1847 / 258 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

sie aber auch nur denen Achtung zu schenken weiß, welche -

E cute en, und daß sie, stark durch ihre Krast und nur um qo

eigenen Angelegenheiten sich k mmernd, Allen an Worten, Keinem an Tha- :

ten nachsteht,

Griechcnland.

: 99, Aug. (A. Z.) Die Königlichen Truppen sind von der l atis noch nicht zurückgekehrt, obwohl die Sache dort durch die Verwundung und Flucht des Rebellen Grisiottis und seiner beiden Freunde Serbas und Skaurtaniotis plözlich ihr Ende erreihte. Die gepreßten Bauern kehrten zu ihren Weinbergen zurück uud danken Gott, daß die Regierung sie einmal aus des Vasallen Knechtschaft errettet hat. Grisiottis erreichte, nohch ehe seine Flucht bekannt wurde, die Ostseite der Jnsel und zwang ein im Hafen vou Kumi liegendes Fahrzeug, ihn und die Seinigen, 50 bis 60 Bewaffnete, aufzunehmen. Laut den gestern Abend L Tes Nachrichten befindet er sih guf Chios, um sich dort ärztlicher Pflege zu erfreuen. Als Grisiottis sei nen Arm zerschmettert herabhängen sah, soll er einen seiner Verwand- ten aufgefordert haben, das unbrauchbare Glied vollends wegzuschnei- den, was auch sozleih geshah. Hierauf wurde der Stumpf, um die Blutung zu stillen, festgebunden und Leute nah dem zwei Stunden entferuten Eretria gesendet, um Pech zu holen, in das, dur Feuern flüssig gemacht, der blutende Stuinpf gesteck wurde. Unter solchen Umständen war das Gerücht von dem erfolgten Tode des Verwunde- ten glaubbar.

Seit gestern läuft hier eine Denkschrift um, welche die Pforte zu Anfang der Woche an die Repräsentanten der fünf Mächte übergeben haben soll. Dieses Aktenstück beginnt mit der uubegrün= deten Behauptung, daß Griechenland die Vermittelung - des öster- reichishen Kabinets angesprohen habe, während allb:kannt i, daß

1818

zusammenklingt mit - ihrer behaupteten Annahme der österreichischen Vorschläge, die gerade diese Rückkehr als die Hauptsache hinstellten, was sie für Leute, die aufrichtig den Vergleich wollten, auch wirklich war. Daun behauptete das Memorandum, daß man in Wien die Abbitte gutgeheißen habe, was nicht wahr is; zuleßt kündigt es, auf alle diese guten Gründe gestüßt, den Anfang der Zwangsmaßregeln an. Dieses Dokument is von dem Volke mit Freuden aufgenommen worden und zieht die Regierung aus den Verlegenheiten, welchen sie sich in ihrem Wunsche der Versöhnung und aus Achtung für die österreichische Vermittelung mit löblichem Muthe, aber unter dem L Ca Widerspruche nicht blos der Opposition, ausge-

: Vaterländische Kunstsammlung des Vereins der Kunstfreunde im preußishen Staate,

__ Seitdem die Errichtung einer vaterländischen Kunstsammlung des Ver- eins in der General- Versammlung des vorigen Jahres einstimmig geneh- migt und von Sr. E dem Könige, unserem allergnädigsten Schuß- herrn, das danach abgefaßte revidirte Vereinsstatut bestätigt worden ist, hat es zwar an Bemühungen nicht gefehlt, mit der Ausführung dieses Unter- nehmens durch den Ankauf werthvoller, den Anforderungen der Zeit enut- sprechender und die vorhandenen Fonds uicht übersteigender Kunstwerke vor- zuschreiten, Dennoch kann erst jeßt die erfreuliche Mittheilung gemacht werden, daß, in Folge einstimmigen Beschlusses des Vorstandes und Aus- usses, das große historische Oelgemälde des Herrn Julius Schrader aus Berlin: „Die Uebergabe der Stadt Calais an König Eduard 111, von England“ angekauft und somit der erste Anfang zur Begründung der Ver- einssammlung gemacht worden is.

Sachse, Zägerstraße Nr. 30, oder de Schazmeister desselben, Stadtr Keibel, Siralauerstraße Nr. 52, in B: von Eintrittskarten gescht habe

ugleih erlaubt sih der unterzeichnete Vorstand an die Kunstfreunde des Vaterlandes die ergebene Bitte zu richten, das zeitgemäße Unternehmen wodurch der Stand und die Fortschritte der vaterländischen Kunst während des Bestehens des Vereins der Kunstfreunde zur lebendigen Anschauung ge- bracht und ein Zeugniß seiner Wirksamkeit für die Kunst bewahrt werden soll, durch recht zahlreichen Beitritt oder sonstige Betheiligung unterstüßen und dadurch zur segensreichen Fortentwickelung des neu bezründeten Jnsti- tuts beitragen zu wollen. Ueber die Art, wie diese Theilnahme stattfiaden kann, werden hiermit die betreffenden Paragraphen des Reglements für die Vereinssammlung zur öffentlichen Kenntniß gebracht.

9. 4

Mitglieder oder andefe Gönner des Vercins, welche für die Samm- lung ein Kunstwerk schenken oder stifien, welches vom vereinigten Vorstande und Ausschusse als der Annahme würdig anerkannt wird, werden auf dem Werke selbst, \o wie im Kataloge der Sammlung, namentlich bezeichnet. Bei solchen Geschenken findet die Beschränkung auf Werke vaterländischer Künstler nicht statt, /

. D

Der Fonds zur Gründung der Kunstsammlung bildet sich aus dem nach §. 4 des Statuts dazu ein für allemal P LUZAAA Fünftel der Jah- reseinnahme des Vereius oder dem größeren Betrage, welcher durch beson- deren Beschluß einer General-Versammlung dafür bewilligt wird, so wie durch freiwillige Geschenke einzelner Mitglieder und anderer Gönner des Vereins oder zu diesem Zweck erhöhte Beiträge der Ersteren,

9. 6

g. 6.

Wer, ohne Mitglied des Vereins zu sein, sich zu einem Beitrage zum Fonds der Kunstsammlung von mindestens 2 Rthlrn, jährlih verpflichtet, erlangt dadurch das selbstständige Recht des Zutritts zum Vereinslokal.

__ Geschenke und Vermächtnisse geeigneter Kunstwerke, für welche das Ver- einslofal einen durchaus würdigen Play der Aufstellung und Anschauung darbietet, werden mit Dank entgegengenommen.

dieses Kabinet sie gleichzeitig in der ersten Hälfte beiden Theilen an=- trugz es sagt dann weiter, daß die Pforte die Rückehr Mussurus nie anders denn als Mittel, die an denselben zu leistende Abbitte als Hauptsache betrachtet habe, was- ohne Zweifel wahr is, aber nicht

7 Bekanntmachungen.

Das in der Breitenstraße sub Nr. 33 belegene, Vo!, T- No. 350, Fol. 363 verzeichnete, dem Kaufmann Wil- n Theodor Armbrecht gehörige Wohnhaus nebst Zu-

ehör, welches zufolge der nebst dem Hypothekenschiene in der Registratur einzusehenden Taxe auf 9352 Thlr. 23 Gr. 4 Pf. abgeschäßt worden, soll

am 10. März 1848, Vorm. 11 Uhr, subhastirt werden. /

Frankfurt a, O., den 28. Juli 1847,

Königl, Preuß, Land- und Stadtgericht,

[692] Vorladung unbekannter Gläubiger,

Ju dem erbschastlichen Liguidations- Verfahren über den Nachlaß des Leinenwaaren - Fabrikanten Christoph Wilhelm Baese, verstorben am 24. Februar 1846, wer- den die unbekannten Gläubiger hiermit aufgefordert, ihre Ansprüche an den Baeseschen Nachlaß im Termine

den 25. Oktober d. J., Morgens 10 Uhr, vor dem Ober-Landesgerichts-Assessor Vocke an Gerichts- stelle allhier anzumelden und nachzuweisen, wozu im Falle einer Behinderung die Justiz-Kommissarien Jung- wirth, Pabst und Grubiß in Vorschlag gebracht werden,

Die Nichterscheinenden haben zu gewärtigen, daß sie aller ihrer Vorrechte verlustig erklärt und mit ihren For- derungen nur an dasjenige verwiesen werden sollen, was nah Befriedigung der si{ch meldenden Gläubiger von der Masse noch übrig bleiben möchte.

Magdeburg, 5. Juli 1847,

Königl. Land- und Stadtgericht.

[322] Nothwendiger Verkaus. Stadtgericht zu Berlin, den 27. März 1817. Das in der Wilhelmsstraße Nr. 141 belegene, im stadt- gerichtlihen Hypothekenbuhe von der Friedrichsstadt Vol. 10. No. 730, verzeichnete Purschesche Erbengrund- P gerichtlich abgeschäßt zu 6954 Thlr, 22 Sgr. 9 Pf., o

am 3, November 1847, Vormittags 141 Uhr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden. Taxe und Hy- pothekenschein sind in der Registratur einzusehen,

Der dem Aufenthalt nach unbekannte eingetragene Gläubiger, Kattunfabrikant Benjamin Gottlieb Mann, oder dessen Erben und Cessionarien, so wie die unbe- kannten Real - Prätendenten, werden hierdurch öffentlich vorgeladen, und zwar leytere unter der Verwarnung der Präklusion,

[848] Bekanntmachung,

An der hiesigen höheren Bürgerschule soll die Stelle eines Lehrers für den Englischen Unterricht, mit welcher ein jährliches fixirtes Gehalt von 500 Thlr. verbunden ist, beseyt werden.

Von dem Anzustellenden wird. verlangt, daß er die Englische Sprache fertig sprechen muß, und daß er qua- lifizirt ist, außer dem Unterricht in der Englischen Sprache noch anderen wissenschaftlichen Unterricht zu ertheilen.

Geeignete Bewerber werden aufgefordert, sih unter Einreichung ihrer Prüfungs- und sonstigen- Zeugnisse in frankirten Briefen bei uns zu melden.

Elbing, den 31. August 1847.

Der Magistrat.

[908 b]

Niederschlesish-Märkische Cisenbahn.

Nachdem des Königs Majestät die Ausgabe der in Gemäßheit des Beschlusses der General-Versammlung vom 23, Juni a. c. zum Betrage von 2,300,000 Thlr, emittirten Prioritäts - Obligationen Serie I[1. auf Grund des vorgelegten Plans zu eun geruht haben, ersuchen- wir mit Bezug auf die” Bekanntmachung vom 21, Juli c.

V

die dabei betheiligten

erren Actionaire unserer Gesellschaft hierdurch, unter Einreichung der in Händen

habenden Betheiligungsscheine resp, Quittungen über die erste Anzahlung, eine zweite (Ein-

0 zahlung von 40% des ihnen nah obiger Bekanntmachung zustehenden Kapitals, zur Verzinsung vom Tage der Einzahlung ab und unter Anrechnung der Zinsen für den ersten Einschuß,

entweder in Berlin

bei der Hauptkasse in den Tagen VO0M 27, September bis 11. Of- tober -a. C mit Ausnahme der Sountage,

oder in Breslau

‘bei der Tageskasfe am 8., 9. und 11. Oktober c.,

in den BVormíttagsstunden von 9 bis 1 Uhr zu leisten und dagegen neue von dem Hauptkassen-Rendanten Riese und dem Hauptkassen-Controleur S ch midt vollzogene Betheiligungsscheine, in denen über den gesammten einge-

zahlten Betrag quittirt is, in Empfang zu nehmen.

Diejenigen Actionaire, vie hon bei der Zeichnung eine größere Anzahl ls 20 9 i i : uf, er nung hlung als 20 % geleistet, haben solche bis zu 60 % zu vervollstänvigeu, wogegen diese Aufforderung auf solche Jnteressenten keine Anwendung findet, die bis

zu 60 % und darüber beceis eingezahlt haben.

Wir stellen aber in Vebereinstimmun i G10 G Ri g M , i g mit unserer Bekanntmachung vom 23. Juni c. allen bei dieser Anleihe Barn frei, fGos unmittelbar nah Erscheinen dieser Bekanntmachung in Berlin bei der Haupt- Fasse Bolleinzahlungen gegen Empsangnahme der Prioritäts-Obligationen mit Coupons auf 9 Jahre vom 1. Juli

a. c. ab, unter Ausgleichuüug der

Zinsen, zu machen, so wie auf gleiche Weise für die bereits früher voll einge-

zahlten Kapitalsbeträge bie entsprewhenve Anzahl Obligationen nebst Coupous sofort in Empfang genommen wer-

den fann.

Jn Breslau indessen is sowohl hie hebung der Obligationen, als die Annahme neuer Volleinzahlungen auch

nur in den oben bezeichneten Tagen, gm S D ui 44

ftober c., zulässig. Für Letztere, so wie für die Theil-

peigen; werden dort Zuterims-Bescheinigungen ertheilt und diese binneu 6 Tagen gegen die Obligationen resp.

Betheiligungsscheine daselbs wieder musgeizur Berlin, den 14, September 1847. O Verden,

Die Direction der Bievers{lesischz-Märkischen Eisenbahn-Gesellschaft,

b [2 ‘… * .- . 197»! Thüringische Eisenbahn. E D Die Direction ver Thü- V A = ringischen Eisenbahn-Ge- sellschaft hat mich beauf- tragt, einen Theil der von ihr in Gemäßheit der Al- lerhöchsten Kabinets-Or- dre vom 23, Juli d. J. zu emittirenden Priori- täts-Obligationen zu ver- faufen. ‘Zun Folge dessen mache ich bekannt, daß in meinem Comtoir, Königstraße Nr. 7, in den Vormittagsstunden von 9—12 Uhr (mit Ausnahme des Sonntags), Anmeldungen zur Betheili-

gung bei dieser Prioritäts-Anleihe, so weit der zu mei-

| mer Disposition. gestellte Betrag reicht, angenommen wer- | e, jevech nux in Summen von Ein Tausetd Thalern | 8 Saruiber, Der von der Direction bekanit Hinte grbrudie Prospektus hinsichtlich dieses Anleihe-Geschästs e Vei wir zit etn, er Verkauf geschieht zum pari- vurse, indet die Bewilligung eines Zins-Bene- foums #8 der Art stait, daß die vom 1. Juli 1847 an canenden sen der Prioritäts-Obligationen nur vom “e eptember 1847 an zu vergütigen sind. meldungen fönnen von Actionairs der Thüringischen Eisenbahn-Gesellschast und auc von anderen Personen geschehen, Jm ersteren Falle sind bie Stamm - Actien mit einem von den Eigenthümern zu unterzeichnenden Nummern-Verzeichniß zur Abstempelung bej mir einzu-

f

In dem nun die geehrten Mitglieder des Vereins zur Ansicht des im Vereinslokal (Unter den Linden Nr. 21) bereits aufgestellten Meister- werks während der bekanuten Tagesstunden ergebenst eingeladen werden, wird bemerkt, daß auch Fremden der unentgeltlihe Besuch des Lokals gern gestattet ist, wenn sie sih bei dem Secretair des Vereins, Kommerzienrath

Die An--

7

Berlin, den 12, August 1847.

Der Vorstand des Vereins der Kunstfreunde im preußischen Staat. von Viebahn, S

L, Sachse.

reichen, und es findet die Betheiligung nah Maßgabe der Bekanntmachung der Direction vom 27, August d. J. statt, Die Prioritäts-Obligationen selbst können vom 15. Oktober d. J. ab nach vorheriger 8tägiger Ankün- digung bei mir in Empfang genommen werden.

Bei den Anmeldungen haben sowohl Actionairs als Nicht - Actionairs der Thüringischen Eisenbahn - Gesell- schaft zur Sicherheit für die einzugehende Verpflichtung 10 Prozent der Betheiligungs - Summe entweder baar einzuschießen oder in zinstragenden Staats - Papieren, Eisenbahn-Actien oder sonstigen soliden Effekten , deren Annahme nach der mir ertheilten Jnstruction von mei- ner Genehmigung abhängig is, bei mir zu deponiren, Für baare Einzahlungen wird eine Zins - Vergütigung von 34 % pro anno vom Tage der Zahlung bis zu dem Tage der Abnahme der Prioritäts - Obligationen bewilligt. /

Es i} mir auch gestattet, Verkäufe auf spätere Liese- rung zu machen und längere Termine zur Abnahme der Obligationen zu bewilligen, Jun solchen Fällen muß be- sondere Uebereinkunft mit mir getroffen werden.

Es versteht sich von selbst, daß die Verabfolgung von Prioritäts «Obligationen überall nur gegen baare A der Valuta und der Zinsen erfolgen kann. Die als Sicherheit deponirten Effekten werden nach Erfüllung des Geschäfts zurückgegeben, und eingezahlte baare Be- träge bei dieser Gelegenheit in Abrehnung gebracht.

Auswärtige Käufer haben sich in portofreien Briefen an mich zu wenden.

. Berlin, den 14, September 1847.

C, H, Kupfer.

[905 b]

Berlin-Hamburger Eisenbahn. N NOIA Unser Verwaltungs - Büreau is heute j von der Orauienburgerstraße Nr. 17 nach h q unserem Empfangs - Gebäude auf hiesi- Bd az gem Bahnhofe verlegt. 2 An Cingang durch die Thür im Mittel- I hause des linken Flügels 1 Treppe hoch. Berlin, den 13. September 1847. Die Direction,

[500b] Konkurs-Ediktal-Ladung. Nachdem resp. auf Antrag verschiedener Gläubiger zu dem ganz überschuldeten Vermögen des Kaufmann Christian S led rich Büchner allhier Amts wegen der Konkurs zn eröffnen gewesen, Büchner sich auch selbst nachträglich E und dem Bankerottir- Mandate unterworfen hat; als werden alle bekannten und unbekannten Gläubiger Büchner's und Alle, welche aus irgend einem Nechtsgrunde an ihn Ansprüche zu formiren haben, hiermit peremtorisch geladen, in dem auf den 28. September 1847 A anberauniten Liquidations-Termine legal und persönlich oder durch gehörig legitimirte Stellvertreter, bei Strafe des Ausschlusses von dem gedächten Kreditwesen und bei Verlust der Nechtswohlthat der Wiedereinseßzung in den vorigen Stand, an hiesiger Gerichtsstelle zu erschei- nen, ihre Anforderungen bei Vermeidung ebenmäßiger Nachtheile anzumelden und zu bescheinigen, hierüber mit dem bestellten Nechtsvertreter sowohl, als wegen et-

iger Vorzugsrechte, unter sich zu verfahren, sodann O 5 Len 25. Oktober 1847 der Publication eines Präklusivbescheides, der bei ihrem Außenbleiben für verkündet geachtet werden würde; er as den 2A November 1847 er Aklten-Jurotulation und y V L Dezember 1847 der Publication eines Locations - Urtels, welches rück- sichtlih Außenbleibender für kund gemacht angesehen werden würde, sih zu gewärtigen.

Auswärtige haben übrigens bei 5 Thaler Strafe zu Annahme von Ladungen in der Nähe von Neugers- dorf wohnhafte Anwälte, und zwar Ausländer mittelst gerichtlicher Vollmacht, zu bestellen.

Neugersdorf, den 20. April 1847. i

Fürstlich Liechtensteinishe Gerichte daselbst und von Jeschki, Justiziar,

18852, Literarische Anzeigen. Bei uns er\chien so eben und ist zu haben in der Buch- u, Kunsthandlung von G: Schnei-

der & Co., U. d, Linden 19:

Die Berin - Stralsunder Eisenbahn, Eine Stimme aus Neu - Vorpommern zur Zeit des Vereinigten Landtages ín Berlin, nebst einigen Belägen, Pr. geh. 24 Sgr.

C, fflersche Buchhdlg, (C, H.ing st) in Stralsund.

[850]

Ueber Galizien.

Im Verlage der Buchhandlung Josef Mar und Comp. in Breslau is so eben erschienen und durch

alle Buchhandlungen, in Berlin durch Nlexan-

der Duncker, Königl. Hofbuchhändler, Franz. Sir, Nr. 21, zu erhalten:

Briefe eines Deutschen über

Galizien. Neuer Abdrufe. Gr, 8. 1847, Geheftet Preis 225 Sgr.

Diese sehr interessante Schrift hat die Aufmerksamkeit der Zeitgenossen in so hohem Grade in Anspruch ge- nommen, daß binnen zwei Monaten ein neuec Abdruck derselben nöthig wurde. Die vorjährigen großen und unheilvollen Ereignisse in Galizien werden hier zum er- sten Male der Wahrheit gemäß dargestellt, weshalb denn auch das Literatur-Blatt zum Morgenblatt in Nr. 58 diese Briefe mit folgenden Worten empfiehlt:

„Als eine mit sehr viel Sachkenntniß und Ruhe ge-

„\chriebene Broschüre, worin die Nebel zerstreut wer=

„den, die über der Wahrheit des galizischen Ereig-

„nisses gelagert haben. Die Geschichte des Auf-

„standes wird hier aktenmäßig nach ihren Einzelhei-

„ten mitgetheilt; eine Menge Unwahrheiten werden

„widerlegt. „Das is ein: daukenswerther Beitrag

„zur Ziüitgeschichte,“

910 b] i "1

y E Höchst beachtungswerth.

Ein herrschaftlihes Nittergut mit einem Areal von 7000 M., wovon 3600 M. unter dem Pflug, Wei- zen-, Gerst - und Haferboden (Lehmboden), circa 200 M. ausgezeichnete Wiesen, das Uebrige best- bestandene Forst circa 3000 M., Werth 80,000 Thlr. Die baaren Guts - Revenüen betragen jeßt 10,000 Thlr. Anu Viechstand eirca 3000 Schafe, 70 Haupt Rindvieh, 30 Pferde und komplettem tod- ten Juventarz alle Ehrenrechte, ausgezeichnete Ge- bäude, Brennerei zu 8 Wispelu, ganz neu, Ziegelei, Brauerei 2c., 8 Stunden von Berlin. Forderung 210,000 Thaler mit 50,000 Thlr, Anzahlung.

Ein zweites Rittergut : Areal 3209 M., davon 1300 M. Gerstboden, 170 M. Wiesen, 1000 M. Forst, darin für 20,009 Thlr. schlagbares Holz, 800 Schafe, 70 Haupt Rindvieh, 16 Pserde 2c; Bren- nerei, Ziegelei, Die Gebäude herrschaftlih. 6 Stun- den von Berlin. Preis 75,000 Thlr. mit 25,000 Thlr. Anzahlung. Das Näher« bei dem Güter- Agenten und Eigenthümer Abel, Puttkammerstraße Nr. 14 zu Berlin. :

[909 b] : : Die Häuser Nr. 80 u, 81 große: Ulrichs- und Stein-

straßen - Ee, unweit des Marktes, welche sih wegen ihrer ausgezeichneten Lage in der frequentesten Gegend der Stadt zu einem offenen kaufmännischen Geschäft vorzüglich eignen, sind zu verkaufen, und ertheilt der Unterzeichnete auf portofreie Anfragen vollständige Aus- funft, Halle a. d, S., September 1847.

Der Zimmermeister Helm.

903b]

[ (Zu verkaufen, ) Ein erbsreies Gartenwesen, nahe vor Hannover am Wasser bilegen, bestehend aus einem geräumigen Wohnhause, einem Fabrikgebäude und s{hönem etwa zwei Morgen großen Garten, Eine dabei befindliche sehx \{chóne Dampfmaschine kann auf Verlangen mit abgegeben werden.

Naqhricht ertheilt auf frankirte Briefe Herr Kuduckck in Hannover am Markte,

Das Abonnement beträgt:

2 Rthir. für 4 Ritte. -

lr. - S tien der Monarchie

reis - Erhöhung. i elnen Nummern wird fue A mit 25 Sgr. berechnet.

Allgemeine

Preußische Zeitung.

M 258.

; Bestellungen auf das nächste Quartal der Allgemeinen Preußischen Zeitun gleih zu Anfange desselben danah bemessen können. Denn später eintretende Abonnenten w

Bestimmtheit rechnen dürfen.

Der vierteljährliche Pränumerations - Preis beträgt 2 Rthlr. Preuß. Cour. (Behrenstraße Nr. 57) gemacht; jeder innerhalb der Ringmauer der Stadt wohnende Abonnent erhält ins Haus gesandt. Auswärtige, des Jn- oder Auslandes,

berechnet.

Alle - A d In- und As Con: Sestellung auf dieses Blatt an, für Serlin die E L oe A g. Preuß.

dèpren 2Birege Ür. 57.

Insertions-Gebühr für den Raum einer Zeile des Allg. Anzeigers 2 Sgr.

Berlin, Freitag den 17 September

An die Lefer.

Inhalt. Amtlicher Theil.

Inland. Provinz Schlesien. Verfügung gegen die Bettelei, Nhein-Provinz. Ankunft des Generals von Pfuel in Düsseldorf. Deutsche Bundesftaaten. Königreich Bayern. General von

Hohenhausen. Kommunistische Slugiheisten. Königliche Bestäti- gungen. Königreih Württemberg. Hohe Gäste, Kur- für stenth u m Hessen. General-Lieutenant von Haynau und Staats- rath Scheffer. Herzogthum Sachsen-Meiningen. Staats- schuld, Herzogthum Anhalt-Cöthen. Finanz-Etat. Schreibcn aus Frankfurta, M. (Schlicßung der Session der Bunt es-Versammlung.) Desterreichische Monarchie. Schreiben aus Verona, (Reise Sr. Majestät des Königs von Preußen.) Wien. Hofnachrichten, Frankreich. Paris, Hof-Nachrichten. Gesandtschaften, Angeb- liche Note Oesterreichs an die Schweiz. Die italienischen Zustände. Die Nachrichten ans Marokko. Die englische Presse über französische En, gus M a E zu C ad Ausweisung fremder rvelter, Unterschleise, Theater - Verwaltung. Die »fschif- fahrt nah New-York. Börse, d Dn N Großbritanien und Jrland. London. Ernennungen. Die Times und Espartero. Handels - Beziehungen zu Amerika, Fest- mahl der Gesellschaft für Emancipation der Juden, Fallissements, Vermischtes, Nachrichten aus Lissabon, Belgien. Brüssel, Der Gefängniß - Reform - Kongreß.

Gerichts-Verhandlungen wegen der polnischen Verschwörung. Handels- und Börsen-Nachrichten.

Geistliche Musik in der St Matthäi-Kirche, Zur vaterländischen Krie lic . Y ( . D jen § Î- geschichte, Elfte Versammlung deutscher Land - und Bg larb 9

Beilage,

Zmtlicher Theil.

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht : Dem fkatholischen Schullehrer und Organisten Rauprich zu ’¿selwiß, im Regierungs - Bezirk Breslau, das Allgemeine Ehren- zeichen zu verleihen,

Der bisherige Ober-Landesgerichts-Assessor Haarmann is zum Justiz - Kommissarius bei dem Land =- und Stadtgericht in Duisburg, mit Anweisung seines Wohnsißes daselbst, und zugleich zum Notarius im Departement des Königlichen Ober - Landesgerichts zu Hamm er- nannt; und

Der Justiz-Kommissarius Schlegtendal zu Duisburg zugleich zum Notarius im Departement des Königlichen Ober-Landesgerichts zu Hamm bestellt worden.

Angekommen: Der Königlih s{hwedishe Gouverneur von Upsala, Freiherr von Krämer, von Hannover. Abgereist: Se. Excellenz der General - Lieutenant und Com- mandeur des Kadetten-Corps, von Below, nah Kulm. Se. Excellenz der Kaiserlich russishe Ober-Kammerherr, Wirk= lihe Geheime Rath von Ribeaupierre, nah Wien. ————_——

Nichtamtlicher Theil.

Inland.

Provinz Schlesien. Das Amtsblatt enthält folgende Bekanntmachung der Königlichen Regierung zu Breslau vom 4, Sep- tember: „Die ungewöhnliche Theurung aller Lebensbedürfnisse, von welcher im verflossenen Winter und Frühjahr au die Provinz Schle- sien heimgesucht wurde, und der dadur an einzelnen Orten zeitweise herbeigeführte Nothstand haben shwere Opfer erfordert. Obwohl der Staat nah Möglichkeit bemüht war, durch umfassende Maßre- geln diesem Nothstande abzuhelfen und dem unbemittelten Theile der Bevölkerung Arbeit und dadurch Nahrung zu verschaffen, so reichte doch seine Hülfe allein niht aus, Die Kommunen haben mit anzuerkennen- der Bereitwilligkeit ihre Nothleidenden unterstügt, Hülfs-Vereine und die Privat - Wohlthätigkeit sind in erfreulicher Weise thätig gewesen. Wir fühlen uns deshalb gedrungen, den Stadt- und Land- Gemein- den, so wie den Privat - Hülfs = Vereinen zur Abhülfe der Noth und den bemittelten Einwohnern unseres Verwaltungsbezirks für die Hülfe und Unterstüßung, welche sie in dieser drangvollen Zeit mit eigener Aufopferung dem ärmeren Theile der Bevölkerung gewährt haben, un-

seren Dank auszusprehen. Diese Anstrengungen haben aber uicht aus- reichen können, um allen Bedürftigen die scberlide Unterstüßung zu ge=- währen, und es hat sich daher ein großer Theil derselben darauf angewie- sen gesehen, die Mildthätigkeit der Wohlhabenderen unmittelbar in An= spruch ‘zu nehmen. Dadurch hat in sehr vielen Orten die Bettelei in den Häusern und auf den Straßen in schr bedeutendem Maße zugenommen, und wenn dies zum Theil auch in dem Umstande seinen Grund haben mochte, daß manche Arbeitssheue unter dem Vorwande der Noth dem Publifum lästig geworden sind, so konnte doch aus dem oben Augeführten von Seiten der Behörden gegen die Bettelei in der Zeit der drückenden Theurung. ni{ht mit ‘der vollen Strenge des Gesepßes eingeschritten werden. Zelt aber, da die {were Zeit der Theurung überstanden is, da es an Arbeit überall nicht fehlt und eine im Ganzen gesegnete Aerndte shon auf die Ermäßigung der Preise der Lebensbedürfnisse günstig eingewirkt hat, erscheint es unerläßlich, die geseblihe Ordnung in vollem Maße wieder eintreten zu lassen.

1847.

1g bitten wir gefälligst rechtzeitig so bewirken zu wollen, daß wir die Stärke der Auflage urden auf vollständige Nachlieferung der dann bereits ershicncnen Nummern nicht immer mit

für das Jnland. Bestellungen für Berlin werden in der Expedition / | das Blatt dur dic Stadtpost, {hon den Abend vor dem angegebenen Datum, Frei bewirken ihre Befiellungen bei den resp. Post- Aemtern. Bei cinzelnen Nummern des Blattes wird der Bogen mit 25 Sgr.

7 Deutsche Bundesftaaten.

Königreich Bayern. Der General - Major Freiherr von Hohenhausen ist am 14. September von seiner Urlaubsreise zurüd= gekehrt und hat sofort das Portefeuille des Kriegs-Ministeriums wie= der übernommen. : . i ad Auch hier sucht man in jüngster Zeit Flugschriften kommunisti= schen Juhalts zu verbreite, besonders sind es Handwerksbursche, denen sie zugesteckt werden; die Polizei bietet Alles auf, den Verbreitern auf die Spur zu kommen. H i A

Hofrath Thiersch hat als neugewählter Rektor die Gei lihe Bestätigung erhalten, desgleichen sind sämmtliche Senatorwah- len bestätigt worden.

Königreich Württemberg. Am 10, September sind Se. Königl. Hoheit der Großherzog von Oldenburg, so wie Se. Königl. Hoheit der Erb-Großherzog von Hessen und bei Rhein, nebst dessen Bruder, dem Prinzen Alexander Hoheit, zum Besuche bei der Königlichen Familie in Stuttgart eingetrossen.

Kurfürstenthum Hessen. Das Journal de Franc- fort meldet aus Kassel vom 11. September: „Der General-Lieu- tenant von Haynau, Commandeur der Jufanterie- Division, ist in Ru=- hestand getreten, und der Staatsrath Scheffer is} zum interimistischen Direktor des Ministeriums des Junern ernannt.“

Herzogthum Sachsen-Meiningen. (D. A. Z.) Nah den Rechnungen der Staatsschulden - Tilgungs - Kasse wurden an der durch das Geseß vom 9. August 1832 auf 5,401,600 Fl. festgestell= ten Staatsschuld (Domainen=- und Landesschuld) des Herzogthums vom 41. April 1832 an bis ult, März 1847 abgetragen 1,457,588 Fl. 32 Kr., wodurch \sih die Staatsschuld auf 3,944,011 Fl. 28 Kr. gemindert hat. Am 1. April 1847 wurden abermals 49,000 Fl. ausgelöst, und es beträgt nunmehr die Staatsschuld noh 3,895,014 Fl. 28 Kr., woraus sih ergiebt, daß dieselbe in 15 Jahren beinahe um zwei Siebentheile gemindert worden is. Wiewohl sie 1838 von 4 auf 34 pCt. herabgeseßt worden, und troß der Geldkrisis dieser Jahre, isst der Fall, daß sie unter pari gestanden, uicht eingetreten, vielmehr in der Regel um den Nominalbetrag kein meiningensches

Wir veranlassen deshalb die Polizei-Behörden unscres Departements, der an sehr vielen Orten noch fortdauernden Straßen=, so wie per=- sönlichen und schriftlichen Hausbettelei mit allem Nachdruck entgegen zu treten, ersuchen aber auch gleichzeitig alle Eiuwohner dringeud, die Behörden in ihren desfallsigen Anordnungen zu unterstüßen und nicht nur selbs Bettlern keine Almosen zu verabreichen, sondern auch durch Ertheilung von Bescheinigungen nicht ferner, wie bisher häufig ge- schehen, die Bettelei zu befördern, im Gegentheil jede Art von Bet= telei zur Keuntniß der Aufsihts-Behörden zu bringen. Von Seiten der Behörden wird kräftig dahin gewirkt werden, daß wirklich armen Personen von den zu ihrer Unterstüßung Verpflichteten solche in aus- reihendem Maße zu Theil werde.“

Rhein-Provínz. (Düss. Ztg.) Der kommandirende Ge- neral des VII. Armee-Corps, Freiherr von Pfuel, is am 13. Sep- tember in Düsseldorf eingetroffen, um die gegenwärtig behufs der Herbstübung dort und in der Umgegend versammelte 14te Division zu inspiziren.

Staatspapier zu erhalteu gewesen.

Herzogthum Anhalt - Cöthen. (Leip. Ztg.) Der Finanz=-Etat des Herzogthums Anhalt - Cöthen stellt sih pr. 1. Juli 1846—47 folgendermaßen: Ausgabe, und zwar 1) Staatshaushalt 231,157 Rthlr. 9 gGr., nämlih 75,100 Rthlr. Unterhaltung der Hofstaaten (17,100 Rthlr. Witthums- und Nadelgelder, 50,000 Hof Etat, 8000 für Herzogliche Schatulle zu verschiedenen nicht zu besei- tigende Ausgaben), 15,109 Rthlr. zu den Domainen, 25,000 Rthlr. Militair=-Etat, 52,500 Rthlr. Civil-Besoldungen, 15,000 Nthlr. Bau=- wesen, 18,043 Rthlr. Pensions=, Schul- und Armenwesen, 5000 Rthlr. zu den Forsten, 9000 Rthlr. verschiedene Ausgaben, 16,405 Rthlr. 9 gGr. Extraordinaria (darunter 10,009 zur Deckung der Zinsrück- stände bis zum 1. Juli 1846). 2) Zur Verzinsung und Tilgung der Staatsschuld 188,842 Rthlr. 15 gGr.z zusammen 420,000 Rthlr. Die Einnahme besteht in 216,300 Rthlr. aus den Domainen, 48,000 Rthlr. aus den Forsten, 32,000 Rthlr. aus den direkten und 62,800 Rthlr. aus den indirekten Steuern, 14,400 Rthlr. Communications= Gefälle, 6000 Rthlr. Hoheits-, Lehnê- und andere Gefälle, 1400

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Geistliche Musik in der St. Matthäi= Kirche. (Den 15. September.)

Am Mittwocch Nachmittag um 4 Uhr fand in der St, Matthäi- Kirche ein geistlihes Konzert statt, das Dlle. Bertha Bruns (aus Lübeck) zum Besten der _Mission veranstaltet hatte, Die genannte Sän- gerin, den hiesigen Musiffreunden bereits aus einem Konzerte des verflosse- nen Winters bekannt, trug verschiedene geistliche Musikstüfe: Choräle, Arien und Lieder, mit Orgelbegleitung vor und erregte die Theilnahme der Zuhö- rer nicht minder durch ihre anerkennungswerthen Gesangsleistungen , als durch ihr trübes Geschick, das die mit regem Tonsinn Begabte leider eines der \chönsten Sinne, des Augenlichtes, beraubte, Ein wohlklingendes Organ , Reinheit der Jutonation, Sicherheit und Ausdruck sind Vorzüge, welche Dlle. Bruns in ihren Vorträgen entfaltete und mit Wirkung zur Geltung brachte. Jener den höheren Gesegen der Aesthetik und des guten Geschmackes nicht entsprehenden Manier des steten Jneinanderziehens der Töne hâtte sich die Sängerin jedoch vor allen Dingen zu entwöhnen. Da- von abgesehen, befriedigte die Bats der gewählten Gesänge in den zuvor angedeuteten Beziehungen sehr wohl. Alle Vorträge bekundeten eine ungekünstelte Empfinndung und ein echt religiöses Gemüth, \o daß die Sän- gerin in Folge dessen einen t‘eferen und nachhaltigeren Eindruck hervorrief, als E ane q Den ku nete Aut rung vermocht hätte. Na- ¿entlich spra natürliche, gesühlvolle Vortrag der beid istli Lieder von Beethoven: T E E BEORA

„Die Himmel rühmen des Ewigen Ehre““,

i „An Dir allein hab* ih gesündigt““, llgemein zu Herzen, obgleich die übrigen Musikstücke, z. B. die Choräle:

„Lobe den Herren, den mächtigen König der Ehren“ „D Haupt voll Blut und. “Cd g hren“,

„Jesus meine Zuversicht“,

so wie mehrere Arien aus „Paulus“, von Mendelssohn, und aus dem „Messias“’, von Hände l, ebenfalls mit vielem Ausdru, überhaupt gelun- ¿a ausgeführt, die Versammlung nicht minder wohlthuend berührten,

und

Möge die Tonkunst der Sängerin ferner eine treue Geleiterin sein! Möge sie das Licht sein, das ihren umnachteten Lebenspfad geistig erhellt! Die Mitwirkenden und den übrigen Theil der Musif-Aufführung an- gehend, so trug Herr Organist Rudolphi mehrere Fugen von Seb. Bach meist forrekt und gelungen vor und führte auch die Begleitungen zu den Gesängen zu Dank aus. Der aus ehrenwerthen Dilettanten zusammenge- seßte Gesangs - Chor leistete bei Ausführung der Choräle n. st. w. unter Leitung des Chor- Direktors Herrn Wagner ebenfalls recht DRELIBERne thes, so daß die Aufführung mannigfachen Genuß bereitete. Auch der mildthätige Zweck derselben schien erreicht; die Räume der Kirche waren D

gefüllt,

Zur vaterländischen Kriegsgeschichte.

Militairisher Nachlaß des Königl. preußischen Gene- ral - Lieutenants, Gouverneurs von Königsberg und Gencral=-Juspecteurs der ostpreußishen Jn- fanterie, Viktor Amadeus Grafen Henckckel von Donnersmarck. Herausgegeben von Karl Zabeler. Erster Theil, erste Abtheilung, Mit mehreren Plänen. Zerbst, 1847. Gr. 8.

Der neueste Baud der militairischen Denkwürdigkeiten des Grafen Henckckel von Donnersmarck giebt von neuem zu der Betrachtung An- laß, wie viel unsere Vorfahren in ihren vershwiegenen Tagebüchern nieder-

elegt oder in den Familien - Archiven an Urkunden oder anderen Schrift- ftüden aus dem öffentlichen und häuslichen Leben aufbewahrt haben. Man darf auch für uns Deutsche das achtzehnte Jahrhundert kein dem Schreiben feindliches Jahrhundert nennen, denn wenn unsere Krieger, unsere Staats- männer und Geschäfstsleute auch weniger als Schriftsteller aufgetreten sind und noch weniger : sich die Herausgabe persönlicher Denkwürdigfeiten aus Rücksichten gegen den Landesherrn oder um Aergerniß zu' vermeiden gestat- teten, so haben sie dafür um so sorgfältiger gesammelt und an Tagebüchern und Aufsägen Vieles auf ihre Nachkommen vererbt, was für den denkenden Geist, der die Erscheinungen der Mitwelt wahrhaft einsehen will, von gro- ßem Werthe ist. Beispielsweise gedenken wir hier der von G. W. von Raumer (1832) herausgegebenen Memoiren des Grafen Christoph von Dohna und der von dem Grafen oon Schulenburg-Klosteroda

(1836 und 1842) zum Dru besorgten Denkwürdigten des Feldmarschalls von der Schulenburg und des Freiherrn von der Asseburg, wobei wir uns gern der Hoffnung hingeben, daß es ähnlichen Veröffentlichungen nicht an einem Zusammentreffen günstiger Umstände in den Personen der Besißer solher Schäße und an einec kundig und sicher ordnenden Hand fehlen werde, Für das vorliegende Werk haben sih beide Erfordernisse auf das glülichste vereinigt; überdies. ist die Zeit Friedrich's des Großen uns gerade noch nahe genug, um lebhaft unsere Theilnahme auch für ihre Ein- zelnheiten anzusprechen.

Diese zeigen sih_ in dem vorliegenden Bande, welcher die Feldzüge Friedrich's ll. in den Jahren 1744 und 1745 umfaßt, noch in einem hö- heren Grade, als in den früheren in der Sammlung von Ordres an die Generale und Stabs - Offiziere, in Dispositionen für Schlachten, in den Vorschriften über Fouragirung und Rekognoszirung , in der Anweisung für den Dienst in den Tranthecn u. dgl. m. Aber auch solche Einzelnheiten und Schriftstücke sind für denkende Leser, die es wissen, daß aus jener Ver- gangenheit, wie verschieden auch in vielen. Stücfen, das Ganze unserer heu- tigen Zustände Yerporgangagen ist, nicht ohne Genuß, und selbst die in das Kriegswesen weniger Eingeweihten müssen den umfassenden Geist des Königs bewundern, dem lbst anscheinend sehr geringfügige Gegenstände nicht fremd oder unbeachtet geblieben sind. So befiehlt der König in ciner Ordre vom 23, Juli 1744, kurz vor dem Anfange des zweiten schlesischen Krieges, daß es „feinem General erlaubt sein soll, seine kostbare Equipage oder silbernes Service in das Feld mitzunehmen““, ferner, daß „die Capitains dasjenige Geld, so ihnen in den Winterguartieren zur Werbung ausgemacht wird, auch wirklih dazu anwenden sollen und die Leute nicht aus des Königs Landen nehmen“‘, und endlich, daß „die Generale sih währead des Winters das Ererziren der Leute vor allen Dingen sollen angelegen sein lassen, da- mit man ihnen die Adresse wieder beibringe, welche sie im Felde verloren haben“. Ín einer zwei Tage darauf an die Generale und Schwadrons- Befehlshaber für den Fall eines Treffens erlassenen Ordre heißt es unter Anderem (S. 7): „Es verbietet der König hierdurch allen Offiziers von der Kavallerie bei infamer Cassation, sich zeitlebens niemalen in einer Action vom Feinde attakiren zu lassen, sondern die Preußen sollen e u Feind attakiren.“’ Das war auch -Blücher's Grundsap in A G “em vit gen, und welche herrlichè Früchte hat er gebracht! Aber nfriedb eng ge- bictet der König in seiner Ordre vor der Schlacht bei Hohen E erg (S. 68): „Sollte es sich begeben, daß die Bursche sich umkehren wollten, worauf