1847 / 253 p. 2 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

Triest, 5. Sept. (D. A. Z.) Heute Vormittag wird Se. reußen hier erwartet, welcher unter dem ollern, aus Jl kommend, den Tag über enuschein nehmen und chen Lloyd seiue Reise

ne Beeinträchtigung ihrer „D er Behandlu T Majestät der König von Namen eines Grafen von hier verweilen, die hiesigen Jnstitute in Au dann auf eineni Dampsschiffe- des Oesterreichi ortseßen wird.

: 16 at vor kurzem an die Kaiserlichen Reutämter die Weisung ergehen lassen, alle Zehuten und Gülten in diesem Jahre in natura einsammeln und auf deu herr schaftlihen Speichern aufbe- wahren zu lassen: Zu gleicher Zeit is die Anordnung getroffen wor- den, die noh vorhandenen Se in kleinen Quantitäten n m preis an Bedürftige, mit Ausschluß aller Getraidehändler, verkäuflih abzugeben, tis O e so mehr hervorgehoben zu werden verdient, als man bisher die abzu- lassenden Früchte überall nur im W und sowohl in den höheren Stellen, ten, Ret Ad e war , stets wiß mit 700,000 Scheffelu Getraide, jährlih zufallen, Großes und Ersa riegli

Frankrei.

: Gestern wurde ein Minister-Rath in St. Cloud gehalten, in welchem der- König den Vorsiß führte. Marine-Minister war dazu von Rambouillet dorthin gekommen. _ Nach einer Mittheiluug „aus Toulon sind die französischen Kriegs- schiffe, die sih in leßterer Zeit vor Tunis befanden, die Linienschiffe „Jena“ und „Jupiter“, und die Dampf-Fregatte „Magellan““, beor= zu der Flotte des Admirals teapel t. Jun Tunis herrschte volllommene Ruhe. die weitere Bestimmung dieser Flotte sind verschiedene Gerüchte im

lenômeinung, den Patrüm

eigenthümlichen Vorzüge,

Rechtsangelegenheiten

zu gewähren, Ueber da

¡t follegialish | ene Garantie gründlicher

B Itiorichau meldet die Oder-Ztg.: Albrecht mit dem sämmt- en Sonntag wieder hier welchem si eingefunden

dig weiter

f vergangen hiesige Aerndtefest , zu s den umliegendên Ortscha Y schr s{hön , theils wegen der hübschen dem Musik - Chor getragen und Sr. Majestät e überreiht wurden , theils wegen der welche paarweise

e Volkêmenge au

um den mittlereu Markt

ge der Niederland en Kleidung der änderten Hüten, oßen Aerndte - Fuder, zu übertreffen suchte. hr Wagen

Sqhnitter und Schnitterinnen, Rechen uud Sicheln daherzogen, theils we= womit eine niederländische Herrschaft Am besten gefiel jedoch der Aufzug war nicht blos mit Dammhirschen, asen, Rebhühnern und dergleichen Wild reichlich ch funstvoll geziert mit Neßen, Büchsen, Hirsch- Recht gut nahm sich zwischen dem Fichten- Motto aus „„Weidmanns Heil.“ Das Danklied, welches gelischen Schnittern und Schnitterinnen gesungen wurde, bildete einen mächtigen Kontrast zu der heitereu Stimmung der Ge- Jhre Königl. Hoheit die Frau Prinzessin selbst war ti der Thränen nicht erwehren. [d fehrte Heiterkeit und Frohsinn wieder unter die Menge zu- rüd,. als die Thiershau begann. nien gestellten Thiere waren so trefflih, daß es einem Stücke i Den höchsten als auf dem hiesigen Klosterplabe an dem Tanze der Wirthschafts-Beamten und Schnitter Theil nah- st nach 2 Stunden hatte das Fest im Freien ein Ende, Abends war im hiesigen Gasthofe zur „goldenen Krone“ für alle Beamten auf hiesigen niederländischen Herrschaften ein glänzender Ball. Se. Excellenz Baron von Schimmelpfennig, wie auch die Kö- niglihen Adjutanten, erschienen selbst im Saale uud erhöhten dur Für Bewirthung war auf Königliche Heute, am 8,

ege der Versteigerung verkaufte en, als von Seiten der Unterbeam- die höchsten Preise zu erzielen.

der Forstbeamten,

Rehen, Füchsen, H beladen, sondern au d -Geweihen.

welche dem Staate hes leisten.

von den evan Paris, 7. Sept.

iffen davon und konnte sich

Die von den einzclnen {wer fiel, einzuräumen.

und die Freude, hohen Gäste

dert worden,

Trehonart im Hafen von Neapel zu stoßen. e W

Das Journal des Débats entlehnt heute der Gazette de France folgende Nachricht, ohne eine Bemerkung hinzuzufügen: „Wir glauben versichern zu fönnen, daß man beschlossen hat, dem Papst 12,000 Flinten zu senden, welhe Herr Rossi ihm anzubieten und hinsichtlih der Bezahlung jede Bequemlichkeit zu gewähren be=- auftragt ift,“

Die Union monarchique will wissen, daß in Folge einer Be= rathung, die vorgestern bei der Königin Christine im Hotel de Cour= celles nah Eingang von Depeschen des General Narvaez stattgefun- den, beträchtlihe Summen und Kreditbriefe an denselben abgeschickt worden seien, um ihn in Stand zu seßen, die Ereignisse abzuwarten, Nach einem Artikel der Presse wird Alles aufgeboten werden, um den General Serrano und Herrn Salamanca aus der Umgebung der Königin Jsabella zu verdrängen.

In dem Artikel des Moniteur über das gerichtliche Verfahren gegen den Herzog von Pradëlin (s. unser gestriges Blatt) hatten die Oppositions - Blätter eine Verleßung für den General - Prokurator, Herrn Delangle, finden wollen, dahér dies offizielle Blatt sih heute zu folgender Erklärung veranlaßt sieht: aufgenommener und von auderen Blättern wiederholter Artikel i für einige derselben der Gegenstand von Schlußfolgerungen unnd Kom= mentaren geworden, welche aller Richtigkeit und Aufrichtigkeit erman= geln. Indem die Regiernug sich über ernste Fragen erklärte, welche die Meinungen zu theilen schienen, indem sie die Mitglieder der Magistra-

tur und die Agenten der Behörde gegen die Jrrthümer \{chübte, welche durch diese Meinungsverschiedenheit sih festseßen konnten, hat sie etwas sehr Natürliches und Cinfaches gethay, Sie wollte nit, daß unsere Justitutionen nach beliebigen übelwollenden oder irrigen Ans= legungen verleumdet unnd der Sinn unserer Geseße entstellt werde. Andere Absichten in diesem Artikel suchen und ihm einen anderen Zweck unterlegen, heißt, einçn Flaren und deutlihen Gedanken ver- drehen, um ihn für engherzige Berechnungen und beklagenswerthe ie Regierung hatte keine Rüge gegen | emand auszusprechen, weil Niemand eine solche verdiente. Sie hatte sch über Grundsäße zu erklären, die in der Presse und in der öffentlichen Meinung ein Gegenstand des Streits geworden wa- ren, weil man sie niht hinreichend faunte : dies hat sie gethan, wie sie es zu thun berechtigt und verpflichtet war.“

__ Der Maire von St. Pol hat sich geweigert, die Erlaubniß zu einem dort beabsichtigten Wahl-Reform-Bankett zu geben. :

Wegen der in leßter Zeit immer häufiger geworbene« Zweikämpfe 5 bis 16 Zöglinge mit strengem

Theilnahme die Freude Aller. Kosten in jeder Bezichung reihlih und gut gesorgt. September, begab sich Se. Majestät der König der Niederlande aber- Sicherem Vernehmen nach dauert sein hiesiger Aufenthalt jeßt nur noch wenige Tage. Schon is seine Abreise für Sonnabend Abend festgeseßt, um Sonntags von Breslau aus noch mit einem Extrazuge auf der Eisenbahu in Weimar ein-

mals zum Besuch nach Kamenz.

Deutsche Bundesftaaten.

(N. K.) Am Königlichen Hofe in Aschaffenburg sind am 6. September Ihre Königl. Hoheiten der Großherzog von Olvenburg und der Prinz Adalbert von Bayern zum Besuche angekommen. Ersterer wird dem Vernehmen nach bis gegen den 20. September dort verweilen.

An demselben Tage um 1 Uhr rückte das zweite, 1400 Mann starke Bataillon von dem K. österreichischen J „„Khevenhüller-Metsch‘““, welches die Garnison von nah Böhmen marschirt, unter dem Kommando des Majors Grafen von Künigl in Aschaffenburg ein und desilirte in Parade vor Sr. Majestät dem König, welcher von den beiden Adjutanten und dem Offizier-Corps des dortigen Jäger-Bataillons umgeben war. darauf wurden die K. österreichi|chen Offiziere zur Audienz gelassen und der Major Graf von Künigl zur Königlichen Tasel geladen. Am 8, wird das Bataillon seinen Marsch fortseßen.

Oesterreichische Monarchie.

(Oesterr. Beob.) König von Preußen war unter dem Jukognito eines Grafen vou Zollern, von Jl kommend, am 3ten d. M. Vormittags um 11 Uhr zu Bruck an ter Mur eingetroffen, allwo Derselbe von Sr. Kaiserl. Hoheit dem Erzherzog Johann, welcher sh an demselben Tage von Graß nah dem Braudhofe begab, empfangen wurde. Auch der Lan- des-Gouverneur, Graf von Wickenburg, hatte sich hier eingefunden und genoß, nebst dem Kreishauptmanne zu Bruck, Grafen von Her- berstein, und dem Kommandanten der dortigen Garnifon, Ma- jor Grafen von Festetits, die Ehre, zu der Tafel Sr. Majestät, an welcher der Erzherzog Theil nahm, gezogen zu werden. mittelst eines Extrazuges in Graß angelangt, begab sich Se. Maje- stät in Begleitung des Landes - Gouverneurs nah dem Schloßberge und äußerte sowohl über die s{chönen Anlagen desselben, als über den Reiz und die Maunihfaltigkeit Wohlgefallen.

Königreich Bayern.

„Em in den Moniteur

nsauterie-Regimente ainz verläßt und

Feindseligkeiten zu brauchen.

Wieu, 8. Sept. Se. Majestät der

in der Militairshule St. Cyr find 1 gig N P

Die Untersuchung über die Verwaltung des Gefängnisses in Clairvaux hat herausgestellt, daß die A E O weil sie zu wenig und zu s{lechtes Essen und zu leichte Kleidung hatten und zugleih sih übcrarbeiten mußten,

Die General - Confeils der Departentents sind jetzt überakl zu- E ba air f

n der heutigen Börse wurden wenig Geschäfte gemacht, di

Course behaupteten sih {wer , rend utér Ven Spit Uai Es ging das Gerücht, in Madrid seien Unruhen ausgebrochen. Auch Eiseubahn-Actien hatten eine weihende Tendenz und die Umsäße waren sehr beschränkt;

Um 4 Uhr,

der E alb 6 Uhr Abends seßte Se. Majestät die Fahrt bis Cilli im Oeleite des ie deschess auf der Staatsbahn fort. wurde die weitere Rei Die Söhne Sr. Prinzen Jo Iichl:

/ Am ten Morgens 6 Uhr se nah Triest und Venedig angetreten. Kaiserl. Hoheit des Erzherzogs Franz Karl, die seph, Max und Karl Ludwig, haben eine Ferienreise nah resden unternomten, in Folge ihrer glänzend abgel Zweigen der Civil - und militairischen Wissen - gebreitetsten Unterricht genießen. Vor dexr in Schönbrunn, wobei. die jungen Prinzen das freundlichste bewirtheten. tter is nach Jschl abgereist; ihre Luise von Parma verweilt abér im-

herzogs Ferdinand von Este mit der Erzherzogs Palati- ehén und mit glänzenden ge\ammte Hofstaat unnd ‘das umgebenden

bevor, indem ber Magi flastern zu lassen. oftenbetrage von 30,

r I! , hat das Úng ie Aa des.

einige Besorguiß.

Lyon und Marfeille stark g Am Schluß der Börse kam das Gerücht in Umleuf, daß 7000 Mann Truppen zn Toulon versammelt wären, um nah Civitavecchia eingeschifft zu werden, falls die Oesterreicher cine Be- wegung gegen die päpstlichen Staaten machen follten. hinzugefügt, daß Oesterreih 120,000 Mann an ben Gränzen der Schweiz und des Kircheustaats zusammenziehe.

11. Sept. (Telegraphische Depesche.) Abd el Kader hat iu Maroklo gesiegt A maxrschixt auf Fez-

Großbritanicn und Irland.

London, 6. Sept. Jhre Majestät die Königin wird in der | } táchsten Monats in Windsor Schloß eintreffen und nah dreiwöhentlihem Aufenthalt daselbst wieder nah Osbornehonse auf der Jufel Wight zurücke arlament V ompaniíon 22: eit der Reformbill, welhe 280 ueue Mit Die Wahlen von 1834-35 brachten 184, die vou 1837 121 und die von 41841 183 neue Abgeordnete ins Unterhaus. mensezung desselben geht übrigens hervor, ment mit jeder neuen Wahl cir immer 1 jeßt zugenommen bic Anzahl der Eisenba Direktoren von Compagri

ausgeboten.

asten, worin sie b Abreise war großes Diner rer und Erzieher g

Ihre Majestät bie Kai Majestät die Erzherzogin mer noch in Schönbrunn,

Die Vermählung des Ex Erzherzogin Elisab eia am 4

L iten verbunden sein, denen dex diplomatische Corps beiwohnen werden,

Den die innere Stadt Verschönerung ge der Allecit mit Asphalt ahre wird eme Strecke im

eth, Tochter des verstorbenen

ehe Mie: és ersten Woche des nächst

t nah ben so eben erschienenen Dodd's neue Mitglieder, bie größte Anzahl

arliamentkary eder ins Unterhaus brachte,

__ Der Kaiserl. oberste Hofkanzler, dig Pader r gebraudit, Gta mit dem Wagen dergestalt den be während bad Bett Li E M ' wesenheit des nzléèrs én rmark inden, die ben 3 Hoffkänzler Steie

einen Sturz

Ädigen, baß er fort? Ans der Zusam-

daß das demokratische Ele- ößeres Ucber

iht êrlangt S - Jntereffen+ t i ngenieure, Baumeister 2c, ofaten, ber Kauftkeute, großer wie kleiner, und der politi- enómaáien háé die, (l dex Armee- und Marine- ei und des La L at A

n e der Par- Partei im Unterhause das Ueber=- erreihung einer Adresse -Müitister unb feine Ant-

hat; es hat

‘darauf, ke iftsteller ; ab ‘Gemeinden, errén. inner

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„Die Erschi

er-Steiermark beschränkt, das e ganz gleichgil

ton t ben Ex-P

e ga esse. M Ties, o b in

sie sih blos au völkerung hat, indeß die südlichen

i | “in Gegeuden, wo die Wend bisher fcin Beispiel der Zehnt-Verweigerung aufzuweisen “haben. R

nicle und Standard die Stellung Sir R. Peel's bei dieset Gez legenheit erörtert, und wenn die Times ziemli unabhängig sowohl die Protectiouisten als die Whigs und Sir R. Peel selbst mit schar= fen Waffen angreift, o lassen die beiden anderen Blätter dagegen ihre Partcifarbe blicken, indem Morning Chronicle mit s{hmeihch= lerishen Worten um die Gunst Peel’s sür die Whigs buhlt, der Staudard aber seinen Jugrimm über den Einfluß Peel's hinter Spöttereien verbirgt.

Die Blätter melden neue Fallissements. Am Aten hatte das Haus Thomas Booker Sons u, Comp. in London seine Zahlungen eingestellt; die Passiva betragen, wie es heißt, 30—50,000 Pfd. Aus der Masse des Hauses Clayton u. Comp. in Preston, das vor ciniger Zeit fallirte und dessen Passiva 120,090 Pfd. betragen, glaubt man sich cine Dividende von 15 Sh. auf das Pfd. verspre= chen zu fönnen. Eben \o hat das Haus der Herren Gemmel Brothers in Glasgow mit ungefähr 200,000 Pfd. und das der Her= ren Sanders, Wetherell u. Comp. in Stocckton=on= Teecs mit 20 bis 40,000 Pfd. seine Zahlungen eingestellt. Das Haus Gemmel hatte besonders Geschäfte mit China, Manilla und Valparaiso uud hat auch ein Haus in Canton, W. und T. Gemmel u, Comp., welches leßtere, wie man glaubt, solvent bleiben wird. e /

Nach eben ausgelaufenen Berichten sind der Capitain und ein Theil der Mannschaft einer englishen Brigg, welche von Liverpool nah Patagonieu abgesegelt war, um dort Minerale aufzusuchen, 11 der Bucht von Watchman Cap von den Judianern aufs grausamste ermordet worden.

Auf Lloyds is aus Kalkntta die Nachricht eingetroffen, daß der Ostindienfahrer „Roborts“/ von London, mit Baumwolle und anderen Waaren beladen, in der Nacht vor dem bestiinmten Abfahrtstage (30. Juni) daselbst ein Raub der Flammen wurde. Da seit zwei Jahren unter ähnlichen Umständen schon fünf solche Fälle vorkamen, so arg=- wohnt man, daß die Lascars oder ostindishen Matrosen, welche vor der Abreise im voraus sehsmonatlichen Lohn empfangen, die Braud= stifter waren, um das Geld behalten zu können, der Reise aber über-

hoben zu sein.

Der Mauchester Guardian theilt nah einem Briefe Cob= den's aus St, Petersburg vom 19. August mit, daß derselbe im Begriffe stand, si nah Moskau zu begeben und ouf der Rückkchr von dort dic große Messe in Nowgorod besuchen will. Nach dem erwähnten Blatte erwartet man den Herrn Cobden um die erste

Woche des Oktobers in England, S weiz. Kantou Vern. (Eidg. Z.) Jn der 35sstten Sißung, vom 2. September, war (wie bereits nebs dem Resultat der Verhandlun- gen kurz gemeldet) die Jesuiten-Angelegenheit an der Tagesordnung. Zürich wollte die bereits mit den Reden über diesen Gegenstand an- gefüllten Foliobände des Abschiedes nicht vermehren , sondern begnügte sich, aus den neuesten Ereignissen, den Freischaarenzügen 2c. und dem fortwäh- renden Bleiben der Jesuiten, troy des wegen ihnen bereits vergossenen Bür- gerblutes und troy der freundeidgenössischen, von der Mehrheit der \chwci- zerischen Bevölkerung ausgesprochenen Bitten und Wünsche, die Nothwen- digkeit ihrer Ausweisung darzuthun, so wie auch die Pflicht und Kompetenz der Tagsaßung zu diesem Zwecke nachzuweisen, damit nicht die Masse sich zum drittenmale der Sache bemächtige, Er schloß daher instructions8gemäß zu einer Einladung an die betreffenden Stände, um die Jesuiten zu entfer- nen und vie fernere Aufnahme verselben sämmtlichen Ständen zu untersa- gen. Luzerns zweiter Gesandte, Obergerichis Kommissionsschreiber Vischer, debütirte sodann mit Ablesung einer langen, ganz im Geist und Style der Ztg. d. kathol. Sch weiz geschriebenen Nede für Beibehaltung der Jesuiten, die Kompetenz der Tagsaßung zur Fassung einer solhen Schlußnahme be- streitend, da sich das souveraine Volk von Luzern nicht vorschreiben lassen werde, zu wem es in die Schule gehen solle, und den Miteidgenossen kein entscheidendes Urtheil darüber zustehe, so wenig sih auch dasselbe ein Ur- theil über die in anderen Ständen anzustellenden Lehrer anmaße, denn da möge Zürich scinen Strauß, Bern seinen Zeller behalten und ihre Kathe- der dem Unglauben, dem modernen Heidenthume preisgeben, das gehe Lu- - zern nichts an, Er weist anf Nord - Amerika, Belgien und England hín, wo man die Jesuiten nicht fürchte nnd sie ungchindert lehren lasse, nur in der freien Schweiz wolle man sie austreiben, weil ein betrunkener Prolesos ‘sie als \{hädlich dargestellt habe, Er vertheidigte die Je- uiten wider die sie erhobenen Anklagen, welche er als Lügen und Verleumdungen bezeichnete, Aber er ficht die Heherei gegen sie nur als einen Vorwand zu anderen Zwecken am Er eröffnete sodann seine im Willen des Luzernervolkes liegende Justruction, dahin gehend, daß Luzern {h nie unv nimmer einen Beschlusse fügen werde, der feine poli- tische und religiöse Unabhängigkeit vernichten würde und Gewalt mit Ge- walt abtreiben werde. Auch Uri's zwciter Gesandte, Landammann Mül- ler, sprach \ich in gleichem Sinne aus und s{chloß sich der Erklärung Lu- zerns an. Schwvz vertheidigte besonders .das Lehrsystem der Jesuiten gegen die Anklage von Zürich, als ob dasselbe die Entnationalisirung der Schweiz zur Folge hätte, indem es gerade geeignet sei, die Jugend vor den Schwindeleien der Neuzeit zu bewahren, Der Zweck dieser Jesuiten- frage sei bei ihrer Aufwerfung, wie er bereits erwähnt, kein anderer gewesen, als die Klostersrage in den Hintergrund zu drängen, und jeßt solle sie auch uur ein Mittel zum. Zwecke, nämlih zu einer einheitlichen Bundesreform sein. Zwar seien auch im Kanton Schwoz und in seinem Großen Rathe Viele , die gerade keine Jesuitenfreunde seieu, aber das Recht, Lehrer anzustellen, wie sie wollea, wollten sie sich deshalb doch nicht nehmen laffen, und für diefes Recht würden sie auch cinmüthig einstehen, Schlicßt sich Luzerns Erklärung an, so anch Untex - walden. Glarus hingegen spra für Entfernung der Jesuiten, iudem dies zur Erhaltung des inneren Friedens, der Ruhe und Sicherheit der Eid- genossenschaft nothwendig geworden sci, dahek es, gestügt auf Artikel 4 und 8 des Bundesvertrags, zu Zürichs Autrag stimmte. Zug hinwieder war für Entfernung des Gegenstandes aus Abschied und Traktanden. Jeßt sci der Zeitpunkt da, um die feit Wochen hier in der Versammlung fo oft wieder= holten beruhigenden Zusicherungen, daß man die konfessionellen Rechte nicht beeinträchtigen wolle, zur That werden zu laffen, man verzichte auf die Je- suiten jegt, und der erste versöhneude Schritt sei geschehen, um den Son- derbund aufzulösen, Freiburg ließ. sich ebeufalls des Näheren auf. den Stand- punkt der Kantonal-Souverainetät ein, bekämpstc die Kompetenz der Tagsaßung, berief sich auf die Jesuitenberufung in Freiburg, gegen welche auch Niemaud auf der Tagsaßung aufgetreten sei, da man das Souverainetaits-Rechf der Kantone zur Berufung. dieses Ordens anerkannt habe, und dazumal hätten doch noch viele der Magistrate gelebt, welche, da sie an den Berathungen über den: Bundesvertrag Theil genommen, Sinn und Geist desselben: doch wohl verstanden hätten. Die Anklagen gegen die Jesuiten betreffen die Je- suiten der Vergangenheit, über diejenigen der Gegenwart wisse man. nichts vorzubringen. Die von Glarus angeführten Jesuiten-Austreibungen. aus Portugal, Spanien , Frankrcich 2c, seien von herrschsüchtigen Weibern oder ränkesüchtigen Ministern R P As “und Clemens XlV. sei zu seiner Aushebungsbulle des Jesuiten-Ordeus gegeu seinen Willen ge- zwungen worden, Solothurns zweiter Gesandte, Obergerichts-Prä- sideus Schmid, sprah sich ganz im Sinue des Votums von Zürich aus, Der zweite Gesandte von Baselstadt, Professor Merian, läßt klon- sequent auch in dieser Frage seine vermittelnde, versöhuende Stellung. uicht fallen, is zwar vollkommen von der Gefährlichkeit der Jesuiten überzeugt, hält aber alle gewaltsameu Wege und Mittel zur Erreichung, des Zwees . ihrer Entfernung, für unheil- uud verderbeubriugeud, die. Bürgerkrieg ent- ünden, was er Alles ín. einer schönen, glänzenden Nede entwielte und eidé Parteien zur Nachgiebigkeit ermahnt, Denn bei. einem Blick auf, ven Zustan Europas lasse sich nicht verkenuen., daß früher oder später eiu turm losbrehen werde, daß dic Eidgenossen dann gerüstet sciu müßten, daß aber uur cin ciniges Volk stark und kräftig, sei. Spricht. daher seinen lebhasten Wunsch aus, daß Luzeru seine Jesuiten freiwillig, entfernen möchte. Baselland freut 6 dagegen daß: es. nun mit: Aargau. nicht mehx allein für dessen Anirag stehe, sondern: st{ch nuu. oiner. Mehrheit, von Ständen an- {ließen könne, Schaffhausen meint, daß gerade die im Volke herrschende

Aufregitntg über diese Frage ein Beweis sei, wie schr dasselbe vón der Ueberzeugun

iten durchdrungen sei; vox populi, vox Dez, und diese nicht nur in- der Schweiz, sondern auch in den ita- von Eintracht mache

der Gefährlichkeit der Je Volksstimme mache sich : lienischen Staaten geltend, und gerade die Bewahrung die Entfernung des Jesuiten - Ordens. nothwendig, und daher möthte es auch mit Zug ausrufen:+ BVerzichtet auf die Jesuiten, und der erste Schritt l Appenzell J. Rh. faßt sich nit ge- wöhnlicher Kürze, denn dessen Gesandter, der gemüthliche Herr Landant- mann Fäßler, is nicht gewohnt, seine Junstruction in langen, glänzenden Reden zu erörtern, besonders wo er, wié diesmal , dahin instruirt is, in Wem alle Gesandte die lakonische- Kürze Hel à so könnte die Tagsaßung viel an Geld und Zeit sparen und O Geschäfte füglich in funfzehn statt in vierzig ppenzell i jungs - Maßregeln eines Ausweisungs - Beschlusses gegen die Je- suiten instruirt, denn sein Kanton betrachte die Jesuiten als die Seele des Sonderbundes nud den lehteren blos als die Armee der Jesuiten, daher denn auch sein Landrath gefunden habe, | Dieser Orden sei gerade tismus gestiftet worden, und dieser Aufgabe zei Prinzip der Toleranz. des Protestanti2m ligióse Hader eine Frucht desselben sei. die Tagsazung mit dem 1 Jahrhundert, bei den durch die . denser, sci dieses der Fall gewesen.

zur Versöhnung isst geschehen.

die Sache nicht einzutreten. des Herrn Fäßler besäßen ,

is dagegen

daß man diesen Krebsschaden gründ- zur Bekämpfung des Protestan- ge er sich, bejonders bei dem ch jeßt würdig, daher dex re- Es sei nicht bas erstemal, daß sich hon im 17ten

lich heilen müsse.

Jesuitismus beschäftigen müssez Jesuiten veranlaßten Verfolgungen der Wal- Um die betreffenden Stände von den freundeidgenössishen Gesinmtngen des Standes Appenzell A. Nh. zu über- zeugen, stimme es für jezt blos zu Zürichs Einladung. Auch St. Gallen spricht sich des Weiteren über den Volkswillen aus, der die Ausweisung der Jefuiten gebieterisch verlange, und durch welchen bereits mehrere Regierun- gen deshalb gestürzt worden seien, indem sie mit dem Volkswillen in dieser Hinsicht nicht ganz übereinstimmten, Der Gesandte durchgeht die Sünden der Jesuiten etwas näher und glaubt, ihre so oft, über vierzig Malk erfolg- ten Verweisungen aus verschiedenen Staaten bewiesen die Gefährlichleit die- ses Ordens hinlänglich, 1nd gefährlicher scien sie für die Schweiz durch ihre Berufnng an einen Vorort geworden, St, Gallen sei zwar für eine Anf- forderung an Luzern instruirt, könne si aber auch an die von Zürich be- antragte Einladung anschließen. Hiermit ward 3 Uhr Nachmittags die Um- frage abgebrochen, um sie am folgenden Tage fortzusetzen. fortgefezt, und obschon nur noch wenige Stände zn ehen hatten, i nämlich bis nahe Granubündten eröffnete den Neigen, und der sonst schr kurz gefaßte und etwas phlegmatische, alte, guimüthige Herr Bür- germeister Abys wurde selbst ungewöhnlich feutrig, als er erklärte, auch ge- Mit Nachdruck betonte er seine Schluß- ) Aargau, der zweite Gesandte, Placid Wet- ßenbach, legte nun eine Lanze gegen Luzern cin, verwahrte die Ehre seines Standes gegen die „frehe““ Anschuldigung des Klosterraubes, indem er abermals auf die tvohlthätige Verwendung des Klostergutes hinwies und dann noch zur Genüge die gefährliche Wirksamkeit der Jesuiten-Ordens in älterer und neuerer Zeit in der Eidgenossenfchaft, besonders bei den Reli- tot ( Thurgau dann gerieth in eine staatsrechtliche Erörterung der Kompetenzfrage der Tagsaßung in dieser Angelegenheit, F welche er, wie gewohnt, sehr gründlich aus den Artikeln 1 und 8 der Bun- F desafte entwickelt, und welhe au beim Flüchtlings-Kouklusum, beim Frei- F \chaaren-Verbot 2c. unbestritten angewandt und selbst vou der jeßigen Min- it a! Die längst erwiesene Gemeingefährlichkeit der Jesuiten mache es der Tagsaßung zur Pflicht, gegen diesen Orden cin- zuschrciten unv die Auswcisung dieses Ordens zu beschlicßen. zweiter Gesandte, Herr Jauch, erregte durch seine pathetische, aber mit der reinsten Fistelstimme gehaltene Rede gegen die Jesuiten, in welcher er sich ebenfalls auf den so ftark gegen sie ausgesprochenen Volkswillen beruft, cinen ctwas nnangenehmen Eindruck und allgemeines Lächeln. entwickelt in sehr langer Nede die Kompetenz, das Recht und die Pflicht der Tagsaßung zur Ausweisung des Jesuiten-Ordens, dessen gefährliches Treiben und Wirken, besonders im Kanton Freiburg, es näher schildert. sich kurz, denn cs hält jede cinläßliche Widerkegung der gegen die Jesuiten vor- gebrachteu Beschuldigungen für baaren Zeitverlusk, und ohnehin hätten beide Parteien nur zu viele Worte verloren. Welt, und unter dieses Elend gehöre auch die Jesuitenfrage. Wallis habe seine Jesuiten gehabt, ehe es fhweizerisch war, und es werde sie auch avant, Es {ließt in Hinweisung auf die Schluß=- „Fort mit ihnen“, mit den Worten: Graubündten erklärte sih später in der freien Umfrage, daß cs diese gewiß zulicbe te.1 Vätern in Briegg gemachte Ausforderung an- nehme, jedoch dieselbe etwas revidire, indem es mít der über dem Jesuïten- Konvent stehenden Eidgenossenschaft marschiren werde, nicht um sie aller ondern um sie aller (mit einer wegjagenden Handbewegung) . « Nenéenb ur g erklärt sich für Entfernung der Angelegenheit aus und glaubt sich unter diesen ernsten Um- Genf (Nillict) Salón - Geschwät esuitenfrage, ohne ihr jedoch gerade cine interessante Seite abgewin- nen zu können, Bern hingegen läßt sich vorzüglich in die gefährliche, ge- meiuschädlihe Wirksamkeit des Jesuitenordens näher ein und weist dieselbe in den einzelnen Kantonen Wallis, (Freiburg und Luzern nah, was sich auch aus den Voten der Großen Näthe dieser Kantone genugsam ergebe, „daß man Gewalt mit Gewalt vertreiben Der Gesandte citirt die Urtheile eines Franz Küenle in Freiburg, Peter's des Großen und Kaisers Alexander über die Jes ] einige Auszüge zum Beweise ihrer verderblichen Lehren aus dem K gienhefte dés Päter Simmer im Jahre 1832 in Freiburg vor.

ursprünglichen kämpfung des Protestantismus immer treulih nachgekommen und habe dem Spruch seines ersten Generals: „Jch bin guf die Erde gelommen, von Luzern i nicht von einem betrunkenen Professor ch- Volk verlange die Auswei-

Tage länger als die an 4 Uhr Nachmittags.

gen die Jesuiten marfchiren zu wollen. worte: „Fort mit ihnen,“

gions-Kriegen , nachtwvies,

derheit anerkannt worden seien.

Wallis faßt Es gebe vielerlei Elend in der

pendant und après behalten.

worte Graubündtens: „Kommt und

Verantwortlichkeit

daher auch der Ausspruch,

uiten und liest

Bestimmung

berührte sogenannte Agitation ausgegangen , sondern das nüchterne bernis, sung der Jesuiten und werde auch Mann für Mann dafür einstchen, zwischen Freiburg und

Nun regnete es noch Repliken in der freien Umfra rn und Bern und Lu-

Waadt und Waadt und Freiburg, Luzern und zern. Uri hielt noch eine lange Vertheidigung der Jesuiten , welche die Versammlung und das Publikum außerordentlih ermüdet und langweilt, um so mehx, da Herr Landammann Müller (der zweite Gesandte ) kein Redner is , sondern die Worte und Sätze abgebrochen hervorbringt, was aber den sons so urbanen Herrn Bürgermeister Furrer immerhin nicht zu der unparlamentarishen Grobheit berechtigte, ihm vorzuwerfen , daß dessen Vortrag keiner Widerlegung verdiene, da hon das Publikum über denselben gelacht habe.

Endlich wurde zur Abstimmung geschritten. 1) Für den Antrag Luzerns, die Angelegenheit aus Abschied und Traktanden fallen zu lassen, zeigten sih wie gewöhnlich die sicben Konferenzstände nebst Neuenbung und Appenzell J. Rh., wogegen sich 2) für Zürich s wonach a) die-Tagsaßung von Bundes l Stände Luzern, hw: Sreiburg und Wallis eingeladen werden sollen, die Jefuiten zu entfernen, und c) jede künftige Auf- nahme des Jesuiten-Ordens in einen Kanton der Eid-= egen untersagt ist 1 422 Stände érklärte. is offenbar in einer geheimen Kon- {lossen worden, daher au ons ins Protokoll fallen lasse, fforderung laute, baß es aber the verantworten werde.

Beschlusse®- Entwurf, einzuschreiten

genosseushaft von Bundes nw Mehrheit der bekannten radikale: Beschlusses-Entwurf von Zürich ferenz formulir# und be daß feine. Justruction, etwas anders, nämlich für eine Au diesen Antrag vor seinem Großen Ra

türlich hätte sich sonst keine Mehrheit ergeben.

Die Karlsr. Zt g. enthält unter dex Ueber zerishe Kriegs-Aussichten“", Folgendes : ug aus dew Operationsplan , welcher für den sprochenen Bürgerkrieg von Seiten der radikalen Kantone

bie 6s übrig üri erklärte,

schrift : „Schwei=

so lange be- vorbereitet ist,

1791

geht uus von einem wohlunterrichteten Korrespondenien nachstehende Mit- theilung zu: j :

„Während dic Tagsaßung selbst noch zu zaudern s@{heiut, ehe sie den verhängnißvollen Ausspruch thut, kraft dessen das Schwert zum Bürger- fricge gezogen werden soll, scheinen die großen radikalen Kantone Alles zum Beginn der Feindscligkeiten gegen den Sonderbund bereits vorbereitet zu habeu. Bern steht natürlich an der Spige.

„Das berner Kontingent ist bereits marshfertig, Es beläuft sich auf 10 12,000 Mann, nicht auf 30,000, wie man übertreibend angegeben hatte, und besteht aus Milizen , die vollkommen bewaffnet und eingeübt, mit Kriegsmaterial reichlich versehen und größtentheils auch von religiösem richtiger eigentlich gesagt irreligiösem und revolutionairem Fanatis- mus bescelt sind. Solothurn und Aargau , die sich, wie gewöhnlich, von Bern ins Schlepptau nehmen lassen, warten nur das Signal ab, um ihren Milizen Marschbefehl zu geben. Das aargauer Kontingent soll an beiden Ufern der Neuß manövriren, die Truppen des Kantons Zug im Schach halicn und daun zwischen Sempach und Luzern zum Haupt-Corps der Ber- ner stoßen. Die Tessiner lassen sofort, ohne sih durch die drohende Hal- tung dex Oesterrêicher an ihrer Gränze abhalten zu lassen, ihre Truppen nach dem oberen Tessin-Thal vorrücken, um über den St, Gotthard in den Kauton Uri einzudringen, i

„Die Regierung von Waadt wird ihre Truppen nach zwei Richtungen hin in Bewegung seßen, Die stärkste Kolonne sokl sich an das radikale Haupt-Corps anschließen, die über die nordwestliche Gränze des Kantons Luzern vordringen soll. Nothwendigerweise aber muß diese Kolonne das Ge- biet von Freiburg durchzichen, den Durchmarsch also zwischen Peterlingen (französisch + Paverne) und der berner Gränze erzwingen. Die andere, schwächere Kolonne soll sih gegen die walliser Gränze wenden, wo man sie durch ein Corps von Ueberläusern. aus Unterwallis, nämlich aus den fran- zösisch sprechenden Distrikten Dizains, Monthey und St. Maurice, verstärkt zu sehen hofft. Diese Kolonne soll dann im Nhonethal vordringen, einen Ausstand in Unterwallis decken und die Bergübergänge beseßen, über welche die Sonderbunds-Kantone etwa Hülfstruppen nah dem Kanton Freiburg zu entsenden versuchen sollten.

„Das Kontingent von Genf kennt seine Bestimmung noh nicht, hält si aber bereit, den Truppen von Waadt sogleich sich anzuschließen. Bon der Bestimmung der Thurgauer, so wie der Bascllandschafter , verlautet uichtsz leßtere werden wohl mit den Aargauern oder Solothurnern zusam- menstehen sollen.

„Weder Zürich, noch Graubündten, noch St. Gallen scheinen \o kriegs- lustig zu sein, wie die auderen genanuten Kantonez selbst Thurgau erregt Zweifel, Die Verantwortlichkeit für den Krieg, wenn er, wie man fast für unvermeidlich ansicht, wirklich ausbriht, wird also ganz und gar auf die ses Kantone zurückfallen, die zuerst die Fahne dazu erhoben haben werden. Vorzüglich aber is es Bern, auf dessen Betrieb und in dessen Interesse die Braudfackel des Krieges in das Land geschleudert zu werden droht.“

Spanicn. Madrid, 3. Sept. (Tel. Dep.) Espartero is zum Se-

Fhator ernannt. Es is cin Verbot an die Zeitungen erlassen, die ‘Verhältnisse der Königin zu besprechen.

Gerichts- Verhandlungen wegen der polnischen Verfchwörung.

Verliu, 10. Sept. Die heutige Verhandlung beginnt mit dem Requisitorium des Staats - Anwalts in Betres der beiden An- geklagten Plawinski und Jarochowsfki. Derselbe äußert: die Staats- Anwaltschaft habe nichk die Ueberzongung gewinnen fönnen, daß einer der beidew Angeklagten sich ohne Grund unter Ankläge befinde. Be-= sonders gravirend für Jarochowski fei die gehcimnißvolle Art, wie er Mieroslawski beherbergt. Ans allen Anzeichen gehe hervor, wte Jarochowski wohl wußte, daß sein -Gask cine Person war, welche schr sorglich versteckt werden mußte. Der Augeklagke habe sich über alle Umstände sehr ausweichend erklärt, Er ‘habe dem Mieroslawsfi selber die Speisen gebracht und wolle sich diejes für einen Mann in seiner Stellung doch so ungewöhnlichen Thnns jeßt gar nicht mehr erinnern. Der eigene Sohn des Angeklagten habe Mieroslawsfi's Pläne gekannt, und doch folle der Baker nichts von der Mission des Gastes gewußt haben, welche sih sogar dem jungen Gymnasiasten offenbart habe? Mieroslawsfi und Kosinski seien in dem Wagen des Angeklagten von Posen nah Krakau gefahren, und doch wolle dieser bei einer so bedeutenden Tour nichk gewußt haben, wohin die Reise gehe. Der Geldsendungen würbe die Staatsanwalt-= haft gar nicht erwähnen, wenn der Angeklagte nicht gerade darüber so ausweichende und ängstliche Aussagen gemacht hätte. Er habe in der Voruntersuchung uicht einmal wissen wollen, wie er die Gelder

erhalteu und au wen er sie abgejeudet hätte; in der öffentlichen

Sikung habe er nun wieder bestritten, daß er so ganz bestimmt alle

Wissenschaft davon abgelenguet habe. Was den Angeklagten Pia- winsfi betreffe, so habe dieser einem hier vernommencn Zeugen mit=

getheilt, baß er von Jarochowsfi revolutionaire Aufträge erhalten habe. Dadurch werde Alles, was dem Plawinski zur Last falle, aud vou Bebeutung für Jarochowski. Die Zeugen hätten bekundet , was die Anklage angebe. Dieselben hätten ausgesagt , daß Plawiúski sie zu einer gewaltsamen Unternehmung, gegen den preußischen Staat aufgefordert habe. Die Aufforderungen Plawiÿski’s hättew die Teu- denz eines hohverrätherischen Unternehmens, und er trage gegen beide

Angeklagte auf die Strafe des Hochverrathes an.

Hierauf tritt der Vertheidiger Plawinski's, Assessor Casfius, auf. Sein Klient stelle das Meise vou bem, was die Anklage behaupte , in Abrede, und die Zeugenaussagen , auf welche die Auklage sich stüße, hätte weuig Gelluug, uud zwar erstens wegen des Verhältnisses der Zeugen zu dem Angeklagten, und zweitens we-= gen der Zeit, worin die Zeugengussagen œufgeuommen worden. Der

Angeklagte sei Dienstherr der Zeugenz er sei streng und heftig, und das habe öfter zu Streitigkeiten zwischen ihm und den Dienstleuten Anlaß gegeben. Sein Verhältniß zu diesen sei nie der Ark gewesen, daß er Aeußerungen, wie die bekundeten, zu den Zeugen hätte machen fönnen. Ferner wären die Zeugen n einer Zeit verhört worden, wo

Gerüchte über die Revolution sich durch die ganze Provinz. verbreitet

hätten, Gewöhnliche Leute, wie die Zeugen, wüßten keinen so ge=

nauen Unterschied zwishen dem Thatsächlichen und dem Gerüchte zu

daß sie weit mehr ausgefagt hätten, als wahr sei, Habe aber der Angeklagte auch wirkli das gesagt, was die Zeugen bekundeten, so sei damit doch niht bewiesen, daß er Kenntniß gehabt von einem gewaltsamen Unternehmen zurx Wiederherstellung Polens in den Gränzen vor 1772. Er habe eben auch nur allgemein verbreitote Gerüchte mitgetheilt. Wenn der An- geklagte sür den Fall cines Aufstandes möglicherweise die Absicht zur Theilnahme gehabt hätte, so sei das keine That und könne nicht be= straft werden, Ex trage deshalb auf Freisprehung seines Klien=

machen, und es sei sehr wahrscheinlich,

ten: an.

Hierauf führte der Justiz - Kommissarius Lewald die Vertheidi- gung des Angeklagten von Jarochowsfki, Die Anklage stüße sich be- sonders auf Zeugnisse des Schäfers Shualz. Dieser habe aber gers ausgesägt, wie-er als Zeuge vom Jnquixeutéu gege ge-

eht sei. Auf die Anklage felbst übergehend, prüft der- Ber

auf, baß Mieroslawski selbst in der Voruntersuchung: er

theiligen. Ju diesen Worten es O dr it is Doe. vor Lem eflagtkir verdorgen

lawsfi seine revolntionairen Zwe

habe, als er der Gast desselben gewesen. Der Vertheidiger trägt ließli auf die Freisprehung seines Klienten 1nd dessen sofortige Entlassung an. Hierauf erfolgt die Betnehmung des Angeklagteæ von Bialoskorskfi. s i Felix Napoleon von Bialoskorski ist 35 Jahr alt, machte det polni- {hen RNevoklutionskrieg mit, trat im Fahre 1833 als Soldat in das 18te Jnfanterie-Regiment, wurde 1834 zum Seconde-Lieutenant be- fördert und nahm 1845 seinen Abschied. Er wohnte zuleßt als Guts= pächter zu Laskawy im pleschener Kreife. Euril von Moszezenski will gehört haben, daß der Angeklagte schon währeud seiner Dienstzeit derx Verschwörung angehört habe und benrüht gewesen sei, durch Wer= bung von Soldaten und Unteroffizieren für dieselbe zu wirken. Mie=- roslawski bestimmte ihn zum militgirishen Führer der Jusurgenten des pleschener Kreises; von Mitvershworenen wurde er dem Mieros= lawsfi auch als Führer des bei Buk zu sammelnden Corps vorge= s{chlagen, Mit Mieroslawski selbst hatte er in den ersten Tagen des Februar 1846 eine Besprechung in der Leciejewskischen Wohnung. Zur Fortseßung der Verhandlungen sollte der Angeklagte wiederkom= menz er blieb aber aus, Gegen Thadäus von Sofoluii, ber ihm mitthcilte, daß in der Versammlung vom 4. Februar im Bazar die Rede von ihm gewesen sei, zeigte er Abncigung gegen das ganze Vorhaben. Bei seiner Verhaftung fand man eine urnatowsfische Karte mit eingezeichneten Operationsplänen. Der Angeklagte will diesclbe von dem am 2, Scptember 1845 verstorbenen Oberst von Jerzmanowsfi erhalten haben ; die Kolorirung der Karten if aber erst im Januar oder Februar 1846 erfolgt. i : Bei seiner heutigen Vernehmung erklärt der Angeklagte : die Befchul= digung des Emil von Moszczenski müsse er mit Entrüstung zurückweifen und guf die strengste Untersuchung dieses Punktes dringen, da er hier als Offizier Handlungen begangen haben sfolle, die sich mit seiner Ehre nicht vertrügen. Emil von Moszczenski, vorgerufen, bestréitet, die betreffende Angabe gemacht zu haben, und äußert nach Verlesung der Akten: das seien niht seine Worte, cr habe niht ordentlich Deutsch verstanden. Mittheilungen über den Angeklagten feien ihm von Niemand gemacht worden. Der Angeklagte fährt fort: es fei ihm unbekannt, ob_er ein Kommankto bei Buk oder sonst wo habe erhalten sollen. Mit Mieroslawski habe er nicht konferirt. Mieros= lawsfi, vorgerufen, sagt: einige Tage nah seiner Rückkehr von Kra- fau habe er mit einer D über die Concentration bei Buk ge= sprochen. Der Augeklagte sci dies uicht gewe|eu. Man habe ihm aber in der Voruntersuchung eine der kleinen Karten mit Bialos= lorsfi’s Namen gezeigt, und da habe er gesagt: jene Person sei möglicherweise Bialosforski. Nach Verlesung der betreffenden Ak= ten sagt Mieroslawski, er habe mit dem Angeklagten nie etwas verhaudelk. Szoldrski, vorgerufen, sagt aus, thm sei nicht bekannt, daß dem Angeklagten ein Kommando zugedacht wor= den. Wenn er in der Voruntersuchung angegeben, daß er solches von Wolniewicz erfahren, so erkläre er hiermit, daß er oft Namen aus der Lust gegriffen habe. Der Angeklagte fährt fort: im Februar v. J. habe er Sokoluicki besucht. Dieser sei aber niht der Manu, mit dem er über politische Sachen sprechen werde. Sokolnickti, vor= gerufen, erklärt: er habe mit dem Angeklagten nicht über politische Dinge gesprochen. Die betreffenden Aussagen in der Voruntersuchung seien ihm von dem Jnquirenten în den Mund gelegt worden. Der Angeklagte fährt fort: um Johaunis 1845 habe er von dem Ober- sten von Jerzmanowski ein Buch gekauft für scinen Stiefsohn. Er habe dasselbe bei si liegen lassen, ohne darin zu lesen. Später habe er das Buch mit ciner kleinen darin liegenden Karte au seinen näch= sten Nachbar, den flüchtigen von Sadowsfi, gelichen und wenige Tage vor seiner Verhaftung zurückerhalten. Nun habe man die Kur= natowsfische Karte mit den Cinzeichuungen bei ihm gefunden. - Er fönne si die Sache uicht anders erklären, als daß die in dem Buche liegende Karte bei Sadowski vertauscht worden sei. Nach der Vernehmung ergreift der Staats-Anwalt das Wort,

idiger speziell die einzelnen Punkte, aus denen der Staats- Anwalt die Sehuld des Angeklagten herleitet. Besonderes Gewicht legt x E

r ê, er halte Jarochowski nicht für fähig, sih n der Revolution zu be-

um seinen Antrag zu begründen. Der Angeklagte habe seiner Ueber- zeugung nah von dem Unternehmen eine vollstäudige Wissenfchaft ge= habt und keine Auzeige gemacht. Die Anklage beruhe auf Bezüchti= gungen von Mitangeklagten. Besouders wichtig seien die Aussagen Mieroslawski's, aus denen bestimmt hervorgehe, daß Microslawski mit dem Angeklagten über revolutionaire Pläne verhandelt habe. Mieroslawski widerrufe jeßt und wolle mit cinem Unbekannten das besprochen haben, was er na seiner früheren Aussage mit Bialos= forsfi besprochen. Es sei aber nicht denkbar, daß ein Mann, wic Mieroslawski, der die ganze Sache mit so lebendigem, scharfem Geist aufgefaßt, mit einem Menschen, den er nichk gekannt, die Uebernahme eines Kommando's sollte besprochen haben. Daß der Angeklagte durch Mieroslawski Kenntuiß vou dem Vorhaben erhalten, werde auch durch" Sofkolnicki’s Angaben bestätigt. Dasselbe gehe aus Szoldrsk?s Aus=- sagen hervor. Was die Entschuldigung hinsichtlih der Karte betreffe, so bleibe der Angeklagte allen Beweis schuldig. Er trage aufdie Strafe wegen unterlassener Anzeigen i

Der Justiz-Kommissarius Lewald, Vertheidiger des Angeklagten, geht auf die Bezüchtigung Mieroslawski's über , die er deshalb für nicht beweisend erachtet, weil Mieroslawskfi überhaupt nur auf, das Ganze der Verschwörung, nicht auf die Details und namentlich nicht auf Namen Gewicht gelegt habe. Die Entschuldigung wegen der Karte trage ganz das Gepräge der Unbefangenheit. Ueberdies sei die Karte für die Kreis - Kommissarien bestimmt gewesen; daß aber sein Klient das Amt eines Kreis - Kommissarius habe übernehmen sollen, sei nirgends behauptet. Er trage auf Freisprehung seines Klienten , wenigstens auf Entbindunz desselben von der Anklage an.

Hierauf erfolgt die Vernehmung des Angeklagten Joseph von Sofkolnii.

Joscph vow Sokolnicki is seiner Angabe nah über 63 Jahre alt. Bis zum Jahre 1842 lebte ex auf seinem Gute Piglowice, zog daun nah Posen und reiste von dort im August 1844 nah Krakau, wo er ein Haus erwarb und seinen Wohnsiß aufshlug. Wenige Tage vor dem 21. Februar kam der ihm bekannt gewordene Dr. Lissowskfi mit mehreren Begleitern in das Haus des Angeklagten und hielt hier revolutionaire Besprehungen. Der Angeklagte wohnte den Bé= sprechungen bei und hörte, daß cine Revolution in allen ehemals polnischen Landestheilen ausbrechen solle. Der Angeklagte zeigte sih_ sehr thätig für die Pläne der Revolution. Am zal vor dem Aus- bruch des Aufstandes in Krakau lief er mit den Waffen in der Haud auf den Straßen umher und suchte Personen für den Aufstand zu werben. So forderte er einen Polizeibeamten Kreitler mit der Drohung, er werde ihn sons todtschießen, auf, für Polen die Waffeit zu ergreifen. Am Abend des 21, Februar bewaffnete sih Sokolnii mit einem Säbel, versah sich mit Schießbedarf, steckte 600 Gulden zu sich, kaufte einen Karabiner mit einem Dee und begab s in die Wohnung des ihm bekaunten Geistlichen Auderski, Hier ver prach er den beiden jüngeren Klerikern Plinta und Morzynel er wolle ne Waffen abtreten, weil seine Sami ihn do hi des p an dem Kampf Theil zu nehmen, i verseen Nad e ‘Das einen Brief an seine E. worin er unter : Age je chi s Schidsal hat mich zu Wichtigem bestimmtz ih s p f ne ee Oesterreicher und die Hamme nehmen. Guben F use Diesen derski wohnte noch ein dritter lerifer, Namens drisli,

orderte der Angeklagte unter Drohungen zur i Musstande auf. 9 adrinski warf einem vorübergehenden Beamten einen

e an-dem.