1847 / 252 p. 3 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

Jeden aber wolle er sene Bereitwil=- br Sans de Made J erfa uf die Vonchsten, Punkte der it zu N g Hier bleibe uun gleichsam allein die ange de e L Mee fi's zu berüdsitigen. iese Aufnahme q e (payme Kurow@ "s en fonnen, wenn der Angekla e ein denfalls aber nur dann sa f Aufnahme überhaupt hätte vollziehen Mann gewesen, weld und Elzanowski hätten indeß bereits zu er. unen, Mieone ibnen nichts bekannt darüber sei, daß Slupeck Ds i órt, ub es blieben nur noch die Aussagen der Bes Wéiejio i stehen. Auf deren Glaubwürdigfkeit aber d Es iht zu legen. Daher fehle der Beweis für diescn Punkt se! “ale ábrigen Punkte übergehe er; was der vernommene

Fuge s « j sei unwesentlih; er trage also darauf an, seinen

; j zusprechen. ite lienten vOlig fr der Angeklagte Lucian Plawiúski vernommen. Der-

j ahre alt, Wehrmann des ersten Aufgebots, Ockonom gt MliSeaalagtea von Jarochowski in Klein-Sofkolnicki. Der Anklageschrift zufolge, hat der Angeklagte von dem beabsichtigten re= volutionairen Unternehmen vollständige Wissenschaft gehabt und für die Ausführung desselben thätig e: Zu Anfang des Jahres 41846 suchte er mehrere der Dienstleute des Hofes für den Aufstand zu ewinnen, indemer ihnen Versprehungen machte und äußerte, daß es überall zu derselben Stunde losgehen würde. Jm Auftrage Jarochowski's brahte er ferner 3 Säbel nah Posen, angeblich um dieselben repa=- riren zu lassen. Eben so hatte er wenige Tage vor dem 14. Fe- bruar 4 Pfund Pulver, 4 Pfund Schrot, 6 Pfund Rehposten und 4 Centner Eiscn aus Posen mitgebraht. Dazu kommt, daß er Pul-= ver und Blei auf dem Mittel - Balken im herrschaftlihen Speicher versteckte und daß er zu dem Schäfer Schmalz äußerte, den Schrot habe er nur mitgekaust, damit es fein Aufschen mache; das mitge=- brachte Eisen sei zu Lanzen bestimmt, das Zeughaus in Samter solle genommen werden u. dergl.

Alle ihm zur Last gelegten Thatsachen stellte der Angeklagte bei seiner Vernehmung in Abrede. Er habe keine Kenntniß von der Re= volution gehabt und gar nicht für dieselbe zu wirken gesucht. Die Zeugen hätten nur aus Bosheit und Feindschaft ausgesagt. Die Säbel habe er nach Posen gebracht , um sie ausbessern zu lassen, weil sie shadhaft gewesen; die Rehposten , so wie das Pulver und Eisen, habe er im Auftrage seines Herrn von Posen mitgebracht; zu welchem Zweck, habe ihm scin Herr nicht gesagt. Auf dem mittelsten Balken des Speichers habe er gewöhnlih Pulver ‘und Blei aufbe- wahrt, weil er sonst keinen Plaß dafür gehabt.

Zuleßt wird zur Vernehmung des Angeklagten Cyprian Lucas von Jarochowski geschritten. Derselbe is 51 Jahre alt, nahm an dem polnischen Jnsurrectionskrieg Theil und wurde 1839 Dircktor des Kredit-Justituts der poscner Provinzial-Landschaft. Der Ange- klagte, ein Schwager und vertrauter Freund des flüchtigen Landschafts= Kassen-Controlleurs von Buchowskfi, wurde durch diescn mit den Sristen der polnischen revolutionairen Literatur bekannt und wirkte dann au} verschiedene Weise thätig für den demokratischen Verein selbs. Für diesen veranstaltete er bereits im Jahre 1841 Geldsamm- lungen, beförderte diese Gelder auch. nach Frankreich, und zwar an die Haupt-Mitglieder der Centralisation. Als Mieroslawski von

Paris nah Posen gekommen war und die exsten 24 Stunden in der Wohnung Leciejewsfi's zugebracht hatte, saud ex durch Buchowski's Vermittelung bei dem Angeklagten im- Landschasts-Gebäude gastliche Aufnahme. Er wurde in einem verschlossenen Zimmer , welhes nux auf dreimaliges starkes Anklopfen geöffnet ward, verstect gehalten, und gewöhnlich brachte der Angeklagte selbst oder dessen Sohn Kasimir oder auch ein Bedienter das Essen dorthin. Hier erhielt auch Mieroslawski, welcher sich mit Schreiben und Zeich- nen beschäftigte, die Besuche von Kosinski, Wolniewicz, Dr. Liebelt, Buchowski u. A. Als Mieroslawski in Kosinski's Begleituug nach Krakau reiste, gab der Angeklagte zu dieser Reise scinen Wagen her, und cben so lich er denselben an Alexander vou Guttry zur Reise nach Kocialkowa-Gorka. Durch Plawiúáski ließ er, wie bereits angegeben worden, seine Leute in Sokoluiki zur Theilnahme an der Revolution auffordern, so wic die erwähnte Munition an Pulver, - Schrot und Rehposten auffaufen und 3 Säbel nach Posen bringen.

Der Angeklagte leuguet bei seiner Vernehmung, für den demo- fratishen Verein gewirkt zu haben, Es sei ihm nicht erinnerlih, an wen er die ihm zuweilen übergebenen Gelder befördert habe. Mie- roslawski sei nur als polnischer Flüchtling und unter anderem Namen einige Tage bei ihm gewesen, Der Wagen sei in seiner Abwesenheit von seiner Frau an die Frau von Kosinska zur Fahrt nah Krakau geliehen worden. Von den Gesprächen Plawiúski's mit den Dienst- leuten wisse er nichts. Das angekaufte Pulver und Blei sei zur Jagd bestimmt gewesen, und die Säbel seien zur Reperatur nah Posen ge- braht worden.

Es erfolgt hierauf die Vernehmung von 7 Belastungs-Zeugen, Dienstleuten des Angeklagten von Jarochowski. Dieselben berufen sich im Allgemeinen auf die in der Voruntersuchung gemachten Aussagen, welche in der augegebenen Weise für Jarochowski, wic für Plawinski, gravirend sind.

Schluß der Sißung 2 Uhr.

Handels - und Börsen - Nachrichten.

Marktpreise vom Getraide.

Berlin, den 9, September 1847 Zu Lande! Weizen 3 Rihlr 10 S thlr, 5 ; zen é gr., auch 3 Rthlr. 5 Sgr.z Noggen E Vf Sgr., auch 2 Rihlr. 3 Sgr, 9 Pf.z gtoße Gerste 1 Nthlr. 28 4 Rihlr, Lem il n 26 Sanz Hafer L Rihlr. 10 Sgr,, au i ifvel 12 Scheffel. rbsen 2 Rihlr. 20 Sgr. Eingegangen sind Zu Wasser: Weizen 3 Rihlr, 13 Sgr, 9 Pf,, au 3 Rthlr. 7 S Ç 1) Meg u 4 Sar Wi ua Pf, Ns 1 Suhl 21 Eur 3 Ps. 151 Wispel 22 S def +, auch 1 Rihlr, 5 Sgr. Eingegangen sind ittwoch, den 8. Sept Das Schock Stroh 7 Nihlr., au 6 Rihlr, 15 S451 ver Heu 4 Nihlr. 5 Sgr., auh 27 Sgr, 6 Pf. T ae

Kartoffel-Preise er Scheffel 4 Rthlr, 5 G Ee 1 els Df ffel R hlr , auch 25 Sgr., mehenweis àz 2 Sgr., auch Branntwein-Preise, Die Preise vom Kartoffel - Spiritus waren am 3, Sept, 1847 29 u, 28% Rthlr, 4. » » 2853 » 6, 29% u, 30 » 7. 29% u. 30 » 8. 30 u. 293% » 9, 29% u, 295 » Korn - Spiritus: ohne Geschäft. Berlin, den 9, September 1847, Die Aeltesten der Kaufmannschaft von Berlin,

Königsberg, 7. Sept, Marktbericht, Zufuhr gering, Wei 60— 75 Sgr. pro ‘Scheffel ; Roggen 40— 57 Sgr, 4 Scheel ; fleine in W— Su "pro Ss Amtossin 182i Cyr. ns Sh

Le i , artoffeln . ez Heu 10—15 Sgr. pro Cr dite

(frei ins Haus geli pr. 200 Quit Lal @ oder 10,800 % nad Tralles, y

1786

Stettin, 9. Sept. Roggen, neuer in loco bei Kleinigkeiten 48 a 50 Rthlr. beat, 82 pfd. pr. Sept. /Oft. zu 46 Rihlr. zu“ lassen; pr. Frühjahr 465 thlr. bezahlt und Br.

Spiritus in loco 12— 12% % ohne Fässer bezahlt, pr. Sept. /Okt. zu 144 % offerirt, pr. Frühjahr 155 % bezahlt.

Rüböl in loco und pr. Sept. /Oft, zu 115" Rihlr, gekauft und zu lassen, pr. Nov. /Dez. 115 Nthlr, gefordert.

x Breslau, 9. Sept. Weizen, weißer 875, 925 bis 95 Sgr., gelber 85, 91 bis 95 Sgr.,, Saamen-Weizen bis 100 Sgr.

_ Roggen 57, 62 bis 66 Sgr., am Schluß des Marktes wurde 1 Sgr. billiger verkauft, p. Frühjahr 82 83psd, 49 Nthlr. G., à 50 Nthlr, zu haben, 84pfd. 50 Nthlr. geboten.

Gerste 43, 47 bis 52 Sgr.

Hafer 225, 24 bis 26 Sgr., p. Frühjahr 52pfd. 21 Rihlr. p. Wspl, à 26 Seffel geboten, -

Rapps ill und ohne Veränderung 87, 91 bis 93 Sgr.

Winter-Ripps 87 bis 90 Sgr.

Sommer-Ripps 76 bis 83 Sgr.

Rothe Kleesaat. Jn Folge der besseren hamburger Berichte etwas mehr Kauflust und für fein bis superfein 10 bis 117 Rthlr,, für mittel bis mittelfein 9 bis 10 Nthlr, zu bedingen.

Weiße Kleesaat. Die bisherige Kauflust hat durch dic Stille, welche von England und Hamburg gemeldet wird, nachgelassen. Zu 125 bis 147 Rihlr. für feîn bis superfein, 1053—12% mittel bis mittelscin wür- den noch Nehmer sein.

Spiritus loco fortwährend steigend und heute 14{;—145 Rthlr. be- zahlt. Auf Lieferung Novbr. bis Februar 115 Nthlr. bezahlt, 117 noch Geld, Oktober bis Mai 11% Nthlr. bezahlt, Oktober bis Dezember 113 Rthlr. Geld.

Rüböl flau loco a 12 Nthlr, -aûgeboten, ohne Käufer, alle Termine 12 A Brief, F5

Zink loco auf 57¿ Nthlr, gehalten, ab Gleiwiy 5 Rthlr. gehalten, 5% Nthlr, Geld, A Le /

Am heutigen Getraide-Markt waren die Zufuhren von gelbem Weizen und Roggen bedeutend, auch Gerste war mehr, als scither angeboten und nur Hafer und Rapps war wenig da.

Leipzig, 7, Sept, Rüböl, loco 125 Ithlr, bezahlt und Briefz pr, September /Oftober 122 Riblr. bezahlt und Briefz pr, Oktober /No- vember 12% Nthlr, Briefz pr. November /Dezember 125 Rthlr. Briefz Dezember / Januar —,. Leinöl 12— 125 Rihlr. Mohnöl 24 243 Nthlr. pr. Ctr,

Getraide. Weizen 77—78, Roggen 56—97, Gerste 40—42, Hafer 25—27 Rthlr. pr. Wspl.

Spiritus 14,400 pCt. nah Tralles 383 —39 Nthlr.

Hamburg, 9. Sept, Uebersceishe Einfuhr: von Batavia und Singapore pr. hamburger Bark „Flora“ 5680 Pfo, Farbeholz, 71 K, 2 Säe Gummi, 1115 S. Neis, 209 Körbe Zucker, 1855 Stk. Büffelhörner, 2665 S. Pfeffer; von Rio Janeiro 67 S. Kakao, 11,948 S. Kaffee, 284 St. Häute, 36,525 Sik, Hörner; von Havana und Matangas 260,400 Stf. Cigarren, 146 Fässer Honig, 2864 K. Zuckerz von Havre 443 K, Zudckerz von London 110 B. Baumwolle, 491 K. Thee, 110 S. Pfeffer, 500 K. Rosinen, 10 Ser. Mandeln, 233 B. Taback, 79 K, 195 S. 50 Matten Zuckerz von Aalasund und Gothenburg 636/1 7/2 14/4 Tounen Heringe, 23 Kisten Klippsisch.

Frankfurt a. M., 5. Sept. (Messe.) Wie im Großhandel, so zeigt sich bedauerlicherweise auch im Kleinhandel unserer Herbstmesse cine auffallende Stillez und kaum scheint es, daß in den noch übrigen Wochen der Messe eine Besserung diescs Zustandes eintreten werde, Worüber die Fabrikanten und Detaillisten vornehmlich klagen, das is der Mangel an Baarschasten, der sich noch immer in drückender Weise fundgiebt. Allenthalben macht sich noch fortwährend eine gewisse Erschöpfung bemerklich, so daß sich die Einkäufe mehr nur auf das Nothwendigste beschränken. Es is} dics die Rückwirkung der jüngstèn Lebensmittel-Krisis , und wenn dicse auch nachge- lassen, so ist sie doch keinesweges ganz vorüber,

Unisterdam, 6. Sept. Getraidemarkt. Weizen zu den vori- gen Preisen mit gutem Handel, Für den Konsum: 130pfd, weißbunter poln. 440 Fl., 128pfd. do. 400 Fl., 128pfd. schles. 364 Fl., 129pfd. rost. 268 Fl., 127pfd. rothb, poln. 385 Fl,, 124pfd, roth. fönigsb. 326 Fl, 129pfd. bunt. poln, 430 Fl, Noggen mit viel Handel. Verst, 117-, 1'8pfd. petersb. 203 206 Fl, 116pfb. do. 198 Fl., 124pfd. neuer inländischer 245 Fl, 118 pfd. odessaer 230 Fl. Gerste wie früher. 4106 pfd. rostock. 211 Fl. Buchweizen bleibt Preis haltend z sind verkauft: 118pfd, holst. 257 Fl. von neuem 123pfd. fries. 286 Fl.

Kohlsaamen preishaltend, ostfries. 61 L., auf 9 Fß. im April 66 L. Leinsaamen wie früher, 105pfd. archang. 285 Fl., 107pfd. do. 290 Fl.

Rüböl sogleich flauer, auf Lieferung matt, wie früher, pr, 6 W. 37% Fl., flieg. 364 a 36, Oft, u, Nov. 36 a 4, Dez, 367 a 5, Mai 365 a 3, Leinöl pr. 6 W. 323, flieg, 31%. Hanföl pr. 6 W, 34, slicg. 33,

Nappskuchen 78 a 82 Fl. Leinkuchen 105 a 125 Fl.

Antwerpen , 6, Sept. (Wochen-Bericht.) Getraide, Der Konsumobedarf des Julandes ließ Weizen beachtet sein. Roggen im Werthe behauptet, aber weniger umgescßt. Das Geschäft der Woche umfaßt 12,500 Heft, Weizen zu 10x a 14 Fl,, 5900 Hekt, Roggen zu 7 a 75 Fl. und 4000 Hekt, Gerste.

Kolonialwaaren. Noher Zucker erfreute sih ziemlich lebhaften Begehrs. Mehrere Ladungen Havana - unter fremder Flagge, zusammen ca, 8000 K,, blonden, kamen zu 15% a 17% Fl. zum Abschluß. Augenblick- lich is es stiller, indem die Jnhaber ihre Forderungen erhöht haben und überhaupt wenig an den Markt bringen. Naffinirte Waare auch festerz ca. 70,000 Kil, Melis und Lumpen sind für den Export genommen. Reis be- hauptet sich im Werthe, und laufender Umsaß für den Bedarf verkleinert von Tag zu Tag unsere Vorräthe. Geschäfte in Kaffee verlauten nicht.

Südsee-Thran angenchmer. Zu durchaus festen Preisen sind ca. 600 Hekt, umgesebt.

Asche steigend. bezahlt. Zufuhr ca. 1009 F. : L Taba wenig verändert, Kentuky- is wenig am Markte, und Jnha- bex halten hoh, s Bs D

Farbh olz. Bei unveränderten Preisen sind 25,000 Kil. spanisches Blauholz genommen.

100 F. amerifanishe Stein - sind mit 175 a 18 Fl.

Berlin, den 10. September 1847.

Inländische Fonds: Pfandbrief-, K ommumal- Papiere und Geld - Course.

Gen, Zf.| Brief. | Geld. |Gem. Kur- u.Nm.Ffdbr./34| 94% | 941% Schlosische do. |35| | 974 do. Lt. B. gar. de. 35 dns 104%

Pr.Bk-Anth.-Sch —|105%

| Brief. | Geld. St. Schuld-Sch. |3%| 931 | 925 Seeh. Präm. Sch. 907 | 89% K.n. Nm. Schuldv. |35| 89% | Berl. Stadt-Obl. 35 92% Westpr. Pfandbr. |: 93

Grossh.Posen do. 101% Friedrichsd’or. |— l a

925 i ——

j 13%

do. do. 93% | And.Goldm.à9 th.|—| 12 | 115

Ostpr. Pfandbr. 97 Disconto. aas 4; 947;! 945%

Pomm. do. T, Ausländische Fonds.

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Poln. neue Pfdbr. do. Part. 500 Fl. do. do. 9300 Fl, Hamb. Fener-Cas. do.Staats-Pr.Ánl. Wolländ. 25%Iat. Kurb.Pr.O. 40Tb. Sardin. de. 36 Fr. Neue Bad.do35FI,

Russ Hamb, Cert. |5 do.beillope 3.4 8.5 do. do. L. Anl.|4 do Stieglitz 2.4.A|4 do.v.Rothach,Ls.|5 do.Peln.Schatz0,|4 do, do. Cert. L. A.!5 do.do.L.B. 200F1.|— 164 Pol. a Pfdbr, u,C.|4 | 957

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Eisenbahn - Actien.

Volleing.

Amst. Rott, Arnh. Uíir. Berl. Anb.A. do. Prior. Berl. Hamb. do. Prior. Berl. Stett. Bonn-Cöln, Bresl Freib. do. Prior. Chem. Risa. Cöln- Mind. Cöth. Bernh. Cr. Ob. Sch, Dresd. Görl. Düss. Elberf. do. Prior. Gloggnitz. Hmb. Bergd. Kiel-Alt. Lpz. Dresd. Löb. Zittau... Magd. Halb Magd. Leipz. do. Prior. N. Schl. Mk. do. Prior de. Prior. Nrdb. K. Fd. O. Schl, Lt.A do. Prior.

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955 8,

937 B. 93 bez. 101i B. 1003 G. 85 B.

O.Schl.Lt.B. Pts. Mgdhb. do, Pr. B. do, do. Rhein. Stm. do. Prior. do. v.St. gar. Sächs. Bayr. Sag.-Glog. de. Prior. St.-Vohw. do. Prior. Thüringer. Wihb.(C.O.) do. Prior. Zarsk. Selo.

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Aach. Mastr. |: Berg. Mrk. |50| 843 G. Berl. Aub. B.|45| 106 6. 1067 B. Bexb. Ludw. |7 Brieg-Ne1ss.|* _— do. Thür. V.|20| 81 B. Magd. Witt.| 83% bz, u. G. Mecklenb. 625 bz. m Nordb. F. W. 7I% B. 71 G. 1077 B. Rb. St. Pr. [70] 915 B.

ael Starg. Pas. |50| 837 bz.

(Schluss der Börse 3 Uhr.)

Heute haben sich die Course aller Eisenbaln - Actien fast ohne wesentliche Veränderung, aber auch ohne Geschäst, auf ihrem gestrigen Standpunkt behauptet.

L Eing.| | 50A

832 B.

S T A A T T

G etraide-B ericht.

Am heutigen Markt waren die Preise wie solgt:

Weizen 70-—85 Rihlr. Roggen loco russ. 40 Rthlr. bez. neuer 90—953 Rihlr.

- pr Sept. (Okt. 47% Rihlr.

- pr. April /Mai k. J. 48 Rihlr. bez. Haser 48/52pfd. 24—28 Rihlr.

- 48pfd. pr. Frühjahr 254 Rthlr. Rapps 84—82 Rihlr. Rübsen 82—80 Rihlr. Rüböl loco 115 Rthlr. G.

- Sept. Okt. 115 Rihlr.

- Okt. /Dez. 1172 Rihlr.

Kanal-Listen.

Den Finow - Kanal passíirten am 7.8. September: 625 Wspl. Roggen, 30 VWspl. Hasecr, 66 VWVspl. Gerste, 9950 Ctr. Mehl, 90 Wspl. Rühbsen.

Die Preise behaupteten sich auch heute bei geringen Umsätzen, Mit Rüböl etwas fester.

Auswärtige Börsen.

Niederl. wirkl. Scb. D) 6% Spar. 157.

4 Amsterdam, 6. Sept. y Zins). —. Poln. 142. Preuss. Pr. Sch. —«

3% do. 31%. Pass. —. Ausg. 4% Russ. lHlope 897.

Frankfurt a. M., 8. Sept. 5% Met. 1055. Bank-Act. 1911. Stiegl. 88. Integr. 557. Poln. 300 Fl. L. 977 Br. do. 500 Fl. S805. 807. Span, 5% —. 3% do. —. Bexb. 911. 91. Taunus Actien 349. 3485.

lam b Urg5, 8. Aug. Ravk-Actien 1600 Br. Engl. Rues. 1065 Br. amb. Berg. Actien 94 Br. Magd. Wittenb. §4 Br. Hamb. Berl. 102. 1013. Alt. Kiel 1085. 1087. Glückst. Elmsb. 51 G6, Rendsb. Neum. 97 G. Kopenb, Rothsch. 659 G. Meckl. 592. 59;.

Leip zig, S. Sept. Leipr. Dresdn. Act. 117 Br. Sächs. Bayer. 884 Br, Süchs. Schles. 1024 Br. Cbem. Ries. 994 Fr. Löb. Zitt. 97 Be. Mgd. Leipz, 2251 Br Berl. Aub. Lt. A. 1165 6. Lt. B. 1067 G. Dess. Bank-Act. 1007 Be.

London, 4. Sept. Cous. 3% 877; Ly Belg. —. Neue Anl. 20% 197. Passive 43. 4. Ausg: Scb. 15, 14. 25% lol. 06/7. 55%. 4% do. 895. 89, Port. 255. 247. Engl. Russ. —, Bras. §9. 83, Chili —. Mex. 197. 18%. Peru 36. 34.

Paris, 6. Sept. 63% Rente fn cour. 118, 20, 3% fn cour. do. 76 55.

W ien, 7. Sept» 5% Mei. 1055. 4% da. —, 3% do. —. Bank- Actien 1593. Avul. de 1834 1547. de 1839 —, Nordb, 165. Gloggn. 121.

(Teleg. Depesche aus Köln, vom 9. Sept.)

London, 6. Sept. Cons. 877 baar, 88 Becba, Amsterdam, 7. Sept. Int. 05.

London, 6. Sept Am Kornmarkt ist der Weizen um 3 bis 4 Sh, gewichen.

Königliche Schauspiele.

Sonnabend, 11. Sept. Jm Schauspielhause. 151ste Abonne- ments « Vorstellung: Der Vetter. (Herr Hoppé wird hierin wieder auftreten.) Hierauf: Der Kapcllmeister aus Venedig.

Sonntag, 12. Sept. Jm Opernhause. 106te Abonnuements= Vorstellung: Eben recht! Hierauf: Robert und Bertrand, pantomi= misch komisches Ballet in 2 Abthl, von Hoguet. Musik von H. Schmidt. Aufang halb 7 Uhr.

Zu dieser Vorstellung werden Billets zu folgenden mittleren Opernhaus-Preisen Laie

Ein Billet in den Logen des Prosceniums 1 Rthlr. 10 Sgr., in den Logen des ersten Ranges und ersten Balkons, #o wie zur Tribüne, 4 Nthlr. 10 Sgr. im Parquet und in den Logen des zwei« ten Ranges 1 Rthlr, ; in den Logen und im Balkou des dritten Ran= ges, so wie im Parterre, 20 Sgr.z im Amphitheater 10 Sgr.z; in den Fremden-Logen 2 Rthlr. j

Im Schauspielhause. 152ste Abonnements-Vorstellung: Uriel Acosta, Trauerspiel in 5 Abth., von K. Gußkow.

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Verantwortlicher Redacteur Dr. J. W. Zinkeisen.

Jm Selbstverlage der Expedition.

Gedrudt in der Dedckershen Geheimen Ober - Hosbuchdruckeréi.

Beilage

M 252.

Inhalt. Desterreichishe Monarchie. Von der galizischeu Gränze,

Vermischtes.

Rußland und Polen. St, Petersburg, Vermischtes. War- \chau. Erlaubniß zu früherer Eröffnung der Brennereien wegen der Micha E Befreiung tüchtiger Künstler von der Militair- pflichtigfeit.

Italien. Nom. Vermischtes, Oesterreichishe Note an die Groß- mächte und Antwort der leßteren.

Türkei. Konstantinopel, Die griehis{-türkische Differenz. Fest zu Ehren des Papstes. Die französische Flotte. Die Juden. _

Eisenbahnen und Dampfschifffahrt. Krefeld. Die Siz- zung des Verwaltungs-Raths der Ruhrort-Krefeld-Kreis Gladbacher Eisen- bahn. Vom Rhein, Neue Erfindung. Karlsruhe. Transport von Reiterei,

Handels- und Börsen-Nachrichten.

Oesterreichische Monarchie.

Von der galizischen Gránuze, 4. Sept. (Bresl. Zt g.) Nach den neuesten Berichten aus Lemberg scheint der neue Gouver= neur, Graf Stadion, in der Gunst sowohl beim Adel, als auch bei den anderen Ständen entschieden fortzuschreiten. Er hat dem stän- dischen Ausschuß den Vorschlag gemacht, daß die Stände selbst An- träge zur Umänderung des bekannten, in Galizien einstweilen sistirten neuen Roboth-Geseßes machen sollen, und andere Administrations- Maßregeln, welche beifällig aufgenommen wurden, haben den Haß, der sih in der leßten Zeit so deutlih manifestirte, bedeutend gemil- dert. Uebrigens herrsht Ruhe, und die Aerndte, mit Ausnahme der Kartoffeln, war überall vortrefflich.

Rußland und Polen.

St. Petersburg, 4. Sept. Aus Simpheropol wird ge- schrieben, d der Mißwachs an manchen Orten kaum hoffen läßt, das Korn für die Aussaat wiederzugewinnen. Auch an Obst fehlt es; der in leßter Zeit gefallene Regeuläßt indeß auf einiges Winter= Futter für das Vieh hoffen. Jm dneprowschen Kreise haben Heu- \chrecken dem Sommerkorn vielen Schaden gethan.

Jn der Umgegend von Wolmar hat sih jeßt au die Kartof- felfkrankheit gezeigt. Am 10. und 11. N wurden die Blätter des Kartoffelkrauts plözlih {warz und braun, sie hingen herab und fie- len zusammen, als ob ein Nachtfrost sie heimgesucht hätte. Eine ge= naue Untersuchung der Kuollen ergab, daß fast in jeder Pflanze son einige Kartoffeln halb verfault , andere mit braunen shwammartigen Flecken versehen waren, deren Shwamm \on etwa 2 Linien tief in die Kartoffel hineinreihte und immer weiter sie durhdraung. Beim Durchschneiden zeigte sih jede solche Kartoffel sehr hart, selbst beim Kochen wurde sie nur wenig erweiht. Diese Krankheit zeigte sich

,

nicht nur in einem Garten und an verschiedenen , von einander ge=

trennt liegenden Kartoffelpläßen, sondern in mehreren zu gleicher Zeit, desgleihen auh auf den Feldern,

Warschau, 7. Sept. Die Regierung des Gouvernements Warschau macht bekannt, daß auf Autrag der Regierungs-Kommission des Jnnern, mit Hinsicht auf die in diesem Jahre sich wieder zeigeude Kartoffelkrankheit, da die Kartoffeln deshalb jedenfalls nicht lange gufbewahrt werden können, der Administrationsrath, um die Guts= besißer vor Verlust zu hüben, die diesjährige Eröffnung der Bren- nereien zur Verarbeitung der von der Krankheit ergriffenen Kartoffeln {ou am 10ten d. M. für diejenigen Brennerei-Eigenthümer, welche es wünschen, gestattet hat. Die auf 7 Monat jährlich festgeseßte Zeit für das Spiritus-Brenuen darf jedoch auh von diesen Brennern nicht überschritten werden, doch können sie, wenn sie am 10ten zu brennen anfangen, innerhalb des Zeitraums, in welchem das Brennen überhaupt erlaubt ist, nah Belieben einen Stillstand in ihrem Ge= {äft eintreten lassen, wenn dasselbe nur im Ganzen nicht länger als 7 Monat betrieben wird. E

Laut Verordnung des Fürsten Statthalters können die militair= pflichtigen Bildhauer, Maler, Ingenieure , Bau - Conducteure, Feld- messer und Mechaniker, welche sich dur Zeugnisse der hiesigen Ober= Behörde des warschauer Lehrbezirks über Tüchtigkeit in ihrem Beruf ausweisen und zuglei Zeugnisse der Verwaltungs - Behörden über ihre Beschäftigung in einem der betreffenden Kunstzweige beibringen, von der Militairpflichtigkeit entbunden werden, da sie dem Lande dur ihre Talente und Kenntnisse auf andere Weise nüßlich sind, Es is zu diesem Zweck eine besondere Prüfungs - Kommission bei der Direction des warschauer Lehrbezirks niedergeseßt.

Ita tes

Nom, 30, Aug. (N. K.) Sollte der Progovernatore Mo- randi von seiner Stelle abtreten, so glaubt man, daß der Advokat Savarelli , ebenfalls ein wegen seines Charakters und seiner Kennt= nisse hochgeschäßter Mann, ihm folgen werde.

Heute früh haben die sämmtlichen Individuen, welche vom Go= vernó zu Capitainen bei der Guardia civica ernannt worden sind, dém Kardinal-Staats-Secretair Ferretti persönlich ihren Dank abge- stattet. Uebrigens geht die militairishe Ausbildung der Bürgergarde mit rashen Schritten vorwärts.

Die Stadt Ancona hat beschlossen, die sämmtlichen für ihre Bürger - Garde nöthigen Gewehre auf eigeue Kosten anzuschaffen, und man wird dazu die Gelder verwenden, welche zum Ausbau eines Theaters bestimmt waren. Auf ähnliche Weise haben die Magistrate von Perugia, Osimo und Bologna gehandelt, Der Papst war dar= über hoh erfreut. Dies Beispiel wird wahrscheinlich in vielen ande- ren Städten Nachahmung finden.

Minardi isst in der Nacht vom Freitag zum Sonnabeud aus St. Angelo in eines von den Gefängnissen des Kapitols gebracht worden, da zu seinem Gewahrsam in St, Angelo eine Art Communication mögli schien.

_ Das Governo is unablässig mit der Abfassung der neuen Mu= nizipal- Verfassung von Rom beschäftigt. Der bereits ausgefertigte Plan is einer Kommission unter dem Vorsiß des Kardinals Anto= nelli zur definitiven Begutachtung übergeben, bei welcher der tüch- tige, geistreiche und dem gemäßigten Fortschritt mit ganzer Seele huldigende Konsistorial - Advokat Ärmellini Referent is. Zunächst E An ige D ron ina es Administration der Hospitäler

c in Uv ü beim Tesorierate verbleiben soll, em Munizipium übertragen oder

Kardinal Lambruschini is diese Naht um 3 Uhr von Civita- vecchia nach Rom zurückgekehrt, Der Graf Pietro Ferretti war ihm bis Fordi Gráf b ende des &

Der Oráf della Margheritta is nicht mehr im ini 18 nisterium. Marchese Alfieri, ein ende Wedbliines and des fesuitishen Systems, wird höchst wahrscheinlich sein Nahfolger werden,

\hen Blendwerke ausgebildet.

1787 Beilage zur Allgemeinen Preußischen Zeitung.

Die Allg.- Ztg. enthält den nahstchenden Artikel aus Süd=-Deutschland vom 2. September : „Die seltsamen Ueber= treibungen in den Journalen über die neuesten Verhältnisse in Jta- lien, vorzügli aber die vermeintlichen Gesinnungen und Erklärungen dieser oder jener Großmacht in Bezug auf die Vorgänge in Ferrara, die Entstellungen, die man sich in den Thatsachen erlaubt, sind ganz geeignet, die öffentlihe Meinung irre zu führen und ihr fast den unvermeidlihen Ausbruch eines europäischen Krieges in Aussicht zu stellen. Wir gestehen, daß wir, auch vou dem allgemeinen Fieber an=- gesteckt, uns Mühe gaben, zu erfahren, zu was für Vorkehrungen, zu welchen diplomatischen Schritten die europäischen Großmächte, durch alle die Ereiguisse, welche in der italienischen Halbinsel eingetreten, sih veranlaßt gefühlt haben möchten, und nahzuforschen, ob sie diese allgemeine, fast beispiellose Aufregung theilten? Aus unterrichteter Quelle erfuhren wir nun, daß Alles, was bis jeßt in der Sache ge- {ah , sich auf Folgendes beschränkt, Erstens: eine Note des öster reichischen Kabinets au die Kabinette von London, Paris, Berlin und Petersburg, worin das erstere die Versicherung giebt, daß es nicht gesonnen set, irgend eine Regierung in dem Gange zu beirren, den sie zum Wohl ihres Volks einzuschlagen für gut finde, daß es natür= lich die Souverainetät und Jutegrität jèdes Staats anerkenne und achte und nichts zu unteruehmen gedenke, was die Unabhängigkeit einer anderen Regierung verleben oder in Frage stellen könnte , daß aber Oesterreich sih dur seine geographische Lage dringend aufgefordert fühle, auf jede politische Bewegung in Jtalien seine Aufmerksamkeit zu rihten, da es leiht dadurch in seinen cizenen Staaten berührt werden könne. Zweitens: die dieser Note entsprechenden Erwiede= rungen der Großmächte, welhe ohne Ausnahme in freundschaftlichem, die Ehrenhaftigkeit der österreichischen Gesinnungen durchaus anerken- nendem Tone verfaßt sind, und von denen vorzüglich die englische wegen ihrer Loyalität und ihrer Klarheit gerühmt wird. Mehr soll bis jeßt zwischen den Großmächten in dieser Angelegenheit nicht vor= gekommen seinz wenigstens is hier den unterrichtetsten Personen nüht mehr als das bekanut.““

TÜrkecl.

Konstantinopel, 17. Aug. (A, Z.) Die Mussurnssche Geschichte, urspünglih von der Pforte und von den Gesandten schief aufgefaßt, hat sich zu einer Kabiuets-Jutrigue und zu einem politi= | Die Doctrinaire, heute am Ruder, haben durch ihre übereilten Versicherungen an den Sultan der eigeut= lich türkischen Partei, die in Riza Pascha ihren Chef hat, Blößen R in welche diese zu benußen wußte und nun das doctrinaire Mi- nisterium selbst bedroht. Die Gesandten sind in der Vertheidigung der Revolution befangen, die hier, wie überall, unter der Firma der Reform sich einschleiht, denn sie bilden si unter Englands Führung ein, die Pforte auf dem Wege der Reform zu selbstständiger Krast auszubilden, und so in ihr wieder einen Damm gegen Rußland zu haben. Jhunen is daher Reschid Pascha der unerläßlihe Mann, und eine etwgs größere oder kleinere Demüthigung für Griechenland zählt ihnen um \o weniger, als ihnen Lord Palmerston bewiesen hat, daß Griechenland als politische Ziffer gegen Rußland zu nichts zu brau= chen is. Die russische Legation sieht diesem Spiele in Ruhe zu, hilft sogar mit und denkt sich dabei ihr Theil.

Konstantinopel, 23. Aug. (D. A. Z.). Gestern fand hier unter den fatholishen Christen eine große Feierlichkeit statt, die um so mehr die Aufmerksamkeit des übrigen Europa?s verdient, als da- dur einigermaßen die Haltung derselben den wichtigen Ereignissen in Jtalien gegenüber sih bekundet. Es is im Allgemeinen zu be- merken, daß unter der großen Zahl von Franken, die sih im türki= hen Reiche mehr oder weniger lange aufhalten, namentlich in Kon= stantinopel, die Jtaliener bei weitem neben den Griechen die größte Zahl ausmachen, so wie denn auch ihre Sprache überall vorherrscht. Bis jet hatten dieselben deu Reformen des neuen Papstes mit stil= lem Beifalle zugesehen, au die zahlreiche hiesige Geistlichkeit sich äußerlich fast theilnahmlos verhalten. Erst in voriger Woche wurde dur eine an den Mauern Pera?s angeschlagenc gedruckte Bekannt= machung dés hiesigen römisch-katholischen Erzbischofs zu einer feierlichen Messe mit einem Tedeum für die Errettung des Papstes vor der ihn be=- drohenden Gefahr in Rom auf gestern (Sonntag) eingeladen und zugleich darauf hingewiesen, wie eine Supplifk von 300 hiesigen an-= gesehenen Bürgern den Erzbischof um eine solhe Festlichkeit gebeten, Ju der Kirche S. Antonio begann dieselbe um 10. Uhrz der Raum reichte bei weitem nicht aus, die Menge zu fassen; cine passende Jn=- {rift über dem Eingange, so wie eine andere mit {0önen Drapirun= gen an einer Privatwohnung, wies auf die Bedeutung der Festlichkeit hin. Die orientalische Hie, chon gesteigert durch die vielen Men= schen in der Kirche, wurde noh durch ein Flammenmeer von Lichtern a1 allen Altären vermehrt, und es war daher kaum möglich, lange in der Atmösphäre auszuhalten. Das Orchester des hiesigen Theaters, jeyt unbeschäftigt, weil das Schauspielhaus abgebrannt ist, führte die fcierlihe Messe mit vieler Präzision aus. Auf der Straße konnte man einzelne Scenen erblicken, wie sie nur hier vorfallen fönnen. Ein Túrke drängte sih neugierig heran, wurde aber sehr unhöflih vou einem Italiener zurückgestoßen, der vermuthlich dachte : „Erlauben uns die Türken uicht, in ihre Dshamis (Moscheen) zu treten, so lassen wir auth keinen Türken iu unsere Kirche!“ Ein Jude verkaufte Tücher mit dèm Bildnisse des Papstes. Den Glanzpunkt der Festlichkeit sah man ers am Abend. Auf dem kleinen Campo in Pera nämlich waren an zwei Stellen Musik = Corps aufgestellt; Transparents und glänzende Jlluminationen erhöhten die Festlichkeit. Die Menschen- menge, welche sih hier zusammendrängte, war so, groß, daß man kei= nen Fuß rühren konnte. Auf einem erhöhten Standpunkte bot in diesem Augenblicke die Stadt einen wahrhaft feenhasten Anblick dar. Es sind nämlich wegen des Ramadan-Festes von den Türken die vie- len Minarets der Moscheen alle Nächte hindur erleuhtet. Der Moud glänzte hell darüber, und über den Bergen der Stadt uud den gelben Lichtern der Häuser des Campo und der Minarets spie- gelten sich die Strahlen des Mondlichts im Marmora=-Meere wieder, welches eineu {önen Saum am Horizonte der ganzen Landschaft bil dete. Wenn man ferner Pera verließ und sich vor dem neuen Campo vor der Artillerie - Kaserne, wo einige Hundert Kanonen einen Park, von einem Gitter eingeschlossen, bilden, umschaute, so ragte über die \{öne Landschaft das englische Gesandtschafts = Pälais, am Tage glänzend, jéht aber unerleuhtet und dunkel hervor. :

Es heißt hier, daß die französische Flotte vor den Dardanellen liege und die türkishe am Auslaufen verhindern wolle, es sei denn, daß „sie eine Garantie dafür gebe, daß sie nur gegen die Empörer in Albanien, nicht aber gegen Griechenland agiren- werdè, ja, daß die französische Flotte sich {on zweier türkishen Dampfböte bemätigt habe, Jedenfalls eine Uebertreibung im Munde des Volks. So viel is sicher, daß die türkischen Truppen, welche nach Arlôdna zur Unter- drückung der Empörung gebracht worden sind, ih eines englischen Schiffes hedient haben,

Für den 28. August bereiten die hiesigen sehr zahlreichen und betriebsamen Juden au eine Festlichkeit zu Ehren Pius? IX. vor.

Eisenbahnen und Dampfschifffahrt.

Krefeld, 2. Aug. (Düss. Ztg.) Gestern fand eine Siz= zung des Verwaltungs-Raths der Ruhrort-Krefeld-Kreis Gladbacher Eisenbahn-Gesellshz# statt. Die Versammlung erwählte den Herrn Kommerzien-Rath von Beerath zu ihrem Präsidenten und den Herrn Joh. Hermes zu ihrem Vice-Präsidenten für das laufende Geschäfts= Jahrz dieselben erklärten sich zur Annahme der Wahl bereit. Hiér= auf wurden seitens der Direction folgende Mittheilungen gemacht : Ueber die Bahnstrecke zwischen Rheydt und Gladbach hat das König= lihe Finanz - Ministerium definitiv entshicden und Rheydt als End= punkt unserer Bahu bestimmt. Eine frühere Uebereinkunft mit der Köln =- Mindener Eisenbahn - Gesellschaft über die Verbindung unserer Bahn mit der Lipperhaider Zweigbahn hat die Genehmigung des Königlichen Finanz-Ministeriums erhalten. Die speziellen Vorarbeiteu für die Strecke von Uerdingen bis Vierssen mit den Bahnhof-Projek= ten für Uerdingen, Krefeld und Vierssen, so wie für die Haltestelle bei Anrath, sind der höheren Genehmigung vorgelegt; die Strecke von Uerdingen bis Homberg bietet noch einige Schwierigkei= ten in der Höhenlage dar, an deren rascher Beseitigung gearbeitet wird. Die Vermessungen und Taxationen zwischen Uerdingen uud Vierssen sind beendigt, und die definitive Erwerbung der erforderlichen Grundflächen is eingeleitet, wird aber wegen übertriebener Forderun= gen größtentheils im Wege der gerichtlichen Expropriation geschehen müssen, Die am 26. Mai begonnenen Grundarbeiten haben ihren ungestörten und durch den niedrigen Wasserstand sehr begünstigten Fortgang gehabt. Die bis jeßt bewegte Erdmasse beträgt 17,903 Schachtruthen, wofür im Ganzen 13,654 Rthlr. 9 Sgr. oder pro Schachtruthe 22 Sgr. 11 Pf. verausgabt sind. Das fertige Pla= num an den verschiedenen Stellen beträgt 1780 Ruthen; 5 Durch= lässe sind vollendet und 9 andere in Angriff genommen. Die Liefe=

rung der Schwellen is au verschiedene solide Unternehmer verdungen,

diejenigen der Schienen an die Handlung Piedboef u, Comp. in Aachen, während die Anfertigung von 7 vorläufig erforderlichen Lo= fomotiven ter Maschinen-Fabrik Emil Keßler in Karlsruhe übertragen wu. de.

Von Rhein, 3. Sept. (Rh. B.) Die \{chwierigste Auf= gabe für die Techniker und Unternehmer war bisher , Eisenbahnen durch gebirgiges Terrain zu führen, Diese soll jeßt durch eine Er- findung des Maschinenmeisters bei der freiburger Haupt = Station, Herrn Pfetsc, ihrer Lösung ziemlich nahe sein. Es soll ihm nämlich gelungen sein, eine Vorrichtung zu fonstruiren, welche jede gewöhn= liche Ckombtive in den Staud seßt, auf Steigungen, wo jept Loko- motiven für si allein ohne Zug uicht sortkommen, noch ansehnliche Lasten zu fördern. Durch ein arbeitendes Modell, in 2; der wirk= lichen Dimensionen ausgeführt, zeigt Herr Pfetsch, daß, wo die Loko= motive an Stellen, wo sie nah der bisherigen Eiurichtung allein eine gegebene Steigung mit der angehängten Last niht mehr über=- windet, still steht oder die Treibräder gleiten läßt, sobald ihr die neue Vorrichtung beigegebeu wird, noch ansehulih vermehrte Lasten sicher bergan fördert und zwar bei Steigungen von 5 vyCt. Alle Sachverständigen, welche bisher Gelegenheit hatten, die Versuche des Herrn Pfetsh zu sehen, waren einstimmig über die vortrefflichen Lei= stungen des Modells und die Leichtigkeit seiner Anwendung im Gro= ßen. Es darf hierbei uicht unerwähnt bleiben, daß die Vorrichtung selbst nur unbedeutende Kosteu veranlaßt und jeder Lokomotíve von gleicher Spurweite dienen kanu. Bestätigt sich diese Erfindung, sto ist sie bei den neu zu erbauenden Eisenbahnen von unberehenbarem Vortheil, da gerade das Abtrageu oder Durchbohcen der Berge die größten Kosten veranlaßt.

Karlsruhe, 3. Sept, (Karlsr. Z.) Gestern wurde ein Versuch mit dem Tranêport von Reiterei auf der Eisenbahn auf eíne weitere Entfernung, bis Offenburg und wieder hierher zurück, vorge= nommen. Um 7 Uhr Morgens war eine Schwadron des Dragoner= Regiments „Großherzog“, hundert Pferde stark, an dem Bahnhof aufmarschirt, und in einer halben Stunde waren sämmtliche Pferde auf den zwei Ladstätten in die Wagen eingeführt, Se. Kbuigl. Hv=- heit der Großherzog erschien in Begleitung Sr. Großherzogl. Hoheit des Prinzen Friedrich, besichtigte den Zug und überzeugte sich von den getroffenen Vorsichts - Maßregeln. Se. Großherzogl. Hoheit der Prinz Friedrih, der Regiments - Kommandant, eine größere Anzähl Offiziere und höhere Post - und Eisenbahn - Beamte wohnten dieser Versuchs - Fahrt an. Um 8 Uhr ging der durch eine Güterzug= Lokomotive gezogene Zug, bestehend aus 3 Personen - Wägen, 18 Pferde - Wagen, mit je 6 Pferden und 6 Maun beladen, und einem Reserve - Wagen von hier ab und gelangte ohne allen Aufenthalt, als au den vorgeschriebenen Stationen, zur bestimmten Zeit, halb 11 Uhr, in Offeuburg wohlbehalten an. Nachmittags halb 5 Uhr gíng der Zug wieder nah Karlsruhe zurück, Der Versuch, welcher für Militair und Eisenbahn - Beamte von gleich hohem Juteresse war, darf als vollkommen gelungen betrachtet werden und giebt den Be- weis, daß bei unserem reihen Bahn = Material auch größere Ab= theilungen Reiterei mit vor Jahren uicht geahnter Schnelligkeit ad der ganzen Länge des Großherzogthums versendet werden önnen,

Berlin-Anhaltische Eisenbahn. Im Monat À uguste. betrug die Einnahme der Berlin-A nhaltischen

Eisenbahn : j aus dem Personen - Verkehr circa... 40,154 Rihlr.

aus dem Güter-Verkehr 23,112 -— Summa circa... 63,266 Rihlr.

Einnalime bis ulto Jali c 424,379 -

Niederschlesisch-Mürkische Eisenbahn.

Die Frequenz aus der Niederschlesisch-Märkischen Eisenbahn betrug in der Woche vom 29, August bis 4. September 1847 14,194 Personen und 25,406 Rihlr. 14 Pf. Gesammt- Einnáhme für Personen-, Güter- und Vich-Transport ete. vorbehaltlich späterer Festsetzuüg durch die Kontrolle.

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Handels- und Börsen-Üachrichten.

Magdeburg, 8. Sept. (M. Z.) Aerudte+ Berich k. Wenn ein nieas Urtheil über den Ertrag der diesjährigen Aerndte i La Gegend gefällt werden soll, so kant dabèi nur der Di fien bier berüssihtigt werden, denn in deu einzeltten nsa und Ortsccha| ÿ ser Ertrag gar sehr verschieden. Ueber den gün} igen E abl a Aerndte is freilich nur eine Stimme, sowo l was die S Meuse Körner-Ertrag betrifft, Mehrere Ortschaften fomm

Sonnabend den 11 ten September.

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