1847 / 243 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

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E E A L L C A T HCDI G E

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landschaftlich abgeschäßt auf 147,673 Thlr. 1 Sgr. 4 Pf., einschließlich der auf 18,287 Thlr. 12 Sgr. 6 Pf. pen n Forst, soll am 20, Dezember 1847,

artburg-. welchen es geschah, wohl nicht ganz ohne Grund tadelte. Es folgte ihm fest au der W g aber stürmischer Beifall, und die Sänger stimmten hierauf aus dem Steg- reise „Was ist des Deutschen Vaterland 2c.“ an. Nicht wenige Sänger ließen sich später dahin vernehmen , daß sie Vorkehrungen treffen würden, damit bei künftigen Festen nicht so viele und zum Theil auch wohl zu lange Reden gehalten würden, da anch politische Tiraden der Harmlosigkeit und dent Hauptzwecke ihres Bundes gar leicht geschadet werden könne, was jedoch diesmal wohl nicht der Fall war. Am 24sten war die Wartburgsfeier, zu der die Erlaubniß von Sr, Königl. Hoheit dem Großherzoge in den huldvoll- sten Ausdrücken gegeben worden war, der Hauptgegenstand. Wie Tages zu- vor, versammelten sich die Sänger und zogen dann hinauf zur hehren Burg, in welcher alles Vorgetragene den Ausdruck der edelsten Theilnahme, des religiösen Ernstes und der innigen Rührung auf den Gesichtern der Anwesenden ausprägte. Es konnte nicht fehlen , daß während des ersten Chorals „Eine feste Burg is unser Gott“ in seiner Urweise, an dieser ge- heiligten Stätte und tausendstimmig \{hön gesungen , manches Auge Dann folgten die Erinnerungen an die eben L t man Begebenheiten auf der (Wettkampf der Minnesänger, heilige Elisabeth, Luther 2c.), welche in die

Das Sángers{? 5) l Des shöne Fest des thüringischen

m S e “li lich vorübergegangen, und das Andenken an diese Sängerbundes 1} F “b allen hellnepmern, für die ganze dente rfi « Umstände so günstig vereinigen, wle D1e9-

bleiben. Selten dür e E recht ey und fröhlich sangen. Ver am Fuße der Waitburg, Festplaß war tf! Angabe des Professor Müller die Sangek und schön und zweckmäßig hergestellt; das Wetter licß keinen ( send Sänger , meist Mitglieder des thüringischen = ¿naerbundes Liedertafeln, waren Eise ] 1 G 1 den Einwohnern der Stadt gastfreundliche Auf-

Eisenach 25. A (

Tage reichen Genusses wird

b de f mal, weshalb Lam wählt ub nach

ugehörigkeiten Sd ch übrig. An tau doch auch anderer

und fanden sämmtlich bei

nahme. Auch waren alle höchsten Herrschaften aus Weimar und Meinin-

en eingetroffen, durch ihre Gegenwart das Fest zu verher1 ichen, ai Am 23sten früh versammelten sich die einzelnen Sängerchöre und Lie-

deren über 30 waren, mit ihren vielen Fahnen und Fähnlein auf

dertafeln,

Markte, und weißgekleidete Jun frauen der Stadt v ( Den Ee sies Eichenlaub , Hüte s. Mützen zu s{müdcken._ Die Anord- so großen als nung des Festzuges, der Gesang auf dem Markte und der Festauszug mit drei Musifcorps (darunter das vielgerühmte militairische von Langen alza) nach dem Marien - Thale waren schr schön. Die Hauptprobe lief ebenfalls gut ab. Nachmittags fam das Wesentliche dieses Tages in Gegenwart der höchsten Herrschaften zur Ausführung , die Sänger defilirten erst am Großherzoglihen Pavillon vorüber und traten dann in ihre Halle ein. An 400 Fahnen schaute das Auge, theils den einzelnen Corps, theils der Zierde des Platzes, bis auf die Bergspißen hinauf, gehörig, und Böllerschüsse hall- ten im Echo drein. Der zweite Theil, nach dem Programm, fiel ganz ausz dagegen trat ein nach diesem nicht angekündigter übrigens beliebter Redner, Ir eutschland aussprach,

Herr von Wydenbrugk, auf , der seine Wünsche für was man jedoch , um des Pl

KBekanntmaczungen.

[787] Nothwendiger Verkauf. Ober-Landesgericht zu Posen, Das adelige Rittergut Goray, im Kreise Birnbaum,

ormittags um 10 N hr, an ordentlicher Gerichts- stelle subhastirt werden, Die Taxe nebst Hypotheken- schein und Bedingungen fónnen in unserem Aten Ge- \chäfts-Büregu eingesehen werden, Folgende, dem Auf- enthalte nah unbekannte Real-Gläubiger : die unbekannten Erben des Probstes Soirski zu Go- ray, die Wittwe Anna MaÊŸiewiez und deren mino- renne Kinder, Franz und Casimir Maskiewicz, der Pächter Friedrich Wilhelm Heydke, der Hauländer Paul Obs, die Laura, geb, Heyde, verehel. Mallow, die Xaver Strzetuskischen Erben, nämlich Franz Eduard, Emilie Thecla, Thecla Eleonore Alexandrine, Geschwister Skrzetuskti, werden zu dem gedachten Termine óffenilich, so wie die etwanigen unbekannten Real-Prätendenten, bei Vermei- dung der Präflusion zu demselben vorgeladen,

[508] Procrani a Nothwendiger Verkauf.

Das im Kreise Thorn belegene Erbpachts - Vorwerk |

Zielin, bestehend aus 674 Morgen 120 Quadratruthen, und int Jahre 1843 auf 8314 Thaler 3 Silbergroschen gerichtlich abgeschäßt, zufolge der nebst Hypothekenschein in der Registratur einzusehenden Taxe, soll zum Zweck der Auseinanderseßzung zwischen den Miteigenthümern

den 20. Dezember d. J., Vorm. 11 Or, an ordentlicher Gerichtsstelle subhastirt werden,

Thorn, den 12. Mai 1847. i

Königl. Land- und Stadtgericht, Loeffler.

[638] Bekanntma Schatz-Departenuent. Abtheilung sür die Staats Do- mainen und Vorsten.

27. Mai

Suwalki, den Si 1847.

28994 2391 Die

Augustower Gubernial-Regierung. Zufolge Reskripts der legierungs-Kommission des . N, 21. Januar Schatzes und der Einkünfte vom Febr

d, 4, N 9693. ht hiermit öffentlich bek t . de °- 69. macht hiermit öllentlich DeKanni, dass am 16./28. September d. J., Vormiltags um 4114 Uhr, im Sitzungs-Saale der Gubernial-Regierung in der Stadt Suwalki eine massÌive VV assermühile nebst Schneidemühle, mit den dazu gehörigen Ge- bäuden, und zwar einem massìven VVohnhause und Speicher, Pferde- und Schweinstall, einem Schoppen zur Aufbewahrung der beim Bau der Mühle ge- brauchten Materialien, und der Umzäunung, s0 wie auch mit den Grundstücken und VViesen, deren Flächeninhalt 20 Morgen 46 Ruthen Magdeburger oder 9 Morgen 66 Ruthen neues polnisches Mass beträgt, im VVege der öfsentlichen Licitation vom 20. Mai

T Taxi 1848 in Erbpacht ausgethan werden soll.

Diese Mühle mit 4 Gängen oder Sitcinen und mit einer englischen Maschinerie, vermöge welcher man in einer Stunde auf einem Gange 9 Korzec Getraide VVarschauer Mass vermahlen kann, liegt an dem Augustower, stets hinlängliches VVasser habenden Kanal, bei der Kreisstadi Augustow, an ciner vor- theilhaften Stelle, weil den Zutritt zur Mühle rück- sichtlich des Mahlwerks zwei wichtige Communi- cationswege, das ist die Chaussee nnd der Augus10- wer Kanal, erleichtern.

Der von dieser Mühle jährlich zu zahlende Ka- non beträgt 4000 Silber- Ï oder ich Äb von 5/100 als Wér-Bubel: Ofiara O nur 950 Silber-Rubel. Das Einkaufsgeld aber, von welchem die Licita- tion in plus ihren Anfang nimmt, wird hiermit auf 4000 Silber-Rubel festgesetzt,

Jeder Bietungslustige ist verbunden, vor der Li- citation ein Vadium von 2000 Silber-Rubel an die Gubernial-Kasse einzuzahlen und hierüber cine Quit. tung vorzuzeigen, Auch übernimmt er die Ver- pflichtung, aufser dem Kanon noch die Ofiára und andere bestehende oder später von der Régierung anfzuerlegende Abgaben und Lasten zu tragen, 80 wie er sich ebenfalls den allgemeinen Erbpachts- Bedingungen unterwerfen muss,

0.

. Februar

sehr glüdcklich ge- r - Halle und alle

isenach zugezogen

1730

in Thränen \cchwamm. mannigfachen

ertheilten an die

Der Meistbictende hat sogleich das Einkaussg Id zu kompletiren, 50 wie auch die Kosten dieser Be- kanntmachung zu berichtigen.

Die Gubernial-Regierung ladet Bietungslustige ein, sîich am oben angezeiglen Orte und Tage zn stel- len, wo man ihnen in den Dienststunden nähere Nachrieht über die Licitations-Bedingungen erthei- len wird,

Im Austrag. Der Regierungs-KRath, Staats-Reserendarius Norband. Der Kanzlei-Direktor Kasprzycki.

[876 b] Bèdkanntma G Un g Die Direction der Nicderschlesisch - Märkischen Eisen- bahn-Gesellschaft beabsichtigt nachstehende Betriebs-Ma- terialien, als einen ungefähren Jahresbedarf, nämlich 6900 Klasftern kiefernes Klobenholz, 4200 Ctr. raffinirtes Þ 96a 6d Etr, rohes 4 Lenddl, 900 Cir. Knochen- oder au Baumöl, 240 Ctr, Palmöl, 140 Cir. Lichttalg, 380 Ctr. Werg und 980 Ctr. Pubfäden oder Baumwollengarn-Absfall, im Wege der Submission von gecigneten Lieferanten zu entnehmen. E Zu dem Ende ersuche ih im Auftrage Lieferungs- lustige, ihre auf die ganzen Quantitäten oder einen Thei! derselben gerichteten Offerten bis zum 1, Oktober c. an mich gelangen zu lassen, dabei aber zu berücfsich- tigen, daß alle obengenannten Materialien von der be- sten Qualität sein und auf die beliebig zu bezeichnenden Bahnstationen franco abgeliefert werden müssen. Exem- plare der Bedingungen sind im Central-Büreau auf dem hiesigen Bahnhofe entgegenzunehmen, Berlin, den 23, August 1847. Der Betriebs - Direktor von Glümer,

[854 b] Personen-Schif „Borussia“.

Die Herren Agen-

ten des Damypf-

schifes „Prinz

von Preußen“

machenin den Ber -

liner Zeitungen

wiederholt bekannt:

: daß Personen-

schiffe auf der

s: e Reise von hier nah Swinemünde und umgekehrt, welche von einem

Bugsir - Dampfschiffe mittels cines Taues geschleppt

werden, die Unannehmlichkeit bieten, daß beim gün-

stigsten Wetter die Seckrankheit selbst bei ruhigem

Haff auf der Tour nach und von Swinemüände libr

häufig is, da diese geschleppten Personenschiffe feine

eigene feste Haltung haben, und das vorlaufende

Bugsir- Dampfboot durch die arbeitenden Räder in

selbst erzeugten Wellen das geschleppte Schiff in

e fortwährenden schwankenden Bewegung unter-

halten, und beziehen sich auf das Zeugniß von nicht genannten Herren und besonders Damen,

Da kein anderes Personenschiff als die „Borussia“ hier existirt, so kann nur diese gemeint sein, und wir würden den obigen Aufsaß, dessen Tendenz uns nicht zweifelhaft sein kann, mit Stillschweigen übergehen, wenn wir nicht fürchten müßten, durch die darin enthal- tenen Unwahrheiten das Publikum irre geleitet zu sehen.

Das Personen-Schlepp\shif „Borussia“ verdankt eben nur seine Entstehung der ganz entgegengeseßten Mei- nung der verehrlihen Herren Agenten des Dampfschiffs „„Prinz von Preußen“, nämlich der: dem Publikum Ge- legenheit zu geben, auf einem sicheren, bequemen, mit Salons vrisrhätten, von einer freien reinen Luft umge- benen Schiffe reisen zu können, um nicht von der auf einem Dampfschiffe unausgeseßten rüttelnden Bewegung, des unvermeidlichen Talg- und Oelgeruhs und der

Hie von der Feuerung, als hauptsächlichsie erste Veranlassung zur Erzeu-

gung der Seekrankheil, belästigt zu werden, Nachtheilig und beshwerlih is es auch auf manchen Dampfschiffen, daß sie bei irgend frischem Winde über Bog und von den Rädern bedeutend Spriß- wasser über Bord nehmen und die Passagiere durchnäs- sen, die keinen genügenven Zufluchtsort haben, da kein Raum, der hon für die Maschine verwendet, vorhan- den ist, um six alle gusnehmen zu können, Die Bemer-

Geschichte Deutschlands, ja in die der Welt auf Auch wurde Sr. Königl, Hoheit dem mitanwesenden Erbgroßherzoge, wel- cher der würdigen Wiederherstellung dieses Palladiums des schönen Thü- ringer Landes so große Opfer gebracht hat und noch täglich bringt, der einstimmigste und rauschendste Dank gezollt. Sodann zogen die Sänger auf einem nenen Wege nah dem Ann zum Andenken an das Fest, der Sän Sänger weihten, während sie ihre F E ins Marienthal. Nach eingenommenen Mittagsmahle versammelten sie sich wieder in ihrer Halle. Nun kam noch viel Erlesenes zum Vortrage, obwohl ages und der Umstände willen, wo und bei l sich die Reihen der Sänger schon etwas gelichtet hatten, Daß das Meiste

athale hin zu cinem Felsen, welcher, erstein getauft wurde, und den dic ahnen darauf seukten, hierauf wicder

ganz ret. und Tonkünstler.

des Vorgetragénen Bezug auf Thüringen hatte, war natürlich und auch Darum glänzten denn auch vorzugsweise thüringische Dichter

Wartburg daß dreimal

immer cingewoben sind.

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der drei Staaten Baden, Hess in mehrfacher Beziehung nachtheilig. j Darmstadt im Juteresse des reisenden Publikums und allerdings auch tadt wünscht, daß Abends um 8 Uhr noch ein Bahu= zug von Heidelberg und Manuheim nah Darmstadt abgehe und dort die Nacht bleibe, so wie, das Morgens um 52 Uhr ein solcher von Darmstadt nah Heidelberg und Maunheim abgehe, während man

der Stadt Darm

Eiscnbahnen uud Dampfschifffahrt. Darmstadt, 24. Aug. Main = Neckar Eisenbahu soll es sich, was Personenkarten betrifft, neuerdings gebessert haben. Transport, welcher übrigens bis jeßt mit den gewöhnlichen Personen= Bahnzügen befördert wird, noh nicht von den gewünschten Folgen. Man schreibt dies dem Umstande zu, daß Frankfurt anfänglich ein Umladen der von Offenbach kommenden Effekten in Frankfurt ver=

(S. M.) Mit dem Ertrage der

Dagegeu war der eröffnete Güter-

langte, worauf jedoch die offenbacher Kaufmannschaft erflärte, sie würde unter diesen Umständen nicht das Mindeste mit der Main- Neckar Eisenbahn schicken.

Darauf verstand sih Frankfurt dahin,

der Woche von einem Umladen abgestan-=

den werde. Die Art der Verwaltung (durch drei Dircktoren

en-Darmstadt und Frankfurt) zeigt sich So jeßt wieder, wo Hessen=

j jeßt auf die Ankunft des Bahnzuges von Frankfurt, der erst um 7

CIELEE

Allgemeiner Anzeiger.

fung, daß die durch die Bewegung der Räder selb er- zeugten Wellen die secegerecht steif mit Cisen - Ballast v:rsehene „Borussia“ auch bei ruhigstem Wetter shwan- fend machen können, kann mindestens nur auf Unfennt- niß beruhen, da die Wellen sowohl in den Strömen, wie namentlich bei der großen Wasserfläche im Haff schon vom Kiel aus si \o verthellen, daß solche es gar nicht zu berühren vermögen, Möge man aber auch die Sl1- Gerheit eines Schleppschiffs wohl beachten, da wir das Beispiel erlebt haben, daß auf der Reise nach Siine- münde cin Dampfschiff, durch die Feuerung entstanden, abbrannte, wobei sih die wenige Besaßung nur mit größter Mühe rettete, Bei solchem Unglück ist das Schlepptau bald gekappt und das Schiff außer Gefahr.

Wir glauben auch în unserer Ansicht nicht gefehlt zu

haben, da wir uns des vorzugswcisen wieder-

holten Gebrauchs der „Borussia“ für nah See ge- hende und daher kommende Höchste und Allerhöchste Personen mit Gefolgen j erfreuen haben, au die Ks nigl. Post sich dieses Schisses ausschließlich nux bedient, um die Nussischen Passagiere pr. „Wladimir“ von Swinemünde nach hier zu befördern, ohne je eine Klage über die dem Schifse angefabelten Mängel vernommen zu haben, während denselben ohne Zweifel gern ein Damyfschiff zu Beschl gestanden hätte; wir haben im Gegentheil Beweise Höchster Zufriedenheit über Seegang und Bequemlichkeit der „Borussia“ erhalten.

Auffallend erscheint es noch, daß die Herren Aa IR unterlassen haben, ihren Annoncen in den hiesigen

Blättern den erwähnten Passus beizufügen,

Stettin, den 413. August 1847. Comité der Stettiner Damypfbugsirboot-Rhederei.

Mecklenburgische Eisenbahn- [873b] Gesellschaft. E E.

Es wird eine außerordent- liche General- Versammlung

S A der Actionaire der Mek- lenburgischen Eisenbahn- Gesellschaft von dem un- terzeihneten Ausschusse auf Montag

den 27. September d. J., Mittags 12 Uhr, in Schwerin, im Em-

pfangs-Gebäude des Bahnhofes einbernfen, zum Zwecke der Mittheilung, daß die in der General-Versammlung vom 29. Mai d. J. vorgelegten Angaben über den ver- muthlihen Belauf des Defizits sich als richtig nicht be- währt haben, indem die nunmehr von der Direction dent Ausschusse vorgelegten Spezial - Anschläge, zU deren genauer Revision der Ausschuß die erforderlichen Maß- regeln angeordnet hat, —, die damaligen Annahmen übersteigen, und zur Potestivirung des Ausschusses die erforderlichen Verfügungen, zur Deckung des solcherge- stalt gesteigerten Defizits in derselben Ausdehnung zu treffen, in welcher der Ausschuß durch die General-Ver- sammlung vom 29, Mai d, J. zur Fürsorge für Deckung des damals veranschlagten Defizits ermächtigt worden ist, eventuell zu anderweitiger der Sachlage angeme||e- ner Beschlußnahme.

Es werden Legitimations - Comités errichtet, welche die vorzuzeigenden Jnterims-Actien abstempeln und den Vorzeigern derselben auf ihre Namen lautende und im Falle der Stimmberechtigung die Zahl der von ihnen abzugebenden Stimmen ausdrücende Legitimationskar- ten zustellen, Im Hamburg geschieht die Abstempelung im Comtoir des Herrn G. H. Kaemmerer, in Ber- lin bei Herrn Jacob S aling, in Rostockx, Wismar, Güstrow und Schwerin in den Büreaus der Gesellschaft.

Schließlich wird bemerkt, daß nach §. 24. des Sta- tuts die ordnungsmäßig gefaßten Beschlüsse der Gene- ral-Versammlung für alle Actionaire bindend sind.

Schwerin, den 28, August 1847.

Der Ausschuß der Medckllenburgischen Eisenbahn- Gesellschaft. 7 G, C, Mann, als Präses.

Uhr kommt, warten muß. l indessen hofft mau, daß Hessen damit durchdringe.

Baden soll gegen diese Vorschläge sein,

Dampf - Packetfahrt

[409 b] zwischen

E A . pEy C S : Lübeck und St. Petersburg. : Die rühmlichst bekannten drei Dampfschiffe der St. Petersburg- Lübecker Danmyps- \chiffahrt - Gesell- chaft : „Nasled- mi ¡Miodlai 1,0 und „Alexandra“ werden in diesem Jahre eine regelmäßige Fahrt zwischen den obgenann- ten Pläßen unterhalten, vom 8, Mai anfangend und bis Ende Oktober fortlaufend. Von Trave- münde und von Cronstadt wird jeden Sonnabend von jedem Hafen eines abgehen. ' Abfahrt von Travemünde Nachmittags 3 Uhr nah Cronstadt. S Prei e De Vase Nach Cronstadt: _ erste Kajüte 54 Thlr, ziveite 35 Thlr, dritte 22 Thlr, Pr. Ct, Nähere Nachricht ertheilt S das Comtotr der D amvf\schifffahri- Gesellschaft zu Lübe cck, 2F— Exemplare des Prospectus sind bei Herren H, F. Fetschow & Sohn zu haben.

Citerarishe Anzeigen. 18151 17 H Schroeder is Bel», U.

d, Linden 23, ist chen erschienecu und durch alle Buchhandlungen zu beziehen : Beyer, A, Decken-Deasins, Zte Lief. Fol 1 T 10 Ser. Tönius, Lebr. Ornamente. 1sle Lief, Fol. 4 Thule. 15 Sgr. ln Mal d24, erachten: Steinhäuser, W. Verzierungen, Ête Lief

1 E

C7 727) Bekanntmachung.

Mit dem 14. November l. J. beabsichtige ih ein L eh r- und Erzie h ungs-Institut, verbunden mit etnem Pensionate, für Töchter höherer Stände hier zu eröffnen, und ersuche alle diejenigen, welche mir ihre Kinder oder Pflegebefohlenen anvertrauen wollen , mich möglichst bald davon 11 Kenntniß zu seßen, E

Der Unterrichtsplan umfaßt alle Zweige des Wissens und hat neben einer sittlichen, religiösen Erziehung und förperlichen Pflege sich vorzugSwei]e auch die Aufgabe gestellt, die Kinder mit der englischen und französischen Sprache so vertraut zu machen, daß sie dieselbe mit Leichtigkeit schreiben und sprechen. Das Nähere isf schriftlich oder mündlich bei mir zu ersragen.

Leipzig, den 8. Mai 1847.

Ottilie von Steyber,

per Adresse Herrn Friedrih Brockhaus,

[811] Be lu G Ein äußerst vortheilhast gelegenes Gasthaus ersten Nauges zu Leipzig, in welhem ein sehr großer Saal befindlich is , mit großem Garten und Gewächshaus, auch bedeutender Stallung, soll Erbtheilungs halber aus freier Hand verkauft werden, Als Anzahlung werden 12- bis 15,000 Thlr. verlangt , und über 30,000 Thlr, auf dem Grundstücke haftende Hvpotheken können mit übernommen werden. Nähere Auskunft ertheilt auf oi S portofreie Anfragen M a as zu Leipzig.

59 b ) j; # j Bn geehrtes Publikum erlaube ih mix auf mein

neu und comfortable eingerichtetes s Schlesisches Hôtel,

im Mittelpunkt der Stadt und am Wasser gelegen, ganz ergebenst aufmerksam zu machen , mit der Zusicherung prompter und billiger Bedienung.

Berlin, im August 4847. S Heinrich Waechter.

870 b i y S bnidi's Hôtel garni in Berlin, Unter den Liu-

den, empfiehlt sich.

Th. H. gesund! [874 b]

Das Abonnemeut beträgt: 2 Rthlr. für & Iahr. 4 Kthlr. - § Iahr. : 8 Rthir. - 1 Iohr. in allen Theilen der Monardhie : ohne Preis - Erhöhung. Bei einzelnen Vummern wird der Bogen mit 25 Sgr. berechnet.

llgemeine

P s die Erpedilion der Allg. Preuß. j Zeitung: Gehren-Strafße ür. 57. Insertions-Gebühr sür den . Raum einer Zeile dcs Alg. Anzeigers 2 Sgr.

Alle Þofi - Anflalten des In- und Auslandes nehmen Bestellung auf dieses Blatt an N sür Serlin

Berlin, Donnerstag den 20 September

Inhalt.

Amtlicher Theil.

Finland, Berlin. Auszug aus der neuesten Nummer der Geseßz-Samm- lung, Verordnungen des General-Post-Amts. Zur Berichtigung. Die angeblichen vorbereitenden Berathungen der Abgeordneten zu dem Vereinigten Landtage, Provinz Schlesien. Aufenthalt der Prin- zessin Albrecht. Der Justiz-Minister Uhden in Breslau. Die Oef- fentlihkeit der Stadtverordneten - Versammlung in Brieg abgelehnt. Rhein-Provinz. Reise des Prinzen Friedrich.

Deutsche Bundesstaaten, Königreich Bayern, Ernennung, Glasmalerei für die Scbaldus-Kirche in Nürnberg. Reise des Königs und des Prinzen Karl, Königreich Sachsen. Reise -des Königs. Großherzogthum Baden. Die Gegner der Ergebenheits-Adresse. Kurfürstenthum Hessen, Ankunft des Kurprinzen - Mitregenten in Wilhelmshöhe. Großherzogthum Medcklenburg-S ch werin. Reskript wegen der Eintheilung des Lhalers. Herzogthum An- halt-Deßau, General-Versammlung der Actionaire der Landesbank.

Oesterreichische Monarchie. Krakau. Universitäts - Kurator,

Rußland und Polen. St. Petersburg. Nachrichten aus dem Lager am Turtschidag. -

Frankreich. Paris. Hof - Nachrichten. Gerüchte über Ministerial- Veränderungen. Die Praslinshe Familie und deren Arzt. Verhöre der Dlle. de Luzy, Wieder eine Höllenschachtel-Erplosion, Die grie- chishe Geld-Angelegenheit. Narvaez und die Hofwirren in Madrid, Depeschen vom Grafen Walewski. Vermischtes,

Großbritauien und Irland. London. Dic Königin in Schott- land. Die Wahlen în Jrland, Zertrümmerung eines Dampfbootes auf der Themse. Nachricht von einem Aufstande der Chinesen in Can- ton, Abgang der englischen Flotte aus dem Tajo nach dem Mittel- ländischen Meere, —- Vermischtes.

Belgien, Brüssel, Hofnachricht, Eisenbahn - Unfall, Versamm-

SbDed und U

weden und Norwegen. Christiania, Errichtu i f wegischen Nitter-Ordens. G N e A en

Schweiz. Kanton Zürich. Beschlag auf eine Munitionssendung.

Gerichts-Verhandlungen wegen der polnischen Verschwörung. Eisenbahnen und Dampfschifffahrt. Lübecck, Die Nivellirung

der Lübecker Bahn. Handels: und Börsen: Nachrichten.

Amtlicher Theil.

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht :

Dem Geheimen Ober = Tribunals -Rath Jacobi hierselbst den- Rothen Adler - Orden zweiter Klasse mit Eichenlaub in Brillanten 5 dem Seminar Direktor und Ober - Lehrer Ehrlich zu Soest den Rothen Adler - Orden dritter Klasse mit der Schleisez so wie dem evangelishen Kantor und Lehrer Pohl zu Silberberg, im Regiè=- rungs-Bezirk Breslau, und dem fatholishen Schullehrer Podziadly zu Stubendorf, im Regierungs-Bezirk Oppeln, das Allgemeine Ehren= zeichen zu verleihen; und

Den Landschastsmaler E. Hildebrándt zum Hosmaler zu er=- nennen.

Die Königliche Gemälde-Gallerie im Königlichen Schlosse Belle- vue is vom sten k, M. ab bis zum 1, Oktober d, J. dem Besuche des Publikums wiederum geöffnet,

Bérlin, den 29, August 1847.

Königliches Hof-Marschall-Amt.

Befanntmach ung.

Die Kaudidaten der Baukunst, welche entweder in dem zweiten diesjährigen Termine die Vorprüfung als Staats - Baumeister oder Bau-Jnspektoren, oder bis zum April k. J. die mündliche Prüfung als Privat-Baumeister abzulegen beabsichtigen, werden hiermit auf- gefordert, vor dem 15ten k. M. si schriftlich bei uns zu melden, worauf den Ersteren das Weitere eröffnet und den Leßteren der Ter= min bezeichnet werden wird, der zu ihrer Prüfung in den Natur= Wissenschaften angeseßt ist.

Meldungen, die nah dem 15ten k, M. eingehen, können nicht mehr berücksichtigt werden.

Berlin, den 22, August 1847.

Königliche Ober-Bau-Deputation,

Bekanntmachung.

Mit dem 15. Oktober d. J. beginnt der Unterricht in der König-= ¡chen Bau-Gewerbe-Schule, welcher bis Mitte März k. J. Vormit= tags von 9 bis 12 und Nachmittags von 2 bis 4 Uhr ertheilt wer= oen wird. Gehülfen und Lehrlinge der Bau-Gewerbe, welche daran Theil nehmen wollen, haben sih dazu, unter Einreichung ihres Lebens=- laufs, ihrer Schulzeugnisse und der Bescheinigungen ihrer Brodherren der ihrer Lehrherren über ihre bisherige Führung, bis zum 15. Sep= tember d. J. bei dem Unterzeichneten mit Angabe ihrer Wohnung scriftlich zu melden. Bei denjenigen, welche die Königl. Bau - Ge- werbe-Schule bereits früher besucht haben, bedarf es keiner Zeugnisse, sondern nur der Angabe des Jahres, worin dieses geschehen. Da nur eine gewisse Zahl von Schülern aufgenommen werden kann, sv wird nach Ablauf jenes Termins denen, die sich gemeldet haben, eine Be= nachrihtigung zugehen, ob ihre Aufnahme erfolgen kann.

Berlin, den 6. August 1847.

Der Wirkliche Geheime Ober-Finanz-Rath und Direktor

von Pommer =- Esche.

_ Angekommen: Der außerordentliche Gesandte und bevollmäch- tigte Minister am Königlich \{chwedishen und norwegischen Hofe, Kammerherr von Brassier de St, Simon, von Stockholm,

Uichtamtlicher Theil.

Inland. _Verlin, 1. Sept. Die Geseß-Sammlung enthält die {ärung wegen der zwischen der Königlich preußischen und der Her= voglih anhalt - deßauischen Regierung verabredeten Maßregeln zur

Verhütung und Bestrafung der Forst- ünd Jagdfrevel in den Gränz= waldungen, folgenden Jnhalts : \ : „Nachdem die Königlich preußische und die Herzoglich anhalti-deßauische Regierungen übereingekommen sind, wirksamere Maßregeln zur Verhütung der Forst- und Jagdfrevel gegenscitig zu treffen, so erklären dieselben Fol-

gendes :

És verpflichtet sich sowohl die Königl

Fs verpflichtet sich sowol die Königlich preußische als die Herzogli anhalt-deßauische Regierung, die Forst- und Jagdfrevel, welche ihre Uo thanen in den Waldungen und Jagd-Revieren des anderen Gebiets verübt haben möchten, sobald sie davon Kenntniß erhält, nah denselben Gesezen zu untersuchen und zu bestrafen, nah welchen sie untersucht und bestraft werden würden, wenn sie in inläudischen Forsten und Jagd-Revieren began- gen worden wären,

Artikel 2.

Von den beiderseitigen Behörden soll zur Enideckung und Habhast-

werdung der Forst - und Jagdfrevler alle mögliche Hülfe E Den Förstern und Waldwärtern des cinen Theils soll namentlich gestattet sein, die Spuren begangener Forst- und Jagdfrevel, so wie die Frevler selbst, bis auf eine Meile n in das Gebiet des anderen Theils zu verfolgen. ___ Ereilen sie auf der diesfälligen Verfolgung die Frevler selbst, so is es ihnen, jedoch nur unter der Bedingung gestattet, dieselben anzuhalten, daß die Angehaltenen an die nächste Ortsbehörde derjenigen Negierung über- liefert werden, auf deren Gebiet die Auhaliung statigefunden hat.

Finden die auf der Verfolgung eines Forst - oder Jagdfrevlers begrif- fenen Forstbeamten eine Haussuchung in dem Gebiete des anderen Theils vorzunehmen für nöthig, so haben dieselben solches an Orten, wo dér Sih cines Gerichts is, bei dem Ortsrichter, im Fall der Verhinderung desselben aber, so wie an Orten, wo ein Ortsgericht sich nicht befindet, bei dem Po- lizei - Kommissair , Bürgermeister oder Beigeordneten, Ortsschultheißen oder Ortsschöffen anzuzeigen, von welchen alsdann die Haussuchung unverzüg- lich verfügt werden wird,

Artikel 3,

Dem nacheilenden Forst- und Jagd-Beamten wird überlassen, das über den Hergang, Befund und alle Umstände des begangenen Frevels , welche auf dessen Bestrafung von Einfluß sein können, im Gebiete seiner Landes- Herrschaft aufgenommene Protokoll in dem benachbarten Gebiete fortzuseßen und darin Alles, was er auf der Nacheile iu Beziehung auf den began- genen Frevel bemerkt, aufzuzeichnen.

Es soll jedoch diese Aufzeichnung unter Mitwirkuug und Mitunterschrist des nah dem vorhergehenden Artikel die Haussuchung veranstaltenden Orts- Vorstandes in Bezu auf denjenigen Theil des Protokolls erfolgen, welcher die von diesem Borstande vorgenommenen Handlungen betrisst und, so weit es sich von Haussuchungen handelt, bei weichen der rts8-Richter 2c. (Art. 2) zugegen war, unter Mitwirkung und Mitunterschrift des Legteren, Das Einverständniß des Orts-Richters oder Orts-Vorstandes oder das, was er seinerseits besonders ‘oder abweichend zu erinnern hat, muß in dem Proto- foll ausdrülih bemerkt werden. Bon dirsem Protokoll , worin jedesmal über etwaige Beschlagnahme und Aütfbew&hrung entwendeter Gegenstände und von den Frevlern gebrauchter Beräih\haftes die nöthigen Bemerkungen aufzunehmen sind, händigt der Forst- óder Jagd-Beanite sefort ein Duplifat dem behufs der b auséatüng regtirxirten Beamten des Orts ein, welcher Letztere, sofern dies nicht der Orts-Richter-1|, dasselbe sogleich seiner vor- geseßten Behörde zu übersenden hat, bei Vermeidung ciner Polizeistrafe von 1 bis 5 Rthlrú. für denjenigen Orts-Vorstand, welcher der Requisition niht Genüge leistet.

Artikel 4,

Für die Konstatirung eines Frevels , welcher von einem Augchörigén des einen Staates ín dem Gebiete des anderen vetübt ‘vorden, soll den of- fizielfen Angaben und Abschäßungen, welche von den kompetenten und ge- richtlih verpflichteten Forst- und Polizei-Beamten des Orts des begangenen Frevels oder von dem dort kömpetenten polizeilichen Beamten aufgenommen worden, jener Glaube von der zur Aburtheilung geeigneten Gerichtsstelle beigelegt werden, welchen die Geseße den offiziellen Angaben der inländi- schen Beamten beilegen, Artikel 5.

Die Einziehung des Betrags der Strafe und der etwa stattgehabten Gerichtskosten soll demjenigen Staate verbleiben, in welchem der verurtheilte Freoler wohnt und in welchem das Erkenntniß stattgefunden hat und nur der Betrag des Schadenersayes und der Pfandgebühren an die betreffende

Kasse desjenigen Staates abgeführt werden, in welchem der Frevel verübt worden ist. Artikel 6.

Den untersuchenden und bestrafenden Behörden in den Königlich preu- fischen und in den Herzoglich anhalt-deßauischen Landen wird zur Pflicht ge- macht, die Untersuchung und Bestrafung der Forst- und Jagdsrevel in jedem

einzelnen Falle so schleunig vorzunehmen, als es nach der Verfassung des Landes nur-irgend möglich sein wird. Artikel 7. Gegenwärtige, im Namen Sr, Majestät des Königs von Preußen und Sr, Hoheit des Herzogs zu Anhalt - Deßau zweimal gleichlautend ausge- fertigte Erklärung soll, nach erfolgter gegenseitiger Auswechselung, Kraft und Wirksamkeit in den beiderseitigen Landen erhalten und zu dem Ende sofort öffentlich bekannt gemacht werden, Berlin, den 26. August 1847. Ä (L. D 5

Königlich Preußisches Ministerium der auswärtigen Angelegenheiten. Freiherr von Caniß.

Vorstehende Erklärung wird, nachdem dieselbe gegen eine übereinstim- mende Erklärung des Herzoglich Anhalt-Deßauischen Ministeriums ausgewech- selt worden is, hierdurch zur öffentlichen Kenntniß gebracht,

Berlin, den 26. August 1847. | N Der Staats - und Kabinets - Minister für die auswärtigen Angelegenheiten.

Freiherr vou Caniß.“

Berlin, 1. Sept. Das Amtsblatt des Königlichen Post- Departements enthält die Verordnung, betreffend die portofreie Be= förderung der kurmärfischen Squld - Verschreibungen behufs Ausrei= hung der dritten Serie Zins - Couponsz desgleichen betreffend die Nothwendigkeit der stèueramtlichen Verschließung bei Päckerei -«Sen- dungen aus den östlichen Provinzen nach Paderborn und Pyrmont et v. v., die auf dem Wege über Hannover und Hameln befördert werden; desgleichen betreffend die Einsendung der Liquidationen über Nebenfuhr, Ritt und Botenkosten, so wie über Kosten für Hülfelei= stung bei ordinairen Posten, an die Geheime Kalkulatur zur Prüfung und Feststellung. Ÿ ; F

Ferner die Verordnung, betreffend die Erhöhung der Passagier- Gebühr auf österreichischem Postgebiete. Sie. lautet, wie folgt:

„Jn den zu Oesterreich gehörigen deutschen Ländern, mit Ausschluß des hierunter befindlichen Theils des lombardisch-venetianischen Königreichs, ist die Passagier-Gebühr bei allen Brief-, Eil-, Malle- und Personuenposten für das zweite Solar-Semester d, J, um 10 pCt, erhöht worden,

Dié Post - Anstalten, bei denen Personengeld - Erhebung für Kaiserlich österreichishe Nechnung vorfommt, haben sich hiernach zu achten. Für die preußischen Beförderungsstrecken is bei den betreffenden Losen das Perso- nengeld nah den bisherigen Säßen ohne Znschlag zu erheben. Berlin, den 16. August 1847. General - Post - Amt. Schmuüdckeri.“

Berlin, 1. Sept. Die von dem Westf. Merkur verbreitete und von diesem in mehrere Zeitungen übergegaugene Nachricht, daß unter den bei Rehme beschäftigten Eisenbahn- Arbeitern Unruhen aus- gebrochen, und daß zur Stillung derselben Militair dorthin habe ent= sendet werden müssen, is, wie wir auf Grund der zuverlässigsten Quellen versichern können, völlig ungegründet. Der Sachverhalt ist vielmehr cinfah der, daß am 1lten v. M. mehrere Eisenbahn=-Arbei= ter in der Nähe von Rehme einen höheren Tagelohn gefordert haben, und daß demzufolge mehrere derjelben entlassen worden sind. Unruhen haben turchaus nicht stattgefunden, und is deshalb auch zu einem militairishen Einschreiten feine Veranlassung vorhanden gewesen.

Verlín, 1. Septbr. Die in Leipzig erscheinende Deutsche Allgemeine Zeitung vom 31. August Nr. 243 reproduzirt, wie sich aus den einleitenden Worten ergiebt, der Kuriosität halber aus der Bremer Zeitung vom Wsten d. Mts. zwei Briefe, welche ein rheinisher Abgeordneter am 7. und 8. April d. J., also wenige Tage vor Eröffnung des Vereinigten Landtags, über vorbereitende politische Berathungen geschrieben haben soll, die hier von Abge- ordneten Preußens, Schlesiens und Rhetulands gepflogen worden sind. Wir sagen absichtlich geschrieben haben \oll, denn bis zu einem unumstößlich geführten Beweise der Wahrheit und Echtheit sind wir lebhaft geneigt, die berihteten Thatsachen für unwahr, die angeblichen Briese für unecht und den Verfasser weder für einen rheinischen Abgeordneten noch für den einer anderen Provinz der Monarchie überhaupt zu halten. Ja, wir wären, wie wir nicht leugnen wollen, zu der Annahme versucht, der unbekannte Verfasser habe das, was man eine „Zeitungs - Dénuncia= tion‘ nennt, in diese Form gekleidet, wenn der “Ort, an welchem die Briefe zuerst abgedruckt worden, jene Annahme nicht un- bedingt aus\clösse. Es giebt eine wohiwollendere Aunahme, und wir sind der wohlwollendsten jederzeit zugänglich. Vorbercitende Bera- thungen haben zu jener Zeit, wie sehr bekannt ist, wirklich stattge funden. Es nahmen daran in der ersten Zeit, bis man sich von ih- nen trennte, auch einige Nichtabgeordnete Theil, die mit Rath, Lei- tung und Hülfe herbeizueilen sich gedrängt fanden. Möglich , daß einer von diesen, in dem überraschenden Gefühl einer ihm über Nacht gekommenen europäischen Wichtigkeit, „die Straße des ewigen unver=- jährbaren Menschenrehts wandelnd““. eine Fata margana asoschant hat, in welcher jich Bilder aus seinem Geschichts - Schul - Unterricht über die Revolutions - Anfänge anderer Völker und anderer Zeiten spiegelten, und daß er gutmüthig diese Fata morgana in die Wirk= lichkeit, in die Gegenwart und auf preußischen Boden verseßt hat. Dieser Annahme stände die Fassung der Briefe, welehe das leip- ziger Blatt eine poetisch“ gehaltene nennt, jedenfalls zur Seite. Der Berathung vom 7. April wird curopäishe Bedeutung bei= gelegt, sie wird unter das Gleichniß einer homerischen Schlacht gebracht, in welcher ein sehr ehrenwerther rheinisher Abgcordneter die in seiner Bescheidenheit von ihm gewiß abgelehnte Rolle des Jupiter tonans zugetheilt erhält, die Preußen werden das intelligenteste Volk der Erde gepriesen (was werden die Franzosen dazu sagen?), und einem niht minder ehrenwerthen rhcinishen Abgeordneten wird gär die niht von Kleinmuth zeugende Absicht in den Mund gelegt, diesem allerintelligentesten Volke die ihm bis heute fehlende Sehkraft verz leihén zu wollen. Mehr aber als diese Poesie spreden gegen die einfache ‘nüchterne Wahrheit der berichteten Vorgänge die mitgetheilten Thatsachen selbst. Diese sind von der Art, daß eine andere Redaction als die der Bremer Zeitung auf den zulässigen Wegen veranlaßt werden müßte, den Verfasser der Briefe zu nennen , damit er für die Wahrheit seiner Angaben männlich einstehe. Bis daß der Verfasser selbst ofen und ehrlich mit seinem Namen und seinen Dewelien hervortritt , sei es uns gestattet , seine ganze Darstellung von Anfang bis zum Ende für eine Abweichung vom wahren Sachver= hältniß oder in geradem Deutsch für eine große Lüge zu erachten. Tenn wir erklären es für \chlechthin unmögli, daß. ihrem Könige und ihrem Vaterlande treu ergebene, aller Achtung werthe Männer, wie Auerswald, Camphausen und Andere, einer Berathung thätig beigewohnt habey könnten, welche, wenn man sie des poetischen Ge= wandes einer Meinungs-Schlacht und eines Meinungs-Friedensbünd- nisses entkleidet, die prosaische Gestalt eines Komplottes zeigt, und, ließe sich die Unmöglichkeit überbieten, für noch unmöglicher, daß Männer, wie die genannten, nur eineu Augenblick länger in der Ver= sammlung verharrt hätten, nachdem Worte gesprochen worden, zu denen selbst die Bremer Zeitung aus zarter Schonung den Spre=- cher hinter die Maske dreier Punkte oder Striche verbirgt und die, wären sie wirklich geredet, diesen Sprecher einfah mit dem Stempel des Hochverräthers brandmarken würden.

-Provinz Schlesien. Die Bresl. Zeitung meldet aus Seitenberg bei Landeck vom 27. August : „„Jhre Königl. Hoheit die Frau Prinzessin Albrecht von Preußen beglückte von Kameuz aus in Begleitung ihrer Kinder, des Prinzen Albrecht und der Prinzessin Charlotte, so wie des Hofmarschalls Grafen von Pfeil und einer au- schnlihen Suite, unser Seitenberg am 16ten d. M. mit threr Ge- genwart und verweilte hier bis zum 21sten d. M. Während dieses Aufenthalts besuchte Höchstdieselbe die Eisenhütte zu Schreckendorf,

bestieg zweimal den steilen Eulenberg, auf dessen Felsenkrone eine rei-

zende Aussicht ist, und machte verschiedene Ausflüge in die Forst-; Reviere und Gebirge ihrer Herrschaft, Auch Se. Königl. Hoheit der Prinz Albrecht bestieg den Schneeberg, ließ in der Nackt auf. der Spibe desselben ein Feuer anzünden, um der geliebten Mutter die glücklihe Ankunft zu verkünden, und blieb in der Schwei-, zerei über Naht. Am anderen Tage besichtigte der Prinz das Frisch=_ feuer in Wölfelsgrund, traf dort mit Jhren Königl. Hoheiten der Pri zessin Albrecht und der Prinzessin Charlotte zusammer, und besuchten die höchsten Herrschaften gemeinschaftlich den Wölfelsfall. Während der Anwesenheit der hohen Gebieterin hatten au die landeder Bade-