1847 / 266 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

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Aber käme der Kampf zum Aus- emde Hülfe angenommen werden,

Ausland zu gebrauchen wünschen. ems welches auch der Ausgang

bruche, so müßte die dargebotene uid würde e “ider S dnogemt ihre Rechte geltend machen. veseSen des O S e iede sie auf eine gänzliche Auflösung der E gal ne Verhältnisse hinarbeiten und die neutrale Ste "us jebigen unde ¿ jt noch in höherem Maße gefährden, als es z. B. sein Ss d den Savoyerzug bei weniger schwierigen allgemeinen seiner D rissen geschah; im Falle des ißlingens aber würde die Dae P ller inerlih um so thâtigere Propaganda in den zwar me me en und gedemüthigten, aber gerade dadur aufs tiefste er- pri tonen einen fruhtbaren Boden finden. Daraus geht end-

I far hervor, daß die revolutionaire Propaganda der Schweiz e gefährlicher ist, als die ultramontane, und daß der E wenn auch unbefriedigende Zustand demjengen des offenen Kampses

vorzuziehen i}. Italien.

Turín, 14. Sept. (A. Z.) Die Gazzetta Piemontese vom heutigen Tagen bringt folgenden Erlaß: „Jn einigen Provin- zen der Königlichen Staaten pflanzten die Bevölkerungen, indem sie ihre Liebe und Ergebenheit für ihren erlauchten Vater und Souve= rain fundthun wollten, landesfremde Fahnen auf und machten Ab=- zeichen verschiedenfarbiger seidener Quasten, Bänder und Kokarden. Da es die bestimmte Absicht Sr. Majestät ist, daß man bei jeder Gelegenheit, sie sei, welche sie wolle, einzig und allein von der Lan=- desfahne und. Kokarde, so wie von derjenigen, welche seit ahthundert Jahren von den Pièmontesen mit Ehren getragen worden ist, Ge- brau mache, so wird jede andere Fahne oder Kokarde hiermit ver- boten, Der erste Kriegs - und Marinebeamte, General - Jnspektor der Staatspolizei. Lazar 1,“ i | A

Die Adresse, welche der landwirthshaftlihe Verein in Casale an den König gerichtet hat, war von mehr als 400 Personen unter- zeichnet worden; man uennt unter diesen den Cavaliere Pinelli, Mons. Collabiano, Bischof von Casale, den Marchese Alfieri di So- stengo, Minister des öffentlichen Unterrichts, den Grafen von Castag- netto, Secretair des Königs und Jutendanten des Königlichen Hau- ses, den Cavaliere ‘Giovanetti u. A. Die Adresse lautet (nah einer Mittheilung im Nürnb. Korr.) folgendermaßen : A

„Sire, eine neue Aera des Friedens und der Wohlfahrt hat für die italienishen Völker begonnen. An die Stelle des früheren unglücklichen Mißtrauens, das wischen ihnen und ihren Fürsten bestand, und das von den Feinden des öffentlichen Wohles noch vermehrt wurde, ist Eintracht und Gemeinsanikeit der Wünsche getreten, die, während sie den Bevölkerungen den Genuß der von unserem Jahrhundert gebieterish erheischten bürger- lichen Verbesserungen gewähren, die Monarchie kräftigen, ihren eil er- höhen und ihr statt eines blinden und furhtsamen Gehorsams eine ehrer- bietige Liebe und das uneingeschränlteste Bertrauen zuwenden. Ew. Ma- jestät hat die Aera dieses neuen Prinzips mit einem krastvollen Akt der Un- abhängigkeit eröffnet; Jhre für diese Wohlthat dankbaren Unterthanen er- heben zum Thron ten Ausdruck ihres Dankes und ihre Wünsche, daß dieses große Werk zu Ende geführt werden und seine Früchte tragen möge. Zu diesem Zwecke werden sie alle ihre Kräfte. anwenden, um die Bande des Vertrauens und der Liebe, welhe den Fürsten an die Bürger kuüpfen, noch enger zu \chlingen. ; e

„Bei einem ueuerlichen s{hmerzlichen Falle gaben Sie, Sire, einen neuen Beweis von dem großen Eifer und der fortwährenden Sorgfalt, die Sie der National - Unabhängigkeit widmen, indem Sie mit fkrästigen Worten

egen die der heiligen und verehrten Autorität des Papstes angethane Be- leidigunge prpéostirten; Jhre Unterthanen stimmen von Herzen ein in den Beifall aller Jtaliener und fühlen mehr als. jemals das Bedürfniß, sich in einer würdigen und achtunggebietenden Haltung um Jhre Person zu schaa- ren, zur Vertheidigung der erniedrigten'Neligion, des Vaterlandes und des Thrones, die durch die ewigen und systematischen Feinde Jhres erhabenen Hauses fortwährend bedroht sind. Gebieten Sie, Sirez. kein Gedanke der Schonung für Zhre Völker halte Sie zurü, denn unser Leben. und unser Vermögen sind für uns kein Opfer, wenn es sih um Befreiung oder Ab- hängigkeit, um - den italienischen Namen oder nationale Herabwürdigung, um Sein oder Nichtsein handelt. Gebieten Sie, denn Gott ist mit uns, Während dieses s{höne Heer, Jhr Nuhm und unser Glück, berufen, die Gränzmauer und die Vertheidigung des Vaterlandes zu werden, die glor- reihen Tage von Assietta und Guastalla erneuern und siegreich aus einem Kampfe hervorgehen wird, dessen Ausgang nicht zweifelhaft sein kann, wer- den wir durch unsere Wünsche und Gebete diesen ersehnten Augenblick be- \cleunigen, und aus freiem Antrieb werden wir die Aufgabe übernehmen, als Bürgermiliz über die öffentliche Nuhe zu wachen. Die Bürgergarden, errichtet nah den Geseyen, die zu bestimmen Ew. Majestät gefallen wird, werden in edlem Wetteifer sich zu überbieten suchen, um ihre Pflicht zu er- füllen und Jhnen Beweise der größten Ergebenheit zu liefern.

„Sire, in ihren unerforshlichen Rathschlüssen bestimmt die Vorsehung vielleicht neue Prüfungen für unser Vaterland; aber welche Ereignisse auch Ffommen mögen, Jhr Volk wird seinen König niemals verlassen, Ew. .Ma- jestät wird uns muthig , gerüstet, eng verbunden und voll guten Willens finden, Eifrige Hüter der Ordnung , der öffentlihen Sicherheit und der Geseplichkeit, werden wir in der Gefahr eine lebendige und fruchtbare Pflanzshule von Soldaten bilden, die entschlossen sind, Hand in Hand mit dem Aftioheere die Ehre und Unabhängigkeit unseres gemeinsamen Vater- landes aufrecht zu erhalten. Das, Sire, sind die einmüthigen Gelübde Ihres Volkes. Jhr väterliches Herz wird den Ausdru dieser Gelübde, den treuen Dolmetscher des allgemeinen Wunsches nicht zurückweisen, Die Bande, welche die subalpinishen Völker an das erhabene Haus Savoyen knüpfen, sind“ alt und stark. Jhnen, Sire, gebührt der Ruhm, sie ewig und unauflöslih zu machen durch Hinzufügung eines neuen Blattes zu dem néuen Bande der italienischen Geschichte.“

Handels - und Börsen-Nachrichten. Berlin, den 23. September 1847. Wechsel - Course.

i | Brief. | Geld. Amsterdam « «o... Sf» Gs va 250 x1, Kurz _= 1425

. do. 000... eo 250 Fu 2 Mt. 1415 Hamburg« «oooooooo eere eee. 300 mx. Waun a 1515

h, 2000290229000... De Mk. 2, Mkt. 150% _ London «+2... E EEAAAATTT E Lst, 3 Mi. 6 2126 24: S A aebi eue iredinn 300 Fr. | 2 zu “| 805 is O Mde o oa eo abre tdadóoss 150 x1. 2M. 103 l Augsburg «+.-...« Cb Ged ti coeves 150 F1. 2M. 1023 t Breslau. ch+--«oo c co ce ote «+« + - 100 Thule, 2M. ias 99% Leipzig in Courant im 14 Thl. Fossé 100 Thle. z d 100 Do: Pre, B dd Wanner ren 1001m1. | 2m = 66 22 Petersburg «oco o oooooo . 100 SRbl. | 3 Wochen nid 1084

“Inländische Fonds: Pfandbæf-, Kommunal- Papiere und Geld - Course.

: Zt.| Brief. | Geld. |Gem. |Zf.| Briet. | Geld. |Gew. St. Schuld-Sch. 923 | Kur- u.Nm.Pfdbr. 943 | 944 Séeeh. Präm. Sch. |—| 895 | Schlesische do. |35| eims K.u. Nm. Schuldry. 893 | do. Lt. B. gar. de. e Berl, S(adt-Obl. 91¿ | Pr.Bk-Anth.-Sch/—|1037 11025 Weatpe. Pfandbr. 92% |

G 2 Friedrichsd'’or. 136] 13% do, 4do./33| 92% | Aud.Goldm.à5 th.|—| 12%) 1177

Oetpr. Pfandbr. Ds 1 Disconto. —|

Poum. do. dat

1860 Ausländische Fonds.

Russ.Hamb. Cert. 5 | | Poln. neue Pfdbr. 947 | do.beilope 3.4.8.6 | | do. Part. 600 Fl./4 | 795 | do. do. 1. Anl.4 | 93 | do. de. 300 FI.|— 975 —_ de. Stieglitz 2.4.A4/4 | 93 | Hamb. Feuer-Cas. 85% | do.v.Rothsch.Lst.|5 [1095 | do.Staats-Pr.Aul.|—| 85 | do.Polu.Schatz0./4 | 82% | 5825 Hollän4. 25%Int.!25| do. do. Cert. L. A./5 | 94% | Kurb.Pr.O. 40Tb.|—| du.do.L.B. 200FI.|—| 164 Sardiu. do. 36 Fr.|—| Pol. a. Pídbr. «.C.!4 947 Neue Bad.do358FIL.|—| Eisenbahn - Actien. Volleing. n! Zt. Amst. Rott. |4 | 975 G. O.SchI.Lt.B./4 | 98 G Arnb. Utr. (45) Fts. Mgidb. |4 915 bz Berl. Aub.A./4 | 1145 B do. Pr. B. |4 | §25 B. do. Prior. |4 do. do. |5 | 100 B Berl. Hamb.|4 | 101 B. Rhein. Stm. |4 | 81 B do. Prior.|45| 993 B. do. Prior. |4 Berl. Stett. |4 | 1105 G. do. v.St. gar.|35 i Bonn-Cölu. |5 Süchs. Bayr.|4 | §77 B. Bresl. Freib.|4 Sag.-Glog. |4 do. Prior. |4 de. Prior.|45 Chem. Risa.|4 -— St.-Vobw. |4 | 76 B, Cöln- Mind. |4 | 93% bz. u. G. do. Prior.|5 | 100 B Cöth. Berub. [4 Thüringer. |4 | 915 B. 91 G Cr. Ob. Sch.|4 | 76 B. Wibb.(C.0.)/4 | §0 B. Dresd. Görl.|4 1017 B do. Prior.|5 | 1015 G Düss.Elberf.|/4 | 100 B. Zarsk. Selo.|—| 68 B, do. Prior.|4 | 92 B. Ks Glogguitz. é Quit.Bog. Hmb.Bergd. Kiel-Ale, (4 | 109 B. «28.19 Lpz. Dresd. |4 Aaeh.Mastr.|30| 815 G Löb. Zittau..|4 Berg. Mrk. |50| 815 G Magd. Halb |4 | 114 B Berl. Anb. B.|45| 1047 B. Magd. Leipz. |4 E Bexb. Ludw. |70 fs do. Prior./4 Brieg-Ne1ss. 90 N. Schl. Mk.|4 | 877 B. do. Thür. V./20| do. Prior |4 937 B. Magd. Witt.|30 825 B. 82 bz. do. Prior. |5 101% B. 1014 G Mecklenb. |80| 59 B. Nrdb. K. F4d.|4 L Nordb. F.W.|70| 68 bz. 673 G. O0.Scbl. Lt.A|/4 | 106 B. Rh. St. Pr. |70| 86 B. do. Prior.}4 —_ Starg. Pos. |50| 83 B.

(Schluss der Börse 3 Uhr.)

Bei geringen Umsätzen sind die Course der Eisenbahn- Actien etwas unter der gestrigen Notiz geblieben.

Getraide-Bericht. Am heutigen Markt waren die Preise wie folgt

VVeizen 70-82 Rthler. Roggen loco russ. 39 Rthlr.

- - neuer 50—52 Rthlr.

- pr. Sept. /Okt. 45 Rihlr. G.

- pr. April/Mai k. J. 47 Rihlr. bez. Hafer 48 /52pfd. 25—27 Rihlr.

- 48pfd. pr. Frühjahr 26 Rthlr. Gerste 43 Rthlr. / Rüböl loco 1154 Rthlr.

- Sept. FOkt. 115 Rihlr.

- Okt. Dez. 145 Rihlr. Spiritus loco 28% Rihlr. bez. ; - Sept./Okt. 26 Rie. - Frühjahr 235 Kilas.

Königsberg, 20.?Sept, * Marktbexicht, Zufuhr gering, Weizen 60— 84 Sgr. p. Schfl. zl: Roggen 45—- 55:Sgr, p. Schfl.z große Gerste 36—42 Sgr, p. Scbfl.z kleine Gerste 30—40 Sgr. p. Schfl,z Hafer 17—25 Sgr. p. Schfl. ; graue Zen 60—80 Sgr, p¿ Schfl,z weiße Erbsen 40—60 Sgr. p. Schsl,; Kartoffeln #582 Sgr. ‘p, Schsl.z Heu 10—15 Sgr. p, Ctr, ; Stroh 85—90 Sgr. Scho, i

Danzig, 20. Sept. Getraide. Jm Laufe der vorigen Woche. war der Markt im Vergleich zu den lehten 3 bis 4 Wochen, wo so zu sagen nichts gekauft wurde, etwas belebt, denn es sind ca. 150 Last Weizen, fein hohbunt. 133 pfd. zu 550 Fl., 131 /32pfd. zu 510 Fl., 130 pfd. zu 500 Fl. und guter bunt. 129pfd. zu 465 Fl., 127pfd. zu 452 Fl.; 4 Last Noggen, 121pfd, zu 3024 300 Fl., und ‘6 Last Gerste, 104pfd, zu 230 Fl, umge- angen.

y I Obgleich die heute eingangenen Berichte günstig waren, so wurde dar- auf keine Rücksicht genommen, denn es ist am heutigen Markte außer 12 Last Noggen 121pfd. und zwei kleinen Partieen weiße Erbsen zu unbekann- ten Preisen nichts verkauft worden. :

Die Witterung war bis Mittwoch für -die Aerndte, welche nun wohl bald als beendigt betrachtet werden kann, günstig; an diesem Tage stellte sich jedoch Regen ein, welcher den ganzen Tag anhielt, und seit dieser Zeit hat es fast täglich , wenn auch nur wenig, geregnet, Heute haben wir bei flarem, heiterem Himmel das s{önste Wetter.

Stettin, 22. Sept. Gletraide. Noggen eher wieder etwas fester, in loco bei geringem Vorrath auf 435 a 444 Rthlr,, shwerste Waare etwas höher noch gehalten, p. Sept. /Okt. für 82pfd. auf 435 a 44 Rthlr., p. Frühjahr für 82psd, 45 Rthlr, bezahlt, auf 45% Rthlr, gehalten, schwerste Waare von 86pfd, und darüber auf 46 Rthlr.

Roggen.

Heutiger Landmarkt: | O Gerste, Hafer, Zufuhren 16 20 2 4 Wspl

Weizen.

Preise 68 a 70 44 a 46 36 a 38 20 a 24 48 a 54 Rthlr,

Heu pr. Ctr. 15 a 23% Sgr.

Stroh pr. Schock 4 Rthlr, a 4 Rthlr. 10 Sgr.

Kartoffeln 24 Sgr. pr. Schfl. _ Í i

Spiritus aus erster Hand zur Stelle und aus zweiter Hand 13 bis 134 %, ersterer Preis ohne, leßterer mit Fässer-Uebernahme, p. Sept. /Okt, 15 % mit, 142 % ohne Fässer, zu notiren pr, Frühjahr 16% % zuleyt R üböl in loco und pr, Sept. /Okt, 117 Rihlr, Geld, andere Ter- mine unverändert.

% Breslau, 22. Sept, Weizen, weißer 87, 94 bis 98 Sgr,, gelber 83, 90 bis 96 Sgr.

Roggen 58, 623 bis 66 Sgr., pr. Frühjahr 82pfd, 49 Rthlr, Geld,

Gerste 43, 47 bis 51 Sgr. : i :

Hafer 23, 245 bis 264 Sgr., auf Lieferung viel Kauflust, jedoch ohne Abgeber, / i

Rapps 88, 92 bis 96 Sgr., es wird davon sehr wenig angeboten, für Partieen wäre deshalb etwas über Notiz zu machen,

E S 87 bis 90 Sgr.

Sommer-Ripps 77 bis 85 Sgr.

Nothe Kleesaat. Obwohl das Angebot heute sehr bedeutend war, steigerte sich doch bei allgemeiner Kauflust der Preis aufs neue, und man bewilligte nah Qualität 95—12% Nthlr. / B

Weiße Kleesaat, auch davon war viel offerirt, indeß behauptete sich der leßtgemeldete Preis vollkommen. L

Spiritus, Die größeren Zufuhren brachten heute für loco Waare eine abermalige Preis-Ermäßigung hervor, es wurde 14 Rthlr. bez. und blieb dazu angeboten. Termine ohne Handel,

Rüböl still, 115 Rihlr. loco Geld.

Erbsen. 1

Rappskuchen bis April. zu liefern 47 Sgr. bez. - ; Aan heutigen Getraidemarkt war die Zufuhr mäßig. Die Börse zeigie in

olge der besseren wiener Notirungen bei gesteigerten Courjen große Festigkeit, nah Eintreffen der berliner Berichte dagegen machte ch

Fraukfurt a. M., 16. Sept. (Meßbericht.) Die Geschäste' unserer Herbstmesse, sowohl im Großhandel, wie im Kleinhandel, sind fort- während durchaus unbefriedigend, Auch in Leder bleiben die Preise an- haltend gedrückt, Der Markt war in diesem Artikel überfüllt, und die Käufe waren bei weitem nicht so belaagreih wie sonst. An der Börse war heute das Geschäft durhaus unbedeutend und die Haltung sehr matt, Ju \pa- nischen Fonds hatte kein einziger Umsay statt, da die pariser Post vom 11, Sept. zur Börsenzeit noch nit eingetroffen war, was immer eine totale Stockung in dem Geschäfte zur Folge hat. Der Diskonto für Wechsel er- sten Ranges hält sih auf 45 a % %% und die Prolongation für die Mehr- zahl der Staatspapiere auf 5 %. j

London, 18, Sept. Geldmarkt, Die Börse is dur die fort- währenden Gerüchte von weiteren Zahlungseinstellungen bédeutender Häuser in aufgeregtem Zustande, nahdem das Haus Reid Jrving u, Comp. mit, wie es heißt, 1 Mill. Pfd. St, seine Zahlungen eingestellt hat. Dieses Er- eigniß, verbunden mit gleichzeitigen flaueren Coursen aus Paris, wirkte stark auf unsere Fonds ein , und fielen Konsols gestern p. baar momentan bis 852, {lossen jedoch 852-a Z und auf Rechnung 85% a #% Fremde Fonds theilten mehr oder weniger die flaue Stimmung, namentlich span, 3 7% und venczuel. Bons, deren Dividenden bisher durch obige Firma bezahlt wur- den. Geld is zwar noch immer begehrt, aber nicht rarer als in den lebten Wochen , - zum Diskonto von 54 a 6 % für erste 1 bis 3 Mt. - Wechsel, Jn Wechseln war das Geschäft des natürlich herrshenden Mißtrauens wegen heute sehr beschränkt, und sind unsere Notirungen daher nur für bestes Papier zu verstehen. Für Amsterdam, Paris, Wien und Frankfurt zeigte sih Begehr, auf Hamburg, Ztalien und Spanien war dagegen went- ger Geld als Briefe. Jn Eisenbahn- Actien blieb es sehr flau, und Preise sind eher niedriger anzunehmen,

Liverpool, 15, Sept. Baumwollen-Markt. Heute war es mit dem Artikel sehr still und der Markt wirklih von trübem Ansehen. ZU 3 Pce. niedrigeren Preisen haben nur 2500 B. Nehmer gefunden, Die Ver- fänfe, mit Einschluß von 500 B. amerikan. an Exporteure, umfassen 2000 B. amerikan. zu 65 a 74 Pce., 200 B, Surate- zu 44 a 65 Pce. und 100 B. Sea Jsland- zu 13 a 17 Pce,

# Vom 16. September, Bei mangelnder Kauflust sind heute nur 2000 B. abgegangen, davon 400 B, zur Ausfuhr. Die Verkäufe umfassen 1600 B. amerikan. zu 6; a 74 Pce., 250 B. Surate- zu 45 a 55 Pce. und 50 B, Sea -Jsland - zu 13% a 15 Pce. a Vom 17. September, Hauptsächlich in Folge der londoner Fallis- sements is es diese Woche mit dem Artikel sehr gedrückt gewesen. Wir schlagen die Preis - Erniedrigung für amerikan, bestimmt auf 4 Pce., für Surate- und Sea- Island - eher etwas weniger an. Heute sind 2000 B. verkauft worden.

Kopenhagen, 16. Sept, Getraidepreise, 1ll a 112pfd, 2zei- lige Gerste is zu 5 Rbthlr,, 105 a 106pfd, 6zeilige, medio Oftober im

Ssefjord zu empfangen, zu 45 Rbthlr., russischer Noggen in loco zu 58 Rbthlr, verkauft worden.

Answärtige Börsen. f Amsterdam, 19. Sept. Niederl. wirkl. Sch. 53%. 65% Span. 145, Antwerpen, 18. Sept. Zins]. —. Neue Aul. 145. ; Frankfurt a. M., 20. Sept. 5% Met. 105%. Bauk-Act. 1911. Stieg. §7 G. Integr. 64 Br. Poln. 300 Fl. L. 97 Br. do. 500 FI. 80 Be, Span. 9% —. 3% do. —. Bexb. 89 Br. Taunus Actien 3455 Br. Bamburg, 21. Sept. Bank-Actien 16090 Br. Engl. Russ 105 g: Hamb. Berg. Actien 94 Br, Magd. Wittenb. 83 Be. amb. Berl, 983. 985. Alt. Kiel 1062. 1G. Glückst. Elmsb. 58 Br. Rendsb. Neum. 96 Br. Kopenh, Rothsch 65 Br. Meckl. 595. 59. N Leip zig, 22. Sept. Leipz. Dresdn. Act. 1154 Br. Sächs, Bayer. 87% Nes Süchs. Schles. 1004 Br. Chem. Ries. 064 Br. Löb. Zitt. 555 Br. Mgd. Leipz. 220 Br Berl. Aub Lt. 4. 114. 1134. Lit. B. 103% G. Dess. Bank-Act. 100 Br. Wien, 2L. Sept. 5 % Met. 104%. 4% do. 935. 3% do. 655 Baok Actien 1585. Aul. de 1634 153%. de 1839 118%. Nordb. 149, Gloggn. 120.

Meteorologische Beobachtungen.

1847. Morgons Nachmittags Abeuds | Nach einmaliger

22. Sept. 6 Ubr. 2 Ubr. 0 Uhr. Beobachtung. Luftdruck. .. «« 238,51" Par. 337,81’ Par. 337,62" Par. Quellwärme 7,9° K. Luftwärme... | + 2,4° R. |+10,9° R. + 7,0° R. |Flusswärme 9,0” R,

Thaupunkt... -+ 40° R. + 3,1 ° R, + 4,1° R. ¡Bodenwärme 9,1° R.

Dunstsättigung.| 99 pCt. 53 pCt. 79 pCt. |AusdüastungÜ,003 "Rb, Wetter... .+ balbhbeiter. trüb, beiter. Niederschlag

Wind 0. W. WSW. WSW. |Würmewechsel + 11,0° Wolkenzug « + - WSW. + 2,2°

Tagesmittel: 337,98" Par... +O,8' R... ++3,2° R.. 77 pct. WSW.,

Königliche Schauspiele.

Freitag, 24, Sept. Jm Schauspielhause. 160ste Abonne- ments - Vorstellung. Struensee, Trauerspiel in 5 Abth., von M. Beer. Die Ouvertüre, die Musik zu den sämmtlichen Zwischenakten und die zur Handlung gehörige Musik ist von G. Meyerbeer.

Sonnabend, 25. Sept. Im Schauspielhause. 461ste Abonne=- ments-Vorstellung : Das Versprechen. Hierauf: Die deutschen Klein-

ädter. f Die Abonnenten im Königlichen Schauspielhause werden ersucht, für den Monat Oktober den Abonnements-Betrag auf 24 Vorstcllun- gen einzuzahlen, :

Die franzbjishen Theater - Vorstellungen werden mit dem 1, Oktober wieder beginnen und, wie in den früheren Jahren, im Königlihen Schauspielhause stattfinden, Meldungen um Abonne=- ments zu zwei Drittel des gewöhnlichen Eintrittspreises und Zwar für die ganze Dauer der Vorstellungen , | das ist vom Monat Okto-= ber dieses bis Ende Juni künftigen Jahres sind spätestens bis zum 24. September c. im Billet-Verkauss-Büreau abzugeben, wo als- dann später die Kontrakte abgeschlossen werden.

Königsstädtisches Theater.

Freitag, 24, Sept. Zum erstenmale: Der Graf von Monte Christo. Dramatisches Gemälde in 3 Abtheilungen, nah Alex. Dumas, von Carlschmidt. . j M

(Herr Gerstel, neu engagirtes Mitglied: Baron von Danglars,

als Debüt.) n a :

Sonnabend, 25. Sept. (Italienishe Opern-Vorstellung.) Lucia di Lammermoor. Oper in 3 Akten, von Salvatore Cammarano. Musik von Donizetti. ;

preise der Pläße: Ein Plaß in den Logen und im Balkon des ersten Ranges 1 Rthlr. , im Parquet und in den Parquet-Logen 20 Sgr. , im Amphitheater und in den Logen des zweiten Ranges 15 Sgr., Parterre 10 Sgr., Sperrsiß des dritten Ranges 10 Sgr., Gallerie 1 Sr, Ein Play in der Orchester-Loge 1 Rthlr. 10 Sgr.

Verantwortlicher Redacteur Dr. J. W. Zinkeisen. Jm Selbstverlage der Expedition.

Gedrudckt in der Deckershen Geheimen Ober - Hofbuchdrudckerei.

Beilage

g die bisherige Flauheit wisder geltend. Ueber die Kartoffel-Aerndte erhiel- ten wir wieder sehr. befriedigende Nachrichten,

T

Das Abonnement beträgk: 2 Kthlr. für 4 Iahr. 4 Üithlr. - 5 Iahr. 8 Kthlr. - 1 Iaghr. in allen Theilen der Monarchie ohne Preis - Erhöhung. Gei einzelnen Uummern wird der Sogen mit 25 Sgr. berehnet.

Je 266.

Berlin, Sonnabend den 5e Sept

Allgemeine

auf dieses Blatt au, für Berlin , P - Os E der muy Preuß. Zeitung: : ; Behren-Straße Ür. 57. Infsertions-Gebühr für den 4+ Kaum einer Zeile des Allg. Anzeigers 2 Sgr.

ember

Aile Post - Anstalten des I und s des nehmen Gestellung

1847.

Bestellungen auf das nähste Quartal der Allgemeinen Preußischen Zei

gleih zu Anfange desselben danah bemessen können. Denn Bestimmtheit rehnen dürfen.

berechnet.

Inhalt.

Amtlicher Theil.

Juland. Rhein-Provinz. Reise Sr. Majestät des Königs. Jn Elberfeld eine Deputation an Se. Majestät den König gewählt, Truppen -Uebungen,

Deutsche Bundesstaaten. Königreich Bayern. Die Stände, Königreich Sachsen, Gemeinde-Bäerei, Großherzogthum Hessen und bei Rhein. Gustav - Adolfs - Verein. Herzogthum Braunschweig. Turnvereine, : j

Desterreichische Monarchie. Wien, Nachrichten aus Mailand, Mailand, Berichtigung.

Fraukreich, Paris. Marschall Bugeaud soll Marokko zu Hülfe zie- hen. Angebliche Note Lord Palmerston's in Betreff der italienischen Angelegenheiten, Nachrichten aus Haiti, Böse.

Großbritanien und Jrlaund. London. Graf Flahault. Die Times über die Bankerotte, Angeblicher Einspruh Englands gegen jede Intervention in Jtalien, Die Morning Chronicle über das \alische Geseß, Vermischtes, :

Velgien. Brüssel, Festmahl des Oekonomisten-Kongresses, Eröff- nung des Gefängniß - Kongresses.

Schweiz. Kanton Zürich, Justructionen des Regierungs-Raths.

Italien. Nom. Erlaß gegen aufrührerishe Demonstrationen, Der Prinz von Canino, Vermischtes, Neap el. Das Piedigrottafest, Verhaftungen, Gerüchte. j

Griechenland, j

Vermischtes.

Haudels- und Börsen-Nachrichten.

Kolettis +-,

Zur Neise - Literatur. Aachen, Versammlung der Naturforscher und

Aerzte, Lübeck, Die Germanisten - Versammlung. Venedig, Versammlung italienischer Gelehrten, Beilage,

An die Lefer.

Ihre Königl. Hoheiten der Prinz und die Prinzessin Fri : i rin in Frie- A der CLVi fe Urs M so wie Höchstderen Kinder, M Sit. innen Louise un arie, sind von St, ier an= f Lien \ n St, Petersburg hier an

Bekanntmachung. Post - Dampfsch iff - Verbindung zwischen Stettin, Swinemünde und Kopenhagen,

Das Post-Dampfschiff „Geiser““ wird au in diesem Jahre eine ige Verbindung zwischen Stettin ind R aR I ne . : Die Abfertigung desselben erfolgt: aus Stettin aus Kopenhagen i ; vom 6. April bis 28, Mai Greitag 12 Uhr Mittags Dienstag Nachmittags, Mittwoch vom 31, Mai bis 28. Ana n ittwoc / 1 : Soitialus / 12 Uhr Mittags Deut Nachmittags, vom 31. August bis zum Schlusse der Fahrten Freitag 12 Uhr Mittags Dienstag Nachmittags.

Das Passagegeld beträgt zwischen Stettin und Kopenhagen : für den 1sten Plaß 10 Rthlr., für den 2ten Platz 6 Rthlr., für den ôten Plaß 3 Rthlr., zwischen Swinemünde und Kopenhagen resp. 87 Rthlr., 55 Rthlr. und 25 Rthlr. preuß. Cour. s Kinder und Familien genießen eine Moderation.

_ Wagen und Pferde, so wie Güter und Kontanten, werden für die vorjährigen Frachtsäße befördert. Berlin, den 12, April 1847.

General=Post-Amkt,

Preuß. Cour. für das Juland.

onnent erhält das Vlatt durch die Stadtpost, schon den Abend vor dem angegebenen Datum, frei Bei einzelnen Nummern des Blattes wird der Bogen mit 22 Sgr.

Amilicher Theil.

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht :

Dem Königl. niederländischen Rittmeister und Adjutanten Sr. Königl. Hoheit des Prinzen Friedrih der Niederlande, Baron van der Duyn, den Rothen Adler-Orden dritter Klasse; und

Dem Landrath des Kreises Rheinbach, im Regierungs = Bezirk Köln, von Jmhoff, den Charakter als Geheimer Regierungs-Rath zu verleihen; so wie

Den Jnstrumentenmacher Berndt zu Breslau zum Hof-Justru= mentenmacher zu ernennen.

Zur Neise- Literatur.

Zwei Jahre in Spanien und Portugal. Von Morit rv E ta 2 Bände. Dresden und Leipzig bei Arnoldi, 1847.

Wir halten es für unsere Pflicht, das Publikum auf das vorliegende Werk, das beste, welches seit Jahren im Gebiete der Reise-Literatur erschie- nen is, aufmerksam zu machen. Sein Verfasser is, wie uns scheint, ein junger Arzt, der im Frühjahr 1844 in fremdem Auftrage als Naturforscher, namentlich um botanische Sammlungen _ zu machen, nah Spanien ging, wo er sich bis zum April 1846 aufhielt, Seine Aufgabe war vornehmlich, den südwestlichen Theil der Halbinsel zu untersuhen. Er begab sih daher nach einem kurzen Aufenthalte im Königreich Valencia und in Madrid nach An- dalusien, wo er volle zwanzig Monate verweilte, Er durchkreuzte dieses in- teressante Land, so wie das kleine Königreih Algarbien, den südlichsten Theil von Portugal, in allen Richtungen und faßte dann in der Heimat die Beschreibung seiner Neise ab, die ihm Gelegenheit darbot, einem edlen und {wer verkannten Volke, in dessen Mitte er die glücklichsten Stunden seiner Jugend verlebt hatte, öffentlich seine Dankbarkeit zu bezeugen. Er glaubte, dies nicht besser thun zu können, als dur eine gewissenhafte Schilderung seines Landes, seines Charakters, seiner Sitten und Gebräuche, zu der er durch ein mehrjähriges Zusammenleben mit ihm, während dessen er alle seine Stände kennen gelernt und mit seiner Sprache beinahe voll- ¿ommen vertraut wurde, berechtigt zu sein glaubt, Er hat Gegenden der pyrenäischen Halbinsel durhwandert, die noch nie der Fuß eines Touristen betrat, und den Charakter des Volkes in seiner geheimsten Junerlichkeit be- lauscht, so daß er hofft, sein Buch werde manches Unbekannte und Neue enthalten, wenn es auch in Form und Styl vielen andere Reisewerken nachstehen sollte.

Ueber die lehtere Besorgniß glauben wir den Verfasser hinlänglich be- ruhigen zu können, „Jch bin“, sagt er, „nicht Belletrist, mag auch nit Belletrist sein, noch werden! Darum weiß ih nicht, in jenem flüchtig pikanten Style zu schreiben, welchen die Reisebriefe der Gräfin Hahn-Hahn und die Neisebriefe vieler Touristen athmen. Jch bin und schreibe als Na- turforscher; ich beobacte, eraminire und analysire; Gründlichkeit und Wahr- eilt 1 mein Bestreben; es kann freilich sein, daß dies Manchem nicht gra U Dies klingt in der That o, als ob es außer der uns{chö i und der blasirt - pifanten, aeisreldh thuenden nitt noch e Cie nanliD die klare und sachgemäße, gäbe, die der Ruhm jedes verständigen Schrift- stellers e Unser Verfasser besigt sie in einem hohen Grade, und der Werth seines Buches beruht nicht zum flêinsten Theile auf ihr, Ja, hätte er manche Breite, manches allzu Zugendliche und er verzeihe Uns den Aus- druck Burschifose zu vermeiden gewußt, namentlich im Beginn des ersten Bandes, Fehler, die er nur durch die Frische seiner Persönlichkeit wieder gut mat, so stände das Werk auch formell so vortrefflich da, wie es uns materiell durch seinen höchst interessanten und wahrhaft belehrenden Jnhalt

fichtamtlicher Theil.

Inland.

Nhein-Provinz. Ueber die Reise Sr. Majestät liest man noh in der Rhein-= und Mosel=Zeitung: „Se. Königl. Majestät ZHriedrih Wilhelm IV. wurden auf Allerhöchstihrer huld- vollen Reise die Mosel abwärts bisher nah Koblenz von den Ufer- Bewohnern aller Orten freudenvoll begrüßt, theils durch Schießen, theils durh Gloengeläute, theils durch Fahnenschwingen, theils dur sonstige Ehrenbezeigungen. Unter Anderen begrüßte au ein Pfarrer Se, Königl, Majestät mit folgendem Chronographikon, welches er

Denn der Verfasser hat außer seiner leicht erregbaren Jugend, seiner noch ungebrauchten, noch nicht abgeschriebenen Feder und der längeren Dauer seines Aufenthalts in dem Lande, das er beschreibt, vor den mei- sten Touristen noch den Vorzug, daß er Naturforscher is. Daher die Greude an dem Dinge, die Klarheit, mit der er sie sicht und wiedergiebt, die bestimmte Auffassung, mit der er die Welt anschaut, und die keines- weges ein universelles Jnteresse an dem politischen, sozialen und religiösen Leben des Volkes ausschließt. Wie verschwindet vor diesen scharf ausge- prägten und vollwichtigen Mittheilungen, deren Metall gar nicht abzunugen is, jene literarische Falshmünzerei, die dur ein blankes, in einem Tage verwischtes Gepräge für ihren Unwerth entschädigen“ will und nur von in- solventen Geistern betrieben wird, mit denen alle Gemeinschaft zu desavoui- ren jeder redliche Schriftsteller und auh unser Verfasser das unbestrittene Recht hat. Jedes anspruchslose Werk wird, ohne es zu wollen, ein heil- samer Protest gegen diese Entartung der Literatur, deren Blüthe sie mit hrer geistreih und gefühlvoll thuenden Weise zu sein glaubt, während sie nur ein frankhafter Parasit is, den eine rlistige Kritik hoffentlih für immer vertilgen wird,

__ Spanien i} bei uns wenig bekannt und wird daher viel verkannt. Wenige' reisen hin, noch Wenigere halten sih dort längere Zeit auf. und sind durch die Bekanntschaft mit der Landessprache befähigt, in sein geisti- ges Junere einzudringen, das allen Umwälzungen zum Troy seinen edlen Kern bewahrt hat.

Nichts ist geeigneter, die geringe Meinung, die man in Deutschland von dem spanischen Zustand hegt, zu verbessern, als ein Besuch dieses Lan- des, das man für unglücklicher hält, als es im Grunde is, Unter Spa- niern versteht man gemeinhin eine eitle, stolze Nation, die nichts thut, als Revolutionen anzetteln , und deren Jndustrie , Handel und Wissenschaft im Argen liegenz aber wie erstaunte unser Reisender, der dies allgemeine Vor- urtheil selbs mitbrachte, als er durch das Seethor in Barcelona hinein- fuhr und die shöne Plaza del Palacio erblickte, von zum Theil sehr mo- dernen Gebäuden umringt, deren jedes ein fürstlihes Schloß sein könnte;z als er überall reich ausgestattete Bazars und Waarenlager, glänzende Kaf- fees, elegante Hotels sah; als er die von hohen balfongezierten Häusern eingefaßten, mit behauernen Steinen zierlich gepflasterten Straßen betrachtete, in denen der Welthandel sein Volksgewühl entfaltetez als er überall Fabri- fen mit Dampfmaschinen und Gasbeleuchtung gewahrte und das in einer Stadt, wo noch halb in Ruinen liegende Häuser von der Wirkung der Bomben Espartero's zeugten, Die Hauptstraße Barcelona's, die prächtige Rambla, erinnert sogar an die pariser Boulevards, eine sehr breite, fast shnurgerade, über eine Viertelstunde lange Straße, die beinahe von einem Ende der Stadt zum anderen geht, in der Mitte eine breite Allee blühen- der Akazien. Ein- Regiment Infanterie zog mit klingendem Spiel vorbei, eine brillant equipirte und wohldisziplinirte Truppe, die den besten franzö- sischen nicht narhsteht.

Die Rhede von Valencia is berüchtigt wegen der Gefährlichkeit des Landens bei hohgehender See, und häufig is dies völlig unmöglich. Es

erfreut.

kommen Fälle vor, wo man den Schiffern, nux um in einem Boot an Bord

P L tung bitten wir gefälligst re itia so bewir i E R später eintretende Abonnenten würden auf vollständig R LTIIS f Ne E, wollen, daß wir die Stärke der Auslage

Der vierteljährliche Pränumerations : Preis beträgt 2 Ntblr. (Behrenstraße Nr. 57) gemacht; jeder innerhalb der Ringmauer der Stadt wohnende Ab ins Haus gesandt. Auswärtige, des Jun- oder Auslandes, bewirken ihre Bestellungen bei den resp. Post - Aemtern.

erschiencnen Nummern nicht immer mit

Bestellungen für Berlin werden in der Expedition

mit großeu Buchstaben auf einer Fahue geschrieben entgegenhielt und

laut zurief: VIVat FrIDerICVs GVILeLMVs, ReX ILLVstrIs, nos transIens.

Die Moselaner bewiesen wahrhaft allenthalben ihren \chlihten altdeutschen Charakter, indem sie auf die einfahsle Weise, Jeder nach seiner Art und Weise, ihren Laudesvater begrüßten. Fröhlichere Gesichter würden sie machen, wenn eine günstigere Weinlese zu er= warten stände. Nun aber schlägt der reichliche Segen des Himmels, welchen die Weinberge zeigen, die Winzer nur nieder, aus Furcht, daß derselbe ihnen mehr Kosten verursaht, als er einbringt, somit ihre Verarmung vergrößert, statt ihr Nahrungszweig zu sein,“

Aus Elberfeld vom 21. September schreibt man dem Rhe i= nishen Beobachter: „Bei der im Laufe dieser Woche bevor= stehenden Anwesenheit Sr. Majestät unseres allverehrten Königs im Regierungs-Bezirk, ohne diesmal unsere Stadt selbst zu berühren, wurde von Seiten des Ober=Bürgermeisters, in Gemäßheit eines Schreibens des Gemeinde - Verordneteun, Kommerzien -Raths von der Heydt, den Antrag enthaltend, daß der Gemeinde = Rath diese Gele- genheit ergreife, um Sr. Königl. Majestät mittelst einer Deputation die ehrfurchtsvolle Huldigung im Namen der Stadt Elberfeld zu be= thätigen, Veranlassung genommen, den Gemeinde -Rath zur Wahl dieser Deputation einzuladen. Der Gemcinde - Nath, indem er sich mit diésem Antrage vollkommen. einverstanden erklärte, erwählte zu dieser Deputation, an dereu Spiße der Ober-Bürgermeister treten e Gemeinde =- Verordneten August von der Heydt und W.

edel.‘

Ueber die während. der Anwesenheit Sr. Majestät des Königs bei Koblenz stattfindenden Truppeù - Uebungen enthält der Rheini - E P Le 4 Folgendes :

i eneral-Jdee: Eine bis hinter die Nette zurückgedrängte Divi- sion soll die Einschließung der Feste Franz zu ddbien aber bed a stens möglichst lange hinauszuschieben- suchen, damit, wenn Ersteres gelingt, die Offensive ohue Schwierigkeit so bäld als möglich wieder ergriffen werden

fann. Um bei ihrer Schwäche alle disponiblen Kräfte der Festung Koblenz zu benußen, wählt sie zur Erreichung: ihres Zweckes das Terrain der Um- gegend von Bassenheim, Der Gegner hat seine Kräfte bei Mayen kon- ten um Herr aller Angriffs-Linien zu sein und seine Absichten zu ver- üllen.

Divisions-Manöver ohue markirten Feind am 20, Septem- ber, Verdeckte Versammlung der Division bei Bassenheim, Front gegen Saftig.

Idee. Die Avantgarde einer . feindlichen Division hat Sasftig besezt und ist im Vorrücken gegen Bassenheim begriffen. Das Gros derselben sucht indessen unter dem Sthuß der Berggruppen zwischen Saftig und Och- tendung auf den Wegen von Plaidt und Sastig die linke Flanke der Di- vision und das Plateau von Ochtendung zu gewinnen und, nachdem dies gelungen“, geht es zum Angriff über, Am heutigen Morgen hat ein

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eines Schiffes gebracht zu werden, 50 Piaster zahlen muß, weil sie ihr Le- ben aufs Spiel seßen und wenigstens ihre Familien in Sicherheit gebracht wissen wollen, Als das Boot, in dem Willfomm fuhr, sich dem Strande näherte, der vor der Brandung gar nicht zu schen war, rief der Bootsfüh- rer den Passagieren zu, daß sie sich festhalten möchten, Kaum war dies ge- schehen, als die Nuderer das Fahrzeug mit einem raschen Stoß auf den Kamm der Brandung hinaufschnelltenz in demselben Augenblick versank es auch inmitten der shäumenden Wellen, die tobend darüber hinwegstürzten und Reisende und Gepäck völlig durhnäßten. Doch die Brandung war glücklih passirt; das Boot rannte mit solcher Gewalt auf den Sand, daß alle Planken krachten und mehrere Passagiere rücklings ins Boot stürzten, worauf die Matrosen in das seichte Wasser sprangen und Menschen und Ge- páck ans Land trugen, Hier wurden sie nach beseitigter Douane von den Führern der Omnibus (,Tartanen““) mit lautem Gebrüll und Peitschenknal- len gleichsam angefallen und von dem habsüchtigen Pöbel halb in Stücke gerissen.

Das Königreich Valencia ist: das klassische Land der Dattelpalme in Europa. Die Ursache davon liegt im Boden, der namentlich in detn westlichen Alicante einen afrikanischen, wüstenartigen Charakter trägt. Gleich- wohl sah Willkomm die Dattelpalme nirgends verwildert, obwohl jeder Klo- stergarten ihrer eine Menge hat, wo sie nicht selten 50—60 Fuß hoch wer- den, Leider verderbt eine gewaltthätige Kultur ihren Aublick, indem man die jüngeren Zweige in eine cylinderförmige Masse fes zusammenbindet, da- mit sie bleich werden, wie man sie zu den Feierlichkeiten des Palmsonntags zu haben wünscht. Die Früchte werden nie so süß, wie in Afrika, und der Handel Valencia's beschräukt sih daher mehr auf die Palmenzweige, die in ganzen Schiffsladungen nach allen katholischeu Ländern gehen. Elche liegt in einem Palmenwald, der nah den Angaben des spanischen Botanikers Cavanilles im Jahre 1797 70,000 Stämme zählte,

Eine eigenthümliche Form hat der Glockenthurm in Valencia, die man auch sonst in Spanien häufig sieht; der dicke achteckige Thurm der Kathedrale endigt in eine Plattform, die von einer frei emporragenden durch- brohenen Mauer in zwei Hälften getheilt wird, in deren Oeffnungen meh- rere Glocken à jour hängen. Uebrigens erinnert die Stadt lebhast daran, daß sie einst unter arabischer Herrschaft stand, von der sie durch den ge- feierten Cid nah zehumonatlicher Belagerung 1097 befreit wurde; allein bald nah seinem Tode 1099 ficl sie wieder in die Hände der Mauren, de- nen sie erst durch Jakob 1. von Arragonien sür immer entrissen wurde. Jett isst Valencia die dritte Stadt Spaniens mit 160,000 Einwohnern, Barcelona die zweite mit 180,000 Einwohnern. n

Valencia war die e: ste Stadt, wo das Jnstitut der Nachtwächter, die jeßt überall sehr zahlreich sind, eingeführt wurde, Ein jeder trägt eine Laterne und eine Hellebarde und muß die Stunde, so wie den R der Atmosphäre, ansagen, Da nun der Himmel R) heiter 4 (sereuo), so nannte nian sie anfangs spöttish „Serenos “’, welcher Name später der allgemein gültig wurde. Jhr gewöhnlicher Ruf ist z. B, um 11 Uhr; „Ave Maria, es hat elf geschlagen! Heiterer Himmel!“ S

Bei Sagunt stehen noch die Nuinen des alten römischen Theaters,