1847 / 247 p. 2 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

Gleicher Sinn, gleicher leihe Thätigkeit werden auch diese , u b indeu w H Í

loß Pillnip, den 2. Septem

Friedrich August.“ rovisorische Geseß vom der Märkte betreffend,

de am 15. August Prinzen Wilhelm hre am Nerven-=

m Baden. Das Lon Getraide außerhalb

he bei Osten chlaucht des berg im 65sten Ja tiefe Trauer verseßt.

und bei Nhein. Das am sblatt enthält eine Verord-

Mai in Bezug auf den Ver= aufgehoben wird,

(O. P. A. Z5)

Großherzogtb 3. Maï, den

ist wieder au oben worden.

bade zu Blankenbe1g Ableben Sr. Dur - Wertheim - Freuden fürstliche Haus in

unerwartet e zu Lövenstein Fieber hat das

erzogthum Hessen Regierung Verordnung vom 7. Mehl und Kartoffeln

3, September erschienene nung, wodur die

fehr mit Getraide,

Großherzogth 99, August beg einem festlichen

um Oldenburg. 1 Oldenburg das Volks- und Aerndtefest mit üßen, Sänger, Turner, Junungen d unter Vorantritt zweier Musjik= ch in ziemlich guter Ordnung zum Fest= von der Stadt, nachdem vorher Aerndtewagen mit gepußten Landleuten und von n denselben eingetreten war. chmackvoll angeordnet, die zahlreichen Er= ¡buden im großen Halbkreise, in der Mitte Spielpläß-, Rennbahn 2c. leren und unteren Schicht der Gesellschaft an- bunten Gewimmel und ließen das Fest, das in gemachtes war, {on ganz naturwüchsig erschei- August, dem eigentlihen Haupttage, zogen die welche durch drei Gastcompaguieen aus Bremen, Delmen= verstärkt waren, {on Morgens aus. daß auch Ring= Ein kurz dauernder Re- Die Menge war vielleiht nicht ganz so Das Fest wurde auch vom Großherzoge mit einem kurzen Das Ringreiten, die Preis-Austheilungen, der Ge= sang des Sängerbundes und die Tanzpläge im Freien und im Zelt fesselten am längsten die Aufmerksamkeit.

Frankrei.

Man hält es für gewiß, daß, sobald Herr Guizot nah Paris zurückgekehrt sein wird, Herr Bignon als Han- delsminister an Herrn Cunin-Gridaine's Stelle treten und Herr Saglio zum Unter-Staatssecretair dieses Departements ernaunt werden, Herr Paganel aber, der jeyt diesen Posten inne hat, blos Direktor der Ackerbau- und Gestüt - Abtheilung bleiben würde. immer noch von Unterhandlungen mit Marschall Bugeaud, um ihn zur Annahme des Kriegs-Ministeriums, an Stelle des General Trezel, zu bewegen. Herr Guizot würde dann Präsident des Ministerraths werden und Marschall Soult sich ganz ins Privatleben zurüziehen.

Im Kabinet soll Uneinigkeit über die in Jtalien einzushlagende Politik herrschen; Herr Guizot, sagt man, wolle nah Casimir Pe- rier’s Beispiel interveniren, während Duchatel und die übrigen Mit- ieder des Kabinets dagegen seien. eit das französische Ministerium noch nicht begriffen zu haben scheine, was die Umstände von ihm- forderten. Journal des Débats, habe seither „nichts gethan, als die Jta= liener zur Geduld aufgefordert. Es werde diese Haltung um so un- begreifliher, wenn man sie mit den stolzen Worten der beiden diri= irenden- Mitglieder des dermaligen Kabinets vom Jahre 1839 zu- mmenhalte. Die Presse führt dann eine Reihe vou Aeußerungen des Grafen Duchatel an, welhe das Einschreiten Frankreihs zur Pflicht machten, wenn die Unabhängigkeit der italienischen Staaten bedroht würde.

Aus einer Berichtigung des General - Post - Direktors im Con» stitutionnel geht hervor, daß die Regierung seit vielen Jahren ur und die Post zwei englishe Journale, nämli den Pu n ch und die Weekly Dispatch, zurüchalten läßt. Auch scheint man als Grundsaß angenommen zu haben, auch die bel- gischen Blätter nicht zu vertheilen, welche Nachdruck französisher Werke in ihren Feuilletons liefern. :

_ Nag einem Bericht des Reisenden Castelnau hat derselbe die Ge- wißheit erhalten, daß der Amazonenstrom für große Dampfschiffe bis 1000 Stunden weit vor seiner Mündung, nämlih bis Pongo de Manseriche, sein Haupt-Nebenfluß, der Ucayali, bis zu der Vereini= gung mit dem Rio Tambo oder Apurimac, bis etwa 1200 Stunden von der Stadt Para, schiffbar ist, und dgß dessen Verbindung mit- telst der Pachgtea bis 10— 12 Tagereisen von Lima weitergeführt

Auszuge der Sch t fliegenden Fah Der Zug bewegte si 1 Stunde nördlich noch ein befränzter vier riesigen Pfe Festplay war sehr ge] frishungs- und Scha! Tribüne, Turngeräth, vorzugsweise der mitt gehörig, wogten eigentlich doch

rden gezogen, 1

Viele Tausende,

horst und Westerstede Nachmittagszug wie reiter und Armbrustschüßen mit auszogen. mpfte den Staub.

am vorhergehenden Tage, nur

esuche beehrt.

Paris, 1. Sept.

Auch spricht man

Die Presse meint, daß zur

Sein einziges Organ, das

durch die Zoll - Verwaltun

E D ad S i t

B mae

1756

werden kaun. Jn jeder Beziehung, sagt dieser Reisende, fönne man den en laus, ed Cu Fllen ber Welt betraten.

Der Constitutionnel spricht sich dafür ans, daß das Geseß in Bezug auf die Verhaftbarkeit der Pairs eine geseblihe- Jnterpretation erbalten möge, damit Feine Ungewißheit in idem eseße bleibe, welche vorkommenden Falles mißbraucht werden könne.

General Changarnier soll, wie es Heißt, dem Herzog von Aumale in seiner Eigenschaft als General-Gouverneur in Algier, mit dem Titel eines Major=general beigegeben werden; General Bedeau würde zu Konstantine, General Lamoriciere zu Oran kommandiren. Für die Civil-Angelegenheiten würde künftighin nur eine Direction bestehen, sür welhe Herr Vaisse, Präfekt der östlichen Pyrenäen-Departements, bestimmt sei.

Man sagt, die beabsichtigte partielle Modification des Kabinets werde in den nächsten Tagen bewerkstelligt und die Conseil-Präsident- haft an Herrn Guizot übertragen werden.

_ Es ist das Gerücht verbreitet, der Königlihe Schaß werde im nächsten Monat für 50 Millionen Fraucs neue 4zprozentige Bons emittiren, L

In Bayoune i} ein neues Journal unter dem Titel l’Jnter- national erschienen.

Es werden in Frankreich jeßt jährlih ungefähr 100 Millionen Austern gefangen, und zwar zwischen Dieppe und Granville 2 Millio= nen, zwischen Granville und der Bucht von Cancale 60 Millionen, bei St. Brieuc Paimpol und Treguier 6 Millionen, auf der Rhede von Brest 2 Millionen, in der Bucht von Quiberen, Bourg neuf und dem Becken von Accachou .30 Millionen. Von dem Gesammt-Ertrag von 100 Millionen werden mehr als 60 in Paris verbraucht.

An der Börse waren heute die Notirungen der französischen Renten fortwährend angeboten; der Umsaß war nicht ohne Lebhaf- tigkeit. Die Eisenbahn = Actien hielten sich gut, da die Contremine u zu deckden hatte. Das römische Anlehen is um 1 pCt. gefallen, auf 96.

x Paris, 1. Sept. Ueber cinige Punkte, die in der Proze- dur gegen den Herzog von Praslin bisher noch in Dunkel gehüllt waren, wird nun durch die Veröffentlichung der offiziellen Aktenstücke Licht verbreitet. So geht aus dem schon am 20, August vom Der. Andral an den Kanzler erstatteten Bericht über den Zustand, in: wel- hem er den Herzog an dem genannten Tage gefunden, hervor, daß dieser Arzt nebst anderen Symptomen ohne Bedeutung zwei andere bemerkt hatte, die seine ganze Aufmerksamkeit auf sih zogen, nämlich: der kaum bemerkbare Pulsschlag, der zugleih sehr unregelmäßig war; dann die äußerste Erkältung der Extremitäten, und desgleichen waren die Schläge des Herzens eben so leise und unregelmäßig ‘als die des Pulses überhaupt. Der Arzt bemerkte ausdrücklih in seinem Berichte, daß die beiden leßtgenannten Symptome Besorgnisse für den Her- zog erregen mußten; daß man über die Ursachen dieses Zu= standes vorerst nur Zweifel ausdrücken könne; daß derselbe durch die moralishe Erschütterung hervorgebraht fein, aber auh möglicherweise genommenem Gift zugeschrieben werden fönnez erst der weitere Verlauf der Erscheinungen fönne* darüber Gewißheit verschaffen. Doch hielt der Arzt es sofort für ‘nöthig, daß man in Zukunft alle ausgeleerten Stoffe aufbewaghrte, : um sie einer Analyse zu unterwerfen, Dieser Bericht war am 20sten um 3 Uhr Nachmit= tags geschrieben worden. Am sten um 11 Uhr Nachts erklärte derselbe Arzt in einem“ zweiten Berithte die Möglichkeit des Trans- ports des Herzogs nach dem Luxémbourg,.. Der dritte Bericht des Herrn Andral is vom 22sten August und.-beschreibt den Zustand des Herzogs, wie er Mittags 1 Uhr war. Die bemerkten Symptome zeigten Verschlimmerung des Zustandes gegen den vorigen Tag, hef- tige Entzündung des Darmkanals, die Zunge, der Gaumen und der Schlund stark geröthet, heftiger Durst, Schmerz beim Schlingen, der Leib aufgetrieben und {hmerzhaft, Absonderingen unterdrüdt, fein Erbrechen, sehr starke Fieberbewegung. Einer Vergiftung thut der Bericht nicht ausdrücklich Erwähnung, sagt aber, daß Dr, Andral auf den Wunsch des Kanzlers künstig die Behandlung des Herzogs gemeinschaftlich mit Dr. Louis übernehmen werde, der ihn vom 19ten an behandelte, und mit Dr. Rouget, dessen Behandlung von dem Augenblicke des Eintritts ins Gefängniß des Louxembourg an begann, Der vierte Bericht vom 25sten giebt den Zustand tes Kranken am 23sten Mor= gens 9 Uhr, wie ihn die drei;-Aerzte gefunden. Der Zustand hatte \ih verschlimmert, aber die geistigen Fähigkeiten waren noh unver- leßt. Am 24. August 7 Uhr Morgens erhielten die Aerzte die Ueber=- zeugung, daß der Tod bevörstehe, doch war auch da noch der Geist unberührt, obgleih die Sèhkrast schon uusicher wurde, Nach der Consultation kündete der Chemifer Chevallier den drei Aerzten an, daß er Arsenik in den entleerten Stoffen gefunden hatte. Als sie um 5 Uhr Abends wiederkamen, war der Herzog on gestorben, Am 31. August nun \rieb Dr. Andral an den Kanzler einen Brief, woxin ex sein Bedauern ausspricht, daß der Kanz- ler in dem am ZVstew dem Pairshofe erstatteten Berichte vergessen

zu haben seine, daß er (Audral) {on in seinem Berichte vom 2Wjten um 3 Uhr Nachmittags die Möglichkeit, der Herzog könnte Gift ge= nommen haben, ausgesprochen und darauf ‘hingedeutet habe, daß der= selbe in diesem Sinne beobachtet werden sollte. Welche Art von Gift es sei, habe sich dur die damaligen Symptome noch nicht bestimmen Nah den später herausgestellten Thatsachen aber sei kein Zweifel, daß das Gift -am 18. August genommen worden sei, auch glaubt Herr Andral, daß alle nachher eingetretenen wechseluden Zu- fälle cinzig die Folge des am 18ten genommenen Giftes waren, ohne daß man anzunehmen brauche, zweite Dosis Gift genommen worden. des Giftes

Doch geben Die Frau, gegen verübt wurde, Konsul von Dänemark zu Pou= Dort hatte sie den Für= er in sehr mißliher Lage, we- aterlande ‘entflohen, dahin nach Fraukreih ging und

wüßl äu seiner Geliebten versuchte, worauf er entfloh. sie auch heute noch den Namen selbst nicht au. welche der Mordversuch, der aber nicht völlig gelang, war früher an einen jeßt verstorbenen dichery in Ostindien verheirathet gewesen. sten von Eckmühl kennen gelernt, als gen übermäßiger Schulden, aus seinem V fam. Er \{huldete dieser Frau, die mit ihm seine Schulden tilgte, große Verpflichtungen , wollte sie h konnte aber nicht, da er für cinen Verschwender erklärt und unter Aufsicht eines Vormundes gestellt war, welcher gleich gen diese Heirath si erklärte. wieder unabhängig zu machen, blieben ohne Erfolg. : ihn nun zu dem Mordversuh gegen seine Geliebte führte, ist noch nicht bekanut.

es sei nahher noh eine Fs sei sehr gewöhnlich, ersten Erbrehungen stille stehen, ja selbst abnehmen und erst darauf durch die fortgesebte Wirkung des im Organismus vorhandenen Zerstörungsmittels mit Dr. Rouget erklärt in einem Be= sten, daß für ihn die Vergiftung durch Arsenik am Sonn= abend, den 21\ten Abends, nah den eingetretenen Symptomen zur Gewißheit wurde. Von Pr. Louis liegt kein besonderer Bericht vor. Das Gesammt-Nesultat aller dieser Angaben is, daß erst am 20sten Nachmittags der erste Gedanke der Aerzte aa eine geschehene Ver- giftung auffam.

Nun kommt aber der Punkt aufzuklären, wie es daß der Herzog unbemerkt sich vergiften kounte. Verhör des Herrn Allard, Chef der Sicherheit selbe vor dem Kanzler zu bestehen hatte, Aufschluß. Derselbe begann die persönlihe Ueberwachung, in gerichtlihem Sinue, erst am Don= nerstag um 1 Uhr früh auf Befehl des Doch hatte Herr Allard den

irk der Mutter ge= Wirkungen Auch gerichtlihe Sch

Welcher Aulaß

neuer Kraft hervortreten founte.

Großbritanien und Irland.

Die Gazette meldet die Erhebung Lord ld und Grafen Straffor-d, des Titel als ältester Sohn des Grafen des irländischen

London, 31. Aug. Strafford's zum Viscount Enfic Viscount Acheson Gosford) zum Baron Pairs, Lord Cremorne, Phillips zum Baron Mi to hlen für die Orkney- und Shetlanu noch rückstäudigen, sind jeßt beendet uud auf zwei Liberale, die Her= ren Anderson und Dundas, gefallen.

Jn einer am 28sten d. M. gehaltenen Versammlung der Gläu= biger von Lesley Alexander u. Comp. wurde zur Anzeige gebrach*, daß die Passiva derselben nicht 400,090 Pfd. St., sondern 573,00) Pfd. St. betragen, und daß man sich auf eine D stens 40 pCt. Rechnung machen könne.

Es heißt, daß die Comité der spanishen Fonds-Jnhaber ihren Bevollmächtigten in Madrid, Herrn Henderson, abberufen habe und daß Veranstaltungen getroffen seien, um im nächsten Monate einen General-Kongreß englischer, französischer, holländischer, belgischer und deutscher Fonds-Gläubiger Spaniens in Madrid abzuhalten.

Die „irländische Confederation““, wie sih der Verein des „jun- gen Jrlands“ nennt, hat jeßt wieder seine Versammlungen in Dublin begonnen, während das „alte Jrland““ unter der Leitung von O'Con= nells Söhnen nah wie vor in der „Versöhnungshalle““ haust. einer der leßten Versammlungen der Confederation sprach sih Herr Smith OBrien entschiedener als je für die Repeal aus, deren Noth- wendigkeit sih, wie er meinte, über kurz oder lang der englischen Regierung so unabweislih aufdriugen werde, daß man nur zwischen Repeal und Trennung werde zu wählen haben. :

Herr Morris is an die Stelle des abgetretenen Herrn Robinson zum Direktor der Bank von England gewählt wordenz er hatte kei= nen Konkurrenten gefunden,

Ein Theil der Tratteu von Prime, Ward und Comp. is, wie es heißt, vou den Herren Overend, Gurney und Comp. angenommen worden, über den Rest shwebt noch die Entscheidung. :

(‘er führt den | Acheson von Clancairney , zum Baron Dartrey und des Sir R. B. (ford von Picton Castle.

d-Jnseln, die lebten

mögli wurde, Darüber giebt das spolizei, welhes der-

Staats - Prokurators nach Herzog schon vorher uftrag gegeben. am Mittwoch den 18teu llein in seinem Gegen 9 Uhr Morgens schon Allard und seinen Agenten Zimmer des Herzogs z icke vernihten und sich vielleiht umbrin- gefolgt von Von diesem

dessen Abgang. beobachtet, da der Polizcipräfekt ihm dazu A Beobachtung hatte um 105 Uhr Vormittags Bis dahin war der Zimmer geblieben, ab und zu gehend. hatte der Kammerd mehrmals gesagt: „Aber ge er wird die Ueberführungssti Dies wurde der Justiz hinterbraht, welche daun, in das Gemach des Herzogs sich begab. loren ihn einige Polizei - Agenten nicht mehr aus von 10 Minuten ungefähr, da die deu genten während die- Dies war etwa um 15 Uhr. obgleich von den Polizei- ab- und zugehen könuen, bis um 1 furator demselben auf Herrn Al- bewachen habe. Abwesenheit der Laufe des 18, August mehr als zehn- angen und hatte den Polizei-Agenten aber, wie er sagt, indem um den Herzog nicht aus dem Gesichte Vergiftung vor

ß ividende von höch= \chon begonnen. Herzog ganz a jener Charpentier Herrn hen Sie doch in das

Herrn Allard, Augenblick an ver dem Gesichte, mit Ausnahme von Herzog verhörenden richterlichen Beamten die A ser Zeit hatten abtreten lassen. diesem Augenblicke an hatte der Herzog, Agenten überwacht, fortwährend Uhr Morgens, wo der Staats-Pro lard's Verlangen eröffnete, daß dieser ihn zu daun wurde die Aufsicht strenger in Anbetracht der Der Herzog war im mal in Bedürfnissen beiseit geg gebeten, ihn allein zu lassen. er die Thüre immer halb offen ließ, Nach Herrn Allard’s Meinung ist die wo die Justiz in das Zimmer des Herzogs fte in jenem Augenblicke sogleich den Gesichtsfarbe und machte sogar den

Am 27sten sagte der Kammer- ls er am 18ten Morgens 8 Uhr s Herzogs selbst

Dieser willigte ein,

zu verlieren. dem Augenblicke erfolgt, Herr Allard bemer trüben Blick und die entstellte ( Polizeipräfekten darguf aufmerksam. entier Herrn Allard: a ; leuten unter den Fenstern -de | der Herzog selbst sei der Mörder habe der Herzog schr als er die Fenster= In dem Au- dung seiner Frau zu ent- Charpentier: „Hat sie

Ans dem Hochlaude von : Es i} merkwürdig , daß auf dieser kleinen Jnsel, deren dichtgedrängte Bevölkerung und anhaltender Gewerbfleiß jeden Zoll des Bodens in den reichen Grafschaften Englands nußbar gemacht haben, noch #\o ausg. dehnte Gebirgsstrecken und Moorländer im Besitz der celtishen Race der \hottishen Hochlande übrig sind, und das Rothwild in seiner ursprünglichen Freiheit noch lebt, das Haselhuhn und der Auerhahn ihre Waldbrut noch zeitigen und die zerstreuten Heerden grober Schaafe der einzige Agrikultur-Reichthum des Päch= ers sin Doch auch hier fangen bereits die Arbeiten englischer Kapitalien und englischer Jntelligenz an, allmälig große und sichere Veränderungen zu benierken. trockeu gelegt und mit Nadelholz-Wäldern angepflanzt worden, man hat Straßen gebaut, wo vor dreißig Jahren kaum ein Weg eristirte, und die Bevölkerung wird immer gewerbfleißiger und häuslicher. Indeß bietet Schottland noch manchen dunkeln und wildromantischen Zufluchtsort für alle diejenigen, welhe dem Pomp, den Sorgen und Geschäften des englischen Lebens auf einige Zeit entfliehen, und namentlich in diesem Jahr sind die Hochlaunde angefüllt von cinem Schwarm von Gästen, von der Köuigin an, die ihre Wohnung an den abgesonderten Ufern des Loch Kaggan aufgeschlagen hat, bs zu der sich aller gewohnten Mühen und Sorgen des Lebens entschlägt, um sie bei den Hirshen und Hühnern der schottishen Berge zu lassen.

Als das Königliche Geshwader den westlichen Küsten Schottlauds sich näherte, kannte der Enthusiasmus des Volkes keine Grenzen, Die masseuhafte Bevölkerung von Glasgow eilte den prächtigen Clyde herab, um die Herrscherin zu begrüßen, als sie die alten Thürme von Dumbarton bestieg und die Kyles am Bute passirte. landete die Königliche Gesellschaft und wurde von dem jungen Mac Cullum More (um den Herzog von Argyle seinen Hochlands=-Titel zu geben) in dem Schlosse der Campbells empfangen, daß unser alter

Inverneßshire,

diener Charp mit den anderen Dienst ah und schr laut äußerte, und bei ihm sollte man nahsuchen, hört, um so mehr, was er in der Regel nicht that.

seiner Frau, wahrscheinlih diese Worte ge laden geöffnet hatte, genblicke, wo der Herzog zuerst die Ermor decken schien, sagte er zu dem Kammerdiener gesprohen? Was glaubt ihr? Fragen wurden m Mordinstrument, d die ärztliche und geri Mehrere Blätter b und der Herzogin vo! alt, habe sih gester! Verzweiflung über den tsblatt fügt bei, der junge Pras Marschall Sebastiam , nige gnädige Worte ermut: | ( beim Weggehen von der Königlichen Audienz ziem- Verzweiflung vollbracht, als er Abends Im Hotel Sebastiani wußte Selbstmorde heute nichts, wie versichert wird, und Wahrheit der ganzen Angabe er-

Jun vielen Theilen sind die Moore

was habt ihr 1 Miene gestellt. Auch über das

it sehr unruhiger Lo M dessen Heft und Scheide

as Bruchstück eines Dolches, und ( chtliche Untersuchung nun Gewißheit.

der älteste Sohn des Herzogs Gaston Louis Philippe , 17 Jahre Als Grund wird die

erichten heute, 1 Praslin, 1 Abend selbst ermordet, Verlust seiner Aeltern angegeben. lin sei gestern von seinem Groß- dem König vorgesteilt und von

vater, dem 1 vigt worden, habe aber

demselben durch ei doch, obgleich er ruhig schien, den Akt der ing zurückgekehrt war.

dem bescheidenen Jagdfreuud,

in seine Behausi man von diesem daher sind noch Zweifel an der Blätter, von dem in meinem vorgestri- Ju Jeverary

Heute erst wagen es die 7 P eris zu sprechen, den der Fürst von Ecf=

gen Schreiben berichteten Morde

d ¡Westfalen wurden 38 Kunstwerke für einen Geldbetra + angekauft und am 18ten d. unter die Actiona

au diesmal wieder unter vielem Mittelmäßigen recht igte, daß in unserer Schule noch immer ein reges, thâti- dbei allerwärts sichtbarer Fortschritt nicht zu verkennen üllen guch diesmal die Landschasten die meisten Sei- r 70 ausgestellt); die Historienmalerei er finden sih in ziemlicher Anzahl, romautischen

fangen allmälig an, orm ngh Neues oder Un- rödter, „Bauerntanz und feln von vergoldetem Zink- lang und zur Decoration eines dr und aller Joviaglität, wie ir haben, gusgeführt, und wenn intergrund ge- ren ländlichen

haft in der Arg- nal die Ausstellung i „Othello,

ie \hwärme- s Mohren,

g von circa. 60.0 ire verloost, Die

ie gewöhnli ten des ‘aualous

wal Î ist weniger verireten; die deren übe

die Gentebild ansprechende ; Ueberfluß hatte ; wenigstens der nied vou A. S ist guf eben Ta

Lftan unsere eltener zu werden,

wöhnliches B elag““, S F gemalt, ist 2 Fuß

Salons bestimmt. pes fie an dem gemüthlichen Meister lieb wir etwas an dem Bilde tadeln so wählte Goldgrund, der zu den ümen in gar zu auffallendem bei diesem Werke neuerdings sein besfenform bewährt, Hildebrand {h ein in jeder Beziehung ausgezeichnetes Ku ohr von Venedig, seine Lebensgeschichte er Desdemona, hingerissen von den Helde t“den Worten des Erzählers , ert a O Olheslo la N 9 y t aufgeregt. Das Ganze is voller Schönheiten und äußerst durhdaht und fast ängstlih fleißig.

wei Bilder ausgestellt : ne v Cn

derheit in der Auffaisung sowohl al

5i de “fo s - der Ausfü tene Frische der Farben is ein besouderer Vorz Mur igguin Künstlers, Besonders ausdrucksvoll is auf dem der angsterfüllten Tochter, als der Vater fie in ihrer stillen Verehrung der n von ihr errichteten Al- t den vernichtenden Schlag um führt, Nebeu diesen Bildern exwähnen wir e englische Kavaliere, von Puritaue

ünstlers bekanntem Talente mit Klarheit und

slen wir den F

Er is mit allem

ährend ihr Vat st durch die Erinnerung

Empfang des Colum : urxitguer und ein ben und einer i

die fe ren Bilde das Ges

h. Jungfrau vor dem heimlih zu Ehren derselb alie us Zube 2 vis E

tare überrascht

r fleines Heili Kmp ausen’'s „G V welhes mit des

Bestimmtheit ausgefühtt ist und sich sowohl durch eine shöne Gruppirung, als richtigen Ausdruck; in den einzelnen Judividuen je nach ihrer jewcili- gen Situation auszeichnet, Lorenz Clasen hat unter historischer Form, wenn wir so sageik sollen, die unerschütterliche Liebe eines glücklichen Pag- res verherrlihen wollen. Er hat zu diesem Vorwurf Courad IL, und seine Gemahlin Gisela ¿éwählt und den Moment dargestellt, wo vor der Krö- nung des Kaisers f feierliher Versammlung die Bischöfe von Mainz und Köln cine Trennung des Kaiserlichen Paares verlangen, Der Kaiser mit seiner Gemahlin auf dem Throne sißzeud, umfaßt mit der einen Hand die Hand seiner Gemahlin, während die andere sich abwehrend erhebt gegen die ihm gemachte: Zumuthung. Die Gruppirunç ist s{hón und das Ganze voll Harmonie und Enexgie. Kernig und meisterhaft sind ebenfalls Kie- deri ch 's Portraits „Philipp des Guten“, „Karl des Kühnen““ und „Kaiser Maximilian's. ch— Untex. den religtösen Bildern heben wir besonders e's „Krönung der heiligen. Jungfrau“ hervor, Die heilige Jungfrau is auf Wolken fnicend vor, dem senden Heiland dargestellt; auf dem unteren Theile des Bildes befinden sich die Evangelisten, der König David, der hei- lige Augustin und dex Papst Leo d, G. Dieser Theil mag der gelungenere sein, wohingegen dex Ausdruck in den Hauptpersonen etwas Süpliches und Empfindelndes , was der Wükung Eintrag thut , trägt, obschon das Bild als eines der besken Werke dieses fleißigen Künstlers zu bezeichnen sein möchte. Dem Bilde vou Niessen, 00904 mit dem Haupte des Zohannes / fehlt es hei glänzender tehnisher Behandlung an dem erforderlichen Leben, Vielversprehend uud von unverkennbarem Talente zeigend is die Arbeit Mos ler's, „Jehova verbannt die ersten Meusches aus dem Paradiese,“ Von Hübner sehen wir die „Holzdiebe““, die, mit, egr, Meisterschaft emalt, vielfaches Lob ärudteten. Steinfurt Ueferte zwei mythologische Bilder „Diaua und Actaeon““ und „Der Raub des Hylas“’, die beide falt lassen. Den Gestalten fehli es an Aumuth und Grazie, wogegen do guna uud Bewegungen nicht ungebildeten Geschuack verrathen, Da- ud die „Elfeu“ der Frgu Marie Wiegmannu eine lieblicze Er- j p die. in Composition wie iu Ausführung ein uicht unbedeutendes | Klassen; Ehen so istKehreu's Lorelei“ ehrenvoll zu gedeuken, 18 ausprechende Genre « Bilder haben wix noch anzusühreu zwei idemandz das eine, „„ Katechisgtion des Küsters in einer Lande in Norwe n ‘, und das andere, „die Vorlesung eines Rude Sohu

lder von Yade guf ieses 9g e an séine Aelteru gerichtet durch sei-

nan Bruder, ‘eli ine Charakteristik ißige, sanbere L ag gezeine durch treffliche , feine À n daun Roux's „Reiter auf der dluct, L Rihir mlehtier Rost Hoegge's „am "Sarge dex Mut-

Freund Dugald Dalgetty in der „Legende von Montrose““ unter weit weniger angenehmen Auspizien besuchte. Die Clansmänner der verschiede=- nen Familien hatten sih zahlrei eingefunden und bildeten einen Aufzug, wie er nicht leicht seit der lezten Expedition ven Charles Edward in 1745 wieder vorgekommen sein mag und manches Hochland's Schwert und silbergebuckelte Schild, die man seit dem Tage von Culloden nicht wieder hervorgeholt hatte, wurde in friedlichem Triumph geshwun- gen, als Königin Victoria durch ihre gewappneten Reihen schritt mit feinem anderen Schuß und Gefolge, als den lvyalen Herzen ihrer ) b Jn jedem Thal und jeder Schlucht wurde die Bhan- Righ oder Frauen-König, wie sie die Königin in ihrer rauhen gälishen Sprache nennen, von Tausenden als der wahre Sprößling jenes Stammes Banquo?s begrüßt, welchem die Hexen- Schwestern Macbeth's eine Erbschaft und einen Ruhm prophezeiten, den die wildesten Visionen jenes nordischen Sehers sich nicht vorstell= ten, Und hier bietet sich uns ein seltsamer Kontrast dar; England ist ein Land geworden , das in dem praktischen Verfolgen moderner Civilisation und Herrschaft voran steht, während der entfernter gele= gene Theil Britaniens noch immer die Heimath jenes praktischen Gefühls geblieben ist, welches unauslöshlich in der Geschichte eines | in den Herzen eines loyalen Volkes lebt, und das einen romantischen Glanz noch über die Geschichtsbücher unseres ege Yeltaliers verbreitet. 1 erzen des Volkes ief ei f der modernen Civili V E Fgepffl ländischen Clans jene wil unzähligen Blutthateu und doch den loyalen Enthusias Victoria so hell glänzt, wie- e Das Haus Hannover von Jakob VI. von Schottland, Nachkommen von Charles nnd J von England den Sprößlingen

ter“, Soederland's „gestörtes Stelldichein“/, und vor Allem „Jordau's erstc Vaterfreude.

Unter den Land ffuct A. Achenbach wiederum den

Reihe italienischer, shwedischer, Unter den südlichen nsiht von Palermo aus, neben der deten Eindruc jener Gegenden mal wiederum seine bekannte geistreichen Auffassung und länzendste bewährt sondern d«ß er es oll wiederzugeben, Gude, in dem Dann erfreuten uns die ortmann.

ries vertreten durch Ha- rink's derbkomischen

schaftsmaleru eröò Er bietet uns diesmal eine ganze er und norwegischer chnet sih besonders eine A andschaften einen vollen t hat Achenbach auch dies Feinheit des Ausdrucks, der arstellung aus des g m Norden zu Hause ist, Natur zu belauschen und sie geistv chöône Bilder des Nordens sehen wir sern wir einen ausgezeichneten Künstler kennen lernten. Bilder von Happel, J. G. Lange, Lew uud

Der Humor war außer dem Schrödterschen senclever's „Trinker im Keller“ und Wischeb „Schulzwang,““

Natur - Erscheinungen.

Bildern zeichn seine norwegischen L gewähren. Üeberhaup Meisterschaft in der der leichten und denno soliden D und gezeigt, daß er versteht, überall die

Hochlands - Unterthanen.

Jn den ersten Morgenstunden die verwittwete Hofräthin ld, geboren am 4, September 1757. '3 Einsiedlerleben in Bauerbach dessen Freund

Als Reinwald 1815 starb, zog stadt Marbach, kehrte aber, dur sche Rücksichteu bestimmt, wieder Alter in deu angenehmsten Ver- blieb bis zum legten Augenblicke rüstig und Thätigkeit, voll von Sinn für die Kuust und das Malerei mit Vorliebe uud Er Hand in Hand mit der größten Jhre äußeren s völlig ge“ ietungen zu Die Nähe the die ihr vielfache

die Aehnlichkeit wit

Meiuingen, 1, Sept. (D. A. Z.) des 31. August stgrb hier S Elisabeth Christigue Friederike Reinwald war während Schiller eworden und ward 1786 sein Schwager, ne Wittwe für einige Zeit in die Bater Verbindungen und ökonomi e ein seltenes

alten Kbnigs8geschlechts und

Diese Gefühlsregungen sind in e anzt, um durch die Neuerungen verdrängt zu werden, und obgleich die hoch= Unabhängigkeit verloren haben, die sie Gewaltthätigkeiten anregte, so haben Geschlechts behalten, mals für Charles Edward oder Maria wie es genannt wird, stammt direkt die Thronfolge= akob aus\chloß , sicherte die erselben ursprünglichen \{ottischen

ein Ja dsloß, ge-

freuudschaftliche * nah Meiningen hältnissen erreicht h voll unermüd

zurück, wo si

den Künsten übte sie dic Richtung ging bei ihr x in Allem einfach, natürlih und wahr. ch die huldvolle Fürsorge unseres Herzo eit lehnte die wiederholten infommens standhaft ab.

die häufigen Besuche edler Fürstinnen, uellen der Freude. S An der Leiche trat

Eine tief religióse ältuisse l Gan i! ihre Anspruchslosi lfte, welche die weiterer Erhö! rer Verwandten und dil i Huld bewieseu, waren ihr reiche Q em Uebelbefindenu. ruder überraschend hervor,

Der Ort, wo der Hof jeßt \sich aufhält i nannt Ardoerekin, das dem Marquis v Boie

cit, nach tur

1757

10 gute shottische Meilen von jeder auderen menschlichen Wohnung enffernt, und die Königin mag sich wohl der dortigen Einsamkeit freuen, die fie anderêwo selten genießen fann, wen nicht au ‘dot der Eifer ihrer Hochläuder und ‘die Neugierde wandernder Reifenden ihr etwas ¿unbequem wird. Der Hof "wird 3 Wothen ‘dort bleiben und dann ‘nah ‘England zur See zurückehren, y

Italien.

Köln, 4. Sept. (Tel. Dep.) Der Vertrag zwisthen Ruß- land uud dem Papst ist abgeschlossen worden. Der Gesandte, Herr von Bludoff, ist deshalb nah St. Petersburg zurückgekehrt,

Spanicn.

Madrid, 27. Aug. Der General Narvaez is heute früh um 9 Uhr hier eingetroffen und hat bereits mit den Ministern Pacheco, Benavides und Bahamonde Konferenzen gehabt. Heute Nachmittag um 4 Uhr wird sich der General in den Palast verfügen und von der Königin zu einer Konferenz empfangen werden. Morgen erwar= tet man die offfz/elle Anzeige, daß der Geaecral mit der Bildung eines neuen Kabinets beauftragt is. Man glaubt, alle Minister würden abtreten. Donoso Cortes, Pidal, Arrazola, Sartorius, Or= lando, Santillon, Ollivan, Roca de Togores, Seijas, Rios Rosas, Benavides und Mazzaredo nennt der Faro als wahrscheinlihe Mit- glieder des neuen Kabinets. Pacheco bezeihuet das Gerücht a!s zum Gesandten in Nom designirt. Die Regierung soll 22 Senatoren er- nannt haben, unter ihnen Männer verschiedener politischer Meinung und mehrere Deputirte; Bahamonde und Pedro Pascual de Olivan werden unter diesen neuen Senatoren geuannt.

Nach dem Heraldo sollen die Progressisten umsonst Alles auf- geboten haben, die Königin zu bewegen, daß sie die Berufung des General Narvaez nah der Hauptstadt zurücknehme. :

Der französische Gesandte, Herzog von Glücksberg, ist zum Großfreuz des Ordens Jsabellens der Katholischen ernannt worden.

In Catalonien werden die Dinge immer bedenklicher. Am 21. erschien eine große Carlisten-Bande in San Vincente del Calders und rief das Volk im Namen Karl's VII, zur Empörung auf. Auch an anderen Orten haben s{ch Banden schen lassen; in La Selma wurde eine von den Königlichen Truppen geschlagen.

Percinigte Staaten von Uord - Amerika.

London, 30. Aug. Die „Hvbernia“, die am 16. August von Boston absegelte, traf, wie gemeldet, vorgestern iu Liverpool ein. Seine Reise hat dieses Dampsschiff also in etwas wenig mehr als elf Tagen zurückgelegt. Die Nachrichten aus New =-Y ork gehen bis zum 16ten, aus New-Orleans bis zum 6. August. Die Gerüchte aus Mexiko lauteten sehr widersprehend, Von Einigen wurde behauptet, General Scott sei am 17, Juli nach kurzem Ge- fehte in Mexifo eingerückt. Jedoch kurz vor Abgang des Dampf- \chi}s wurde in New=York eine telegraphische Depesche veröffentlicht, aus der sich Folgendes ergiebt: „Ein am 2. August von Veracruz abgefahrenes Dampfschiff lief in New-Orleans mit der Nachricht ein, daß General Scott am 30. Juli noch in Puebla war, daß er aber aller Wahrscheinlichkeit nah in den ersten Tagen des August gegen die Hauptstadt vordringen und sie in Besiy nehmen würde. Die Mexikaner waren zur Vertheidigung. bereit; die Befestigungs-

werke waren fertig und 25,090 Mann Soldaten in der Hauptstadt. Die englishe Gesandtschast bot hèimlih allen Einfluß auf, um die Amcrikaner von Mexiko fern zu halten. Dit“ Friedenspartei unter den Mexikanern wird täglich ; stärker, vas Vertrauen zu Santana und anderen Generalen täglich {chwäher. General Pearce hatte bei dem Puente national ein heftiges Gefecht mit den Mexikanern, {lug sie und gelangte ohne weitere Beunruhigung nah Perote. Santana hat alle Zeitungen in der Hauptstadt unterdrückt, mit

Ausnahme des Regierungs - Organs.“ Brasilien.

London, 1. Sept. (B. H.) Neuere Berichte aus Rio

Janeiro vom 23. Juli melden die Entbindung der Kaiserin von einer Prinzessin.

Herr F. de Paula Souza e Mello is zum Minister des Junern ernaunt worden. Derselbe hat in der Deputirten-Kammer in einer mit vielem Beifall aufgenommenen Rede erklärt, daß er und scine Kollegen liberalen Grundsäßen zugencigt seien und Reformen im Finanz-, Justiz- und Verwaltungsfach beabsichtigen.

Gerichts- Verhandlungen wegen der polnischen Verschwörung.

Berlin, 3. Sept. Ju der heutigen Sizung wird zuerst zur Vernehmung des Angeklagten Severyn von Ostrowski geschritten. Derselbe isst der Sohn des verstorbenen Starosten Onuphrius von Ostrowski, 52 Jahr alt, katholischer Religion. Auf der Universität zu Breslau widmete er sich dem Studium der kameralistishen und juristischen Wissenschaften, kehrte aber 1813 auf die väterlihen Güter zurü, um dieselben zu bewirthschaften. Bei dem im Jahre 1826 erfolgten Tode seines Vaters erbte er die Güter Rettkowo und Gorki= dabsfi im s{ubiner Kreise, 1831 machte er als Rittmeister die pol- nishe Revolution mit und wurde bei seiner Rückkehr nah Preußen wegen seines Uebertritts nah Polen zu sechsmonatlicher Festungsstrafe und Vermögens - Confiscation verurtheilt, später jedoch bis auf drei- monatlichen Festungs-Arrest und eine Geldbuße von 2500 Rthlr. be- gnadigt. Durch die Lektüre verschiedener- Werke der polnischen revo- lutionaixen Literatur und namertlich mehrerer Schriften des demofra- tischen Vereins mit den Plänen der polnischen Emigration be- kannt geworden, erhielt Ostrowski schon vor zwei bis drei Jahren durch mündliche Mittheilungen seiner Freunde und Bekaunten Kennt- niß, daß an einer Erhebung des polnischen Volks zur Wiederherstel- lung Polens gearbeitet werde. Später erfuhr ex auch, daß Justruc- tionen und Informationen für den Aufstand vorbereitet seien , daß dieser am 21. Februar 1846 ausbrechen solle und daß das Jnsur- genten - Corps sich unter Mieroslawski's Befehl bei Rogowo konzen=- triren werde; namentlich theilte ihm am 14. Februar Heinri von Poninsfki nochmals als fesistehende Thatsache nut , daß der Aufstand ganz gewiß in den nächsten Tagen losbrechen werde. Bereits am 20, Januar hatte der Angeklagte eine notarielle Schuld- und Pfand- verschreibung über 84,500 Rthlr, Jllatengelder ausgestellt und diese, so wie das seiner Gemahlin in dem Ehevertrag stipulirte lebensläng= liche Nießbrauchsreht an der Hälfte seines Vermögens und ein jähr- liches Alimentations-Quantum, auf seine Güter eintragen lassen. Ues ber seine nähere Theilnahme an der Verschwoörung theilt uns die Anklageschrift mit, daß er dem Mitangeklagten Szolbrski als Mit- lied derselbeu bezeichnet wurde. Auch gehörte er schon seit 4843 demrevo- utiongiren Finanz - Comité in Posen an und hatte den Aufruf zur Zahlung von regelmäßigen Beiträgen an die poluishe Emigration in Frankreich mitünterzeichnet. “N Zur näheren Auslassung aufgefordert, bemerkt der Angeklagte: die Kenntniß vön den revolutionairen Bewegungen habe er nur durch

Gespräche und Zeitungs-Nachrichten erhalten, und mit * oninsfi habe ‘er darüber nur im Alle

gemeinen und oberflählih gesprohenz daß Po-

uinsfi ihm speziell ‘die Zeit des Ausbruá(s mitgethellt habén solle, davon wisse er nichts. Das Vermögen seiner Frau habe -er auf den Wunsch ‘der lehteren so ‘versichern ‘lassen, wie. és in der Anklage be- merkt sei, und zwar zu der Zeit, als man im Allgemeinen von einer Bewegung gesprochen und er gefürchtet habe, daß er werde mitgehen müssen. Éine solche allgemeine oberflächlihe Kenntniß habe er der Behörde nit -angezeigt, weil er bei dieser eine umfaugreichere Wissen- sHaft vorausgeseßt habe. Von der Bedeutung des revolutionairen Finanz-Comité’s habe er keine Ahnung gehabt; sonst hätte er keine Beiträge gegeben; diése habe er vielmehr zu dem Zweck gegeben, um die hülfsbedürftigen Einigranten und deren Kinder zu unterstüßen. Jn diesem Sinne habe er den Aufruf unterschrieben. Der Verthei= diger liest hierauf einen Auszug aus Zeitungen des Jahres 1844 und 45, um nachzuweisen, daß in dieser Zeit schou vielfa von unruhigen Bewegungen im Großherzogthum die Rede gewesen, so daß man wohl habe eine allgemeine Kenntniß aus öffentlichen Blättern erlangen fönnen.

Demnächst wird der Angeklagte Wladislaus von Lai vorgeru- fen. Derselbe is 25 Jahre alt, katholish, Sohn des Landschasté- Raths Anton von Lacki zu Chraplewo und Posadowo. Er besuchte 3 Jahre hindur die Universität zu Berlin uud übernahm zu Jo= hanui 1844 die Bewirthschaftung des Gutes Chraylewo für Rech- nung seines Vaters, Früher, und zwar in den Jahren 1842 und 1843, hatte er cine größere Reise gemacht, nameutlich auch Frank- reich, Belgien und England besucht. - Jn Paris lernte er die Be= strebungen der Emigration, so wie cinige dcr hervorragendsten Mit- glieder des demokratischen Vereins, kennen und wurde durh Ludwig von Mieroslawsfi von den Vorbereitungen dieses Vereins zur Wieder= herstellung Polens in Kenntniß geseßt. Nach seiner Rückehr in die Heimat blieb er mit der polnischen Emigration und dem demo= fratishen Verein in Verbindung und Briefwehsêl; auch gingen ihm Erlasse des Vereins zu. 1844 beherbergte er 9 Wochen lang das Mitglied des demokrati‘hen Vereins, Dantelewicz, unter dem Namen Andrzejewsfi, der sich auch zu Anfang 1846 wieder 8 Tage bei ihm aufhielt. Als Mitglied der Verschwörung schte er scinen Jugend=- freund Appolonius von Kurowski von der Eristeuz der demokra- tischen Verbindung zum Zweck der Wiederherstellung Polens -in Kennt= niß und ließ denselben kurz darauf dur den Mitangeklagten von Slupecki förmlich aufnehmen. Bereits im Sommer 1844 hate der Angeklagte bei dem Schwertfeger Muhm zu Berlin 72 Stück Sä= belflingen gekauft und dieselben, in einer Kiste verpackt, nah Posa= dowo schicken lassen. Hier wurden die Klingen eines Tages von au- wesenden Gästen Leschen, und da einer meinte, es könnten Unannehm= lichkeiten eutstehen, wenn dieselben bemerkt würden, so ließ Kurowsfki die Kiste nah Bolewice sha}en und im Garten vergraben. Als Viktor Heltmann vom Herbst 1844 bis zu Ende des folgenden Jahres im Austrage der Centralisation zur Vorbereitung des Aufstandes im Groß= herzogthum Posen verweilte, hielt er sich unter dem Namen Karl Boltan oder Karl Glisczynski bei dem Angeklagten ein ganzes Jahr lang, freilih mit Unterbrechungen, zu Chraplewo und Posadowo aus. Dem Landschafts - Rath Konstantin von Szczaniecki stellte der Ange= flagte den Heltmann unter dem Namen Karl Glieczynski vor, und der Dr, Octtinger mußte demselben unter dem Namen Slomczewsfi ein Rezeprt verschreiben. Jm März 1845 fand sich auch Mieroslawsfi zu Chraplewo ein. Derselbe wurde hier Kowalski genanut und ließ, als er zufällig erkrankte, seine Schwester Xawera zu seiner Pflege fommen, die dann für alle Fremden als Mieroslawski?s Frau galt; nur Vertraute, wie Kurowsfi, crfuhren die wahren Namen. Was den schon erwähnten Aufruf zur Unterstüßung der Emigration betrifft, welcher dem Angeklagten vom Grafen Mielzynski zugeschickt wurde, so will er sich mit dem Sammeln von Beiträgen auf diese Aufforde= rung nicht befaßt haben, weil er auf seine desfallsige Anfrage bei dem Bürgermeister Müchels zu Neustadt den Bescheid erhalten, daß ohne Genehmigung der Regierung das Kollektiren nicht gestattet ser. Der eigentlihe Sachverhalt indeß is der, daß der Angeklagte um die Erlaubniß nachsuhte, für die dur die Weichsel - Ueberschwemmung verunglü&#ten Polen sammeln zu dürfen, und daß er, als Müchels ihm den Bescheid ertheilte, daß das Landrath-Amt die Genehmigung der Regierung für erforderlich erachte, unzufrieden geäußert: er habe im Auftrage cines von der Regierung genehmigten Comités die Kol= lefte veranstalten wollen. Als Mitglied der Hebjagd = Gesellschaft nahm erx an der Jagd zu Czewojewo Theil, bewirkte hier die Auf= nalme einiger neuen Mitglieder, las diesen dïe Statuten vor und seßte ihnen den wahren, ganz außerhalb der Gesellschaft liegenden Zweck aus einander, Am 6. oder 7, Februar reiste der Angeklagte nach Berlin, kaufte hier drei Pferde und suchte ein binnen 8 Tagen zu erhebendes Darlehen von 100,000 Rthlr.; als dies nicht gelang, wollte er Holz zum Betrage jener Summe verkäufen. Als er ant 10. Februar nah Chraplewo zurüdckehrte, fand er einen Fremden vor, mit dem er in Gegenwart seiner Leute so sprach, als wenn derselbe aus dem Nebebruh wäre und Mutterschafe kaufen wollte; es war aber fein Anderer, als der Emissair Wysocki, den er durch Kurowski bald darauf auf dem Wege nah Krakau begleiten ließ. Am 15, Fe= bruar ging er, als er von den vorgenommenen Verhaftungen erfuhr, auf Anrathen seines Oheims, des Mitangeklagten Konstantin von Szczaniecki, und mit 200 oder 300 Rthlr., diè êr von diesem erhal= ten hatte, auf einige Zeit nah Moscijewo, dann nach Karne und von hier nah Bolewice. Als er am 20. Februar nah Chraplewo zurüd= kehrte, erfuhr er, daß bereits Haussuchung gehalten worden, und ging nunmehr nah Posen, wo seine Verhaftung erfolgte. Für den Fall des Ausbruchs des Aufstandes war dem Angeklagten das Amt eines Kommissarius des Kreises Buk bestimmt, als welcher er in den Mie« roslawsfischen Notizen aufgeführt steht.

Bei s\ciner Vernehmung bemerkte der Angeklagte: Zu kiner Ver- {wörung habe er nicht gehört. Reisen habe er geütaht, anch in Jta- lien, Oesterrei, Holland und Belgien sei er gewesen. Die Schrif» ten des demokratishen Vereins habe er in Paris gelesen und daselbst auch die Bekanntschaft einiger Mitglieder desselben, niht aber die Bekanntschaft Mieroslawski?s gemacht. Leßterer \ei ers im März 1845 unter dem Namen Kowalski zu ihm gekommen. Miervoslawski will den Angeklagten in Paris zwar gesehen, mit demselben aber nicht irber die Vorbereitungen zum Aufstand gesprochen haben. Nah sci- ner Rückkehr von Paris, fährt der Angeklagte fort, habe èêr einial einen Brief von Szymansfki erhalten. Die in der Anklage genannten * Werke habe er beseŸen, aber dieselben blos durch den Buchhandel bezogen. Dauielewicz sei auf Empfehlung eines Freundes zu ihm gekommen, um eine Stelle als Lehrer zu suhen. Auch habe derselbe mit ihm von der demokratischen Gesellschaft gesprochen; ob dersclbé dem Verein angehbrt, wisse er mit Bestimmtheit nicht. Den Ku- rowski habe er nie in den Verein aufzunehmen versucht. Kuröwsfi bestätigt dies mit der Bemerkung, daß er zu diesen, Angäben in der Boruntersuéhung gezwungen worden sei, und Skupei erklärt: er habe Kurowski nicht aufgenommen, Was die Säbel betreffe, bemerkt dét Angeklagte weiter, so habe er dieselben gekauft, um os e Waffenhalle un Vaters dekoriren zu lassen. E its rowsfi die Klingen mit nach Bolewice genommen, ha é er ers später erfahren, Karl Boltan fe nád Mas Is des - Kartels zwischen Rußland und Preußen als polrisher Ueberläufer zu ihm gekominen und aufgenommen worden; ob derjelbe Helttnann ge= wesen, wisse er niht; den Namen Olisezynski habs ‘er erst in der