1847 / 262 p. 2 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

(s getheilt, bas Ost- und West-

us dem 17ten rar E

i S et jéèr Jäger-Compagnie, 4 Fuß- und

S C HÜGL. Zul West- orps gehören das 16tè Jufan-

S e ate Ulañen - ol ‘eine Die, fidet nie,

j 4 reiten nde. Gesh eitag, den 17ten, “Feld-

: e E n 18ten, e aeiden, am 19fen ( nntag) Ruhe-

T E Osten inóver und großer Bivouak, am Msten Feld-

tag; P oten Manöver, am 23sten ‘Ruhetag, ám 2Msten große

arade t Er. ajestät dem Könige, nachher Manöver; am 25sten sb-Manöver vor Sr. Majestät dem Könige.

Köslin, 18. Septt. Die Getraide - Aerndte im hiesigen Regierungs - Departement ist als beendigt anzusehen. Der Weizen und"Roggen hahen besondere Güte und überall reichlihen Ertrag. ge- währt. Die Aerndte war in Ansehung des Roggens so reilih, wie sie, in vielen Jahren nit gewesen, in Betreff des Sommergetraides abér sehr mittelmäßig. Insbesondere is bemerkt worden, daß der in einzelnen .Wirthschaften eingeführte posener Staudenroggen bei der jeringen Aussaat von 4 Meten pro Morgen ‘außerordentli gelohnt ât. Der zweite Klee- und Wiesenschnitt war nur gering. Ein Aus- fall an Kartoffeln. steht zu befürchten , da sich Spuren der bekannten Kartoffel - Krankheit zeigen. Obst is, mit, Ausnahme der Kirschen, nux wenig gewonnen, Die Getraidepreise- sind in Folge der neuen Aerndte bereits sehr heruntergegangen uud befinden sich no% im Sinken. E Jn der Stadt Bülow und deren Umgegend erhob sich am 20sten L. M. ein heftiger]Sturm, und ein Hagelshauer mit starkem Regen ‘eùtlud sih übér die Felder. Die einzelnen Hagelstücke erreihten zum Theil ‘die Größe einer Wallnuß und ein Gewicht von §—4 Loth. Obgleich das Unwetter nur eine halbe Stunde dauerte, so wurden doch in der-Stadt- über 3000 Fensterscheiben zerschlagen und auf den Feldern mindestens die Hälfte der ganzen Kornaussaat vernichtet. Der ¿Schaden wird auf 5000 Nthlr. veranschlagt. Auch in mehreren Orten der Kreise?Stolp, Neu-Stettin, Rummelsburg und Bubliß is durch Hagelschlag , der die Feldfrüchte* fast total vernichtete , bedeutender Schaden ängeérihtet. l _ In zie Hafenpläße des Departements liefen in den verflossenen ‘beiden Monaten 404 Schiffe .und 2 Böte ein, und 365 Schiffe und 2 Böte gingen aus demselben ab. _…_ Die:See- und Soolbäder zu Kolberg und Stolpmünde waren als Folge: des Nothjahres in diesem Sommer weniger besucht, als im vorigen ‘Zahre. [fl

Deutsche Bundesstaaten.

« Königrei Bayern. Dem Nürnb. Korr. wird aus ‘München vom 16. Septbr. geschrieben: „Zu Ehren Sr. Majestät ‘des Königs von Brenn fand gestern große Tafel bei Sr. Königl. ‘Hoheit, dem- Prinzen Karl statt, zu welcher die Fürsten von Leiningen „und Dettingen - Wallerstêin, sämmtliche Minister und das diplomatische „Corps ‘geladen waren: Um 7 Uhr“ Abends erfolgte die Abreise Sr.

„Majestät auf der Eisébahn nah Donauwörth, wo Nachtlager gehal-

ten Würde, Heute übéernachtet Se. Majestät in Würzburg und mor-

a Vernehmen, nach, bei unseren Königlichen Majestäten in

-Ashä}euburg. 5;

"£45; :Den neuesten Nahrichten zufolge, werden Jhre Königlichen Ho=-

Me der Kronprinz: und die Kronprinzessin bis zum 41. Oktober in Würzburg. eintreffen? ur @iDie Eröffnung des Landtags wird in gleicher Weise, wie früher, und1zwar gleich nähdeni die Einweisungs-Kommission ihre Geschäfte beendêt bas, stattfiiden, jedoch niht im Thronsaale, sonderu im Stände- hansS?’sel st, Prinz Adalbert Königl. Hoheit, der auf diesem Laud= tag&Jum erstenmâle seinen Siß, jedo vorläufig noch ohne entschei- dente Stimme, n der ersten Kammer einnimmt, wird bei der Er= ösfming den in der Verfassungs = Urkunde - vorgeschriebenen Eid nach vorgäugigem Namensaufruf durch den Minister - Verweser der Justiz in die Hânde des Stellvertreters Sr. Majestät, des Prinzen Luit- pold; ablegen.

x Gegenwärtig weilen in München außer dem Baron von Wap- yer&/Direktor der brüsseler Kunst-Akademie, au der Bildhauer Kiß von?Berlin und Dom-Baumeister Zwirner von Köln. Gestern Abend wuïVben die geehrten Gäste beim „Stubenvoll“’ bewillkommnetz zahl- reiche Toasté wurden gewechselt, unter Anderem sprah auch Herr von Wappers in vlämischer Mundart. :

*Neuerlihe Wahrnehmungen über fahrlässigen Gewerbsbetrieb von Seiten einiger Bäder haben die Regierung von Mittelfranken verau- laßt, die Polizei-Behörden ernstlich zu ermahnen, bei den Brod-Visita- tione# mit aller Strenge darauf zu bestehen, daß 1) jeder Bäcker sei- nen ‘Getraide-Bedarf auf mindestens drei bis vier Wochen vorräthig habe;*damit fein Brodmangel entstehen kann, daß 2) die Aufdrückung eines! der Orts-Polizei-Behörde bekannten Zeichens auf dem Brode überall stattfinte, damit der für die Güte desselben haftende Bäcker ohne Slhwierigkeit ermittelt werden kann, und daß 3) das Verbot der sogenaünten Zugaben an die Wirthe nirgends übertreten werde.

S AR e

eine neue Erklärung (S. 63 66). Abweichend von Schorn und Kugler nimmt ran, daß sich nicht alle Reliefs auf Herkules beziehen, (dibèrn, daß Ward De dargestellt ist, im Begriff, den neugeborenen Achilles in das asser Ri tyx einzutauchen, Wem nun, meint Herr Zahn, mit symboli- Fen R edient ist, der kónne auch dieses Eintauchen inden Styx, u T Le e estgemaht wurde, als einen mythischen Typus der 8œch7 qu e R u : e ; mit dem Geschäftsbetriebe der Sefundiner, der Färberei, i it e ervt B Mien, Einstehen möchte er freilich nit dafür. Eine Er- S Mus LEIC her auf einen Aufsaß von Url ich s über eine Gemme i M beid ft wis m müssen wir jeyt unberührt lassen, da wir uns zu einer eye E "@ristli G s gelchrien Archäologen nicht ‘berufen fühlen, 28 T 2008 Res s gehört ein längerer Artikel von Herrn Rei- chen pa e ¡ Köln er die Deckengemälde in dem Kapitelsaale der Abtei Brauweiler bei Köln, der auf ernsten Studien beruht, Wir können hier nur ‘ansühren, daß. diese Deengemälde nicht ein buntes Durcheinander bil- dete Om erA áuft s Res: Ganzes, durch welches ein Fa- / ' es der Brie : Hebräer, insbesondere das elfte Kapitel diese Bap Ens vi s E Bildern t Grunde liegt und ihnen die Einheit des Gedankens ewährt. Zu: der Einleitung ist mit großer Anerkennung der ründlichen Stuvie fiat dacht, we che Anton Namboux aus Trier funszehn Vahre lata 4 Ik ias auf die Waudmalereien gewendet hat, die vor dem funfzehnten o f ras ten Jahrhundert von unbekannten Meistern hinterlassen sind ; echzchn-

en 1 x eine jedenfalls eibe Erwähnung eines tüchtigen von den Wenigsten gekannten

Besonders reihhaltig sind die Miscellen in diesem Hefte, Wir

empfangen hier zuerst längere Aufsäße ans verschiedenen 5 rheinische Alterthümer, als aus- Grotefend's Recbdsion k, par: piere va Ffundenbuche über den Erbauer des kölner Doms und ‘auch Wadckernage)'s Aufsas, bes Met Steinbilder am bonner Münster, in Haupt's eitsrist für déutshes Alterthum, ferner kürzere Mittheilungen namhaster Gelehrten und zulept die nen Ärbeiten des Herrn Chr, Schmidt über die Re- úration des- Kaisersaals in Aachen, die neuerdings in unseren Blättern tr, 230) von von: Reumont in seiner geschmackvollen Weise be- chen worden is, und des Herrn A. Koch über den sogenaunten Kampf- S A U itihollungen aus beer Sihe felaes vicaseltiten Laissars e er. ? e eitigen ens fürzere Anmerkungen beigegeben und unter der Mubrite Strat das hol-.

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Pri Karl seines

ordn

E R

1842

O Múnchen,; 16. Sept.- Nachdem Se. Majestät der König von Preußen gésiern “mit ei Extrazuge dièê Rôïse auf der Eisen= bahn bis Donauwörth fortgeseßt, hat auch Se. Königl. Hoheit der

nah dem Rhein Angetreten. Zahl - von Petitionen än die Kammer der Abge- éten Foll. schon jeßt bei deren Archivär eingelaufen sein. _ Aus allen Pisouden des Landes gehen übereinstimmend. Nach=- richten über das Steigen der Getraidepreise ein, wahrhaftig nicht im Einklange“mit den se sten Volkswünschen, aber doch leicht erklär= bar, wenn man erwägt, einmal, daß alle Vorräthe der Vorjahre auf- gezehrt sind, und dann, daß die großen Gutsbesißer und Händler par Be oan nd sle Af tg Jahre aa Vorräthe sehr leicht usspeihern können. Auf den hiesigen Märkten habeu diese we- nigstens bisher noch nit sehen assen. D

Großherzogthum Baden. (Karlsr. Ztg.) Däs heute erschienene Regierungs-Blatt zeigt an, daß Se. Königl. Hoheit der Großherzog: den- bisherigen Gesaudten an den Königlichen Höfen von Preußeu und Hannover, Obersten und. Flügel - Adjutanten von Zufriedenhei, mit (ines e auf sein DEeS unter Bezeugung der Zufriedenheit mit seinen langjährigen treugeleisteten Diensten, i Ruhestand verseßt hat. glRdris prcdeies Dee, f L

Aus dem Breisgau schreibt man: „Die Angst vor Kartoffel= Mißwachs hat uns jeßt verlassen, indem die Krankheit so gut als vershwunden scheint, die Knollen in Menge gerathen und- dabci dick und gesund werden. Nur an einzelnen Stellen ijt diese Krankheit, ein vegetabilishes Räthsel in laufenden Jahre noch merkwürdiger eingetreten, als in den beiden vorhergegangenen. Vom Bodensee, wie aus der Schweiz, laufen ähuliche Nachrichten ein.“

Großherzogthum Hessen und bei Nhein. Am

fine _nam

17. September Abends um fünf Uhr traf Se. Majestät der König

von Preußen in Darmstadt ein und stieg bei dem preußischen Gesand=- ten am Großherzoglichen Hofe, Freiherrn von Bockelberg, ab. Se. Majestät machte Sr. Königl. Hoheit dem Großherzoge und den Höch= sten Herrschaften Besuche und reiste denselben Abend noh nah Bin- gen, wo Allerhöchstderselbe übernahtete.

Am 17. September Vormittags ließ Se. Königl. Hoheit der Großherzog das Großherzogliche Truppen-Corps die Revue passiren. Im Wagen des Großherzogs befanden sich die Großfürstin Thron- folgerin und die Großfürstin Alexandra. Se. Kaiserl. Hoheit der Groß- fürst Thronfolger, Se. Könígl. Hoheit der Ercgroßherzog, Jhre Grcßherzogl. Bobeiten die Prinzen Karl und Alexander, mit einem zahlreichen glänzenden Gefolge von Generalen und Offizieren, waren zu Pferde. Se. Großherzogl. Hoheit der Prinz Georg wohnte eben= falls der Musterung bei. Se. Großherzogl. Hoheit der Prinz Emil befand sich, die Reoue fommandirend, an der Spiße der Truppen. Diese waren in großer Parade mit fliegenden Fahnen in vier Treffen auf dem Exerzierplaße aufgestellt : im ersten die 1ste, im zweiten die 2te Jnfanterie - Brigade, im dritten die Pioniere und die Artillerie zu Fuß und zu Pferde, mit bespannten Batterieen, im vier= ten die Reiterei. Die hohen Herrschaften, mit einem lange anhaltenden Jubel empfangen, begaben sich längs der Fronten der verschiedenen Treffen hin, worauf sich die Truppen in geschlosse- ner Kolonne den reten Flügel an der Spiße formirten und unter dem Schalle der Musik in {önster Haltung defilirten, die Infanterie in Compagnie-Fronte, die Artillerie iîn Battericen und die Reiterei in Zügen, Se. Königl. Hoheit dêc Erbgroßherzog führte das erste, Se. Großherzogliche Hoheit der Prinz Alexander das ¿weite und Se, Großherzogliche Hoheit der Prinz Karl das vierte Infauterie- Regiment vor Sr. Königlichen“ Hoheit dem Großherzoge und Höchst- dessen Kaiserlihen Gästen vorüber. Die hohen Herrschasten verließen hierauf unter wiederholten Lebehochs den Exerzierplaß, worauf noch die beiden Jnfanterie 2Brigaden unter Kommando des Divisionairs General - Lieutenant Prinzen von Wittgenstein Durchlaucht vor Sr. Kaiserlichen Hoheit dem Großfürsten Thronfolger, Sr. Königlichen Hoheit dem Erbgroßherzoge und den durchlanchtigsten Großherzoglichen Prinzen manövrirten. Ein Manöver des Garde-Regiments Chevaux= legers, welches am 18teu auf dessen Exerzierplaße vor den hohen S stattfinden sollte, wurde dur das s{chlechte Wetter ver- indert.

Am 13. September verschied in Gersfeld der General-Lieutenant und General-Adjutant Sr. Königl, Hoheit des Großherzogs, Bevollmäch- tigter der Militair-Kommission des deutschen Bundes, Gustav Alexan= der Frhr. von Ebersberg, genannt von Weyhers, Senior der Familie derer von Cbersberg, genannt Weyhers, in einem Alter von bald 78 Jahren.

__ Großherzogthum Oldenburg. (A. Z.) Man spricht in gut unterrichteten Kreisen viel davon, daß das Kabinet seit einiger Zeit ernstlich mit dem Entwurf einer oldenburFishen Verfassung be= \chäftigt sei. Ju der Residenz, wo man bisher die hierher bezüglichen Wünsche des Landes nur flau unterstüßte, regen sich jept ebenfalls laute Sympathieen.

Französische Blätter bringen die Nachricht vom Abschlusse eines

ländische Werk von De Wal de Moedergodinnen besprochen. Das räth- selhafte Wesen der Mütter in der alten Mythologie is von ihm einer neuen Betrachtung und Erörterung, die si besonders auf Juschriften stüht, unter- worfen worden. Einzelne fidenten gab bereits Herr Dünger, dessen sahkundige Thätigkeit wir in diesem Hefte ungern vermißt haben, im ersten Hefte der Jahrbücher auf S, 89—9l|, : f

Die Chronik des Vereins zeigt eine steigende Zahl der Mitglieder und berechtigt zu s{hönen Erwartungen. Aber wir vermissen noch immer in dem Verzeichnisse manche Namen, die nah Stellung und Amt ihrer Jnhaber nicht fehlen sollten, und manche, Stadt und manchen Flecken am gesegneten Rheinstrome, i A Je

__ Breslau, 15. Sept, Der Jahresbericht der schlesischen Gesellschaft für vaterländische Kultur enthält eine „Uebersicht der gesammten außerdeut- schen Sprachverhältnisse im preußischen Staate, von dem Ober - Landesge- rihts-Präsidenten Hundrich, eine Arbeit, die nicht blos für den Baterlands- freund aus nahe liegenden Gründen ein großes Interesse hat, sondern selbst einen bedeutenden historischen Werth besigt. Es geht aus derselben hervor, daß in Preußen seitdem Jahre 1813 die deutsche Sprache den slavischen Sprachen gegenüber immer mehr Boden abgewonnen hat, und zwar aus nahe liegenden Gründen, als da sind: der bessere Unterricht inkleinen Städten und aufdem Landez die Aufhebung der Unterthänigkeits-Verhältnisse, so daß sih Jeder nach freier Wahl sein Unterkommen suchen kannz die Vermehrung der kollegialischen Gerichtsbehörden und. deren Beseyung mit Ober - Landesgerichts - Assessoren,

- denen ‘das Erscheinen in Prozessen ‘und mehr noch bei Nachlaß - Regulirun-

en, wie bei den Handlungen der freiwilligen. Gerichtsbarfeit, wobei das estreben erzeugt wird, sich: unmittelbar verständlich zu machen, besonders aber die jeg e Militair-Verfassung- / Mus Die efultate der Forshungen des Herrn Hundrich über den Gebrauch anderer Sprachen in den preußischen Provinzen sind folgende: 1) Jn der Provinz Preußen a) Regierungs - Bezirk Königsberg, von 812,992 Ein- wohnern sprechen 133,905 olnis, 40,023 Litthauisch; b) Regierungs-Be- E von G EluwMhnem L Mod FSe S 0 Lit- "Russi ilipponen)z c) Regierungs - Bezirk Danzig, E Einwohnern 83,197 Polnisch, wobei die an mitgerechnet ngs - / i 221547 Polni, g Bezirk Marienw der ¿ von „011 Einwohnern

Vertrags zur Auslieferung von Verbrechern zwishen Oldenburg und Frankreich.

Freie Stadt Frankfurt. Se. Hoheit der regierende Herzog von Sachsen ck Meiningen isst am 46ten in Frankfurt ange= ommen. H

Rußland und Polen.

_“St. Petersburg, 14. Sept. Aus dem kaukasischen Lager bei 2E Weiler Salta, in Daghestan, wird vom 20. August gemeldet :

Nach dem Eingehen der Nachricht, daß im Weiler Salta und in den umliegenden Ortschaften die Cholera aufgehört habe, verließ der Ober- Befehlshaber am 6. August mit der samurschen Truppen - Abtheilung die Stellung auf dem Turtschidagh. Die Abtheilung besiand aus 8 Bataillonen Fußvolk, zwei Compagnieen Schüßen, ciner Sapeur-Compagnie mit galva- nischen Apparaten, einer Division Dragoner, zwei Sotnia Kosaken, gegen 1500 Mann Fuß- und berittener Miliz und 16 Geschüßen nebst Naketen- Kommandos und Belagerungs-Kanonen. Auf dem Turtschidagh blieb ein Bataillon Fußvolk nebst zwei Gebirgs - Kanonen, cinem Kommando _ Kosaken und einem Theile der Miliz unter der Ansührung des Oberst- Lieutenants Trazewski, Das samursche Detaschement übernachtete in der Nähe des verlassenen Weilers Keger und machte sich am “ten, nachdem es vor Salta eine Stellung eingerommen, ohne Verzug an die Arbeit, diesen Weiler durch eine regelmäßige Belagerung einzunehmen, um dadurch Mittel-Daghestan vor den Einfällen des Feindes sicher zu stellen. Dieser, die Wichtigkeit dieses Plaßes wohl begreifend, hatte ihn stark befestigt und mit einer zahlreichen Garnison besest. Am 9ten stießen, aus Daghestan fommend, s Bataillone Fußvolk und die akuschinshe Miliz zum Tiear- schen Detaschement, An demselben Tage eröffnete die Artillerie ihr Feuer gegen den Weiler, wobei der Adjutant des Ober-Befehlshabers, Nittmeister vom reitenden Leibgarde-Regiment, Gläboff, als er gerade eine Besichtigung auêührte, zum allgemeinen Bedauern getödtet wurde. An den ‘folgenden Tagen erschien der Feind bei Tage in zahlreichen Haufen auf den benach- barten Höhen, bei Nacht aber näherte er sich dem Lager, die Arbeiten in den Trancheen zu hindern, So warf sich in der Nacht vom 10ten zum 11, August ein starker Haufe auf das Lager, aus der Richtung von Kudali und Keger herkommend, wurde aber in Folge der zweckmäßigen Anord- nungen des Obersten Fürsten Gagarin, Adjutanten des Oberbefehlshabers, der dabei auch eine Wunde erhielt, mit bedeutendem Berluste zurücgewor- fen. Aehnliche Einfälle, von dem Feinde einige Male wiederholt, hatten denselben ungünstigen Erfolg für ihn. Unsererseits hatten die Jngenieur- Arbeiten guten und raschen Fortgang, und das Feuer unserer Artillerie zer- störte die Werke und. Hütten des Auls. Am 13. August stieß die Miliz des Kreises Dargo, 500 Mann stark, zum Detaschement, Sie beseßte das Dorf Kudali , um eine sichere Verbindung mit dem Dorfe Zudachar herzustellen. Mittlerweile rottcte sich ein feindlicher Haufe von 7000 bis 8000 Mann Reiterei und Fußvolk gegen “die linke Flanke unserer Stellung in den tiefen Bergschluchten zwischen “Keger und den Brücken bei Chidatli und Salta zusammen, den Stadschi - Murat, Kibit - Mahom und Daniel Beck führten. Diese Schaar zu zerstreuen, ohne daß die Belage- rungs - Arbeiten Unterbrehung erlitten, zog der Ober - Befehlshaber aus Chodschal - Macha, wo die Befestigungs - Arbeiten beinahe vollendet waren, 6 Compagnieen Fußvolk zu sich heran. General - Major Fürst Kudaschew traf mit dieser Verstärkung am 18. August ein. Der Ober-Befehlshaber übertrug die Vertheidigung des Lagers und der Trancheen dem Gencral- Lieutenant Koyebuez dem General - Léitenant Fürsten Argutinski Dolgoruki wurde die Führung der Angriffs - Kolonne anvertraut , die aus 6 Bataillo- nen Fußvolk, zwei Compagnieen Schüßen, einer Division Dragoner, zwei Sotnía’'s Kosaken und 900 Milizen zu Fuß und zu Pferde bestand und 6 Gebirgs -Kanonen nebst einem Naketen- Kommando in ihrem Gefolge hatte. Fürst Woronzoff zog, ohne Zeit zu verlieren, in der Nacht vom 48. zum 19, August mit- dieser Kolonne selbst in Person gegen den

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Feind. Die Vorhut, vom Adjutanten des Oberbefehlshabers, Oberst Mink- wiz, befehligt, näherte sich unbemerkt den feindlichen Pikets. Während die übrigen Truppen, der felsigen und unebenen Oertlichkeit ungeachtet, eilig der Vorhut nachfolgten, stießen die tshochschen und awerinschen Milizen, die, geführt vom Sotnik des grebenschen Kosaken -Regiments, voran waren, in der Morgendämmerung auf die feindliche Wache und gelangten, sie verfolgend, in eine steile und tiefe Schlucht, auf deren gegenüberstehendem Felsenkamme Erdwáälle aufgeführt waren, Als der erste Schuß gefallen war, licß Fürst Woronzoff zwei Bataillone und eine Batterie von 4 Geschüßen nebst den Raketen-Gestellen gegen ‘die linke Flanke des durch den unerwarteten Angriff unserer Truppen erschreckten Feindes vorrücken und gab zugleich dem Fürsten Argutínski - Dolgoruki den Befehl, mit der durch die gesammte Kavallerie verstärkten Vorhut die Bergschlucht zu durcschreiten und den Feind von der rechten Flanke zu umgehen, Ohne sich durch die beinahe senkrehten Felsen- wände, an denen sie hinab- und hinaufzullimmen hatten, aufhalten zu las- sen, erschienen unsere Milizen, unter der Anführung des Obersten Dschafar- Kuli-Aga-Bakichanoff, und die Division Dragoner, beinahe im Rüden der feindlichen Stellung. Gleichzeitig warfen sich das erste Bataillon des min- grelischen Jäger-Negiments und das erste Bataillon des eriwanschen Kara- binier-Negiments unerschrocken von vorn gegen die Verschanzung. Der Feind hielt diesen Angriff nicht aus; seine Neihen shwankten und begannen, durch unsere Kavallerie von der Hauptstraße des Nückzuges abgeschuitten, sich von der Steile hinabzustürzen. Von den Karabiniers und Jägern erreicht, wur- den die Fliehenden mit Gewehrfeuer und den Bajonetten angegriffen und mit miteinem Hagel von Steinen verfolgt, Noch blieb auf der linken Flanke derfeindli- chen Stellung ein einzelnstehender, mit Wällen gekrönter Berg, auf dem 8 Fah- nen wehten, Dahin führten General - Major Fürst Kudaschew und Oberst Play-Bek-Kokumo}f die Miliz und 6 Compagnicen des Jnfanterieregiments des General - Feldmarschalls Fürsten von Warschau. Dieser Angriff war eben so entscheidend als der erste, Ein Hause von etwa 600 Mann stürzte

In E ___2) In der Provinz Brandenburg, Die außerdeutschen Einwohne dieser Provinz sind Wenden, und {war wohnen V A den Fteisen Kottbus, Kalau und Spremberg, Jhre Gesammtzahl wird annäherungs- weise auf 60,266 angenommen, doch verstehen fast alle von ihnen oder doch wenigstens die Mehrzahl Deutsch, so daß in den meisten Gemeinden ab- wechselnd Deutsch und Wendisch und nur in wenigen Wendisch allein gepre- digt wird, Der gewöhnlihe Schul-Unterricht bestcht zwar für einige Ge- meinden ín deutscher und wendischer Sprache, wird aber meistens nur in deutsher Sprache mit solhem Erfolge ertheilt, daß die Kinder auf wendi- sche Fragen Deutsch auworten.

3) Jn der Provinz Pommern enthält nur der Regiernngs - Bezirk von Köslin solche Gemeinden, in denen die polnische (kassubische) Sprache in Kirchen und im Familienleben gebräuchlich is. Die deutsche Sprache hat daselbst in neuerer Zeit so bedeutende Fortschritte gemacht, daß in meh- reren Gemeinden, in denen noch vor zwei Generationen uur solche Prediger fungiren konnten, die des dertigen Jdioms kundig waren, jeyt deutsch und kassubisch gepredigt werden kanu, Die Gesammtzahl der Kassuben in Pom- mern wird auf 4000 geen: ; j

4) Jn der Provinz Schlesien hat die deutsche Sprache unter der preußischen Regierung bedeutende Fortschritte gemacht, doch befinden sich in derselben noch viele Einwohner, denen nur die polnische Sprache geläufig ist, obwohl wenige unter ihnen sind, die niht au Deutsch verstehen, Es sprechen in Schlesien P-:lnisch 528,691 Einwohner (davon die meisten im Regierungs-Vezirk Oppeln wohnhaft), Mährisch 38,824 Einwohner, Böhmisch 10,218 Einwohner (beide Sprachen längs der Gränze, aber auch in ein- zelnen Kolonicen üblich), Wendisch in dem schlesischen Antheile der Lausig 36,942 Einwohner (wovon die Mehrzahl die oberlausißische Mundart spricht, im Geyeitsaye zu den märkischen Wenden, deren Mundart die niederlausizi- sche is). er nähere ee les über die shlesishen Sprachverhältnisse is u u Jahresberichten der slesishen Gesellschaft für 1843 und 1845 ent- alten.

5) Jn der Provinz Posen spricht die Mehrzahl der Einwohner Pol- nis, doch ist Vielen auch die deutsche Sprache geläufig, a) Jn dem Re- ierungs - Bezirk Posen sprehen 488,368 Einwohner nur Polnisch, 180,479 olnish und Deutsch und 221,836 Bainisa b) Ju dem Regierungs-Bezirk Bromberg 193,188 Einwohner nur Polnisch, 101,265 Polnisch und Deutsch

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und 458,241 Einwohner nur Deutsch. 6) Zn der Provinz Sa h sen spricht die Gesammti-Bevölkerung fast au9=

ch, nachdem er unseren :Vajonetten entronnen- war, vom steilen Felsen hinab na dem Kara - Koissa zu, Nur die Ermüdung und- die senkrechte Steile der Felsen hielten“unsere Truppen ab, in die tiefe Schlucht hinabzusteigen und die zurückgeschlagenez Feinde weiter. zu verfolgen, die sich eilig jenseits der Kara-Koissa. unseren Blicken entzogen. Nach der nöthigen Ruhe kehrte die Kolonne ‘ins Lager zurück. Der Feind ließ-30 bis 40 Leichen auf dem

laye und erlitt M noch. bedeutenden Verlust. Eine Fahne und Waf- en verschiedener Gattung wurden ihm abgenommen. Auf unserer Seite blieben 3 Gemeine und 1 Miliz-Soldat, verwundet wurden: 1 Stabs- Offizier (der Schotnik Fürst Gagarin, dem der Akademiker Pirogoss das Bein abnehmen mußte), 2 Gemeine und 11 Miliz-Soldatenz; 19 Mann erhielten Kontusionen. Bei dem vorhergehenden Feuer und in den Tran- cheen_ blieben 1 Stabs - Offizier und 7. Gemeinez 2 Stabs - Offiziere und 63 Gemeine und Miliz -Soldaten wurden verwundet. Die länzende Waf- fenthat des 19, August wird sicher niht ohne Einfluß A, den Geist der Besatzung in Salta bleiben, und wie sie die Kühnheit des Feindes gebro- chen hat, wird sie unsere Streitkräfte das im gegenwärtigen Augenblicke wichtigste Ziel die Eroberung des Auls erreichen: lassen. Auf den übrigen Punkten des Kaukasus haben die Gebirgs - Bewohuer nichts von Bedeutung unternommen.“

Frankrei d. : ¿8 46. Sept. Der Herzog und die Herzogin von Ne- uet A am 13ten Abends von Compiegne in St. Cloud ein= getroffen waren, haben vorgestern Abend diese Residenz wieder ver= lassen, um sich nach Compiegne zurückzubegeben. Diese eben so üun- ¿wartete wie eilige Reise des Herzogs nah St, Cloud bringt man mit dem Jagd-Unfalle in Zusammenhang, der ihn betroffen; das Kabinet hätte ihn zu dieser Reise veranlaßt, auf daß der König und

- die Königin ihn sähen, ehe sie durch die Journale Kenntuiß von je-

nem Vorgange erhielten. Der Herzog von Nemours wohnte guch dem Kabinets-Rath bei, der am 13ten in St. Cloud stattfand. Der Prinz von Joinville und die Herzoge von Aumale und von Mont- pensier werden den großen Angriffs - und Vertheidigungs - Manövern beiwohnen, welhe die im Lager voy Compiegne versammelten Trup= pen am 18ten ausführen sollen.

Graf Rossi, der französishe Gesaudte in Rom, soll um seine Abberufung nachgesucht haben. Die polnischen Generale Skrzynecki und Chlapowski sollen in Rom angekommen sein, um dem Papste ihre Dienste anzubieten.

Ein Sohn des gestorbenen Marschall Oudinot befindet sih als General - Lieutenant und Ober =-Jnspektor der Kavallerie in Algier, wo er als einer der Een Stabsoffiziere betrachtet wird. Auch die beiden anderen Söhne des Marschalls dienen in algerischen Regimeutern, der Eine als Capitain, der Andere als Lieutenant. Vor mehreren Jahren schon verlor dort ein vierter Sohn desselben, dem Alter nah der zweite, Graf Oudinot, als Oberst des 2ten Chasseur = Regiments, das Leben. Drei Enkel des verstorbenen Oudinot, der Eskadrons - Chef Pajol, der Capitain Pajol und der Capitain de Lorency, sind ebenfalls in Afrika. Das feierliche Tod= tenamt für den Marschall ist bis zur Ankunst seiner Söhne und En- fel ausgeshoben worden.

Jeßt ers is Herr Thiers aus dem südlichen Frankreich hier ein= getroffen. Die hiesigen Zeitungen hatten iha irrthümlich schon vor einigen Tagen hier ankommen lassen. Eben so wird heute die Au= gabe mehrerer dieser Blätter, daß General Changarnier gestorben sei, für unwahr erklärt; der General befindet sich in Paris und txri}fft Austalten zur Rückkehr nah Algier. Der Moniteur widerspricht heute auh einem anderen Gerücht, nämlih daß der Minister des öffentlichen Unterrichts eine Komnission nah Athen geschickt hätte, um die dortige französishe Schule zu inspiziren. ¿

Die Bewegung zum Zwecke der Wahl - Reform gewinnt eine immer größere Ausdehnung, Es werden mehr als Foatua Fest- Mahlzeiten namhaft gemacht, die in kurzem stattfinden sollen. Ueber= all bilden sich Aus\chüsse, denen die Leitung der öffentlichen Meinung und der Wahlen von ihren Kommittenteu anvertraut wird und die größtentheils dieser Aufgabe mit Eifer sih unterziehen.

Der französishe Gesandte in Montevideo, Graf Walewski, soll den Befehl erhalten haben, von Rio Janeiro, wohin er si in lebter Zeit begeben, unverweilt nach Frankreich zurückzukehren. Man schließt daraus auf Anwendung ernstliher Maßregeln gegen Rosas.

Die Rente war an der heutigen Börse vielen und starken Shwanu= fungen unterworfen, und es herrschte eine außerordentliche Bewegung. Die Verkaufs - Ordres vermehrten sich, ohne zu irgend einem Preis ausgeführt werden zu können, und der panische Schrecken war heute noch stärker als in den leßten Tagen. Ernstere Nachrichten als ge= stern waren jedoch nicht eingetroffen und den meisten gestern verbrei= teten Gerüchten wurde sogar widersprohen. Obgleich die Baisse auch in Eisenbahn-Actien wieder rasche Fortschritte machte und viel darin verkauft wurde, so zogen sie doh_ in Folge der Liquidation mehrmals stark anz indessen trat auch das Sinken sogleih wieder ein.

Großbritanien und Irland.

London, 15. Sept. Die Arbeiten zur Küstenbefestigung, {o wie die Anlage von Vertheidigungz2-Werken auf den Kanal-Juseln, werden von der britischen Regierung unausgeseßt betrieben. Auf

ließlich Deutsch. Die ‘eingewanderten französischen Kolonisten zu Magde-

burg, Burg, Halle, Stendal können jeßt als bereits nationalisirt betrachtet werden, Jn den Kreisen Liebenwerda und Schweiniß befinden sih zwar noch vereinzelt wohnende Wenden, doch sind sie Alle mit der deutschen Spracve wohlbekanut. Jhre Zahl ist nicht angegeben.

7) In der Provinz Westfalen bedient sich die Bevölkerung durchweg der hoh - und niederdeutshen Sprache, nur an der holländischen Gränze zeigt sich cine Mischung mit dem holländischen Dialekt,

8) Jn der Rhein-Provinz wird fast überall Deutsch gesprochen.

Die Zahl der Wallonen im Kreise Malmedy beträgt in Summa 10,512, so daß sie unter den deutschredenden Einwohnern der Provinz fast verschwin- den. Ju den Kreisen Saarburg, Saarlouis und Saarbrück ist die. franzó- aid längs der Gränze nicht ungewöhnlich, jedoch nicht vor- herrschend. : 9) Jn den Fürstenthümern Neuenburg und Valendis beträgt die Gesammtzahl der Einwohner 66,854, wovon die Mehrzahl französisch redet. Die Zahl der Deutschen und dex deutschredenden Schweizer wird auf un- gefähr 22,000 angegeben,

Gutta Percha.

Diese Pflanzen-Substanz, obgleich den Europäern ers seit wenigen Jah- ren bekannt, wird jeyt zu verschiedenen Zwecken anstatt des Caoutchoue angewendet, weil sie die werthvolle Eigenschaft besißt, sich aufzulösen, ohne oulkanisirt zu werden (without being volcanised), Während das Gutta Percha Ln schon häufig angewendet wurde und einen wichtigen Han- des E ildete, war die Pflanze, die es hervorbringt, doch noh unbe- kannt, Tbe sie e at lücklihen Zufall während des Aufenthaltes des Herrn Thomas p fn ingapore und anderen malaiishen Jnseln, wo er sih auf einer botanishen Mission für die Herren Veitch in Exeter befand, von demselben entdeckt und in zahlreichen Exemplaren eingesandt wurde, welche bewiesen, daß sie eine ncue Sapotacee sei, die der Bassia nahe ver- wandt ist und die neuerdings Isonandra Guita genannt wurde.

Wie es scheint, brachte ein Dr. Montgomerie das Guta Percha zuerst zur Bekanntwerdungz er schreibt darüber im Magazine of Science 1845: „Ich kann die eigentliche Entdeckung des Gutta Percha nicht beanspruchen da es, obgleich den Europäern völlig fremd, einigen Bewohnern der malaii-

1813

der Jusel Jersey. hat- dieselbe alle Höhen zwischen der St. Katha- m and e Suraso Montorgueil an si gebracht, um sie ämmtlich befestigen zu Tajjen. : è

| uo fürzlidh zur katholischen Kirche übergetretene anglikanische Geistliche, Dr. Wiseman, hatte gestern eine amtlihe Unterredung mit Lord John Russell, Derselbe is von Rom aus zum einstweili- gen apostolischen Vikar von London eruannt worden und soll diesen Posten so lange bekleiden, bis eiu definitiver Nachfolger für Dr. Griffiths bestellt is. Wie der Salisbury Herald mittheilt, soll Dr. Wiseman während seiner Ps längeren Anwesenheit ün Rom den. Auftrag erhalten haben, die fkatholishe Kirche in Großbritanien und Jrland neu zu organisiren. Statt der bisherigen apostolischen Vikare, welche seither die Diözesen verwalte- ten, sollen nach jenem Blatte künftig Bischöfe ernaunt werden. Ein anderes Blatt sagt: Herr Wiseman hat vom heiligen Stuhle den Auftrag erhalten, die katholische Hierarchie auf demselben Fuße, wie sie vor der Reformation bestand, wieder herzustellen. Bis jeßt war die katholische Kirche bei uns nur wie eine Mission in partibus in- fidelium organisirt; dieser Zustaud der Dinge wird aufhören. Es wird zwei Erzbischöfe (von Canterbury und Yeork) und acht Bischöfe geben, welche ihre Titel niht von Siben, welche {hon durch angli= kanische Bischöfe eingenommen sind, sondern von Städten führen wer- den, welche bis heute noh keine Hauptorte von Diözesen waren, wie z. B. von Birmingham, Liverpool, Derby, Nottingham 2e. Herr Wiseman selbst wird unter dem neuen Titel eines Bischofs von West- minster dem Herrn Griffiths in der Verwaltung der kirchlichen An= gelegenheiten des Bezirks von London folgen.

Das am- 9, August von New - York nah Uverpool abgesegelte Schiff „Mamlouk“ hat am 15. Schiffbruch erlitten; 35 Passagiere und 7 Matrosen kamen ums Leben; die Uebrigen wurden am 18ten nah großen Leiden gerettet. Das Schiff hatte mit der Ladung, die aus Mehl und Lebensmitteln bestand, einen Werth von 85,000 Dol= lars. Am Bord des neuen Dampfbootes „Guadalquivir“, welches von Liverpool am 29, August zu New-York eintraf, brah am Tage seiner Ankunft ein wahrscheinlih angelegtes Feuer aus, welches erst nah Zerstörung der Kojüte gelöscht werden konnte. Ein Neger wurde als verdächtig festgenommen.

Ueber den gestern gemeldeten Untergang des Auswanderer-Schiffes „Jduna““ theilen die Blätter folgendes Nähere mit, Das amerifa=- nishe Schiff „Shanunga“, Capitain Patten, am 16. August von Liverpool in Boston angckommen, stieß am Montag den 9. August, des Morgens früh 4 Uhr, auf 44° 25‘ N. Br., 58° 30! W. Lge., in dichten Nebel, mit der {wedishen Bark „Jduna‘“, Capitain Mo= berg, von Hamburg nah New-York mit Auswanderern bestimmt, zu- sammen, wodur leßteres Schiff so beschädigt wurde, daß es in etwa einer halben Stunde sank. Von allen an Bord besindlihen Perso= nen, im Ganzen 206 an der Zahl, konnten ungeachtet der sofort ausgeseßten Böte des „Shanunga“/, in Verbindung mit einem Boot der „Jduna““, leider nur 34 gerettet werden, und fanden 172 Per- sonen, worunter auch der Capitain der „Jduna““, Ernst Andreas Mo- berg, ihren Tod in den Wellen. Die Geretteten wurden, von Allem entblößt, am Bord des „Shanunga““ aufgenommen, nah Kräften unterstüßt und nah Boston gebracht, wo durch Subscription sofort ein Betrag von circa 1500 Dollars für dieselben zusammengebracht worden.

Die Times enthält Berichte aus Porto vom 6. September, wonach dort ziemliche Ruhe herrschte. Die-Soldaten des dritten Ar= tillerie-Regiments jedoch hatten im Büreau des Journals Nacional Exzesse begangen, welche zur einstweiligen Einstellung des Forter= \cheinens dieses Blattes, so wie zur „Abführung der Herausgeber und des Cigenthümers in das gewöhnliche Gefängniß, führten. Das Programm der lissaboner Regierung war ziemlih gut aufgenom= men worden z die Gewaltthätigkeiten des Militairs aber und die Strenge, womit junge Leute für die Armee gepreßt wurdeu, hatten das Volk besorgt gemacht, weil es hinter diesem Verfahren die Ab- sicht vermuthet, die Wähler bei den herannahenden Stadtraths = und Cortes - Wahlen. einzushüchtern. Die Times isst mit der jeßigen Sachlage in Portugal gar nicht zufrieden; sie meint, daß die Cinschreitung bisher \chlechte Früchte getragen habe, und deutet an, daß England, falls der Aufstand von neuem losbreche, \hwerlihch Lust haben werde, der Königin und dem Hofe abermals Beistand zu leisten. Die Berichte der neuesten Poß aus Lissabon vom 9, Sep- tember melden feine Aenderung des Zustandes der Dinge. Costa Cabral, Graf Thomar, arbeiteten sehr thätig an dem Sturze des Mi= nisteriums. Graf Bomfim und seine Söhne hatten versucht , aus Angola zu entweichenz sie wurden jedoch von einem britischen Kriegs= Schiffe gefangen genommen und nah Loanda gebracht, Die Flotte des Admirals Napier sollte am 11. absegeln.

Bei einem Diner der Ackerbau = Gesellschaft in der Grafschast Whitby kündigte neulih der sogenannte Eisenbahn-König Hudson au, daß er in diesem einzigen Bezirke für 700,000 Pfd. St. Grund-Ei= genthum angekauft habe.

Die Times erklärt die Angabe, daß eine reiche jüdische Firma in London die gerichtlihen Beschlagnahmen 2c. gegen den Herzog von

{hen Wälder bekannt warz viele ihrer Nachbarn in den angränzenden Döür-

fern hatten jedo nie davon gehört, und der Gebrauch, der davon gemacht wurde, war fehr unbedeutend, denn ich habe nur gesehen, daß es zu Griffen an den Parang (Faschinen-Messern), statt Holz oder Büfsfelhorn angewandt wurde. Bis zum Jahre 1822, wo ich Chirurg in Singapore war, wurde mir Gutta Percha im- mer mit Caoutchouc zusammen genannt, und ich erhielt einige sehr schöne Pro- ben davon. Es giebt drei Arten, Gutta Girek, Gutta Tuban und Gutta Percha. Hierbei muß ih bemerken, daß die leßtere Benennung meist un- richtig ausgesprochen wird, das ch muß einen Zischlaut erhalten (also im Deutschen wie Pertscha), Aufmerksamkeit auf diesen Punkt is nöthig, weil, wenn man Gutta Perca fordern wollte, die Antwort wahrscheinli immer sein würde, daß es eine solche Substanz gar nicht gebe, während man bei richtiger Aussprache des Wortes eine Menge davon erhalten fönnte. Die Benennung is rein malaiishz Gutta. bezeichnet den Gummi oder verdikten Saft der Pflanze und Percha den besonderen Baum, von dem er kommt, Jch konnte nicht anders glauben, als daß der Baum auf Sumatra vor- fommen müsse und vielleicht seinen Namen daher führe, weil die malaiishe Benennung für Sumatra Pulo Percha ift, aber obgleich die Meerenge von Malacca nur einen Grad nördlich von Singapore ist, so hörte ih doch nie, daß die Masse dort oder auf Suma- tra detannt war. Jh kehre aber zu der Zeit zurück, wo der aus Gutta Percha gemachte Parang-Griff zuerst meine Neugierde reizte. Die Neu- heit des Materials machte mich aufmerksam, ich fragte den Arbeiter, einen malaiishen Holzhauer, in dessen Händen ich sie sah, und hörte, daß die Masse in jede andere Form gebraht werden könne, wenn man sie in siedendes Wasser tauche, bis sie völlig durhwärmt sei, worauf sie so formbar wie Thon werde uñd, falt geworden, ihre ur- sprüngliche Härte und Festigkeit wieder annehme.“ Dr, Montgomerie er- ählt ferner , daß er den Parang-Griff gekauft, sich Aus mehr Masse ver- {haft habe und dur Versuche zu der Ueberzeugung gelangt sci, daß tas Gutta Percha das werthvollste Material zur Anfertigung \Ucher chirurgi- schen Jnstrumente abgeben werde, zu denen bisher Caoutchouc angewendet wurde, welches leßtere den Nachtheil hat, durch das heiße und feuchte Wet- ter der tropischen Gegenden leicht beschädigt zu werden. Das Medizinal- Kollegium in Kalkutta gab Dr. M's. Ansicht vollen Beifall, und die Society of arts ín London ertheilte ihm ihre goldene Medaille für die Entdecung,. Krankheit verhinderte Dr, M. damals, die Wälder zu besuchen, wo derx

Baum wächst, Er erfuhr aber von den Eingeborenen, daß der Percha einer

Budckingham veranlaßt habe, für grundlos; dieselbe sei dadur entstanden, daß der Baron Meyer von Rothsi laufende Jahr Ober =Sheriff von Buckingh e. ünd / amtlich verpflihtet gewesen sei, die von den Gk bigern des Herzogs: erwirkten -Psändungs - Befehle“ zur Guosihanm gee bringen. Am 12ten d. -sind aus mehreren ‘Theilen® des Landes zugleich Nathrichten von Feuersbrünsten eingegangen, welche zum Theil niht unbedeutend sind P Res O D ck A ieh, n Schaden von im Ganzen 50, , St. 3 Se ist am 11ten d. der größte Theil des Dorfes Cottenham beé

Cambridge abgebrannt. K j Belgien.

Brüssel, 17. Sept. Die öffentliche Sigßung der die {önen Künste * vertretenden Klasse der Römelichen Akademie am 24sten d. wird von Jhren Majestäten mit ihrer Gegenwart beehrt werden. J dieser Sipung sollen die großen musikalischen Preise vertheilt und die gekrönte Kantate vom Orchester des Konservatoriums ansgeführt wer den. Auch einige Werke der großen Meister der Tonkunst wird dies Orchester bei dieser Gelegenheit ausführen. 2 Gestern um 10 Uhr Vormittags begann der Oekonomisten-Kon= reß seine Sipungen im hiesigen Rathhause. Die dazu angemeldeten Sréniben waren, bis auf ein paar Ausnahmen, sämmtlich ein etroffen. Die Zahl der Anwesenden belief sich auf ungefähr 150. Die engli=- schen, namentli die londoner Journale, \sodaun mehrere deutsche Zeï= tungen haben Berichterstatter hergesandt. Vorgestern wurde beé Herrn de Brouckere eine vorbereitende Sipung behufs Feststellung der Tagesordnung gehalten. Das große Bankett zu Ehren der aus- wärtigen Mitglieder des Kongresses findet morgen um 6 Uhr statt. Herr Charles de Brouckere, Präsident des- Vereins für Handelsfrêi- heit, wurde auh zum Präsidenten dieses Kongresses pTS und er= öffnete denselben mit einer Rede, worin er den Zweck der Versamm- lung auseinanderseßte. Zu Vice-Präsidenten wurden ernannt: der Herzog von Harcourt, Pair von Frankreich, der Oberst Thompson, einer der Haupt=- Direktoren der Anticornlaw-League und-ein Veteran der Sache des freien Handels, Herr Asher aus Berlin, Abgeordneter der dortigen Gesellschaft für freien Handel, und der Graf Arrivabene, einer der Vice-Präsi= denten des belgischen Freihandels-Vereins; zu Secretairen : der Jn=- genieur Lehardy de Beaulieu und der Advokat Victor Faider. ls erste Redner erhoben si die Herren Victor Faider und Wolowski, welche die Grundsäße des freien Handels anrühmten. Sie wurden von Herrn Rittinghausen aus Köln bekämpft. Diesem antworteten wieder Herr John Prince Smith aus Berlin und Herr anle: Das englische Parlaments-Mitglied, Dr. Bowring, sprach in dem els ben Sinn. Herr Duchateau, Abgeordneter des Vereins zum Schuß der einheimischen Arbeit in Valenciennes , vertheidigte das Schuy=- System. Die Sipung. {loß mit einer Rede des englischen Parla- ments-Mitgliedes, Herrn Ewart, und mit eimgen Bemerkungen der Herren Thompson und Dunoyer. Heute soll über vier spezielle Fra- en verhandelt werden. i v ie Nachforschungen der Justiz wegen der Urheber des dreifa= chen \cheußlihen Mordes, der zu Brüssel unlängst in dem Hause des Herrn Evenepoel an dessen Schwester und zwei Mägden verübt wurde, waren bis jeßt erfolglos. Jun den lehten Tagen ward daher von der Gerichtsbehörde eine Prämie von 3000 Fr, auf die Entdek- fung des Mörders ausgeseßt. Kurz darauf verbreitete po dás Ge=- rücht, daß Herr Evenepoël selbst verhaftet und in strengsten Gewahr- sam gebracht worden sei. Man wise, hieß es, daß Herr Evenepoel am Abend des Mordes das Theater um 8 Uhr in grauem Äbienen

rscheinlih ‘ale solher

verlassen habe und in braunem Paletot um 10 Uhr wieder erschienen sei, und dieser graue Paletot figurire unter den gestohlenen achen. Heute sagt nun aber die Jndependance: „„Gestern früh wurde Herr Evenepoel von neuem, als Zeuge, von dem Jnstructions= rihter Louvat verhört. Die Justiz forscht den Urhebern eines fal= shen Gerüchtes von der Verhaftung des Herrn Evenepoel nach, denn es liegt hier ein wirkliches Verleumdungs = Vergehen vor, da es cine Unmöglichkeit ist, daß auh uur ein Argwohn auf dieser ehrenwerthen Bürger fallen könnte.“ Die Gerichts - Behörde seßt, mit Hülfe der brüsseler Polizei, ihre Nachsuchungen aufs thätigste fort und spart kein Opfer, um zur Entdeckung der Mörder zu gelangen, Vorgestern ers wurden zahlreihe Haussuchungen und Erkundigungen bei allen Eisenwaarenhändlern, Schmieden u, dgl. vorgenommen, um zu ermitteln, ob nicht etwa Werkzeuge von der Art, wie die, mit welchen der dreifahe Mord verübt worden zu sein scheint, bei einem von ihnen hätten gekauft sein köunen, An einem Ort in der Nähe des Schauplaves des Verbrechens fanden in Folge dessen au Confrontationen statt. Gestern früh wurde ein Maun, der in der Nacht des Mordes, da man eine eiserne Barre bei ihm fand, verhaftet worden war, von den Polizei - Agenten nach i

gebracht, und man nahm mehrere Untersuchungs - Akte in seiner Gez genwart vor. Das Journal de Charleroi meldet, ein Po itillon, der dur diese Stadt gekommen, habe dort das Gerücht ver breitet, es seien zu Quievrain drei Judividuen verhaftet worden, bet denen man noch einea Theil der bei dem Raubmorde auf dem St.

Gery - Plah zu Brüssel gestohlenen Gegenstände gefunden habe.

E L n S ihrer größten Bäume sei, einen Durchmesser von 3 bis 4 Fuß erlange, sein Holz zum Bauen keinen Werth habe, daß aber ein dies und genießbares Oel aus seinen Früchten erhalten werde, welchcs die Eingeborenen zu ihren Speisen gebrauchten. An vielen Stellen der Insel Singapore und in den Wäldern von Johore, auf der Spiye der Halbinsel Malacca wird der Baum angetroffen. Auch bei Coti auf der südöstlichen Küste von Borneo hieß es, daß er wachse, und Dr, Montgomerie wendete sich demgemäß an einen Mr. Brooke in Sarawak, der ihm die Versicherung gab, daß er in den dortigen Waldungen sehr gewöhnlih sei und vom Volkéë Niato genanut werde, welches jedo mit den Eigenschasten seines Saftes nicht bekannt sei. Jn Sarawak wird der Baum oft sechs Fuß im Durchmesser stark, und Mr. Brooke glaubte, daß er über ganz Borneo hâu- fig vorkomme, wie auch auf den Tausenden von Jnseln, tvelche südlich von der Meerenge von Singapore liegen. Sein häufiges Vorkommen wird da- durch betviesen, daß seit 1842, wo er zuerst bekannt wurde, jährlich mehrere Hundert Tons Gutta Percha von Singapore ausgeführt worden sind. Es ist jedoch Grund, zu fürchten, daß ber Vorrath bald abnehmen und der

reis steigen werde, indem die Eingeborenen bcim Einsammeln zu ver- chwenderisch verfahren und ost den {önen Baum von vielleiht 100 bis 150 Jahren opfern, um zwanzig bis dreißig Pfund Gummi zu erhalten, was die größte Menge is, welche ein Stamm nur immer liefern kann. Der Saft würde sehr wahrscheinlich vom Percha wie von anderen Bâäu=- men dur Anzapfen erhalten werden können und so während einer Reihe

von Jahren, wenn auch immer nur in kleinerer Quantität, Erträ gebenz aber dies Verfahren geht den Malaien zu langsam: und wird auch um wahrscheinlicher nicht angenommen werden, als die Wälder emeinschaft- liches Eigenthum sind. Man s{lägt den Baum um, {ält die Rinde ab und sammelt ihren milchigen Saft in den hohlen Stengeln der Platanen- Blätter, worauf er, der Lust ausgescht, sich bald verdickt, Dr, Mor merie meint, daß unter den weniger in die Augen fallenden A

Gutta Percha es zur Darstellung von erhabener rift

und zu Relief-Karten für diese Unglücklichen sehr g /

nimmt einen klaren, scharfen Abdruck an und i wies

so glaubt er, daß es zum Ausfüllen hohler Z ne geeig! lef Boi

Hooker's London

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