1847 / 254 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

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ile (so urtheilten die Zeit-' ri 4 Gee in der Ostsee wußte ibren Allürten, den König von Schhwe=- waren von ven F Verbindung mit ; blofirten nun, im nover verdräugt; die S e e edis - Pommern, alle Ofisechäfen land und gef Nündungen der Pregel, Weichsel, Ober und Prenbens ans E e eren Sts Gw Seinben g gge f, ; j in d! ! mers 1806 midt t: ede Tue Theil esonders in französische fremden H e chen Kapern zu entgehen. Aber als am 27. Häfen, um eh b Blokaden gegen Preußen aufgehoben wurden, September erho in bex Krieg mit Frankreich verwickelt, und was der war fen Scylla entgangen war, fiel in die französische Chargbdis. Ee L reußische Schiffe von den Franzosen genommen wurden, ist zwar nih Sieb nnt, sicher war es aber ebenfalls eine große Zahl, weil der frü- ere Ostseehandel mit Frankreich den heutigen noch an Bedeutung übertraf.

r hat durch das französische Schußzo -System sehr stark eeuem- men. Bald darauf erfolgten die Dekrete von Berlin und Mailand, die mit der Sperre unserer Ostseehäfen au den wichtigsten und ein- träglichsten Handel nah und von England vernichteten; und die Frie- denszeit von 1815 an sah überall, besonders in Frankrei, England und Rußland die Protectivns - und Differenzial-Zoll-Systeme entste- hen oder erneuert werden , welhe dem Aufblühen unseres Handels und unserer Schifffahrt eben so viele Hindernisse in den Weg legten.

Bedenkt man, welche Zeit es erforderte, um durch Verträge die Gleichstellung unserer Flagge mit der nationalen anderer Länder oder die auch nur erträgliche Gegenseitigkeit in den Erleichterungen des Verkehrs zu erringen , so wird man es dohch wohl mit einigem Er-

aunen anzuerkennen haben, daß sich unsere Rhederei seit 1815 bis mit 1846 von 73,648 Lasten Tragfähigkeit der Schiffe auf 113,650

vermehrte. e

Laser bit n Frieden aber war unsere Rhederei bis zum Jahre 1826 hin fortdauernd in ihrem Bestande herabgegangen, vorzüglich aus dem Grunde, weil England -damals gegen unser Getraide und Holz seine Zölle erhöhte und sie anfangs zu förmlichen Prohibitiv - Maß- regeln gegen die Getraide - Einfuhr steigerte. Dadurch vorzüglich ist unsere Rhederei selbst in den Friedenszeiten von 1815 bis 1825 von 73,648 Lasten auf 58,007 vermindert worden, denn der Ausfuhrhan= del nah dem großbritanishen Markt aus den Ostsechäfen beschäftigte und beschäftigt noch etwa zwei Drittheile bis drei Viertheile unserer ganzen Rhederei. Erst seitdem im Jahre 1826 und 1828 die be- Fannten Aenderungen und Ermäßigungen in den Getraidezöllen und in den Tarifen jenes Landes überhaupt eintraten, erst nach jener Zeit, als der Handels-Trafktat von 1824 mit den erwei= terten Bestimmungen von 1826 wenigstens den Grund=- say der Reciprozität zum Theil ins Leben rief, hob sich unsere Rhederei wieder dermaßen in der Luft des freieren preußischen Handels\ystems, daß sie sih seit 1825 bis 1846 fast verdoppeltje. Sie stieg in diesen Jahren von jenen 58,000 auf 113,650 Lasten und, der Zahl der Schiffe nah, von 576 Seeschiffen auf 913, d. h. um nahe zu 96 yCt. in 21 Jahren, |

Wenn hiernach allerdings \sih zu ergeben scheint, was auch durch

andere oben bereits beigebrahte Zahlen feststeht, daß der Verkehr zwischen Großbritanien und den Ostseehäfen das Haupt - Fundament unseres Seehandels is, so sind wir doch weit entfernt, dieses Ver- hältniß irgendwie als ein unglüliches oder gar als ein solches anzu- sehen, das man allmälig aufzulösen hätte. Großbritanien ist durch den Bezug der Waaren von uns her, wie durch das Junteresse des Absaßes seiner Produkte und Stapel - Ar= tifel auf unserem Markte, es ist dur den leihten Bezug von Ge- traide, Holz, Wolle und dur den leichten und großen Absaß von Steinkohlen, Kolonialwaaren, Eisen und Fabrikaten eben so ge- bunden, eben so abhängig, eben so frei oder unselbst- ständig uns gegenüber, wie wir es ihm gegenüber sind **), Eine Thorheit is es, zu glauben, dauernde Handels-Verbindungen zwischen zwei großen Märkten könnten sich ohue Gegenseitigkeit der Bezüge bilden oder erhalten, ein Leichtsiun aber, ein sträflicher Leicht - sinn ist es, dieses Verhältniß einer Chimäre wegen stören zu wollen, Differenzialzölle anwenden zu wollen auh gegen solche Länder, die sie niht mehr anwenden, und keine Rücksicht auf die Nachtheile zu neh- men, welhe Retorsionsmaßregeln nothwendig haben müssen. Nur ein

den, zu

*) Der-Herzog von Kent erhielt 1000 Pfd, St.z der Herzog von Cumberland 16,000 Pfd, St.z der Herzog von Glocester 19,500, der rinz von Wales 20,000, Clarence 20,000 Psd, St. ; Sussex 20,000 Pfd, St.

**) Und is es uicht ein Glück, daß wir mit diesem Lande in so großen Handels-Verbindungen stehen, anstatt etwa mit Frankreich und Rußland, wo politische Ereignisse und Verhältnisse viel leichter unsere Handels-Verbindun- gen stören können, als England gegenüber ?

Bekanntmachungen.

[843] Bekanntmachung. mit geladen, so Der mittels Sieckbriess vom 4, Juni 1846 verfolgte nicht zur Haft gebracht worden. Zugleich fordern wir zur Einlieferung der von ihm Ltideien noch nicht eingelieferten Gegenstände hiermit guf. eisse, den 30, August 1847.

d Königliches 26 elg wiesen werden.

s Datum Greifswald, den 5. August 1847. Direktor und Assessores des Stadtgerichts, )

[758] Nothwendiger Verkauf. (L. S Stadtgericht zu Berlin, den 21, Juli 1847, “Das dem Particulier Carl Ludwig Greiert gehörige hierselbst an der Ecke der Charlotten- und Be tifra e, | [560]

und zwar Charlottenstraße Nr. 99 und Besselstraße Nr. 19 belegene, im Hypothekenbuche von der Friedrichs- stadt Vol. 25, r. 1794, perieignete Grundstück, ge- ritlih abgeschäht zu 32,749 Thlr, 22 Sgr. 9 Pf,, soll _am3, rz 1848, Vormittags 11 Uhr, lihen

der Gerichtsstelle subhastirt werden. Taxe und Hy- | de aden, pothekenschein sind in der Registratur einzusehen,

er dem Tae nach unbekannte Eigenthümer Carl Ludwig Greiert resp. dessen Erben werden hier- durch öffentlich vorgeladen.

durch ge

[843b Proclama den Antrag drs Kaufmanns Friedri Angebauer werden alle diejenigen, welche an das von dem Kauf- mann Augi ierselbst mittelst vorgelegten Kon- er. an den Extrahenten verkaufte, aße hierselbst unter Nr. 47 (son aus mit deu asenftrase La-

d

erner mit dem an der Hafenstraße bele-

dsc , dem id Gn Oismühie d dem ferde-

genen Neben mit der darin Tich

: 1794

der indirekten Fracht auf großbritanishen Schiffen Bade ira Häfen , d. ê ein Verbot der Einfuhr. nihtbritischer Waaren auf großbritauischen Schiffen und ein Verbot der indirekten britischen R nah unseren Häfen ließe sihch dann rechtfertigen, wenn es zum Aeußersten kommen sollte... Gehen wir darüber hinaus zu einer allgemeinen Anwendung von Differenzialzöllen zur OEE S ung der direkten Schifffahrt, so vernichten wir die indirekte Schiff- abrt, die uns wesentlich ist, zu Gunsten eines Theils unserer Flagge, in dem ‘wir hon die meisten anderen Nationen besiegt haben; gehen wir darüher hinaus zur Begünstigung des direkten Handels mit transatlantishen Produkten, so verlieren wir unsere besten Märkte und vernichteu den indirekten Handel in eben diesen Waaren, gehen wir darüber hinaus auf dem Wege der Retorsionen, so seßen wir uns der Gefahr aus, nicht nur den Vortheil zu verlieren, den unsere Flagge sih bereits in direkter Fahrt errungen hat, sondern nament- lih wieder einen nahe gelegenen und sid eren Markt zu verlieren, der uns 60 bis 70 pCt. deter Ausfuhren abnimmt, um vielleicht einige Prozente auf direktem Wege des Bezugs von transatlantischen Län=

dern mehr als bisher zu gewinnen.

Wie nahe die Gefahr aber Großbritanien gegenüberliegt, von dort durh die einfache Anwendung schon bestehender Geseße ausge- {lossen zu werden, möge man aus der Thatsache entnehmen, daß durch einen bloßen Geheimeraths - Befehl eine Aufschlagssteuer von 20 pCt. gegen alle, solhe Güter und Schiffe angeordnet werden muß, welche von Ländetn eingebracht werden, die gegen Großbri= tanien exklusive Unterschiedszölle höher als gegen irgend ein drittes Land anwendet. *)

Es gehört die ganze Unkenntniß der Schußzöllner von unseren Handelsbeziehungen dazu, um eine \o shädlihe und verwerfliche Maß- regel, wie ein System von Differenzialzöllen oder gar eine darauf beru- hende Navigations-Akte mit einem bunten Gemisch von Ausnahme-Maß- regeln, die stets nothwendig werden, empfehlen zu können z eine Maßregel, die dann da nicht angewandt werden müßte, wo wir bereits im Vortheile mit unserer Flagge sind, da aber angewandt werden soll, wo erst Vortheile zu erringen sind; die bei den geringsten Retorsions-Maß= regeln auswärtiger Staaten uns mit einem Rückgange unserer Rhe= derei bedroht, welcher sogleich mehr als die Hälste unserer jeßt be- schäftigten Schiffe treffen kann z eine Maßregel, die auf dem Prinzip des Polizei - Schußes und der Staats=-Einmischung beruht in Dinge, welche von der Privatthätigkeit der Bürger in ihren wesentlichen Grundlagen abhängen; eine Maßregel, die blinder Haß und blinder Eifer empfehlen, die aber eine Ruthe für die Kinder werden müßte, welche sie si selber aufbinden. - E

Wir haben unter dem Schuße der Freiheit, dem einzigen, wel- her dem wahren Jndustriellen wünschenswerth erscheint, unter dem Schuße unseres nationalen Freihandels-Systems, ohne alle Schuh-= Zölle für die Rhederei, einen Aufschwung unserer Flagge und unserer Schifffahrt in einzelnen Seestädten der Ostsee erlebt, wie er seines Gleichen vergeblich sucht. Der Regierungs-Bezirk Stettin, der sich lange nicht eines so bedeutenden Handels-Umsabes rühmen kaun, als

*) Victoria 8 und 9. Cap. 90. (An Act for granting Duties of Customs) 4, August 1845. ies :

8. VI1I, Es wird verordnet, daß Jhre Majestät befugt sein soll, auf Antrag ihres Geheimen Raths und durch Geheimen Raths - Befehl von Zeit zu Zeit zu befehlen und Anweisung zu ertheilen :

a) daß eine zusägliche Steuer zu nicht mehr als ?; irgend einer beste- henden Steuer erhoben werden soll von allen oder etlichen Gütern, Waaren und Handels-Gegenständen als Erzeugnissen der Natur oder des Kunstfleißes eines Landes, welches von den Gütern, Waaren und Dee P Jhrer Majestät Besißungen andere oder höhere Abgaben erhebt, als von den gleichen Artikeln, die aus anderen Fremdländern herstammen;' desgleichen, daß eine gleiche Zusahsteuer auf alle oder etliche Güter gelegt werden darf, wenn sie in den Schiffen eines Landes eingeführt wérden, welches höhere oder andere Abgaben erhebt von Gütern, die in britishen Schiffen eingeführt werden, als von solchen Gütern, die in nationalen Schiffen jenes Landes eingehen, oder welches (Land-) höhere Tonnen-, Hafen- oder andere Abgaben von britischen, als von nationalen Schiffen erhebt, oder welches nicht den Handel und die Schifffahrt dieses Königreichs auf den Fuß der begünstigtsten Nation in seine Häfen stellt, und daß entweder die Einfuhr irgend eines Manufaktur-Aitikels verboten wer- den kann, wenn- er aus einem Lande herstammt, welches die Ausfuhr des Rohstofss, aus dem das Fabrikat ganz oder theilweise hergestellt i, nach den britischen Besibungen verbietet, oder daß eine Zusay- steuer, wie vorhergesagt, nicht über ein Fünftheil, auf dergleichen Fa- brifate gelegt wird, mit der Maßgabe, daß diese Zusaßsteuer auch dann eintreten kann, wenn das rohe Material bei seiner Ausfuhr aus besagtem Lande nah Jhro Majestät Besißungen einer Ausgangssteuer unterworfen wird,

und alle Steuern, welche kraft eites solchen Befehls auferlegt werden, sollen

stall, so wie sonstigem Zubehör, dingliche Ansprüche und Forderungen irgend einer Art zu machen haben, hitr- L e in einent der auf

den 27sten d. Mts. C Len R N i i R , kft. Mts., jedesma orgens 10 Uhr, Provianimeister Heinrich Friedrich Schulze is noch aldeniei Liquidations + Termine vor dem Stadtgeritht hierselb speziell anzumelden und zu verisiziren, widti- ile sie damit durch das in termino den 8. Ofo- er d. Js., gleichfalls Morgens 10 Uhr, zu publizirerde Práflusiv - Erkenutniß werden ausgeschlossen und abj

ch

Ediktal-Ladung.

6 Wochen rech

gebliebenen betreffend, sub poena blicati gewärtigen, sodaun aber E pudlicati G den 30, Dezember 1847 1

eicher u Treffung eines Vergleichs anderweit t r. 8. br, 4 20 Sgr. i d d Thi K i N Was diese Schrist ven allen bisherigen über

en 29, Dezember 18 der Publication eines Präflusivs-Bescheids, die us

urch gehörig instruirte

so angesehen sein, als wenn sie durch gegenwärtige Akte auferlegt wären,

Allgemeiner Auzeig

Gerichtsstelle zu erscheinen, der Gütepflegung unter der

Verwarnung, daß die, welche nicht erscheinen oder sich

nicht bestimmt erklären, ob sie dem Vergleiche beitreten

wollen oder nicht, für Cinwilligende werden angesehen

werden, beizuwohnen; im Fall aber, daß ein Vergleich

in diesem Termine nicht zu Stande kommen sollte, den 8, Januar 1848

des Akteunschlusses und

publicati gémig zu sein. Auswärtige ha

tiger Ladungen bei 5 Thlr. Stra

Dr. Teßmann. fentlichen Kenntniß gebracht.

zu den

29, D

Holstein

ogen,

evollmächtigte vor uns gz

den 26. Februar 1848_ e- | der Publication eines Locations-Erkenntnisies sub poena

llmächtigte zu Annahme künf- en rh i fe anher zu bestellen

und wird sölches zu Jedermanns Nachachtung zur öf- Lengenfeld - im Königl. sächsishen Voigilaude, den

5 i 1847. j; Der Färber und Materialwaaren - Händler I B A Förstershe Gerichte daselbst. Carl Richter allhier hat uns seine Jusolvenz angezeis, und wir haben hierauf zu dessen Vermögen den Kol- kurdprozeß eröffnet, Es werden deshalb seine sämm- efannten und unbekannten Gläubiger hiernit

j den 11. November 1847

an p esiger geordneten Gerichtsstelle in Person odxr t órig legitimirte Bevollmächtigte zu erscheinet, ihre Forderungen bei Strafe des Ausschlusses von dies onkursmasse und bei Verlust der Wiedereinsegung f den vorigen Stand gehörig liquidiren und zu bescheinb

gen, hierüber mit dem Curator litis et bonorum, U nah Befinden unter sich der Priorität halber, binn | [841] tlich zu verfahren, zu drsließen und |

Kun ze, Ger, - Dir,

Citerarische Anzeigen.

Jn allen Buchhandlungen, in Berliu bei

Alexander Dunker, Königl, vofbuhhänd- ven vot

ranzösishe Str. 21, is zu haben: A ie irrige und die wahre Stellung

der Könige von Dänemark Herzogthümern Schleswig und

seit der Erbgerechtigkeits-Akte von 1661. und dem Königdgeseb vou 1 _Dog

der Handelsstaat Bremen; Stettin, dessen Umsaß von “dem Hamburgs vielleicht um das fünf= bis sehsfahe übertroffen wird, hatte {hon im Jahre 1846 (Ende) 316 Seeschiffe mit 36,044 Lasten Tragfähigkeit, das heißt 91 Schiffe mehr als Bremen, und kam diesem in der Lastenzahl- (38,710) fast gleich, während es 88 Schisse mehr als Hamburg hatte, und dieses in. der Lastenzahl seiner Schiffe übertrifft *), Stettin allein hat über das Doppelte mehr an Seeschiffen und Lasten= zahl, als ganz “egi Hg mit seinem prächtigen Hafen von Antwer= pen, Stettin allein hat mehr Tragfähigkeit seiner Schiffe, als Lübeck, Altona, Blankenese, alle holsteinishen Pläße nebst Kiel, alle hannoverschen Elbhäfen, alle hanuovershen Weserhäfen, alle olden- burgischen Pläße zusammen genommen. Der Regierungs-Bezirk Stralsund mit 314 Schiffen von 27,915 Lasten hat mehr Sceschiffe, als Bremen oder Hamburg, mehr als Belgien, fast das Doppelte mehr an Lasten als ganz Belgien und das Dreifache mehr als Lü- heck, um das Siebenfache mehr als Altona an Lasten. Der Regie- rungs-Bezirk Königsberg mit 132 Schiffen von 23,345 Lasten erreicht fast Hamburg in der Lastenzahl, obwohl Hamburg, was den Umsaß seines Handels betrifft, der dritte Hafen der Welt is, Ueberhaupt möchte man, wenn man die Anzahl der Seeschiffe auch in kleinen Städten Pommerns bedenkt (wie iîn Ueckermünde über 30, in Barth über 58), eher auf die Vermuthung kommen, daß vielleicht unser wohlfeile und gute Schiffsbau etwas zu stark die Sprculation in der Rhederei anrege, und daß es daher komme, daß bisweilen in \hlechteren Handelsjahren auch eine ziemliche Anzahl Schiffe verkgust werden muß, was denn natürlich ein Schwanken in der Zahl der be- schäftigten Schiffe hervorbringt. Es fehlen bisweilen die Fracht= Gelegenheiten. So viel ist aber ganz sicher , daß unsere Rhederei den Vergleich mit feiner in der Welt zu \heuen hat, wenn man in Anschlag bringt, daß unsere Ostseelüsten nur wenige gute Häfen von Natur darbieten, daß der Sundzoll existirt, daß wir an einem Binnenmeere gelegen sind, daß wir nur einen geringen transatlantischen Handel haben kön nen und daß namentlich durch den Bau der Eisenbahnen, wie durch die hohen Schuyzölle (z. B. gegen ausländisches Eisen), sehr be- deutende Kapitalien in andere Judustriezweige abgeleitet worden sind, während man der Schifffahrt noch eines der wichtigsten Ma- terialien (Eisen nämlich) vertheuerte, wovon sie früher über 40 pCt, aller Einfuhren des Zoll-Vereins in die Ostsee-Häfen einbrachte, ®)

Eisenbahnen und Dampfschifffahrt.

Karlsruhe, 2. Sept. (Karlsr. Ztg.) Die Verhandlun- en mit Basel wegen der Fortseßung der Badischen Eisenbahn nach Basel und wegen des dortigen Auschlusses der Waldshut -= Züricher Bahn verzögern sich. Juzwischen wurde an unserer Landesbahn im mer nur bis Efringen gearbeitet. Dies hat zur Folge, daß die lebte

Strecke von Efringen bis an die {weizer Gränze, die auh mehrere

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chwierige und Zeit fordernde Uebergangsbauten erhält, gar zu lange t oubaibet e fann, so daß am Ende noch nôthig werden fönnte, die Bahn bis Efringen, wenn sie hergestellt sein wird, vor- läufig wieder allein in Betrieb zu nehmen, also in Efringen wieder einen (s{chwer anzubringenden ) provisorischen Bahnhof zu bauen und den Weg von Efringen aus für die „Yuh- xen nah Basel entsprehend herzustellen, Um diesem Nach= theile zu begegnen und damit das auf die _Strecke von Sliengen bis Efringen verwendete große Kapital nicht etvoa au nach Volleudung dieser Strecke- noch lange unbenubt im Bode : liegen bleibe, hat nun die Großherzogliche Regierung angeordnet, es solle die Bahn von Efringen nach Weil unverzüglich und mit möglichster Beschleunigung der Arbeiten fortgeseßt und der Bahnhof bei Weil in der Art angelegt werden, daß man von dort aus (je nach der mit Basel zu erzielenden Uebereinkunft) auf leichte Weise uach Basel, aber, wo nöthig, auch mit Umgehung des basler Gebiets mittelst eines Tunnels durch die Bergeckde bei Weil nah Lörrach fommen

fönne.

*) Vergl. das Differenzialzoll - System Hamburg 1847 Tab.. VI1. S, 91 mit un Aron offaillen eridisiben Rhederei- und Schifffahrtslisten, _

Es war der Bestand der hanseatischen Nhederei 1846 in Bremen 225 Schiffe mit 38,710 Lasten a 4000 Pfd.z in- Hamburg 228 Schiffe mit 29,2725 Lasten, Lübeck 69 Schiffe mit 7125 Lasten. Es war aber dre ans der hol- steinschen , hannoverschen und oldenburgischen Elb- und Weserpläge Ende 1846 im Ganzen 28,149 Lastenz der der belgischen Nhederei 12,616 Lasten,

**) Wir verweisen zu weiterer Erläuterung des hier Gesagten auf die auch bereits in diesen Blättern gegebenen tabellarischen Zusammenstellungen über den Bestand der zu verschiedenen Zeiten zur preußischen Rhederci ge- hörigen nnd respektive nen erbauten Seeschiffe, wie namentlich All g, Preuß, 3t g, 1845, Nr, 135,

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die schleswig - holsteinishe Successions-Frage unterschei- det, ist, daß darin das dänische Königsgeseyh hin- sichtlich der darin eingeführten weiblichen Erbfolge als die Grund-Ursache der irrigen Stellung der Könige von Dänemark zu den Herzogthümern nachgewiesen ijt und diese irrige Stellung und Auffassung ihrem ganzen Verhalten seit 1665 bis zum offenen Briese von 1846 zur Basis gedient hat, so, daß ohne ein gänzliches Ver- lassen dieser Stellung und Annahme der währen diese Angelegenheit nicht beigelegt werden kaun, Marburg, im September 1847. Elwert’s Universitäts-Buchhaudlung,.

Literarische Anzeige der Besserschen Buhha dlung [842] (W. Heryh), 44 Behrenstr. ;

Im Verlage von Rud, Besser in Hamburg ist erschienen ;

Dr. Martin Luther,

der deutsche Reformalor.

bildlihen Darstellungen geschichtlichen Umrissen Gustav König. Heinrich Gelzer. 4ste Lief., enthaltend 15 Bilder nebst Erklärunyen und Prof. Gelzer's Vorwort und Einleitung. Preis 1 Thlr. 20 Sgr. L Ausg. auf chines. Papier 2 Thlr. 10 Sgr.

Ss s Bilder werden 48 Darstellungen -in gr. 4. umfassen.

Gelzer's geschichtliche Umrisse geben ungefähr 20 bis 25 Bogen in gr. 4. j:

Der Preis des ganzen Werkes wird 5 Thl-. in der Ausgabe auf weißem Papier 7 Thlr. in der Aus- gabe auf chinesishem R und 10 Thlr, für Bil- der-Abdrüee in Folio fein,

Das Abonuement beirägl: 4 Rthlr. -

Allgemeine

9 Mtghe; füt } Zahr: P P : die Erpedilion der 8 Kthlr. - 1 Iahr. Zeilung: in allen Theilen der Monarchie Behren-Straße Ür. 67. ohne E E : , Js se reg Bediige für den i cinzeln i L SE ogen mit 25 Sgr. berechuct. ® Lis Anjeigers 2 Br I

Alle Pos - Austallen des In- auf dieses Blatt an dür orr Allg. Preuß.

M 254.

Bestellungen auf das nächste Quartal der Allgemeinen Preußischen Zeitung bitten wir gefälligst rechtzeitig

Berlin, Montag den Zie September

Anu die Leser.

1847.

so bewirken zu wollen, daß wir dic Stärke der Auflage

gleih zu Anfange desselben danach bemessen können. Denn später cintretende Abonnenten würden auf vollständige Nachlicferung der dann bercits ershiencnen Nummern nicht immer mit

Bestimmtheit rehnen dürfen.

Der vierteljährliche Pränumerations : Preis bcträgt 2 Rthlr. Preuß. Cour. für das Julaud. Bestellungen für Berlin werden in der Expedition (Behrenstraße Nr. 57) gemacht; jeder innerhalb der Ringmauer der Stadt wohnende Abonnent crhält das Blatt durch die Stadtpost, schon den Abend vor dem angegcbenen Datum, frei

ins Haus gesandt. berechnet.

Inhalt.

Amtlicher Theil.

JFuland. ProvtnzSclesien, Plan einer jüdischen Akerbau-Kolonie. Fürst Heinrich von Reuß, Rhein-Provinz. Erkrankung des Staats- Ministers von Rochow. Der Hospital-Verein zu Boun,

Deutsche Bundesstaaten. Königreich Bavern. Stand des Weinstoks und der Feldfrüchte in der Pfalz, Königreich Hanno- ver, Manufakturisten-Verein. Königreich Württemberg. Stutt- gart, Hefnachrichten, Wegfall der Herbstübungen, Personal-Ver- änderungen in der Armce. Unterbleiben des Volksfestes in Kanstatt zum Geburtstage des Königs. Großherzogthum Hessen und bei Nh ein. Ankunft des Großherzogs von Oldenburg in Darmstadt, Herzogthum Sachseu-Koburg-Gotha. Die Oeffentlichkeit der Stadtverordneten-Versammlungen genchmigt, Herzogthum Braun- \chweig. Die Wahlen der Stadtverordneten und Landtags-Deputirten, Acrndtesest, Herzogthum Holstein. Waldbrände, Fürstenthum Hohenzollern-Hechingen, Schreiben des regierenden Fürsten an scine Unterthanen aus Anlaß des Ablebens seiner Gemahlin. Fürsten- thum Hohenuzollern-Sigmaringen, Aufhebung der Nothstands- Verordnungen.

Desterreichische Monarchie. Wien. Ankunft des russischen Bot- schafters und Reise des Kaisers Nikolaus, Mailand. Ankupnst des Erzherzogs Vice-Königs.

Frankreich. Paris. Herzog von Aumale. Marschall Soult, Die Anleihen der Regierung und der Stadt Paris. Baarvorrath der Bank von Frankreich, Vermischtes, Schreiben aus Paris. (Die Höllenschachtelnz bedenkliche Aufregung unter den Massen.)

Großbritanien und Jrlanud. London. Prinz Waldemar vou Preu- ßen, Danfkfest für die gute Aerndte. Die Times und Herr Ey- nard, Angebliche Note Lord Palmerston's au Oesterreich in Betreff Italiens, Günstigere LRARE des Geldmarkts. Vermischtes,

Belgien. Brüssel. Wahl, Der Mord im Evenepoelschen Hause,

Des S und Norwegen. Christiania. Abreise der Königlichen

Familie. |

Schweiz. Kanton Tessin. Mißstimmung über die militairischen PEUNgen: Munitions - Sendung. Oesterreichische Verstärkungen in Como,

Spanien. Schreiben aus Madrid, (Amnestic-Dekretz General Nar- vaczz Vermischtes.)

Gerichts-Verhandlungen wegen der polnischen Verschwörung.

Haudels- und Börsen-Nachrichten.

Elfte Versammlung deutscher Land- und Forstwirthe, Der Blasius-Dom zu Braunschweig.

* * Amtlicher Theil.

Der Justiz = Kommissarius Wiener in Hoyerswerda is zugleich zum Notar in dem Departement des Ober - Landesgerichts zu Frauk= furt a. d. O.;

Der bisherige Ober-Landesgerichts-Assessor Sturm zu Lands= berg a. d. W. zum Justiz - Kommissarius sür die Untergerichte des Kreises Greiffenhagen, mit der Befugniß, die Praxis auch bei den Untergerichten im randowschen Kreise, jedoh mit Ausschluß des Land= und Stadtgerichts zu Stettin, auszuüben, so. wie zum Notar in dem Departement des Ober=-Landesgerichts zu Stettin, mit Anweisung sei= nes Wohnsißes in Greiffenhagen, ernannt, und

Der bisherige Land=-= und Stadtgerichts - Assessor Kubale zu Lyck zum Justiz - Kommissarius bei dem dortigen Laud=- und Stadt- gericht, mit Anweisung seines Wohnsißes daselbst, und zugleich zum Notarius im Departement des Ober - Landesgerichts zu Justerburg bestellt worden. :

Elfte Versammlung deutscher Land- und Forstwirthe.

Kiel, 9. Sept. Heute haben keine Sizungen der land - und forst- wirthschaftli{hen Versammlung, deren Mitgliederzahl bis gestern Abend auf 2400 gestiegen, stattgefunden z die aus der Fremde hier cingetroffenen Mit- glieder haben für heute die Stadt verlassen, um die in land- und forst- wirthschaftlicher Beziehung besonders sehenswerthen Distrikte unserer Her- zogthümer in näheren Augenschein zu nehmen. Scchszehn verschiedene Ex- kursionen sind in dieser Veranlassung vom Vorstande der Versammlung ver- anstaltet, von denen vier sogleih von Kiel aus zu Wagen, sieben mit Be- nußung verschiedener Dampfschiffe und fünf aut der Cisenbahn und dann weiter von den Landungs- und Anhaltspunkten aus wieder auf Wagen unternommen werden, Die entferntesten Exkursionen sind die nah den Gra- vensteinischen Gütern, welche der Herzog vou Augustenbur selbs leitet, und dann nach der Wilstermarsch, Heiligenstedten und Breitenburg, Der Plan zu diescn Exkursionen ist E von dem Herrn W. Hirschfeld auf Groß- Nordsee entworsen. Es hatte derselbe den Mitgliedern der zehnten land- und forstwirthschastlihen Versammlung zu Graß das Versprechen gegeben, für die von Kiel aus in diesem Jahre vorzunehmenden Erkursioncu einen ausführlichen Wegweiser abzufassen und denselben den Mitgliedern der dies- jährigen Versammlung zuzustellen. Um diesem Versprechen nachzukommcn, entwarf der Genannte jenen Plan und bereiste nah demselben im Früh-

jahre und Sommer die Herzogthümer ín eigener Person. Aus den Ergeb- F

nisscn dieser Neisen ward der Hirschfeldsche Weawci

der mit unter den diesjährigen Festgaben id. brsavee Die E nen Ausflüge sind nach diesem Plane heute aus eführt worden, und im gegenwärtigen Augenblicke- (11 Uhr Abends sind - bereits von den lürzeren Exkursionen die fremden Theiluchmer der Versammlung hier- her zurückgekehrt. Ueber den Ausfall dieser Aus flüge 8 Stimme vernehmen. Ueberall in Städten, Flecken und auf den zahlreichen Gütern, die sie in allen

uswártige, des Ju- oder Auslandes, bewirken ihre Bestellungen bei den resp. Poft - Aemtern.

Dem Apotheker De, A\choff zu Bielefeld ‘ist unter dem 40, September 1847 ein Patent auf eine Stempesmasse zum Bezcichnen der Leinwand, inu= soweit dieselbe als neu und eigenthümlich erkannt worden ist, und ohue Jemand in der Auwendung bckaunter Bestand- theile zu behindern, auf fünf Jahre, von jenem Tage an gerechuct, und für den Umfang des preußishen Staats ertheilt worden.

Dem Bergwerks - Expektauten Ni ÿ\ch zu Staßfurth is unter dem 10, September 1847 ein Patent auf eine durch Zeichnung und Beschreibung nachgewiesene Construction eines Abfallstückes bei dem Erdbohrer, mit gleichzeitigem selbstständigen Umseßer des Bohrers beim Seilbohren, - auf sehs Jahre, von jenem Tage an gerechnet, und für den Umfang des preußischen Staats ertheilt worden,

Abgereist: Se. Excellenz der General der Jufanterie, Ge-= neral-Juspecteur der Festungen und Chef der Jugenieure und Pio- niere, vou Aster, nah der Provinz Pommern.

Se. Excellenz der Wirkliche Geheime Rath von Massow, nah Schlesien.

Uichtamtlicher Theil. In land. : Provinz Schlesien.

s]titut, welches bereits niht nur von ganz Frankreih, sondern auch von dem gebildeten Publikum aller Länder als eines der trefflihsten ist anerkannt worden, und dessen Erziehungs= System in seinen Resultaten an. das Wunderbare gränzt. Er hat nun die Jdce gefaßt, diese Erziehungs - Methode auf die Kin- der armer Israeliten anzuwenden, um ihnen von frühester Jugend an Geschmack einzuflößen an dem Landban, an Handwerken, überhaupt an einem harten Leben, welches die größte Anstrengung aller physi- {hen Kräfte erfordert, indem er der Ansicht ist, daß nur auf dleirin Wege, indem eine möglichst große Auzahl von Juden sich dem Aer- bau und denjenigen Handwerken widmen, welche Anstrengung erfor= dern, das wahre, weil inneres Heil für die mösaishen Glaubensge- nossen erreichbar sei.

Am 6. September, Abends 9 Uhr, traf Se. Durchlaucht der Fürst Heinrih von Reuß nebst Gemahlin, von Jenkendorf bei Görlih kommend, auf dem Schloß Neuhof bei Schmiedeberg ein, woselbst Hochdieselben einige Zeit verweilen werden.

__ Yhein-Provinz. Aus Aáchen vom 8. September meldet die dortige Zeitung: „Wir haben lebthin der gefährlichen Erkran- kung des hier si aufhaltenden Geheimen Staats-Ministers, Herrn von Rochow, erwähnt z lcider können wir der Theilnahme seiner vie= wigs besucht haben, sind unsere lieben Gäste, wie sie selber behaupten, aufs freundlichste aufgenommen, aufs fröhlichste begrüßt worden ; überall, fast auf allen Touren, fanden sie Veranstaltungen zu feierlihem oder festlichem Empfang. Vermögen auch nicht unsere Lande, wie die Gegenden von Gray es vermögen, dem Fremden den imposanten Anblick von Alpen und Glet- chern zu bieten, so haben doh auch wir in unseren Herzogthümern, und na- mentlich in mehreren der aufden Exkursionen besuchten Distrikten, lieblihe Thäler und Höhen, anmuthige Wälder und Scen, so haben doch wir das Meer, das gewal- tige, und inder Nähe der Küsten über die Sec hinaus und über Land hinweg groß- artige und fesselnde Fernsichten. Unsere Güter und unsere Marschen mit ihren cigenthümlichen Boden- und Kultur - Verhältnissen mußten das beson- dere Jnteresse unserer Gäste erwecken, der fröhlich - gastlihe Sinn unserer Landbewohner hat bei den sie Besuchenden cinen fröhlichen Wiederhall ge- funden, und wir hörten Keinen, der nicht in vollem Maße befriedigt hierher zurückgekehrt wäre, Das Wetter war leider am Morgen etwas trübe und windig, am Nachmittage aber klärte es sih auf und wurde ruhig, und auf der Nüreise zur See haben unsere Fremden die Uebel wenig verspürt, die bei etwas stürmischer Witterung die ungewohnte Bewegung des Meeres o leicht erregt.

Der Blasius-Dom zu Braunschweig. Braunschweig, 1. Sept. (D, Z.) Eine interessante Entdeckung

ist fürzlih in dem von Heinrich dem Löwen gegründeten hiesigen Blasius- Dom gemacht. Fpesselben noch zu Lebzeiten seines Stifters erbauet sind; sie sind in rein by- ata lien Geschmack, und uur die Seitenschisfe zeigen einen jüngeren e ( [F Baustyl. r Do nur ¡2e [#4845 unter dem Kalk, mit welchem die Mauern überseßt waren, eine Reihe j ern, überall heilen Holsteins ‘und Schles- [gehören schien, Unsere Regierung hat sodann mit großer Liberalität die zur Her-

Es is unzweifelhaft, daß das Mittelschiff und der Chor

Bei einer Reparatur des Chors wurde nun bereits im Jahre

von Fresken entdeckt, deren Entstehung in die Zeiten des ersten Baues zu

Ema Le —E E E

(Bresl. Ztg.) Ein Plan cigen- thümlicher Art zur Versittlihung der. ärmeren jüdischen Kinder durch Erziehung derselben zu Landbebauern und Professionisten in ciner \o= genannten „Colonie agricole“ liegt dem Ober-Vorsteher-Kollegiun zu Breslau vor. Einer unserer Mitbürger nämlich hat im vorigen Jahre eine Reise nah Frankreih unternommen. Dort hat er zu Mettray bei Tours a. d. Loire die berühmte Colonie agricole be- sucht, welche die Herren de Mey und de la Brétigunière im Jahre 1839 unter den größten Opfern daselbst begründet haben; ein Ju-

Bei cinzelnen Nummern des Blattes wird der Bogen mit 25 Sgr.

len Freunde keine befriedigende Kunde geben. Der Zustand des gechrten Kranken i höchst bedenklih und scheint, troß der größten Pflege und der sorgsamen Behandlung unserer vorzüglichsten Aerzte, wenig Hoffnung zur Herstellung dieses hochstchenden Staatsmannes zu gewähren. ““

Der Vorstand des Hospital-Vereins zu Bonn, welcher aus blo= ßen Mitteln der Privat-Wohlthätigkeit den Bau eines für etwa 160 Betten berechneten großen Hospitals unternommen hat, worin arme Kranke. jedes Glaubens von barmherzigen Schwestern gepflegt werden sollen, hat in diesen Tagen die Resultate seiner bisherigen Wirksam- keit veröffentlicht. Während des lebten Jahres ist aus den dazu ein=- gerichteten wöchentlichen Kollekten, wozu auch mit vier und sechs Pfennigen beigesteuert wird, eingegangen 3099 Rthlr. 12 Sgr. 7 Pf. aus den gezeichneten Jahres-Beiträgen 2873 Rthlr. 11 Sgr. 6 Pf. ; an außerordentlichen Gaben 3349 Rthlr. 7 Sgr. 6 Pf. : zusammen 9322 Rthlr. 1 Sgr. 7 Pf. Seit seiuem Bestehen hat der Verein 16,267 Rthlr. 18’ Sgr. 5 Pf. zusammengebracht, ohne die vielen unentgeltlichen Natural = Lieserungen und Dienste. Vom 22. Juni 1846, wo der Grundstein gelegt wurde, bis jeßt, sind von dem ge=- sammten Rohbau vier Fünstheil uud in der ersten Hälfte selbst schon ein Theil der inneren Einrichtungen vollendet worden, so daß Aus= sicht vorhanden is, shon im Herbste des nächsten Jahres einen Theil der Anstalt eröffnen zu können. :

Deutsche Bundesstaaten.

Königreib Bayern. Man schreibt aus der Pfalz: „Der Obst- und Traubensegen is fast übergroß. Den Obstertrag eines einzigen Ortes hat man auf 52,000 Simri geschäßt, und da die besten Aepfelsorten billiger sind als Kartoffeln und der Obstwein mit dem Traubenwein nicht konkurriren kann, so wird man mit Acpfeln die Schweine mästen. Die Reben mußten hier und da gestüßt werden. Die Reife der Trauben ist {hon bedeutend vorgeschritten, doch be= fürhtct man Fäule, wenn nicht anhaltend trockene Witterung eintritt. Die Weiupreise sind indessen schr bedeutend gefallen, bei ordinairen Sorten über 100 pCt. Viele verkaufen ihre alten Vorräthe nur, um leere Gefäße für den neuen zu bekommen. Daß hieran Mangel is, beweist die Jagd nah Faßdauben, sogar bis ins Französische hinein. Obwohl die Aerndte sehr reich ausgefallen ist, so steigen doch schon wieder die Fruht- und Brodpreise, weil man in Beziehung auf die Kartoffeln uicht ohne Besorguiß ist. So freudiggrün und gesund das Kraut derselben bis vor kurzem auch aussah, so zeigt sich doch in den Thälern des Westrichs jeßt wieder die Krankheit, und mitunter an Orten, die voriges Jahr von ihr fast gänzlich verschont blieben. Es scheint wohl, daß sie niht, wie man gehofft hatte, plößlich verschwinden, sondern, wie jede andere Epide= mie, ihre Stadien des Wachsthums, der Höhe und der Abnahme durchlaufen wird. Ju welchem sie sich gegenwärtig befiuder, könnte erst durch eine genaue statistishe Angabe über die Jutensität und Ex= tensität ihrer Verbreitung ermittelt werden. Die Sache is in mehr als einer Beziehung allzu wichtig, als daß nicht amtliche Erhebungen darüber wünschenswerth wären. Was den Hopfen und namentlich auch den Taba betri, der ein namhaftes Kapital bei uns reprä= sentirt, so sind beide ausnehmend wohl gerathen.“

Königreich Hannover. (Mgdb. Ztg.) Am 19. Sep= tember wird sih in Göttingen ein Maunufakturisten-Verein versammeln, welcher sih aus Fabrikbesißern, Fabrikanten, Tuch- und Raschmachern, Leinwand - und Baumwollen - Weberei - Jnhabern in der Provinz Göttingen und Grubenhagenu zum Zweck der Beschäftigung der ar= beitenden Klasse, und zwar zunächst durch Bearbeitung der in der Landwirthschaft gewonnenen Webereistoffe, gebildet hat. Unter den zur Verhandlung kommenden Gegenständen wird äuch die Errichtung

stellung derselben nöthigen Summen bewilligt, und neben dem Gallerie-Juspek- tor Brandes ist der Maler Neumann mit diesem Werke beschäftigt. Erst in den leßten Wochen ergaben indeß die Nachforshungen unserer Alterthumskenner, daß die Fresken des Chors, die sich wie gewöhnlich auf die Heiligen, denen die

Kirche geweiht ist, beziehen, die Geschichten von drei Heiligen , des Johan-

nes, Blasius und Thomas, darstellen, während dic Kirche in den Chroniken nur immer nach den beiden ersten genannt wird. Auch blieb es noch im

Dunkeln , welcher St, Thomas gemeint sei. Jet is es indessen keinem Zweifel mehr unterworfen, daß dabei an Thomas

Ï t eckdet zu denken is, der bekanntlich auf ein unbedachtes Wort Heinrich's 11, von England von eini- gen Hofleuten desselben am Altar seiner erzbischöflichen Kirche zu Canter- bury erschlagen wurde und zu- dessen Grabe dann der König eine Buß- Wallfahrt unternahm. Zu Vollendung der Sühne, wie es scheint, widmete Heinrichs 11, Eidam, Heinrich der Löwe, den von ihm gestifteten Dom auch diesem neuen Heiligen. Der Beweis, daß si die Bilder in der Kirche auf diesen beziehen, stüßt sih auf cine Nachricht des Chronicon rhythmie. (b. Leibo. ser. rer. Brunsv.), wo es heißt: „Jn der Borch to Brunswich dat he (Heinr. d. L.) leit werken so herrlich Ane Kost mit groten Listen Sancte Johanne Baptisten Und deme guden sanct Blasio Unde von Kantelberg (Canterbury) dorto Sancte Thomassen to eren.“ Daß mit dem leyteren Namen - aber nur Thomas Beet gemeint sci, ergiebt sich ‘u. A. aus den probatis Sanctorum historiis T. V. (Col. Agr. 15759): Vita S. Thomae Archiep. Cantuariensis. Endlich passen auch ‘die bildlichen Darstellungen unserer Fresken, von denen freilih nur zwei vollständig er- halten sind, wie die noch völlig lesbaren Jnschriften über denselben, nur auf homas Becket, Die lehteren zeigen die Worte; §. Thomas praesul regi contrarius exsul stirpis suae . .. Alles déutet darauf hin, daf die Gemälde aus der Zeit Heinrich's" des Löwen selbst oder doch aus dem

Anfange des 13ten Jahrhünderts herrühren,

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