1847 / 242 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

Í i » , eblicher Grund vor, hier eine Für das Kabinet lag jedenfa are is unserer Uaherzenguns Mr Ui nicht Den alten Geist in den Kammern durch diese

Antrag wieder zu wen. betrifft die Einschränkung einer Bestim- 3) Die dritte Mare nung des Bürgermeisters unter Nicht- mung über die 99 tigten. Diese Bestimmung, wodur der Bürger=

Gemeinde-Bevollmi 3 inabhängiger werden und eine größere (bisher meister von ben Note gewandte) S Slizeigewalt bekommen sollte, wurde ei

t. Herr Rogier, besen M E B Lebt. beantragt und durcgesed Muoehnung S Fre gsgewalt nicht entgegen, verlangte aber nun als Garan= F tien ministerielle Willkür das Einholen des Gutachtens des stte= henden Provinzial - Ausschusses , und diese Beschränkung wird jeßt ean vierte Maßregel, unstreitig die wichtigste, betrifft eine Ausdehnung des Wahl - Geseßes durch Hinzufügung der sogenannten Kapazitäten zu den Wahl-Listen, d. h. durch Ertheilung des Wahl= rets an die gebildeten Klassen der Gesellschaft, d. h. Lehrer-Perso- úal, Juristen (Magistratur und Advokaten), Aerzte. Dieser Antrag stößt das Prinzip des jebigen Wahlgeseßes, den Census, um und ist offenbar darauf berehnet, in den städtischen Gemeinden die Zahl der Wähler zu vermehren und auf diese Weise zum Theil der Bevorzugung, welche die Landgemeinden durch einen viel geringeren Wakhlcensus genossen haben, und der besonders durch den Einfluß der Geist= lichkeit ausgebeutet wurde, ein Gegengewicht entgegegenzuseßen. Dies sind die speziellen Maßregeln, wodur das neue Kabinet si in den Kammern als eine liberale Verwaltung zu charakterisiren ge= denkt. Das Programm verspricht sodann in den Finanzen das Gleich= gewicht im Einnahme- und Ausgabe - Budget wiederherzustellen, ver= heißt den arbeitenden Klassen eine besondere Fürsorge, so wie es auch zu rehter Zeit die Mittel zur Sicherung der nothwendigsten Lebens=- bedürfnisse ergreifen will. Das sind Freilich {öne Verheißungen, wir wollen aber die Erfüllung abwarten. Wie entschieden das Ka= binet aufgetreten is, geht daraus hervor, daß in drei Provinzen die Gouverneure geändert worden sind. Bestätigt es sih, daß das Mi= nisterium den General-Prokurator am Cassationshofe, Herrn Leclerc, früher, 1840, als Justiz-Minister ein Kollege von Herrn Rogier und

1724

mitbrachte, sollen die griechische Differenz betreffen. Mit diesem Cou- rier zuglei ging dem Vernehmen nah ein anderer von Wien nah Athen ab. És hängt daher Alles davon ab, wie der Junhalt der Depeschen hier und in der griechischen Hauptstadt aufgenommen werde. Wie man hört, scheint die Pforte feine Einwendungen erhoben, son- dern blos einige Bemerkungen über die vermeintlih wenig aufrichtige Stimmung des griechishen Kabinets zur Schlichtung der Differenz gemacht zu haben. j

Von allen Seiten ziehen sich gegen den Heerd der albanesischen Insurrection bedeutende Truppenmassen zusammen. Die einzelnen Erfolge, welche bis jeßt die Regierungstruppen erkämpften, sind ziem- lih unentscheidend ; selbst der Sieg bei Berat, wo über hundert Jn- surgenten fielen, hat das Zweifelhafte der Lage niht gemindert, Daß die Pforte dies einsieht, und daß sie auf eine baldige Entschei- dung nicht hofft, sieht man aus allen Maßregeln, die sie ergreift, die sämmtlich eine lange Dauer der Anarchie vorauszuseßen seinen, Das den fremden Agenten von der Pforte mitgetheilte Memoran- dum über die Erklärung in Blokadezustand der albanesischen Küste von Prevesa bis Durazzo is vom 3ten d. datirt. Die Blokade selbst be- ginnt am 3, September.

Jn Betreff des Grivas hat sich vor einigen Tagen auch der preußishe Repräsentant mit seinen Vorstellungen an den Minister des Neußern gewendet; Ali Efendi erwiederte, daß in diesem Augcnblick sih Grivas entweder den, Befehlen der Pforte gefügt oder das os- manische Gebiet verlassen haben müsse.

Ostindien und China.

London, 23. Aug. Die Berichte der neuesten Ueberlandpost aus Bombay vom Sten, Madras vom 9. und Kalkutta vom 2. Juli sind gleih den leßten im Ganzen von geringem politischen Jnteresse. Jm Pendschab war Oberst Lawrence, der britische Re- sident, damit beschäftigt, die Untersuchung über die im Februar ent- deckte Verschwörung (niht zu verwechseln mit dem als unbegründet erwiesenen Komplott, welches die Ermordung des Oberst Lawrence und die Vernichtung des britishen Truppen-Corps zum Zwecke haben sollte) persönlich zu leiten. Die Aussagen der von dem Obersten ver- nommenen Zeugen sollen auf den Beichtvater der Ranih, der Mutter

einer zu erwartenden britishen Invasion sei fals und unbegründet. Man will wissen, Dost Mahomed habe sogar dur seinen in Peschauer befindlichen Bruder, Sultan Mahomed, Unter= handlungen behufs Abschlusses eines Freundschafts - Bündnisses mit England einleiten lassen.

Lord Hardinge und Lord Gough befanden sich noch in Simla. Jn Bombay hatte ‘am 20. Juni eine heftige Feuersbrunst statt- ehabt, durch welhe das britische Hotel zerstört worden war. —- Die Unruhen iîn Gumsuhr dauerten noch fort, und auch in den Staaten des Nizam scheint die Ruhe noch uicht völlig hergestellt zu sein. E E Neuere Nachrichten aus China fehlen, Das Dampfschiff „Haddington““ hatte bei Ceylon fünf Tage vergeblich auf diejelben gewartet. i : S é

Man glaubte, daß si die Feindseligkeiten zwischen den Fran= zosen und den Cochin-Chinesen baldigst erneuern würden. Das un- provozirte Verfahren des Capitains Lapierre wird übrigens allgemein

getadelt.

die Nachricht von

Eisenbahnen und Dampfschifffahrt.

Elberfeld, 24. Aug. (Elb. Ztg.) Die zur definitiven Ent- scheidung über die Anlage einer Zweigbahn nach Jserlohn und Alteua zusammenberufene General-Versammlung der Actionaire der Bergisch- Märkischen Eisenbahn wurde heute unter dem Vorsibe des Herrn Präsidenten des Verwaltungs - Raths, Kommerzien - Rath von der Heydt, hier im großen Bürgersaale des Rathhauses abgehalten. Nach Vortrag des Geschichtlichen und Technischen dieses Projekts wurde die Anlage dieser Zweigbahn von den anwesenden Actionairen ein- stimmig genehmigt und die Direction resp. der Verwaltungs - Rath beauftragt, alle diejenigen Schritte zu thun, welche ihnen zur Erlan- gung der Konzession zweckmäßig erscheinen.

Lübeck, 25. Aug. (H. C.) So eben verbreitet sich hier die frohe Kunde, daß die sehnlichst erwartete Konzession zum Nivellement einer Eisenbahn-Linie von der lauenburg-lübeckisden Gränze bis hen, zum Anschluß an die Berlin - Hamburger Cisenbahn, des hier=

der die allgemeinste Achtung genießt, als außerordentlichen Gesandten nah Rom senden will, damit auch dort das ganze Verhältniß und Verhalten der belgischen Geistlichkeit dargelegt werde, so muß man dem Ministerium Glück wünschen zu einer Wahl und Maßregel, aus

der viel Gutes entspringen kann.

Türkei.

Konstantinopel, 11. Aug. (A. Z.)

d

Bekanntmachungen.

[813] Ediktal-Citation.

Es ist bei den unterzeichneten Gerichten die Todes-

Erklärung der nachbenannten verschlossenen Personen, als :

1) des am 29, April 1793 zu Brehna geborenen Johann August Lederbogen, welcher seit dem Jahre 1816 sich von seinem damaligen Aufenthaltsort Gerbstedt wegbegeben und im Jahre 1820 nah Wien gewendct haben soll, dessen Vermögen in 563 Thlr, 19 Sgr. 7 Pf. besteht, j des aus Hettstedt gebürtigen und angeblich im Jahre 1816 nas Amerika igs wat hg Flei- scher Christian Wernicke, dessen Vermögen in 111 Thlr. 8 Pf. besteht, i / des am 31, August 1808 zu Blumerode geborenen und vor 20 Jahren von Eisleben fort und an- geblich nah Rußlant gegangenen Schneider Jo- hann Fricdrich August Sipp, dessen Vermögen in 20 Thlr. besteht, der am 13, Februar 1813 zu Piesdorf geborenen und angeblih im Jahre 1835 bei Friedeburg in der Saale ertrunkenen Sophie Friedericke Lange, deren Vermögen in 59 Thlrn. besteht, und des am 414. Juni 1797 zu Konigerode geborenen ausgewanderten Leineweber Johann Michael Ren- nicke, welcher sich nah der zulegt am 26. Juni 1836 ertheilten Nachricht in Bickola Tawastehus in Neu -Finnland aufgehalten und dessen Vermö- gen 37 Thlr. 11 Sgr, 4 Pf, beträgt,

angetragen worden.

Es werden daher diese Personen, wenn sie sich noch am Leben befinden, anderenfalls aber deren ctwa nach- gelassene unbekannte Erben und Erbnehmer, hierdurch aufgefordert , sich vor oder spätestens in den dazu an- a Terminen, und zwar die ad’ 1 bis 4 Genann-

en au i

‘den 21. Juni 1848, Vormittags 9 Uhr, bei dem unterzeichneten Königl. Land- und Stadtgericht zu Eisleben vor dem Deputirten, Herrn Ober-Landes- ger As Slevogt, und der zu 5 genannten

ennicke auf j

den 22, Juni 1848, Vormittags 11 Uhr, bei dem unterzeichneten Patrimonialgerichte zu Schloß Rammelburg persönlich over schriftlich zu melden und weitere Anweisung zu erwarten, widrigenfalls mit der Todes-Erklärun derselben ver ahren und nach Befin- den die geseyliche Erbfolge zu deren Natlaß eröffnet werden wird,

Eisleben, am T August 1847, und Rammelburg,

codem.

Königl. Land- und Stadtgericht und Frei g von Friesensches Patrimonlalgerign L Ls

[814] Erste Bekanntmachung.

Wann von dem Sbetgericng ats Lübbes in Altona in substituirter Vollmacht der Hauptmännin von Mavdell , Sophie Johanne Henriette, geborenen von Winterfeld c. c m. in Sternberg, E ae Medlenburg-Schwerin, hierselbst darum e ucht wor- den, daß in Betreff des bisher von dem Gutsbesiger O August Julius von Winterfeldt auf Stieten in Medlenburg-Schwerin genossenen Antheils der Zin-

sen des von dem Geheimenraths - P fis: da Jehann Adolph Kielmann von Kielmannseck im Jahre 1669 bei der Landschaft Norderdithmarschen als beständiges Fa- milien-Fideicommiß unablöslich zu 6 Prozent belegten Kapitals von 30,000 Thlr. Dänischen Kronen, mit Nük- sicht darauf, daß dieser bisherige Nupnießer im Zahre 4844 gestorben ‘und ‘die Hauptmannin ‘von Maypdell, dessen einzige Tochter und alleinige Erbin sei, zur Si- herstellung der Rechte der Lehteren auf die alleinige

Ein Courier is von Wien vor einigen Tagen hier angekommen. Die Depeschen, die er

des Maharadscha, und auf die Ranih selbst zurückführen, darüber noch die authentischen Angaben. von einem Streit Dost Mahomed?s mit f l [ der zu offenem Kampse in den Straßen von Kabul geführt hat. Mit den Engländern scheint Dost Mahomed ein gutes Einverständniß kul= tiviren zu wollen, wenigstens heißt es, daß

denten in Peschauer , Major Lawrence, ck linge, in denen das Volk aufgefordert wird, N bevorstehenden britischen Jnvasion zu rüsten, mit dem Bemerken über- sandt habe, daß er, Dost Mahomed, seinerseits sich überzeugt halte,

doch fehlen Aus Afghanistan wird den Kuzzibashen gemeldet,

er dem britischen Resi- Briefe afghanischer Häupt- sich zur Abwehr einer

Allgemeiner Anzeiger.

C dieses Antheils an den gedachten Fideicom- miß-Zinjsen ein landübliches Proklam erlassen werde: So werden in Deferirung dieser Bitte von Oberge- richts wegen Alle und Jede, mit Ausnahme der oben rubrizirten Mandantin, welche aus irgend einem Grunde

Ansprüche an die Erhebung und den Genuß der mittelst Erkenntnisses des Königlichen Holstein - Lauenburgischen Obergerichts vom 7. August 1818 dem Gutsbesiger Christian August Julius von Winterfeld für sich und seine Geschwister, namentlich Carl Ludwig Adolph von Winterfeldt, Bernhard Ludwig Wilhelm von Winter- feldt, Henriette Dorothea v. Bülow und Ernestine Do- rothea Elisabeth v. Platen, beide geborene v. Winter- feldt, zugesprochenen Hälfte der jährlichen Zinsen des obengedachten, bei der Landschaft Norderdithmarschen unablösbar belegten Freiherrlich von Kielmannseggeschen Fideicommiß-Kapitals von 30,000 Thlr. Dänischen Kro- nen zu haben vermeiden, hierdurh aufgefordert und be- fehligt, ihre desfallsigeu Ansprüche sub poena praeclusi et perpetui silenti innerhalb 12 Wochen, vom Tage der legten Bekanntmachung dieses Proklams angerech- net, bei dem Kanzlei- und Obergerichts-Secretair von Reusch hierselbst anzugeben, die ihre Angaben betresen- den Dokumente in origine zu produziren und beglau- bigte Abschriften derselben zurück zu lassen, so wie auch, falls sie Auswärtige sind, einen Aften-Prokurator hier- selb zu bestellen und demnächst, was den Rechten ge- mäß, darauf zu gewärtigen.

Wonach man sich zu achten!

“Urkundlich unterm vorgedruckten größeren Gerichts- Jnsiegel. Gegeben im Königlichen Holsteinischen Ober- gericht zu Glückstadt, den 8. Juli 1847.

(L. S.) v, Schirach. J. Nidckels, v, Gusmann,

[812 Bekanntmachung, die Verpachtung der Oekonomie des Rittergutes Reins- dorf nebst Schäferei betreffend.

Auf Antrag des Herrn Besigers soll die Oekonomie

des im Königl. Sächsischen Voigtlande im Aintsbezirke lauen, 4 Stunde von Plauen und 15 Stunden von elsniy gelegenen Rittergutes Reinsdorf,

205 Sächsische Ader Feld, :

67 - wei- und dreischürige Wiesen,

26 - ehde und Hutung,

2 - Teiche M umfassend, nebst Schäferei von 700 bis 800 Schafen auf ses hinter einander folgende Jahre, vom 1. April 1848 an bis zum 1. April 1854 an den Meistbietenden, mit Vorbehalt der Auswahl unter den Lizitanten, ge- richtlih verpachtet werden. Wir haben hierzu den 24. Septéèmber 1847 terminlih anberaumt, und es werden dgher Pachtlustige ersucht, an diesem Tage, Vormittags 10 Uhr, an hie- sger Gerichtsstelle zu erscheinen und der beabsichtigten erpachtung sich zu versehen. : /

Die zu verpachtenden Gegenstände können zu jeder Zeit in Augenschein genommen und die Bedingungen, A welchen die Verpachtung erfolgen soll, vorgelegt erden.

Es werden übrigens auf dem gedachten Rittergute, dessen Boden von vorzüglicher Qualität i, alle Ge- traide-Arten erbaut, und es hat dasselbe einen sehr er- giebigen Futterbau.

Ueber Vermögens - Verhältnisse und sonstige Befähi- gung haben |ch die Herren Bietenden im Termine aus- zuweisen, und die zu stellende Caution is der Betrag E m ¿Si tgeldes.

einsdorf vei Plauen im Köuigl. Sächs. Voigtlande dei 21. BeSe 1847. Fug! Sl, NUYanoe del, Timpanyine Gerichte das. _v, Diesfau, -

[810] Hohenheim. (Anküudigung der Vorlesungen bei der Königl. land-

und forstwirths{. Akademie für das Winterhalbjahr 1847 /48.)

I. Hauptfächer. Von Direktor Dr. von Pabst: Nationalökonomische Einleitung in Land- und Forst- wirthschaft, allgemeine Thierzucht und Schafzucht; von Professor P istori u s: allgemeiner Acker- und Pflan- enbauz über landwirthschaftliche Werkzeuge und Ma- hinel, fleine Viehzucht, Weinbau, Erläuterungen zum Hohenheimer Wirthschaftsbetriebz Professor Sie- mens: landwirthschaftlihe Lechnologiez Oekono- mie-Rath Schmid: landwirthschaftliche Buchhaltung z Jrnstitutögärtner Lucas: Obstbaumzuchtz Wie- senbaumeister Häfener: Kunstwiesenbauz Repetent Meyer: Wollkunde und praktische Demonstrationen ; Oberförster Frommann: forstliche Gewerbslehre, Forstrecht, forstlihe Erkursionen und praktishe Demon- strationenz Professor Nördlinge r: Encyoklopâdie der Forstwissenschaft, Forstbenuyzung, Staatsforstwirth- schaftslehre, Jagdkunde, Erkursionen und Demonstra- tionen,

Il. Hülfswissenschaftlihe Fächer, Professor Dr. R ieckez; theoretishe Geometrie, Arithmetik, Alge- bra, Physik, mathematische Uebungen für Forstleute; Professor Dr. Fleischer: Chemie, Orycfognosiez Professor Nördliuge r: Planzeichnen z Directions- Assistent Mülberger: über württ, landw. Geseße; Thierarzt Dr. Rueff: Thierheilkunde, Zoologie.

Die Akademie besigt außer den naturhistorischen, phy- sifalischen und chemischen, den Produkten-, Boden- und Modellsammlungen 2c. eine Domaine von ca. 909 württ. Morgen in eigener Administration, mit Schäferei, Kuhe- rei, Pferdezucht, Seidezuchtz ferner mit besonderen Ver- suchsfeldern, botanischen Gärten, Obstbaumschulen, Ge- müsegärten 2c. Von technischen Gewerben werden be- trieben: Brauntweinbrennerei, Bierbraucrei , Nunkelrü- ben-Zuerfabrik, Stärkefabrik ; ferner besigt und betreibt die Akademie eine Seide - Abhaspelungs - Anstalt , eine Flachsbereitungs - Anstalt, eine Ackerwerkzeug - Fabrik, Mühlen.

Der Eintritt kaun mit jedem Semesterwechsel statt- finden. Die Pension für Unterricht, Wohnung und Ver- waltungskosten beträgt für den inländischen Studirenden der Landwirthschaft 50 F. pr. Semester, für den inlän- dischen Studirenden der Forstwirthschaft 30 F.z für den ausländischen Studirenden der Landwirthschaft im ersten Jahre seines Aufenthalts 159 F. pr. Semester , vom zweiten Jahre an 100 F., für den ausländischen Stu- direnden der Forstwirthschaft 100 F. durchaus pr. Se- mester. Für Bedienung wird im Sommcrsemester 1 F., im Winlersemester 1 F. 15 Kr. pr, Monat entrichtet. Der Beitrag zu den Zeitschriften der Lese- Anstalt und der Unterhaltung beträgt 2 F, pr. Semester, Für Be- kföstigung, welche jeder Studirende nehmen kann, wie und wo er will, is pr. Semester 80 F. im Voraus ein- zulegen, über welhe Summe dann monatlich Abrech- nung stattfindet. Diese Beträge für Pension, Bedie- nung, Beitrag zur Lese - Anstalt, Kost, sind pränume- rando in den ersten 8 Tagen des Semesters zu bezah- len. Jeder Studirende erhält ein heizbares , einfach möblirtes Zimmer, der. Ausländer auch Bett, Bettlein- wand und Handtücher und die Wäsche derselben ohne besondere Vergütung; der Jnländer hat Bett, Leinwand uud Handtücher“ mitzubringen und für deren _= che selbst zu sorgen, Für Holz und sonstige Bebsirfaisie ha- ben die Studirenden selbst zu sorgen. Holz wird von der Anstalt im Kostenpreis bezogen- Éin)

« bste Wintersemester beginnt den 16. Oktober, E fe Laenhen wird erwartet, daß sie einige Tage vor Anfang des Semesters eintreten,

Comité?s mittelst Kopenhagen vom Nivellements - Arbeiten, trauernden Ober-Jugenieurs, ungehindert ihren Anfang nehmen,

selbst, so wie im Herzogthume Lauenburg, unlängst zur Bildung einer Lübeck-Büchener Eisenbahn-Gesellschaft zusammengetretenen General= Resfripts der Königlichen Eisenbahn - Kommission zu 21sten d. M. ertheilt ist. Es dürften demnach die

nach Ernennung des mit denselben zu be-

Wegen der speziellen Aufnahme-Bedingungen ertheilt die unterzeichnete Stelle nähere Auskunft,

Im August 1817. i Die eron ;

der land- und forstwirthschaftlichen Akademie. A r, D, D D D. Sáchsisch-Seblesische 6 s Eisenbahn. Am S 1, September d. J. E wird die Sächsisch- Schlesische Eisen- bahn in ihrer gan- zen Länge von

Dresden bis

Görliß ecröffnct und ant demselben Tage so-

i wohl dem Perso-

s E nen- Als Güterver- fehr übergeben werden.

‘An cleidem Tage wird auch die Niederschlesish-Mär- fische Zweigbahn Kohlfurth - Görliß dem Verkehr geöf- net werden und somit die Eisenbahn -Verbindung zwi- schen Leipzig und Breslau vollständig hergestellt sein.

Dresden, den 26, August 1847.

Das Dee der Sächsisch-Schlesischen Eisenbahn-Gesellschaft.

sCiterarische Anzeigen.

Auf das Vollstöän- digste assortirt mit älterenu, neuesten VV erken injedemGenre der Musik ; für Hiesige

[743] MUSIKALIEN- LEIH-INSTI- TUT. gungen. ° Prospekte gratis.

Ed. Bote & G. Bock, "ser

N 0. 42. 823 b l ' i et N Nicederschlesiens mit 800 Mor- gen Ader, 400 M. Wiese ‘und Hutung, 1200 M. Forst (30,000 Thlr. Holzwerth), vollständigem todten und le- bendigen Juventar, guten Gebäuden, welches bei 3- bis 4000 Thlr. Extra-Revenüen ein jährliches Netto von 6- bis 8000 Thlr. exclusive Forst gewährt, ist für 125,000 Thlr., § Anzahlung, zu acquiriren. Pag ggf gs ernstliche Käufer wollen nähere Notizen durch À, Kel- ler in Glogau entgegennehmen,

Bedin-

lergünstigsten

[871] Naturalien-Verkauf.

i usgezeichnet {öne Naturalien - Kabinet des ae verstorbenen Herrn C. F. Haus, enthaltend eine reichhaltige Conchylien-Sammlung, in- und ausländi- he ausgestopfte Vögel , Nester, l ländishe Schmetterlinge, Krebsthiere, Korallenthiere, Seesterne, See-Jgel, gesclifene Steine, 450 verschie- dene Holzarten in einem Schränkchen 2c,, steht im Gan- zen oder Daun zum Verkauf, und ist das Nähere auf frankirte Briefe bei den Unterzeichueten zu erfahren.

Herrnhut in der sächs. Ober-Lausiß, im August 1847,

H, F. Moeschler.. C. F. Görlißt,

.—

und Auswärtige die al-

Eier, Vierfüßler, aus- 2:

Das Abounement beträgt: 2 Rthlr. für & Iahr. 4 Kthlr. - # Iahr. 8 Kthlr. - 1 Iahr. in allen Theilen der Monarchie ohne Preis - Erhöhung. Sei einzelnen VUummern wird der Sogen mit 2; Sgr. berechnet.

Allgemeine

Preußische Zeitung.

2 242.

g Inhalt.

Amtlicher Theil.

Inland. Provinz Sachsen. Erlaß gegen die Bettelei. Rhein- Provinz. Erlaß des Papstes an de:1 Erzbischof von Köln. Schrei- ben aus Marienwerder, (Grundsteinlegung zur katholischen Kirche.)

Deutsche Buudesftaaten. Königreich Bayern. Einberufung der Stände. Uebereinkunft mit Neuß-Plauen wegen Bestrafung der Jagd- frevel, Die Maxburg. Abreise des Königs nach der Pfalz. Ver- mischtes, Großherzogthum Hessen und bei Nhein, Die Dissidenten in Offenbach, Hohe Gäste in Mainz. Abberufung des Festungs-Kominaudanten von Mainz. Schreiben aus Frankfurta, M, (Reisen hoher Herrschaften; Witterung ; Börse.)

Oesterreichische Monarchie, Prag. Abreise des Erzhcrzogs Stephan. Graß. Eöffnung des Postulaten- Landtages. e

Frankreich, Paris. Hof - Nachrichten. Pasquier, Ankunft des Marschall Sebastiani. Erklärung des Chefs der Sicherheits-Polizei, Lage der Zimmer im Hotel Sebastiani. Die Wunden und Verlezun- gen an den Körpern des Herzogs und der Herzogin von Praslin, Durchsuchung einer französischen Brigg durch einen englischen Kreuzer, Gerüchte in Bezug auf die Ereignisse in Jtalien. Depeschen aus Madrid, Verhaftung Lassalle’s., Frederic Soulié +-. Vermischtes, Schreiben aus P aris. (Aufschub der Pairshofs-Zusammenberufung ; geheimes Begräbniß der Leiche des Herzogs von Praslinz dessen letzte E und Testament; Marschall Sebastiani; Erklärungen der Dlle,

e Uzy, -

Großbritanien uud Jrlaud. London, Die Königin in [Schott- land, Die Beseßung Ferrara's durch die Oesterreicher, Admiral Hornby. Der Glo be über Schifffahrtsgeseße, Vermischtes,

Belgien. Brüssel. Hofnachricht,

S E a E E ern. Rig, e R D an den Vorort, Schreiben au er Schweiz, idbli f di izeris Zustänte) ) è (Nückblick auf die schweizerischen

Atalien. Bologna.

Portugal. London, Schlechte Aerndte.

Adresse des Stadtraths. Minister -Krisis, Ungünstige Aussichten,

Gerichts-Verhandlungen wegen der polnischen Verschwörung, Handels- und Börsen-Nachrichten.

Königsstädtisches Theater. (Erste italienische Opern-Vorstellung in der neuen Saison, „Lucrezia Borgia‘) Moskau, Neuer Komet,

Betla ge

Zlmtlicher Theil.

Se. Masestät der König haben Allergnädigst geruht :

Vem Kaiserlich österreichischen Wirklichen Hofrath Edlen y on Kre = mer in Wien den Rothen Adler-Orden zweiter Klassez dem Kaiser= lih österreichischen Nath Negrelli in Wien und dem Architekten Sr. Majestät des Königs der Franzosen, Huvé in Paris, den Ro= then Adler-Orden dritter Klasse; so wie dem katholischen Geistlichen Ganser in Aachen den Rothen Adler - Orden vierter Klasse zu verleihen; und :

__ Den Kaufmann Jens Nyeborg in Thisted auf der Nordwest= füste von Jütland zum Konsul daselbst zu ernennen.

Die Königliche Gemälde-Gallerie im Königlichen Schlosse Belle= vue is vom 1sten k. M. ab bis zum 1. Oktober d. J. dem Besuche des Publikums wiederum geöffnet.

Berlin, den 29. August 1847,

Königliches Hof-Marschall-Amt,

Das 33ste Stück der Geseß-Sammlung, welches heute aus= gegeben wird, enthält : unter Nr. 2880. Die Allerhöchste Kabinets - Ordre vom 12. Juli d. J., betreffend die Einführung der Schiedsmänner im Kreise Teklenburg z desgleichen unter vom 26sten desselben Monats, betreffend die den Stän= den des saatiger und des pyrizer Kreises in Bezug auf den Bau und die Unterhaltung einer Chaussee von Star= gard nach Döli und deren eventuelle Fortseßung in der Richtung auf Bernstein, so wie einer Chaussee von Hohenkrug über Schüßenau nah Pyriß und deren even-

» 92881,

tuelle Fortseßung bis an die neumärkishe Gräne in der Richtung auf Soldin, bewilligten Ptaliatie E De G fl: d ch i

ie Erflärung wegen der zwischen Preußen und Anhalt- Deßau verabredeten Maßregeln L a strafung der Forst- und Jagdfrevel in den Gränz-Wal= dungen, Vom 26. August d. J. Berlin , den 1, September -1847.

Geseß-Sammlunugs-Debits-Comtoir,

» 2682;

Angekommen: Se, Excellenz der General-Lieutenant und Commandeur des Kadetten-Corps, von Below, aus Schlesien.

Uichtamtlicher Theil. Inland.

Provinz Sachsen. Das Ober - Präsidium der Provinz Sachsen hat eine Bekanntmachung vom 45ten erlassen, worin dasselbe den Stadt- und Landgemeinden, so wie den Vereinen zur Abhülfe der Noth, für deren Hülfe und Unterstüßung während der Zeit der Theurung seinen Dank ausspricht, zugleich aber die Verwaltungs-Be- hörden veranlaßt, der jeßt nah überstandener Noth an schr vielen Orten noch foctdauernden Straßen=, so wie persönlichen und \chrift- lichen Hausbettelei mit allem Nachdruckte eutgegenzutreten. Gleich- zeitig werden alle Einwohner der Provinz dringend ersucht, die Be- hörden in ihren desfallsigen Anordnungen zu unterstüßen und nicht uur selbs Bettlern keine Almosen zu verabreichen, sondern auch durch Ertheilung von Bescheinigungen nicht ferner , wie bisher so häufig geschehen, die Bettelei zu befördern. |

Nhein-Provinz. (Rh. u. Mos. Ztg.) Der Erzbischof von Köln hat den nachstehenden, an ihn gerihteten Erlaß des Pap stes mittelst Rundschreibens den sämmtlichen Dekanats - Vorstehern der Erzdiözese mitgetheilt, um dense]ben deu in ihren Bezirken woh- neuden Geistlihen befaunt zu machen: |

„Pius IXK., Ehrwürdiger Bruder, Gruß und Apostolischer Segen, Wahrlich, zu Unserer größten Verwundernng haben. Wir unlängst Kenntniß erhalten, Ehrwürdiger Bruder, daß in. —jenen Gegenden «einige An- hänger der Hermesischen Lehre so weit in der Unvershämtheit gekommen sind, daß sie, Unser am 9, November vorigen Jahres an alle:Ehrwürdige Brüder Bischöfe erlassenes Rundschreiben in unwürdiger Weise mißbrau- chend und’ die in demselben über die nienschlihe Vernunst und. gött- liche Offenbaruug vorkommenden Worte vermessen verdrehend und in verkehrtem und ungereimtem Sinne auslegend, zu behaupten wagen, daß tie Lehre des Hermes von Uns bestätigt und gepflegt werde, und daß sie nicht im Gerüngsten erröthen, diese ihre abenteuerlithe Erdichtung unter das Volk zu bringen und sogar schriftli fundzugeben, wodurch sie desto leichter Unvorsictige und Unerfahrene zur Täuschung verleiten können. Aus dieser Ursache, um das Heil der Gläubigen höchst besorgt und von dem Wunsche beseelt, die Täuschungen und Bestrebungen der Hermesianer zu unterdrücken, crlassen Wir ohne allen Verzug an Dich, Ehrwürdiger Bruder , gegenwär- tiges Schreiben, durch welches Wir nicht nur alle und jede von Unserem Vorgänger, Gregor XV1. sel, Andenkens, gegen die Bücher des Hernies mit Um- sicht und Weisheit vorgenommene Handlungen , insbesondere dessen am 26. September 1835 unter dem Fischerringe erlassene, mit den Worten „Dum acerbissîmas“ beginnende apostolische Schreiben, so wie das auf seinen Befehl am 7. Januar 1836 von der Congregation des Jndex her- ausgegebene erklärende Dekret in allen Theilen bestätigen, sondern auch die darin angeführten Werke desselben Hermes, wo immer und in welcher Sprache oder in irgend welcher Ausgabe und Uebersegung sie bestehen, neuerdings in Kraft Unserer apostolischen Gewalt verwerfen und verdam- men. An Dir aber wird es sein, dieses Unser Schreiben bekannt zu machen, damit Alle den Betrug jener Hermesianer erkennen und sich davor hüten. Und hier, ehrwürdiger Bruder, fordern Wir nach Pflicht Unseres obersten Apostel - Amtes Deine bewährte Gewissenstreue und hirtliche Wachsamkeit angelegentlih| im Herrn auf, daß Du mit größter Sorgfalt, Thätig- keit und Anstrengung niemals unterlassest, mit aller Achtsamkeit Vor- sorge zu tragen, daß besonders die Professoren in den wichtigeren Fä- chern die gesunde und unverfälschte Lehre nicht blos vor den Îrrthümern des Hermes, sondern auch überhaupt vor der Gefahr jeder anderen verkehr- ten Meinung und Behauptung bewahrt vortragen und mit der eifrigsten Amtsbeflissenheit die vorzugsweise heutzutage sh erhebenden Jrrthümer wi- derlegen, welche, aus den Grundsäßen falscher Philosophie hergeleitet , auch in den Vortrag der theologischen Wissenschaft irgendwo eingeführt zu sehen,

Alle Post - Anstalten des In- und Auslaudes nehmen Bestellung auf dieses Blaft an, für Berlin die Erpedition der Alg. Preuß. Zeitung: Behren-Strafie Wr. 57. Infsertions-Gebühr für den Raum ciner Zeile des Allg. Anzeigers 2 Sgr.

Berlin, Mittwoch den l September

Wir gar schr befürchten. Uebrigens lassen Wir nicht ab, den gütigsten Vater des Lichtes und der Erbarmung mit unausgeseßten und heißen Ge- beten in Demuth Unseres Herzens anzuflehen , daß Er diejenigen , die in Unwissenheit und Jrrthum befangen sind, mit Seiner himmlishen Gnade zu erlcuhtcn, zu entflammer und zum Streben nah Wiederge- winnung des Heiles zurücfzurufen sich würtigen möge. Nun aber Uns versichert haltend, daß Du, Ehrwürdiger Bruder, Unser.rx Sorgfalt auf das vollständigste entsprechen werdest, benußen Wir schr gern diese Gelegenheit, Dir das vorzüglichste Wohlwollen, welches Wir für Dich hegen, wiederholt zu bezeugen und zu bestätigen, Wir wollen auch, daß dessen Unterpfand sei der apostolische Segen, den Wir, aus innerstem Herzen hervorgegangen und mit dem Wunsche aller wahren Wohlfahrt verbunden, Dir Selbst, Ehrwürdiger Bruder, und allen Getreuen, denen Du vorstehest, Geistlichen und Laien, liebevoll ertheilen.

Gegeben zu Nom am 25, Juli 1845, Unseres Pontififkates im zwei-

ten Jahre, (arz) Pius P Px

Marienwerder, 27. Aug. Gestern Vormittag er= folgte hier zur großen Freude der hiesigen römisch = katholischen Kir= chengemeinde die feierlihe Grundsteinlegung zum Bau der durch die Allerhöchste Gnadenbewilligung Sr. Majestät des Köuigs neu ge= gründeten römisch - katholischen Kirche inmitten einer sehr zahlreichen Versammlung von Gliedern aller Konfessionen. Die Einsegnung und Weihe des Grundsteins geschah dur deu Herru Weihbischof Groß= mann aus Frauenburg unter Assistenz mehrerer Geistlichen, und die hiesigen sämmtlichen Staats-= und Kommunalbehörden wohnten der erhabenen, in ungestörter Ruhe und Andacht vor sich gehenden Feiér= lichkeit bei,

Deutsche Bundesstaaten.

Königreich Bayern. (A. Z.) Das Regierungsblatt vom 26. August enthält jeßt folgende Bekanntmachung, die (bereits A Einberufung einer außerordentlichen Stände-Versammlung

etreffend :

„Ludwig, von Gottes Gnaden König von Bayern 2c. Wir haben, in der Absicht, auf verfassungsmäßigem Wege die Hindernisse zu beseitigen, welche unter den gegenwärtigen Zeitverhältnissen dem Vollzuge des Art. 1. des Geseyes über den Fortbau der Ludwigs-Süd-Nordbahn vom 23, Mai v. J., dann der Art, 111, der beiten Geseße vom nämlichen Tage und Jahre über den Bau ciner Eisenbahn von Lichtenfels an die Reichsgränze bei Koburg, \o wie von Bamberg über Würzburg und Aschaffenburg an die Reich8gränze entgegenstehen beschlossen, die Stände Unseres

Reiches auf den zwanzigsten September lauf. Jahres zu einer außerordent- lichen Versammlung ausschließlich für gedahten Zweck einzuberufen. Dem- zufolge befehlen Wir Unseren Kreis-Regierungen, alle in die zweite Kammer aus ihrem Kreise bestimmten Abgeordneten sogleich durch abschriftliche Mit- theilung dieser öffentlihen Ausschreibung anzuweisen, daß sie sich an den festgescßten Tage unfehlbar in Unserer Haupt- und Residenzstadt einfinden und nach ihrer Ankunft sich in dem Ständehause nach Vorschrift der §§. 52 und 61 Tit. 1. Abschnitt [Il des Edikts über die Stände- Versammlung bei der Einweisungs - Kommission persönlich melden. Jm Falle aber, daß ein Mitglied durh unabwendbare Hindernisse von der Erscheinung abgehal=- ten sein sollte, hat dasselbe nah Vorscbrift der §§. 44 und 47 Tit. 1, Ab= schnitt 11. des gedachten Edikts das Erforderliche zu beobachten. Den Tag der Eröffnung dieser Sißung der Stände werden Wir durch besondere Ent= schließung kundgeben lassen. Aschaffenburg, 23, August 1847,“ Dasselbe Blatt enthält eine Bekanntmachung, die Uebereinkunft mit dem Fürstenthum Reuß- Plauen jüngerer Linie wegen gegenseiti= ger Untersuchung und Bestrafung der Forst-, Jagd= und dergleichen Frevel betreffend. i:

Der Allgemeinen Zeitung wird aus München vom 26. Au= gust geschrieben: „Aus der Speyerer Zeitung is in anderé Blätter die Nachricht übergegangen, es sei der Bau der Maxburg- plößlich eingestellt worden. Wir sind ermächtigt, diese Angabe als irrig zu erklären. Es ward nie beabsichtigt, den Bau zu unterbre= chen, wenn auh wenigstens vor der Hand nicht mehr die gro= ßen Summen zur Verwendung kommen, die in den Vorjahren dafür ausgeseßt waren. ““

___ Am 27. August früh um sechs Uhr ist Se. Majestät der König in Begleitung seines Flügel - Adjutanten, Freiherrn von Hunoltstein, von Aschaffenburg nah Pfalz abgereist.

Aus Kissingen vom 23. August wird gemeldet, daß der Köni befohlen habe, den Bau der Gas- und kalten Soolen-Bäder an d I Saline durch den Anbau zweier Seitenflügel zu vergrößern, und zwr chon in nächster Saison, ferner, daß der bisher der Königlichen S

Königsstädtisches Theater. Erste italienische Opern-Vorstellung in derx neuen Saison. Lucrezia Borgia von Donizetti. (Den 30. August.)

Die Eröffnung der italienischen Opern - Saison is ein Ereigniß, dem die Musilfreunde Berlin's stets mit großer Spannung entgegensehen,

| Auch bei der diesjährigen Eröffnung (am Montag) hatte sich ein äußerst

j

zahlreiches Publikum eingefunden, das, fast alle Räume des Hauses füllend, die Leistungen- der nenen Gesellschaft mit dem regsten Antheil verfolgte und sich sichtlih davon befriedigt fand. Jn der That um sogleich eit Ge-

| \sammt-Urtheil auszusprechen können wir wohl sagen, daß die italienische

| |

|

“ver vielleicht niemals unter günstigeren Anzeichen eröffnet wurde. Die heutige Vorstellung bot durchaus Anerkennungswerthes. Die Mitglieder, de- ren Bekanntschaft uns diesmal vergönnt war, dürfen sämmtlich als tüch- tige Sänger und höchst achtbare Künstler bezeichnet werden, die mit genü- gendem Stimmfond entsprechende Ausbildung im Gesange und in der Darstellung vereinen und mithin ihre Fächer erfolgreich auszufüllen im Stande sind. Was vorerst Sgra. Boldrini betrifst, so hat ihr Organ zwar die ersten und frischesten Klangblüthen bereits abgestreift, doch besitzt eine sehr starke und umfangreiche Stimme und eine vortreffliche ‘esangsbildung, Außerdem entfaltet die Sängerin ein Vorzug, der ihre Individualität besonders charakterisirt eht dramatisches Leben und eine )inreißende Leidenschaftlichkeit im nb E so daß sie für Particen, wie ucrezíia, gleichsam geschaffen is und diese Rolle mit eben so vieler Wahr- heit als Wirkung ausführte, Vorzugsweise Gelungenes leistete sie im 2weiten Akt, im Duett mit Alfonso und im Terzeit mit diesem und Gen- uro, indem sie hier, wo ihr die Gelegenheit wird, das ganze Feuer cines

leidenschaftlihen Naturells vorwalten zu lassen, die glücklichsten Erfolge er- zielte. Die Anerkennung des Publikums sprach sich Sgra. Boldrini ge- genüber, namentlih nach diesem Akte, unzweideutig in reichlichem Beifall aus, Nach ihr haben wir des Sgr. Nonconi zu gedenken, der den Al- fonso repräsentirte, Mag er nun der berühmte Ronconi sein oder nicht worüber, beiläufig, schon vor Eröffnung der Saison vielfach ge- stritten wurde jedenfalls ist er cin schr braver, verdienstvoller Sän- ger, eben so edel in der äußeren Erscheinung, als in Stimme, Gesang und Spiel, Er gab den Herzog vortrefflih, mit leichter, edt fürstlicher Haltung und zeigte sich überhaupt, so weit es die nicht schr umfassende Partie zuließ, auch hinsichtlich einer dramatischen Färbung der Rolle durch Gesang und Spiel, in durchaus vortheilhaftem Lichte, so daß er sih die ganze Gunst des Publikums erwarb und sogar durch mehr- maligen Hervorruf ausgezeichnet wurde. Zur Feststellung und Erweiterung unseres Urtheils über Sie, Ronconi werden die folgenden Vorstellungen und größeren Rollen, in denen wir dem trefflichen Künstler zu begegnen hoffen, Gelegenheit geben, Von den übrigen Mitwirkenden und Repräsen- tanten der Hauptparticen bedarf Sgr. Labocetta als Gennaro keincr Be- sprechung. Der Sänger ist den italienischen Opern-Besuchern von der vo- rigen Saison noch in zu gutem Andenken, als daß wir heute, wo es e lih gilt, die ncuen Kräfte zu würdigen, sciner mit besonderem Lobe zu erwähnen brauchten. Daß das Publikum durch den herrlichen Klang seiner Stimme und das Seclenvolle seines Gesanges wieder zu all- gemeinem Beifall hingerissen wurde, bedarf keiner Versicherung, Schließlich haben wir noch über ein neues Mitglied, Sgra. Dugliotti, Bericht zu erstatten, cine Sängerin, die durch eine flangvolle Mezzo-Sopran-Stimme, durch Jugendfrishe, Anlagen zur Darstellung und Anmuth der Persönlich- feit alle Mittel in sich vereinigt, um bald als cin namhaftes Gestirn am Gesangshimmel zu glänzen, wenn sie nämlich nicht versäumt, den ihr von der Natur verlieben Gaben dur Kunst zu Hülfe zu kommen, Als Or-

sini empfing sie besonders nah dem Vortrage des beliebten Trinkliedes im dritten Akt erfreuliche Beweise von der Gunst des Publikums dureh lebhafte Beifallsäußerungen und Dacaporuf, Acclamationen, die sowohl durch das hübsche Musikstück selbst, als durch den Vortrag der anmuthigen Sängerin hervor- geren wurden, So weit unsere kritischen Andeutungen über die heute be- chäftigten Hauptmitglieder der neuen Gesellschaft, deren Leistungen ein En- semble bildeten, das \sih um so mehr zu einem Befriedigenden gestaltete, als die Vorstellung der Oper auch von Seiten der kleineren Rollen, des Chors und Orchesters unter der sicheren und feurizen Leitung des neuen Kapell- meisters den Anforderungen musikgebildeter Hörer durchaus genügte und nur durch die allzu große O des Letzteren beim Dirigiren, so wie durch zu lautes Sprechen des Souffleurs, einige Male äußerliche Störun=- gen erlitt, denen für die Folge indeß leicht zu begegnen sein wird, J 2,

Moskau. Herr Schweizer, Beobachter an der Sternwarte der hie- sigen Universität, bemerkte zwischen § und © des Fuhrmanns einen unbe- kannten Nebelfleck in der Nacht des 11. August d. J. und bestimmte seine Lage in Bezug auf drei kleine Sterne vermittelst geometrisher Configura- tion. Jn der folgènden Nacht zeigte sich, daß der Nebelfleck seinen Ort verändert hatte, und daß derselbe ein neuer Komet sci, Derselbe is rund und ohne Schweifz dem bloßen Auge is er nicht sichtbar, aber im fünf- füßigen Frauenhofer erscheint er von beträchtlicher Größe, 1nd sein Licht wird nah der Mitte zu stärker, Jun derselben Nacht bestimmte Herr Schwveizer die nördliche Abweichung des Kometen und fand, daß solche 3°: 50 fleiner war, als die Abweichung von § Fuhrmannz die Geradcaufsteigung dagegen war’ 6,5 Minuten größer als die des gedachten Sterns, Zu F e de Aussteigung des Kometen innerha uñ-

merkt worden, daß die gera : den um 13 Minuten Zeit und die Declination um 40. Minuten im Bo-

gen wächst,