1847 / 266 p. 3 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

5

R T a E eto n

ei,

; den höchsten Punkt, Der Statthal-

Mein de e equng es wurde vorgeschlagen, E Civica. zu bilden; indessen beschloß ge E Ee tade dars ber :n99 Neape e n jedem Augenblick einen Ausbruch er-

, , wartere. : blick, wo unser Blatt ; , meldet: „Jn dem Augenblid,

Ln An e As Lnndien uns noch acht Briefe aus Neapel

E, E zu, Sie gehen vom Aten bis 13ten einschließlich und aus p. der Rüdckseite regelmäßig das neapolitanische Postzeichen g 4 dem Tage, von welchem sie datirt sind. Beim flüchtigen Durchlaufen der umständlichen Briefe finden wir_fast nur Details und Erläuterungen über das bereits befannte. Jn Sicilien und Calabrien

mehrten si die Unruhen.“ Griechenland.

Mit dem Dampfschiffe des österreichischen Lloyd is zu Triest die Natricht aus Athen eingegangen, daß der Premierminister Kolettis am 12. September Morgens dajelbst gestorben is. Vor drei Tagen hatte ihm der König den Grad eines Feldmarschalls und Senators verliehen; Ehrenstellen, welhe den Glanz seiner Leichenbestattung nur

erhöhèn werden.

Vermischtes.

Trarbach, Der Secretair des von der Kasino-Gesellschaft zu Trar- bach an der Mosel zur Leitung der Angelegenheiten der Preisaufgabe für das beste Mosellied erwählten Comité's, Herr Dr. Graff, bringt im Auf- trag desselben unterm 14, September das Ergebniß der Preiszuerkennung zur öffentlihen Kunde, Den Preis hat das Lied: „Des deutschen Rheines Braut“, erhalten, das zum Verfasser, als Dichter und als Komponist zu- glei, den Herrn Julius Otto, Kantor und Musikdirektor an den drei evan- gelischen Hauptkirchen zu Dresden, hat, Der Verfasser des gekrönten Lie- des is eingeladen, das den Charakter des Moselweines vollständig reprä- sentirende Preisfuder, einen ausgezeichneten, würzigen Rießling vom Jahre 1846, im Werthe von 500 Rthlrnu., sofort als dankbare Anerkennung seines ihm zuerkannten Verdienstes in Empfang zu nehmen. Bekanntlich sind Marschner, Reissiger und Lachner Preisrichter gewesen.

Handels - und Börsen-Nachrichten.

Berlin, den 24. September 1847. Inländische Fonds: Pfandbief-, Kommunal - Papiere und Geld - Course.

Zf.| Brief. | Geld. |Gew,

St. Schuld-Scb. |35| 92 | 915 Seeb. Präm. Sch. |—| 895 | K.u. Nm. Schuldv. |35| 89 as Berl. Stadt-Obl. |35| 915 | Westpr. Pfandbr. 35 92% 91% Grossh.Posen do. |4 (102%

do. do. 35 927 UVstpr. Pfandbr. |35| 96% Pomm. do. 35| 945

Zf.| Brief. | Geld. |Gew. Kur- u. Nwm.Pfdbr. 34 942 917 Schlesische do. |3%|

do. Lt. B. gar. de.|35| E TL Pr.Bk-Auth.-Sch —|104 1103

Friedrichsd’or. |—| 137| 13% Aud.Goldm.àd th.|—| 127 1177; 1

E v

Disconto.

Ausländische Fonds.

| Polu. neue Pfdbr.'4 do. Part. 500 F1./4 do. doe. 300 Fl.\— Hamb. Feuer-Cas. 3: do.Staats-Pr.Aul. Holländ. 25%Int. Kurb.Pr.O. 40Th. Sardin. doe. 36 Fr. Neue Bad.do35FI.

Eisenbahn - Actien.

Russ.Hamb. Cert. 5 | do.beiHope 3.4.8.5 | do. do. 1. Anl.4 | 93 de. Stieglitz 2.4.44 | 93 do.v.Rothschb.Lst.|5 |109% do.Poln.Schatz0./4 | 83 do. do. Cert. L. A.|5 | 94% du.do.L.B. 200FI.|—| Pol. a. Pfdbr. u.C.|4 | 94%

S

16

1 Ä

n

Volleing. zu)

Amst. Rott. Axub. Utr. Berl. Anh. A. do. Prior. Berl. Hamb. do. Prior. Berl. Stett. Bonn-Cöln. Bresl. Freib. do. Prior. Chem. Risa. Cöln- Mind. Cöth. Bernb. Cr. Ob. Sch. Dresd, Görl. Düss. Elberf. do. Prior. Glogguitz. Hmb.Bergd. Kiel-Alt. Lpz. Dresd. Löb. Zittau... E Magd. Ualh. 114 B. Magd. Leipz.\4 ias do. Prior.|4 bete N. Sekl. Mk.|\4 | 87 bz. do. Prior 4 | 92 uz. do. Prior.|5 1014 be. Nrdb. K. Fd.|4 ae O.Schl. Lt.A/4 | 106 p. do. Prior. |4 s

O0. Schl]. Lt.B. Pts. Mgdh. do. Pr. B. do, do. Rhein. Stm. do. Prior. do. v.St. gar. Süäcbs. Bayr. Sag.-Glog. de. Prior. St.-Vohw. 942 in Posten bz. do. Prior. Thüringer. 76 B. Wibb.(C.O.) 102 B. do. Prior. 100 B. Zarsk. Selo. 92 B.

987 G.

c

1142 6.

102 a 101; G. 99; G. 110; G. 111 bz

do\=-

eo\=_

vf in rfi C pie M S vf fi b D

s

| G fa n N

Quit.Bog. a4 %

Aaeb.Mastr. Berg. Mrk. |50 Berl. Anb. B.|45 Bexb. Ludw.|70 Brieg-Ne1ss.|90 do. Thür. V./20 Magd. Witt.|30 Mecklenb. |80 Nordb. F. W.|70 Rh. St. Pr. [70 Starg. Pos. 50 (Schluss der Börse 3 Uhr.)

Heute wurden die Cours käuse einiger ersten Häuser £ ger Stimmung.

e wW Eins.

110 etw. bz. 1095 B

D RE

Gim t\- AaA

e einzelner Actien - Gattungen durch An- esteigert, und die Börse schloss in günsti-

Getraide- :

Am heutigen Markt waren in R | VVeizen 71—80 RthlIr. Be IVILE I OIBE Roggen loco russ. 39 Rihlr.

s - neuer 49—52 Rthlr, - pr. Sept. / Okt. 45 Rihlr. G. - pr. April {Mai k: J. 47 Rillr. Be u. G Haser 48/52pfd. 25—28 Rihlr. | - 48pfd. pr. Frühjahr 26 Rthlr. Gerste 43 Rihlr. Rüböl loco 1154 Rihlr. - Sept.FOkt. 1154 Rihlr. - Okt. /sDez. 115 Rthlr. Spiritus loco 28% Riblr. » Früöhjabe 235 Rthlr.

Kanal-Listen. ;

Den Finow - Kanal passirten am 22. (23. September: 40 Wan. Weizen, 410 VVspI. Roggen, 76 Wspl. Gerste, 53 VWVspI. Haser, 292 Wspl. Rapps, 380 Cur. Oel. j

Marktpreise vom Getraide. Berlin, den 23, September 1847,

Zu Lande: Weizen 3 Réhlr. 11 Sgr. 3 Pf., auch 2 Rihlr. 28 Sgr.

2 Pf.z Roggen 2 Rthlr, 6 Sgr, 3 Pf., au 2 Rihlr, 1 Sgr. 3 Pf.z

s rste 1 Nthlr. 23 Sgr. 9 Pf.z Hafer 1 Rthlr. 10 Sgr., auch 1 e, Ge gr. 6 Pf.z Erbsen 2 Rthlr, 16 Sgr, 3 Pf. Eingegangen sind 69 Wispel.

E Wa sser: Weizen 3 Rthlr, 10 Sgr, auch 3 Rthlr, 7 Sgr. 6 Pf.; Roggen 2 Rihlr, 5 Sgr., auch 1 Rihlr. 20 Sgr.z große Gerste 1 Rihlr, 25 Sgr.z Hafer 1 Rthlr. 5 r., auch 1 Nthlr. 1 Sgr. 3 Pf, Einge- gangen sind 130 Wispel 19 Scheffel,

Mittwoch, den 22. September.

Das Sthock Siroh 8 Riblr. 16 Sgr., auch 7 Rthlr.z der Centner

Heu 1 Rihlr, 5 Sgr., auch 27 Sgr. 6 Pf,

Kartoffel=-Preise. Der Scheffel 27 Sgr. 6 Pf., auh 20 Sgr,, meyhenweis à 1 Sgr, 9 Pf., auch 1 Sgr. 3 Pf.

: j Branntwein=Preise. Die Preise vom Kartoffel - Spiritus waren am 17. Sept. 1847 295 u. 29 Rthlr. ¿5 » 283 (frei ins Haus geliefert) 285 u. pr. 200 Quart à 54 % 287 u, 28: oder 10,800 % nach 28Z u. Tralles, » 28zu, / Korn - Spiritus : ohne Geschäft. Berlin, den 23, September 1847. Die Aeltesten der Kaufmannschaft von Berlin.

Königsberg, 21. Sept. Marktbericht. Zufuhr gering. Weizen 60— 84 Sgr. p. Schfl.; Roggen 50—58 Sgr. p. Schsl.; große Gerste 38—46 Sgr. p. Scbfl.; kleine Gerste 32—42 Sgr. p. Schfl. Hafer 22—25 Sgr. p. Schfl. ; graue Erbsen 60—90 Sgr, p. Schfl. ; weiße Erbsen 50—60 Sgr, p. Schfl.; Kartofféln 25—32 Sgr. p. Schl.

Stettin, 23, Sept. Roggen, neuer 85pfd, in loco 43 Rihlr. be- (Ne, pr, Sept. /Oft, zu 43 Rthlr, offerirt, pr. Frühjahr 45 Rthlr. ezahlt.

Spiritus aus erster Hand zur Stelle und aus zweiter Hand 13;— t bezahlt, pr, Sept. /Okt. zu 15% zu haben, pr. Frühjahr 165 % ezahlt.

Rüböl in loco und pr. Sept. /Okt, zu 115 Rthlr. zu lassen, pr, Okt. /Nov, 115 Nthlr. zu machen, pr, Nov. /Dez. 115 Rthlr gefordert.

% Breslau, 23, Sept, Weizen, weißer 87, 93 bis 98 Sgr., ‘gelber 825, 89 bis 96 Sgr.

Noggen 55, 62 bis 65 Sgr., auf Lieferung im Frühjahr machte sich M Kauflust bemerkbar, und man würde bei 82 pfd, wohl 50 Nthlr, edingen.

Gerste bei kleiner Zufuhr fortwährend steigend und a 45, 48 bis 52 Sar. gelauft,

Nach Hafer herrscht gute Frage 23, 245 bis 265 Sgr., bez.

Rapps steigend, und sür die am Markt angebotenen kleinen Partieen wird 88, 925 bis 97 Sgr, gern bezahlt, für größere Partieen is 977 Sgr, ab Boden geboten. /

Nothe und weiße Kleesaat ohne Veränderung im Werthe, die Offerten von rother Saat sind bedeutend, halten aber mit der Nachfrage gleichen Schritt, :

Spiritus, mit weichender Telda wurde heute in loco a 135 13% Rthlr. veikauft, 14 Rthlr, ist vielfah Brief. Auf Lieferung hat sich die Stimmung sehr verschlehtert, Umsäße fanden nicht statt.

Rüböl loco 115 Rihlr. bezahlt, auf Lieferung 12 Rthlr. Br, ohne Kauslust. -

Südseethran 10 Rthlr. bez. und Geld,

Rappskuchen auf alle Termine 47 Sgr. Geld,

icht B N heute im Geschä}t sehr still, und Umsäge von Belang fanden

ni att.

Nüruberg, 18. Sept, Jm Laufe dieser Woche hat an einigen Or- ten die Hopfen - Aerndte bereits begonnen, und man isst mit Qualität und Quantität sehr zufrieden, nicht aber mit dem Preise, da dieser so billig ist, wie noch nie zu Anfang der Aerndte. Jn Neustadt a. d. A. und Lan- genzenn is bereits Eiñîges gekauft worden, und der Preis scheint sich zwi- schen 10 12 Fl. pr. Ctr, feststellen zu wollen. Jn Altdorf soll es nur eine halbe Aerndte geben, und die Eigner wollen daher auf die ihuen ge- machten Offerten von 15 Fl. vorläufig noch nicht eingehen.

Leipzig, 21. Sept, Rüböl, loco 125 Rihlr. Brief und bez.z pr. September/Oktober 124 Rthlr. Briefz Oftober/November 124 Rthlr. Brief. ; November/Dezember und Dezember/Januar 127 124 Rthlr, Brief; April bis A Rthlr. bez, und Brief. Leinöl 12 & Nthlr. Mohnöl 23 #5 Rthlr.

Getraide. Weizen 76—78, Roggen 56—57, Gerste 40— 42, Hafer 26— 27 Rthlr. pr, Wspl.

Spiritus 14,400 pCt. nach Tralles 397 40 Rthlr.

St. Petersburg, 5. (17.) Sept. Für Getraide scheint sich im Ganzen eine festere Haltung zu bilden, Nach Roggen is Frage, und man hat 17 Ro. bewilligt, und bleibt dies geboten, Auch Weizen würde nicht mehr so billig weggegeben werden, welcher 27 a 28 No., Kubanka 30 a 31 No. gefordert, aber ohne Gebot, Noggenmehl 16 No. 7

Leinsaamen bleibt in mäßiger Frage von 24 a 285 Ro, nach Güte.

Jn Talg wurde etwas umgeseyt, gelber 130, 131 a 132 Ro, nach Qual, Seifentalg bis 130 No., indem diese Qualität fehlt, weißer 137 Ro.

Pottasche, Nachdem davon wieder ziemlich viel zu 75 Ro. geschlossen worden, wird dieser Preis jeßt vergebens geboten. N

Hanf ist eher flauer, Reiu - 95 a 98 Ro., Ausschuß 78 a 80 Ro,, Halbrein- 79—78 Ro.

Olain wird auf 9% Ro. gehalten, 8% No, is vergebens geboten,

Hamburg 34% a %, Atisterdam 193 a 1935.

Paris 405 a 4077. London 285—#7.

London, 18. Sept. Getraideberiht, Die bessere Stimmung auf dem hiesigen Getraidemarkt während der verflossenen Woche hat auf die Märkte im Junern des Landes eine günstige Rückwirkung geäußert, Jn Liverpool war der Handel lebhaft. Weizen I volle Preise und einige Sorten selbst 2 a 3 Pce. pr, 70 Pfd. darüber. Neuer von Jrland brate 8 Sh. 2 Pce. pr. 70 Pfd. Hafer bei s{hwacher Zufuhr fand viel Frage und wurde 3 Pce. pr.'45 Psd. theurer bezahlt. Mahl-Gerste wurde 2 Pce. pr. 60 Pfd, höher gehalten, wodurch der Umsaß erschwert wurde, Bohnen gingen langsam 1 Sh. pr. Qr. theurer ab. Für Mais zeigte sich viel Begehr, und Verkäufe wurden rasch zu 1 a 2 Sh. pr. 480 Pfd. Stei- gerung gemaht, Jn Mehl fand ein sehr bedeutender Umsaß zu völlig Dien ags - Preisen statt. Die Zusuhren vom Auslande bis gestern waren ziemlich bedeutend. E

Aus Hull wird unterm A4ten geschrieben: Das Wetter is in der verflossenen Woche sehr {ön gewesen, und die Aerndte - Arbeiten sind bei- nahe beendet, im Ganzen genommen unter höchst günstigen Umständen, Die Festigkeit, deren wir in unserem legten Berichte erwähnten, hat täglich zugenommen, und in allen Artikeln sind demzufolge zu steigenden Preisen añsehnliche Umsäye zu Stande gekommen. Da die Lieferungen der Land- leute auf den Hauptmärkten klein und die Vorräthe der Müller gering sind, so waren die Käufer genöthigt, sich zur Versorgung ihres Bedarfs an die Faktoren zu wenden, Ob die günstigeren Aussichten und die Steigerung von circa 5 Sh. p. Qr. vom niedrigsten Standpunkte die Landleute veran- lassen wird, reichlicher zu dreschen, bleibt dahingestellt; wir glauben jedoch, daß die Zufuhren nach einigen Wochen zunehmen werden, Zum heutigen Markte erhielten wir von den Landleuten cine gute Weizen-Zufuhr, meiste!s aus neuer Waare bestehend, deren Qualität und Beschaffenheit sehr befrie- digend ausfiel; man forderte“ hohe Preise, und da. die Müller lebhaft kauften, so wurde ein Aufschlag von 5 a 6 Sh. erlangt. Der Vor- rath von fremdem Weizen is viel E e als man glaubt, und klei-

»

»

» »

ner, als in irgend einem anderen Hafen von gleicher e Liga der- selbe befindet sich in wenigen Händen und ‘wird daher mit Festigkeit ge- alten, Die heute bedungenen Preise waren 4 a 5 Sh. höher als vor 14

agen: Danziger gilt 56 a 60 Sh. pr. Qr. Frischer, rother Weizen ist selten, und au von gutem Odessa befindet sich nur ein. mäßiges Quantum hier, Sommerkorn theilte die allgemeine Besserung, Russischer Hafer ist zu einer Erhöhung von 1 a 2 Sh, pr, Qr, verkäuflih, Mahlgerste geht

zu unseren Notirungen gut abz in Malzgerste kein Handel. Bohnen b sich weniger als andere Artikel, dürften ee fol O Erbsen Le mes gehri. Die Zufuhren von Roggenmehl dauern fort. Dies ist entschieden der beste Markt dafür, denn es wird in ausgedehntem Maßstabe in den hinter uns belegenen Distrikten verwandt, und wir haben noch nie gehört daß man damit unzufrieden gewesen sei. Der tägliche Bedarf is groß zu einer Erhöhung von 10 Sh. pr. Ton auf die Woche. Wir haben grofe Zufuhren von Leinsaamen; da aber das Meiste direkt an die Oelmülle gebt, so kommt nicht viel an den Markt, weshalb Preise sich gut behaupten

einkuchen finden fortwährend lebhafte Frage, und der Vorrath ist klein, Rappsaamen ohne Handel. Rappkuchen sind selten und bedingen unsere Notirungen. Wir haben ab und zu eine Frage nah Knochen, und unsere Notirungen sind zu erlangen.

In Leith waren während der Woche die Zufuhren vom Anslande nur mäßig. Dagegen brachten die Landleute eine gute Lieferung, meistens aus neuer Waare bestehend. Gegen Ende der Woche stellte sih Begehr für fremden Weizen ein, dem von den Jnhabern willig begegnet wurde, so daß ein großer Umsaß zu besseren Preisen stattfand. ir siven die Bes- serung für fremden Weizen seit heute vor acht Tagen auf 3 Sh. pr. Qr. während schöner neuer schottisher 3 a 4 Sh, p. Qr. mehr als voriger Markttag bedang. Für Gerste hatten wir guten Absay ; Malz - Qualitäten waren völlig 1 Sh. p, Qr. höher, und andere Sorten hatten gleichfalls eine steigende Tendenz. Hafer fand lebhafte Frage, und wir notiren beste Mahl - Sorten völlig 2 Sh. p. Qr. theurer ; fremder stieg ebenfalls 1 z 2 Sh. p. Qr. Bohnen 1 a 2 Sh. pr. Qr. niedriger und. der Absahß träge; weiße Erbsen aber, welche rar sind, waren gefragt und würden etwas hù- here Preise bedingen. i

Anisterdan, 20. Sept. Getraidemarkt, Weizen zu erhöh- ten Preisen mit viel Handel für den Konsum: 128pfd. b, poln. 430—435 Fl, 1ch7pfd. bessere Sorte do. 435 Fl., 126pfd. fönigsb, 390 Fl., 126pfd, odess. 312 Fl,, 131pfd. kubanka 300 Fl. Roggen zu erhöhten Preisen mit viel Handel, 116 / 117pfd, archangel. 210—213 Fl, 118pfd. petersb, 213 Fl., 117pfd. do, 215 Fl. Versteuert. 113pfd, petersb. 200 Fl., 126pfd. neu obervssel. 260 Fl. Gerste reichlich preishaltend: 93-, 94pfd. eider, 160—162 Fl, 93 / 94pfd. fries. Winter- 164, 166 Fl. Buchweizen etwas angenehmer 119pfd. grönl. Zand. 257 Fl., 118pfd, neuer Gurd, 255 Fl., 118pfd. neuer amersf. 265 Fl, Kohlsaamen wie früher, auf 9 Faß im Sept, u. Okt. 635 L, Nov, 64 L, Leinsaamen wie früher, 112pfd. königsb, 2924 Fl., 110pfd. riga, 2925 Fl., 108 /109pfd. do. 295F1.

Nüböl sogleich und auf Lieferung flauer. Lein- und Hanföl etwas williger; Nüböl pr. 6 W. 37 Fl., flieg. 36 Fl,, Okt, 35% a 36 a 35%. Nov. und Dez. 36, Mai 363 a 3,

Leinöl pr, 6 W. 335. Flieg. 32; a 33,

Hanföl pr. 6 W. 25 Fl. Flieg. 34 Fl.

Rappskuchen 78 a 82 Fl,

Leinkuchen 105 a 125 Fl.

Autwerpen, 418, Sept. (Wochenbericht. ) Kaffee, besonders Brasil- und Domingo-, mehr beachtet; circa 2000 B, von ersterer und circa 1000 B, von letterer Sorte kamen zu sehr festen Preisen zum Ab- {luß. Java- unverändert. : j

Zuer, roher, ohne wesentliche Veränderung, Umsaß, in Folge hoher Forderungen der Jnhaber und der zum Verkauf gebracht werdenden gerin- gen Quantitäten, beschränkt. Von raffinirter Waare sind 70,000 Kil, Lum- pen und Melis zu festen Preisen für den Export genommen,

Taback unverändert. d

Reis gefragt und im Werthe steigend. Umsaß der Woche: 200 F, Carolina- zu 175 a 185 Fl. und circa 1000 S. Madras-, Vengal-, Carga- und Piemont, zu 95 a 135 Fl. nah Sorte und Qualität,

Häute fest im Werthe, doch ohne wesentliches Geschäft. s L

Jn Farbholz kamen von Tabasco- und Campeche- 40,000 Kil, zu Ta- gespreisen zum Abschluß. : l

Getraide blieb gefragt. Umsaß: 31,000 Hekt, Weizen zu 9; a 145 Fl., 12,000 Hekt, Roggen zu 7% a 8 Fl, Inhaber halten fes auf Preis,

Answärtige Börsen.

Amsterdam,; 20. Sept. Niederl. wizklL Sch. 54/4. 5% Span. 145. 4% Russ. Hope 873;

Antwerpen, 19. Sept. Zinsl. —, Neue Anl. 145.

Frankfurt a. M., 21. Sept. 5% Met. 1045 G. Bank-Act. 1880 G. Stieg. 865. LIutegr. 54. Poln. 300 Fl. L. 97 Br. do. 500 Fl. 805 Be, Span. 5% 187. 18. 3% dv. —. Bexb. 89%. 89%. Taunus Actieu 3453. 345.

Hamburg, 22. Sept. Bank-Actieu 1600 Br. Eugl. Russ. 105 Ber. Hamb. Berg. Actien 94 Bre. Magd. Witteub. 83 Br. ITamb. Berl. 993. 995. Alt. Kiel 107%. 107%. Glückst. Elmsb. 58 Br. Rendsb. Neum. 96 Br. Kopenb. Rothsch. 65 Br. Meckl. 565 G.

Leipzig, 23. Sept. Leipz. Dresdn. Act. 116 Br. Süächs. Bayer. 87% Br. Süächs. Schles. 1003 Br. Chem. Ries. V EA Br. Löb. Zitt. 054 Br. Mgd. Leipz, 2026 Berl. Auh Lt. A. 1147 G. Lt. B. 1044 G. Dess. Bank-Act. 100 Br.

London, 18. Sept. Cons. 852.5. Arad. 20. 193. Port. 24. Mex, 19 187. Bras. 837.

Paris, 20. Sept. 5% Reute fin cour. 114. 25. 32% fn cour. do. 75. 35.

Wien, 22. Sept. 5 % Met. 1045. 4% do. 935. 3% do. 66. Bauk Actien 1592. Aul. de 1834 154. de 1839 1195. Nordb. 1547. Gloggo. 120;

Meteorologische Beobachtungen.

1847. Morgens Nachmittags 23. Sept. ‘6 Uhr. 2 Ubr.

Luftdruck 238 52'" Par.'338,11'’’ Par./338,00""Par.| Quellwärme 7,8" R. Lastwärme « ««:| + 7,7° R. l 13,4° R. | + 110" R. |Flusswärme 90” R. Thaupunkt . . «« Bu 7,5° R. + 11,3° B. + 10,1° R. |Bodeowärme 9,1° R. Dunstsättigung- 98 pCct. 85 pCt. 93 pCct Ausdünstung0,004''Rhb. Wetter reguig- trüb, trüb, NiederschlagO,026'’Rh. SW. SW, S W. Würwmewechsel-+13,6° Wolkenzug «“« «- SW. | —— + 10,1° Tagesmittel: 338,21’ Par... + 10,7’ R... 96° R... 92 pc1i. SW.

Königliche Schauspiele.

Sonnabend, 25. Sept. Jm Schauspielhause. 4161ste Abonne= ments-Vorstellung : Das Versprehen. Hierauf: Die deutschen Klein= tädter.

\ Sonntag, 26. Sept, Jm Opernhause. 112te Abonnements= Vorstellung : Catharina Cornaro. Zu dieser a UUR werden Billets zu folgeuden mittleren

Opernhaus-=-Preisen verkaust : | Ein Billet in den Logen des Prosceniums 1 Rthlr. 10 Sgr. 2c. Im Schauspielhause. 462ste Abonnements - Vorstellung. Pa-

genstreiche.

,

Naoh einmaliger

Beobachtung.

Abends 1O Ubr.

Königsstädtisches Theater. l Sonnabend, 25. Sept. (Jtalienishe Opern-Vorstellung.) Lucia di Lammermoor. Oper in 3 Atten, von Salvatore Cammarano,

Musik von Donizetti. i Preise der Pläße: Ein Plaß in den Logen und im Balkon des

ersten Rauges 1 Rthlr. u. st. w. i Sonntag, 26. Sept. Zum erstenmale wiederholt: Der Graf

von Monte Christo. Dramatisches Gemälde in 3 Abtheilungen, von

Carlschmidt. 2 Ties, 27. Sept. (Jtalienishe Opern =- Vorstellung.) Zum

erstenmale wiederholt in dieser Saison: Otello, il Moro di Venezia. Oper in 3 Akten. Musif von Rossini. /

Preise der Pläße: Ein Plaß in den Logen und im Balkon des ersten Nanges 1 Rthlr, u. st. w. i

Verautwortlicher Redacteur Dr. J. W. Zinkeisen. Jm Selbstverlage der Expedition.

Gedrudckt in der Deckerschen Geheimen Ober -Hofbuchdruckerei. Ecilage

7 266.

1867

Beilage zur Allgemeinen Preußischen Zeitung.

Sonnabend den 25 fen September.

F

Inhalt.

Oesterreichische Monarchie. Ofen, Bau eines Donau -Dampf-

I

Frankreich. Paris. Das Journal des Débats über die Befug- nisse der General-Conseils. Schreiben aus Paris. (Die Ernennung der zwei neucn Marschälle von Frankreich ; Reise des Königs nach Com- piegnez Niederlage Abd el Kader's in Marokko; angebliche Verbindungen Englands mit Abd el Kader.)

Das Interesse der Hansestädte und deutschen westlichen Küstenländer gegen- über der Differentialzoll-Frage. (Fortsezung.) Hanudels- uud Börsen-Nagchrichten-

Oesterreichische Monarchie.

L . Sept. (Oder=-Ztg.) Auf der hiesigen Werfte Ga aen hmpfschiffahrts - Gesellschaft i der Bau cincs kleinen Kriegsschiffes der Vollendung nahe, das für die Donausflottille be- stimmt ist, und womit die schon vor geraumer Zeit beschlossene Reor- ganisirung des sogenannten „„Czaikisten-Bataillons““, welches den Kricgs- dienst auf diesem Strome zu üben hat, in Verbindung steht. Bei Gelegenheit der häufigen Gränzstörungen anu der türkischen Gränze, so wie in Kontumaz- und Schmuggelfällen, hat diese Flottille immer die zweckmäßigsten Dienste geleistet, so daß es ein Erforderniß der Zeit geworden, sie den neuesten Erfahrungen gemäß umzugestalten. Die im Baue stehende „Chaifa“/ führt zwei große und sechs kleiuere Kanonen, und der Bord’des Schiffes is so eingerichtet, daß mit con- greveshen Raketen vou ihm gefeuert werden kann. So wie das Fahrzeug vollendet sein wird, soll es einen Aueflug nah Wien mg- chen, um unter den Augen des Kaisers Evolutionen zu unternehmen, bei deren zweckgemäßem Geliugen dann der weitere Bau dieser Do- nauflottille augeordnet werden wird. Die Donau-Dampfschifffahrts- Gesellschaft hat die Herstellung des Probeschiffes in Akkord über= nommen.

Frankrei dch.

Paris, 19. Sept. Das Journal des Débats enthält mit Le-

zug auf die Berathungen der diesjährigen General-Conseils einen Artikel über die Pflichten und Befugnisse derselben, um in Erinnerung zu bringen, daß Gegenstände von allgemeiner politischer Bedeutung nicht in den Bereich dieser Körperschaften gehören, und wenn solhe Gegenstände diesmal berathen worden sind, diese Berathung nicht in den Geseben begründet wäre. „Die erste Pflicht der General-Conseils“, sagt das genannte Blatt, „ist, daß sie si strenge innerhalb der Gränzen ih= rer lokalen Befugnisse halten, denn ihre Befugnisse sind bekanntlich wesentlich lokal. Jm Prinzip haben sie kein Recht, sich in Fragen von allgemeinem Juteresse zu mischen. Erleidet nicht aber dies Prín- zip eine Ausnahme durch diejenige Bestimmung des Gesebes, welche die General= Conseils zur Erhebung von Reclamationen befugt, die thuen im speziellen Juteresse ihres Departements begründet \chei- nen, so wie zur Abgabe ihrcs Gutachtens über den Zustand und die Bedürfnisse des öffentlichen Dienstes, so weit derselbe das Departe- ment berührt? Geht daraus hervor, daß die General - Conseils das Recht haben, über alle Fragen, die ihuen anzuregen beliebt, welcher Art sie auch scin mögen, selbst über rein politishe Fragen, Wünsche auszuspreheu? Weder der Buchstabe, noch der Geist des Gesebes können zu einem solhen Schluß berechtigen; denn man sieht uicht ein, wie dieses oder jenes Departement ein spezielles Juteresse an der Wahl- oder Kammer-Reform haben; man sieht nicht ein, auf welches Argument es sich, bei dem, was tas Departement besonders be- rührt, zur Unterstüßung seiner darauf bezüglichen Wünsche stüßen könnte, Man muß deshalb anerkennen, daß die General = Conseils in solchen Sachen nicht kompetent sind; spräche das Geseß es nicht aus, so würde der gesunde Meuscheuverstand, die Vernunft , der Geist der ganzen Justitution, es sagen. Behaupten, daß jedes Jahr A dem Schlusse der legislativen Session die 86 Departemental - Versamm-= lungen sich als fleine Parlamente geriren fönnten, welhe die Be- s{hlüsse der Kammern revidiren und kontrolliren, sie billigen und miß- billigen, über die Akte der Regierung eine Censur üben und eine Anklage gegen das Ministerium formuliren, das heißt das Chaos wollen, das heißt den Urmsturz aller Prinzipien und die Vermengung aller Gewalten proklamiren. Das is der Anfang der Anarchie! ‘“

x Paris, 20. Sept. Der Moniteur universel bringt heute die Königliche Ernennungs =Ordonnanz für die beiden neuen Marschälle Graf Reille und Vicomte Dode de la Brunerie. Die Gesammtzahl der Marschälle is also jeßt wieder sieben, nicht sechs, gengu so, wie sie es vor dem Tode der Marschälle Oudinot und Grouchy gewesen war. Vor diesen beiden waren aber hon zwei gestorben und nicht erseßt worden, nämlich die Grafen Valee und Drouet d'Erlon. Jett is also, da sicben vorhanden sind, die geseb- liche Zahl von sechs für den Friedensstand noch um einen überschrit- ten, und ein Blatt nimmt heute daraus Anlaß, die vorgenommenen beiden Ernennungen als ungeseblih anzugreifen, wie man aber aus näherer Betrachtung der geseßlichen Bestimmungen sehen wird, nicht auf sehr festem Grunde. Allerdings sagt das Geseb vom 4, August 1839, die Zahl der Marschälle solle in Friedenzeit höchstens (au plus) sechs betragen und fönne im Kriegsstande bis auf zwölf erhöht werden. Aber jenes" Geseß enthält auh eine Be= stimmung, nah welcher, wenn in Friedenszeit der Effektivstand die reglemeutaire Ziffer überschreitet, eine Beförderung auf drei erledigte Stellen vorgenommen werdeu kann. Nun waren aber vier Stellen erledigt, so daß allerdings zwei Marschälle ernaunt werden kounten; daß dies geschah, wurde vorzüglich auch durch die Erwägung veran- laßt, daß im Gauzen nur noch eine geringe Anzahl von General - Lieutenants da is, welhe die durch das Geseh vorgeschriebenen Bedingungen erfüllt haben, um zu dieser Würde erhoben werden zu können. Jch habe gestern {hon einige der hervorragendsten bezeichnet. Unter den jüngeren General-Lieutenants, die in diesem Falle sind, befindet sich vorzügli der General - Lieute- nant Lamoricière, der in Afrika wiederholt selbstständig ganze Armee- Corps befchligt hat. Daß dieser noch junge General früher oder später zur Marschallswürde gelangen werde, i} allgemeine Aunahme. Ich habe ge einer allgemein verbreiteten Meinung folgend, daß der Marschall Marmont, Herzog von Ragusa, der neuen seit 1830 bestehenden ‘Regierung in Frankreich den Eid der Treue zu leisten sich geweigert habe, einen Jrrthum begangen, den ih nach den darüber erhal- tcuen authentischen Aufshlüssen berichtigen muß, ein Jrrthum übrigens, in welchen selbst das inder Regel gut unterrichtete Journal des Débats verfallen ist, Der Marschall Maïwont hat seinen Eid {riftli einge- chick und wird sogar im Budget der Ausgaben des Kriegs-Ministe- riums als „im Auslande wohnend“ erwä hut; Bemerkeuswerth ist noch der Umstand, daß der National, ein radikales Blatt, es war der auch - diesmal wieder zuerst von der geschehenen Eruenuung ver

beiden neuen Marschälle unterrihtet war, Am 17ten wurde die Kö- niglihe Ordonnanz unterzeihnetz in seiner Nummer vom 18ten brachte der National bereits die Thatsache, ein Beweis, daß in den Bü- reaus des Kriegs-Ministeriums allem Anscheine nah selbst hochgestellte Beamte sih befinden, welhe mit dem National in vertraulichen Beziehungen stehen und ihm von bemerkenöwerthen Thatsahen immer sogleih Kenntniß geben.

Einige Blätter sagen heute, auch der Marschall Molitor sei shwer erfrankt. Jh kann Jhnen diese Angabe aufs bestimmteste als unbegründet bezeihnen. Der Marschall befindet si vollkommen wohl, war keinen Augenblick unpäßlich, und ih selbst habe ihn erst vorgestern und gestern im besten Gesundheitszustande gesehen.

Heute sollte der König mit seiner gauzen Familie nah Com- E abreisen, um das dortige Lager zu besuhen und nah den großen Manövern die versammelten Truppen eine Musterung passiren zu lassen. Auch Jhre Königl. Hoheit die Frau Herzogin von Or- leans mit dem Grafen von Paris und dem Herzog vou Chartres, ihren Söhnen, sollte die Königliche Familie dahin begleiten. Das Wetter is indessen in der verflossenen Naht wieder so ungünstig ge- worden, daß es wohl möglich ist, daß die Abreise von Saint - Cloud nah Compiegne unterbleibt oder wenigstens vorerst noch cinmal ver- hoben wird. Wir haben wieder regnerishes Wetter, das sogar an- halten zu wollen scheint. s

Der Stand der Dinge in Marokko beschäftigt wieder mehr und mehr die allgemeine Aufmerksamkeit. Noch hat man keine vollstäu- dige Aufklärung über die wirkliche Lage, in der sich gegenwärtig der Kaiser Muley Abd el Rhaman und Abd el Kader einander gegenüber befinden. Sie kennen die widersprechenden Angaben über Abd el Kader's Marsch gegen Taza, ja sogar gegen die Hauptstadt Fez selbst, welche nach einander selbst das Journal des Débats brachte, und was andererseits die algierischen Blätter darüber berihteten, welche die ganze Sache als durchaus nicht so bedeutend darstellten, als es durch die ersten Gerüchte geschehen war. Nun geben neue Berichte, die aus der bekannten spauishen Festung Melilla au der afrikanischen Nordküste über Malaga und Madrid heute eingetroffen find, neue Aufschlüsse, nah welheu, wenn sie sich bestätigen, die Sache doch sehr „ernstlich wäre. Nach denselben hätte Abd el Kader sich wirklich zum Marsche gegen Fez entschlossen, um den Kaiser aufzusuchen, als er sah, daß dieser nicht gegen ihn anrückte, Ein blutiger Kampf wäre geliefert worden, in welhem Abd el Kader viele Leute verloren haben Lll, Er wäre iu Folge dieses Kampfes ge=- zwungen gewesen, den Rückzug uah der Gegend von Melilla anzu- treten, um dort seine zersprengten Truppen wieder zu sammeln, neu zu organisiren und zu cinem neuen Feidzuge gegen Fez zu rüsten.

Diese Nachrichten trafen am 6ten aus Melilla zu Malaga ein und melden noch die solgende beahtenswerthe Thatsache, Am 1. Sep- tember wäre nämlich eine englische Felukfke. vor Melilla erschienen mit

einem englischen Lord und einem arabischen Dolmetscher an Bord. Der englische Lord hätte dem einstweiligen Gouverneur (der Gouver= neur Benito war inzwischen uah Spanien zurückgekehrt) von Melilla angezeigt, der Zweck sciner Ankunft sei, Abd el Kader Depeschen zu überbringen und sich mit demselben in Verbindung zu seten. Der spauische Gouverneur versagte aber seine Zustimmung und ver- bot ihm den Eintritt- iu den Play. Dessenungeachtet wäre die Fe- lukfè auf der Rhede liegen geblieben, und der Kommandant derselben hätte exklärt, er gedenke niht vor dem 20, September, vielleicht erst später wieder unter Segel zu gehen, mit der Andeutung, er werde sich bei seinem Botschafter und Konsul über das Verfahren des Gou= verneurs beklagen, worauf diéser durh eine Depesche zu Madrid neue Instructionen über sein weiteres Verhalten verlangt haben soll. Wie gesagt, die Bestätigung von alleu diesen Nachrichten is erst noch ab- uwarten.

; Dem Courrier français is durch ein Dekret des spanischen Ministers des Junnern, Herrn Patricio de Escosuva, der Eingang in

ganz Spanien untersagt worden, weil er neulich einen für die Köui=

gin von Spauien sehr verleßenden Artikel gebracht hatte. Nun hat

der Courrier français allerdings niht viel Abonnenten in Spauien,

so daß die Summe, die er dur dieses Verbot verliert, verhältniß=

mäßig unbedeutend ist. Allein für ein Blatt, das, wie der Courrier

français, ohucdies schon an der Auszehrung leidet, uur vom Tag auf

den Tag lebt, is auch cine kleine Summe zu verlieren \{hon ein

Schlag. All? sein Lärmen, seine Skandalsucherei hat ihm uicht das

gehoffte Resultat der Vermehrung seines Absaßes gebracht, der im

Gegentheile täglich geringer wird. Jett is er auch von zwei Ver=-

urtheilungen wegen Diffamation des Herrn. Talabot und des Finanz=

Ministers bedroht, die ihm wahrscheinlih niht unbeträchtliche Geld-

bußen zuziehen werden, so daß leiht die gauze Existenz des Blattes

gefährdet werden könnte.

IV,

Das Juteresse der Hansestädte und deutschen west: lichen Küsteuländer o déx Differentialzoll-

(Fortseßung. Vergl. Allg. Pr. Ztg. Nr. 265.)

Wir könnten hiermit hon die Erörterung dieser Fragen als be=- endet ansehen, wenn es nicht im Juteresse der Sache läge, auh das noch den Differential - Zölluern nachzuweisen, daß ihre Projekte nicht nur schädlich, sondern auch völlig unnüß sein würden; unnüß insofern, als sie ihren ausgesprochenen Zweck für die Hansestädte verfehlen würden, weil derselbe schon erreicht is, wo er überhaupt zu erreichen wäre und wünschenswerth erscheinen könnte. Es mag dies ein wahr- hafter Trost für diejenigen unter den Differentialzöllnern sein, welche, bis jeßt ohne Kenntniß der Juteressen unseres Handels und unserer Schifffahrt, nur mit den wohlwollenden und prunkenden Phrasen uu= serer Zeitungen bekannt, wirklih nah der Erkenntniß der Sache stre= ben und sich durch Gründe und Thatsachen belehren lassen, wie sie in der hamburger Denkschrist auf meisterhafte Weise geboten sind. Wenn wir noch Einiges hier derselben hinzufügen, so geschieht es, weil wir au aus den offiziellen Nachweisungen im deutschen Zoll= Verein dasjenige bekräftigen und in unserem Jutcresse dasselbe Prin- zip ti freien Handels begründen können, das dort bereits begrün=- det ist.

I, Zuerst also würde ein Differentialzoll - System, auch auf die Nordsee-Staateu und namentlich die Hansestädte ausgedehnt, unnüg scin als Beförderungsmittel für die deutsche Schifffahrt und Rhede= ‘rei, D wahrscheinli aber nur s{hädlich wirken. Es würde den indi= reften Handel und dadurch die Schifffahrt der deutschen Flagge nach den *Hansestädten hin belasten und verkümmern und ‘die indirekte Schifffahrt der Nationen, welche die deutsche Flagge der nationalen uicht gleichstellen, mit höheren Shiffszöllen treffen. Mit anderen

Worten, es würde ein solches System den deutschen Schiffen die vie-

len Frachtgelegenheiten des indirekten Verkehrs nehmen und den Er- saß dadurch zu bieten suchen, daß es au den fremden dieselbe Ge- legenheit nimmt. Es is, als wenn man einem Freunde eine Ohr= feige giebt und seinem Gegner dann, um die Sache gut zu machen, mit Stockfschlägen traktirte.

Von den 3453 beladenen Schiffen aller Nationen, welche 1846 in Hamburg ankamen, waren 954 hannoversche, 419 hamburgische, 83 oldenburgische, 58 bremische, 35 preußische, 17 lübecker, 7 medck- lenburgishe und 371 unter dänischer Flagge , von- welhen leßteren die überwiegende Mehrzahl nah der hamburger Schrift shleswig- holsteinshe waren. Nehmen wir von diesen leßteren nur dié Hälfte als deutsche Schiffe au, so haben wir doch noch immer in dem Ver- hältniß, welches die ungünustigste Seite für die nationale Flagge zu sein pflegt, in dem Verhältnisse der Einfuhren, mehr als die Délite deutsher Schiffe , welche diesen Weltverkehr des hamburger Handels vermitteln. *) Eines noch günstigeren Verhältnisses können si aber keinc anderen europäischen Länder als dic Ostsee-Länder und Norwegen rühmen; alle Länder, welhe Navigations=Akten und Differential-Zölle anwenden, stehen ungünstiger, selbst England nur glei günstig z denn nach den englischen Parlaments-Papieren **) waren von den 17,679 während des Jahres 1846 in England angekommenen Schiffen §585 fremde und 9094 britische; in Fraukreih aber überwiegt die fremde Flagge mit zwei Dritteln, während die nationale nur ein Drittel des gesammten Haudels vermittelt; und in den belgischen Häfen stieg troß der Differential-Zölle seit 1840 die Zunahme der fremden Flagge von einem Gehalte von 170,000 auf 278,000 Tons, d. h. um circa 64 pCt., während die nationale nur von 56 auf 68,000, d. h, um 215 pCt. stieg. Spanien und Portugal aber, deren Marine 1mmer mehr und mehr herunterkömmt , sind in ihren direkten Handelsbezie- hungen zu europäischen Staaten noch in viel höherem Grade über- wunden.

Wenn demnach schon die allgemeinste Erfahrung die Schädlichkeit der Differentialzölle oder wenigstens die Wirkungslosigkeit derselben in Bezug auf die Rhederei überhaupt zu ergeben beint, so tritt das Unnüzte derselben noch in viel höherem Grade hervor, wenn wir ihre Anwendung gegen den indirekten Frachtverkehr in fremden Schiffen und für die Beförderung unserer trausatlautischen Handels - Verbin= dungen betrachten.

Die Zahl der in indirekter Fahrt kommenden Schiffe derjenigen Nationen, welche ihrerseits Differenzialzölle gegen indirekte Schiff- fahrt der Fremden anwenden und wieder mit solchen bei uns in Deutschlaud zu treffen wären, is in den Hansestädten verhältnißmäßig sehr gering z von 381 französischen, uiederländischen, portugiesischen und spanischen Schiffen kamen 1846 nur 57 in indirekter Fahrt nah dem hamburger Hafen; und von 347 Schiffen, welche in demselben Jahre von transatlantischen Häfen kamen, waren 188 deutsche und 63 dänische; dagegen gehörten den Ländern der Navigations -Akten und Differenzialzölle, Frankreich, Niederland, Spanien, Portugal und England, nur 46 Fahrzeuge von diesen leßteren an.

Auch hier haben wir ein ähnliches Resultat, wie in unseren Ostseehäfen; die Konkurrenz der sremden Schiffe, die man belästigen könnte, is die kleinstez die Konkurrenz dagegen derjeuigen Schiffe, welche zu Hause nicht gegen die deutschen bevorzugt werden, die der Ostseeländer und Norwegens, is die größte. Speziell für die ham=- burgishe Rhederei sind es aber die nichthanseatischen und nichtzoll- vereinsländishen deutshen ‘Schiffe vorzüglih, die hannöverschen, welche überhaupt als ihre zahlreihsten und stärksten Konkurxenten be- trachtet werden müsseu, namentlich im indirekten Verkebr.

Bremen erfreut sich einer verhältnißmäßig und absolut uoch

viel größeren eigenen Rhederei und Schifffahrt als Hamburg, und da

hieße es deun doch des Ueberflüssigen zu viel thun, wollte mau auf Kosten des Handels und der übrigen Rhederei - Pläße Deutschlauds, wenn auh mit dem Nachtheile fremder Flaggen, jenen Plaß speziell begünstigen. Unter 1605 im Jahre 1846 im bremer Hafen ange- fommenen eigentlichen Seeschiffen waren 144 holländishe , wo= von 120 aus Holland in direkter Fahrt kamen, und 7 spa= nishe, wovon 5 aus Spanien und Cuba; Portugiesen und Fran= zosen gar keine, dagegen 1101 deutshe. Jm Verhältniß von 14 zu 9 überwiegt also dort die deutsche Flagge. Von außereuropäischen Pläben kamen 250 Schiffe, darunter 230 deutsche und 9 dänische; englishe nur 6, spanische nur 5, Franzosen, Riederländer und Portu= giesen gar nicht, Hieraus folgt niht nur, was die hamburger Schrift anführt, daß ein Differential - Zoll - System nur darauf geri- tet sein würde, im transatlanutishen Verkehr dieses Plaßes 230 Schiffe gegen die Konkurrenz von 11 anderen zu shüßen, sondern daß man auch den bremer Rhedern vor allen deutschen die Macht geben würde, ihre Frachtsäße verhältnißmäßig nach den Differential - Zöllen zu steigern. Sie würden den nächsten und bedeutendsten Nußen von dem Projekte haben, weil unter den 203 deutschen **) Schiffen, die den transatlan= tischen Verkehr vermittelten, nur 14 aus anderen deutschen Staaten, 189 aber aus Bremen an diesem Verkehr Theil nahmen. Hoffentlich wird aber die Thorheit der Differentialzöllner niht so weit gehen wollen, demjenigen, der im Streite der Konkurrenz schon bei weitem der Stärkste ist, noch mehr Vortheile gewähren zu wollen auf Kosten der anderen Mitstreiter. Nur 23 nordamerikanische, 4 \{hwe- dische und 1 norwegishes Schiff, daun die obigen 11 oder 12 ande= ren fremden Schiffe nahmen an dem Verkehr Theil, d. h. die deutsche Flagge stand im Verhältniß von 203 zu 40. Sie übertraf um das Fünfsache die fremde Flagge. Ein günstigeres Verhältniß ist in keinem Staate der Welt erreicht, als Bremen im freien Verkehr in dieser Beziehung erreicht hat.

Wie nun dieser Schifffahrts = Verkehr ohne Polizei - und Diffe- renzialshuß angewachsen ist, wie fast wunderbar schnell er sih ver= mehrt hat in den Händen unserer Freihandelsmänner, und wie er ih vermindert hat von Seiten der Flaggen, die doch in ihrein Heimats= lande durch Navigations - Aften und Diferenzialzölle geshüßt sind, das is aus den Tabellen und Zusammenstellungen ‘der hamburger Schrift so ersichtlich, daß die günstige Wirkung des Freihandel= Lon auf Schifffahrt und Handel keines weiteren Nachweises edarf.

Im Durchschnitt der 11 Jahre 1833 bis 18: stieg die Zahl der aus außereuropäischen Häfen (Klein- Asien und Aegypten nicht mit-= gerechnet) in Hamburg augckommenen beladenen Schiffe nah threr Nationalität : X*X*%)

*) Vergl. Tab. XX. der hamburger Schrift, Leider hat dieselbe keine gleiche Tabelle, geschieden nah den Schiffen der verschiedenen Nationen, welche die Ausfuhr G E u R E darin wärde sich ‘sicher ein even so günstiges Verhältniß nachweisen lassen. Lis

**) Vergl, Tab. 11, der Zeder Schrift: Schifffahrtsbewegung in Großbritanien und Jrland. 1846. ¡ x ;

ks) Jn der Tabelle I. dèr hamburger Schrift sid 28 ait A E Schiffe, im Text werden 230 angenommen, und epa il d d vi englische, im Text 6. Beruht dies ba daß die / s elle etwa’ nur díe beladenen Schiffe anrechnete, was weiter n 4 lo st

*#*%*%) Vergl. Tab. T, der hamburger