1847 / 256 p. 3 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

Landre assene Anzeige eine Strafe sebe, so wehe | drla 009 E Gef des vorige, Idar Ti: gpusom qu Vert nug ei E 2 ‘lassene Anzeige solcher Thatsachen, welche ns g O a E mittelbaren hochverrätherischen Unternehmens el

Mater SAS V etrachten. Dergleichen konkrete Thatsachen en B a E Ds Le nit gekannt. Was den zweiten heil, die thä- ra er I betreffe, so habe Mieroslawski seine Angaben wi-

Die Neise habe der Angeklagte mit aller Offenheit unter- und habe erweislih in. Brom es Geschäfte zu ordnen ge-

e trage deshalb auf die Freisprechung desselben an. s J traf wird zur Vernehmung “e 239 Abi is

zkowsfi geschritten. erselbe i |

Zubers 2A treide Velen gebürtig, Er nahm am Revolutions-

friege Theil, ging dann nah Frankreih und trat hier in die demo-

uli 1844 verließ er Frankreih und kam E ST: vid F sh lange g bei dem Weinhändler Koszkowski auf, der ihm angeblich die Offerte mate, als Compagnon

ïn das Weingeschäft einzutreten, so wie ihn angebli als Reisenden

für das Geschäft umhersandte. Jm Sommer 1845 fam der Ange-

Flagte auch nah Tor owa-Gorka zu dem Mitangeklagten Wladislaus

von Kosinski, einem Mitleiter der ganzen Verschwörung. Im Kosz-

Fowsfishen Hause nahm der Angeklagte an geheimen Besprechungen

Theil, welche die Mitvershworenen, Gebrüder Lipinski, Eßmann,

Slupecki, Neymann, Zienkiewicz, Konkiewicz und Chamski, dort abhielten.

Jm November 1845 wurde Zadora's Anwesenheit in Posen dem dortigen

Polizei - Präsidenten bekannt. Von der posener Polizei wurde der-

selbe nach Berlin verwiesen, wo er den Befehl crhielt, sofort die

preußishen Staaten zu verlassen. Anstatt diesem Befehle Folge zu

leisten, kehrte der Angeklagte nah dem Großherzogthum Posen zu=

rück, begab sich zu dem Gutsbesißer von Buckowiecki zu Grunzig im

Kreise Meseriß und von hier am 22, Februar nah Landsberg a, W.,

wo er verhaftet wurde.

Bei seiner Vernehmung erklärt der Angeklagte: mit den oben- genannten Eßmann, Zienkiewicz, Neymann u. î w. habe er nicht verkehrt und namentlich auch dem Neymann keine Mittheilungen über den Aufstand gemacht. Neymann, vorgerufen, sagt aus: er kenne den Angeklagten nicht, habe denselben nie geschen und mit ihm nie über die Sache des Aufstandes gesprohèn. Der von ihm in der Vor- Untersuhung genannte Philipp Zador sei der Angeklagte nicht. Der Angeklagte fährt fort: er sei 1844 nah Preußen gekoinmen, um die Erlaubniß zu seiner Niederlassung im diesseitigen Lande auszuwirken. 41845 aus Posen und daun aus Berlin verwiesen, sei ex nah der Gränze des Großherzogthums zurückgekehrt, um sich von seinen Ver- wandten Geld zur Reise nach Frankreich zu verschaffen. Was den polnisch - demokratischen Verein betreffe, so sei er demselben 1832 durch Unterschrift - der Statuten in Frankreich beige- treten. Ende 1836 sei er stillschweigend dadurch ausgeschieden, daß er den Sißungen seiner Section niht mehr beigewohnt und sich um die Angelegenheiten des Vereins niht mehr bekümmert habe. Auf Vorlage eines Verzeichnisses der Vereins-Mitglieder vom Jahre 1842, wo unter Nr. 462 der Name Philipp Laczkowski- Blancy steht, @ußert der Angeklagte: dies sei nicht sein Name, fson- dern der eines Neffen, welcher bei ihm in Blancy gewohnt habe. Es folgt die Vernehmung des Handlungsdieners Nowiki, welcher erklärt, daß er während seiner Lehrzeit bei dem Weinhändler Koszkowski in Posen den Angeklagten unter den dort verkehrenden Güsten bemerkt habe.

Hierauf rechtfertigt der Assessor von Bertrab, als Stellvertreter des Staats =- Anwalts, die Anklage. Derselbe führt aus, daß der Angeklagte sich {hon durch den Beitritt zu dem demokratischen Verein des Verbrechens wegen Hochverrath schuldig gemacht habe und trägt auf dessen Bestrafung an. Der Assessor Meyer, als Vertheidiger des Angeklagten, macht geltend, wie sein Klient als Ausländer einer ausländischen Verbindung angehört habe und des Hochverraths, zu dessen Consumtion wesentlih. das Moment der Unterthanenschaft er= fordert werde, niht s{huldig sein könne. Er trage demgemäß auf Freisprehung an.

Hiermit {loß die Verhandlung um 117 Uhr.

Vermischtes.

Berlín, 14. Sept. Eine Neise nah England, von welcher der Wirkliche Geheime Legations-Rath Freiherr von Patow vor cinigen Wochen zurüdckgekehrt is, hat die öffentlichen Blätter viel beschäftigt, Einige der- selben legen dieser Neise den Zweck unter, Deutschland und England zu einem gemeinsamen Wechsclrecht zu vercinigen (fürwahr ein kühnes Unter- nehmen); Andere schen wichtige Verhandlungen über die gegenseitigen Han- dels- und Schifffahrts - Beziehungèn voraus und erblicken in dieser Reise „eine Bürgschaft für den endlichen Umschwung unserer Han- dels - Verhältnisse“; noch Andere endlih wissen ganz genau, daß Herr von - Patow e cinen Handels - und Schiffsahrts - Vertrag iti dem Zoll - Verein und Großbritanien fix und fertig in

einem Koffer mitgebracht hat. Wir bedauern, diesen \charfsinnigen Vermuthungen die einfache Versicherung entgegenscßhen zu müssen, daß Herr Lon Patow mit keinem einzigen der englischen Staatèmänner, welche jegt die Angelegenheiten des Landes leiten, ein Wort gesprochen , viel weniger über die obigen Gegenstände verhandelt hat, daß scine Reise vielmehr eine ein- fache Erholungsreise gewesen is, mit welcher er nur den Zweck verbunden Hat, s mit den kommerziellen und industriellen Anstalten und Verhältnis- fen Englands \o genau bekannt-zu machen, als dies während eines kurzen Ier oe R E Bolten geschehen konnte. V den aufgestell-

¡ erden \ich wohl die daran gecknüpften Folgerungen von selbs erledigen, ohne einer wéitereii Béleüchting zu rens y

Eisenbahnen und Dampfschifffahrt Í Meuberg, 8. Sept. Zufolge einer Königlichen Ordre, sind sämm ES “roeiten und Vorbereitungen auf der Westbahn von Bam- berg C shaffenburg und auf der Süd = Nordbahn von Lindau bis ili 4 gas Die bereits begonnenen Bauten sollen bis zum 1. Oftober so weit gebraht und geschüßt sein, daß sie durch den Stillstaud keinen Schaden nehmen. Man behauptet in unter= richteten Kreisen, daß der Verlauf der Verhandlungen mit Württem- berg nicht ohne Einfluß auf diese Maßregel \ei, und daß die Regie- U reit Vio eun evien Vorschlag über die Aenderung er berei eneymigten Bahulini ber (i q vorzulegen. 2 9 nime von Bamberg nah Würzburg

Handels - und Börsen - achricht Berlin, den 14. Spione e Wechsel - Course. i

l Brief. | Geld 1423, | 1421 141% | 1411: 1515 | 1514

0... 259 Fl «o... 250 Fl, 2M. ..... 300 ML, Kurz 5 h 2M. . | 1507 | 3 Mt. 6 2116 ir 2M. 805: 805" 2 Mt. 103% | 2M. 102% | - 2 Mie. q 99% 8 Tage 100 2 Mt, | 99 2 Mi. 56 26/56 22 3 Wochen 11075

Amsterdam «ch4... 000 Karz

do. eco. Hamburg« « «o. do. E)

London ch«.«.--

Wien in 20 Xe. «ooooooo e.

Augsburg e ooooooo. o Breslau. oooooooo ..... .... 100 Thlr.

Leipzig in Courant im 14 Thl. Fuss¿ 100 Thlr. (

Frankfurt a. M. südd. W. „.... e... 100 Fl. Petersburg 20000203 ..0020220...".. 100 SRbl,

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E Inländische Fonds: Pfandbrief-, Kommunal - Papiere und

Geld - Course

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Ausländische Fonds. Poln. neue Pfdbr.

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Russ.Hamb. Cert. |5 do.beillope 3.4.8. |5 do. Part. 500 Fl. do. do. L1. Anl.|4 3 do. doe. 300 Fl. de.Stieglitz 2.4 A4 Hamb. Feuer-Cas. do.v.Rothsch.Lst.|5 doa.Staats-Pr.Anl. do. Poln. Schatz0.|4 Holländ, 25%Int. do. do. Cert. L. A./5 Kurb.Pr.O. 40Th. du.do.L.B. 200FI.|— / Sardin. de. 36 Fr. Pol. a. Pídkbr. a.C.14 | 957 ; | Neue Bad.do35FI.

Eisenbahn - Actien.

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Volleing. Amat. Rott. Axrnub. Lie. Berl. Anh. A. do. Prior. Berl. Hamb. do. Prior. Berl. Stett. Bonn-Cöln. Bresl]. Freib. do. Prior. Chem. Risa. Cölu- Mind. Cöth. Berr:b. Cr. Ob, Sch. Dresd. Görl. Düss. Elberf. do. Prior. Gloggnitz. Hmb. Bergd. Kiel-Alt._ Lpz. Dresd. Löb. Zittau... Magd, Halb. Magd. Leipz. do. Prior. N. Schl. Mk. do. Prior deo. Prior. Nrdb. K. Fd. O. Schl. Li. A do. Prior.

0. Schl. Lt.B. Fts. Mgdbh. do. Pr. B. do. do. 1007 B. Rhein. Stm, 8417 B. do. Prior. ats do. v.St. gar. |- is Sächs. Bayr, 88G. Sag.-Glog. dos. Prior. 76 B, 1005 B. 917 B. 81 B. 102 6. 70 B,

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Aaeb. Master. |: Berg. Mrk. 84% B. Berl. Anh. B. 106 bz. Bexb. Ludw.|70 Brieg-Ne1ss.|30 _— do. Thür. V./20| 81 B. Magd. Wiit.|30| 84 B. Mecklenb. |80 627 a 62 br. a B, Nordb. F.W.|70| 70% bz n. B, 107 B. Rh. St. Pr. 70] 91 B. lies j Starg. Pos. |50| 83% B. (Schluss: der Börse 3 Uhr.) Die Börse bleibt geschästslos, und die Course sind, einiger Ver- kaufs-Ordres wegen, etwas gewichen Getraide-B ericht. Am heutigen ‘Markt waren die;Preise wie folgt: Weizen 70—80 Rihlr. ij Roggen loco russ. 39—40 Riblr. neuer 50—51 Rihlr. - pr. Sept. (Okt. 45 Rihlr. - pr. AprilsMai k. J. 46 Riblr. Haser 48/52pfd. 26—28 Rihlr. - 48pfd. pr. Frühjahr 25 Rthlr. Gerste 44—46 Rihlr. Rüböl loco 115 Rihlr. - Sept. Okt. 117 Rithle. - Okt. /sDez. 115 Rthle. Spiritus loco 28 Rihlr - Frühjahr 245 Rthlr. G.

Marktpreise vom Getraide. Berlin, den 13, September 1847,

Zu Lande: Weizen 3 Nthlr. 7 Sgr. 6 Pf., auh 3 Rthlr, 2 Sgr. 6 Pf.z Roggen 2 Rihlr. 8 Sgr. 9 Pf., auch 2 Rthlr.; große Gerste 1 Rthlr. 26 Sgr. 3 Pf., auch 1 Rthlr 21 Sgr. 3 Pf.z Hafer 1 Rthlr. 7 2 T auch 1 Rthlr, 3 Sgr. 9 Pf. Eingegangen sind 114 Wispel 12 Scheffel.

Zu Wasser: Weizen 3 Rthlr. 15 Sgr., auch 3 Nthlr. 10 Sgr.; Rog- gen 2 Rthlr, 5 Sgr , auch 1 Rthlr, 20 Sgr.z große Gerste 1 Rthlr. 27 Sgr. 6 Pf.z Hafer 1 Rihlr. 6 Sgr. 3 Pf., -auch 1 Rihlr. 2 Sgr 6 Pf. Eingegangen sind 234 Wispel 10 Scheffel.

Sonnabend, den 11. September.

Das Schock Stroh 8 Rthlr., auch 6 Rthlr. 20 Sgr.z der Centner

Heu 1 Rthlr, 7 Sgr. 6 Pf., auch 27 Sgr. 6 Pf.

Königsberg, 11. Sept, Markt-Bericht. Zufuhr mittelmäßig. Weizen 60 —75 Sgr. pro Scheffel; Roggen 45— 54 Sgr. pro Scheffel ; große Gerste 40— 45 Sgr. pro Scheffel; kleine Gerste 35— 42 Sgr. pro Scheffel; Hafer 19—25 Sgr. pro Scheffel; graue Erbsen 61 Sgr. pro Scheffel; weiße Erbsen 60—70 Sgr. pro Scheffel ; Kartoffeln 24—27 Sgr. pro Scheffelz Heu 10—415 Sgr. pro Centner; Stroh 80—100 Sgr. pro Scho; Spiritus 25 Nthlr, pro Ohm.

Stettin, 13. Sept. Getraide, Von Weizen is in alter Waare faum noch etwas zu haben, und sind Kleinigkeiten in neuer s von 128/29 Pfd. (89 Psd. pro Schfl.) zu 69 Nthlr, begeben, Roggen im Ganzen stiller, In loco wurde/am Sonnabend neuer von 86 Pfd. mit 49 Rthlr. bezahlt, was man heute nicht mehr ganz geben zu wollen scheint, Ged, russ. auf 39 a 40 Rthlr. ‘gehalten. Auf Lieferung pro Sept. /Okt, 82./84pfd. neuer 46 a 464 Rihlr. nominell, 82pfd. ohne Bestimmung der Bug zu 43 Rthlr. käuflich, pro Frühjahr 84pfd. am Sonnabend 46 Rthlr, bezahlt, heute für 82psd, 46 Rthlr. gefordert , 45 Rtÿlr. zu machen. Von Gerste sind Kleinigkeiten neue Oderbruch am Wasser ‘40 a 41 Nthlr, bezahlt, Hafer in loco nah Qual. und Gewicht 23 a 28 Rihlr. gefor- dert, pro Frühjahr für pomm. von mindestens 50 Pfd. pro Schfl. 24 Nthlr. gern zu machen. Erbsen bedingen am Landmarkt noch 50 a 54 Rtllr.

Oelsaamen fest, wie legt gemeldet. / i

Spiri1us aus erster Hand zur Stelle 125 125 %, aus zweiter Hand 122 % Br. und Geld, pro Sept. /Ofkt. 145 % ohne, 15% mit Faß gefordert, 15 % ohne Faß zu machen, pro Frühjahr 16 % Br. u. Geld.

Rüböl pro Sept. /Oft, 117 Rihlr. bezahlt und Geld, Okt. /Nov. und Nov. /Dez. 114 Rthlr,, Jan. /Febr. 115 Rthlr.,, März / April 11% a 12 Rthlr. gefordert.

% Breslau, 413. Séeþt. Weizen, weißer 875, 92 bis 95 Sgr, gelber 84, 89 bis 93 Sgr. Von weißer Waare nicht viel, um so mehr aber von gelber zugeführt. R

‘Roggen 55, 60 bis 64 Sgr. ebenfalls ziemlih vicl am Markt und

83 B.

94 B. 1025 G.

eine flauere Stimmung nicht zu verkennen. E Gerste 42, 45 bis 50 rz hiervon war wenig angeboten, dessenun- geachtet aber gingen die Preise zurü. : : Hafer 23, 244 bis 27 Sgr. Es wurde dieser Artikel rasch vergriffen. Rapp s 872, 92 bis 95 Sgr. Das Angebot hiervon is äußerst schwach, die ufer würden sich auch zu einer kleinen Erhöhung verstehen, nter-Ripps 90 Sgr.

Von rother t das Angebot wach und die Kauflust animiri, so as alle S u 5 Rihlr. ‘Vöher. de Tits sind,

Bon muer -Nipps 78—82 he

Weiße Kleesaat vernachlässigt. Spiritus loco 143 Gld. Auf Lieferung nichts gehandelt, _ Rüböl loco 11% Br. auf Lieferung, p. alle Termine 12 Rthlr. Gld,

Köln, 11. Sept. Getraidepreise. (25 Scheffel.) Weizën direkt Thlr. 85 a 3, dito p. Nov. 8% a 2, dito p. März 1848 87 a %, Gerste 45, Hafer 3, Rappssaamen 105, Roggen direkt 6 a 6!/z, dito p. Nov. 5x a 4%, dito p. März 1848 55, Preßkuchen, 1020 Stüd, 36.

Leipzig- 11. Sept, Rüböl loco 127 Rthlr. bezahlt und Briefz y, Sept. /Okt, 12% Rihlr. bez. u. Br.z; p. Okt, /Dez. 125 Nthlr. bez. u. Br.; einöl 12 a 12% Rthlr. p. Ctr. Mohnöl 234 a 24 Rthlr, p. Ctr. Weizen 76 a 80 Rthlr., Roggen 57 a 58 Rihlr, , Gerste 40 a 42

Rihlr., Hafer 26 a 27 Rthlr. p. Wil, Spiritus, Kartoffel-, 14,400 % nach Tralles 385 a 39 Rihlr,

Mainz, 10. Sept. Getraidepreise, Weizen 13 Fl. 3 Kr., Nog- gen 9 Fl. 17 Kr., Gerste 7 Fl. 14 Kr., Hafer 4 Fl, 40 Kr.,, Weißmehl 12 Fl. 25 Kr., Roggenmchl 9 Fl. 25 Kr,

Amsterdam, 10. Sept, Getraidemarkt. Weizen zu reichlich früheren Preisen mit cinigem Handel, 124pfd, rother les. 345 Fl, 130pfd, bunter poln. 440 Fl., 4120pfd. do, 320 Fl., 126pfd. do. 400 Fl., 128psd. do. 410 Fl. Gedörrtcr Roggen höher gehalten, ungedörrter wie früher verkauft; für den Konsum: 120pfd. odessacr 235 Fl. Hafer wie früher, 83pfd. jähriger feiner 145 Fl. Buchweizen zu unveränderten Preisen ver- fauft, 118pfd. holst. 257 Fl. : x Kohlsaamen augenblicklich ohne Handel, auf Lieferung zum Her % L, niedriger, zum Frühjahr # L, höherz auf 9. Faß im Scpt. und L 64! L., April 665 L. Leinsaamen wie früher, 110pfd, petersb. 320 & 108, 109pfd. do. 315 Fl. a Rüböl sogleich wie früher, auf Lieferung flauer, p. 6 W. 37, flieg. 36%, Okt. 36 a 364, Nov. 36k, Dez. 36% a 2, Mai 365 a 3, Leinöl p. 6 W. 32k, flieg. 31%. Hanföl p. 6 W, 34, flieg. 33 Fl,

Answärtige Börsen.

Amsterdam, 10. Sept. Nioderl. wirkl. Sch. 595. 5% Span. 15%. 3% do. —. Pass. 47. Ansg. —: Zinsl. —, Poln, 142, Preass. Pr. Scb. —. 4% Russ. Hope 89.

Antwerpen, 9 Sept. Zinsl. —. Neue Anl. 143

L eip zig, 13, Sept. Leipz. Dresdn. Act, 116% Br. Sächs. Bayer. 885 Br. Sächs. Schles. 102 Br. Chem. Ries. 59 Br. Löb. Zitt. 665 Br. Mgd. Leipz. 228G Berl. Anb Lt. A. 117 G. Lit. B. 1067 G. Dess. Bank-Act. A

London, S. Sept. Cons. 3% 87%. {- Belz- —. Nene Anl. 40; s Passive 43. 2%. ê Ausg "Sch. 15, 14. 22% ou. 56%. 55%. 4% do. 892. 89. Port. 26. 25. Engl. Russ. —, Bras. 85, 83. Chili —. Mex. 19%. 19. Peru 36. 34.

Meteorologische Beobachtungen.

Abends 10 Ubr.

Nach einmaliger Beobachtung.

Nachmittags

Morgens 2 Ube.

1847. 6 Uhr.

13. Sept.

Luftdruck. « « « « |336,79""" Par, /336,23'"" Par.|336,01'’ Par.|Quellwärme 7,8* R. +10 R. [4 17,9" R. | + 11,5" R. |Flusswärme 129" R, -+ 9,3° R. -+ 10,1° R + 9,9" R. [Bodenwärme 12,8" R, 83 pCt. 414 pct 80 pCt. [Ansdünstung0,607"'Bhb, heiter. heiter. KNiederschlag SSW, SSW. Würmewechse -+ 18,1° SSW., + 9,1° -++ 13,4° R... +9,68“ R. 69 ppc. WSW.

Luftwärme «. «««

Thaupunkt...

Dunstsättigung -

Wetter

Wind « » 0... W.

Wolkeuznug «- « - Tagesmittel: 336 31’ Par...

Königliche Schauspiele. :

Mittwoch, 15, Sept. Jm Schauspielhause. 154ste Abonuements=

Vorstellung. Zum erstenmale wiederholt: Der Weg durchs Genster,

Lustspiel in 4 Akt, nach Scribe, vou Friedrich. Hierauf : Der Kapell= meister aus Venedig. Und: Die Tänzerin auf Reisen.

Mit Allerhöchster Genehmigung. Jm Königlichen Schloß - Theater zu Charlottenburg. Mittwoch, den 15, September 1847, Zum Besten der hiesigen Erwerbschule: Dramatisch-musikalishe Abend-Unter- haltung, unter Direction des Königlichen Kapellmeisters Herrn Möser,

Erster Theil, 1) Ouvertüre zur Oper: Die Stumme von Portici, von Auber. 2) Gedicht, gesprochen von Dlle. B. Unzelmann, 3) Duett aus der Oper: Wilhelm von Orgnien, von Eckert, gesungen von Herrn Bötticher und Herrn P fister. 4) Gedicht von Herrn Baron von Kles- heim, gesprochen von Herrn Hendrichs, 5) a. Nordisches Frühlingslicd und b. Nordisches Kriegslied, instrumentirt von W. Taubert, gesungen von Mitgliedern des K. Thea'er-Chors. 6) das Unglück der Weiber, gesprochen von Herrn Stawinskv. 7) Grand Potpourri für Violine über itglieni- {he Motive, vorgetragen von dem K, dänischen und hannoverschen Kam- mer-Virtuosen Herrn A, Möser.

Zweiter Theil. 8) Ouvertüre zur Oper: Die Vestalin, von Spon- tini, 9) Declamation der Frau von Lavallade. 10) Lied, gesungen von Herrn Pfister, 11) Der Veilchenlranz, Lied von Fescar, vorgetragen von Dlle, Tuczek, 12) a. Nomanze von Weber, und b. der kalabresijsche Näuber, vom Grafen d'Ahémar, gesungen von Herrn Bötticher. 13) Die Wunterkinder, von Görner, vorgetragen von Herrn Gern. 14) kan- tasie brillante für Violine, über Motive aus der Oper: Der Freischüß, fomponirt und vorgetragen von A. Möser.

Dritter Theil. 1) Polka, ausgeführt von den Dlles. Dittbanner, Colaß, Schulz und Mad. Sergeois. 2) Aragonaise, ausgeführt von Herrn und Madame Taglioni und den Damen vom Corps de Ballet.

Billets sind zu Charlottenburg in der Wohnung des Königlichen Schau- spielers Herrn Michaelis, Berliner Straße Nr. 10, und im Villet - Ver- faufs - Burcau des Königlichen Schauspielhauses zu Berlin, so wie Abends im N C PVRE zu Charlottenburg an der Kasse, zu folgenden Preisen zu haben:

Ein Billet zur Fremden-Loge 1 Rthlr. 10 Sgr. Ein Billet im ersten Range Logen 1 Rthlr. Ein Billet im Parquet 20 Sgr. Ein Villet im zweiten Range Logen 15 Sgr. Ein Billet im dritten Range Logen 10 Sgr. Ein Billet in der mittleren Abtheilung des dritten Nanges 10 Sgr. Ein Parterre-Billet 15 Sgr. Ein Villet zur Gallerie 5 Sgr.

Anfang 6 Uhr.- : :

Königsstädtisches Theater. Mittwoch, 15. Sept. (Jtalieuishe Opern =- Vorstellung.) Zum erstenmale wiederholt: Maria di Rohan. Oper in 3 Aften. Musik

von Donizetti. Preise der Pläße: Ein Plaß in den Logen und im Balkon des

20 Sgr. , im Amphitheater und in den Logen des zweiten Rangcs 15 Sgr., Parterre 10 Sgr., Sperrsiß des dritten Ranges 10 Sgr., Gallerie 75 Sgr. Ein Plaß in der Orchester-Loge 1 Rthlr, 10 Sgr. Freitag, 17. Sept. Zum erstenmale: Akademie der aus 2

Personen bestehenden ungarischen National-Opernsänzer- und Tänzer= Gesellschaft, unter der Direction der Herren Michael Havi und Josef

Szabó, in 4 Abtheilungen. | i Vorher: Die Leibrente. Schwank. in 2 Akten, von Maltiz.

(Herr Gerstel , vom Stadttheater zu Hamburg: Robert, als

Gast. M lag 16. Sept. Marie Anne, oder: Eine Mutter aus

dem Volke. Schauspiel in 5 Akten, von Börnstein.

Riga: Bernhard, als Gast.)

Veraniwortlicher Redacteur Dr. 5. W. Zinkeisen. Jm Selbstverlage der Expedition.

Gedrudt in der Dederschen Geheimen Ober - Hofbuchdruderei. Beilage

ersten Ranges 1 Rthlr. , im Parquet und in den Parquet=Logen,

(Mad. Rott wird , von ihrer Krankheit hergestellt , hierin als Marie Anne wieder auftreten. Herr Heuser, vom Stadttheater zu

Inhalt.

Deutsche Bundesstaaten. Großherzogthum Baden, und die deutsche Presse,

Frankreich. Schreiben was (Der persische Botschafter; Truppen- Wechsel; Bu Masaz Vermischtes.) ?

Gesuveis: Kanton Bern. Tagsaßung. Antrag der Sicbner-Koni- mission,

Italien. Genua. Milderung der Censur. Das Schreiben des Königs an den Papst. Rüstungen. Rom. Große Sicherheit in Rom Thâtigkeit der Guardia civica. Vermischtes. Florenz. Die Einberufung von Gemeinde -Vorständen, Die Bürgergarde, Lucca, Großer Enthusiasmus.

Türkei. Konstantinopel. Vermischtes.

Handels: und Börsen-Nachrichten.

Jtalien

T Deutsche Bundesftaaten. «l Großherzogthum Baden. Die Karlsruher Zeitung

vom 4. September enthält unter der Aufschrift: Jtalien und die

‘deutsche Présse, folgenden Artikel :

¡Fröhliche Botschaften aus der appenninischen Halbinsel + Der „Haß gegen die Deutschen“ ist noch fortwährend in der Zunahme begriffen. Es ist dies ein Fortschritt, welcher dic kühnsten Hoffnungen übertrifft. Jn Frank- reich ist man éntzückt darüber; von England her bietet man Gönnerschaft und eine Flotte anz aus dem Reich der ottomanischen Pforte fehlt es noch an den Aussprüchen der Presse daselbst, jedoch steht zu vermuthen, daß man in Stambul seinerseits an eine Benußung für türkischen Einfluß denken werde, Vor Allem aber muß dem deutschen Michel das Herz im Leibe lachen, wenn er einen Deutschenhaß aufblühen sieht, welher nah dem Ur- theil der aufgeklärtesten Blätter nicht nur das Glück Jtalicns gewährleistet, sondern auch, unter Beihülfe von England und Fraukreich, so ganz und gar im deutschen National-Jnteresse liegt.

¿Gott sci Dank, ja, der glorreiche Deutschenhaß is vorhanden, und die Erkenntniß, daß dies eine Segnung fük Deutschland is, blieb uns nicht vorenthalten, Tagtäglich spricht sie sich in den wahrhaft nationalen Blät- tern ausz auch 1st die Beweisführung dafür so klar, als es der deutsche Michel uur immer wünschen kann.

,„ZUvörderst nämlich is dem Blicke tieserer Politiker deutlich geworden, daß die Oesterreicher keine Deutschen sind. Dies muß als Hauptpunkt fest- chalten werden. Zwar hat man Oesterreih vordem als eine deutsche Macht angesehen, und es mag wahr sein, daß es schon hin und wieder deutsche Juteressen verfochten hat; allein nah den neuesten politischen und konfessionellen Prinzipien ist hierbei ein anderer und höherer Maßstab an- zulegen , welcher zu ganz abweichenden Ergebnissen führt, Nichts auf der Welt könute einfacher sein, Sonst glaubte man, die Nationalität ruhe in der Gemeiuschast des angeborenen Volksthums und in dem Bewußtsein der aus seiner Entwickelung hervorgehenden gemeinsamen Jnteressenz deshalb hielt man es z, B. auch für national, einen deutschen Einzelstaat jederzeit zugleich als ein Glied der Gesammtheit aufzufassen. Grundfalsch ! Nach den neuesten Forschungen gehört zur Nationalität vor allen Dingen cine gänzliche nnd vollständige Uebereinstimmung in Betreff der jeweiligen politischen und konfessionellen Streitfragen, und um demgemäß eine wahre nationale Einigung zu erzielen, muß man alle diejenigen, welche von einem beliebig als maßgebend aufgestellten Schema abweichen , so förderlich, als es gehen will, aus dem Gesammtgebiete -der dentschen Nationalität hinaus- schieben und vor die Thüre seyen. Ein Liberaler muß den Konservativen, ein Demokrat den Aristokraten, ein Protestant den Katholiken, ein Licht- freund den Alt-Lutheraner, ein Rheinlänter den Preußen, cin Sachse den Oesterreicher, kurz, jedweder gute Deutsche seinen anders denkenden oder an- ders konstituirten deutschen Bruder aus der Gemeinschaft der deutschen Interessen ausschließen , wodurch sodann die wahre nationale Einheit her- vorgebracht wird.

„Dies nennt man einen geistigen Fortschritts- und Läuterungs-Prozeß. Franzosen und Engländer denken in ihren eigenen Angelegenheiten anders darüber, indem dort auch die verschiedenartigsten und entgegengeseßtesten Partei - Meinungen sih in der Einheit der National - Juteressen zusammen- siudenz allein Franzosen und Engländer haben uns nichts einzureden und werden es auch nicht, wenn wir z. B, Oesterreich, weil es nicht einem auf-

estellten Schema konform is, als undeutsh bei Seite thun. Oesterreich lbst fann sich eben so wenig beklagen. Denn wenn man heute aus pro- testantischer Abneigung Oesterreich ausscheidet, so kann man morgen aus katholischen Gründen Preußen hinwegschieben und übermorgen einen dritten Staat, weil er in cinem anderen Betreff nicht in das Schema paßt, und

\so mag sich die geistige Läuterung fortscben, bis die deutsche Nationalität, alle politischen und konfessionellen Ungleichheiten ausstoßend , zuleßt in die gesuchte Uebereinstimmung zusammenschrumpst. Je nachdem man das Schema ausstellt, kann dies:lbe sih auf einen Rest deutscher Lande, oder auf ein ein- ziges Land, oder auf eine Stadt, oder am Ende auf ein Haus und in dem Hause auf cinen Kreis von zwei oder drei Personen reduziren , welche als- dann unter sich ein Kollegium, und nach außen zu die deutsche Nationali- tät ausmachen. Von diesem Angenblick an aber is zu erwarten , daß die deutshe Nationalität ihre schönsten und großartigsten Blüthen centfal- ten wird.

„Es liegt auf der Hand, daß in diesem Sinne ein Deutschenhaß, wel- cher irgendwo auftaucht, gleichviel aus welchen Gründen, konsequent als cine Beförderung der beufdnn National - Interessen zu begrüßen is. Und dies hat man denn auch redlich gethan. Ein Engländer, ein Franzose, ein Türke meinetwegen, mag bei einer Verwickelung in fremden Landen zu- nächst daran denken, wie sie sih zu dem englischen, dem französischen, dem türkishen Einfluß oter Interesse verhalte; ein echter Deutscher nach den neuesten Prinzipien aber muß \cin Augenmerk zuerst und vorzugsweise auf den Hauptpunkt richten, ob er nicht die Freude erlebe, einen deutschen Bun- desbruder, welcher politisch oder konfessionell einem anderen Katechismus folgt, mit einem Nachtheile bedroht zu sehen. Ju dem leßteren Falle, wie natürlich , is dann der englische, der französische, der türkische Rathschlag und Einfluß sein Bundesgenosse gegen den Namen seines Vaterlandes.

„Auf die Rechtsfrage, um welche es sich handelt, kommt es ihm be- greiflicherweise am wenigsten an. Von Hunderten, welche über das Be- jazungsreht in Ferrara streiten, haben vielletht 99 den Artikel der wic- ner Kongreß-Akte, der dasselbe ausspricht, niemals vor Augen gehabt. Er ist so deutlich abgefaßt, als es in der vielwendigen französischen Sprache, welche man deshalb höchst zweckmäßig zur Sprache der Verträge gewählt hat, irgend möglich warz der erhobene Streit über die Bedeutung von place, in Ferrara vollends, wo die Festungswerke der Stadt und der Ci- tadelle ein zusammenhängendes Ganzes bilden, is nichts weiter, als - ein Seitenstük zu dem jusqu? à la wer der Holländer. Dazu kommt ferner, daß für die österreichishe Auslegung, abgeschen von dem mchr als dreißigjährigen Gebrauh jenes Nechtes, die ganze Gestaltung der Umstände spricht, unter welchen der betreffende Artikel entworfen und genehmigt wurde, Denn ehe damals die verhaßten Deut- \chen in das Laud.-kamen, war Rom ein französisches Departement und Ferrara die Festung eines französischen Nebenstaates gewesen, und es ist nicht mehr als natürlich, daß in der Bestimmung über Ferrara, wie in so vielen anderen der wiener Kougreß-Akte, der cben- am nächsten liegende Ge- danke, nämlich der Gedauke eines Schußes gegen Frankreich, in den Vor- dergrund trat.

„Ueber die Rechtsfrage kann für den Unbefangenen kein Zweisel ob- waltenz wenn aber der wackere Nationalsinn deutscher Blätter Feindseligkeit

egen Oesterreih und Beifall für den Deutschenhaß ‘erfordert, \o steht ein olcher Anspruh nach den neuesten R ipien freilich höher, als das Recht, Warten wir den Ss der Ereignisse ab. Ju einem deutschen Blatte ist den Oesterreichern neulich mit „Brunnenvergiftung““ gedroht worden, Wenn dies, wie wir zwar nicht glauben wollen, in Erfüllung ginge, so würde es

daun Zeit sein, eiwa eine Dauk-- Adresse an Cicernacchio zu senden oder ihn als Festkönig eines Zweckessens nah Deutschland einzuladen,“

Frankrei.

ck= Paris, 10. Sept. Schon seit längerer Zeit wird bekannt- lich hier ein persisher Botschafter erwartet, und nah Toulon „sind längst dic nöthigen Befehle gegeben, denselben mit den größten Eh- renbezeugungen zu empfangeu. Bekanntlich hatte derselbe aber schon zu seiner Reise bis Erzerum und von dort nah Trapezunt cine enorm lauge Zeit gebraucht und, als er endlich in Konstantinopel angekom- men war, wieder ungewöhulich lange sich dort aufgehalten, ohue Mieue zur Fortschung der Reise zu mahen. Zuleht hieß cs, er sei krank, und das sei der einzige Grund des eingetreteuen Aufshubs. Der französishe Botschafter , Herr von Bourquency, hatte aus die- sem Gruude die Dampfforvette „Cuvier“, welhe im Begriff war, die Fahrt von Konstantinopel nah Toulon zurück anzutreten, noch cinige Tage zurückgehaltèn. Endlich is nun der „Cuvier“ am 26. August von Konstantinopel, abgefahren und am 5. September mit dem persishen Botschafter und dessen aus 15 Persouen bestchenden Gefolge au Bord zu Toulon angekommen, wo dem Schiffe aber cine dreitägige Beobachtungsquarantaine auferlegt wurde. Hier siud die Gemächer der Elysee Bourbon , welche früher Jbrahim Pascha und nah ihm der Bey von Tunis bewohnte, auch jeßt für den persischen Botschafter hergerihtet, dem die Regierung gleichfalls cine sehr glän= zende Aufnahme be'eiten will. Î

Mit Nächstem werden mehrere der Regimenter, welche seit einer Reihe von Jahren bereits in Afrika steheu, nah Frankreich zurück- fehren und durch andere dort erscht werden. Sie hätten eigentlich hon ihre Rückkehr ins Vaterland bewerkstelligt haben sollen. Allein in Folge mannigfaher Symptome der Aufregung unter deu Arabern, wie sie zur Zeit des Rhamadau gewöhnlich einzutreten pflegt, als Folge der Erhibung des religiösen Fanatismus, hat der Gencral= Lieutenant Bedeau, welcher bekguntlih einstweilen die Stelle eines General-Gouverneurs vertritt, für rathsam erachtet, diese Regimen= ter noch zurückzubehalten bis nah Ablauf des Rhamadan, um für alle Fälle gerüstet zu sein.

Bu Masa, der bekannte Araber-Häuptling, befindet sih noch im- mer hier und hat während seines Aufenthaltes auch Gelegenheit ge-= habt, die Fingerfertigkeit der pariser Gauner kennen zu lernen, indem ein bedeutender Diebstahl bei ihm verübt wurde. Jn Folge dessen wird man ihn dieser Tage auch vor Gericht erscheinen sehen, da der Prozeß gegen die des Diebstahls Schuldigen demnächst zur Verhand- lung fommen wird.

Der Thäter des kecken Raubcs von 14,000 Fr. in Bankbillets, welcher neulich an einem s{chwählihen Manne unmittelbar vor dem Thore der Bank selbst verübt wurde, - hat bis jeßt, troy aller Nach-. forshungen der so scharfsichtigeu Polizei, noch uicht ermittelt werden können, und es is wenig Hoffnung vorhanden, daß man ihn sobald ausfindig machen wird.

Was jeßt, nachdem die Erregung der Gemüther, welche die Folge der lebten tragischen Ereignisse und der Austritte in der Rue St. Honoré war, sich wieder etwas gelegt hat, am meisten außer den Vorgängen in- Spanien, Jtalien nnd déèér Schweiz die öffentliche Aufmerksamkeit beschäftigt, is die fortdauernde Geldz-, Handels= und industrielle Krise. Sie i} immer noch drückend genug, wenn sie auch in Frankreich nicht einen solhen Umfang erreicht hat, als in England, woher täglich neue Hiobsposten eintreffen, die natürlich ihre traurige Rückwirkung uicht verfehlen. Wenn das Uebel in Frankreich nicht L folossale Dimensionen crreicht hat, als jenseits des Kanals, so ist dies vorzugsweise dem Umstande zuzuschreiben, daß man diesseits mit größerer Vorsicht zu Werke gegangen ist uud namentlih die Specu- lation im Kornhandel sih mcht auf so ausgedehnte und gewagte Operationen eingelassen hat, als in England. Allerdings hat Frank- reih auch kein Jrland an der Seite und . keine Baumwollen - Manu- faftur-Distrifkte, wie die englischen es sind, die sich gerade jet in einer so verhängnißvollen Lage befinden. Dessenuugeachtet ist auch diesseits die Klage über Geldmangel allgemein, und überall giebt sich Mangel anu Vertrauen zu erkennen. Der Finanz-Minister wird unter den obwaltenden Umständen eine s{chwierige Aufgabe zu lösen haben, - wenn er, wie man noch immer versichert, allernähstens schon das große Anlehen negoziiren will. Dieses Anlehen drückt fortwährend einem bösen Alp gleih auf die Börse, und dem Einflusse desselben is großentheils au der gedrückte Zu= stand aller Geschäfte auf dem Geldmarkte beizumessen. Ob gegrün= det ist, was einige Blätter sagen, daß die Gesellschaft großer Ban- quierhäuser, welche man bisher als die wahrscheinlichen Unternehmer des Anlehens genannt hatte, und die sogar chou unter der Hand förmliche Anerbietungen dem Finanz-Minister gemacht haben sollten, nun die Unmöglichkeit der Ausführung einer solchen Operation im ge= genwärtigen Augenblicke erklärt hätte, läßt sich nicht mit Gewißheit sagen, käme aber jedenfalls nicht unerwartet.

S ch weiz.

Kanton Beru. Jn der 38sten Sißung der Tagsatzung, vom 7. September, wurde vorerst auf Waadts Antrag beschlossen, die Wahlen in den Justizstab zu ‘verschieben. Bern (der Präsident Ochsenbein entfernte sich, um das Präsidium Regierungs - Rath Pr. Schneider zu übergeben) beschwert sich über den Kriegs = Rath, daß er die von Bern zu cidgenössishen Obersten vorgeschlagenen Herren (Bundes = Präsident) Ochsenbein und Napoleon Allemandi=Essinger als nicht wählbar bezeichnet habe; es scheine, daß der Kriegs - Rath in Bezug auf den Erstvorgeschlagenen keinen Unterschied zwischen Erneunung und Beförderung zu machen wisse, und was den Zweiten anbetreffe, so habe si derselbe gewiß genugsam ausgewiesen. Indessen lege Bern kein so großes Gewicht darauf, welche Worte des Herrn bundespräsidentlihen Adjutanten sich denn auch die Versammlung notirt zu haben scheint, indem in der That auf keinen der beiden Namen bei den Wählen reflektirt wurde. Es wurden nun zu eidgenössischen Obersten und Oberst - Lieutenants ge= wählt, und zwar alle im ersten Skrutinium, Gegen eine der Wah= len, die des Herrn Moriß Barmann, protestirt Wallis und wiederholt seine frühere Erklärung, daß cs seine Truppen nie unter das Kom- mando dieses seiner politischen Rechte durch gerichtliches Urtheil ver- lustig erklärten Offiziers, oder irgend cines Offiziers, der an dem Krelsidätcrenzuge Theil genommen, stellen werde.

; Jn der 39sten und leßten Sißung“ vom 9. Sept. kam vorerst der bereits mitgetheilte Bericht und Autrag der Siebner-Kommission für die Vertagung der Tagsaßung auf den 18. Oktober l. J. zur Berathung, welche wider Erwarten äußerst kurz war; nur Zü= rid, wel es seine Erwartung aus\prah, daß der Große Rath in Uebereinstimmung mit dem Volke im Sinne der Kommission für Executiou der Tagsatungs - Beschlüsse. in Betreff des Sonder-

bundes instruiren werde, Baselstadt„und Neuenburg, welche si

E D Ne M A erga 2006 E emr

für cine unbestimmte Vertagung aussprachen, so wie Thurgau und Waadt, welchè sich dagegen" aussprahen, waren etwas einläßlicher. Die Sonderbunds-Ständé sprachkn ohne“ weitere Worte sich für Auf- lösung der Tagsaßung aus. Bern machte auf díe brohenden eúuro- päischen Stürme aufmerksam , daher die Eidgenosscrischäft vorher in ihrem Juuern aufräumen müsse, úm gegen das Ausland stark und einig scin zu Fönnen. Bei der Abstinimung ergaben si für Aufl ö#}sung der Tagsaßung die sieben Sonderbundsstände neb Appenzell J. Rh. ; für unbestimmte Vertagung Baselstadt und Neuenburg und für die Anträge der Kommisiion, also für Verta- gung auf den 18. Oftober, die bekanuten zwölf. Es wurden sodann noch Zuschriften der Stände Uri, Schwyz, Unterwälden, Zug - und Wallis verlesen, welhe in Empfangsbescheinigüng “der ihnen über den Sonderbund mitgetheilten Tagsaßungs - Beschlüsse mit der Er- klärung antworten, daß ‘sie die von ihren Gesandtschaften eingelegten Protestationen bestätigen. Es wurde sodann noch zu den Ersaßwahlen in den eidgenössischen Kricgs - Rath an die Stellen der Herren Rüttimann, Maíllardoz und Ziegler geschritten. Nachdem der Kanzler noh das Protokoll der heutigen Sihung verlesen, erklärte sodann der Präsident die Geschäfte erledigt und somit auch die - ordeutlicheSession derTagsabüng für geschlossen ; diejenigenGeschäfte, auf welche ganz Europa mit Spannung blicke, würden thre thatsächliche Erledigung demúiächst auch noch finden, worauf dann Zür i h (Rütti- mann) im Namen der Versammlung dem Präsidium für seine wohl=- wollenden Gesinnungen und klare Einficht ‘dankte, womit“ es die s{hwierigen Fragen geleitet habe, daß sie dennoch trotz ihrer aufre- genden Natur mit Ruhe und Würde durchgeführt worden seien.

Der (bereits erwähnte) Antrag der Siebener - Kommission in Bezug auf Vertagung der Tagsaßung und der Executions-Frage lau- tet folgendermaßceu :

„Seitdem wir die Ehre hatten, Jhnen unterm 7. August d. J. mit Bezug auf §. 24 der Traftanden' über die inneren Verhältnisse der Schweiz Bericht und. Antrag zu einigen Maßregeln vorzulegen, haben | Sie “uns neuerdings zwei Aktenstücke, welche sich auf diese Verhältnisse beziehen, zu näherer Prüfung und Benußung bei der weiteren Entwickelung nnserer Aufgabe zugestellt, Das eine derselben ist cin vom 25. August d. §5. datirtes Schrei- ben der Negierung des h, Standes Luzern an den h, Vorort , worin der Empfang der den Sonderbund betreffenden Tagsaßzungs-Beschlüsse vont. 20. Juli und 11, August d. J. bescheinigt und guglels erklärt wird, daß der h. Stand Luzern diese Beschlüsse in keiner Weise als verbindlich anerkenne, sondern sich in Uebereinstimmung mit den früheren Protestationen der luzer- nischen Gesandschaft seinet Nechte und Konveuienzen vorbehalten müsse. Das zweite Aktenstück is cin vom 30, August datirtes Schreiben der Regierun des h. Standes Aargau, wodurch der Vorort in Kenntniß gesept wird, da der h. Stand’ Luzern neue Verschanzungen an der Gysifonerbrücke anlege. Da diese beiden Aktenstücke keinen Zweifel übrig lassen, daß die Kan- tone des| Sonderbundes und voraus der h. Stand Luzern nicht uur bis jevt keinerlei Bereitwilligkeit zeigen, den erwähnten Beschlüssen der Tagsapun sich zu unterzichen , sondern daß sie dieselben eutsckiedben ablehnen un! durch die fortdauernden militairischen Rüstungen positiv dagegen handeln, so. entsteht die Frage, welche Maßregeln “im Weiteren zu ergreifen seien, Bei der Erörterung derselben mußte die Kommissiou natürlich von der An- sicht ausgehen ,. daß es unmöglich im Willen der Tagsazung liegen könne, Beschlüsse der wichtigsten Art, welche dieselbe auf Grundlage der Jnstruc= tiónen der Mehrzahl der h. Stände und nach den reiflichsten und einläß- lichsten Berathungen gefaßt hatte, bei dem erfolgten Widerstand einfach auf sich beruhen zu lassen, jedem Anspruch auf irgend eine Autorität in Bun- dessachen zu entsagen und jsomit dem Vaterlande sowohl als dem Aus- lande ein Bild der vollständigsten Ohnmacht der Bundesgewalt vor die Augen zu führen, Vielmehr mußte die Kommission von der Ueber- zeugung ausgehen, daß_ die Eidgenossenschaft niht so bedeutungs- volle Fragen în den Schooß - der Tagsaßung werfen werde, ohne den Willen, sie einer befriedigenden Lösung eutgegenzuführen. Wenn indeß dieses auch mit Grund vorausgeseßt werden darf, j zeigte hinwieder ein Blick auf den wesentlichen Juhalt der Justructionen, daß mehrere Stände sich vorläufig darauf beschränkt hatten, für diejenigen Beschlüsse zu instrui- ren, welche nun die Tagsaßung bereits gefaßt hat, und daß jene Stände weiteren Bericht über die Folgen jener Beschlüsse und die jeßige Sachlage überhaupt gewärtigen wollen. Unter diesen Umständen hält die Kommission dafür, daß es nicht an der Zeit wäre, jeßt noch am Schlusse aller anderen Geschäfte diese -oder jene Maßregeln zu weiterer Vollziehung der in der Sonderbundsfrage gefaßten Beschlüsse vorzuschlagen; dagegen if sie entschic-. den der Ansicht, daß bei gegenwärtiger Sachlage die Taglaßung unmöglich sich auflösen könne, sondern daß fie sich vertagen müsse, damit die h. Stände inzwischen von den gefaßten Beschlüssen und: deren Folgen Kenntniß nehmen, die Lage des Vaterlandes ernstlich in Betracht ziehen und weitere angemessene Jnstructionen ertheilen können, um den gefaßten Beschlüssen die nothwendige Na ach- tung zu verschaffen. Ob unter den gegebenen Umständen ‘bieser weck sich besser erreichen lasse durch eine Vertagung auf unbestimmte Zeit oder auf bestimmte, diese Frage kann möglicherweise verschieden beantwortet werden, allein, wie man sie immer auffassen möge, so führen beide Wege zu einem Ziele, zumal auch bei unbestimmter Vertagung andere bundesge- mäße Mittel vorhanden sind, um die Tagsaßung im geeigneten Zeitpunkte zu versammeln. Wenn indeß die Kommission auch hierüber eine Ansicht aussprechen soll, so schcint es ihr passender, einen bestimmten Termin zu beantragen, bis zu welchem, ohne die Jnstructions-Behörden zu drängen, die erforderlichen Berathungen stattfinden können. Das überwiegende Motiv für diese Ansicht dürste wohl darin liegen, daß die Tagsazung die Leitung und Durch- führung dieser wichtigen vaterländischen Angelegenheiten fest in ihren Händen be- halten, daß sie die Bedeutung des Geschehenen in seinem vollen Umfange erkennen und auf keine Weise auh nur andeuten soll, als gewärtige sie erst noch weitere Ercignisse, che sie den. abgebrochenen Faden wieder aufnehme.

¡Daher schließt die Kommission mit dem ehrerbietigen Antrage: die or- dentlihe Tagsaßung des Jahres 1847 möge ihre Vertagung auf den 18, Oktober 1847 aussprechen, um dannzumal die weiteren Maßregeln zur Voll- ziehung der oben erwähnten Beschlüsse zu berathen, in der Erwartung, daß diejenigen hohen Stände, deren Justructionen zu dem von ihnen beabsich- tigten Zwecke nicht genügten, dieselben auf angemessene Weise vervollständi- gen werden. Genehmigen 2c.“ (Folgen die UÜnterschristen.)

Italien.

Genua, 31. Aug. (A. Z.) Auch wir erfreuen uns bereits der Anzeichen ciner besseren Zeit. Nicht blos die Censur, au die Rede genießt einer bedeutend vermchrten Freiheit. Den römischen Journalen i} der Zutritt gestattet , ja selbst Gioberti?s treffliches Werk, das zwar hon in Aller Händen- war, is offiziell erlaubt wor- den. Jedermann kennt den Juhalt des eigenhändigen Schreibens, welches Karl Albert durch einen Kabinets - Courier an Pius IX. ge- sandt hat und in welchem er, diesem namhafte Unterstüßungen ait Truppen und Geld zur Verfügung stellt. Unsere Militäirs in Turin lassen sich höchst friegerisch vernehmen. Acht Kontingente beurlaubter Truppen sind einberufen worden. Zwanzig Linien-Regimenter Le vi {hon jeßt marschfertig: nah ‘einer von Sachkundigen ang ! rechuung kann der König in wenigen Wochen 400,000 Mann ins Feld stellen und über 100 Kauonen montiren.“ t A

Nom, 2. Sept. Der Karbinal Antonelli, Kardinal Altieri, Präsident der Munizipal - Kommission, Advokat Armenini, deren Se-