1847 / 245 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

em Sinne niht verweigert wer-

Erbach soll dem Ver= shwierigeren werden.

solche Erlaubniß in freunbnachbarlih 2 Die G enbahnbrüz über die De somit eine der mina E pruch nehmenden Arbeiten begonnen

Niederschlesisch-Mirki _Märkischen Eisenbahn betrugen die Eio-

sche Eisenbahn.

i i lesisch Bei der Niedersch. G R tis Monat Juli 4847: L 1) 77,938 Pers0n€en, wofür eingenomme

wurde G 2) Für Passagier- ging ein «.--.-+.--

425 Equipagen ----- aen a anirnrn e 4) » 5320 Cis. 2 Pfd. Eilfracht

5) » 184,125 Crt. 71 Psd. Frachtgut .-.- 6) » Vieh-Transport

7) Extraordinaria

103,276 Rihlr. 27 Sg. 8Pf. 3,529 1 » 2,717 25 3,743 25 76,502 22 1,205 7 1,202 25

192,178 Rihlr. 413 Sg.

» » 9 » »

Z » E

3) »

Summa

Die Frequenz auf der Niederschlesisch-Märkischen Eisenbahn betrug in der Woche vom 19. bis den 21. August 1847 14,166 Personen und 26,473 Rihlr. 29 Sgr. 2 Pf. Gesammt-Einnahme für Personen-, Güter- und Vieh-Transport etc. vorbehaltlich späterer Festsetzung durch die

Kontrolle. ®

Handels - und Börsen-Üachrichten.

ck= Paris, 28. Aug. Die jeden Tag sih erneuernden Esfomtirun-

en der Actien der Eisenbahn von Marseille nah Avignon, mit welchen

man sich au in dieser Woche vorzugsweise beschäftigte, und die fortwäh- rend von einer Börse zur anderen die stärksten und raschesten Schwankun- en erfahren, haben kaum hingereicht, einige Tage die erzwungene künstliche

Steigerung der Course aufrecht zu halten. Der Grund liegt einfach darin, daß diejenigen selbs, welche durch ihre Eskomtirungen die Verkäufer ohne Deckung zum Abliefern der von denselben verkauften Titel zwangen, zu gleicher Zeit die so erhaltenen Actien theils fest, theils mit Prämie wieder zu verkaufen suchten, also selbs zum Theil das Nesultat ihres Manövers wieder zerstörten, Nur in einem einzigen Falle vermag dieses Eskomtiren auf irgend ein Papier eine vortheilhafte Wirkung zu äußern, nämlich, wenn der Esfomtirende die Actien sih abliefern läßt, um sie zu beha!ten und seine Kapitalien fest darin änzulegen, Da aber die A ERe die hier seit drei Wochen vor si gegangen sind, keinesweges diesen Charakter hatten, so fann es nicht Wunder nehmen, daß sie am Ende eine fast nega- tive Wirkung hervorgebracht haben. Jm Ganzen waren die Geschäfte in

1742

Eisenbahn-Actien während der lezten Woche noch von geringerer Bedeu- tung, als in der VG Sgr gangenen,

Die Course haben übrigens, obgleich die Neigung zum Sinken im Allgemeinen vorherrschte, noch immer ziemlich gut sich gehalten, gegenüber der Wi , welche die politischen und finanziellen Neuigkeiten auf die französische Rente geübt haben. Ju politischer Beziehung flößtcn die Nach- rihten aus Jtalien und Spanien vorzüglich, zum Theil auch die aus der Schweiz, den Spekulanten Besorgnisse ein; mehr noch, als diese, wirkt die Annäherung des französischen Anlehens gerade in dem Augenblicke, wo die Fnanzene age Englands s#o fritish is, Einige Journale hier versichern, das Anlehen werde nicht bruchstüweise, sondern auf einmal negozirt wer- den, aber so, daß die Unternehmer nur shwache monatliche Einzahlungen von 9 bis 10 Millionen zu leisten hättenz der Zuschlag würde im Monat Oftober angekündigt werden und dann zwischen dem 10. und 15, November stattfinden, Man will wissen, die französischen Kapitalisten hätten sich be- harrlich geweigert, dieses Anlehen für Frankrei zu machen, so lange die leßten Einzah ungen des im leßten Februar weit englischen Anlehens von 8 Millionen Pfd. St. nicht bewerkstelligt sein würden. Allerdings glauben Viele, daß es klug und gut gethan wäre, auf einmal das ganze Anlehen von 350 Millionen zu negoziiren, statt sich darauf zu beschränken, wie anfangs die Rede davon gewesen war, einstweilen nur 4100 Millionen aufzunehmen. Man würde dadurch \o ziemlih die Mög- lichkeit der Verbreitung falsher Gerüchte abschneiden, wie sie zu Zwecken der Agiot!age immer in Umlauf geseßt werden, wenn die Negierung die Möglichkeit in Händen behält, bruchstüweise An- lehen zu mahen. Die schlimmen Nachrichten aus England aber machen vorzüglich auch die Spekulanten scheu und halten sie ab, den niedrigen Stand der sranzösischen Nenten zum: Ankaufe solcher zu benußen, wodurch bald die Course dieser wieder gehoben werden müßten. Die Falissements folgen zu Loudon in erschreckend rascher Weise auf einander, und die lon- doner Blätter haben in dieser Woche abermals den Fall zweier sehr bedeu- tenden Häuser gemeldet, nämlich den der Herren Nobinson und Compagnie, deren Chef einer der Direktoren der Bank von England is, und den der Herren Castellan Brüder und Comp., deren Passiva auf eine halbe Million Pfd. St, angeschlagen werden. Noch hegt man zu London Besorgnisse über das Schicfsal einiger anderen großen Banquierhäuser, die in Speculationen mit amerifkanishem Mehl \sih eingelassen haben. Bis jeßt haben diese Un- glücksfälle noch feine unmittelbare Rückwirkung auf den pariser Plab ge- äußert, allein man besorgt, die Bank von England könnte durch dieselben zu dem Beschlusse veranlaßt werden, definitiv die Maßregeln zu treffen, mit denen sie seit mehreren Wochen schon den Handel bedroht.

Es war hier nichts Geringeres als dies bemerkenswerthe Steigen der Einnahmen der Eisenbahn nah Rouen und der Nordbahn nöthig, um die Tendenz zum Sinken zu bekämpfen, welche die natürlihe Folge folcher Nachrichten sein mußte, Allerdings transportirt die Eisenbahn von Paris nah Nouen seit einiger Zeit beträchtliche Quantitäten Mehl, aber außer dieser Gattung vorübergehender Fracht bemerkt man auch eine allgemeine Zunahme der Zahl und des Ertrags von Reisenden und gewöhnlichen Wag- ren, Noch stärker ist die Progression bei der Nordbahn, Jn der Woche

vom 15, zum 21. August betrugen die Einnahmen der Far C-eyener Bahn, Neisende und Waaren zusammengenommen, 232,501 Fr. 60 C.z in dersel- ben Woche des vorigen Jahres haiten sie nur 206,130 Fr. 45 C. betragen, Die Gesammt - Einnahme vom 1. Januar bis 21. August 1847 betrug auf dieser Bahn 6,260,096 Fr., im vorigèn Jahre hatte man vom 1. Ja- nuar bis 24, August (also drei Tage G uur 4,957,242 Fr. 65 C. ein- genommen. Die Nordbahn nahm vom 14. bis 20, August d. J. an Er- trägnissen von 78,215 Reisenden 242,672 Fr. 80 C., von Waaren und Ge=- páde 125,757 Fr. 57 C. ein; von beiden Rubriken zusammengenommen also 368,430 Fr. 37 C. Jm vorigen Jahre waren ín derselben Woche von 55,585 Reisenden 177,828 Fr. 70 C. und von Waaren und Gepäck 26,567 Fr. 96 C,, zusammen also 204,396 Fr. 66 C., eingenommen worden, Die Gesammt-Brutto-Einnahme der Bahn vom 1. Januar bis 20. August 1847 beträgt 8,869,986 Fr. 53 Cts. An der Börse hat man lange Zeit und gewiß sehr auffallenderweise sh wenig um die Aufschlüsse gekümmert, welche aus ten wöchentlichen Einnahmen der Eisenbahnen hervorgchen. Jeßt fängt man an, denselben größere Aufmerksamkeit zu schenken, und daraus läßt sich hoffen, daß endlich eine Zeit kommen wird , wo alle Anstrengungen der Börsen-Schwindler nicht mehr im Stande sein werden, erkünstelte Schwan- fungen von irgend einem Belang im Werthe der Eisenbahn-Actien, die mit den Erträgnissen der Bahn in Widerspruch sein würden, hervorzurufen, Die Actien der Bahn von Paris nach Orleans waren mehr ausgeboten, als die von Rouen, weil die Einnahmen jener Bahn seit einiger Zeit nicht so stark zunehmen , als die der leßteren. Die Hauptursache der niedrigen Course der Orleans - Actien liegt in dem niedrigen Stande jener vou Rouen und den Arbitragen, die zwischen den beiden Bahn - Actien stattgefunden haben, Die Actien der Centralbahn (Vierzon-Bourges) haben in dieser Woche eine von den Schwankungen der an- niht schr berührt worden. Die große Zahl der ohne Deckung verkauften Actien dieser Bahn scheint ein Hauptgrund der guten Haltung derselben gewesen zu sein. Man kann sagen, daß die Speculation in Actien der Bahnen von Lvon, Straß- burg und Nantes absolut null war, und diese haben in ihrem Stande faum um einige Franks si geändert. Bei dem Preise, auf welchen diese Werthe herabgesunken sind, ist es nicht zu verwundern, daß die Besißer derselven, die sie meist viel theurer bezahlt haben , vorziehen, sie zu behalten und bessere Zeiten abzuwarten. Da aber auf der anderen Seite die Aus- sicht auf künftig noh bevorstehende Einzahlungen die fleinen Kapitalisten abhält, solhe Actien zu kaufen, so entsteht daraus natürlich ein allgemeiner Stillstand in den niedrigen Coursen. Die Ankündigung einer nahen Ver- sammlung der Administratoren der Bahn von Lyon nach Avignon hat nur geringen Einfluß geübt auf die Course der Actien dieser Bahn. Man \cheint zu erwarten, daß die Liquidation der Gesellschaft für den Fall, wo sie beschlossen werden sollte, sich noch in die Länge ziehen werde, Auf der gestrigen Börse wurde fast nichts iu Eisenbahn - Actien gemacht; doch hoben sich die Actien von Marseille wieder von 583 Fr. 75 Cts. auf 590, und heute stiegen sie bis auf 598 Fr. 75 Cts, Aber auch heute wurden wenig Geschäfte gemacht, obgleich im Allgemeinen sich Neigung zum Steigen zeigte.

gewisse Gunst genossen und sind

deren Bahn - Actien

Allgemeiner Anzeiger.

Bekauntmachungenu.

729] Oeffentliche Vorladung.

Nachdem auf den Antrag des Gutsbesißers Munkel zu Ristow das in Hinterpommern im Regenwaldeschen Kreise belegene Lehngut Bernsdorf zur Subhastation gestellt worden is, werden in Gemäßheit des Gesezes vom 11. Mai 1839 sämmtliche Agnaten des von Bor- deschen Geschlechts, Gesammthänder und Mitbelehnte, welhe an dem vorgenannten Gute Bernsdorf zu Lehn berechtigt sind, ingleichen nachstehende, ihrem Aufent-

alte nah ‘unbekannte Agnaten des gedachten Ge- chlechts, als:

1) der Ernst Curth Gottlieb v. Borde, 2) der Ferdinand Wilhelm v. Borke

| [281]

[512]

Nothwendiger Verkauf.

Stadtgericht zu Berlin, den 13, März 1847. Das hier\elb| in der Rosenquergasse Nr. 29 belegene, im Hypothekenbuche Vol. 34. No. 19414 B zeichnete Grundstück, dex Ehefrau des Schissseigenthü- mers Mengel, Wilhelmine Rosine, geborenen Jani cke, gerichtlich abgeschäßt zu 13,566 Thlr, 2 Sgr. 6 Pf., fol am 22. Oktober 1847, Vormittags 11 Uhr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden, pothekenschein sind in der Registratur einzusehen.

Der Particulier Christian Friedrich Tiettlof modo des- sen Erben werden hierdurh öffentlich vorgeladen,

H Nothwendiger Verkauf. Stadtgericht zu Berlin, den 20, Mai 1847.

feldt, Henrictte Dorothea 9. rothea Elisabeth v. Platen,

»ag. L7 ver- obengedadcten,

Taxe und Hy-

Bülow und Ernestine Do- beide geborene v. Winter- feldt, zugesprochenen Hälfte der jährlichen Zinsen des bei der Landschaft Norderdithmarschen unablösbar belegten Freiherrlich von Kielmannseggeschen Fideicommiß-Kapitals von 30,000 Thlr. Dänischen Kro- nen zu haben vermeinen, hierdurch aufgefordert und be- fehligt, ihre desfallsigen Ansprüche sub poena praeclusi et perpetui silentii innerhalb 12 Wochen, von Tage der leßten Bekanntmachung dieses Proklams angerech- net, bei dem Kanzlei- und Obergerichts-Secretair von Reusch hierselb anzugeben, die ihre Angaben betreffen- den Dokumente in origine zu produziren und beglau- bigte Abschriften derselben zurü zu lassen, so wie auch, falls sie Auswärtige sind, einen Aften-Prokurator hier- selbst zu bestellen und demnächst, was den Nechten ge-

sere geehrten Actionaire darüber aufzuklären, daß tvir unter uns einstimmig der Ansicht waren, daß Anträge von solcher Bedeutung von uns, als dem hierzu beru- fenen Gesellschafts -Organe, zur Kenntniß aller Actio- naire und zur Abstimmung gebracht werden müßten. Ueber die Fragen, ob die Bahn verkauft oder mit einer anderen vereinigt werden soll, hat der Ausschuß als sol- cher fein entscheidendes Urtheil abzugeben, da sie zu den der General - Versammlung zur Beschlußnahme vorbe- haltenen gehört. Seine Mitglieder haben sih als Ac- tionaire, ein Jeder nach seiner individuellen Ansicht, die vollkommenste Freiheit vorbehalten, diese in der Gene- ral-Versammlung geltend zu machen. Der Zweck der Berufung is dadur weggefallen, daß das Direktorium der Berlin-Potsdam-Magdeburger Eisenbahn-Gesellschaft ungeachtet der Zustimmung seiner Actionaire die Anträge zurückgezogen hat z mithin erschien es uns noth-

3) at db August Magnus Friedrich Wilhelm v. Borde,

4) der Major Georg Ludwig Friedrih v. Borcke, frü- her ‘in Berlin,

5) der Carl Theodor von Borke,

6) der Oberstlieutenant Otto Christoph v. Borcke, sonst zu Frankenstein,

7) der Major Hans Carl Caesar von Borke, früher zu Torgau,

8) ‘der Major Ernst Friedrih v, Borcke, ehemals zu

Ÿ t

/ utt, 9) der Hauptmann Carl August v. Borke, früher zu Graudenz, : 40) der Ernst Anton Gottlieb 9. Borcke resp. deren Lehnserben, so wie 41) die Lehns - Successoren des verstorbenen Gutsbe- sißers Ludwi Orea Carl Wilhelm v. Borke auf Annenhof ei Anclam, hierdurch aufgefordert, ihre etwanigen ae an dem edachten Lehngute Bernsdorf binnen sechs Monaten, pätestens aber in dem auf den 23. Februar 1848, Vormittags 11 Uhr, vor dem Deputirten, Ober- Landesgerichts - Assessor Bartels, in unserem Geschäfts- Lokale anberaumten Termine entweder persönlih oder dur einen zulässigen Bevollmächtigten, wozu denen, welchen es hier an Bekanntschaft fehlt, die hiesigen Ju- V lagen eR Herrmann, Krause, Hanow, Alker vor- ga en werden, anzuzeigen und nachzuweisen, Bei hrem Ausbleiben werden sie aller ihrer Lehnrehte an dem gedachten Gute Bernsdorf verlustig erklärt und ih- A damit ein ewiges Stillschweigen auferlegt werden. u „verden zu diesem Termine die unbekannten Real-Prätendenten an dem Gute Bernsdorf zur Aus- führung ihrer Rechte unter der Warnung vorgeladen daß die Ausbleibenden Alles gegen ih gelten lassen müssen, was von den bekannten eal-Prätendenten mit den übrigen Betheiligten verhandelt wird. “Stettin, den 14, Juli 41847,

“_ Königliches Ober-Landesgericht, Erster Senat. é v. Moeller,

Nothwendiger Verkauf.

[816] * Stadtgericht zu Berlin, den 26, Juli 1847,

Das dem Viehhalter Fou George Stechert zuge- höríge, in der Krautsgasse Nr. 37 belegene und im Hy- pothekenbuche von der Königsstadt Vol. 25, Nr, 1853. verzeichnete Grundstück, gerichtlich abgeschäßt zu 12,627 Thlr. 13 Sgr., soll ‘am 28, Márz 1848, Vormittags 11 Uhr,

an der Gerichtsstelle subhastirt werden, Taxe und Hy- porte sind in der Registratur einzusehen,

er deni Aufenthalt nah unbekannte Particulier Carl A Klooß und die Wittwe Eberhardt, Wilhelmine

rlotte, geborene Fischer, modo deren Erben werden hierdurch öffentlich vorgeladen,

Das dem Maurerpolier Friedrich Wilhelm Philipp Degelow gehörige, hier in der Köthenerstraße sub No. 29 belegene und im Hypothekenbuche von den Umgebun-

en Berlins Vol. 29 No. 1836. verzeichnete Grund- Fol gerichtlich abgeshägt zu 13,531 Thlr. 6 Sgr. 6 Pf., o

am 7. Januar 1848, Vormittags 11 Uhr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden. Tare und Hy- pothekenschein sind in der Registratur einzusehen.

Der dem Aufenthalt nah unbekannte Real - Gläubi- ger, Particulier August Eduard Jaenisch, wird hierdurch offentlich vorgeladen.

[513] Nothwendiger Verkauf. Stadtgericht zu Berlin, den 21. Mai 18417.

Das zur erbschastlichen Liquidations - Masse des ver- storbenen Kaufmanns Ladwig Wilhelm Moriy Sack ge- hörige, in der Schumannsstraße Nr. 11 belegene und im Hypothekenbuche von der Friedrich - Wilhelmsstadt Vol. 9. No. 182. verzeichnete Grundstü, gerichtlich ab- geschäßt zu 17,692 Thlr. 4 Sgr. 44 Pf., soll

am 6. Januar 1848, Vöórmittags 11 Uhr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden, Taxe und Hy- pothekenschein sind in der Registratur. einzusehen.

Die unbekannten Real - Prätendenten werden hiermit u der Verwarnung der Präklusion öffentlich vorge- aden,

[814] Zweite Bekanntmachung.

Wann von dem Obergerichts - Advokaten Lübbes in Altona ín substituirter Vollmacht der Hauptmännin von Maydell , Sophie Johanne Henriette, geborenen von Winterfeld c. c m. in Sternberg, Großherzogthums Medcklenburg-Schwerin, hierselbst darum AaÉ eines wor- den, daß in Betreff des bisher von dem Gutsbesißer Christian August Julius von Winterfeldt auf Stieten

in Mecklenburg-Schwerin genossenen Antheils der Zin-“

sen des von dem Geheimenraths 4 E Ai Jehann Adolph Kielmann von Kielmannseck im Jahre 1669 bei der Landschaft Norderdithmarschen als beständiges Fa- milien-Fideicommiß unablöslich zu 6 Prozent belegten Kapitals von 30,000 Thlr. Dänischen Kronen, mit Rük- sicht darauf, daß dieser bisherige Nupnießer im Jahre 1844 gestorben und - die Hauptmannin von Maypdell, dessen einzige Tochter und alleinige Erbin sei, zur Si- erstellung der Rechte der Leßteren auf die alleinige Erhebung dieses Antheils an den gedachten Fideicom- miß-Zinsen ein landübliches Proklam erlassen werde : P werdén in Deferirung dieser Bitte von Oberge- r Y i iegen Alle und Jede, mit Ausnahme der oben A T Len Mandvantin, welche aus irgend einem Grunde ar che an die Erhebung und den Genuß der mittelst Erkenntnisses des Königli en Holstein - Lauenburgischen E erichts vom 7, August 1818 dem Gutsbesiper S an August Julius von Winterfeld für si und seine Geschwister, namentlih Carl Ludwig Adolph von Winterfeldt, Bernhard Ludwig Wilhelm von Winter-

mäß, darauf zu gewättigen.

Wonach man sich zu achten!

Urkundlich unterm vorgedruckten größeren Gerichts- Jusiegel. Gegeben im Königlichen Holsteinishen Ober- geriht zu Glückstadt, den 8. Juli 1847,

(L. S.) v. Schirach. J. Nickels, v, Gusmann,

Eisenbahn.

Unter Bezugnahme auf unsere Bekanntmachung vom 18ten d. Mts., die Emission von vier Millionen Thalern in Prioritäts-Obli-

M gationen ‘betreffend, ag-® theilen wir hierdurch Fol- A gendes mit:

n 1) Der Prospektus für die erwähnte Anleihe is -gedruckt auf den Bahn- höfen unserer Schienenstraße bei den Einnehmern (Beamten, welche die Fahrbillets ausgeben), in Berlin bei Herrn C. H. Kupfer (Königsstr. Nr. 7), in Leipzig bei den Herren Frege & Co, und in Frankfurt a. M. bei den Herren B. Meyler seel. Sohn & Cons. vorräthig, und kann dort in Em- pfang genommen werden

9) Die Jnhaber der Stamm-Actien unserer Bahu sind mit Rücksicht des ihnen vorbehaltenen Vorzugsrechts und in Betracht, daß das Stamm-Actien-Kapital 9 Millionen Thaler und die in den öffentlichen Verkehr kommenden Prioritäts-Obligationen 3 Mil- lionen betragen, befugt auf die Summe, welche sie in Stamm - Actien besißen, den dritten Theil in Prioritäts - Obligationen, also auf drei Actien à 100 Thlr. eine Obligation à 100 Thlr. zu kaufen. Es sind jedo auf dieselben Stamm - Actien nur einmal Prioritäts-Obligationen zu entnehmen, so daß also, wenn - erstere auch ohne die lehteren in andere Häude übergehen , der Anspruch auf Zusfer- tigung anderer Obligationen nicht geltend gemacht werden kann.

Erfurt, den 27, August 1847. Die Direction der Thüringischen Eisenbahn-Gesellschaft.

A ; N

879 b j ; i a Die Ausschreibung el- ner gußerordentlichen Ge-

neral - Versammlung der

Actionaire unserer Gesell-

chaft zur Abgabe einer

Erklärung über die ihr

von der Berlin-Potsdam-

2A HLAINTTTAN F Sib A I R esellschast gemachten E ——— Propositionen hat Anfech- tungen erfahren, welche es uns zur Pflicht machen, un-

wendig, die, namentlih nur dieserhalb berufene Gene- ral-Versammlung, und da zwei andere Anträge eben- falls zurüfkgenommen wurden, aus Mangel an Vorla- gen aufzuheben. Es is zwar von 28 Actionairen der Antrag gemacht, dem Gesellschafts - Ausschusse die ihm ertheilte Vollmacht zu entziehen und zur sofortigen Wahl neuer Ausschußmitglieder und Stellvertreter zu schreiten.

Wir würden auch dieses unerledigten, aber noch nicht durch uns zur Kenntniß der Actionaire gekommenen An- trags wegen um so lieber eine neue General-Versainm- lung ausschreiben, als uns jede Gelegenheit nur er- wänscht sein kann, Rechenschaft über unsere, durchaus legalen Handlungen abzulegen, Wir hegen aber man- nigfache Zweifel, ob der beantragte Beschluß ohne Statut-Veränderung ausführbar , resp. wie seine Aus- führung mit dem Statute vereinbar sei, und erwarten darüber zunächst Belehrung von Seiten der Königlichen hohen Aufsichtsbehörde, bevor wir weiter in dieser An- gelegenheit vorschreiten können,

Magdeburg, den 30, August 1847, Der Ausschuß der Magdeburg -Cöthen - Halle - Leipziger

Eisenbahn-Gesellschaft. Nulandt, Vorsißender,

Citerarische Anzeigen.

[817]

handlungen, zu erhalten : Marheineke’'s Dr. herausgegeben von Steph. Matthies und W, Vatke. Zweiter Baudz auch unter dem besonde- ren Titel: System der christlihen Dogma- tif. gr, 8. Preís 25 Thlr. E Rosenberg, Carl, Schulgrammatik der französt- hen Sprache, nah der 35sten Auflage von Noël und Chapsal, mit den mie srançaise, neb ' 1 critiques sur la grammalre franÇaise. Preis 12 Sgr. j Theremin, Dr. Franz, Predigten. Zehnter Band. Nach dem Tode des Verfassers heraus- gegeben, gr, 8, Preis 15 Thlr,

[859 b]

st Observations raisonnées etl gr. 8,

ait

Jm Verlage von Duncker und Humblok ist so eben erschienen und daselbst, so wie in allen Buh- 5 j d j

P h., theologische Vorlesungen/itl!

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Musterbeispielen der Acadé-.x

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It

Ein geehrtes Publikum erlaube ih mik auf mein -

neu und comfortable eingerichtetes

Schlesisches Hôtel,

im Mittelpunkt der Stadt und am Wasser gelegen, ganz ?"

ergebenst aufmerksam zu machen, mit der Zusicherung

Berlin, im August 1847.

Heinrich Waechter.

prompter und billiger Bedienung. E

l

P 4

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Das Abonnement beträgt: 2 Rihlr. sür £ Iahr. 4 Kthlr. - L Jahr. 8 Kthlr. = 1 Jahr. in allen Theilen der Monarchie L ohne Preis - Erhöhung. et cinzelnen Uu i der Bogen mit 2; Sgr: devedmet,

Allgemeine

Preußische Zeitung.

Alle Post -Anslalten des ‘In- und Auslandes nehmen Hestellung auf dieses Blait an, sür Serlin die Erpedikion der Allg. Preuf. Zeikung: Behren-Straße Ur. 57. Inserfions-Gebühr für den Raum ciner Zeile des Allg. Anzeigers 3 Sgr.

Berlin, Sonnabend den 4[®n September

Deutsche Bundesstaaten. Königreih Bayern, Befinden des den, Die Vichausfuhr. Herzogthum Sachsen-Meiningen, ungarische Landtag. Die geogriostische Karte von Oesterreich.

e E t A Urlaub und Stellver- bictens an Griechenland. Graf Alfred von Montesquiou +4. —- gin von Praslin, Vermischtes, Schreiben aus Paris. (Pairshofz

Großbritauien und Jrland. London. Dcr Spectator über das

Belgien. Brüssel. Hof-Nachricht. Die belgische Kolonie in Gua-

Atalien. Nom. Graziosi 4. Truppenmärsche.

Griechenland. Ancona.

Die Flotte, Der Marine-Minister, Die Jüterbogk- Haudels- uud Börsen-Nachrichten.

; Inhalt.

Amtlicher Theil. )

ÎIuland, Schreiben aus Düsseldorf. (Die städtishe Realschule.) Prinzen Karl. Das Blinden - Jnustitut in München, König- reih Sachsen. Rückehr des Königs. r atTitit Zivi BA- Geseh zur Besserstellung der Volks - Schullehrer.

Desterreichische Monarchie. Wien, Hofnachrihten. Der

Nußland und Polen. St. Petersburg. Ucb testantishen Konsistorien der Ost ée - Provin M us Ce

Frankreich aris. Hof-Nachrichten Angebliche N j

reich. . l . Anç ote Guizot's das österreichische Kabinet. Evnard's Schreiben in Betreff seines Aner: Aerztlihes Gutachten nah Obduction der Leithe des Í D : erzogs v - lin, Weitere Aussagen des Fräulein Luzy. 2s L anal dét A Selbstentleibung des fr ¡ i Fürsten ver Einig len Alfred von Montesquiou und Mordthat des neu gewählte Unterhaus. Die Ermordung der i i Das Unglück auf dem Themse - Dampfschiffe er ieg V timala. Ein - und Ausfuhr. Der Gefängniß- Beschwerde der Bil nts dn Anbrilünte Wi UE O 4

Spanien. Schreiben aus N i i Sa Bermischtes.) Madrid, (Die Berufung dcs Generals

Elekt a M griechisch-türkische Zerwürsniß.

Ele apn von Malinowski.

Fisenbahuen uud Dam i t, i RNicsaer Eisenbahn. ASPENTABEE, Detlsn

Zur Quellenkunde deutscher Geschichte.

München. Glasmalerci, des

Zur Literatur der Pädagogik,

Beilage,

Amtlicher Theil.

Ihre Königl. Hoheit die Prinzessin vou Preußen ist näch Zerlsdorf abgereist.

Se. Königl. Hoheit der Prinz Friedrich der Niederlaude ‘i, aus dem Haag kommend, nah St. Petersburg hier durcgereist.

Bekanntmachung. Post - Dampfschiff - Verbindung vi stn Stettin, Swinemünde und Kopenhagen.

Das Post-Danmpsschiff „Geiser“/ wird au in diesem Jahre eine Enge Verbindung zwischen Stettin und Kopenhagen unter- aiten.

Die Abfertigung desselben erfolgt :

aus Stettin aus Kopenhagen

: vom 6. April bis 28, Mai Freitag 12 Uhr Mittags el Nachmittags, M z vom 31. Mai d rge August.

ittwoch Ao! ontag ; Somtabénb ; 12 Uhr Mittags Donnerstag ; Nahmittags,

vom 31. August bis zum Schlusse der Fahrten Freitag 12 Uhr Mittags Dienstag Nachmittags.

Das. Passagegeld beträgt zwischen Stettin und : Zieu Pias 3 R Ae udlas für den 2ten Plaß 6 Rit agen: a blr, ischen Swinemünde und Kop 85 Rthlr., 55 Rthlr. ub 24 Rthlr. reuß “entge e Kinder und Familien genießen eine Moderation. __ Wagen und Pferde, ß wie Güter und Kontanten die vorsährigen Frachtsäße befördert, / Berlin, den 12. April 1847. General-Post-Amt,

werden für

Vichtamtlicher Theil. Inland.

X Düsseldorf, 29. Aug. Unsere städtishe Realschule, welche gden ihren diesjährigen Kursus beendigt hat, wurde e eadA poE p von 216 Schülern im Ganzeu besucht, von welchen 106 evan= gelischer, 98 katholischer Koufession und 12 israelitischen Glaubens «idi Die Zahl der Schüler über 14 Jahre“ betrug 122, die der LNNEIGEN 40. . An den Turn-Uecbungen, die von einem Ober= agi é Königl, 7. Jäger-Abtheilung als tehuischem Lehrer geleitet wur- 2 M men 153 Schüler Theil; an dem lateinischen Unterricht hatten sich a2 etheiligt. Beim Schlusse des Schuljahres hatte die Schule keine Abi= a dagegen zu Ostern deren 5, von denen 4 mit dem Prädikate g E gut“, einer mit „Hinreichend“ entlassen wurden. Einer erse s widmete sih dem Militair=Stande, einer der Fabrication, N em Baufache, und zwei wurden Mechaniker, Die Schule hatte bs S Genugthuung, daß auf den Grund eines Gutachtens Abit Unge wissenschaftlichen Prüfungs-Kommission zu Bonn über die g iturienten-Prüfungen die Königl. Regierung hierselbst sich in cinem desfallsigen Reskriptè dahin aussprach : „daß ihr die für die guten Leistungen der Anstalk sprechende günstige Beurtheilung gedachter Arbeiten sehr erfreulih gewesen sei,“ An neuen Lehrmitteln erhielt die Schule für das n theo e Kabinet das Skelett des von dem verstorbenen Kommerzienrath Grube der Austalt verehrten Tigers, so wie einen ansgestopften von dem Regiments-Arzt Dr. Zolling ge= \chenkten Strauß; sodann wurde für den physikalischen Unterricht ins= besondere zur Anstellung optischer Versuche ein eigener Lehrsaal cin- gerichtet. Für die Vermehrung der Schulbibliothe® hatten die Schü= ler an. freiwilligen Beiträgen 25 Rthk. 26 Sgr. unter sich aufge= bracht, Einc besondere Erwähnung verdient noch. der Uuterricht für Haudwerker, welcher an Sonn- und Feiertagen .unentgeltlich an Hand= werksgesellen und Lehrlinge aus der Stadt und Umgegend im Zeich= uen ertheilt wird. Jhre Anzahl war auf 70 gestiegen, und dieses, wie der stets regelmäßige Besu des Unterrichts, beweisen, wie schr der Nußen dessclben im Handwerkerstande erkannt wird.

An der Anstalt unterrichteten außer dem Dircktor und einem außerordentlichen Hülfslehrer 9 ordentliche Lehrer.

Deutsche Bundesftaaten.

Königreich Bayern. (A. Z.)“ In München am 28. Au- gust eingegangene Bricfe aus Tegernsee melden, daß Se. Königl. Hoheit ‘der Prinz Karl, welcher in den lebten Tagen sihch unwohl be= fand, wieder auf dem Wege der vollkommensten -Genesung ist.

Die. drei und dreißig Zöglinge des Blinden -Jnstituts in Mün- chen zeigten bei der vor furzem stattgehabten Prüfung überrascheude Kenntuisse in den mannigfachen Lehrgegenständen, und ihre Leistun= gen in der Musik und in den Handarbeiten mußten mitunter Stau- nen erregen. Der Anstalt flossen in diesem Jahr an Schenkungen und Legaten 1675 Fl. zu, und der einsihtsvolle und thätige Vor=

1847-

stand der Anstalt, Herr Stumpf, erhielt von Sr. Majestät dem Kö- nig einen sechswöchentlihen Urlaub mit Reise-Unterstüßung, um wäh- rend der- Ferien von den bedeutenderen Blinden - Anstalten Deutsch= lands genaue Kenntuiß zu nehmen. Bekanntlich verdankt dieses tres- lihe Justitut sein Entstehen der Fürsorge König Ludwigs.

Am 29. August feierte die protestantishe Gemeinde in München den vierzehnten Jahrestag- der Einweihung ihres shönén und geräu=- migen Gotteshauses.

Königreich Sachsen. Se. Majestät der König ist -am 30. August wieder in Pilluiß eingetroffen. *

Großherzogthum Baden. (Karlsr. Ztg.) Die Vich- ausfuhr nah. England wird immer systematischer betrieben. Jn Lon- don haben -sich förmliche Agenturen für den Auffauf von Schlacht= vieh auf dem Festlande gebildet , und auch ein holländisches Haus zeigt in deutschen Blättern an ; daß es ein Kommissionsgeschäf}t für Empfang , Versendung“ und Verkauf vou Vich aus Deutschland auf dem londoner Markte übernommen habe. Zur dermaligen Vertheu= rung der Fleischpreise haben gewiß auch noch andere Ursachen mitge= wirkt, als diese so shwunghaft betriebene Ausfuhr nach England; al= lein wenn man erwägt, daß jüngst in einer Woche vom ontinente 816 Ochsen, 4013 Schafe, 148 Lämmer und 382 Kälber in den lon- doner Hafen eingeführt wurden, dann kann man sich doch einiger Be- denken gegen den englischen Auffkauf nicht entschlageu.

erzogthum Sachsen - Meiningen. (L. Z.)“ Schon Cabn Geld von 1835 war man darauf bedacht, eine Besserstel- lung der Volksschullehrer und der Pfarrer herbeizuführen. Allein man hat seitdem die Ueberzeugung gewonnen, daß auch damit die Schranken noch zu eng gezogen geblieben sind, uud deshalb ein neues Gesey am 46. August publizirt, welches die Reform noch weiter führt. Zufolge desselben wird das iu dem Geseße von 1835 zu 400 Gulden bestimmte geringste Dienst - Einkommen eines selbstständigen Pfarrers auf 450 Gulden erhöht, wird ferner für diejeuigen Lehrerstellen, welche unter der bisherigen, Fünstig fortfallenden Benennung Len Präzeptoraten mit einem ieust - Ciufommen vou 4150-Gulden dotirt waren, der geringste Betrag gleichwie bei anderen Schullehrerstellen auf 200 Gulden festgese: in zu bleibender Vertretung angestell= lec Pfarr - Substitut joll 350 bis 409 Gulden und ein in gleicher Weije angestellter Lehrer=Substitut 175 Gulden au jährlicher Besol= dung erhalten. Ein Pfarr - Vikar, welcher von dem Konsistorium zu vorübergehender Verschung cines Pfarramtes abgeordnet wird, er= hält eine monatliche Remuneration von 20 bis 30 Gulden und eùt Schul - Vikar bei gleiher Verwendung für cine Schulstelle eine mo- natliche Remuneration von 12 Gulden 30 Kreuzern. Die- zu der angeordneten Erhöhung erforderlihen Mittel werden auf die in denm Gesehe von 1835 bereits festgescßte Weise aufgebracht.

Oesterrcichische Monarchie.

Wien, 30. Aug. (Bresl]. Ztg.) Se. K. Hoheit der Erz= herzog Ludwig, welcher Sr. Majestät dem Könige von Preußen in Ischl aufwartete, ist heute von dort zurück hier eingetroffen.

Die Söhne des Erzherzogs Franz Karl haben vorgestern von Schönbrunn eine Gebirgsreise über Jshl angetreten und werden mit ihren durhl. Aeltern hierher zurückehren. Die Erzherzogin Maria, Schwester des Erzherzogs Albrecht, ist von Venedig hier angekommen. Der Graf von Chambord i, einer Einladung des Fürsten Rohan aus Pra zufolge, nah Böhmen abgegangen und wird den dortigen Jagden uf den fürstlichen Gütern beiwohnen. Seine Gemahlin i in Frohsdorf geblieben. Der Fürst von Canino hat sih nach Auflösung der unga= rischen Naturforscher=Gesellshaft in Oedenburg über Croatien nach Venedig verfügt, um der Eröffnung der dortigen Gelehrten-Gesell=

Zur Quellenkunde deutscher Geschichte. Vorarbeiten zu der Herausgabe der „Monumenta Germaniae historica“.

Die Negesten, (Vergl. Allgem. Preuß, Zeitung Nr. 231.)

Wer die Ausführung eines Unternehmens übernimmt, dessen Vollen- oung für ganz Deutschland von Wichtigkeit ist, eines Unternehmens, wosür ¿vie Theilnahme des ganzen deutschen Volkes in Anspruch genommen ist, der wird die Gerechtigkeit der Forderung nicht verkennen, daß das Publi-

* von dem Fortgange desselben Kunde erhalte und sich von der zwed- igen Ausführung überzeugen könne. Freilich: ist das großartige Unter- men der Gesellschaft für áltere deutsche Geschichtskunde der Unterstüßung 1s Privatmitteln entwachsen, und wie die Fortsegung ihrer Arbeiten jeßt «ch die von den Regierungen der deutschen Bundesstaaten bewilligten ¡tel gesichert is, \o_isst sie auch nur diesen über deren Verwendung acechenschaft schuldig, Dem Publikum legt sie die Früchte ihrer Arbeiten vor, deren strenge Prüfung sie nicht scheut. Diejenigen, welche dur ge- ¿ehrte Arbeiten stets auf das bereitwilligste ihre Thätigkeit gefördert haben, namentlih die Beamten an Archiven und Bibliotheken, können si durch die von Zeit zu Zeit ausgegebenen Werke überzeugen, daß ihre Mühe nicht verschwèendet war, Aber es läßt sih voraussepen, daß außerdem noch Mancher, dem die unmittelbare Beschäftigung mit, gelehrten Arbeiten fern gt, doch die Wichtigkeit des Unternehmens sür die deutsche Geschichte an- ¡fennt, wohl wissend, daß diese Arbeiten Anderen zu weiterer Forschung and allgemeiner zugänglichen Werken die Grundlage ¡darbieten , und für diese wird eiu kurzer Bericht über die in der leßten Zeit von. der Gesell- schaft ausgegangenen Schriften hoffentlich nicht unerwünscht sein, ;

Bald nach ihrer Entstehung gründete die Gesellschaft eine Zeitschrift, Ar ch i v betitelt, worin von den Vorarbeiten für die Ausgabe der Monumente Nach- ‘Ht gegcben wurde. Seit dem 5ten Bande wird auch dieses Archiv von dem jezigen Herrn Geh. Rath Perß redigirt und erscheint nicht mehr periodisch, jondern in ganzen Bänden, wovon kürzlich der neunte ausgegeben worden ist. Den Inhalt bilden theils Berichte über die für die Gesellschaft unternommenen Reisen und Verzeichnisse der in Betracht kommenden Handschriften, wobei xlegentlih auch Nachrichten, die für andere Wissenschaften von Wichtigkeit ind, mitgetheilt werden, theils Untersuchungen über eigzeine Schriststel- "-- So finden wir in dem vorliegenden Bände die schon in der yujigen Akademie vorgetragene Abhandlung des Herausgebers über 2gs Chronicon Cavense, eine angebliche Quellenschrist, die eine Zeit

vorigen Jahrhunderts entlarvt wird, Den ausführlichen und erschöpfenden Beweis dafür giebt die folgende umfassende Arbeit des Dr. Koepke, die keinen Zweifel an der Nichtigkeit der Entdeckung übrig läßt und über das Leben und die Thätigkeit des Urhebers dieser und anderer Fälschungen, des Ca- puaners Pratilli, alle bekannt gewordenen Nachrichten sorgfältig zusammen- stellt, Nachdem so cin vorgebliches Denkmal des C1ten Jahrhunderts nebst den übrigen von Pratilli untergeschobenen Schriften beseitigt ist, bereitet die folgende - Arbeit desselben Verfassers über die Quellen, aus welchen Hugo von Flavigny seine große Chronif des Bisthums Verdün zusammenge- scht hat, und dessen eigene Lebenöumstände die bevorstehende Ausgabe die- ses wichtigen Schriftstellers vor. Pr. Wilmans hat die Annalen des Hen- negau von Jakob von Guise derselben Prüfung unterzogen, ein Werk des 14ten Jahrhunderts, dessen genaue Zergliederung für die Bearbeitung der ihm zu Grunde liegenden Quellen nothwendig war. Jm bunten Ge- misch finden wir von ihm neben den echten Ueberlieferungen der Vorzeit die fabelhaften Schriften benuyt, an welchen besonders das 13te Jahrhundert fruchtbar war, umfangreiche Werke, meistens erdichteten Namen oder auch wirklichen Schriftstellern, wie Julius Cäsar, beigelegt, worin von den älte- sten Zeiten Alles berichtet wird, worüber bis dahin jegliche Kunde gefehlt hattez die eigentliche Volks\age hat daran wenig Antheil , das Meiste is gelehrte Erdichtung , die aber lange Zeit gläubig aufgenommen wurde und wegen des Einflusses , den sie gehabt hat, bis auf ihre Entstehung verfolgt werden muß... Turpin's Roman is cin shwaches Vorspiel dazu.

Nach einer werthvollen Untersuchung über die in große Dunkelheit gehüllten Zeiten und Personen der älteren Bischöfe der hamburgischen Diözese, der Bekehrer des Nordens und Ostens, vou Dr. Lappenberg, folgen die Reiseberichte und Handschriften - Verzeichnisse. Der Herausgeber unternahm 1813 eine Reise dur Böhmen, Oesterreich, Salzburg und Mähren, 1844 nach Englandz Herr De, Bethmann 1844—1846 eine längere durch Deutschland und Jtalienz die Berichte darüber, mit den Verzeichuissen der untersuchten und der nur vorläufig: verzeichneten Handschriften der besuchten Bibliotheken und Archive, liegen von Ersterem vollständig vor, von Dr. Béthmann's Reise erst der Anfang, Deutschland und Ober-Ztalien, wovon wir namentlich auf tie bisher fast unzugänglichen Sammlungen 1n Jorea und Aosta aufmerksam machen, doch waren auch in Deutschland selbst Eichstedt und Pommersfclde unbekannte Regionen und boten nicht unbedeutende Ausbeute, wie schon der neulich besp-ohene neue Band der Monumente zeigt. Ein Blick auf diese Handschriften - Verzeichnisse, welche I“ den viel umfassenderen der früheren Bände anschließen , giebt eine Vorstellung von der ungeheuren Masse des Stoffes, der für die Ausgabe des Hauptwerkes zu sichten und. durchzuarbei- ten is, Herr Bethmaun knüpfte an den Aufenthalt in Jtalien cine Privat-

¿ang viel benuyt wurde, hier aber als ein untergeschobenes Machwerk des

reise nah dem Orient, und auc von dieser sind interessante literarische

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Nachrichten über Malta und Konstantinopel mitgetheilt, Außer den gric- chischen Handschriften, welche der Patriarch von Jerusalem r R f ergab sich doch auch, daß die Nachrichten über die theilweise Erhaltung der Bibliothek der byzantinuischen Kaiser keinesweges. erdichtct sind, wie man oge I tFE, vas Inh Bon dem übrigen Jnhalte des vorliegenden Bandes heben wir nur noch das Verzeichniß der Deutschland betreffenden Urkunden des vatikanschen Er Js vor, dessen Anfang in einem früheren Bande enthalten ist. Napoleon hatte dieses Archiv nach Paris bringen lassen, wo man leider versäumt hat, es zu benutzen, später kehrte es nah Rom zurück und wurde fast unzugänglih. Herr Dr. Per entdeckte aber auf einer früheren Reise in Paris die damals dort an- gefertigten genauen Kataloge, welche nicht mit ausgeliefert waren, und theilte, was davon Deutschland betrifft, bis zum Jahre 1269 in cinem früheren Bande mit; aus dem folgenden Theile zog dann Herr Professor Waig das Nöthige aus, welches nun hier gedruckt ist. Die Urkund en, besonders die von deutschen Kaisern ausge- stellten, nebst denen über Bündnisse und dergleichen, bilden die sicherste Grundlage für die Geschichtsschreibung und sind ncben den Schrist- stellern durchaus unentbehrlih, Es haben \ich ihrer sehr viele erhal- ten, weit mehr, als man früher glaubte, aber sie sind sehr zerstreut in ahllosen Archiven; auf jenen Reisen fand sich wieder cine große Zahl bis- her. unbekannter, Begreiflicherweise kann mit der Ausgabe na begonnen werden, bis der ganze, in Originalen, Handschriften und gedruckten Büchern noch vorhandene Vorrath ermittelt is. Damit abèr doch hon früher ihre Sees möglich gemacht und eine Uebersicht des Vorraths gewonnen werde , ift eine chronologische Zusammenstellung von Anszügen daraus un- ternonimen worden, unter dem Titel „Regesten““, welche fortwährend fort- gelebt wird. Von König Ruprecht au sind in Wien noch die alten Neichs- egistraturbücher erhalten, und aus diesen hat Herr Archivar Chmel die Regesten Ruprecht's und Friedrichs U1. herausgegeben. Für die frühere Zeit aber, wo sie bis auf einzelue Bruchstücke verloren sind, mußten alle eiuzel- nen Urkunden zusammengesucht werden. Diese Arbeit hat der Bibliothekar Dr. Böhmer in Frankfurt unternommen, und alle von Mitgliedern der Ge- sellschast aufgefundenen Urkunden deutscher Könige und Kaiser werden ihm dazu mitgetheilt. Schon 1831 erschienen die Negesten von Kourad 1. bis auf Heinrich VIl., denen si bald die der Karolinger anschlossen. Darauf erschienen nah einem erweiterten Plane die Regesten des Reichs unter Lud- wig dem Bayern, welche neben den vom Kaiser und scinem Gegner Fried- ri von Oesterreich ausgestellten Urkunden und Auszügen aus den gleichzei- tigen Quellen anderer“ Art anch Bullen der e ündnisse und sonstige wichtige Urkunden im Auszuge enthalten. Von da au unternahm der Ver- fasser rückwärts gehend eine Umarbeitung seines früheren Werks, welche