden geworfen, ihm heftig in den Daun gebissen und an mehreren Stellen das Haar ausgerauft, war jedoch endlich, in dem fast eine halbe Stunde dauernden Kampfe auf Leben und Tod unterlegen und buchstäblih, nah dem Zerbrehen tes Dolches, mit dem Pistolenkolben todtgeschla- gen worden. Kum daß der Herzog Zeit gehabt, sich in sein Schlafzimmer zu flüchten, die auffallendsten Zeichen seiner That zu vernichten und seine Hände vom Blute zu reinigen, wurde er in diesem lezten Vornehmen von einem Diener überrascht und sah \ich genöthigt , ihm in das Mordzimmer zu folgen. Hiér warf er sih nit, wie irrthümlih gesagt worden, soglei auf die mit dem Tode Ringende, er blieb vielmehr in einiger Entfernung stehen, {lug wie är sich vor Erstaunen die Hände zusammen und rief mehrmals : „Aber wie hat denn das geschehen könneu! Das ist ja unbegreiflich, das is ja unglaublich, das ist ganz entseblich!‘“ Erst später half er den Körper vom Boden aufheben und ihn aufs Bett tragen. Er blieb ganz ruhig, als der Oheim der Ermordeten her- einstürzte und bei dem jämmerlichen Anblick dieser Leßten in Ohn- macht fiel. Die Herzogin hatte kurz vorher noch einigemal die Augen geöffnet und ein dumpfes Röcheln ausgestoßen. Alle Besinnung war jedoch dahin, Auf die ersten an den Herzog von Praslin ge- richteten Fragen, welhe eine direkte Betheiligung seiner Person an dem Verbrechen vorausseben lassen konnten, antwortete er mit Eut- rüstung, obgleich er gestehen mußte, daß das in der Blutlache ge- fundene Pistol ihm gehöre, und daß es dazu gedient, die Unglückliche vollends zu tödten. Als man ihn genbthigt, die Handschuhe auszu- ziehen, und der frishe Biß wie die zerkraßten Stellen auf der Hand sichtbar wurden, überzog sein Gesicht eine tödtlihe Blässe, und statt aller Antwort beharrte er in einem unershütterlihen Shweigen. Voll- fommen ausgekleidet, fand man (wie {hon erwähnt) noch andere Theile seines Körpers verleßt, unter anderen von einem Biß in der Schulter und wie von hefti Stó «

4 L gen Stößen gegen Möbel oder von wüthenden Schlägen, woraus man auf die ganze Gräßlichkeit des langen Kampfes {ließen kann. Unmittelbar über seinem Hemde fand man einen zu einer Schlinge zusammengezogenen Strick, von dem man annehmen konnte, daß er zum Erwürgen einer Persou habe dienen sollen. Befragt, zu welhem Zweck er diesen Strick bei sich gehabt antwortete der Herzog nah langem Zögern: „Man wird mich doch niht zwingen wollen, zu erklären, paß ih meine Frau umgebracht

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waschener Dolch gefunden, an ‘dessen Heft, wie an dem ganz obec Theile der Klinge, noch frische Blutspuren bemerkt wurden. Dieser Dolch paßt genau in die dreißig Wunden, mit denen der Kör= per der Ermordeten bedeck ist.“ Jm Journal des Dé- bats liest man: „Der Angeklagte ist, wié es heißt, noch immer frank in Folge eines Vergiftungs- Versnhes. Jn seînem Zimmer im Hotel s hat man drei kleine Fiolen gefunden; die eine derz selben, mit Salpetersäure gefüllt, war unberührt geblieben, die zweite enthielt eine pulverisirte weiße Substanz, deren Anälgse angeordnet worden is, und die dritte hatte Laudanum (Opium - Extrakt) enthal- ten, von welhem, wie man glaubt, der Angeklagte Gébräuh gè- macht hat. Alle Vorkehrungen sind im Gefängnisse des Lurem- bourg - Palastes getroffen, daß der Herzog feinen Selbstmords- Versu machen könne. Die ärztliche Fürsorge, welche sein. Krank- heits = Zustand erfordert, wird ihm von scinem Arzte, Herrn Louis, in Gemeinschaft mit Herrn Rouget de St, Pierre, dem Arzte des Lurembourg - Palastes , ertheilt.“ Die legten Nachrichten der heutigen Blätter über den Herzog von Praëlin lauten: „Das Gefängniß im Luxembourg wird von den Aerzten nicht verlassen; Praslin is todtkrank; der Abbé Almosenier der Pairs-Kaminer hät ihn schon einigemal besucht,“ Um zehn Uhr heute früh versammelten si im Luxembourg einige Pairs mit dem General-Prokurator Delangle bei dem Kanzler. Man sagt, viele Pairs würden wegen ihrer mehr oder minder nahen Verwandtschaft mít der Familie von Praslin in diesem Kriminal - Prozeß ihre Siße in dem Pairshof niht einnehmen. Nächste Woche wird ein Familien-Rath zusammentreten, um für díe minderjährigen Präslinshen Kinder einen Vormund zu ernennen, Der Herzog von Praslin war, als er sich mit Fräulein Sebastiani vermählte, 21 Jahre alt, diese erst 18; vorher war ihre Hand dem Herzog von Fibßjames versprochen gewesen, doh eine Differenz wegen der Vermöbgensverhältnisse veranlaßte, daß diese Verbindung nicht zu Stande kam. Die Königin hat in der Schloßkapelle zu Eu cïne Seelenmesse für die unglücklihe Herzogin halten laffen. Man ver=- sihert, der König habe, als er die Verordnung wegen Einberufung des Pairshofes unterzeihnete, ausgerufen: „Es is dies für mich die {merzlichste Handlung seit dem Antritt meiner Regierung !

Gestern früh um 85; Uhr \ebte eine heftige Explosion auf der Rue du Temple Alles in Bestürzung. Ein Arbeiter, welcher durch diese Straße fam, hatte auf eine jener mit aufwieglerischen Zetteln angefüllten Schachteln, wie sie seit einiger Zeit auf die Straßen ge- legt werden, getreten und dadurch die Explösion veranlaßt. Der un- glückliche Arbeiter wurde an beiden Füßen shwer verwündet, und zwei Borübergeheude erlitten leihte Verlezungen. Dee Knall war #0 hef- tig, daß alle Scheiben einer Wein-Boutique, vor welcher die Schach- tel gélegen, zersprangen.

Die Course haben sich heute nur {wer behauptet; es fand in= dessen kein ansehnlihes Geschäft in französischer Rente statt. Eisen- bahnaktien wie gestern, nur in Marseille fanden einige Umsäße statt, und die Notirungen waren angeboten, Das römische Anlehn is von 95% auf 95 gewichen.

ck= Paris, 24. Aug. Gegen allgemeines Erwarten is der National gestern niht in Beschlag geiommen worden, und daß er dadurch nur noch mehr ermuthigt werden mußte, in dem angestimm- ten Tone fortzufahren, beweist sein heutiger leitender Artikel. Dafür sind die Democratie pacifique und die Estafette, lehtere le- diglich, weil sie einen der infriminirten Artikel eines anderen Blattes abgedruckt hatte, mit Beschlag belegt worden. Die Blätter erheben einen furchtbaren Lärm über diese sechs Beschlagnahmen. Däß es zu wirklichen Prozessen gegen die weggenommenen Blätter fommen werde, glaubt fast Niemand, weil Niemand eine Verurtheilung durch die Ge- \{worenen für möglich hält. Die allgemeine Ansicht ist, man habe die Blätter durch diese Beschlagnahmen tur einshüchtern wollen, um wenigstens einige Milderung ihres Tones zu erzielen, So hat we- nigstens der National gestern die Sache aufgefaßt und gerade dar- um einen noch heftigeren Teu angestimmt, um zu zeigen, daß er nihts von dem Geshworcnengeriht fürchte und dur sein Beispiel den anderen Blättern, welche etwa sich einshüchtern lassen könnten, neuen, frishen Muth zu geben. Bei der Democratie pacifique hat das Beispiel hon genüßt, diese bringt heute einen langen, außer- ordeutlih bitteren Artifel gegen das Ministerium, gegen welches sie von neuem das ganze seit einiger Zeit den Hauptgegenstaud der gan- zen Preßpolenik ausmachende Sünden - Register wiederholt. Jnzwi- hen is die Aufmerksamkeit des Publikums durch die traurige Mord=- geschichte der Herzogin von Praslin selbst noch immer so sehr in An- spruch genommen, daß ein guter Theil der Wirkung, welche sonst diese so heftigen Artikel einiger Blätter gegen die Regierung hervorge- braht haben würden, verloren geht. Noch immer werden die Abendch blätter, wel@he gewöhnlih die neuesten Détails über die woiter vor sih gehende Untersuchung des Verbrechens und der begleitenden Um- stände bringen, mit wahrem Heißhunger verschlungen, und die Ver- fäufer dieser Blätter machen seit dem 418ten sehr gute Geschäfte, indem sie das Vier - und Fünffache der gewöhnlihen Zahl von Exemplaren und großentheils zu gesteigerten Preisen verkaufen. Für den Trauergottesdienst, der gestern früh in der Madeleine-Kirche abge=- halten wurde, waren ganz in der Stille die ganze Nacht hindurch die nöthigen Vorbereitungen getroffen worden, indem cine beträchtliche Zahl vou Arbeitern mit Errichtung des Trauergerüstes in der Mitte des Kirchenschiffes beschästigt war, Dieses Trauergerüst, auf welchem der Sarg aufgestellt wurde, war mit s{hwarzem in Silber gesticktem Sammet überzogen; an den vier Ecken brannten eben so viele Kan- delaber, und rings umher auf den Skufen von oben bis unten braun- ten Kerzen. Kein Wapp-n war angebraht. Um 7 Uhr früh waren alle Zurichtungen fertig, um 8 Uhr trafen die Leidtragenden, Ver- wandte und Freunde der Familie der unglücklih:-n Herzogin, dar= unter auch der Graf von Praslin, ein, und um 8% Uhr be- gann der Trauer = Gottesdienst, eine stille Messe, bei wel- her etwa 150 Personen zugegen gewesen sein mögen. Man sagte zwar, der Leichnam, welcher unmittelbar naher wieder in die Gruft der Kirche zurückgebracht wurde, werde heute nah Korsika ab= gehen, wo sih die Familiengruft der Sebastiani befindet; allein ih glaube nicht, daß man tiesen Schritt thun wird, ohne entweder die Rückkunft des greisen Marschalls oder seine Befehle abgewartet zu haben. Sowohl in der hiesigen Wohnurg des Herzogs uon Praslin, als auf dem Schlosse desselben bei Melun, sind, dem Vernehmen nach, im Juteresse der neun Kinder die gerichtlihen Siegel angelegt wor= den. Nur die älteste Tochter isst verheirathet an einen reichen Pie= moniesen und wohnt gewöhnlich zu Turin. Die zweite Tochter, etwa 18 Jahre alt, is es, die mit einem Freunde der Familie sogleich am 18ten abgereist is, um wo möglich den Großvater , Mar= hall Sebastiani, noch auf der Reise zu finden und durch ihre Gegenwart den Schlag etwas zu mildern, der ihn trifft. Die vier anderen jüngeren Töchter sind jeßt im Hause der Mutter des Angeklagten, der Herzogin Wittwe- von Praslin, welche, hochbetagt und gänzlich erblindet, noch nihts von der furcht- baren Anklage weiß, die auf ihrem Sohne lastet. Sie is beständig von einer ihrer vier Töchter umgeben, den Frauen von Bearn, von Sabran, von Calvieres und von Harcourt. Die drei Söhne des angeklagten Herzogs sollen von dem Brüder desselben nah dem

habe.“ S@ließlih wurde in einem Pult des Herzogs ein frisch E

Séhlosse bei Melun geführt wördeu sein, wo dieser sich befänd, als —, Verbrechen híer begangen wurde. Daß iner der Söhne \chon vérheiratbhet wäre, is ungegründet. Die alke Herzogin von Praslîn ist eíne- Schwester des Grafen von Breteuil. Die ermordete Herzv= gin hatte in ihrer Ehe eín Vermögen von 110,090 Fr. Renten nît= gebracht, wozu später in Folge einer reichen Erbschaft noch ében viel kamen. Ebèn \o víel besaß der Herzog an persönlíchem Vers mögen. Díe Kinder wérden \päter noch tien Antheil dem Vermögen ihrer Großmutter, der Herzogin von Praskín, das ganze Vermögen des Marschalls Sebastiani erben, dessen ctnzige Tochter bekanntli die Ermordete war, desgleichen das seines Bruders, des Gener Tíiburce Sebastiani, der zwar verheirathet, aber finderlos if. Das harte Schisal des alten Marschalls erregt allgememes Mitleid. Viele fürhtén, er werde bei seiner größen Shwäche den Schlag nit übers lebèn. Der Gesundheitszustand des e E fein ist au fo s{limm, daß in der That noch ungewiß is, ob niht feine Auflösúüng erfolgén wird, noch ehe dié menschliche Justiz ihr Urtheil über ihn gefällt Und vollzogen haben wird,

Paris, 24. Aug. (Telegr. Depesche.) Der Herzog von Praslin hat sich im Gefängniß durh Gift umgebrat.

Großbritanien und ArlanDd.

London, 23. Aug, Die neuesten Nathrichten lber die Fahrt der Königin in Schottland sind aus Fort William vom Srettags den Osten. Den Tag zuvor verließ das Köuigliche Geshwäder den Crinan=- Kanal, passirte die nördliche Spiße der Insel Jurá und ging den Sund von Luing hinauf ín das Loch Linnhe au der Küste von Cas dale entlang, wo die dortigen als tüchtige Ruderer berühmten Ein- wohner der Besißungen des Mätguis von Bredalbane ungefähr 300 Böte bemannt hatten und in doppelten Reihen die Königin be- grüßten, während an den benahbarten Höhen Salutschüsse abgefeuert wurden. Das Geschwäder lief hierauf in die Oban-Baÿ ein, deren prächtige Ufer rings umfahren wurden , steuerte dann durch den Sund von Mull an den romantishen Schaupläßen der Ossianschen Dichtung dem Morven-Hügel, vorbei nah der Jnsel Staffa, Anker geworfen wurde, Lie Königiu besuchte mit ihrem Gemahl in einer Barke die berühmte Höhle der Insel, fehrte aber bald an Bord der Jacht zurück, während Prinz Albrecht noch länger auf der Jusel verweilte, Nachdem man noch Jona besuht und das dortige alte Kloster mit der Kathedrale in Augenschein genommen hatte, fehrte das Geschwader nah Staffa zurück und warf dort für die Nacht Anker. Am Freitag früh ging die Königin nah Fort William, und| es wurden hier Vorbereitungen getroffen zur Bestei- gung des Ben-Nevis, die Prinz Albreht beäbsihtigt, Die Königin wird aber ersst am Sounabéènd aus Land gehen. i

Das bedeutende Haus, welches, wie gemeldet, am 20sten seine Zahlungen eingestellt hat, is die Firma W. R, Robinson u. Comp., deren Chef Gouverneur der Bank von England geweseu ist. Das Fallissement wird auf 140,000 bis 200,000 Pfd. angegeben.

Gericchts- Verhandlongen wegen der polnischen Verschwörung.

Berlin, 27. Aug. Die heutige Verhändlung begann mit der Vernehmung des Angeklagten Szoldrsfki, dem der Justiz-Kommissarius Devdcks zur Seite stand.

Joseph von Szoldrski ist 33 Jahre alt, zu Posen gebürtig, zu Deutschh=Poppen im kostener Kreise als Gutsbewirthschafter seines Va- ters ansässig und Unteroffizièr in der Landwehr. Er war Mitglied des Kasino zu Gostyn und der landwirthschastlihen Vereine zu Kosten und Gnesen, Gegen Anfang des Jahres 1845 wurde der Ange- flagte durch seinen Schwager Kosinski und den Dr, Matecki in die Verbindung aufgenommen. Bei Matecki, der ihm als Vermittler mit den Oberen bezeihnet war, fand er si regelmäßig jeden Monat ein, um etwanige Befehle in Empfang zu nehmen. Auch berichtigte er

mit monatlich 10 Rthlr. an diesen seinen Beitrag für die Verbin- dung. Jm Dezember 1845 eröffnete Dr. Matecki dem Angeklagten, daß in der Verbindung eine neue Organisation eingetreten und der Siy der Behörde in eine andere Provinz verlegt sei. Er selbst habe mit der Sache nichts mêhr zu thun, und wenn Szoldrski etwas Nä= heres erfahren wolle, so müsse er_sich an Dr. Liebelt wen= den, Ende Dezember 1845 "traf Szoldrski zufällig auf derm Markt in Schmiegél mit Anastasius von Radonski zusammen. Auch dieser machte ihm Mittheilungen über die nene Organisation der Verbindung und forderte von ihm einen außerordentlichen Geld= Beitrag von 1000 Rthlr. Szoldrski gab am 15. Januar an Ra= donski in Posen 50 Rthlr. Bei dieser Gelegenheit sprach Radonski in Gegenwart des Dekan Knolinski, Reisegefährten des, Angeklagten, ganz offen über die Sache der Verbindung, erzählte von großen Mißverständnissen unter den Verschworenen und versprah, daß Szoldrski \pätèr eine Jnstruction erbalten solle. Die Mittheilung der Justruction erfolgte durch Wolniewicz, der am 5. Februar in Szoldrski?s und Knolinski's Gegenwart zu Deutsh=Poppen die Ju= structionen für die Kreis-Kommisszre Und Kreis-Offiziére vorlas und erläuterte. Am 6. Februar fuhr Szoldrski mit Wolniewicz nach Kosten, woselbst Leßterer in einer Versammlung bei Dr. Palifi dié Jnstructionen wiederum vorzutragen begann. Am 4141. Fébruar seßte Wolniewicz dieselben nochmals zu Deutsch -=Poppen dem Szoldrsfki, Szczawinski und Skarzynski vollständig aus éinander. Jn: Betreff diéser lebten Zusammenkunft gab Szoldrski später, als béreits ein- zelne Verhaftungen vorgefallen waren, dem Knolinsfkfi den Auf= trag: dem Szczawinskfi und Skarzynski zu sagen, sie möh- ten, wenn sie nach dem Zweck ihrer Reise nach Poppen ge= fragt würden, antworten, ste seien zur Jagd geladen worden. Dürch Wolniewicz hatte Szoldrsfi ferner erfahren, von wem dié verschiedenen Jtsurgenten-Corps angeführt werdên würden, Kosinsfi hatte ihn dagegen mit den \trategishen Plänen des Aufstandes näher bekannt gemacht. Der Angeklagte selbst \uhte seine Dienstleute für den Aufstand zn géwinnen. Er theilte ihnen mit, daß es bald zu einer Revolution kommen werde, stellte thnen vor, däß jeder Pole zur Erlängung der Selbstständigkeit seines Vaterlandes thätig sein müsse und forderte sie auf, ih bereit zu halten, wenn es Zeit sei. Zu dem Amtmann Freyer äußerte er: in Posen seien Waffen und Gewehre gènug, und Gott habe gegeben, daß sie nicht entdeck wor den. Dem Valentin Reka sagte er: Hörst Du, Warschau brennt, und sie chlagen sich! Sämmtliche Herren haben sich zur Revolution gezeihnet und ih auch.

Bei seiner heutigen Vernéhmung erklärt der Angeklagte: seine Betheiligung an der Verbindung habe er zugéstanden, dabei abéêr gleich beterft, daß er Namen Drittér nicht angeben werde. Bei seinem früheren Verhör habe er Personen genannt, die bei der Sache gar nitht betheiligt seien; wolle man dies falsche Denunciatton nennen, jo habe er allerdings Andere falsch denunzirt. Jin Jahre 1843 set ihm das Bestehen des demokratischen Vereins durch Schriften békaunt gewore- den, Aus Gesprächen mit Anderen habe er erfahren, wklchen Ans flang die démofratishen Grundsäße bei fenen Landsleuten géfunden.

i er in di ; doch habe Im Jahre 1845 sei er in die Verbindung aufgenommenz Rosinski bei seiner Aufnahme nit mitgewirkt, E Viktor Kur= natowski, Den Eid habe er dem (ver tbenéñ) Ku owsfi j

elei- stet, aber nicht im Beisein des Dr. Matecki, An Mate habe er