1847 / 244 p. 3 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

Handels- und SKörsen - Nachrichten. Berlin, den 2 September 1847.

Wechsel - Course. Geld.

142%

Brief. 142% 1412 | 1412 152È | 1515 1503 6 2436 24% 80%

Kurs 2 Nt. Kurz 2 Mi. 3 Mt. 2 Mt. 2 Mi. 103% | 103 2 Mt. 1025 s 2 Mi. grie 0 8 Tage * rankfur 2016 T los Vi . M. südd. W. «o... - 100 FI. 2 Mt. _— d Tie E 100 SRbL | 3 Wochen 1085

“Inländische Fonds: Pfandb æf-, Kommunal- Papiere und Geld - Course.

Brief. | Geld. |Genm. 93! | 923; 90% | 895 | 92%

259 FI. 250 FI. 300 Mk. 300 Mk. 1 Lst.

150 Fl.

14 Thl. Fussé 100 Thlr.

Leipzig in Courant im

Geld. | Gem. 94: 977

[26 Brief. Kur- u.Nm.Pfdbr. 34 947 Schlesische do. 35 _— do. Lt. B. gar. de.35| imi

Pr.Bk-Anth.-Sch —|105 [104 93 | 922

1101% Friedrichbsd’or. 134 13% 93% 92% And.Goldm.à9 thb. 125 1 113 943

N r

St. Schuld-Sch. Seeb. Präm. Sch. K.uo. Nm. Schuldv. Berl. Stadt-Obl. Westpr. Pfandbr. Grossh.Posen do. do. do. Ostpe. Pfandbr. Pomm. do.

E | Ne

97 Disconto. 4; 942

Ausländische Fonds.

Poln. neue Pfdbr.

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Las

Russ.Hamb. Cert. —— do.beiHope 3.4.8. —_ do. Part. 500 FI. do. do. 1. Aul. 94; | do. do. 300 Fl. do Stieglitz 2.4.A 917 Hamb. Feuer-Cas. |& do.v.Rothsch.Lst.5 111% do.Staats-Pr.Anl.

do.Poln.SchatzO. Holländ. 25%Iut. do. do. Cert. L. A. 95% Kurb.Pr.O. 40Th. do.do.L.B. 200FI. 167 Sardin. de. 36 Fr. Pol. a. Pfdbr. u.C.i4 | 965 Neue Bad.do35FI.

Eisenbahn - Actien.

a

1B SIS [n

Volleing. Lei Zf.

B. 1007 G. O.Schl.Lt.B. Pts. Mgdbh. do, Per. B. do. do. 101 B. B. Rhein. Stm, 86 B.

4 | IC02 B. 100 6.

4

4

5

4 (G do. Prior. |4 eis

3

4

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915 6.

97 bz. u. B. 937 a 93 bz.

Berl. Stett. |4 Boun-Cölu. |5 Bres]. Freib.\4

a 112 bz. u. G.| do. v.St. gar.|3¿ R Sächbs. Bayr. 887 B,

Sag.-Glog. E do. Prior.\4 do. Prior. Chem. Risa.|\4 - ieren 4| 78 B,

Cöln- Mind. |4 do. Prior.\5 \ 100% B. Cöth. Bernb. |4 Thürioger. \4 \ 95% p. Cr. Ob. Sch. 4 Wilbb.(C.0.)|4 \ 83 B. Dresd. Görl.|4 do. Prioëv.|5 | 102 6. Düss. Elberf. |4 Zarsk. Selo.|—| 70 B,

A Glogguitz. : Quit.Bog. 5 Hob.Bergd. 0, Kiel-Alt, 2 G. 14% 1%] Lpz. Dresd. |4 Aach.Mastr.|30| 837 B. Löb. Zittau.,|4 Berg. Mrk. |50/ 85 B. Magd. Halb |4 Berl. Anb. B./45| 1057 a 106 bz. u. G. Magd. Leipz. 4 Bexb. Ludw. 70 do. Prior./4 Brieg-Ne1ss.|90 N. Sch]. Mk. [4 do. Thür. V.|20| 817 B. 84 G. do. Prior /4 Magd. Witt./30| 84 B. 83 etw. bz. u. G. do. Prior. |5 Meekllenb. 67 B. Nrdb. K. Fd.|4 Nordb. F.W.|70| 715 bz. u. B. 5 6, O.Scbl. Lt.A|4 | 1075 B. Rb. St. Pr. |70| 92 B. do. Prior. |4 _— Starg. Pos. [50 84 B. 83% G. (Schluss der Börse 3 Uhr.)

89 B. 883 bz. 947 B. 1025 a.

Auswärtige Verkaufs - Ordres veranlassten den Rückgang einiger Effekten, doch zeigten sich viel Käuser, s0 dass die Börse animirter schloss. i

Getraide-Bericht. Am héntigen Markt waren dic Preise wie folgt:

Weizen 70—80 RthlIr. Roggen loco russ.-38—39 Rthlr. bez.

# - nener 50=—52 Rthlr.

- pr. Sept. /Okt. 465 Rihlr.

- pr. April/Mai k. J. 463 Rihlr. Hafer 48/52pfd. 24—28 Rtllr.

- 48pfd. pr. Frühjahr 25 Rthlr. bez. Gerste 388—40 RthlIr. Rapps 83 Rthlr. Rübsen 82 Rihlr. Rüböl loco 115 RthIr.

- Sept. Okt. 115 Rihlr. bez. n. G.

= Okt. /NDez. 115 Riblr. Spiritus loco 283 Rthlr.

- Frühjahr 24 Rihlr. G. Die Stimmnng für Roggen war auch heute'günstiger, da viele Kauf-

Ordres von ausserhalb, indess nur auf Liefernng p: Frühjahr, einge- lien. Dagegen sind einige Particen russ. VVaare billiger begeben.

Danzig, 20, Aug. Getraide, Die Aerndte ist auch in den lehten acht Tagen nit dur Negen ‘unterbrochen worden. Der Ertrag derseiben is in diesem D! \o groß, daß viele Landleute, die ihre Scheunen schon woa Een Í oggen und Erbsen angefüllt haben und für Gerste und Ha- fer ‘igl P as per haben, si genöthigt sehen, leßtere Artikel in große Sta « gut n ofe zu ylaciren, Die Preise von sämmtlichen Ge- traide- Ern sin sehr gewichen, und die ferneren Aussichten lassen eine noch größere Ermäßigung S eren vermuthen, -— Die Zufuhren an der Bahn eren A L! e 132psd, gut bunter wurde mit 89 Sgr., Rog- S ¡A ütid Daf n E 54 S r., Erbsen 60 a 70 Sgr. , Gerste 40 a gr MIES a 35 Sgr. p, Scheffel bezahlt, Spiritus 25

Rthlr. p. Ohm. Der Getraide - Markt an der Bahn war , wie hon im leyten Bericht

gesagt, ohne Leben, die Spekulanten wolle ( ,

da Aufträge von auswärts zu neucn Ankäufe mili FA ae pn der O s Jer enis d 7 L M nige 50 Last Weizen gut unter 1: . . 9LI— un a 0 n 4419 ere

der ganze Umsay. “8g vsd, Fl. 3375 waren

Stettin, 1. Sept. Roggen, in loco neuer in 47 Rthlr., russ, nah Qual. 36 a 39 Rthlr. bez, E So zu 44 Rihlr. offerirt, pr. Frühjahr 45 Rihlr, bez. A Héntiger Landmarkt: j 2 Weizen. PEOggAR, Gerste, Hafer, Erbsen. Preise 66 a 69 44 448 32a 34 22a 24 44 a 54 Rie, Heu pr. Ctr, 167 a 23 Sgr. s Stroh F Scho 4 Rthlr. a 4 Rthlr. 10 Sgr, Kartoffeln 20 a 24 Sgr, pr, Schfl,

1740

Spiritus in loco mit Fässern 143 2 % bez, u, G., pr, Sept, u. Off. zu 15% zu haben, Fas 2 / Rúüböóöl in loco und pr. Sept, /Okt. 11! Rihlr, bez, -

% Breslau , 1. Sept, Weizen, weißer 87%, 91 bis 96 Sgr, gelber 85, 90 bis 95 Sgr.

Roggen 572, 62 bis 66 Sgr.z pr, Frühjahr bei 83pfd, 48 Rthlr, G,

Gerste 42, 46 bis 50 Sgr.

Hafer 22, 235 bis 26 Sgr.

Rapps besser z bei kleiner Zufuhr 874, 924 bis 97 Sgr.

Winter-Ripps 90 Sgr.

Sommer-Nipps 83 Sgr.

Rothe Kleesaat. Für fein neue Saat 115 Rthlr, gebotenz sonst ist keine Veränderung mitzutheilen,

Weiße Kleesagt still.

Spiritus loco 125— 13 Rthlr., auf Termine nichts gehandelt, Rüböl loco und alle Termine bis Februar 1848 12 Rthlr, Br. Die Zufuhren am Getraidemarkte waren nur mäßig, weshalb abermals

eine Steigerung der Preise eintrat, :

A Hamburg , 30, Aug. Butter, Obwohl seit den lezten 14 Tagen die Verschiffung von Butter, der großen Hiße und Dürre wegen, fast gänzlich aufgehört hat und von Seiten der Exporteurs wenig Kauflust sich zeigte, wurden doch fast allgemein und in allen Sorten die Preise hö- her gehalten und vor 8 “Tagen von mehreren Käufern auf spätere Lieferun- gea bewilligt, Ob diese Steigerung der Preise ihren Grund in wirklichen Ordres hat oder Jnhaber und Käufer hon der Meinung folgten, daß die anhaltende Dürre auf die Production so nachhaltig nachtheilig einwirken werde, wie dies momentan der Fall ist, und worauf Produzenten im Ju- lande ihre höheren Forderungen begründen, läßt sich nicht mit Gewißheit behaupten, da an verschiedenen butterreichen Ortschasten unseres Landes hinreichender Regen gefallen, die Dürre also nicht allgemein is, Hat nun auch die große Hipe bereits nachgelassen, so dürfte doch eine länger anhal- tende Dürre der Production von Stoppelbutter schaden, und Beides, Quan- tität und Qualität, dadur verringert werden. Wie günstig sich übrigens nun auch die Witterung von jeßt an gestalten möge, ein niedriger Stand- punkt der Preise is in feinem Falle zu erwarten, da fast alle alten Vor- räthe geräumt und alle Fettartikel, namentlich Speck und Fleisch, so hoch im Preise stehen, M

Letztgewährte Preiset 48 50 Rthkr, Holstein 45—A7 » Medlenb, 44—46 » Nanders ; »

Triest, 28. Aug. Waarenpreise, Baumwolle pr, Ctr, Fl. Mako 39—46, \vrishe 30—31, Subugé 32, Uso 30—34, Kirkagaz 205 bis 31, Cassaba 32—33, macedonishe 30—33, 5 ;

Hanf pr. Cir. Fl. Hanf, bologneser 15—20, cesener 15—17, cente- ser 14 —17, ferrareser 14—16, gehechelter 24—32, Trada 28—46. S

Oele. pr. Orne Fl, Abruzer 26, Leccer , Bari, Molfetta 26—27%, Levanter 25—262, Corfu 254 —26, Tafelól 28 —38, genueser und luc. 42 bis 46, dalmatiner und ragusaer 285—295. Leinöl pr, Ctr. 20—205, Rüböl mit Cert, 23—24, Lorbeeröl 25—26, Vitriolól 12;—13, Steinöl E STs

Süd früchte pr. Kiste Fl. Citronen 3— 35, Feigen, \myrner pr. Ctr. 8—10, Johannisbrod 3, Kapern 16—44, Korinthen 11——17, Mandeln, süße 27—30, bittere 28—30, Pfirsichkerne 20, Pomeranzen pr. Kiste 4, Rosi- nen, Smyrna pr. Ctr. 6—7, Cismè 84, Sultanin 175—19, schwarze 4;, Weinbeeren, sicilianische 165. L L

Farbhölzer pr. Ctr. Fl. Gallus Aleppo, schwarz 54—56, elect, 58 60, assort. 42—45, weißer 30, smyrn. {chw. 48—50, grüner 32—40, abruzzer 16—162, istrianer 15—15%, marmorirt 16—18, Krongallus 23— 25, Grünspan 46—47, Indigo, bengal. fein violett pr. Pfd, 35—3t, mit- tel 25—3, ordin. 25—2%, madras 15—2, guatimala 2—2%, java 3;—3%, Krappwurzel sniyrn. pr. p26, cypr. und ägypt. 18—22, Kreuzbee-

ren, pers. 135—4170, Orlean 35—68, Quercitron 7, Safflor, ägopt. 15 —26, pers. 47, Schmad, hiesiger 3—35, tyroler 3—35, veroneser 2—2Z, Vitriol, blauer 24—25, grüner 25;—2ck2, istrianer 25—4, Zinnober, gemal. 2365, uso chin. 23653—2485. E J

Seide pr. Pfd. Fl. Dalmatiner und istrianer 65;—8, Brussa 6—7, Scio und Samos 52—5{, Turnovia und Philippopel 55—6, rumelische und Zagora 5—54, Pavambol ‘und Adrianopel 5,—6 Aja 7, kandische 6% —6#4, uso Piemontese 7—77, Pirgos 8—62, ardasiner und persische 6—62,

Havre, 30, Aug. Baumwolle. Der Markt is sehr fest und die heutige Notirung für très ord. und ord. 1 Ct, höher, als am leßten Frei- tag. Gestern sind 2053 B, verkauft, größtentheils Neworleans. Der heu- tige Umsay umfaßt bis diesen Mittag ca. 400 B,

In Getraide und Mehl ist es still, Der Mittelpreis in der Halle zu Montvilliers war gestern 61 Fr. 27 Ct., doch blieb der Umsaß ohne Erheblichkeit,

London, 28. Aug. Wochenbericht.

Metalle, Britisches Ei-

sen, für den inländischen Bedarf ziemlich gefragt, findet zur Verschiffung

diesen Augenblick wenig Nehmer: Rohes, im Clyde, Nr. 1 70 Sh., gem.

Nummern 68 a 69 Sh., Waliser und Staffordshire - 85 a 105 Sh. ge-

wöhnliches Waliser Stangen- 8 Pfd, 10 Sh, a 8 Pfd, 15 Sh, und Schie-

nenstangen- 8 Pfd, 15 Sh. a 9 Pfd, |

Pf In Q ist sehr wenig umgegangenz kleine Particen wurden zu 19 d, erlassen.

Nach brit. Zinn zeigte sich für den Konsum gute Frage zu früheren Preisen; fremdes flau; für Straits zeigte sich Kauflust zu 82 Sh. a 82 Sh. 6 Pce, und für Banca zu 84 a 85 Sh., Jnhaber sind jedo nicht geneigt, diese Preise anzunehmen, Kupfer hat bei beschränkter Zufuhr guten Abzug zu vollen Preisen.

arbewaaren. Ostindischer Judigo isst etwas unter den lehten Auctions-Preisen verkauft, für diesen Augenblick aber wenig begehrt.

Fettwaaren. Talg hat seit 8 Tagen völlig 6 Pce, nachgegeben, und bleiben Preise weichendz Käufer gehen schr vorsichtig zu Werke, Jn Auction wurden heute 187 F. petersb. g. Licht - größtentheils eingezogen zu 45 Sh. 9 Pce, a 46 Sh. Auf Lieferung in den leßten 3 Monaten wird 46 Sh. verlangt z wir hörten jedoch von keinen Umsäßen, Kokusnußöl ist gut gefragt, und es sind wieder höhere Preise angelegt. Gut Cochin, umgepackt, bedang 52 Pfd,z \chön in Original -Gebinden 56 a 565 Pfd. Palmöl flau, und um zu verkaufen, mußte man niedrigere Preise anneh- menz s{ön 36 Pfd. und sehr gut 33 a 34 Pfd. Baumöl hat zu früheren Preisen shleppenden Abzugz Gallipoly 47 a 48 Pfd,, andere Qualitäten 44 a 46 Pfd. Von Rüböl wurden Kleinigkeiten zu 354 a 26 Pfd. für helles und 35 Pfd. für- braunes genommen. Jn Leinöl fand zu Anfang der Woche ein bedeutender Umsay auf Lieferung in den lezten 8 Monaten zu 26% Pfd. stattz in loco fanden jedoch nur Kleinigkeiten Nehmer zu 27 a 27% Pfd., was eher O ist. Thran, bei geringer Zusuhr, fest im Preise: Dorsch - 27 Pfd. 5 Sh. a 27 Pfd. 10 Sh., blasser Robben- 27 Pfd. 10 Sl a 28 Psd,, strohgelber 26 Pfd. a 26 Pfd. 10 Sh.,, gelber 24 Pfd. 10 Sh. a 25 Psd. 10 Sh., brauner 24 Pfd,, Südsee- 23 Pfd, 40 Sh. a 26 Psd. Die Zufuhren von fremder Butter bleiben gutz feine Marken sind rar und etwas höher bezahlt.

Wolle. Die Versteigerung hat einen guten Fortgang, und fast Alles, was -bis jeyt unter den Hammer gekommen, hat zu den Preisen der leyten e d uction Nehmer gefunden, was günsliger ist, als man erwartet

atte.

Amsterdam 30/ Aug. Wochenbericht, Kolonialwaaren, In den legten aht Tagen war es mit Kaffee noch stiller, als in der ‘vori- en Woche, und es Janden gar feine Umsäge statt. Auch in rohem Buder ging nichts Erhebliches , um, und der Markt blieb still und ohne Veränderung. Raffinirter Zudcker is anhaltend sehr fest, wozu euge belangreiche Verkäufe von Melis und Lumpen auf Lieferung sehr viel bei- Melis Nr. 4. 44 a 45 Fl., feiner Nr. 2. 39 a 40 Fl., chöner do. 38 Fl., guter do. 35 a 36 Fl., ordinairer Nr. 2. 34 Fl, Lumpen 33 a 35 Fl, Bastern 24 a 36 Fl. nah Qualität, Dampfmelis 35 a 44 Fl,, Candies, weißer 65 a 70 Fl., halbweißer 62 a 63 Fl., blanker 54 a 56 Fl., gelber 42 a 45 Zl., lihtbrauner 35 a 37 Fl., mittelbrguner 34 a 35 Fl., brauner 32 a 34 Fl., Syrup 24 a 25 Fl., Dampfsyrup 19 a ‘21 Fl, Reis hlich wis früher, Gewürze desgleichen,

as haben.

a a a

Baumwolle. Außer einem Verkauf von 95 P. Mobile ist nichts von einigem Belang umgegangenz die Stimmung isst dafür gleichwohl günstig, und wäre unser Markt nicht fast gänglich von disponiblen Partieen entblößt gewesen, so hätte der Handel eine größere Ausdehnung erlangt, Man notirt amerik, 38 a 47, Surinam 44 a 48, do. kurz 41 a 45, ostin- dische 26 a 34 C. Unser Vorrath ist auf ca, 400 P. amerikanische, 300 Y, Surinam, 200 P. ostindische, 472 P. brasilianische und 135 P. Valencia zusammengeschmolzen. i

Taba. Für Maryland war dieser Tage viel Kauflust, aus erster Hand sind 471 Faß, darunter 214 F. neue Zufuhr, zu erhöhten Preisen ver- faust worden. Zugeführt sind neuerdings wieder 742 F. Virginia u, Ken- tuckv, fest Preis haltend. 200 P. Java haben Nehmer gefunden, 280 Sur, Cuba i} noch unverkauft, L h

Farbewaaren. Nach Jndigo war mehr Frage, doch der Umsay blieb auf Kleinigkeiten beschränkt. Von Farbholz sind 200,000 Kil, Cam- pehe Blauholz zur Ausfuhr und 10,0090 geschn, St, Marthenholz verkauft, Mit Krapp 1} es unverändert. ¿ Z

Metalle, Banca-Zinn nicht unter 52 Fl. zu kaufen, Kupfer ohne Vorrath. Blei 4115 a 115 Fl.

! Asche fest im Preise. Rie 1. S, 1847er Steiu- 17 Fl. unverz,; für den Augenblick is davon aber nichts am Markt. Perl- U 1846er ist zu 20 Fl., unverz., erhältlich z petersb. und toscanische zu E F + verzollt,

Für riga-poluishen Nein-H anf 74 Fl. bei E O Li Sm 75 Fl, bewilligtz für riga-polnischen Paß- 68 Fl., für braunen desgl. 65 Fl.; lauge Heede 51 Fl. und petersburger Halbreinhanf 65 sl. A :

Talg. Petersburger 337 a 34 Fl. zur Stelle und 325 Fl. guf Lieferung. s 5

Thran. Südsee- auf 285 Fl, gehalten, 28 Fl. geboten; brau- ner Leber - 31 a 33 Fl,, blanker 38 a 36 Fl.,, Archangeler 32 Fl, un- verzollt, E S

Hering hat sich auf den Preis von 400 Fl, erhalten, Rundfisch 18 Fl. Sardellen 19 a 20 Fl. S i

Die gestern in Notterdam von der Handelsgesellschaft versteigerten 125,000 Bündel Stuhlrohr sind im Ganzen eingerufen und nachher in Ka- velingen begeben worden, als: 75,000 Bündel, in Amsterdam lagernd, zu 40 Fl. a 13 Fl, 10 Kr, und die 50,000 Bündel, in Rotterdam lagernd, zu 10 Fl, 50 a 12 Fl. 10 Kr. Außerdem wurden noch ca, 12,000 D Anisterdam und ca, 12,000 B., ín Rotterdam im Laufe dieses Jahrs zu liefern, versteigert, Beide Partieen sind zu 40 Fl, 50 Kr, eingerufen worden,

Rotterdam, 30. Aug. (Wochenbericht) Kaffee still und unverändert.

Taba ck preishaltend und ohne Abzug, d

Mit rohem Zucker isst es cher angenehmer; 1 a 1 Fl, über die Preise der leßten Auction vom 8. Juli zur Ausfuhr bezahlt, Bie Frage nach raff. Zucker bleibt beschränkt, und die etwas höheren Forderungen unserer Fabrikanten sind nicht leicht zu bedingen, Kandis fehlt beinghe gänzlich, :

In Gewürzen geht nichts um. e

Mit R eis is es angenehmer, und zu den leßten Preisen fann man

ichter verkaufen, * s

l e ale wenig gefragt. Schöne Zante-Korinthen 22 Fl, ge- ringere 17 a 20 Fl. Smyrna-Nosinen 125 Fl,

Für Krapp erhält sich Meinung. E :

Farbeholz. Jamaica- und Domingo -Blauholz 35 Fl, Campeche- 43; a 43 Fl, Savanilla-Gelbholz 6a 65 l F

Asche, Newvorker Stein - 4. Sorte 1847er 17 a 172 Fl,, unverzollt aufgekauft. ] A A .

Für Baumwolle fehlt es niht an Frage, unjere Cigner wollen aber zu den ihnen gebotenen Preisen nicht verkaufen. _ L E

Südsee-Thran 29 Fl.z blanker Wallfisch - Thran 312 Fl, zu no- tiren,

Auswärtige Börsen.

Niederl. wirkl. Sch. 56. 6% Spaä. —, Zinsl. —. Neue Au!. 15%. Bayer. 35 % Oblig. 937 G. do. Bank-Actien 47 % 1005. 1001. 1840 59 Br. 35 Fi,

Amsterdam, 29, Aug.

Antwerpen, 28. Aus.

Augsburg, 28. Aug. II. Sem. 1847 695 Br. Württ. 35 % Oblig. 89 Be. Darmst. 50 Fl. Loose 79 Br. Bad. 50 Fl. Loose v. Loose 37 G. 35 % 90 Ber.

Frankfurt a. M., 31. Aug. 5% Met. 1667 G. Banuk-Act. 1914 «6. Stiegl. §97. Integr. 65% G. Polu. 300 Fl. L. 97/ Br. do. 500 Fl. 804. S0! Span. 5% 194. 19, 3% do. 245. 243. Bexb. 924. 92. Taunus Actien 352. 3514.

Hamburg, 31. Aug. Bank-Actien 1600 Br. Ergl. Russ. 1065 Br, Hamb. Berg. Actien 96. 95. Magd. Wittenb. §5 Br. Hamb. Berl. 1043. 1015. Alt. Kiel 1097. 109, Glückst. Elmsbh, —. Rendsb. Neum. 97 G. Kopenh, Rothbsch. 67 Br. Meckl. 65 Br.

Leip zig, 1. Sept. Leipz. Dresdn. Act. 117 Be. Sächs. Bayer. 887 Br. Sächs. Schles. 102% Br. Chem. Ries. 59% Fr. Löb. Zitt. 57% Br. Mga. Leipz. 217 G. Berl. Aub. Lt. A. 117. 1163. Lt. B. 107, 1063. Dess. Bank-Act. 1005 Br.

Wien, 31. Aug. 5% Met. 1057. 4% do. 957 3% do. 673 Bank Actien 1595. Aul. de 1934 155. de 1839 1204. Nordb. 162%. Gloggn. 121,

Meteorologische Beobachtungen.

Nach einmaliger Beobachtung.

Nachmitt: gs Z Uhr.

Morgens

1847. 6 Ubr.

ALends 1. Sept.

20 Ubr.

334,77" Par.|Quellwärme 7,8" N, -+- 9,0° R. |Flusswärme 15,8" R, +6,0" R. [Bodenwärme 15,1? R 78 pCt. AnsdäostungD,006''Rb.

trüb, trüb, Niederschlag

W., Wee Wüärmewechse - 16,2° Wolkenzug - «« W., dies -+ 8,s°

Tagesmittel: 335,49" Par... +1119 R... 4+ 7,5° R... 77 pct. W.

Luftdruck... «336, Luftwärme « ««« Thaupunkt... Dunustsättigung Viretter

Königliche Schauspiele.

Freitag, 3. Sept. “Jm Opernhause. 102te Abontements- Vorstellung : Der reisende Student. Hierauf: Die Marketender und der Postillon. Anfang halb 7 Uhr. :

Zu dieser Vorstellung werden Billets zu fo!genden mittleren Opernhaus-Preisen Si:

Ein Billet in den Logen des Prosceniums 1 Nthlr, 10 Sgr., in den Logen des ersten Ranges und ersten Balkons, . so wie zur Tribüne, 1 Rthlr. 10 Sgr. im Parquet und in den Logen des zwei- ten Ranges 1 Rthlr. z; in den Logen und im Balkon des dritten Ran- ges, so wie im Parterre, 20 Sgr.z im Amphitheater 10 Sgr.z in den Freindeu-Logen 2 Rthlr.

Jm Königlichen Schloß = Theater zu Ca Nehmt ein Exempel d’ran. Hierauf: Der Fabrikant. Anfang 6 Uhr.

Billets zu dieser Vorstellung sind bis Freitag, Mittags 1 Uhr, im Billet-Verkaufs-Büreau des Schauspielhauses zu Berlin ünd am Tage der Vorstellung selbst Abends im Schloß-Theater zu Charlotten= burg an der Kasse zu haben,

Redacteur Dr. J, W. Zinkeisen, Jm Selbstverlage der Expedition.

Gedrudckt in der Deckershen Geheimen Ober - Hofbuchdruckere*

Verantwortlicher

Beilage

land und Polen. St. Petersburg. Kaiserl, Befehl, betreffend

Nus Privat- Zuhörer in den Universitäten, L Hofrath Abl S fahrt. Dr. Zliaschenko +. Mittel gegen die Cholera. Erdstöße in Tiflis. Der Schaden der leßten Feuersbrunst in Kasan. —- Neues Linienschiff. Verladung vvn Feldfrüchten nah Odessa und Verschiffung von Weizen auf der Wolga. Wollmarkt in Riga, Ungewitter.

Belgien. Brüssel. Das Ministerium und die Opposition. Die bel- gische Linnengarn-Fabrication,

Schweiz. Kanton Bern. Tagsaßung.

Griechenland. Athen. Die Intriguen des Auslandes,

Eisenbahnen und Dampfschifffahrt. Ulm. Dem württembergi- shen Dampfschiffe die Personenbeförderung ín Bayern untersagt, Die Eisenbahnbrücke über die Donau bei Erlach,

Haudels- und Börsen-Nachrichten.

Rußland und Polen.

St. Petersburg, 27. Aug. Nach Kaiserlihem Befehl soll die Klasse der Privatzuhörer in den Universitäten küuftig uiht mehr bestehen, jedoh dürfen die dermaligen Privatzuhörer den angefange- nen Kursus auf der früheren Grundlage beendigen. Wenn Personen freien Standes sich spezielle Kenntnisse für ihren Dienst oder Beruf erwerben wollen, so können sie mit Genehmigung des Rektors, und Beamte mit Erlaubniß ihrer Behörde, die Vorträge über die betref- fenden Wissenschaften besuchen. Dieselben Personen können alsdann auch auf ihren Wunsh zu Prüfungen zugelassen werden, welche s einen gelehrten Grad oder ein gelehrtes Attestat zu Wege ringen.

Der Hofrath Abich, ordentlicher Professor an der dorpatschen Universität, ist bis zur Vollendung seiner geognostischen Forschungen in Transkaukasien zum Bergwesen verseßt und beim Statthalter im Kaukasus angestellt.

Der Handelszeitun g zufolge, haben in den 7 ersten Mona- ten des laufenden Jahres 2084 Schiffe mehr den Sund passirt, als im Jahre 1846. Die Zahl der Schiffe unter russischer Flagge hat um 19 zugenommen, indem in diesem Jahr 389, im vorigen aber nur 370 durch die Meerenge gegaugen sind.

Am 13. Juli starb zu Tiflis der Ober- Arzt des kaukasischen ab- gesonderten Corps, wirkliher Staatsrath Dr. med. Jljashenfo.

Dr. Andrejewskfy hat das sogenannte „Elixir von Worouesch“ häufig mit dem besten Erfolge gegen die Cholera angewendet.

Am 2. August verspürte man in Tiflis gegen 5 Uhr Morgens zwei ziemlih heftige Erdftöße, welche horizontal von Nordoslen nah Südwesten gingen und von einem unterirdischen Douner begleitet wur- denz glückliherweise verursachten sie keinen Schaden, so daß man sich bald wieder beruhigte. Die Cholera in Tiflis is fast gänzlich über- standen, aber die ältesten Bewohner der Stadt erinnern sih nicht ci- neu so heißen Juni-Monat erlebt zu habeu; trockene Luft, seltener und spärliher Regen, s{wüle Nächte und am Tage eine Hiße, die im Schatten auf 27 bis 30 Grad, in der Sonne auf 47 bis 49 Grad Réaumur stieg.

Nach offiziellen Angaben belief ih der Verlust der 165 Bewoh- ner Kasaus, die beim leßten Brande gelitten haben, auf 270,000 Silber - Rubel. Fünf von den betroffenen Unterstüßung, die auderen wurden durch die Assekuranz= Compagnie entschädigt, und die Aermsten erhielten Hülfeleistung aus der Summe von 25,000 Silber=Rubel, welhe Se. Majestät der Kaiser geschenkt hatte, und aus dem Betrage der eingelaufenen wohlthätigen Spen- den, bis jeßt 12,000 Silber=Rubel, so daß der auf 21,090 Rubel fixirte Hlilfsfonds nicht angegriffen zu werden braucht,

Am 2tsten wurde in der neuen Admiralität das vom Oberst=

Lieutenant der Jugenieure, Pipin, erbaute Linienschiff von 84 Kano= nen, „der Krasnoi““, in Gegenwart einer überaus großen Zuschauer= menge unter dem Les Kanonen und einem tausendstimmigen Hurrah vom Stapel gela|sen. E a die Duniis von Feldfrüchten, welhe aus dem Junern des Reichs während der ersten Hälfte von 1847 nah Odessa verla- den wurden, bringt der Ddessaer Bote folgende ergänzende An- M Erie Feldfrüchte gingen in der ersten Hälfte von 1847 nah Odessa :

Cerealien : Weizen Roggen

Hafer Gerste

74,529 Ischetw., 11,538 Pud, 8,785

133,627

1,340,872 Tschetw. Leinsaamen 233,284 » Wolle

69,765 24,276 Mais 23,398 E 1,788 Erbfen 116 Buchweizen 215 410,036

Summa 1,703,750 2 L /

Jn den ersten Tagen des Juli lagen noch nah ungefährer Schägung in den Magazinen von Odessa gufgespeichert : Weizen gegen 700,000 Tschetwert, Roggen 60,000, Hafer 25,000, Gerste 4000, Mais 5000 und Leinsaamen 25,0003 ein beträchtlicher Theil dieser Vorräthe war schon verkauft, und im Laufe des Monats Juli trafen täglih neue Zufuhren aus den angränzen- den Gouvernements ein.“ : S :

Von den saratoffshen Stapelpläßen ist in diesem Jahre die Wolga stromaufwärts an Weizen verschifft worden : aus Chwalinski 360,000 Fschetwert, aus Balakon 340,000 und aus den Kolonieen des sara=- ¿oschen Gouvernements 150,000 Tschetwert. An den beiden erstge- nannten Orten bezahlten die Käufer das Tschetwert mit 12 bis 15 R. A}, in den Kolonieen wax der Weizen um ein Geringes billiger.

Am 23. Juni zog gegen Mittag bei dem Dorfe Mala -Sua=- menka, im melitopolschen Kreise des taurishen Gouvernements, ein yestiges Gewitter auf, und bald bildeten sich aus dem shwarzen Ge- wölke zwei mächtige Typbon-Säulen, vou denen die eine nah Süd- Osten, die andere nah Norden ihren Weg nahm. Beide entluden sich unter furhtbarem Regen und Hagelwetter, seßten ganze Dörfer unter Wasser, rissen Dächer, Mühlen und Artillerie- Wagen mit sich fort, verdarben die Saaten und tödteten und verwundeten Menschen und Vieh. Der Hagel lag stellenweise anderthalb bis eine und drei Viertel Arschin hoch, die einzelnen Körner waren groß wie Hühner= eier und ein Pfund \{hwer. Der sehr bedeutende Schaden läßt sich noch nicht genau bestimmen.

Auf dem diesjährigen Wollmarkte in Riga, wo an 5300 Pud Waare vorhanden war, erschien uur liefländishe Wolle, indem das Gouvernement Wilna dieses Mal keine lieferte. Die Wolle ging fast

: den nämlichen Preisen wie im vorigen Jahre ab, und die aller= feinste Sorte wurde nah Beendigung des Jahrmarkts, wo sie keine Käufer gefunden hatte, von einem hiesigen Fabrikanten aufgekauft.

s _ Belgien.

Brüssel, 29. Aug. Obgleich die Judependance das Ministeriz um vertritt, protestirt sie gegen den Namen eines „ministeriellen Blattes, ‘“

148,805

ersonen brauchten feine |

1741

Sie protestirt dawider, als wäre sie aus Geldrücksichten Organ des Kabi- uets geworden; sie unte: stübe das Ministerium ble aus Ee Auf die von der Oppositionspresse bereits erhobenen Vorwürfe, daß das Proaramm des Ministeriums noch nicht verwirklicht worden, aut- wortet die Judependance: „Es is ergöglih, die Ungeduld zu sehen, welhe die Opposition in Hinsiht auf die Erfüllung der im ministeriellen Programme angekündigten Reformen an den Tag legt, dicselbe Opposition, mnelche vorhin ein o großer Au=

hänger des Slatus quo war. Man muß sie jeßt hören, wie sie dem Ministerium nachsebt, es mit Fragen bestürmt, ihm seine Unthätigkeit , fast seine Schwäche vorwirft, Wie! Die Minister

sind seit vierzehn Tagen am Ruder, und sie haben noch feine jener

großen Handlungen vollbracht, welhe einen Staat umgestalten? Sie

haben noch nit in aller Ausdehnung, in den kleinsten Einzelnheiten

ihre Meinung über die s{wierigsten Fragen an den Tag gelegt? Hat

man je eine so!{che Sorglosigkeit, eine solche Fahrlässigkeit, eine solde

Unthätigkeit gesehen? Vierzehn Tage, und es giebt noch Mißbräuche!

Vierzehn Tage, und es giebt noh Eleud! Vierzehn Tage, und Bel-

gien is noch niht umgestaltet! Es is unbegreiflih, unerhört, höchst

wunderbar! Woran denken deun diese müßigen Minister? Wozu ift

deun jene liberale Meinung zu gebrauchen, die niht einmal binnen

vierzehn Tagen die Verwickelungen lösen kaun, welhe ihre Gegner

seit vierzehn Jahren sich haben aufhäufen lassen?“ ;

Jn der Fortseßung der Berichte über die belgische Gewerbe=- Ausstellung is die Jndependance bei den Linnengarnen angelangt, deren Fabrication der Berichterstatter in Belgien als einer großen Ausdehnung fähig und, da die Mechauik nur wenige Nummern dieser Garne liefern kann, als eine Zuflucht für Tausende vou Spinne- rinnen, welche jeßt arbeitslos sind, betrahtet. Um leßteres Ziel aber zu erreichen, wäre es nöthig, daß man diese Judustrie absouderte, sie als einen Hauptzweig und nicht als einen Nebenzweig betriebe, um dadur eine größere Vollkommenheit in der Erzeugung des Handgespinnstes zu erzielen. Der Berichterstatter bemerkt , daß die Linnengarn - Fabrication große Fortschritte gemacht und sich auch sehr ausgedehnt habe. Die Ausstellung von 1835 war uur vou einem einzigen Fabrikanten, die diesjährige ist von sechs beschickt wor=- den. Es wäre zu wünschen, meint der Berichterstatter, daß die Fabrikanten die Käufer aufsuchten, anstatt sie abzuwarten. „Die Fabrication des Näh = und Strickgarnes“, heißt es in dem Bericht weiter, „hat be- deutende Fortscheitte gemaht. Vor uicht langen Jahren bezog Bel- gien scine Nähgarne aus Lillez jeßt haben die Belgier nicht blos die fremden Garne vom Markte verdrängt, sondern sie führten bereits im Jahre 1841 für 7—800,000 Fr., fast so viel wie Frankreich, aus. Durch neue Vervollkommnungen hatte die Ausfuhr im vorigen Jahre über 1,200,000 Fr. erreiht, und es is zu hoffen, daß diese Blüthe sich troß der Zoll - Erhöhung des Zoll - Vereins, des Hauptmarktes für diesen belgischen Gewerbszweig, erhalten werde. Ein belgi- \her Fabrikant, Herr Cumont=Leclercq aus Alost, hat die Fabri= cation des Nähgarns von einer ganz auderen Seite aufgefaßt. Er will seinen Kollegen in Belgien keine Konkurrenz machen, \son= dern dem Auslande, und zwar England im Auslande selbs, nämlich in Deutschland, in Holland, in Spanien, in Jtalien. Er hat nah=

geforscht, welhe Art Garne England dört anbrachte, und seine Fabri- _cation.daaach-

4uodifizirtz er hät das-Haspeln, “das Numeriren, das Falten, das Paten, die Farben den Engländern nachgeahmt, und bald werden die unter englisher Empfehlung ins Ausland gehenden Er-= zeugnisse sich als belgishe vorstellen und verkauft werden können. Wir schließen unsere Musterung der Garn-Judustrie““, sagt der Be= riht, indem wir alle unsere Fabrikanten auffordern, mehr Sorgfalt auf das Verpacken zu legen, ihre Garne in s{höneres Papier zu wickeln, dessen passende Farbe die Weiße oder die sonstige Färbung der Garne besser hervorhebe. Die Engländer legen viel Gewicht, der Erfolg hat gezeigt, mit wie viel Grund, auf eine sorgfältige Berücksichtigung dieser Einzelheiten.

S chtweiz.

Kanton Bern. (Eidg. Zeit.) Die dreißigste Sißung der Tagsaßung, vom 24. August, zeihnete sich dur einige bittere, die Leidenschaftlihkeit beider Parteien bezeihnende Jutermezzos aus.

Der Gesandte von Wallis (vou Courten) eröffnet zuerst die Sißung mit der Bemerkung, daß, da sich Bern so viel mit Wallis zu schaffen mache und jeden Anlaß, jede Lächerlichkeit, wie gestern die Prügelei zwischen wal- liser und berner Bauern, ergreife, um Wallis eins anhängen zu können, so wolle nun Wallis, da man sich nicht schäme, solche Kleinigkeiten vor die Tagsatzung zu bringen , einen viel ernsteren Gegenstand derselben vorlegen, den er sonst nur dem Bundes-Präsidenten mitgetheilt haben würde. Der Gesandte hält nun ein zerrissenes Couvert in die Höhe, auf welchem das Postamt Peterlingen bescheinigt hat, daß dasselbe in diesem zerrissenen Zu- stande dort angekommen sei, und fügt mit starker Stimme bei: „So wird in der Bundesstadt das Postgeheimniß geachtet; Jch hatte dem Großen Rathe meines Standes eine Depesche gesandt, und .+_. Jhr seht das Ue- brige‘’ indem er tas zerrissene Papier wieder empor hält. Präsident Gle bein findet durchaus nichts Lächerliches daran, wenn zwei ruhige berner Bürger, die friedlich ihren Geschäften nachgehen , von walliser Mili- tair mißhandelt und ausgeplündert werden; nur der Gesandte von Wallis könne eine solche That als eine Lächerlicßkeit bezeichnen. Was die Be- {werde über angebliche Verleßung des Postgeheimnisses betreffe, \o solle darüber eine strenge Untèrsuchung stattfinden, und er hoffe, daß der Gesandte von Wallis auch zu seiner Beschuldigung stehen werde.

Die Umfrage über das Kloster Nheinau wurde hierauf fortgeseßt und noch ziemlich schnell beendigt, da die Gesandtschaften, müde dieses Gegen- standes, sih der Kürze beflissen. Nur Zürich beleuchtete noch in einem langen Vortrage die Schupgreden für das Kloster Rheinau, worauf noch Schwyz, Freiburg, Luzern, Appenzell A, Rh. „und St. Gallen replizirten. In die Abstimmung kam zuerst der Antrag Zürichs, in die Beschwerde gar nicht einzutreten, wobei über jeden einzelnen Beschwerdepunkt, Novizenauf- nabme, Administration und exceptionelle Besteuerung, besonders abgestimmt wurde, für welche sich aber nur 74 Stände fanden z so fanden sich auch für Luzern's Antrag, den Stand Zürich einzuladen, diesen Beschwerden, ge- mäß Art, 12 des Bundesvertrages, Nechnung zu tragen, nur 75 Stände, und für Neuenburg's etwas modifizirte Einladung an Zürich, seine diesfälligen Verfügungen mit Art. 12 in Einklang zu bringen, 85 Stände, St. Gallen, Graubündten, Solothurn, Baselstadt, Waadt und Genf ergrif-

en das Referendum. A f | Eine ne, wohl eine gute Stunde dauernde Diskussion oder vielmehr

Gezänke veranlaßt ganz unerwartet eine verlesene Adresse der längendorfer Schüpen, Eis L machte nämlich bei der Adresse des eidgenössischen Schüßen - Vereins in Glarus die Bemerkung, daß Adressen solher bewaff- neter Vereine, der gefährlichen Konsequenz wegen, gar nicht angenommen werden sollten, und rügte zugleich die int dieser Petition. herrschende inkon- venable Sprache gegen den Bund von 1815. Zürich wollte hingegen nichts von Verkümmerung des Petitionsrehtes wissen , kommen

die Petitionen , woher sie wollen. St. Gallen eben so. Genf spra die gleiche Ansicht aus und machte noch auf den Unterschied zwi- hen solchen Gesellschaften, welche blos zu ihrem Vergnügen die Waffe führen, und zwischen Miliz- Bataillonen unter - den Waáffffen aufmerksam, so wie man ja seit einigen Tagen auch Petitionen, in wilchen sogar Regierungen des Diebstahls bezüchtigt werden , behandle, Luzern hätte gegen die Adresse nih!s einzuwenden, wenn solche blos wie die frühere ad acta gelegt würde, aber es müsse sich doch einige Bemerkun-

gen über ihren Jnhalt erlauben. Sie trage den Stempel an sich, daß sie feiner shweizerischen Feder eniflossen sei, was es näher nachweist, und nach- dem im Namen des Bundes Auflösung des Sonderbundes und Austrei- bung der Jesuiten verlangt weide, so spreche man im gleichen Athemzuge von Umsturz eben dieses Bundes, und freue sich über die nieder esebie Siebner-Kommission, welche demnach ihrem Plane günstig zu sein seine. Zürich wollte nun cine Ordnungs-Motion machen, als ihm der Präsi- dent plöglih diefe Mühe abnahm und Luzern eine Zürechtweisung ertheilte, da es sich hier niht um das Materielle der Adresse handle, Männer zu ver- dâchtigen und Verbindungen derselben mit der Kommission finden zu wollen. Nun ging erst das Feuer los, Aargau und besonders Solothurn wollten solche Jnsinuationen weder auf der längendorfcr Gesellschaft, noch auf der Kommission sien lassen, welche leßtere übrigens nicht unbeschränkt, sondern nah Justructionen handeln müsse, und suchen nun aus- dem noch einmal verlesenen Jnhalt der Adresse nachzuweisen, daß Luzern fals inter- pretirt und argumentirt habe. Luzern ergriff dann wiederholt das Wort, sich auf das Neglement berufend; es wollte sich das Recht nicht nehmen lassen, die Ansicht seines Standes über die Adresse auszusprechen, Und sich daher auch feine Lection und Zurehtweisung von Seiten des Präsidiums gefallen lassen, was natüräch den Präsidenten wieder aufbringt, da er sich die Zurechtweisung ebenfalls uicht zurückgeben lassen will, e Luzern Ver- dächtigungen und Beleidigungen der Kommission wiederholt vorwarf und endlich in zweimalige Abstimmung, da die erste uicht begriffen wurde, brachte, ob er zu dieser Zurechtweisung gegen Luzern befugt war oder nicht, oder vielmehr ob Luzern wirklich befugt war , in das Materielle der Adresse cin- zutreten, was mit 115 Stimmen verneint wurde, Uri wollte gegen die zweite Abstimmung protestiren, aber der Präsident ließ ihn gar nicht zu Worte kommen bis nach der Abstimmung, wo. es denn freilich zu spät war, worüber sih auch Uri bitter beschwerte, Zürich gab sich noch die Mühe, einiges Licht in die wieder aufs neue sich entspinnen wollende Kon- fusion, in dieses Hin- und Herschießen zu werfen und Luzern des Näheren über das Reglement zu belehren, und B ern beruft sih auf das verfassungs- mäßig garantirte Associations - und Petitionsrecht, daß Jedermann in der Eidgenossenschaft zustehe.

Bei schon vorgerüter Zeit wurde noch der §. 46, Tessins Antrag zur Aufhebung der Militair-Capitulationen mit dem Auslande, oder viel- mehr Einladung an die-betreffeuden Stände, nah Ablauf der von ihnen abgeschlossenen Militair - Capitulationen dieselben niht mchr erneuern zu wolle, behandelt, Der Antrag wurde von Waadt (Eytel) lebhaft unter- stüht, das Nachtheilige des „Söldnerdienstes, wo die Schweizer sich zur Unterdrückung der Freiheit verdingen““, auscinandergeseßt, während von an- derer Scite denn anch die Vortheile, die berühmten Militairs, welche dieser Dienst, der immerhin den Schweizern zur Ehre gereicht habe und noch ge- reiche, herangebildet habe, die ruhmvollen Thaten dieser Schweizer im aus- ländischen Dienste 2c. hervorgehoben wurden, und Uri meinte, daß es den Schweizexn gewiß nur zum Ruhm und zux Ehre gereichen könne, Révolu- tionen unterdrücken zu helfen. Manche Gesandtschaften theilen zwar voll- kommen die Ansichten von Tessin und Waadt, aber halten die Tagsaßung für nicht kompetent dazu, indem sie auf Art, § des Bundesvertrages hin- weisen, welcher die Militair - Capitulationen unzweideutig ins Gebiet der Kantonal-Souverainetät übertrage und der Tagsazung nur das Recht vor=- behalte, sich dieselben zur Einsicht vorlegen zu lassen. Sie halten daher auch “bloße Einladungen, Wünsche 2c. auszusprechen für überflüssig und der Stellung einer obersten Bundesbehörde nicht einmal für angemessen. Bei dex Abstimmung erklärten sich Uri, Unterwalden, Zug, Solothurn, St. Gal- len, Wallis, Neuenburg, Graubündten, Appenzell J. Rh., Baselstadt, Frei- burg, Schwyz, Luzern und Bern dahin, in den Antrag nicht einzutre- ten. Zum Antrage von Tessin stimmten Aargau, Tessin, Baselland, Gla- rus, Genf und Waadt ad relerendum, Zu einer Einladung stimmten Aargau, Thurgau, Tessin und Bascllanv,

Gricchenland.

Athen, 15. Aug. (A. Z.) Die Eröffnung der vierten Kammersißung, der ersten der zweiten dreijährigen Periode, hat (wie bereits gemeldet) am vorigen Montage stattgefunden. Wer die ruhige Entwickelung dieses Landes, die Begründung und Würde des Throns,

den Frieden der Levante wünscht, mußte er uit erfreut sein über die Einigung zwischen König, Negierung und Volk, wie wir sie heute sahen? Dies erfreuliche Resultat, ke.ne Phrase, sonderu eine That= sache, und mit dem ganzen Gewicht einer solchen auftretend, ist inso= fern niht ohue Mitwirken der Opposition gewonnen worden, als diese durch die Verwerflichkeit ihrer Mittel den gesunden Sinn des Volkes

empört und ihm keinen Zweifel darüber gelassen hatte, daß sie es

eigentlih auf den Sturz des Thrones und auf die Knechtung des

Landes unter englischen Machtspruch abgesehen habe. Aber je fester

die Einigung zwischen Thron und Land, deo drängender auch der

Angriff von außen. Und Lord Palmerston hat Recht, denn wenn er

das Ministerium, das eine solhe Einheit im Lande herbeizuführen im

Stande war, nicht bald zu werfen und durch seine Geschöpfe zu er=

seßen vermag, so is keine Hoffnung für ihn, aus Griechenland ein

Portugal zu machen. Das Mittel der systematischen Verleumdung

des Königs, der Verwaltung und des Landes ist abgenußt. Die

Wahl=-Jutriguen, die Verschwörungen, die Aneiferungen zum Angriff haben

auch uichts genußt. Die Einfälle vom türkischen Gebiet aus durch einen

Grivas, Koudojaunis u. st. w, versprechen keinen größeren Erfolg. Es“ bleibt aber das Eintreiben der unter englischer Leitung vor länger als zehn Jahren vershwendeten Anleihe, und es bleibt die Mussurishe Ge-=

hihte, iín der Lord Palmerston mit gerehter Zuversicht erwarten

darf, gut bedient zu werden. Diese beiden Mittel versprechen Erfolg, denn daß Griehenland nicht alle Tage einen Egnard findet, is klar, und was die Mussurishe Geschichte betrifft , s braucht die Pforte

nur auf jeden versöhnlichen Schritt Griechenlauds mit einem neuen Begehren zu antworten; sie wird zuleßt auf eins kommen, das Grie= chenland nicht mehr erfüllen kann, dann i} die Zeit da, um, dem Recht und der Wahrheit zum Hohne , die Mäßigung der Pforte zu den Sternen zu heben, Griechenland der Hartnäigkeit anzuklagen, Gewa!tmaßregeln zu brauchen, und wenn König und Volk Kolettis nicht fallen lassen (denn das ist des Pudels Kern) im würdigen Bund mit Grivas, Kondojannis, Kalergis und dem zahlreichen in den tür= fischen Gränzländern und auf deu jonischen Inseln gepflanzten Ge= sindel über Griechenland herzufallen und deu Versuch zu machen , die auffeimende Civilisation dieses christlihen Landes zu ersticken , dessen wiedererbaute Städte und Dörfer zusarzamenzubrennen und die Ha-

rems der Türken mit den dort sehr begehrten griehishen Frauen und

Mädchen zu bevölkern. Beide Mittel stehen in {önster Blüthe. Lord

Palmerston verwirft von vornherein jede Maßregel , durch die Grie=

chenlaud sich zahlungsfähig zu machen bestrebt is, und verlangt Geld.

Ju Koustautinopel scheint die weise und versöhnliche österreichische Ver- mittelung, die in Griechenland siegte, gescheitert.

Eisenbahnen und Dampfschifffahrt.

Ulm, 27. Aug. (Schwäb. Merk.) Eingegangenen Nath- richten zufolge, hat si die Königlich bayerische Regt veranlaßi

gesehen, dem hiesigen, jeßt zwishen Regeusburg und Pa L 0B dén E nachdem es die von unserer Regierung :

reich aufgekauften Früchte vollends heraufgeschaft hat, en, bis es bei

der bayerischen Regierung die Erlaubniß zu ferneren

Fahrten, uamentlih mit Personen, so lange f en Vbeien nah-' gesucht und erhalten habe, Es steht nun w0 l’ zu hoffen, daß eine